Stirnlampe Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt
- Das Wichtigste in Kürze
- Stirnlampen sind praktisch für jegliche Outdoor-Aktivitäten sowie Indoor-Handwerksarbeiten, da beide Hände frei bleiben.
- Bei der Wahl einer Stirnlampe sollten Sie auf die Leuchtkraft, Leuchtdauer und Form des Leuchtkegels achten.
- Die Stirnlampe lässt sich entweder mithilfe eines Bandes auf dem Kopf befestigen oder mit einer speziellen Halterung an einem Helm anbringen.
- Verschiedene Leuchtmodi und eine vertikale Verstellbarkeit machen den Einsatz variabel. Ein SOS-Modus ist im Notfall praktisch.
- Ein separates Akkufach und ein hoher IP-Wert sind bei niedrigeren Temperaturen empfehlenswert.
Licht an, Hände frei
Beliebte Outdoor-Aktivitäten wie Bergsteigen, Mountainbike-Touren, Skifahren oder Camping sind nicht nur tagsüber ein Abenteuer. Die Nacht ist ebenso facettenreich, weshalb manche Outdoor-EnthusiastInnen die Welt erst erkunden, sobald die Sonne am Horizont verschwunden ist. Doch um weiterhin den Weg zu finden, bedarf es einer geeigneten Lichtquelle, welche die eigenen Aktionen nicht einschränkt. Die Lösung bietet eine Stirnlampe. Mit einem Handgriff ist die praktische Lampe am Kopf befestigt und erleuchtet das gesamte Blickfeld bis zu mehrere hundert Meter weit.
Beim Wandern, Joggen oder auf Gebirgspfaden ist es sehr hilfreich, wenn Sie wissen, wo sie den Fuß als nächstes hinsetzen müssen. Vor allem, wenn Sie nichts ahnend von der Dunkelheit überrascht werden. Rad- und SkifahrerInnen profitieren von der Reichweite des Lichtkegels, da sie hier besonders hohe Geschwindigkeiten erreichen und in jedem Moment auf eventuelle Hindernisse reagieren müssen. Beim Campen oder Biwakieren sind sie auch des Nachts mobil und können das Zelt aufbauen, eine Karte studieren oder sich im Schein der Sterne einem guten Buch widmen.
Doch nicht nur Outdoor-FreundInnen kommen mit einer Stirnlampe auf ihre Kosten. Auch Indoor kann die Lichtquelle praktisch sein. Beispielsweise lassen sich in der Werkstatt mit ihrer Hilfe ein Motor ausleuchten oder andere Reparaturen an schlecht einsehbaren Orten durchführen. Unverzichtbar sind Stirnlampen für HöhlenforscherInnen. Sie können damit natürliche Gewölbe auskundschaften und haben dabei die Hände frei, um sich an einem Führungsseil festzuhalten oder Proben zu nehmen.
Petzl – die erste ihrer Art
Die erste moderne Stirnlampe brachte das französische Unternehmen Petzl in den 1980ern auf den Markt. Die von Fernand Petzl 1975 gegründete Firma spezialisierte sich auf die Herstellung von Bergsportausrüstung sowie Ausrüstung zur Höhenrettung und die seit jeher beliebten Stirnlampen.
In Situationen, in denen eine Taschenlampe störend ist, sorgt eine Stirnlampe für die optimale Ausleuchtung des Sichtfelds. Der Lichtkegel folgt dabei stets Ihren Bewegungen. Mit einem Gummiband oder Feststellgurt am Kopf befestigt verliert die Lampe auch in extremen Situationen nie ihren Halt.
Die Vorteile einer Stirnlampe:
- Ausleuchtung des Sichtfelds
- Hände bleiben frei
- Vielseitig einsetzbar dank verschiedener Modi
- Für diverse Aktivitäten geeignet
- Lange Leuchtdauer
- Einfache Bedienung und Handhabung
Was ist beim Kauf einer Stirnlampe zu beachten?
Je nach Einsatzzweck unterscheiden sich die verschiedenen Stirnlampen in puncto Leuchtkraft, Lichtkegel sowie Leuchtweite und -dauer. Auch die Stromversorgung, das Gewicht und die Befestigung am Kopf spielen eine wichtige Rolle. Verschiedene Extraeinstellungsmöglichkeiten und ein guter IP-Schutz machen Ihre Stirnlampe zu einem Outdoor-Allround-Talent. Wenn Sie nach einer vielseitigen Lampe für diverse Situationen suchen, sollten Sie nach einem guten Kompromiss aus Leistung, Gewicht und Leuchtmodi Ausschau halten.
Früher haben Hersteller hauptsächlich Halogenglühbirnen in ihre Stirnlampen eingesetzt. Heutzutage greifen die meisten Unternehmen stattdessen zu LEDs, die weniger Strom verbrauchen, leichter sind und länger leuchten. In einigen Topmodellen lässt sich eine Kombination aus LEDs und einer Halogenlampe finden; diese sorgt in bestimmten Situationen für einen präziseren und helleren Lichtkegel.
Wie wird die Leuchtkraft einer Stirnlampe gemessen?
Die Leuchtkraft einer Stirnlampe wird in Lumen gemessen; dieser Wert drückt die Helligkeit der verbauten Lampe aus. Je mehr Lumen das Modell besitzt, desto stärker ist die Leuchtkraft. Für morgendliche und abendliche Spaziergänge mit dem Hund sowie das Lesen im Dunkeln sind 80 bis 90 Lumen vollkommen ausreichend. JoggerInnen und WanderInnen, die gern die nächtliche Ruhe ausnutzen, sollten zu einem Modell mit 150 bis 300 Lumen greifen, um den Weg vor sich ausleuchten zu können. SportlerInnen, die nachts dem Rad- oder Skifahren sowie Bergsteigen nachgehen, brauchen bereits eine Ausführung mit 600 bis 800 Lumen. Für diverse Sportarten, bei denen Sie nicht den Überblick verlieren sollten, gibt es hochwertige Stirnlampen, die bis zu 2.000 Lumen haben. Solche Modelle lassen sich meist auf 100 oder weniger Lumen herunterregulieren, damit sie universell einsetzbar bleiben. Sehr helle Lampen arbeiten besonders energiesparend, damit der Akku einige Zeit durchhält.
Leuchtweite
Die Leuchtweite einer Stirnlampe beschreibt die weiteste Distanz, welche die Lampe ausleuchten kann. Je höher der Lumen-Wert, desto höher die Reichweite. 80 Lumen entsprechen ungefähr einer Weite von 30 bis 40 Metern. Mit einer 300-Lumen-Stirnlampe können Sie bereits bis zu 100 Meter weit blicken. Für Aktivitäten, bei denen Sie besonders schnell auf Hindernisse reagieren müssen, sind 800 bis 900 Lumen empfehlenswert, da dieser Wert eine Sichtreichweite von bis zu 300 Metern bietet.
Lichtkegel
Die Größe des Lichtkegels ist entscheidend für den Bereich, den Sie ausgeleuchtet vor sich sehen. Bei den meisten Modellen ist der Kegel individuell einstellbar, um für unterschiedliche Begebenheiten gewappnet zu sein. Darüber hinaus können Sie den Neigungswinkel des Kegels verstellen, um beispielsweise zu verhindern, dass Sie andere Menschen oder Tiere blenden. Einige Lampen besitzen neben einer sehr fokussierten LED-Lampe, eine oder zwei eher schwach leuchtende LED-Lampen, die besonders praktisch zum Lesen oder Zeltaufbauen sind.
Leuchtdauer
Die Leuchtdauer einer Stirnlampe hängt in erster Linie von der Leistungsfähigkeit des Akkus beziehungsweise der Batterien ab. Darüber hinaus ist die ausgewählte Leuchtstärke entscheidend für die Nutzungsdauer. Wenn sich eine Stirnlampe dimmen lässt, wird die Lampe länger leuchten. Viele Modelle spenden bei minimaler Helligkeit über 100 Stunden Licht, manche sogar zwischen 150 und 200 Stunden. Auf maximaler Helligkeitsstufe sinkt die Leuchtdauer auf rund 10 Stunden, die jedoch immer noch eine beträchtliche Leistung darstellen.
Gewicht
Da Stirnlampen auf dem Kopf getragen werden, sollte das Gewicht des Modells nicht zu hoch sein. Kompakte Lampen wiegen lediglich 25 Gramm, während High-End-Produkte bis zu 200 Gramm auf die Waage bringen. Bei so schweren Stirnlampen ist der Akku meist separat, damit Sie nicht das gesamte Gewicht auf dem Kopf tragen müssen. Zudem sind diese Lampen für Extremeinsätze gedacht, in denen der Akku direkt am Körper geschützter ist. Für eine rundum bequeme Handhabung empfiehlt sich eine Stirnlampe unter 100 Gramm.
Ohne Strom kein Licht: Die Stromversorgung
Stirnlampen werden entweder mit herkömmlichen Einwegbatterien oder einem Akku betrieben. Das Fach befindet sich oft direkt im Gehäuse; in einigen Fällen ist es aber auch separat angebracht, sodass Sie den Akku am Körper tragen können, um die Stromquelle vor der Witterung zu schützen und das Gewicht auf dem Kopf zu verringern. Solche externen Akkupacks können Sie bequem im Rucksack verstauen; über ein Kabel sind die Stromquellen mit der Lampe auf Ihrem Kopf verbunden. Das Fach sollte eine gut sichtbare Plus-Minus-Markierung haben, damit Sie auch bei Dunkelheit die Batterie richtig einlegen können und keine weitere Lichtquelle benötigen. Die Batterien entsprechen entweder der Größe AA oder AAA.
Einige Stirnlampen hingegen besitzen Akkus, die bequemer in der Handhabung sind, da Sie die Batterie nicht regelmäßig austauschen müssen.Bei den Akkus, die in höherpreisigen Stirnlampen verbaut sind, handelt es sich entweder um Nickel-Metallhydrid- oder um Lithium-Ionen-Akkus. Ein geringes Gewicht und Funktionalität selbst bei niedrigen Temperaturen sind Voraussetzungen, die ein guter Stirnlampen-Akku erfüllen muss. Lampen mit Akku lassen sich meist über eine USB-Schnittstelle aufladen. Es ist jedoch praktisch, wenn Sie die akkubetriebene Stirnlampe auch mit Batterien betreiben können; so können Sie im Notfall schnell für eine neue Stromquelle sorgen. Die Ladezeit beträgt je nach Modell zwischen 4 und 20 Stunden.
Am unabhängigsten sind Sie, wenn Sie eine Stirnlampe mit Kurbel kaufen. Bei diesen Modellen ist der Akku fest verbaut und lässt sich mit einer Kurbel jederzeit aufladen. Sie müssen keine Ersatzbatterien mitnehmen und stehen nie ohne Licht da.
Reine Kopfsache: Die Befestigung
Die meisten Stirnlampen werden mit einem elastischen Band am Kopf befestigt. Dieses passt sich Ihrer Kopfform an, auch wenn Sie eine Mütze tragen. Manche Modelle besitzen ein drittes Band, das über die Schädeldecke verläuft. Dieser Extragurt sorgt für mehr Stabilität und einen höheren Tragekomfort. Zudem entlastet dieses Dreipunkt-Stirnband Ihren Kopf, da das Gewicht besser verteilt wird. Besonders platzsparend sind Stirnlampen mit Bändern, die sich beim Nichtragen aufrollen.
Achten Sie darauf, dass das Band breit genug für Ihren Kopf und eventuell gepolstert ist. Zu schmale oder enge Bänder können auf Dauer unbequem sein und Druckstellen hinterlassen. Das Band sollte dennoch eng anliegen, damit es nicht verrutscht, auch wenn Sie eine Mütze tragen. Einige Hersteller fabrizieren Stirnlampen ohne flexibles Gummiband, die entweder mit einer Spannvorrichtung verstellbar sind oder nach Einheitsgrößen produziert werden. Berücksichtigen Sie hierbei die Größenangaben.
Dicht, dichter, IP: Der Schutzwert
IP steht für „International Protection“ und ist ein international gültiger Code, der die Eignung von elektrischen Betriebsmitteln für unterschiedliche Bedingungen angibt. Der IP-Schutzwert besteht aus zwei Ziffern: Die erste gibt Auskunft über den Schutz gegen Fremdkörper sowie Fremdeinwirkung und die zweite Ziffer beschreibt den Schutz gegen Wasser. Bei Stirnlampen lässt sich meist nur der zweite Wert finden, da qualitativ hochwertige Stirnlampen zumindest wasserdicht sein sollten.
IP-Kennziffer | Schützt gegen |
1 | Tropfwasser |
2 | Tropfwasser bei Geräteneigung von 15 Grad |
3 | Sprühwasser bei Geräteneigung von 60 Grad |
4 | Sprühwasser von allen Seiten |
5 | Strahlwasser |
6 | Starkes Strahlwasser |
7 | Zeitweiliges Untertauchen |
8 | Dauerhaftes Untertauchen |
9 | Hochdruck- und Dampfstrahlreinigung |
Nicht alle Stirnlampen sind wasserdicht; und nicht für alle Aktivitäten wird diese Eigenschaft verlangt. Wenn Sie die Lampe zum Joggen oder Lesen brauchen, ist eine niedrige Kennziffer vollkommen ausreichend. Für SkifahrerInnen und HöhlenforscherInnen ist eine wasserdichte Stirnlampe jedoch besonders wichtig.
Art oder Klasse?
Die Schutzart, die durch den IP-Code definiert wird, ist nicht mit der Schutzklasse zu verwechseln. Diese teilt in der Elektrotechnik elektrische Betriebsmittel in Abhängigkeit der vorhandenen Sicherheitsmaßnahmen in Kategorien ein. Mit diesem Hinweis sollen elektrische Schläge vor allem bei der Nutzung von nicht unter Spannung stehenden, aber leitfähigen Objekten verhindert werden.
Funktionen und Extras
Sonderfunktionen und verschiedene Einstellungsmöglichkeiten vereinfachen oft nicht nur die Handhabung einer Stirnlampe, sondern können auch in Notsituationen äußerst praktisch sein.
Leuchtmodi
Die meisten Stirnlampen besitzen verschiedene Leuchtmodi. Sie können die Stärke, die Streuung und in einigen Fällen sogar die Farbe individuell einstellen. Am sinnvollsten ist ein Modus, der es erlaubt, das Licht zu dimmen. So können Sie auf bestimmte Situationen reagieren und den Akkumulator schonen. Ein Blinkmodus erhöht im Notfall die Sichtbarkeit einer Stirnlampe für Außenstehende. Mit einer verstellbaren Linse können Sie darüber hinaus den Lichtstrahl fokussieren oder auf einer weiten Fläche streuen.
Sensoren
Sensoren vereinfachen die Handhabung der Lampen. Fotosensible Sensoren passen die Helligkeit der Lampe an die Entfernung der beleuchteten Oberfläche an. Manche Sensoren stellen entweder das Licht den Lichtverhältnissen oder auch dem Batteriestand entsprechend ein. So stehen Sie nicht unerwartet im Dunkeln, sondern können den Akku wechseln, wenn die Lampe das Licht dimmt. Einige Modelle reagieren auf Bewegungen: So steuern Sie die Helligkeit, indem Sie die Hand über den Sensor bewegen.
Schwenkbarkeit
Die Lampe der meisten Modelle lässt sich über ein Gelenk entweder stufenweise oder stufenlos vertikal verschwenken. So können Sie den Leuchtkegel individuell ausrichten; egal, ob Sie einen Bereich in weiter Ferne oder direkt vor Ihnen ausleuchten möchten. Für die horizontale Ausrichtung der Stirnlampe müssen Sie den Kopf drehen.
Helmtauglichkeit
Bei hochwertigen Modellen ist eine Halterung für Kletterhelme im Lieferumfang enthalten. Vor allem BergsteigerInnen und ExtremsportlerInnen sollten darauf achten, dass die Stirnlampe an einem entsprechenden Helm befestigt werden kann.
Akkuanzeige
Einige Modelle besitzen eine Anzeige, die Sie über die den aktuellen Ladestand des Akkus informiert. Verschiedene Farben weisen auf den Ladestand des Akkus oder der Batterien hin. Dementsprechend können Sie die Leuchtkraft auswählen, um so lange wie möglich Licht zu haben.
Rotlicht
Neben herkömmlichem weißem Licht haben einige Stirnlampe eine Rotlicht-Funktion. Rotes Licht blendet weniger; die Augen müssen sich nicht permanent erneut an die Dunkelheit gewöhnen. Das ist besonders auf Nachtwanderungen oder bei Tierbeobachtungen praktisch. Rotlicht eignet sich darüber hinaus gut zum Lesen.
SOS-Modus
In diesem Modus leuchtet die Stirnlampe in kurzen, sehr hellen Intervallen auf. Diese Funktion ist vor allem für KlettererInnen und BergsteigerInnen ratsam. Dank eines zusätzlichen, phosphoreszierenden Reflektors an der Lampe können die Suchenden sie schnell finden. Einige Modelle verfügen außerdem über eine integrierte Signalpfeife.
Bedienung
Stirnlampen werden mit einem Schalter ein- und ausgeschaltet. Die Platzierung des Schalters ist durchaus relevant, da sich das Gerät in extremen Outdoor-Situationen nicht aus Versehen ausschalten soll. Deshalb ist es praktisch, wenn der Schalter verdeckt liegt oder sich sperren lässt. Wenn er einen spürbaren Druckpunkt besitzt und entsprechend groß ist, können Sie ihn auch mit Handschuhen oder kalten Händen ertasten.
Einige Modelle lassen sich mit einer simplen Tap-Technologie steuern: Mittels eines einfachen Fingertippens können Sie die Helligkeit verstellen. Wieder andere Modelle lassen sich per App bedienen; auf diese Weise können Sie die Lampe auf diverse vorprogrammierte Aktivitäten einstellen. Steck- oder Kombilampen sind praktisch, wenn Sie die Lampe nicht nur als Stirnlampe nutzen möchten: Das Lampenmodul lässt sich herausnehmen und wie eine herkömmliche Taschenlampe bedienen.
Die Kopflampe
Stirnlampen finden hauptsächlich im Freizeitbereich Verwendung. Es gibt jedoch auch ähnliche Lampen für professionelle Bereiche. Hier spricht man von Kopflampen; diese kommen im Bergbau, bei der Feuerwehr oder dem Technischen Hilfswerk zum Einsatz. Sie sind besonders leistungsstark und meistens mit einem Helm kombiniert. Oft werden die Begriffe jedoch als Synonyme genutzt.
Modelltypen
Stirnlampen unterscheiden sich je nach Modelltyp voneinander. Dabei werden hauptsächlich Größe und Funktionen gegeneinander abgeglichen.
Kleine und kompakte Stirnlampen
Kleine Modelle sind besonders praktisch, handlich und verfügen über mehrere Helligkeitsstufen. In Kombination mit anderen Lichtquellen, wie etwa einer Taschenlampe, haben Sie Ihr Umfeld bestmöglich im Blick. Je nach Preisklasse besitzen kleine Stirnlampen einen entsprechend großen Funktionsumfang. Günstige Modelle zu Preisen zwischen 15 und 35 Euro eignen sich für Hüttentouren, Wanderungen oder als Notlampen im Auto. Stirnlampen mit größerem Funktionsumfang kosten zwischen 35 und 70 Euro und eignen sich für bergsportliche Aktivitäten wie Gipfelanstiege in der Dämmerung.
Multifunktions- und Hochleistungsstirnlampen
Diese Lampen sind äußerst leistungsstark und eignen sich für viele verschiedene Einsätze. Sie bieten eine sehr gute Leuchtkraft und diverse Betriebsmodi. Zudem sind die Modelle wasserdicht und besitzen Sonderfunktionen wie eine Akkuladestandanzeige. Einfache Multifunktionsgeräte erhalten Sie für 70 bis 150 Euro. Diese sind bei nächtlichen Bergsportaktivitäten einsetzba. Die etwas klobigeren, aber leistungsstärksten Modelle kosten über 200 Euro und können auch bei Extremsportarten mit hohem Tempo genutzt werden.
Stirnlampen im Einsatz
Outdoor-SportlerInnen richten sich beim Kauf einer Stirnlampe nach ihrem Sport. Jede Sportart stellt andere Anforderungen an eine Lampe. Aber auch HeimwerkerInnen sind mit einer Stirnlampe gut beraten.
Trailrunning, Joggen und Wandern
Für Tätigkeiten, bei denen Sie laufen oder spazieren gehen, sollte die Stirnlampe möglichst bequem sitzen. Wenn die Lampe drückt oder beim Laufen verrutscht, kann dies besonders unbequem sein. Ein mittiges Band bietet hier mehr Halt und Komfort. Manche Modelle können Sie sogar mit einem Brustgurt am Oberkörper befestigen; dies ist besonders praktisch, wenn Sie in einer Gruppe gehen oder laufen, um andere Gruppenmitglieder nicht zu blenden. Um das Gewicht auf Ihrem Kopf zu verringern, sollten Sie eine Stirnlampe mit separaten Akku- oder Batteriefach kaufen, das Sie am Körper tragen.
Wenn Sie auf Ihrer Joggingrunde verschiedene Lichtverhältnisse durchlaufen, sollten Sie eine Stirnlampe wählen, die mindestens 100 Lumen besitzt. Mit dieser können Sie bis zu 80 Meter weit blicken und die Modelle lassen sich dank verschiedener Helligkeitsstufen situationsbedingt anpassen. Für nächtliche Lauftouren über das Land empfiehlt sich eine Lampe mit bis zu 300 Lumen, damit Sie Stock und Stein rechtzeitig erkennen. In der Stadt ist eine Stirnlampe mit eingebautem Rücklicht praktisch, um andere VerkehrsteilnehmerInnen auf Sie aufmerksam zu machen. Darüber hinaus sollte die Lampe wasserdicht und einfach zu handhaben sein.
Rad- und Skifahren
SportlerInnen, die nachts mit hohen Geschwindigkeiten unterwegs sind und auf Hindernisse achten müssen, sollten auf Hochleistungsstirnlampen zurückgreifen, in denen leistungsstarke LEDs und Akkus verbaut sind. Eine Weitsicht von 200 bis 400 Metern ist empfehlenswert, damit Sie mit Ihrem Sportgerät rechtzeitig auf die Umwelt reagieren können. Hierfür empfehlen sich zwischen 900 und 1.900 Lumen. Bei minimaler Helligkeit sind diese Stirnlampen bis zu 150 Stunden einsetzbar, bei maximaler Helligkeit bis zu 10 Stunden. Mit einem Gewicht von 100 bis 350 Gramm sind solche Modelle zwar etwas schwerer, aber sie lassen sich mit einer speziellen Halterung bequem am Helm befestigen. Damit Sie den direkten Weg vor sich ausleuchten können, sollte das Licht schmal bündelbar sein.
RadfahrerInnen greifen am besten nur dann zu einer Stirnlampe, wenn sie offroad unterwegs sind, also eine Mountainbike- oder Freeride-Tour unternehmen. Verzichten Sie im Straßenverkehr auf eine Stirnlampe, da diese eine potenzielle Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer darstellt. Zudem sind Stirnlampen kein adäquater Ersatz für eine funktionierende Radbeleuchtung und gelten auch nicht als solche.
Hochtouren und Bergsteigen
Stirnlampen, die Sie beim Klettern und auf Hochtouren benutzen, sollten besonders hell und leistungsstark sein. Hier ist vor allem die kurze und mittlere Distanz von Bedeutung; einige Lampen passen den Lichtstrahl automatisch dem Umfeld an. Eine Kombination aus Streu- und Fernlicht eignet sich am besten zum Klettern. Wenn die Lampe um 60 bis 90 Grad in der Vertikalen schwenkbar ist, können Sie Steigungen und Bergwände ausleuchten.
Für den Ernstfall sollte die Lampe über eine Blinkfunktion beziehungsweise einen SOS-Modus verfügen. Eine Steuerungsmöglichkeit per Handgeste ist beim Klettern durchaus sinnvoll, da Sie so nicht nach Schaltern oder Tasten suchen müssen, während Sie an der Bergwand hängen. Aus diesem Grund sollte auch der Schalter gesichert sein oder verdeckt liegen, damit Sie ihn nicht aus Versehen betätigen. Für SportlerInnen, die hoch hinaus möchten, ist ein separates Akku- oder Batteriefach empfehlenswert, damit die Stromquelle sicher verstaut und vor Kälte geschützt werden kann.
Campieren und Zelten
Beim Campen ist eine Stirnlampe vor allem dann sinnvoll, wenn Sie sich nachts durch das Lager bewegen: den Stellplatz finden, das Zelt aufbauen, im Schlafsack lesen oder den Müll wegbringen. Hier empfiehlt sich eine Lampe mit Rotlicht, da das Licht die Augen weniger blendet und somit keinen Einfluss auf die Nachtsicht nimmt. So können Sie die Lampe auch nur gelegentlich nutzen, ohne sich jedes Mal erneut an die Dunkelheit gewöhnen zu müssen. Zudem stören Sie mit Rotlicht nicht Ihre Mit-CamperInnen. Für die gelegentliche Nutzung bieten sich verschiedene Leuchtmodi an, die Sie speichern können. So müssen Sie die gewünschten Einstellungen nicht permanent neu vornehmen.
Ein breiter Lichtkegel eignet sich, um das Lager im Überblick zu haben, während ein schmaler Kegel zum Lesen praktisch ist. Für Campingausflüge sollte die Stirnlampe möglichst klein und leicht sein, damit sie sich gut in einem Rucksack oder einer Hosentasche verstauen lässt. Ein phosphoreszierendes Band ist besonders sinnvoll, damit Sie die Lampe im Lager-Wirrwarr schnell wiederfinden. Auch ein SOS-Modus ist eine ratsame Ergänzung für eine Camping-Stirnlampe.
Werkstatt und Handwerk
Stirnlampen für HeimwerkerInnen und MechanikerInnen sollten besonders klein und handlich sein, damit sie nicht als Last auf dem Kopf empfunden werden. Zudem arbeiten MechanikerInnen und HandwerkerInnen mit zusätzlichen Leuchtquellen, sodass die Stirnlampe nur einen Teil zum Ganzen beiträgt. Für Arbeitseinsätze sollte die Lampe sehr robust sein, falls Sie Ihnen vom Kopf rutscht und auf harten Betonboden fällt. Mit einem Magneten oder Haken lässt sich das Gerät auch an der Wand befestigen.
In der Werkstatt werden Sie am ehesten von punktuellem Licht Gebrauch machen, weshalb der Lichtkegel vor allem auf den Nahbereich ausgelegt sein sollte. Mit verschieden einstellbaren Winkeln können Sie so in jede Ecke des zu reparierenden Objekts schauen. Ein leistungsstarker Akku ermöglicht stundenlanges Arbeiten. Zu guter Letzt ist eine gute und lange Garantielaufzeit ratsam, falls die Stirnlampe im Eifer des Handwerks Schaden nehmen sollte.
Wie pflege ich eine Stirnlampe?
Stirnlampen bedürfen nicht viel Pflege. Kleinere Verschmutzungen können können Sie mit einem feuchten Tuch abwischen. Schweißrückstände lassen sich ebenfalls mit lauwarmem Wasser entfernen; einige Bänder sind sogar waschmaschinengeeignet. Vermeiden Sie starke, direkte Sonneneinstrahlung während des Trocknens, um die Elastizität des Bandes zu gewährleisten. Entfernen Sie den Akku, wenn Sie die Stirnlampe längere Zeit nicht nutzen und sie einlagern möchten.
Weiterführende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Stirnlampen nicht selbst getestet.
Die Fachzeitschrift ALPIN – Das Bergmagazin testete 2018 insgesamt zehn Stirnlampen. Die TesterInnen konzentrierten sich auf günstige Modelle und setzten bei 75 Euro eine Preisgrenze. Im Praxistest wurden die Lampen auf abendlichen Wander- und Skitouren getestet. Die RedakteurInnen legten vor allem auf das Handling und die Funktionalität bei extremen Temperaturen Wert. Darüber hinaus maßen Sie die Lichtstärke im hellsten Modus und verglichen das Gewicht der Testmodelle. Drei Modelle schnitten mit dem Urteil „sehr gut“ ab, während das restliche Testfeld das Fazit „gut“ erhielt.
Der Testsieger ist die V3 air von Suprabeam. Die Stirnlampe ist sehr hell und hat die längste Leuchtweite aller Modelle im Test. Zudem ist ihr Einsatz dank der beweglichen Linse sehr variabel: Um zwischen Streulicht und Spot zu wechseln, muss die Linse lediglich herein- und herausgezogen werden. Einziger Nachteil der Suprabeam V3 air ist der Schalter. Dieser kann versehentlich ein- beziehungsweise ausgeschaltet werden. Das Suprabeam-Modell kostet rund 65 Euro und gehört damit zu den teureren Stirnlampen im Test.
Der Preis-Leistungs-Sieger des Tests ist die Beal FF 150. Die Lampe überzeugte die TesterInnen mit ihrer Kompaktheit. Sie ist sehr leicht und klein, weshalb sie in jede Tasche passt. Somit eignet sie sich gut für den täglichen Gebrauch oder Berg- und Wandertouren. Für Aktivitäten, die viel und breitgestreutes Licht erfordern, ist die Beal FF 150 nicht ausreichend. Darüber hinaus erschweren etwas zu tiefsitzende Knöpfe eine bequeme Handhabung. Mit rund 40 Euro ist das Beal-Modell sehr preiswert.
Das Online-Portal des outdoor Magazins veröffentliche 2016 einen Test, in dem die RedakteurInnen über 100 LED-Stirnlampen auf den Prüfstand stellten. Die TesterInnen achteten vor allem auf die folgenden Eigenschaften und Bestandteile der Lampen: „Schalter/Taster“, „Anzeige der Akkukapazität“, „Batteriefach/USB-Anschluss“, „Hauptscheinwerfer“, „Gehäuse“, „Rotlicht“, „Flutlicht-/Nahbereich-LED“. Sie testeten die Produkte in den Kategorien „Leuchtweite“, „Leuchtdauer“, „Ausleuchtung“ und „Praxistest & Handling“.
Die Petzl Swift RL erhielt das Urteil „überragend“ und wurde zum Testsieger deklariert. Die rund 100 Gramm schwere Lampe des Traditionsunternehmens Petzl kostet etwa 100 Euro. Damit gehört sie zu den günstigeren Modellen der Top-Stirnlampen.
Die Black Diamond Revolt und die Fenix HL40R ergatterten das Urteil „sehr gut“. Beide Modelle kosten rund 60 Euro, weshalb sie als klarer Kauftipp ausgezeichnet wurden. Die Lampen von Black Diamond und Fenix wiegen zwischen 100 und 115 Gramm und bieten somit eine Kombination aus guter Leistung und einfachem Handling.
Abb. 1: © Netzvergleich | Abb. 2: © Olga / stock.adobe.com | Abb. 3–8: © Netzvergleich | Abb. 9: © oneinchpunch / stock.adobe.com | Abb. 10: © yanik88 / stock.adobe.com | Abb. 11: © m.mphoto / stock.adobe.com | Abb. 12: © tolstnev / stock.adobe.com | Abb. 13: © Kirill Gorlov / stock.adobe.com