Blutdruckmessgerät Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Ein Blutdruckmessgerät für den Heimgebrauch hilft dabei, die Krankheit zu behandeln oder zu erkennen.
  • Die Geräte gibt es in zwei Varianten: für den Oberarm und für das Handgelenk.
  • Zusatzfunktionen geben genaue Auskunft über den Gesundheitszustand.
Die besten Blutdruckmessgeräte im Vergleich

Gesundheitsvorsorge von zu Hause – Blutdruck selbst messen

Laut einer Studie des Robert-Koch-Instituts leidet in Deutschland etwa jeder dritte Erwachsene an Bluthochdruck. In der Bevölkerungsgruppe der 70- bis 79-jährigen sind es sogar drei von vier. Oft macht sich der chronisch erhöhte Blutdruck erst bemerkbar, wenn eine der schweren Folgeerkrankungen wie ein Herzinfarkt oder ein Schlaganfall eintritt. Bluthochdruck ist die Ursache für eine Reihe weiterer Herz-Kreislauf-Erkrankungen und kann auch die Nieren und die Augen schädigen.

Viele Menschen leben Jahre oder gar Jahrzehnte mit Bluthochdruck, ohne etwas davon zu bemerken. Häufig wird die Erkrankung zufällig bei einem Arztbesuch festgestellt. Der Grund für den zu hohen Blutdruck bleibt dabei oft unklar.

Der einzig zuverlässige Weg, Bluthochdruck zu erkennen sowie zu kontrollieren, ist ein Blutdruckmessgerät. Mit einem solchen Gerät für den privaten Gebrauch können Betroffene ihre Gesundheit im Auge behalten, ohne für jede Blutdruckmessung zum Arzt gehen zu müssen. Auch für Menschen, die nicht unter Bluthochdruck leiden, kann ein Messgerät interessant sein. Es hilft, die körperliche Verfassung besser einzuordnen und sowohl positive als auch negative Einflüsse auf den Blutdruck zu erkennen.

Was genau misst ein Blutdruckmessgerät? Das Herz versorgt den ganzen Körper mit Blut. Mit jedem Herzschlag zieht sich der Herzmuskel zusammen und pumpt so Blut in die Gefäße des Blutkreislaufs. Der Herzmuskel erschlafft, um sich daraufhin erneut zusammenzuziehen. Daraus ergibt sich, dass der Druck in unseren Blutgefäßen nicht immer gleich ist, sondern sich ständig verändert. Ein Blutdruckmessgerät misst deshalb zwei Werte:

  • Der systolische Blutdruck ist der Druckwert beim Herzschlag.
  • Der diastolische Blutdruck bezeichnet den Druck auf die Gefäße, wenn der Herzmuskel erschlafft.

Druck wird auf Blutdruckmessgeräten in der Einheit Millimeter-Quecksilbersäule (mmHg) angegeben. Auf einem Blutdruckmessgerät steht der höhere, systolische Wert oben und der niedrigere, diastolische Wert unten. Bei einem Erwachsenen gilt der Blutdruck als erhöht, wenn der systolische Druck über 140 mmHg und der diastolische Druck über 90 mmHg liegt.

Ein modernes Blutdruckmessgerät ermittelt diese Werte, indem es die Schwingungen der Gefäßwände misst. Die Manschette zieht sich so fest um den Arm oder das Handgelenk, dass kein Blut mehr fließen kann. Sobald sie sich löst, strömt das Blut wieder nach. Dieser Rückfluss bringt die Gefäßwände zum Schwingen. Die Schwingungen übertragen sich auf einen Sensor in der Manschette und ein Computer im Messgerät wertet die Daten aus.

Blutdruckmessgerät an Handgelenk
Mit einem Blutdruckmessgerät haben Sie auch zu Hause Ihre Gesundheit im Blick.

Was bedeutet ein zu hoher Blutdruck?

Bluthochdruck ist eine weit verbreitete Krankheit, die sich schleichend verschlimmert, wenn sie nicht behandelt wird. Der erhöhte Blutdruck in den Gefäßen überlastet auf Dauer das Herz und die Organe. Durch die hohe Beanspruchung altern die Gefäße frühzeitig und schneller. Auch die Gefahr einer Verkalkung besteht. Die Ablagerungen verringern die Elastizität der Gefäßwände, was den Blutdruck wiederum erhöht. Bleibt Bluthochdruck unentdeckt, ist ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle die Folge. Auch Nieren- und Augenerkrankungen können vorkommen. Gegen Bluthochdruck gibt es jedoch viele wirksame und gut verträgliche Medikamente, mit denen Betroffene lange und gut leben können.

Anfangs bleiben bei Bluthochdruck die Beschwerden vollkommen aus. Manche Patienten fühlen sich jahrelang gesund und munter, obwohl ihr Blutdruck erhöht ist. Symptome treten oft erst auf, wenn die Krankheit schon akut ist. Dazu zählen Schwindel, Kopfschmerzen, Herzklopfen, Kurzatmigkeit bei Belastung, Nervosität und manchmal Schlafstörungen. Typisches Zeichen von Bluthochdruck sind auch Kopfschmerzen, die eher im Hinterkopf sitzen.

Was bedeutet ein zu niedriger Blutdruck?

Ein zu niedriger Blutdruck ist ungefährlich und bedarf nur in seltenen Fällen medikamentöser Therapie. Trotzdem ist er mit unangenehmen Begleiterscheinungen verbunden. Da das Blut mit weniger Sauerstoff versorgt wird, treten Schwindel, Kopfschmerzen, Herzstechen, Müdigkeit und sogar Ohnmacht auf. Zu niedriger Blutdruck lässt sich in den meisten Fällen durch eine Umstellung des Lebensstils erfolgreich behandeln.

Oberarm- und Unterarmmessung

Der Blutdruck wird entweder am Handgelenk oder am Oberarm gemessen. Für beide Varianten der Messung gibt es automatische Geräte.

Ein Oberarmgerät besteht aus zwei Teilen: dem Messgerät und einer Manschette, die um den Arm gelegt wird. Auch wenn sie im Vergleich zu Modellen für das Handgelenk klobiger sind, wird oft eine Messung am Oberarm empfohlen, da hier die Manschette intuitiv richtig auf Herzhöhe angelegt wird. Demnach ist diese Methode weniger fehleranfällig.

Blutdruckmessgeräte für das Handgelenk sind einteilig. Das Messgerät ist fest mit der Manschette verbunden, die um das Handgelenk gelegt wird. Aus diesem Grund sind die Geräte kompakter und leichter als solche für den Oberarm. Modelle, die am Handgelenk getragen werden, sind fehleranfällig, wenn der Arm nicht richtig gehalten wird. Das Gerät muss sich auf Herzhöhe befinden, sonst kommt es zu Fehlmessungen. Blutdruckmessgeräte für das Handgelenk sind also grundsätzlich nicht unpräziser als solche für den Oberarm, sie sind jedoch schwieriger zu handhaben.

Wie oft sollte der Blutdruck gemessen werden

Ihr Arzt wird Ihnen sagen, wie oft Sie messen sollen. Die meisten Betroffenen, die schon Medikamente nehmen, messen nicht täglich, sondern zwei- bis dreimal in der Woche. In jedem Fall sollten Sie darauf achten, morgens auf nüchternen Magen und immer zur gleichen Zeit zu messen.

So sollte ein Blutdruckmessgerät ausgestattet sein

Da es beim Kauf eines Blutdruckmessgeräts um die Gesundheit geht, sollten Sie auf keinen Fall sparen und direkt zum günstigsten Modell greifen. Vergleichen Sie die Geräte sorgsam und achten Sie auf Prüfsiegel für Messgenauigkeit. Anhand von falschen Werten kann ein Arzt nicht die individuell beste Therapie finden. Jede Zusatzfunktion hilft dabei, den eigenen Gesundheitszustand besser zu kontrollieren.

Messgenauigkeit

Das wichtigste Kriterium bei einem Blutdruckmessgerät für den Heimgebrauch ist die Messgenauigkeit. Genaue Werte sind nicht nur für Ihren Arzt, sondern auch für Sie selbst enorm wichtig. Nur so können Sie Ihren Gesundheitszustand richtig einschätzen. Falsche Ergebnisse können einen Fehlalarm auslösen oder lassen im schlimmsten Fall ein akutes Problem unentdeckt lassen. Laut der Deutschen Hochdruckliga, einer medizinischen Fachgesellschaft für dieses Gebiet, liefern viele im Handel erhältlichen Messgeräte nur unzuverlässige Werte. Manche automatischen Geräte würden bei jeder vierten bis sechsten Messung Fehler von bis zu zehn mmHg aufweisen. Auch das CE-Zeichen, mit dem der Hersteller erklärt, dass sein Produkt den geltenden Anforderungen genügt, garantiere keine Messgenauigkeit. Deshalb verleiht die Hochdruckliga ein Prüfsiegel an Produkte, die eine gewisse Fehlergrenze nicht überschreiten. Achten Sie also beim Kauf darauf, ob das Messgerät durch die Hochdruckliga geprüft wurde. Auch die European Society of Hypertension verleiht ihr ESH-Siegel an messgenaue Geräte.

In Deutschland besteht keine Pflicht zur Eichung von Messgeräten, die im privaten Bereich zum Einsatz kommen. Trotzdem ist es ratsam, das Blutdruckmessgerät etwa alle zwei Jahre eichen zu lassen. Das garantiert weiterhin korrekte Messwerte. In der Regel kann das örtliche Eichamt oder ein Fachgeschäft für Medizintechnik diese Eichung vornehmen. Die dafür anfallende Gebühr ist in Deutschland durch eine Verordnung festgelegt und beträgt 11,90 Euro.

Warum messen die Geräte auch den Puls

Dass die meisten Blutdruckmessgeräte auch den Puls anzeigen, hängt mit dem Messprinzip zusammen. Der Pulswert gibt zusätzliche Hinweise auf die Gesundheit des Herzens. Bein richtiger Anwendung wird der Ruhepuls gemessen. Liegt dieser regelmäßig unter 50 oder über 90 Schlägen pro Minute, sollten Sie sich an Ihren Arzt wenden.

Manschettengröße

Auch die Manschettengröße ist wichtig für ein exaktes Messergebnis. Nur wenn sie richtig sitzt, werden die Schwingungen in den Arterien sicher und genau erfasst. Eine gute Manschette besteht aus einem Stück und schmiegt sich faltenfrei um den Oberarm oder das Handgelenk. Zwischen der Manschette und der Haut bilden sich weder Höhlen noch Ausbuchtungen. Wenn Sie mit einer zu kleinen Manschette messen, wird der tatsächliche Blutdruck überschätzt. Bei einer zu großen Manschette zeigt das Gerät wiederum einen zu niedrigen Blutdruck an. Vor dem Kauf ist es deshalb ratsam, den Oberarm- beziehungsweise Handgelenksumfang auszumessen.

junger Mann misst Blutdruck
Bei einem Oberarm-Messgerät wird die Manschette zwei bis drei Zentimeter über dem Ellbogen angelegt.

Arrhythmie-Anzeige

Eine Arrhythmie bezeichnet ein unregelmäßiges Schlagen des Herzens, also eine Herzrhythmusstörung. Ein gesundes Herz schlägt im Ruhezustand regelmäßig 60 bis 80 Mal in der Minute. Ursachen einer Arhythmie sind Herzklappenfehler, Herzmuskelschäden oder eine koronare Herzkrankheit. Auch Narbenbildung oder Durchblutungsstörungen können dazu führen, dass das Herz aus dem Takt gerät. Viele Symptome einer Arrhythmie überschneiden sich mit denjenigen des Bluthochdrucks. Neben den typischen Symptomen Herzklopfen, Herzrasen und Herzstolpern können auch Schwindel, Angst und Nervosität auftreten.

Ein Blutdruckmessgerät, das auch Arrhythmien erkennt, stellt für Patienten mit Bluthochdruck eine zusätzliche Sicherheit dar. Nur ein Gerät mit einer Arrhythmie-Erkennung kann Ihnen mitteilen, ob der Puls unregelmäßig ist. Auf dem Display erscheint dann ein entsprechendes Symbol. Lesen Sie in der Gebrauchsanleitung nach, wie genau eine Arrhythmie angezeigt wird.

EKG-Funktion

Ein digitales Elektrokardiogramm hilft dabei, Vorhofflimmern zu identifizieren. Bei Vorhofflimmern handelt es sich um die häufigste Form einer Herzrhythmusstörung. Dieses EKG-Feature liefert also noch mehr nützliche Informationen, als es die Arrhythmie-Erkennung tut. Ein Elektrokardiogramm, kurz EKG, ist eine Aufzeichnung der elektrischen Aktivitäten in den Herzmuskelfasern. Diese Herzspannungskurve wird in Echtzeit auf dem Display oder in einer dazugehörigen App visualisiert. Die Daten können auf dem Gerät gespeichert oder in die App übertragen werden. Mit dem EKG lassen sich vielfältige Aussagen zur Gesundheit des Herzens treffen. Die Werte helfen Ihrem Arzt, die für Sie passende Behandlung zu finden.

WHO-Ampelsystem

Die WHO-Ampel ordnet die Ergebnisse der Messung nach einer Ampel-Farbskala der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein. Wann welches Licht aufleuchtet, ist nach Standardwerten festgelegt. Anhand der Ampel erkennen Sie schnell ob es ein Problem gibt, oder ob alles in Ordnung ist. Im Detail bedeuten die Farbstufen folgendes:

ROTBluthochdruck Grad 3: systolisch 180 mmHg oder höher, diastolisch 110 mmHg oder höher
Bluthochdruck Grad 2: systolisch 160 – 179 mmHg, diastolisch 100 – 109 mmHg
GELBBlutduck Grad 1: systolisch 140 – 159 mmHg, diastolisch 90 – 99 mmHg
Hochnormal: systolisch 130 – 139 mmHg, diastolisch 85 – 89 mmHg
GRÜNNormal: systolisch 120 – 129 mmHg, diastolisch 80 – 84 mmHg
Ideal: systolisch 120 mmHg oder darunter, diastolisch 80 mmHg oder darunter
Das steckt hinter den auf der WHO-Ampel angezeigten Farben.

Das Display

Anzeige und Bedienung von Blutdruckmessgeräten sollten besonders benutzerfreundlich sein. Nutzer haben nichts von Zusatzfunktionen und weiteren Anzeigewerten, wenn Sie nur schwer zu benutzen beziehungsweise einzuordnen sind. Ein gutes Gerät verfügt über ein großes, beleuchtetes Display, das gut lesbare Ziffern anzeigt. Moderne Modelle haben normalerweise ein Touch-Display, auf dem zentral der systolische Wert oben und darunter der diastolische Wert angezeigt werden. Unter dem diastolischen Wert ist, etwas kleiner, der gemessene Puls zu erkennen. Diese Werte sollte ein Blutdruckmessgerät mindestens anzeigen.

Neben einer Datums- und Uhrzeitanzeige verfügen die meisten Geräte über eine Arrhythmie-Warnung und die WHO-Ampel. Die gespeicherten Werte oder weitere Benutzerprofile sind über Knöpfe oder das Touch-Display anwählbar. Damit keine Verwirrung aufkommt, sollten die verschiedenen Funktionen beschriftet oder mit eindeutigen Piktogrammen versehen sein. Um die Funktionen des Blutdruckmessgeräts kennenzulernen, ist zudem eine verständliche und sinnvoll gegliederte Gebrauchsanleitung unersetzlich.

Geräte mit einer Sprachausgabe richten sich an Nutzer mit einer Sehbehinderung. Hier werden die Messwerte nicht nur optisch, sondern auch akustisch ausgegeben. Die Lautstärke ist frei regulierbar und kann bei Bedarf stumm geschaltet werden. Messgeräte für Menschen mit Sehbehinderung haben große und gut fühlbare Bedienelemente.

Blutdruckmessgerät Display
Das Blutdruckmessgerät-Display mit den typischen Funktionen.

Speicherfunktion und Nutzung durch mehrere Personen

Um über einen längeren Zeitraum den eigenen Gesundheitszustand im Auge zu behalten, ist eine Speicherfunktion unerlässlich. Die meisten Modelle verfügen heutzutage über eine solche Speicherfunktion. Das absolute Minimum sind hierbei 30 gespeicherte Messergebnisse. Manche Messgeräte speichern bis zu 180 Messergebnisse.

Wenn zwei oder mehr Personen ihre Werte abspeichern, sind die Daten für den Arzt nutzlos. Er kann die Messergebnisse keinem bestimmten Patienten mehr zuordnen. Geräte, die über mehrere Nutzerprofile verfügen, lösen dieses Problem. Viele moderne Blutdruckmessgeräte bieten Speicherplätze für eine weitere Person an. Sehr gute Blutdruckmessgeräte verfügen über mehr als zwei Nutzerprofile mit jeweils weit über 30 Speicherplätzen.

Hersteller-App

Eine mit dem Messgerät kompatible App erleichtert es deutlich, den Überblick über die Messwerte zu behalten. Das Blutdruckmessgerät kommuniziert mit dem Smartphone und sendet die gemessenen Werte an eine App des Herstellers, die meistens zum kostenlosen Download erhältlich ist. Die Darstellung der Werte in der App erlaubt eine bessere Verlaufskontrolle. Zudem sind die Messwerte mit einem Smartphone von überall aufrufbar.

Zur Übertragung der Daten benutzen die Messgeräte entweder Bluetooth oder WLAN. Falls das Gerät WLAN-fähig ist, müssen Sie sich nur in Ihr Netzwerk einwählen. Die Daten werden dann automatisch über Ihr Heimnetzwerk mit der App synchronisiert. Erfolgt die Verbindung über Bluetooth, müssen Sie diese Funktion zunächst auf Ihrem Handy unter „Einstellungen“ aktivieren. Danach kann das Blutdruckmessgerät mit dem Smartphone gekoppelt werden. Wenn die Hersteller-App die Messdaten in einer Cloud speichert, benötigt sie nach der Installation keinen weiteren Speicherplatz. Achten Sie darauf, dass die App mit dem Betriebssystem auf Ihrem Handy – bei den meisten Geräten Android oder iOS – kompatibel ist.

Frau checkt Blutdruck über Verbindung mit Smartphone
Smarte Blutdruckmessgeräte nutzen die Möglichkeiten des Internets.

Was kostet ein Blutdruckmessgerät?

Günstige Blutdruckmessgeräte von bekannten Marken sind bereits ab etwa 20 Euro erhältlich. Im Preisbereich ab 40 Euro sind viele sehr gute Mittelklasse-Modelle zu finden, die neben den wichtigsten Funktionen auch einige Zusatzfunktionen wie Bluetooth und mehrere Benutzerprofile bieten. Teure Blutdruckmessgeräte ab 100 Euro lassen keine Wünsche offen und bieten vielfältige Möglichkeiten, den eigenen Gesundheitszustand zu protokollieren. Da es beim Messen des Blutdrucks um die Gesundheit geht, sollten Sie ein Gerät mit einem großen Funktionsumfang wählen.

Hersteller von Blutdruckmessgeräten

Die Beurer GmbH ist ein mittelständisches Unternehmen aus Ulm, das sich auf Produkte aus dem Gesundheits- und Wellnesssegment spezialisiert hat. Heute zählt Beurer zu den Marktführern im Bereich der Blutdruckmessgeräte und der Markenname wird mit Qualität und innovativen Technologien verbunden. Der Hersteller bietet ein großes Sortiment an Geräten für den Oberarm und das Handgelenk an. Die Firma Sanitas ist ein Tochterunternehmen von Beurer, das ebenfalls Medizinprodukte wie Blutdruckmessgeräte anbietet. Die Geräte sind teilweise baugleich.

Bosch + Sohn oder Boso ist ein deutsches Traditionsunternehmen, das schon seit mehr als hundert Jahren Blutdruckmessgeräte herstellt. Das Unternehmen stellt Modelle sowohl für den privaten als auch den professionellen Gebrauch her. Viele Ärzte benutzen Blutdruckmessgeräte der Firma Boso.

Die Firma Medisana aus Neuss ist ein vergleichsweise junges Unternehmen. Schon seit 2011 bietet der Hersteller Messgeräte mit Bluetooth-Funktion an. Die Produkte von Medisana zeichnen sich durch einen großen Funktionsumfang aus.

Aponorm ist eine Marke des deutschen Unternehmens WEPA, das Produkte für den Apothekenbedarf, aber auch Blutdruckmessgeräte herstellt. Die Geräte werden nur in Apotheken vertrieben. So ist sichergestellt, dass Kunden beim Kauf von Fachpersonal richtig in den Gebrauch eingewiesen werden.

Wie wird der Blutdruck gemessen?

Legen Sie zunächst die Manschette an. Sie muss eng und direkt auf der Haut anliegen. Die Manschette über die Kleidung zu ziehen, verfälscht die Werte. Bei einem Oberarm-Messgerät sitzt die Oberarmmanschette zwei bis drei Zentimeter über dem Ellbogen. Ein Messgerät für das Handgelenk wird immer so angelegt, dass das Gerät an der Arminnenseite sitzt. Wenn möglich, sollten Sie den Blutdruck immer unter den gleichen, entspannten Bedingungen messen. Auf diese Weise erhalten Sie die aussagekräftigsten Ergebnisse.

So messen Sie den Blutdruck am Oberarm richtig:

  • Setzen Sie sich zum Messen entspannt hin.
  • Warten Sie fünf Minuten, Sie können zum Beispiel eine Zeitung lesen.
  • Sprechen Sie nicht.
  • Stützen Sie den Arm, an dem die Manschette angelegt ist, auf.
  • Bewegen Sie den Arm während der Messung nicht.
  • Messe Sie zweimal mit kurzem Abstand hintereinander und ermitteln Sie den Durchschnittswert.
  • Wenn Sie schon blutdrucksenkende Medikamente einnehmen, messen Sie morgens vor der Einnahme.

Auch bei der Messung am Handgelenk ist es essenziell, dass Sie zuvor zur Ruhe kommen. Besondere Aufmerksamkeit müssen Sie der Position des Handgelenks widmen. Viele Messgeräte haben einen Sensor, der anzeigt, ob das Gerät auf der richtigen Höhe ist. So gehen Sie vor:

  • Die Manschette wird straff angezogen.
  • Der Rand der Manschette grenzt direkt an die Handfläche.
  • Das Gerät wird auf Höhe des Herzens gehoben.
  • Stützen Sie dazu Ihren Ellenbogen auf einem Tisch auf.
  • Das Handgelenk sollte bei der Messung durchgestreckt sein.
  • Während der Messung dürfen Sie weder Hand noch Finger bewegen.

Geraten Sie nicht in Panik, wenn die Werte zu hoch ausfallen, denn Angst erhöht den Blutdruck noch weiter. Fragen Sie sich, ob Sie Ihr Medikament regelmäßig eingenommen haben. Wenn Sie eine Einnahme vergessen haben, holen Sie diese nach. Sehr niedriger Blutdruck wiederum ist kein Grund, die Einnahme des Blutdruckmittels auszulassen. Sind die von Ihnen gemessenen Werte wiederholt zu tief oder zu hoch, wenden Sie sich an Ihren Arzt.

So kann der Blutdruck gesenkt werden

In vielen Fällen gelingt es auch, den Blutdruck ohne Medikamente wieder auf ein normales Level zu senken. Betroffene müssen hierfür ihre Lebensweise in einigen Aspekten anpassen:

Ernähren Sie sich ausgewogen: Achten Sie darauf, Obst und Gemüse, Vollkornbrot sowie Raps- und Olivenöl zu sich zu nehmen. Verzichten Sie auf Fertiggerichte, gezuckerte Getränke, Alkohol und reduzieren Sie Ihren Fleischkonsum. Salzen Sie zurückhaltend, sodass Sie nicht mehr als maximal sechs Gramm Kochsalz täglich zu sich nehmen.

Bewegen Sie sich regelmäßig: Besonders gut geeignet, um den Blutdruck zu senken, sind Ausdauersportarten wie Joggen, Schwimmen und Radfahren. Aber auch 30 Minuten schnelles Gehen oder ein langer Spaziergang können helfen.

Achten Sie auf Ihr Gewicht: Ein gesunder Lebensstil mit richtiger Ernährung und ausreichend Bewegung hilft dabei, abzunehmen. Bluthochdruckpatienten mit Übergewicht sollten versuchen, Fett abzubauen. Jedes verlorene Kilogramm hilft dabei, den Blutdruck zu senken.

Entspannen Sie sich: Achten Sie auch auf Ihre geistige Gesundheit. Wenn Sie seelisch zur Ruhe kommen, senkt auch das den Blutdruck. Hierfür bieten sich viele Methoden an, zum Beispiel Meditation, Yoga oder ein Aufenthalt in der Natur.

Rauchen Sie nicht: Rauchen erhöht nachweislich den Blutdruck. Der eigenen Gesundheit und auch den Mitmenschen zuliebe lohnt es sich immer, mit dem Rauchen aufzuhören. Hierbei können Nichtraucherkurse helfen.

Weiterführende Testberichte

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Blutdruckmessgerät-Vergleich. Wir haben die vorgestellten Produkte keinem Test unterzogen.

Wer nach einem aktuellen Blutdruckmessgeräte-Test sucht, kann diesen bei der Stiftung Warentest finden. Im August 2020 wurden 17 Geräte getestet. Sieben Blutdruckmessgeräte erhielten die Testnote „Gut“, darunter sechs für den Oberarm und nur eines für das Handgelenk. Bewertet wurden die Kategorien Blutdruckmessung, Störanfälligkeit und Handhabung. Der Testsieger Medicus X von Boso glänzt vor allem im Bereich der Handhabung. In den anderen beiden Testbereichen erhielt der Vergleichssieger jeweils die Note „Befriedigend“. Unter dem Strich erreichte das Modell Medicus X dennoch den ersten Platz. Den zweiten Platz im Test belegte das BU 535 von Medisana. Im Punkt „Blutdruckmessung“ erhielt es eine geringfügig bessere Note als der Testsieger, wurde aber in der Kategorie Störanfälligkeit nur mit „Ausreichend“ bewertet. Auf dem dritten Platz im Test findet sich das X3 Comfort von Omron. Das vergleichsweise teure Gerät lieferte in den drei Testkategorien zufriedenstellende Ergebnisse.

Im März 2019 unterzog das ETM Testmagazin sechs Blutdruckmessgeräte einem Test. Geprüft wurden in diesem Fall nur Handgelenk-Messgeräte. Zum Testsieger wurde das RS7 Intelli IT von Omron gekürt. Es überzeugte einerseits durch die Messgenauigkeit, andererseits durch den Funktionsumfang. Auf Platz zwei folgt das iCheck* 7 BPW 4500 von Braun. Besonders die leichte Bedienung wurde hervorgehoben. Allerdings lassen sich die gespeicherten Werte nicht auf dem Gerät, sondern nur über die dazugehörige App einsehen. Den dritten Platz belegt das Beurer BC 57, das zuverlässige Messwerte liefert und einfach zu bedienen ist. Bemängelt wurde allerdings, dass der Pulswert auf dem Display schlecht zu erkennen ist.

Im Praxistest von ÖKO TEST aus dem Jahr 2013 schnitten mehr als die Hälfte der untersuchten Geräte im Punkt Blutdruckmessung mit „Gut“ ab. Das Panasonic Diagnostec EW 3006 erhielt die Note „Sehr gut“ und wurde somit Testsieger. Das Handgelenk-Messgerät lieferte genaue Messergebnisse und überzeugte auch im Bereich der Handhabung. Unter diesem Punkt überprüfte ÖKO TEST die Vollständigkeit der Gebrauchsanleitung, Positionierungshilfen, die Durchführung der Messung sowie das Ablesen und Speichern der Werte. Ausschlaggebend für den Testsieg des Diagnostec EW 3006 war die unbedenkliche Materialauswahl, denn in vielen Manschetten steckten Weichmacher. Den zweiten Platz im Test konnte das Boso-Medistar S, ein Gerät für das Handgelenk, ergattern. Auf dem dritten Platz findet sich das Oberarmgerät Omron MIT Elite Plus. Beide erhielten die Testnote „Gut“.


Abb. 1: © Netzvergleich | Abb. 2: © Dan Race / stock.adobe.com | Abb. 3: © Pixel-Shot / stock.adobe.com | Abb. 4: © Netzvergleich | Abb. 5: © New Africa / stock.adobe.com