144-Hz-Monitor Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt
- Das Wichtigste in Kürze
- Bei der Entscheidung für einen Monitor sind verschiedene Angaben wie die Bildschirmauflösung sowie Helligkeits- und Kontrastwerte zu berücksichtigen.
- Je nach Anwendungsbereich – etwa Arbeit oder Gaming – können unterschiedliche Leistungsdaten und Displaytechnologien relevant sein.
- Die Bildwiederholrate wird in Hertz angegeben und ist ein Indikator dafür, wie flüssig Bewegungen über den Bildschirm laufen.
- Achten Sie beim langen Sitzen und Arbeiten vor dem Bildschirm auf Augen und Rücken und bemühen Sie sich um eine ergonomische Körperhaltung.
Was Sie über Monitore wissen müssen
Wer sich einen Monitor anschaffen möchte, muss sich eine Vielzahl von Angaben durchlesen, um einschätzen zu können, was das Gerät zu leisten imstande ist: Auflösung, Reaktionszeit, Bildwiederholrate, Bildschirmdiagonale, Kontrast – abhängig vom Gebrauch ist es ratsam, den Fokus auf bestimmte Werte zu legen. Je nachdem, wofür Sie den Monitor nutzen wollen, sind unterschiedliche Leistungsdaten vorteilhaft. Für Grafikarbeiten und Fotobearbeitung sind eine realistische Farbdarstellung und hohe Kontrastwerte wichtig. GamerInnen hingegen sollten auf eine kurze Reaktionszeit und hohe Bildwiederholrate setzen. Wer den Monitor lediglich zum Bearbeiten von Dokumenten und Surfen im Internet verwendet, wird ein angenehmes Bildschirmformat und eine matte Oberfläche bevorzugen.
Was sagt der Hertz-Wert aus?
Die Bildwiederholrate wird in Hertz (Hz) angegeben. Sie gibt an, wie häufig ein Einzelbild pro Sekunde wiedergegeben werden kann. Ein 144-Hz-Monitor kommt also auf 144 Bildwiederholungen in der Sekunde und damit auf deutlich mehr als die weit verbreiteten 60-Hz-Modelle. Es existieren mittlerweile sogar Monitore mit einer Bildwiederholrate von 240 oder 360 Hertz. Doch wie wichtig ist ein hoher Wert eigentlich?
Von einer hohen Bildwiederholrate profitieren vor allem PC-GamerInnen – insbesondere bei schnellen Spielen, in denen eine kurze Reaktionszeit gefragt ist, beispielsweise First-Person-Shootern, Rennspielen oder Online Battle Arenas. Je höher der Hertz-Wert ist, desto flüssiger werden die Bewegungen angezeigt. Rollen- oder Strategiespiele können zwar durchaus schöner aussehen, einen spielerischen Vorteil bietet eine höhere Bildwiederholungsrate hier allerdings nicht.
Der Unterschied zu „frames per second“
Eine wichtige Angabe ist in diesem Zusammenhang auch der Wert fps. Dieser steht für „frames per second“ (Bilder pro Sekunde) und beschreibt im Kern das Gleiche wie der Hertz-Wert. Nur wird die sogenannte Framerate von der Grafikkarte oder einer Hardware wie einer Videospielkonsole zur Verfügung gestellt. Wichtig ist nun, dass sich die Leistungsdaten der Bildwiederholraten von Monitor und Grafikkarte decken. Wenn die Grafikkarte 60 fps generiert, kann ein 144-Hz-Monitor das Bild nicht besser darstellen als ein Modell mit 60 Hertz.
Wenn fps und Hertz nicht im Einklang sind, ist das Resultat, dass es zu Rucklern oder sogenanntem Tearing, einem Zerreißen des Bildes, kommt. Um das zu verhindern, ist auf den Grafikkarten eine Technologie installiert, die die Bildraten synchronisiert. Diese werden von verschiedenen Herstellern zur Verfügung gestellt. VSync reduziert die fps an die Gegebenheiten des Monitors, G-Sync und FreeSync passen auch die Bildwiederholrate entsprechender Monitore an eine leistungsschwächere Grafikkarte an.
Weitere Eigenschaften der 144-Hz-Monitore
Auch wenn Sie bei der Recherche nach einem Monitor den Fokus auf die Bildwiderholrate legen, werden Sie auf andere Eigenschaften aufmerksam werden, die für Ihre Auswahl relevant sein können. Das Angebot ist groß und da es auch Modelle mit höherer Bildwiederholrate gibt, sind 144-Hz-Monitore im Laufe der Jahre durchaus erschwinglich geworden, sodass sich ein intensiverer Vergleich lohnt.
Bildschirmgröße
Die meisten Monitore mit 144 Hertz haben eine Bildschirmdiagonale von etwa 60 bis 68 Zentimetern, was 24 bis 27 Zoll entspricht. Eine solche Größe wird sowohl für die Arbeit am PC als auch für Gaming als angenehm empfunden. Wer im empfohlenen ergonomisch korrekten Abstand zum Bildschirm auf einem Büro- oder Gamingstuhl sitzt, hat einen perfekten Blick auf einen Bildschirm dieser Größe.
Neben der Diagonale ist auch das Seitenverhältnis des Bildschirms ein für viele ausschlaggebender Faktor. Im Verhältnis 16:9, was für Filme und Videospiele ein gängiges Format ist, lassen sich eine Reihe von Monitoren finden. Ein Klassiker, wenn auch mittlerweile nicht mehr ganz so beliebt, ist das Verhältnis 4:3, was für die Büroarbeit oder Surfen im Internet durchaus verlässlich ist. Etwas weniger verbreitet ist derzeit noch das Ultrawide-Format 21:9. Hier fallen die schwarzen Balken weg, die bei Inhalten im 16:9-Format üblich sind. Durch die 30 Prozent mehr Bildschirmfläche im Vergleich zum 16:9-Monitor lassen sich hier auch zwei Fenster bequem nebeneinander öffnen.
Anschlüsse
Ein Monitor verfügt im Idealfall über einen Display-Port, der nicht nur Audio- und Videosignale überträgt, sondern auch integrierte Touch Screens, Mikrofone und Kameras unterstützt. Alternativ ist als digitale Schnittstelle für Audio- und Videosignale der HDMI-Anschluss üblich und weit verbreitet. Der sogenannte DVI-Anschluss sorgt für eine digitale Bildübertragung in sehr hoher Auflösung. Zudem sind in der Regel USB-Ports sowie gesonderte Buchsen für externe Lautsprecher oder Mikrofone vorhanden. Der früher übliche VGA-Anschluss ist mittlerweile überholt und bei aktuellen Monitoren nicht mehr zu finden, da er nur eine maximale Auflösung von 1.920 x 1.200 Pixel verarbeiten kann.
Ergonomie
Achten Sie darauf, dass sich der Bildschirm auf unterschiedliche Weise verstellen lässt. Neben einer Höhenverstellbarkeit verfügen viele Modelle über die sogenannte Tilt-Funktion, mit der sich der Bildschirm vor- und zurückneigen lässt. So können Sie den Blick- und Neigungswinkel perfekt zu Ihrer Position einstellen.
Einige Bildschirme verfügen über die Pivot-Technik. Mit dieser lassen sie sich um 90 Grad drehen, um hochkant genutzt werden zu können. Das ist manchmal beim Lesen von längeren Dokumenten sehr angenehm, weil Sie weniger scrollen müssen.
Wer Design- und Zeichenarbeiten auf dem Bildschirm erledigt, ist mit einem Modell mit Touchscreen gut beraten. Das ist jedoch ein eher seltenes Feature und schlägt noch dazu mit einem deutlich höheren Anschaffungspreis zu Buche.
Curved-Monitore
Eine spezielle Form der PC-Bildschirme sind Curved-Monitore. Diese sind ebenso gekrümmt wie die menschliche Netzhaut, sodass sich das Auge immer in exakt gleichem Abstand zum Bildschirm befindet. Somit müssen die Augen weniger nachfokussieren, was sich gerade bei langen Bildschirmzeiten oder hektischen Bewegungen weniger anstrengend auswirkt. Durch den Curved-Effekt werden die Inhalte realistischer angezeigt, da sie nicht mehr verzerrt wirken. Besonders bei großen Bildschirmen kann es also ein angenehmeres Seherlebnis sein, daher gibt es auch Fernseher mit dieser Technologie.
Technische Daten
Neben den äußeren Unterschieden weisen die Monitore auch verschiedene Leistungsdaten auf. Auch hier lohnt sich ein genauerer Blick, wenngleich GamerInnen sich keine Sorgen machen müssen. Die technischen Voraussetzungen der 144-Hz-Monitore sind in der Regel auf aktuelle Games ausgerichtet.
Auflösung
Hier den Durchblick zu behalten, ist mittlerweile eine Wissenschaft für sich: Full HD, UHD, 4K und ähnliche Kürzel sind bei Monitoren und Bildschirmen der Indikator für die Bildqualität. Sie geben Aufschluss über die Anzahl der Pixel, die das Bild auf der Monitorfläche darstellen. Folgende Auflösungen sind am häufigsten vertreten:
- Full-HD ≙ 1.920 x 1.080 Pixel
- (W)QHD ≙ 2.560 x 1.440 Pixel
- UHD/4K ≙ 3.840 x 2.160 Pixel
Reaktionszeit
Die Reaktionszeit – oder auch Latenzzeit – wird in Millisekunden angegeben und beschreibt die Zeit, in der ein Pixel der Farbwechsel von Schwarz zu Weiß oder umgekehrt gelingt. Hier gilt also: Je geringer, desto besser. Auch dieser Wert ist vor allem für GamerInnen wichtig, wenn es schnell zum Wechsel von Lichtverhältnissen auf dem Bildschirm kommt. Viele Hersteller geben eine Reaktionszeit von einer Millisekunde bei ihren Bildschirmen an. Dabei wird aber oft auch etwas getrickst: Statt Schwarz und Weiß werden nur ein sehr dunkles und ein sehr helles Grau gemessen.
Displaytechnologie
Bei LED- beziehungsweise LCD-Monitoren gibt es verschiedene Displaytechnologien. Sehr verbreitet ist Twisted Nematic (TN), die energiesparend und reaktionsstark ist. Die Reaktionszeit bei dieser Technologie liegt in der Regel nicht über drei Millisekunden. Schnelle Bewegungsabläufe, sei es beim Gaming oder Filmschauen, können also ohne Verzögerungen oder Überlagerungen abgebildet werden. Allerdings werden Kontraste und Farbunterschiede nicht immer optimal dargestellt. Bei unterschiedlichen Grautönen hat die Technologie manchmal Probleme – besonders, wenn Sie von einem seitlichen Winkel auf den Bildschirm schauen.
Die In-Plane-Switch-Technologie (IPS) ist dagegen etwas langsamer. Dafür sind Farben und Kontraste umso besser, sogar aus einem schrägen Blickwinkel. Deshalb sind Sie für Büros und Grafikarbeiten sehr gut geeignet. In den unteren Ecken entstehen allerdings manchmal hellere Lichthöfe. Zudem sind Latenzzeiten von über fünf Millisekunden nicht unüblich, was sich beim Gaming – insbesondere bei schnellen Spielen – bemerkbar machen kann.
Daneben existieren auch MVA- beziehungsweise VA-Panels (Multi-domain Vertical Alignment), die eine sehr realistische und detailreiche Farbdarstellung haben. MVA kann zudem auf hohe Kontrastwerte zugreifen. Das ist besonders für GrafikerInnen oder für die Fotobearbeitung interessant. Dafür sind, wie bei den IPS-Modellen, die Reaktionszeiten sehr gering. Zudem sind Monitore mit dieser Technologie in der Regel die teuersten.
Helligkeit und Kontrast
Helligkeit und Kontrast spielen eine große Rolle bei der Bildqualität. Die meisten 144-Hz-Bildschirme erreichen eine maximale Helligkeit von etwa 300 bis 400 Candela pro Quadratmeter. Eine Kerze hat ein Candela und kann damit den Raum einen Meter um sie herum beleuchten. Der Kontrastwert zeigt den Unterschied zwischen dem am hellsten und am dunkelsten darstellbaren Pixel. 1.000:1 ist hier ein realistischer Wert, den viele Hersteller angeben – je höher der Wert, desto kontrastreicher. Jedoch wird auch hier getrickst: Wenn Sie Angaben im Millionenbereich entdecken, beziehen sich diese nur auf einen schwarzen Bereich, wenn dieser viele Abstufungen von Schwarz enthält. Das Ergebnis würden Sie maximal in einem komplett dunklen Raum erkennen.
Matt oder spiegelnd
Ein matter Bildschirm bringt den Vorteil mit sich, dass sich darauf nichts spiegelt. Selbst wenn Sie hinter sich ein Fenster oder eine Lichtquelle haben, können Sie ohne optische Beeinträchtigungen am Monitor arbeiten. Besonders auf schwarzen Flächen wäre es andernfalls schwierig, etwas zu erkennen. Spiegelnde Bildschirme haben hingegen den Vorteil, dass sie Farben sehr kräftig darstellen können. Besonders beim Filmschauen oder Gaming kann dieser Effekt gewünscht sein, da auch unnatürliche Farbpaletten gut abgebildet werden.
Wohlfühlen vor dem PC
Wer viel am Computerbildschirm sitzt, ob auf der Arbeit oder privat, sollte auf eine gesunde und ergonomische Körperhaltung achten. Auch der richtige Abstand zum Monitor und Helligkeitseinstellungen tragen dazu bei, das Risiko für Kopf-, Nacken oder Rückenschmerzen zu minimieren. Achten Sie zudem darauf, dass Sie regelmäßig Bildschirmpausen einlegen – pro Stunde etwa fünf bis zehn Minuten. Stehen Sie kurz auf, gehen Sie ein paar Schritte, schnappen Sie frische Luft und gönnen Sie Ihren Augen Abwechslung. Viele kurze Pausen sind effektiver als wenige lange.
Ein matter Bildschirm sorgt dafür, dass sich die Augen an die Kontraste gewöhnen. Dahingegen stellen glänzende Varianten sicher, dass einfallendes Sonnenlicht die Farbverhältnisse nicht stört oder Sie blendet. Aus diesem Grund sollten Sie im Büro und zu Hause auch immer darauf achten, dass der Monitor nicht direkt am Fenster steht. Wenn Sie gleichzeitig von vorn mit Tageslicht beschienen werden, strengen sich die Augen beim Anpassen an die Lichtverhältnisse zu sehr an. Ebenfalls schonend für die Augen sind ein Blaulichtfilter und eine flimmerfrei Hintergrundbeleuchtung.
Wenn Sie auf dem Bürostuhl gerade sitzen und nach vorn auf den Bildschirm blicken, sollte sich dessen oberer Rand ungefähr auf Ihrer Augenhöhe befinden. Das entspannt Augen- und Halsmuskulatur. Optimalerweise lässt sich der Monitor per Tilt-Funktion auf eine Neigung von 35 Grad einstellen. Bei einem Monitor mit 24-Zoll-Bildschirmdiagonale empfiehlt sich ein Abstand von 70 Zentimetern oder mehr.
Weiterführende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die 144-Hz-Bildschirme nicht selbst getestet.
Ein Test, der sich nur mit 144-Hz-Monitoren beschäftigt, wurde noch von keiner renommierten Vergleichsplattform vorgenommen. Da die Technik nicht mehr brandneu ist, ist das in dieser Form wohl auch nicht mehr zu erwarten. Einen relativ aktuellen Test aus dem Jahre 2021 gibt es von der Stiftung Warentest jedoch für 24-Zoll-Bildschirme. Daraus lässt sich entnehmen, dass Sie bei der Wahl ihres Monitors gar nicht so viel falsch machen können: alle getesteten Modelle haben mit „Gut“ abgeschnitten. Am besten mit der Note 1,9 konnte sich der Samsung F24T452FQU platzieren, dicht gefolgt von Modellen wie dem Acer CB242Y, AOC 24P2C, Dell UltraSharp U2421E und HP E24 G4. Die Unterschiede in den Noten einzelner Kriterien sind nur marginal.
So war beim Monitor von Dell die Bildqualität beim Abspielen von Videos nicht perfekt, der AOC-Bildschirm hingegen braucht mit sechs Sekunden zu lange, um aus dem Stand-by-Modus hochzufahren. Bei Reflexionen und schrägem Sichtwinkel können jedoch alle Modelle vollends überzeugen; die Bildqualität wird davon nicht beeinträchtigt. Auch beim Preis liegen die Modelle in einer ähnlichen Kategorie, von 185 Euro (Acer) bis 335 Euro (Dell).
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