Pelletofen Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt
- Das Wichtigste in Kürze
- Pelletöfen sind eine Alternative zu klassischen Kaminen und garantieren Nachhaltigkeit.
- Mit Pelletheizungen versorgen Sie das gesamte Haus mit Warmwasser und -luft.
- Für den Einbau einer Pelletheizung erhalten Sie vom Bund Fördergelder.
- Pellets sind preisstabil, aus ökologischer Herstellung und in der Verbrennung schadstoffarm.
- Lassen Sie sich während der Installation fachmännisch beraten.
Was ist ein Pelletofen?
Ein Pelletofen ist ein Heizgerät, das die kleinen, zylinderförmigen Stäbchen zur Erwärmung eines Raumes oder eines Hauses verbrennt. Er sieht aus wie ein herkömmlicher Kamin mit Abluftrohr und Sichtfenster. Allerdings ist die Brennkammer des Pelletofens geschlossen und nicht von außen zugänglich. Zudem wird er nicht in die Wand eingelassen, sondern steht frei im Raum. Die Pellets werden von oben in den Ofen gegeben und in der Brennkammer verbrannt, um den Aufstellraum beziehungsweise die angebundenen Räume zu heizen.
Während bei einem Kamin das Lagerfach mit den Holzscheiten einen optischen Reiz bietet und zum Gesamtambiente beiträgt, befinden sich die Pellets in einem Vorratstank. Über eine Förderschnecke werden die Stäbchen automatisch zur Verbrennung gefördert. Ein Nachlegen des Brennmaterials ist also nicht nötig. Von Zeit zu Zeit muss lediglich der Vorratstank aufgefüllt werden. Sobald sich Pellets für die Verbrennung im Ofen befinden, waltet dieser seines Amtes und erwärmt den Aufstellraum für mehrere Stunden. Der Hersteller Wamsler wirbt beispielsweise mit einer Betriebsdauer von 35 bis 50 Stunden pro Füllung je nach Modell.
Wärmearten
Pelletöfen geben ihre Wärme auf zweierlei Weise ab. Die erste Möglichkeit umfasst die Wärmestrahlung, die durch den sich erhitzenden Ofen nach außen dringt. Die Wärme ist wie an einem Lagerfeuer auf der Haut zu spüren. Die zweite Option betrifft die Konvektion. Die Wärme braucht ein Trägermaterial wie Luft. Sie wird durch entsprechende Öffnungen im Ofen an die Luft abgegeben und so im gesamten Raum einheitlich verteilt. Das Prinzip gleicht der Funktionsweise einer Heizung.
Vorteile für Sie und die Umwelt
Mit Pellets heizen Sie günstig, effizient und umweltbewusst. Das Pressmaterial verbrennt meist zu über 90 Prozent, so dass nur wenige Rückstände im Ofen bleiben. Darüber hinaus gilt dessen Emissionsstufe als eine der niedrigsten in der Kamin- und Heizbranche.
Holzöfen sind in der Regel günstiger als Pelletöfen und bieten bessere Brennstoffpreise für die Holzscheite. Allerdings punkten die Pelletkamine mit geringerem Wartungsaufwand aufgrund der effektiveren Verbrennung und der platzsparenden Lagerung der Pellets. Diese sind sehr klein, weshalb Sie auf dem gleichen Raum mehr Pellets als Holzscheite lagern können. Das Schüttgut kann „versteckt“ in einem Silo aufbewahrt werden, von dem aus es in den Pelletofen gelangt. Zudem bieten die Öfen Benutzerfreundlichkeiten und Komfort: Sofern Sie eine Grundtemperatur eingestellt haben, reguliert sich der Pelletofen größtenteils selbst. Unterschreitet der Raum die Wunschtemperatur, heizt das Gerät nach. Ist die Temperatur erreicht, stoppt der Ofen die Verbrennung. In puncto Heizregulierung verlangt ein Holzofen weitaus mehr menschliche Interaktion und Sie müssen darauf achten, dass das Feuer weiterbrennt oder gelöscht wird.
Wie viel kostet ein Pelletofen?
Pelletöfen sind in der Anschaffung vergleichsweise teuer. Der Preis hängt von mehreren Faktoren ab: Leistung in Kilowatt, Hersteller und Modell. Standardöfen kosten zwischen 1.000 und 5.000 Euro, während wasserführende Modelle bis zu 10.000 Euro kosten können. Sonderausstattungen, Pellets und Montage bringen Zusatzkosten mit sich. Der Pelletpreis ist in den letzten Jahren stabil geblieben und beträgt zwischen 20 und 40 Cent für ein Kilo (Stand: Dezember 2019). Sonderausstattungen kosten meist mehrere hunderte Euro, während sich die Montageleistung im vierstelligen Bereich bewegt.
Vorteile
- Platzsparend
- Vorratstank
- Zeitschaltuhr und Fernschaltung
- CO2-neutrale Verbrennung
- Schnellheizend
- Günstiges und langlebiges Brennmaterial
- Geringer Wartungsaufwand
- Finanzielle Förderung möglich
Nachteile
- Kostenintensiv
- Weniger direkte Wärme
- Lagerung der Pellets
Kamine spenden nicht nur Wärme, sondern bieten darüber hinaus die lodernde Erhabenheit der Flammen. Herkömmliche Kamine und Holzöfen sind aufwendig in der Wartung und der Reinigung, zudem ist das Verbrennen des Holzes nicht CO2-neutral, da der Baum noch weitaus mehr CO2 hätte aufnehmen können. Pelletöfen können hier Abhilfe schaffen. Es handelt sich um innovative Kamine, die seit der Jahrtausendwende für den Heimgebrauch verfügbar sind und sich durch ihre Nachhaltigkeit sowie energiesparende Methode auszeichnen. Es werden keine herkömmlichen Holzscheite ins Feuer geworfen, sondern sogenannte Pellets entzündet.
Was sind Pellets?
Das Wort „Pellet“ stammt aus dem Englischen und bedeutet „Bällchen“ oder „Kügelchen“. Bei den pillenförmigen Brennstoffen handelt es sich um gepresste Abfälle der Holzindustrie. Maisstärke wird mit Wasser sowie getrocknetem und naturbelassenem Restholz, wie zum Beispiel Holz- oder Sägespänen, in die charakteristische Zylinderform gepresst. Es kann auf künstliche Bindemittel oder chemische Zusatzmittel verzichtet werden, da ein natürlicher Stoff das zerkleinerte Holz verfestigt. Die Stäbchen haben eine Länge von 20 bis 50 Millimetern und werden üblicherweise als Schüttgut verwendet. Wer mit einem Pelletofen heizt, verzichtet somit komplett auf fossile Ressourcen, wie Erdöl, Erdgas oder Kohle.
Warum ist das Heizen mit Pellets sinnvoll?
Die Pellets verfügen über eine hohe Energiedichte und zählen zu den erneuerbaren Energien. Als Biomassebrennstoff verbrennen die Zylinder CO2-neutral, da nur die Menge an Kohlendioxid freigesetzt wird, die das Holz im Laufe der Zeit aufgenommen hat.
Sofern Sie regional fabrizierte Pellets nutzen, sparen Sie zudem Transportkosten und schonen zusätzlich die Umwelt. Anders als Holzscheite und Kohle bietet das Brennmaterial eine natürliche Sauberkeit mit verminderter Ruß- und Rauchbildung. Pellets sind in handlichen Säcken zwischen 10 und 20 Kilogramm, palettenweise oder in sogenannten Big-Bags mit rund einer Tonne Inhalt in jedem Baumarkt oder im Brennstoffhandel erhältlich. Ein Kilogramm entspricht etwa dem Energiegehalt eines halben Liters Heizöl, was wiederum einem Heizwert von 4,9 Kilowattstunden entspricht. Zum Vergleich: Mit rund 5 Kilowattstunden können Sie in der Regel 165 Tassen Kaffee kochen, 100 Minuten lang Ihre Heizung in Anspruch nehmen, 25 Minuten warm duschen oder 5 Kochwäschen machen.
Pellets bieten mehrere Vorteile gegenüber fossilen Brennstoffen:
- Ökologisch: Es wird nur die Menge Kohlendioxid freigesetzt, die das Holz auch während des natürlichen Zerfallsprozesses im Wald abgegeben hätte.
- Regional: Die Rückstände der Holzindustrie können lokal beschafft und verarbeitet werden. Das Pelletmaterial muss zur Verarbeitung keine langen Wege zurücklegen.
- Preisstabil: Im Vergleich zu anderen Brennmaterialien sind die Kosten für Pellets niedrig und stabil. Zudem sind sie von der Energiesteuer befreit.
Zertifiziertes Brennmaterial
Achten Sie beim Kauf von Pellets auf qualitative Unterschiede und Zertifizierungen auf den Pelletverpackungen. Die Pellets sollten der DIN-Norm EN 1496-2 entsprechen oder nach EN-Plus A1 beziehungsweise DIN-Plus zertifiziert sein. In puncto Größe und Verbrennungsverhalten weisen diese Produkte die Mindestanforderungen auf. Pelletkamine sind zudem die einzigen Holzöfen, die mit dem Umweltsiegel „Blauer Engel“ versehen sind. Das garantiert eine schadstoffarme Verbrennung.
Welche Bauarten von Pelletöfen gibt es?
Grundsätzlich kann zwischen zwei Modellen unterschieden werden: Pelletöfen und Pelletheizungen beziehungsweise Pelletkessel. Die Öfen entsprechen einer punktuellen Wärmequelle und ähneln in ihrer Funktionsweise einem Kamin. Sie dienen dazu, den Aufstellraum zu erwärmen und gegebenenfalls die Zentralheizung zu unterstützen. Pelletkessel können hingegen an ein vorhandenes Heizsystem angeschlossen werden. Ein Teil der Wärme nutzt der Kessel, um das Heizungswasser zu erhitzen, das durch die Heizungsanlage die restlichen Räume des Hauses erwärmt. Wasserführende Pelletöfen verfügen über einen Wärmetauscher, der mit dem Wasserkreislauf des Hauses verbunden werden kann: Ein Großteil der Leistung stellt der Ofen der Warmwasseraufbereitung zur Verfügung. Die restliche Wärme gibt er an die Raumluft ab.
Von manuell bis vollautomatisch
Ein Pelletofen betreiben Sie entweder manuell, halb- oder vollautomatisch. Bei einem manuellen Gerät muss der Nutzer die Pellets per Hand nachlegen, da kein Lager vorhanden ist. Ein halbautomatischer Ofen verfügt über ein Lager, das jedoch verhältnismäßig klein ist und innerhalb des Geräts liegt. Die Pellets werden automatisch in den Heizraum gegeben. Sie müssen lediglich das Lager des Öfteren nachfüllen. Ein vollautomatisches Pelletssystem versorgt sich hingegen autonom mit Pellets. Der Ofen ist mit einem externen Pelletlager durch einen Förderantrieb verbunden.
Sauerstoffbasiertes Heizen
Die Modelle unterscheiden sich zudem in ihrer Abhängigkeit von der Luftzufuhr. Raumluftabhängige Öfen entziehen dem Aufstellraum Luft für die Verbrennung. Bei raumluftunabhängigen Pelletöfen wird die Luft hingegen über eine externe, nach außen verlegte Leitung zugeführt. Diese Modelle erreichen einen besseren Verbrennungsgrad, weil die optimale Menge an Luft zugeführt wird. Sie erreichen somit eine höhere Energieeffizienz. Achten Sie auf entsprechende Zertifikate, wie das des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt), um sicherzugehen, dass der Pelletofen absolut luftdicht ist. Für Niedrigenergie- und Passivhäuser empfiehlt sich ein raumluftunabhängiger Pelletofen, da es aufgrund der sehr guten Wand- und Fensterisolierung andernfalls zu gefährlichem Unterdruck kommen kann: Der Ofen entzieht der Umgebung solange den Sauerstoff bis ein Vakuum entsteht und sich keine atembare Luft mehr im Raum befindet. Entsprechende Nutzungsanweisungen finden Sie in den Gebrauchsanweisungen der Öfen oder in den Feuerverordnungen der Bundesländer.
Energiespeicher
Wasserführende Modelle verfügen zusätzlich über einen Pufferspeicher. In diesem wird überschüssige Energie in Form von Wärme gespeichert. Bei der Verbrennung der Pellets entsteht mehr Energie, als zum Heizen benötigt wird. Vor allem im Taktbetrieb, in dem der Ofen sich regelmäßig ein- und wieder ausschaltet, entsteht überschüssige Energie. Um auch diese zu nutzen, eignet sich ein Pufferspeicher. Er speichert die Energie und hält sie bis Gebrauch durch die Heizungsanlage auf Vorrat.
Pelletofenanlagen sind darüber hinaus mit Solaranlagen kombinierbar. Die eingebauten Pufferspeicher nehmen die Wärmeenergie der Solarzellen auf und speichern sie, um im Bedarfsfall das Haus zu heizen. Sobald die Energie aus den Zellen nicht mehr ausreicht, übernimmt der Ofen die Energiegewinnung. Sie haben folglich die Möglichkeit, verschiedene Energiequellen miteinander zu kombinieren, um Ihre Heizkosten zu senken.
Heizen mit Förderung
Wichtig!
Pelletöfen, die nur den Aufstellraum erwärmen, erhalten keine offizielle Förderung. Lediglich wasserführende Pelletöfen und Pelletkessel, die an das zentrale Heizsystem angeschlossen sind, also zur gesamtheitlichen Heizersparnis eines Hauses dienen, werden von Bund und Ländern gefördert. Auf Fördermittel besteht im Allgemeinen kein Rechtsanspruch.
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) sind die bekanntesten Institutionen, die Pelletöfen und -heizungen fördern. Regional können zusätzliche Förderungen anfallen, weshalb Sie sich vor einem Kauf und dem Einbau über die örtlichen Regelungen informieren sollten. Zum Beispiel hatte die Stadt München bis Ende 2017 eine Belohnung von 300 Euro auf den Tausch einer alten Feuerstätte gegen ein aktuelles Modell ausgesetzt.
Stellen Sie den Antrag richtig
Wenn Sie die Fördermittel in Anspruch nehmen möchten, dann müssen Sie vorab einen Antrag stellen. Achten Sie auf die Anforderungen der jeweiligen Stellen und Institutionen, die die Fördermittel vergeben, denn sie können sich auf kommunaler und Bundesebene unterscheiden. Sie sollten vorab also überprüfen, ob Sie örtliche Förderungen erhalten und ob diese gegebenenfalls höher ausfallen als die des Bundes. Kommunale und Bundesfördermittel dürfen nicht miteinander kombiniert werden.
BAFA
Sofern Sie eine Förderung des BAFA beantragen, müssen Sie folgende Unterlagen einreichen:
- BAFA-Förderantrag
- Erklärung des Fachunternehmens
- Vollständige Rechnung samt Ihrer Adresse
- Gegebenenfalls ein gesonderter Antrag für die Solarthermieanlage (Kombinationsbonus)
- Gegebenenfalls ein Nachweis zum Energiebedarf des Gebäudes (Effizienzbonus)
Achten Sie darauf, dass Sie den Antrag vor der Umsetzung der Maßnahmen und dem Vertragsschluss mit dem Installateur stellen. Eine Förderung des BAFA erfolgt immer gestaffelt. Das Basisförderung ist um weitere Förderansprüche oder Boni ergänzbar. Im Durchschnitt ist eine Förderung von 3.000 bis 3.500 Euro üblich.
KfW
Falls Sie eine Förderung der KfW beanspruchen möchten, erhalten Sie einen Kredit oder Zuschuss. Das Programm „Energieeffizient Sanieren – Ergänzungskredit“ (Kennnummer 167) lässt sich mit Förderprogrammen des BAFA kombinieren. Hier erhalten Sie einen Förderkredit von bis zu 50.000 Euro, mit dem Sie die Umstellung auf erneuerbare Energien finanzieren können. Für die komplette Sanierung empfiehlt sich das Programm „Energieeffizient Sanieren – Kredit“ (Kennnummer 151), bei dem Sie bis zu 100.000 Euro erhalten.
Kauftipp: Komplettsets
Manche Hersteller bieten Komplettsets an, die alles Wichtige mitbringen. So erhalten Sie nicht nur einen wasserführenden Pelletofen, sondern auch einen Pufferspeicher und die nötigen Verbindungsventile von einem Hersteller. Komplettsets sind auf lange Sicht preiswerter und gehen mit höheren Fördermitteln einher.
Was gilt es, vor dem Kauf eines Pelletofens zu beachten?
Bevor Sie einen Pelletofen kaufen und installieren, sollten sich über die Größe des Aufstellraumes im Klaren sein. Achten Sie zudem auf ausreichend Luftzufuhr, sofern Ihr Modell raumluftabhängig arbeitet. Für einen kleinen Raum bedarf es lediglich einer geringen Leistung. Je größer der Raum, desto größer sollte die Kilowattleistung des Ofens sein. Als Faustregel gilt: Pro vier Kubikmeter Raum ist ein Kilowatt nötig. Informieren Sie sich also vorab über die Größe des Raumes und gegebenenfalls den energetischen Zustand des Hauses. Zudem muss ein Pelletofen an einen Schornstein angeschlossen werden. Falls Sie sich für eine Pelletheizung entscheiden, müssen Sie viel Raum im Keller bereitstellen, um sämtliche Bestandteile der Heizungsanlage unterzubringen.
Wirkungsgrad
Der Wirkungsgrad bezeichnet das Verhältnis von zugeführter zu nutzbarer Energie. Je höher der Wirkungsgrad ist, desto niedriger ist der Verbrauch an Pellets. Hochwertige Modelle erreichen einen Wirkungsgrad von 95 Prozent. Das bedeutet, dass lediglich ein geringer Teil der Wärme durch den Schornstein verloren geht und der Ofen insgesamt eine höhere Temperatur erreicht. Preisgünstigere Modelle liegen mit 70 bis 80 Prozent darunter. Mit einem Ofen, der einen Wirkungsgrad von rund 90 Prozent erreicht, sind Sie gut beraten.
Technik
Aktuelle Pelletöfen verfügen je nach Modell über modernste Technik. WLAN-fähige Öfen etwa steuern Sie per App oder über einen Browser. So lassen sich die Schaltzeit der Heizprogramme, die Solltemperatur und Störmeldungen aus der Ferne regeln. Über eine integrierte Steuerung können Sie die Heizzyklen voreinstellen und per Fernbedienung nutzen, so zum Beispiel bei den Modellen von Nemaxx. Ein Differenzdruck-Controller überwacht den Betrieb mehrerer Feuerstätten in einem Haus.
Rauchrohr
Das Abgasrohr muss hohe Temperaturen aushalten und setzt sich aus mehreren Teilen zusammen. Materialart und -dicke sind entscheidend für seine Langlebigkeit. Qualitativ hochwertige Rohre haben eine Wandstärke von 1,2 Millimetern. Doppelwandige Rohre sind aufgrund der zusätzlichen Hitzedämmung dann empfehlenswert, wenn der Ofen dicht an Möbeln oder Wänden steht. Als Faustregel gilt, nicht mehr als drei Elemente zu verbauen, da das Rohr nicht länger als drei Meter sein sollte. Andernfalls lagert sich auf Dauer Ruß im Rohr ab.
Design
Pelletöfen gibt es in verschiedenen Optiken und Ausführungen. Sie können sich zum Beispiel für ein Sichtfenster entscheiden oder den Kamin kacheln lassen. Auch diverse Verkleidungen, aus beispielsweise Keramik oder Naturstein, stehen zur Auswahl. Besonders leise Modelle, zum Beispiel von Hass und Sohn, arbeiten ohne Ventilatoren beziehungsweise Gebläse. Diese eignen sich besonders gut für Allergiker, da sie weder Staub noch andere Kleinstpartikel aufwirbeln.
Achtung: Aufbau!
Die Angaben auf den Rohren beziehen sich immer auf den Innendurchmesser. Zum Beispiel ist ein Rohr mit der Angabe „DN 80 mm“ im Inneren 80 Millimeter breit. Hinzu kommt gegebenenfalls eine Materialdicke von 1,2 Millimetern, sodass der Gesamtdurchmesser des Rohrs 82,4 Millimeter beträgt. Denken Sie daran, dass die Rohrteile sich zu einer Seite hin verjüngen: Beim Ineinanderstecken gehen meist fünf Millimeter der Gesamtlänge verloren. Ein Abgasrohr sollte aus nicht mehr als drei Elementen bestehen und nicht länger als drei Meter sein.
Wie viel verbraucht ein Pelletofen?
Ein Pelletofen verbraucht die Menge an Pellets, die benötigt wird, um die gewünschte Temperatur zu erreichen. Der Feuerraum wird zwar über einen Vorratstank automatisch befüllt, doch Sie können die Heizzeiten und die Wunschtemperatur einstellen. So wird letztendlich nur die Menge verbrannt, die für Ihre Wünsche vonnöten ist. Achten Sie dabei auf energie- und kostenschonende Einstellungen. Andernfalls verbraucht Ihr Pelletofen unverhältnismäßig viele Pellets. Für eine Heizleistung von 10 Kilowattstunden verbraucht ein Pelletofen ungefähr 2 Kilogramm Pellets. Folglich benötigt er 0,2 Kilogramm Pellets pro Kilogrammstunde. Die Heizleistung von Pelletöfen liegt meist zwischen 6 und 10 Kilowatt.
Zur Orientierung können Sie mit 0,05 Kilowatt Heizleistung pro Quadratmeter Wohnfläche rechnen. Für ein 30 Quadratmeter großes Wohnzimmer beispielsweise braucht es folglich 1,5 Kilowatt Heizleistung. Aufgrund von Wärmeverlusten an kalten Tagen oder durch offene Türen und Fenster kann die Leistung mit 1,5 multipliziert werden. In dem Beispiel braucht der Pelletofen also eine Leistung von 2,25 Kilowatt. 2 Kilowatt sollten das Minimum an Leistung sein, das ein heimischer Pelletofen zu erbringen vermag. Ein doppelt so großes Zimmer von 60 Quadratmetern erfordert rund 4 Kilowatt, also die doppelte Menge.
Formel:
Benötigte Leistung = Raumfläche x 0,05 kW x 1,5
Falls Sie wissen, welchen Energiebedarf Ihr Haus hat, können Sie errechnen, wie viele Pellets Sie im Jahr brauchen, um die Gesamtfläche der Immobilie zu beheizen. Der Energiebedarf ist auf dem Energieausweis zu finden und ist in Kilowattstunden pro Quadratmeter pro Jahr angegeben. Zusätzlich benötigen Sie die Quadratmeterzahl der zu beheizenden Fläche. Für ein 120 Quadratmeter großes Haus, das einen Energiebedarf von 90 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr hat, ergibt sich eine Menge von 2.160 Kilogramm Pellets.
Formel:
Jährlicher Pelletsverbrauch = Energiebedarf der Immobilie in kWh/m2*a x Wohnfläche in m2 x 0,2 Kilogramm Pellets pro Kilowattstunde
2.160 Kilogramm Pellets kosten je nach aktueller Preislage zwischen 432 und 864 Euro. Besitzer eines halb- oder vollautomatischen Pelletofens müssen sich zudem bewusst darüber sein, dass ihr Modell auch Strom verbraucht und entsprechende Kosten nach sich zieht. Ein vollautomatischer Pelletofen hat einem maximalen Stromverbrauch von 120 Watt. Halbautomatische Modelle liegen bei rund 250 Watt während des Betriebs. Im Vergleich zu Gas- oder Ölöfen verbraucht ein Pelletofen weniger Strom. Pellets sind zudem um 2 bis 3 Cent günstiger als Heizöl und Erdgas.
Was muss ich beim Aufstellen eines Pelletofens beachten?
Vor der Installation des Ofens, bestenfalls sogar vor dem Kauf, sollten Sie einen Installateur konsultieren. Der Schornsteinfeger klärt Sie darüber auf, ob Ihr Ofen mit dem Schornstein kompatibel ist. Er überprüft auch die Montage des Kaminbauers und nimmt den Pelletofen letztendlich ab. Zweimal jährlich kontrolliert er zudem die Funktionsweise des Ofens und kehrt den Schornstein. Von einem eigenhändigen Einbau raten wir aus Sicherheitsgründen dringend ab, da die Installation professionelles Handwerksgeschick erfordert. Achten Sie darauf, dass der Ofen in ausreichendem Abstand zum restlichen Mobiliar steht. Die jeweiligen Hersteller informieren Sie über die einzuhaltenden Abstände. Meist beträgt das Abstandsmaß mindestens 20 Zentimeter. Einfache Rohrwände müssen 40 Zentimeter und ein Sichtfenster gar 80 Zentimeter Sicherheitsabstand zu brennbaren Gegenständen haben.
Legen Sie eine Bodenplatte unter den Ofen, sofern der Untergrund brennbar ist oder Sie Rußflecken vermeiden wollen. Hier sind vor allem Teppichböden, Laminat und Parkett gemeint. Auf Fliesen- oder Steinböden brauchen Sie keine Platte auslegen. Diese sollte bestenfalls einen Radius von etwa 50 Zentimetern um den Pelletofen abdecken. An den Seiten reichen im Zweifelsfall auch 30 Zentimeter aus.
Wie warte ich einen Pelletofen?
Achten Sie darauf, dass Sie gut an den Aschefang und die Wartungsöffnungen des Ofens gelangen. Bei der Verbrennung von Pellets fällt grundsätzlich weniger Asche an als bei Holzscheiten. Dennoch muss der Aschefall regelmäßig entfernt werden. Hier bieten sich Aschegefäße und -staubsauger an. In Ersteren können Sie die Rückstände bis zur vollständigen Erkaltung der Asche sammeln. Letzteren können Sie optional verwenden, um die Asche bequemer einzusammeln. Achten Sie jedoch darauf, dass sich keine Glutrückstände darin befinden. Reinigen Sie auch die Sichtscheibe, falls eine vorhanden ist. Diese muss ebenfalls vollständig abgekühlt sein, da es andernfalls zu Rissen in der Scheibe kommen kann.
Feinstaubfilter
Ein Pelletofen muss bestimmte Auflagen erfüllen, die das Bundes-Immissionsschutzgesetz vorschreibt. Es regelt die durch Holzöfen und Kamine erzeugte Feinstaubbelastung.
Das Bundes-Immissionsschutzgesetz
Das BImSchG untergliedert sich in zwei Stufen. Die erste gilt für Anlagen, die zwischen März 2010 und Dezember 2014 errichtet wurden. Öfen, die ab Januar 2015 in Betrieb genommen wurden, fallen unter die Regelung der zweiten Stufe.
Pelletöfen ohne Wassertasche und mit einem Wirkungsgrad von mehr als 85 Prozent:
- Stufe 1: 400 mg/m³ Kohlenmonoxid, 50 mg/m³ Feinstaub
- Stufe 2: 250 mg/m³ Kohlenmonoxid, 30 mg/m³ Feinstaub
Pelletöfen mit Wassertasche und mit einem Wirkungsgrad von mehr als 90 Prozent:
- Stufe 1: 400 mg/m³ Kohlenmonoxid, 30 mg/m³ Feinstaub
- Stufe 2: 250 mg/m³ Kohlenmonoxid, 20 mg/m³ Feinstaub
Für aktuelle Modelle stellen diese Grenzwerte meist kein Problem dar. Falls doch, müssen Sie Ihren Pelletofen mit einem Feinstaubfilter nachrüsten oder eventuell durch ein neues Modell ersetzen. Ein Schornsteinfeger kann die Emissionen für Sie messen und Ihnen gegebenenfalls eine Bescheinigung ausstellen. Auch der Hersteller kann Ihnen weiterhelfen, indem er Ihnen das Datum der Prüfung mitteilt und einen Prüfschein zukommen lässt.
Weiterführende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Pelletöfen nicht selbst getestet.
Die Stiftung Warentest referierte in einer Meldung von 2019 einen Test des tschechischen Partnermagazins dTest, das sechs Pelletöfen testete. Die Tester prüften die Öfen in den Testkategorien „Leistungsfähigkeit“, „Abgase“ und „Sicherheit“. Der Testsieger ist der Viviana Evo von La Nordica. Der Sauberkeit des Ofens gaben die Tester das Testurteil „sehr gut“. Mit einer Heizleistung von 10,5 Kilowatt bewies er im Test sogar eine höhere Leistung als vom Hersteller angegeben. Der Pelletofen-Testsieger ist auch hierzulande für etwa 1.900 Euro zu haben. Damit ist er ungefähr so teuer wie der ebenfalls getestete Nara Plus von Edilkamin. Der Testofen ist für rund 2.000 Euro ebenfalls hierzulande erhältlich.
Wer sich über die Optimierung von Heizsystemen informieren möchte, dem sei der Artikel „Wärmepumpe, Pellets, Gas“ der Stiftung Warentest empfohlen. Hierin erklären die Tester, welche Anlage sich für welches Haus rechnet und wie die einzelnen Systeme miteinander kombiniert werden können.
ÖKO-TEST hat 2018 insgesamt 15 Holzpellets einem Test unterzogen. Die Tester haben die Qualität der Testprodukte in einem Fachinstitut untersuchen lassen. Vorab war bereits erkennbar, dass die Nachhaltigkeit der Testpellets aus Polen, Tschechien und Litauen aufgrund langer Transportwege zu bezweifeln ist.
An die Mehrzahl der Pellets vergaben die Tester ein gutes Qualitätsurteil. Bis auf zwei Ausnahmen sind alle Testpellets nach EN-Plus A1 und DIN-Plus zertifiziert. Einzig die Testprodukte von Baltwood und Agricon bleiben trotz Zertifizierungsangaben seitens der Hersteller hinter den Qualitätsanforderungen zurück. Mehrere Testprodukte erreichten darüber hinaus den angegebenen Heizwert nicht.
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