3D-Brille Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt
- Das Wichtigste in Kürze
- 3D-Brillen filtern das eingehende TV-Bild, sodass ein 3D-Effekt im Gehirn entsteht.
- Die Modelle unterscheiden sich in der Technik: Aktive vs. passive 3D-Brillen
- Aktive 3D-Brillen benötigen Strom und sind somit wesentlich schwerer als ihre passiven Konkurrenten.
Wofür benötige ich eine 3D-Brille?
Fernseher, Heimkino-Anlagen und allgemein multimediale Unterhaltungselektronik haben im Laufe der letzten Jahre einen immer größeren Platz in unserem Alltag eingenommen. Im Zuge dessen erobern 3D-Fernseher den Markt und 3D-Brillen etablieren sich in den heimischen Wohnzimmern als üblicher Gebrauchsgegenstand.
Es gibt eigentlich keinen vernünftigen Grund, nur im Kino in den Genuss eines hervorragenden 3D-Filmes zu kommen. 3D Brillen und Fernseher bringen diese Technologie nach Hause und garantieren ein realitätsnahen Filmgenuss mit spektakulärer Optik.
Heimischer 3D-Genuss ist dabei nicht nur komfortabler und günstiger als ein Besuch im Kino, sondern spart auch viel Zeit und ermöglicht ideale 3D-Unterhaltung in den eigenen vier Wänden.
Mithilfe einer 3D-Brille werden Filme und kompatible Medien zum heimischen Unterhaltungsstandard. Doch auch der Markt der 3D-Brillen ist heiß umkämpft, so dass zahlreiche Konkurrenten um die Gunst des Filmliebhabers buhlen. Nutzer sollten darauf achten, die für sie und ihr TV Gerät passende 3D-Brille zu wählen.
Worauf muss ich beim Kauf einer 3D-Brille achten?
Bei der Wahl der richtigen 3D-Brille können die folgenden drei Fragen hilfreich sein:
- Handelt es sich um aktive oder passive Technologie?
- We3lche Vorteile bietet die sogenannte Active-Shutter-Technologie?
- Was sind Polfilterbrillen?
Brauche ich eine aktive oder eine passive 3D-Brille?
Wer Filme und Serien am liebsten alleine schaut, muss sich nur wenig Sorgen um die passende 3D-Brille machen, da sich beim Erwerb eines entsprechenden 3D-Fernsehers in der Regel ein bis zwei 3D-Brillen im Lieferumfang befinden.
Wer jedoch eine Ersatzbrille benötigt oder sich in einer größeren Gruppe zu einem 3D-Filmabend versammeln möchte, muss das eigene Kontingent aufstocken, da selbstverständlich jeder Zuschauer seine eigene Brille benötigt.
Ganz allgemein lässt sich zwischen aktiver und passiver 3D-Technologie unterscheiden. Da beiden Methoden unterschiedliche Techniken zugrunde liegen, sind sie auch nicht miteinander kompatibel.
Neben der verwendeten Technologie der Brille sollten Verbraucher jedoch auch bedenken, dass sie das Brillengestell zumindest einige Stunden am Stück werden tragen müssen. Die Brille sollte daher einen angenehmen Tragekomfort aufweisen und weder drücken noch zu locker sitzen.
Active-Shutter-Technologie
Um ein dreidimensionales Bild sehen zu können, muss jeder Frame eines Films in zwei Halbbilder umgerechnet werden. Diese Halbbilder werden in extrem schneller Folge gezeigt. Das ist auch der Grund dafür, dass das 3D-Bild ohne eine passende Brille verschwommen aussieht. Genau hier kommt die Active-Shutter-Technologie ins Spiel: Diese Brille ist mit zwei LCD-Gläsern ausgestattet, die im Wechsel immer das rechte und das linke Auge abdunkeln.
Diese Abdunkelung erfolgt bis zu 60 Mal in einer Sekunde. Als Folge davon entsteht im Gehirn ein räumlicher Eindruck. Ein großes Problem von Active-Shutter-Brillen: Leider sind auch hier die Technologien der verschiedenen Hersteller untereinander nicht kompatibel. Glücklicherweise sind auch universelle 3D-Brillen erhältlich, die sich mit einer Vielzahl von Fernsehgeräten kombinieren lassen.
Ein aussagekräftige Unterscheidungskriterium von Active-Shutter-Brillen ist das jeweilige Verfahren zur Signalübertragung. Bei fast allen LCD-Fernsehern geschieht dies mittels Infrarot-Verfahren. Brillen mit Weißimpuls-Signalübertragung finden dagegen hauptsächlich bei Beamern mit DLP-Technologien ihre Verwendung.
Damit beide LCD-Gläser der Brille regelmäßig abgedunkelt werden können, benötigt diese selbstverständlich eine externe Stromquelle. Um die Folgekosten gering zu halten, ist daher der Kauf einer Brille mit integriertem Akku ratsam. Bei der Kaufentscheidung sollte der Nutzer zudem die durchschnittliche Betriebszeit des Gerätes vergleichen.
Ständiges Aufladen weil die Betriebsbereitschaft nachlässt, kann auf Dauer lästig werden. Ein weiteres wichtiges Kriterium ist das Gewicht, welches bei Active-Shutter-Brillen zwischen 30 und 70 Gramm liegen kann. Nicht zuletzt ist die Bildqualität für die Bewertung der Geräte ein entscheidendes Kriterium. Es sollten keine Doppelkonturen oder Geisterbilder auftauchen. Die Farbqualität sollte ebenso stimmen wie die Synchronisation mit dem Fernsehgerät.
Polfilterbrillen
Diese 3D-Technologie ist passiv und wird in den meisten Kinos eingesetzt, findet jedoch auch bei immer mehr Fernsehgeräten Verwendung. Polfilterbrillen benötigen keine Batterie, da die beiden Gläser vor dem Auge nicht aktiv geöffnet und geschlossen werden müssen. Jedes Glas verfügt vielmehr über einen passiven Filter, welcher sich in der jeweiligen Lichtdurchlässigkeit unterscheidet. Im Gehirn entsteht auf diese Art und Weise der dreidimensionale Effekt. Im Gegensatz zu Active Shutter-Brillen sind Polfilterbrillen sehr leicht und bieten sich daher vor allem für Brillenträger an.
Weiterführende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die 3D-Brillen nicht selbst getestet.
Die letzten Tests von 3D-Brillen liegen bereits einige Jahre zurück. Aktuelle Tests sind nicht auffindbar, was mit dem Abklingen des 3D-Brillen-Hypes zu erklären ist. Stattdessen fokussieren sich viele Hersteller stärker auf VR-Headsets.
Im Jahr 2014 testete der Heimkino- und Multimediavertrieb HEIMKINORAUM fünf RF-3D-Brillen: die Samsung SSG-5100GB, die JVC PK-AG3, die Epson ELPGS03 sowie die Modelle TDG-PJ1 und TDG BT500a von Sony. Ein RF-Signal (radio frequency) ist ein System der kabellosen Verbindung. 3D-Gerät und Brille kommunizieren miteinander, sodass Bild und Brille aufeinander abgestimmt sind. Als Testbeamer nutzten die Redakteure den Sony VPL-HW55, den JVC DLA-X500 und den Epson EH-TW9200. Die Tester überprüften zunächst die Empfangseinheiten an den Beamern, um die Brillen nutzen zu können. Darüber hinaus testeten sie die Verarbeitung, den Komfort und die Bildqualität der 3D-Brillen. Der Test zeigt, dass es nicht nur auf eine gute 3D-Brille ankommt, sondern auch auf einen qualitativ hochwertigen Beamer, der mit der Brille so einfach wie möglich „kommunizieren“ kann. Hochwertige 3D-Brillen müssen nicht exorbitant teuer sein, allerdings bieten „Billigprodukte“ lediglich geringe Qualität.
Der Testsieger kommt aus dem Hause Epson. Sowohl Beamer als auch 3D-Brille haben sich im Test bewährt. Der Epson EH-TW9200 verfügt über einen integrierten Funksender. Der Anschluss eines externen Senders gegen Aufpreis ist, anders als etwa beim Sony VPL-HW55, also nicht vonnöten. Die Brille bietet hohen Tragekomfort und gute Bildqualität. Sie ist bereits für rund 80 Euro zu haben und somit auch Preis-Leistungs-Sieger im Test.
Die Samsung SSG-5100GB ist die günstigste Brille im Test. Mit einem Preis von rund 20 Euro bietet sie eine einfachere Bauweise und mittlere Bildqualität. Wer gedenkt, mehrere Brillen für einen Fernsehabend mit Freunden zu kaufen, kann dennoch guten Gewissens zum Samsung-Modell greifen.
Sowohl die Stiftung Warentest als auch das Elektronikmagazin CHIP veröffentlichten 2011 jeweils einen Ratgeber zu 3D-Brillen. Darin schreiben die Redakteure von der Inkompatibilität der Markenbrillen mit Fernsehern von anderen Herstellern. Der Nutzen von Heimkino-Beamern wird nicht erwähnt. Zudem kritisieren die Testportale zum damaligen Zeitpunkt den hohen Preis der Brillen.
Aufgrund des technischen Fortschritts hält sich der Aussagegehalt solcherlei Ratgeber in Bezug auf aktuelle Produkte in Grenzen. Dennoch gewähren sie einen interessanten Einblick.
Falls Sie mit dem Gedanken spielen, sich 3D-Brillen für eine Heimkinoanlage zu kaufen, ziehen Sie einen aktuellen Vergleichsbericht zu Rate oder suchen Sie einen örtlichen Elektronikfachhändler auf.