Brotkasten Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Brotkästen sind eine einfache Möglichkeit, Brötchen und Brot über einen längeren Zeitraum frisch zu halten.
  • Es gibt sie in verschiedenen Größen und Varianten: mit Klappdeckel, Rolldeckel oder als Brottopf sowie wahlweise mit oder ohne Luftlöcher
  • Sie bestehen aus Edelstahl, Holz, Stahlblech oder Keramik.
  • Bei einigen Modellen lässt sich der Deckel sogar als Schneidbrett verwenden.
Die besten Brotkästen im Vergleich

Brot ist wieder beliebter

Lag der Brotverbrauch pro Kopf in Deutschland 1950 noch bei knapp 97 Kilogramm, so sank er in den 70ern auf 63 Kilogramm. Zuletzt stieg er laut Statista (2020) allerdings an. Die Deutschen essen also wieder gern und viel Brot. Dafür braucht es die richtigen Aufbewahrungsmöglichkeiten – schließlich möchte niemand trockenes oder hartes Brot essen. Das Angebot ist vielseitig: Neben klassischen Brotkästen gibt es auch Brottöpfe und Brottrommeln. Sie alle sollen Brot und Brötchen ordentlich verstauen, lange frisch halten und im Idealfall schön aussehen.

Richtig lagern für längere Frische

Das typisch deutsche Abendbrot besteht aus frischem Brot, meist mit Butter bestrichen und dann wahlweise mit Käse oder Wurst belegt. Wirklich frisch ist das Brot zwar nur am ersten Abend, doch kaum jemand isst tatsächlich jeden Tag ein ganzes Brot. Hier kommt die richtige Lagerung ins Spiel, um möglichst lange ein genießbares Brot zu Hause zu haben. Eine Statista-Umfrage im Jahr 2010 ergab, dass etwa 14 Prozent der Befragten ihr Brot im Kühlschrank aufbewahren. Dadurch trocknet das Brot allerdings nicht nur schneller aus, sondern darunter leidet auch der Geschmack.

zwei Brote im Brotkasten
In einem passenden Brotkasten bleibt Brot länger frisch.

Für eine korrekte Lagerung sollten Sie drei Punkte beachten:

  • Die ideale Temperatur liegt bei 18 bis 22 Grad Celsius.
  • Bei Luftstau wird die sich bildende Feuchtigkeit nicht abtransportiert, wodurch Schimmel entstehen kann. Achten Sie also auf eine gute Luftzirkulation.
  • Schützen Sie das Brot vor Austrocknung.

Papier oder Plastik – Aufbewahrung in der Tüte

Bäcker verpacken die Backwaren nicht ohne Grund in Papiertüten. Das Papier kann die entstehende Feuchtigkeit aufnehmen und schützt das Brot gleichzeitig vor dem Austrocknen. Plastiktüten sind dagegen weniger zu empfehlen: Da die Feuchtigkeit nicht entweichen kann, schimmelt das Brot darin deutlich schneller. Je nach Brotverbrauch und Einkaufsmenge ist ein Brotkasten eine praktische Alternative zur Aufbewahrung in Papiertüten.

Lagerung im Brotkasten

Brotkästen gibt es in verschiedenen Ausführungen und Materialien. Wichtiger als das Aussehen ist aber ein atmungsaktives Design. Einige Kästen sind daher mit Luftlöchern versehen, um die Feuchtigkeit an die Umgebung abgeben zu können. Verfügt der Brotkasten nicht über Luftlöcher beziehungsweise besteht er nicht wenigstens teilweise aus einem atmungsaktiven Material, ist er für die Lagerung nicht geeignet.

Der richtige Brotkastentyp für Sie

Brotkästen gibt es in verschiedenen Ausführungen. Die zentrale Frage ist dabei, welche Variante das Brot am längsten frisch hält.

Darstellung verschiedener Brotkaesten
Im Uhrzeigersinn: Klappbrotkasten, Rollbrotkasten, Brottrommel, klassischer Brottopf.

Der klassische Klappdeckel-Brotkasten

Brotkästen mit Klappdeckel zählen zu den Klassikern. Allerdings zeigt sich das teilweise auch im etwas altbackenen Design. Einige Modelle verfügen zumindest über einen Deckel, den Sie bei Bedarf direkt als Schneidebrett für das Brot verwenden können. Das Brot bleibt in diesen Kästen zudem vergleichsweise lange frisch.

Der moderne Rollbrotkasten

Das Design dieser Brotkästen ist deutlich moderner. Bei einigen lässt sich die Oberseite als praktische Ablage verwenden. Das Brot bleibt darin allerdings meist nicht so lange frisch – eine stilvolle Optik ist eben nicht alles.

Der klassische Brottopf

Brottöpfe zählen ebenfalls zu den klassischen Brotkästen. In der Regel bestehen Sie aus Keramik oder Ton und sind vergleichsweise schwer. In ihnen gelagertes Brot bleibt sehr lange frisch. Allerdings ist es fast unmöglich, Brottöpfe leise zu öffnen beziehungsweise zu schließen.

Die moderne Brottrommel

Brottrommeln ähneln Rollbrotkästen. Auch sie sind moderner gestaltet. Ihre Oberseite bietet Platz für Kuchen oder Küchenutensilien. Bei einigen Modellen kann die Oberseite sogar als Schneidbrett verwendet werden. Das größte Problem dieser Brotkästen ist ihre hohe Wärmespeicherfähigkeit, die wiederum die Schimmelbildung begünstigt. Unabhängig davon bleibt das Brot in ihnen jedoch deutlich länger frisch als in Rollbrotkästen.

Einen guten Überblick darüber, welche Materialien sich für die Brotaufbewahrung besonders gut eignen, finden Sie im folgenden YouTube-Video des Portals Chefkoch.

Darauf sollten Sie beim Kauf eines Brotkastens achten

Brotkästen unterscheiden sich nicht nur im Design, sondern auch im Material und in der Größe. Um den perfekten Brotkasten zu finden, sollten Sie zudem darauf achten, ob er Lüftungslöcher hat und mit welchen Extras er ausgestattet ist. Darüber hinaus spielt natürlich der Preis bei der Auswahl eine Rolle.

Material

Brotkästen bestehen aus unterschiedlichem Material. Ganz vorn mit dabei sind Kästen aus Keramik. Alternativ gibt es Ausführungen aus Ton: Diese Varianten werden auch als Römertöpfe bezeichnet. Beiden Materialien werden hervorragende Frischhalteeigenschaften nachgesagt. Ton nimmt die Feuchtigkeit gut auf und in Keramikkästen ist eine gute Luftzirkulation gewährleistet.

Wem diese klassischen Materialien weniger zusagen, der kann zwischen Holz, Edelstahl und Stahlblech wählen. Holz hat beispielsweise ähnlich atmungsaktive Eigenschaften. Allerdings kann es Gerüche annehmen und an das Brot abgeben. Bei Brotkästen aus Edelstahl oder Stahlblech sollten Sie auf eine ausreichende Belüftung der gelagerten Brote achten.

Größe

Die Größe des Brotkastens muss zu Ihrem Brotverbrauch passen. Ist der Brotkasten zu klein dimensioniert, können nicht alle Backwaren darin untergebracht werden. Vielleicht passen sie aber auch gerade so hinein, doch dann ist keine gute Luftzirkulation mehr gegeben und die Haltbarkeit des Brotes fällt deutlich geringer aus. Besser ist es, dem Brot mehr Platz einzuräumen und einen etwas zu großen Brotkasten zu kaufen als ein zu kleines Modell. Überlegen Sie daher im Vorfeld, wie viel Brot oder Brötchen Sie aufbewahren möchten.

Kuerbiskernbrot, Brotkasten und Brotmesser
Wer mehrere Brote im Brotkasten aufbewahren möchte, muss auf eine ausreichende Größe achten.

Luftzirkulation im Brotkasten

Die Luftzirkulation im Brotkasten ist wichtig, damit Feuchtigkeit abtransportiert und Schimmelbildung vermieden wird. Für eine gute Belüftung sorgen häufig die genannten atmungsaktiven Materialien. In Brotkästen aus Stahlblech oder Edelstahl wird dagegen auf Belüftungslöcher gesetzt. Achten Sie darauf, dass diese in ausreichender Zahl vorhanden sind, um eine gute Zirkulation zu gewährleisten. Idealerweise befinden sie sich nicht nur an einer Seite des Brotkastens, sodass jederzeit Luftbewegung gewährleistet ist.

Extras

Die Funktionalität eines Brotkastens fällt im ersten Moment als Kriterium kaum ins Auge. Sie können jedoch durchaus mit kleinen Finessen aufwarten. In vielen Brotkästen können Sie dank ihrer Form beispielsweise Kartoffeln oder Zwiebeln unterbringen. Andere verfügen über ein Schneidbrett, das als Deckel oder wie bei einer Brottrommel als zusätzliche Ablagefläche nutzbar ist. Manchmal ist das Schneidbrett fest integriert, in anderen Fällen kann es bei Bedarf heruntergenommen und auf dem Küchentisch verwendet werden.

Preis

Achten Sie auf ein gutes Preis-Leistung-Verhältnis. Brotkästen mit hochwertigen Materialien kosten meist etwas mehr. Ein ansprechendes Design ist aber nicht alles. Günstige Brotkästen können Sie bereits ab etwa 20 Euro kaufen. Teure Modelle liegen schnell im kleinen dreistelligen Bereich. Doch egal wie teuer der Brotkasten ist, der Preis sagt nichts über seine Frischhaltefähigkeit aus. Deshalb sollten Sie immer alle Kriterien im Blick behalten.

Tipps für den Einsatz Ihres neuen Brotkastens

Haben Sie sich für ein Modell entschieden, warten Sie sicher mit Vorfreude auf die Lieferung. Doch was ist bezüglich des Aufstellortes zu beachten und welche Tipps helfen, Brot besonders lange genießen zu können?

Der richtige Standort

Sie haben einen Brotkasten gefunden? Dann gilt es jetzt, den passenden Platz dafür in Ihrer Küche zu finden. Bei der Auswahl haben Sie auf eine möglichst gute Luftzirkulation geachtet, damit die entstehende Feuchtigkeit jederzeit vom Brot weggeführt werden kann. Dies sollten Sie auch bei der Auswahl des Platzes für Ihren Brotkasten berücksichtigen. Steht er zum Beispiel zu nah am Kochfeld, wird er zusätzliche Feuchtigkeit von dort aufnehmen. Gleiches gilt für die Mikrowelle oder den Backofen.

Zwar wäre ein Platz in der Nähe eines Fensters die nächste Option, allerdings ist dieser ebenfalls nicht empfehlenswert. Die Luftzirkulation ist dort deutlich höher, sodass das Brot schneller austrocknen würde. Am besten geeignet ist also ein Platz, der sich weder direkt an Wärmequellen in der Küche noch in Fensternähe befindet. Der Brotkasten sollte geschützt stehen, aber ausreichend Platz um sich herum haben, um einen Luftstau zu vermeiden.

Die Haltbarkeit von Brot

In puncto Haltbarkeit unterscheiden sich die Brotsorten voneinander. Abhängig von den Inhaltsstoffen und ihrem Zerkleinerungsgrad speichern die gebackenen Laibe unterschiedlich viel Feuchtigkeit. Vielleicht hatten Sie den Fall selbst auch schon einmal: Sie kaufen ein frisches Brot und essen am Abend davon. Schon am nächsten Tag ist es allerdings trocken und unangenehm hart. Das könnte einerseits an einer falschen Lagerung liegen. Andererseits ist das Brot vielleicht einfach nicht länger haltbar.

verschiedene Brote, Broetchen und Aehren arrangiert
Je nach Sorte sind Backwaren unterschiedlich lange haltbar.

Eine Faustregel besagt: Je heller die Backwaren sind, desto kürzer ist ihre Haltbarkeit. Ein hoher Weizenanteil im Teig sorgt später für ein schnelleres Austrocknen des Brotes. Das beste Beispiel hierfür sind Weizenbaguettes. Bereits einen Tag nach dem Kauf sind sie deutlich härter und trocken. Wenn Sie mehrere Tage an einem Brot essen möchten, sollten Sie daher auf Vollkornbrote oder roggenhaltige Sorten setzen.

Noch einmal zum Vergleich: Weizenbrot hält sich etwa zwei Tage. Roggenbrot hat dagegen eine Haltbarkeit von etwa drei bis vier Tagen. Die längste Haltbarkeit haben Sie mit sieben bis neun Tagen bei Vollkornbroten. Aber diese Werte erreichen Sie nur bei einer richtigen Lagerung im Brotkasten.

Brot einfrieren

In manchen Situationen wird so viel Brot benötigt, dass es nicht ausreichend gelagert werden kann. Es stehen zum Beispiel Feiertage an oder Sie kommen beziehungsweise wollen nicht andauernd zum Bäcker. In diesen Fällen können Sie das Brot einfrieren. Der Gefriervorgang sollte möglichst schnell erfolgen. Das ist in einem handelsüblichen Gefrierschrank natürlich etwas schwierig. Aber es gibt ein paar Kniffe, mit denen Sie sich behelfen können.

Frieren Sie das Brot portionsweise ein. So gefriert es schneller und Sie können es bedarfsgerecht auftauen. Packen Sie das Brot zudem gut ein, denn auch im Gefrierfach wird es weiter austrocknen. Dort ist das Brot über mehrere Monate haltbar. Geben Sie ihm ausreichend Zeit, wenn Sie es auftauen. Am besten nehmen Sie das Brot abends heraus, um es am kommenden Morgen zu verwenden. Sie können das aufgetaute Brot auch kurz in den Backofen geben, um es aufzufrischen. Direkt aus den dem Ofen schmeckt es fast wie frisch vom Bäcker.

Hart gewordenes Brot auffrischen

Ziel der richtigen Lagerung im Brotkasten ist es, das Brot vor dem Austrocknen zu schützen. Doch jedem von uns ist wohl bereits einmal das Missgeschick passiert: Es wurde frisches Brot gekauft und dann vergessen, es in den Brotkasten zu legen. Am nächsten Tag ist es zwar hart, doch um es wegwerfen, ist es zu schade. Zum Glück gibt es Möglichkeiten, das Brot wieder etwas aufzufrischen.

Im Wesentlichen fehlt dem Brot Feuchtigkeit. Die Lagerung in Gefäßen sorgt dafür, dass die Feuchtigkeit nicht zu schnell entweicht. Um das Brot also wieder aufzufrischen, feuchten Sie es einfach etwas an. Sie können es mit Wasser bestreichen, mittels Sprühflasche benetzen oder eine Tasse Wasser in den Ofen stellen. Legen Sie das Brot in den kalten Ofen und backen Sie es für etwa 10 bis 15 Minuten bei 150 Grad Celsius auf. Anschließend ist es deutlich frischer, wenn auch nicht ganz mit der Frische vom Bäcker zu vergleichen.

Weiterführende Testberichte

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Brotkästen nicht selbst getestet.

Die Süddeutsche Zeitung veröffentlichte im Jahr 2019 einen Brotkasten-Test. Eine Bäckermeisterin nahm in diesem Brotkasten-Vergleich acht verschiedene Modelle unter die Lupe und konnte gleich zwei Sieger küren. Der erste Sieger ist ein ovaler Brottopf der Marke Continenta, der aus Keramik besteht und mit einem Holzdeckel versehen ist. Er kostet etwa 70 Euro, erreicht dafür aber sehr gute Frischhaltewerte. Zudem lässt sich der Deckel als Schneidbrett verwenden. Hier gibt es lediglich einen kleinen Kritikpunkt: Der Brottopf war der Testerin zu flach. Mit ein paar Zentimetern mehr in der Höhe würde deutlich mehr hineinpassen.

Der zweite Sieger im Brotkasten-Test ist ein praktischer Alleskönner aus Metall von Depot. Schon auf den ersten Blick überzeugt er mit seinem modernen Design und seiner handlichen Form. Die Lüftungsschlitze sorgen für eine ausreichende Belüftung des Brotes, sodass nichts schimmeln kann. In der Haltbarkeit steht er dem zuvor genannten Brottopf zwar etwas nach, mit einem Preis von nur 25 Euro können Sie hier aber nichts falsch machen.

Im Test durchgefallen sind Modelle, die über eine viel zu kleine Einfüllöffnung oder keine Lüftungslöcher verfügen. Im ersten Fall monierte die Testerin, dass viele Laibe überhaupt nicht in den Aufbewahrungskasten passten. Ohne Lüftungslöcher ist laut der Testerin hingegen die Schimmelgefahr stark erhöht. Derartige Brotkästen sollten Sie also laut des Tests nicht kaufen.

Weitere unabhängige Brotkasten-Vergleiche, zum Beispiel von der Stiftung Warentest, gibt es bisher nicht.


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