Teichschlammsauger Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt
- Das Wichtigste in Kürze
- In stehenden Gewässern wie Gartenteichen lagert sich mit der Zeit Schlamm ab.
- Schlamm verschlechtert die Wasserqualität, wenn er nicht entfernt wird.
- Ein Teichschlammsauger entfernt den Schlamm vom Teichgrund.
- Es gibt Ausführungen mit Auffangbehälter und mit 2-Kammer-System.
Darum wird Teichschlamm zum Problem
Ein Gartenteich ist schön anzusehen und bietet vielen verschiedenen Tieren und Pflanzen einen Lebensraum. Er ist allerdings auch sehr pflegeintensiv. Wie viele stehende Gewässer ist er anfällig für eine Verschlechterung der Wasserqualität. Mit der Zeit sammelt sich totes Biomaterial auf dem Grund an, der Teichschlamm. Zu viel Teichschlamm kann zu verschiedenen Problemen führen. Im schlimmsten Fall stirbt das Ökosystem im Gartenteich.
Eine Schlammschicht auf dem Teichboden ist erst einmal völlig natürlich. Für viele Tiere stellt sie einen wichtigen Lebensraum dar. Sie ist außerdem Heimat und Nährboden unzähliger Mikroorganismen. In einem Gewässer, in dem ein ökologisches Gleichgewicht herrscht, fällt nicht mehr Schlamm an, als von den Mikroorganismen abgebaut wird. In der Natur verlanden kleine, flache und stehende Gewässer ganz von selbst.
Probleme entstehen, wenn dem Teich zu viele organische Stoffe zugeführt werden, etwa durch Fischfutter oder hineinfallendes Laub. Auch die Ausscheidungen der Teichbewohner tragen zur Anhäufung organischen Materials bei. Die Mikroorganismen entziehen dem Wasser Sauerstoff, um den Schlamm abzubauen. Irgendwann ist der Sauerstoffgehalt des Teichs so gering, dass sie ihre Aktivität einstellen. Dann beginnt der Schlamm zu faulen und sondert giftige Gase ab. Der Teich droht zu einem toten Gewässer zu werden.
Teichschlamm kann außerdem eine Algenblüte hervorrufen. Wenn der nährstoffreiche Schlamm durch Teicharbeiten oder Wasserbewohner aufgewirbelt wird, verteilen sich die Nährstoffe wieder im Wasserkreislauf. Die Folge ist ein starkes Wachstum von Algen. Wenn sie sterben, fallen auch sie wieder zu Boden. Durch die Abbauprozesse sinkt der Sauerstoffgehalt im Teich in kurzer Zeit so stark, dass er umzukippen droht.
Aufsteigende Gasblasen, fauliger Geruch und ein starkes Auftreten von Algen sind akute Anzeichen dafür, dass eine Teichsanierung notwendig ist. Um das kleine Biotop zu retten, muss der Schlamm entfernt werden. Der Teichschlammsauger ist ein eigens zu diesem Zweck konzipiertes Gerät.
Wasserqualität des Teichs überprüfen
Probleme mit der Wasserqualität lassen sich frühzeitig mit einem Wassertest erkennen. Am einfachsten geht das mit Teststreifen, die sich verfärben. Genauere Auskunft gibt ein pH-Messgerät. Der pH-Wert im Teich sollte zwischen 7,5 und 8,4 liegen. Werte über 8,2 begünstigen bereits eine Algenblüte.
Was ist ein Teichschlammsauger?
Ein Teichschlammsauger ähnelt äußerlich einem Industriestaubsauger. In seinem Inneren sitzt eine Kreiselpumpe, die Schlamm und Wasser aufsaugt. Das Gerät ist so konstruiert, dass der Motor nicht mit Feuchtigkeit in Berührung kommen kann. Die aufgesaugten Schmutzpartikel gelangen in einen Auffangbehälter. Abhängig von der Bauart des Teichschlammsaugers muss der Schlamm händisch entsorgt werden oder er wird über einen Schlauch abgeleitet, zum Beispiel als Dünger in ein Beet. Auch das mitaufgesaugte Wasser weist einen hohen Nährstoffgehalt auf und kann Pflanzen zugutekommen.
Die meisten Teichschlammsauger sind nicht darauf ausgelegt, das aufgenommene Wasser wieder in den Teich zurückzuführen. Dafür ist ein großer Filtersack notwendig, der in der Regel separat erworben werden muss. Das gereinigte Wasser quillt dann durch den Sack zurück in den Teich. Ungefiltertes Wasser sollte nicht in den Teich zurückgeleitet werden, da es den Algenwuchs fördert.
Teichschlammsauger mit Auffangbehälter
Bei den einfachsten und gleichzeitig günstigsten Teichschlammsaugern wird der feuchte Schlamm in einen Auffangbehälter gesaugt, der regelmäßig entleert werden muss. Damit gehen nicht nur Unterbrechungen der Arbeit einher, sondern auch der Transport kann sehr mühsam sein, da nasser Schlamm ein hohes Gewicht hat. Aufgrund des Arbeitsaufwands ist ein solcher Teichschlammsauger nur für kleinere Gewässer von bis zu 1.000 Litern geeignet.
Teichschlammsauger mit 2-Kammer-System
Ein Schlammsauger mit 2-Kammer-System verfügt über zwei Behälter, die im Wechsel befüllt und entleert werden. Somit kann er ohne Unterbrechungen betrieben werden. Der anfallende Schlamm wird über einen Ablaufschlauch direkt abgeleitet, etwa in ein nahes Beet, einen Komposthaufen oder in die Kanalisation. Das aufgesaugte Wasser lässt sich gereinigt zurückleiten, indem der Ablaufschlauch in einen Filtersack verlegt wird. Der Teichschlammsauger mit zwei Kammern ist aufgrund seiner technischen Ausstattung kostspieliger als ein einfaches Modell mit Auffangbehälter. Wer einen größeren Teich im Garten hat, sollte diese Investition auf jeden Fall in Betracht ziehen, da das Gerät die Arbeit erheblich vereinfacht.
Darauf sollten Sie beim Kauf eines Teichschlammsaugers achten
Ob ein Teichschlammsauger den Schmutz erfolgreich vom Teichgrund entfernt, hängt von der Saugtiefe und der Saugleistung ab. Die Länge des Schlauchs muss für die Tiefe des Teichs ausreichen. Verschiedene Düsen und Aufsätze erleichtern die Arbeit mit dem Schlammsauger.
Saugtiefe
Der Schlauch des Teichschlammsaugers muss lang genug sein, um damit alle Stellen am Teichboden zu erreichen. In der Regel ist der mitgelieferte Schlauch zwischen vier und fünf Meter lang. Dabei ist zu beachten, dass die Schlauchlänge nicht mit der Saugtiefe identisch ist. Die vom Hersteller angegebene Saugtiefe ist die maximale Tiefe, aus der Schlamm gefördert werden kann. Handelsübliche Geräte erreichen oft eine Saugtiefe von etwa 2,5, selten 3,0 Metern.
Um herauszufinden, ob die angegebene Saugtiefe für Ihren Teich ausreicht, ist die Tiefe zu vermessen. Die meisten Zierteiche sind seicht und nicht einmal einen Meter tief. Ein Gartenteich, der Fischen ein Zuhause bieten soll, muss mindestens 1,2, besser noch 1,5 Meter tief sein. Für Schwimmteiche wird oft eine Tiefe von zwei Metern empfohlen. Die meisten Teichschlammsauger weisen also eine ausreichende Saugtiefe auf.
Saugleistung
Je höher die Leistung eines Teichschlammsaugers ist, desto schneller bewältigt er seine Aufgabe. Die meisten Schlammsauger verfügen über eine Leistung von 1.200 bis 2.000 Watt. Für einen großen Teich, in dem entsprechend viel Schlamm anfällt, empfiehlt sich ein leistungsstarker Sauger. Für kleinere, nicht allzu tiefe Gewässer reicht ein durchschnittliches Gerät aus.
Je kürzer der Saugschlauch ist, desto besser ist die Saugleistung. Um mit einem langen Schlauch effizient Schlamm zu saugen, benötigen Sie einen leistungsstarken Schlammsauger.
Größe des Behälters
Der bei der Teichreinigung notwendige Arbeitsaufwand hängt direkt mit der Größe des Auffangbehälters zusammen. Das Fassungsvermögen liegt bei den meisten Geräten zwischen 25 und 35 Litern. Je größer der Behälter ist, desto seltener muss er entleert werden. Allerdings muss jeder für sich entscheiden, ob er lieber 35 als 25 Liter tragen möchte. Es kann durchaus sinnvoll sein, den Behälter nicht komplett zu befüllen.
Bei Teichschlammsaugern mit 2-Kammer-System entfällt dieses Kriterium, da der Schlamm direkt über den Abführschlauch abgeleitet wird.
Düsen und Aufsätze
Ähnlich wie beim Staubsauger gibt es auch für den Teichschlammsauger verschiedene Düsen für spezielle Anwendungen beziehungsweise Teichzonen. Sie erleichtern die Arbeit erheblich. Die üblicherweise im Lieferumfang enthaltene Universalbürste ist ideal für den Einsatz auf Teichboden ohne Hindernisse. Die Fugendüse dient – wie beim Staubsauger – der Reinigung von Fugen und Winkeln. Die schmale Sauglanze passt zwischen Pflanzen hindurch. Bei hartnäckigem Schmutz findet die Pinselbürste Verwendung.
Für die Reinigung von Kiesflächen ist ein Mulmtrichter empfehlenswert. Dieser Aufsatz verhindert das Aufsaugen von Steinchen, indem er den Abstand der Saugöffnung zum Kiesboden erhöht. Die Kiesel werden durch die starke Saugkraft zwar angehoben, fallen aber anschließend wieder auf den Grund zurück. Lediglich der Schlamm wird abgesaugt.
Wie viel kostet ein Teichschlammsauger?
Günstige Teichschlammsauger mit Auffangbehälter kosten rund 70 Euro. Mitunter sind noch preiswertere Geräte im Handel zu finden, die statt eines Behälters lediglich über einen Auffangsack verfügen. Aus diesem kann Schlamm leicht wieder entweichen, was die Arbeit erschwert. Modelle mit 2-Kammer-System sind ab etwa 100 Euro erhältlich. Im Preisbereich um 150 Euro gibt es viele solide Geräte. Profiausführungen schlagen mit 300 Euro und mehr zu Buche.
Hinweise zum Gebrauch
Die Anwendung eines Teichschlammsaugers ist nicht schwer, doch der Einsatz bringt Vor- und Nachbereitung mit sich. Der ideale Zeitpunkt für die Reinigung ist nach den ersten warmen Tagen im Frühjahr. Der Teich muss vorbereitet werden, etwa durch das Abfischen von groben Verunreinigungen. Nach der Prozedur gilt es, den abgesaugten Schlamm zu entsorgen.
Anwendung des Schlammsaugers
Die Anwendung eines Teichschlammsaugers ist recht simpel: Er wird behutsam und gleichmäßig wie ein Staubsauger über den Teichgrund geführt. Idealerweise erfolgt die Reinigung in einem Teich, dessen Wasser zuvor abgelassen wurde. Das ist jedoch nicht immer umsetzbar. Um alle Stellen zu erreichen, können Sie sich mit einer Anglerhose ins Wasser stellen oder eine Leiter wie einen Steg über den Teich legen.
Der Teichschlammsauger sollte nicht zu hoch über der Wasseroberfläche platziert werden. Viele Geräte verlieren stark an Saugkraft, wenn sie erhöht stehen. Bei einem Standort, der einen Meter über der Wasseroberfläche liegt, kann sich die Saugkraft um die Hälfte reduzieren. Achten Sie darauf, dass der Schlammsauger sicher und eben steht. Er sollte sich nie direkt am Teichrand befinden. Sonst besteht die Gefahr, dass Sie das Gerät versehentlich in den Teich hineinziehen.
Bevor Sie mit dem Absaugen beginnen, ist es ratsam, grobe Verschmutzungen mit einem Kescher zu entfernen. Beim Absaugen des Schlamms gehen Sie dann langsam und mit Vorsicht vor. Schnelle Bewegungen lassen dem Gerät nicht genug Zeit, den Schlamm aufzusaugen. Hinzu kommt, dass dadurch Schmutz aufgewirbelt wird. Das stört Teichbewohner und setzt gebundene Nährstoffe frei, die sie eigentlich aus dem Gewässer entfernen wollen. Achten Sie auch darauf, die Teichfolie und das darunter liegende Vlies nicht mit dem Sauger zu beschädigen.
Wie oft sollte der Teich gereinigt werden?
Eine Reinigung des Teichs im Frühling ist ein Muss, eine weitere im Herbst empfehlenswert. Über den Winter sinken viele Sedimente zu Boden. Wenn die Temperaturen wieder regelmäßig zehn Grad Celsius übersteigen, beginnen Fäulnisprozesse und Algenwachstum. Durch das Absaugen im Frühling wird der Teich fit für den Sommer. Wenn der Teich im Herbst ein weiteres Mal gereinigt wird, fällt über den Winter weniger Schlamm an.
Was ist mit den Teichbewohnern?
Das Absaugen des Teichschlamms stellt einen direkten Eingriff in den Lebensraum der Wasserbewohner dar. Auch wenn Sie keine Fische in den Teich gesetzt haben, können sich dort Amphibien, Insekten und andere Lebewesen aufhalten. Aus diesem Grund ist Vorsicht geboten. Verwenden Sie eine flache Düse, um keine Tiere aufzusaugen.
Wer ganz sicher gehen möchte, entfernt die Fische aus dem Teich. Am besten ist ein Kescher dafür geeignet, da er eine große Fläche aufweist und das Risiko, die Tiere damit zu verletzen, gering ist. Für die zwischenzeitliche Beheimatung der Fische eignet sich ein großer Eimer oder eine Tonne. Der Behälter sollte an einem schattigen Ort abgestellt und mit einem luftdurchlässigen Material abgedeckt werden, um zu verhindern, dass die Fische herausspringen.
Wohin mit dem abgesaugten Schlamm?
Teichschlamm, der noch nicht zu faulen begonnen hat, ist kein Abfall. Er besteht aus zersetzter Biomasse und ist voller Nährstoffe. Das macht ihn zu einem idealen, natürlichen Düngemittel. Der Schlamm kann direkt als Dünger auf Beete oder auf den Kompost gegeben werden. Beachten Sie dabei aber, die Pflanzen nicht zu überdüngen. Die volle Dosis Nährstoffe kann mitunter schädlich wirken.
Fauligen Schlamm gilt es zu entsorgen. Auch wenn große Mengen anfallen, gibt es dafür oft keine Verwendung. Teichschlamm kann ebenso wie Algen über den Restmüll oder den Biomüll entsorgt werden. Eventuell ist es möglich, den Schlamm bei einer städtischen Kompostieranlage abzugeben. Den Schlamm mit Wasser verdünnt in die Kanalisation zu spülen, ist nicht immer erlaubt. Informieren Sie sich unbedingt, ob Sie ihn auf diese Weise entsorgen dürfen. Sonst droht ein Bußgeld.
Wie kann der Schlamm reduziert werden?
Sobald die Schlammschicht auf dem Teichgrund eine gewisse Dicke erreicht hat, ist der Einsatz eines Teichschlammsaugers unumgänglich. Einfache Maßnahmen helfen dabei, die Schlammbildung in Zukunft zu reduzieren.
Eine äußerst wirksame Maßnahme ist, im Herbst ein Laubnetz über den Teich zu spannen. Es verhindert, dass welke Blätter in den Teich fallen, zu Boden sinken und dort verrotten. Wenn bereits Laub im Teich ist, sollten Sie es mit einem Kescher entfernen. Der Kerscher ist auch das ideale Werkzeug, um Algen abzufischen. Das Entfernen der Algen verringert den Nährstoffgehalt im Wasser.
Wasserpflanzen leisten einen wichtigen Beitrag zum ökologischen Gleichgewicht im Gartenteich. Da auch sie Nährstoffe zum Wachsen benötigen, treten sie in direkte Nahrungskonkurrenz zu Algen. Durch regelmäßiges Zurückschneiden der Pflanzen lässt sich deren Wachstum zusätzlich anregen. Wasserpflanzen, die den Algenwuchs eindämmen, sind zum Beispiel Pfennigkraut, Schwanenblume, Seerose und Sumpfiris.
Um eine bereits vorhandene Schlammschicht zu verringern, gibt es spezielle Teichschlammentferner. Diese bestehen aus einer Mischung von Bakterien und Aktivsauerstoff. In einem frühen Stadium der Schlammbildung erzielen solche Mittel gute Ergebnisse. Allerdings werden die im Schlamm gebundenen Nährstoffe dem Teich nicht wirklich entzogen, sondern in eine wasserlösliche Form zersetzt.
Weiterführende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Teichschlammsauger nicht selbst getestet.
Eine verlässliche Informationsquelle zu Produkten sind die Tests der Stiftung Warentest. Da Teichschlammsauger ein Nischenprodukt sind, verwundert es nicht, dass die Prüfer des Verbraucherinstituts sich bisher nicht mit den Geräten befassten. Somit gibt es keinen Teichschlammsauger-Testsieger der Stiftung Warentest. Auch bei ÖKO-TEST ist kein Teichschlammsauger-Test zu finden. Interessierte können sich bei der Entscheidung an Amazon-Rezensionen von verifizierten Käufern orientieren.
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