Baustellenradio Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt
- Das Wichtigste in Kürze
- Baustellenradios wurden speziell für den Einsatz auf dem Bau oder in Werkstätten konzipiert.
- Die Radios sind sehr robust und unempfindlich gegenüber Staub, Spritzwasser sowie kleinen Erschütterungen.
- Neben analogen gibt es auch digitale Empfangsgeräte.
- Sie besitzen meist einen Akku, können alternativ aber mit auswechselbaren Batterien betrieben werden.
Robust und zuverlässig: Das Baustellenradio
Auf einer Baustelle lässt sich häufig neben dem herkömmlichen Lärm der Arbeitsgeräte das Rauschen eines Radios vernehmen. Musik und Nachrichten begleiten also den Alltag vieler Bauarbeiter und Hobbyhandwerker. Oftmals werden dafür alte, ausrangierte Radios verwendet, die bereits in einem schlechten Zustand sind, sodass etwaige Schäden am Gerät durch den Baualltag nicht weiter auffallen. Das raue Umfeld auf einer Baustelle oder in einer Werkstatt kann schnell dazu führen, dass ein Radio an seine Grenzen gerät. Ein robustes Baustellenradio ist deshalb von Vornherein die bessere Alternative. Ihm können selbst Staub, Spritzwasser und Erschütterungen nichts anhaben.
Was genau ist ein Baustellenradio?
Bei einem Baustellendradio handelt es sich im Kern um ein herkömmliches Radio, das jedoch aufgrund bestimmter Materialien deutlich robuster ist. Dadurch ist es den Herausforderungen des Baustellen- oder Werkstattalltags gewachsen. Staub, Spritzwasser und herabfallende Objekte sind dort keine Seltenheit sind – dementsprechend werden an ein Baustellenradio andere Ansprüche gestellt als an ein Standardmodell. Es ist nicht nur vor Stößen und Stürzen gefeit, sondern lässt sich dank großer Steuerelemente und eines übersichtlichen Displays trotz Schutzbrille und Arbeitshandschuhe einfach bedienen.
Einsatzgebiete eines Baustellenradios
Aufgrund der besonderen Eigenschaften eignet sich ein Baustellenradio für viele verschiedene Einsatzgebiete. Es ist für jeden Ort perfekt, an dem gearbeitet wird. Neben Baustellen gehören dazu Werkstätten und Garagen. Aufgrund der ähnlichen Bedingungen ist ein Baustellenradio für diese Gegebenheiten optimal gerüstet. Auch auf Reisen, beim Camping oder im Garten ist es von Vorteil. Schließlich ist die Technik bestmöglich vor plötzlich eintretendem Regen, Flüssigkeiten, Staub und Erde sowie Stürzen und Erschütterungen geschützt.
Wie ist ein Baustellenradio aufgebaut?
Ein Baustellenradio muss viel aushalten. Vor allem die Elektronik sollte optimal geschützt sein. Damit es Erschütterungen übersteht, besitzen sämtliche Modelle ein stoßfestes Gehäuse. Viele Radios sind mit einem Kunststoff- oder Metallrahmen ausgestattet. Einige verfügen zusätzlich über einen Überrollbügel. Dadurch sind sie nicht nur gegen Stöße, sondern auch gegen das Fallen aus geringer Höhe abgesichert. Die Lautsprecher sind oft mit einem passenden Gitter aus Metall oder festem Kunststoff versehen. Damit wird die empfindliche Membran des Lautsprechers vor herumfliegenden Splittern oder ähnlichen Festobjekten abgeschirmt. Darüber hinaus ist die Antenne biegsam, damit sie bei einem Sturz nicht abbricht.
Um Feuchtigkeit abzuhalten, sind alle Tasten sowie Schalter gummiert und mit passenden Dichtungen versehen. Wie wasserdicht ein Baustellenradio ist, drückt die IP-Schutzklasse aus. Der Wert setzt sich aus zwei Ziffern zusammen: Die erste gibt darüber Auskunft, wie gut das Gerät gegen Fremdkörper und Fremdeinwirkungen geschützt ist, während die zweite über den Schutz vor Wasser informiert. Der IP-Wert für Wasserschutz sollte mindestens bei drei liegen.
Anschaffungskosten
Die Preise für ein Baustellenradio beginnen bei etwa 50 Euro. Dafür erhalten Sie ein einfaches, eher kleines Gerät. Robustere Modelle mit zusätzlichen Funktionen kosten dagegen mindestens 100 Euro. Nicht immer ist das teuerste Radio aber das leistungsstärkste.
Darauf kommt es beim Kauf eines Baustellenradios an
Beim Kauf eines Baustellenradios sollten Sie vor allem auf die Robustheit der Geräte achten. Im Vordergrund steht die IP-Schutzklasse. Wie bei einem herkömmlichen Radio sind außerdem der Radioempfang, die Leistung sowie die vorhandenen Schnittstellen von Bedeutung. Zu guter Letzt gehören die Benutzerfreundlichkeit, das Gewicht und die Abmessungen zu den relevanten Kaufkriterien.
IP-Schutzklasse
Die IP-Schutzklasse eines Baustellenradios gibt an, wie gut es gegen Fremdkörper und -einwirkungen sowie eindringende Feuchtigkeit geschützt ist. Da Baustellenradios durchaus mit Spritzwasser in Berührung kommen und Stößen ausgesetzt sind, sollte der IP-Wert entsprechend hoch sein. Mittlerweile gilt IP54 bei vielen Herstellern als Standard. Diese Geräte sind allseitig gegen Staub und Spritzwasser geschützt.
Radioempfang
Es gibt Baustellenradios mit analogem und digitalem Empfang. Trotz des Vormarsches des digitalen Radioempfangs werden heutzutage noch immer viele Radios mit analogem UKW-Empfang fabriziert und genutzt. Der UKW-Empfang ist ausreichend, sofern Sie vor allem lokale Radiosender hören. Wenn Sie das Radio allerdings an einem Ort nutzen, der nur schlechten Empfang bietet, ist eine digitale Variante die bessere Wahl. Das digitale Radio wird unter den Bezeichnungen „Digital Audio Broadcasting“, kurz DAB, und „Digital Audio Broadcasting+“, kurz DAB+, zusammengefasst.
Vor allem in ländlichen Regionen zeigt sich der Vorteil des digitalen Empfangs. Er ist leistungsstärker und bietet daher meist eine deutlich bessere Klangqualität. Zudem lassen sich mit den hochwertigen Modellen sogar internationale Radiosender empfangen. Ein weiterer Vorteil: Radios mit digitalem Empfang können oft mehrere Sender auf der gleichen Frequenz empfangen. Aber es gibt auch Nachteile: So sind nicht alle Radiosender auch digital empfangbar.
Leistung
Die Nennleistung eines Baustellenradios wird in Watt angegeben. Kleine Geräte haben beispielsweise eine Leistung von etwa einem Watt. Damit sind sie eher für einzelne Räume geeignet. Einige Modelle warten mit einer Leistung von bis zu fünf Watt auf. Sofern das Radio über zwei Lautsprecher verfügt, wird jeweils deren Einzelleistung angegeben. Ein doppelt so hoher Leistungswert bedeutet jedoch nicht, dass das Radio doppelt so laut ist. Mit jeder Verdopplung der Leistung wird das Gerät um drei Dezibel lauter.
Betriebsart
Ein Radio mit Akku- oder Batteriebetrieb ist immer sinnvoll, denn nicht auf jeder Baustelle sind funktionierende Steckdosen in der Nähe. Auch wenn Sie das Radio beim Campen oder in der Werkstatt verwenden möchten, ist der Betrieb mittels Batterie oder Akku empfehlenswert; entweder ist keine Steckdose verfügbar oder sie wird anderweitig gebraucht. Einige Hersteller bieten ihre Geräte mit beiden Betriebsvarianten an, also sowohl dem kabellosen als auch dem kabelgebundenen Betrieb. Wenn der Akku dann doch einmal zum Einsatz kommt, ist vor allem eines wichtig: seine Laufzeit. Die meisten Radios haben eine Laufzeit von mehreren Stunden, sodass sie beruhigt den gesamten Arbeitstag über genutzt werden können.
Schnittstellen
Der gängigste Anschluss an einem Baustellenradio ist der USB–Port; über diesen wird das Radio aufgeladen. Zudem haben Sie die Möglichkeit, ein mobiles Endgerät an das Radio anzuschließen. Manche Baustellenradios besitzen hierfür eine Docking-Station, damit Sie Musik direkt von Ihrem Smartphone abspielen können.
Benutzerfreundlichkeit und Funktionen
Einige Baustellenradios verfügen über zusätzliche Funktionen wie einen Wecker oder Timer. Darüber hinaus können Sie häufig Ihre favorisierten Sender einspeichern. Die Radios bieten hierfür integrierte Speicherplätze. Manche Baustellenradios besitzen zudem ein Display, über das Sie sämtliche Informationen einsehen können. Bedienen lassen sie sich über verschiedene Knöpfe und Regler. Touchscreens werden bei Baustellenradios nicht verbaut, da die Geräte auch mit Handschuhen bedient werden müssen und große Bedienelemente die Benutzerfreundlichkeit erhöhen.
Wie groß ist ein Baustellenradio?
Es gibt relativ kompakte Geräte, die leicht zu transportieren sind und wenig Platz wegnehmen. Die besonders kleinen Modelle sind gerade einmal 7 x 12 x 4 Zentimeter groß. Ihre Leistung und Funktionen sind aufgrund der geringen Größe eingeschränkt. Solche Geräte eignen sich für einzelne Räume oder Werkstätten. Daneben gibt es deutlich größere Radios, die meist robuster, dafür aber sperriger sind. Sie haben Abmessungen von 25 x 25 Zentimetern. Modelle in Form eines Würfels sind trotz ihrer Größe äußerst handlich.
Wie viel wiegt ein Baustellenradio?
Ein leichtes Radio mit einem Gewicht von etwa einem Kilogramm ist einfacher zu transportieren als ein größeres Modell mit einem Gewicht von vier oder mehr Kilogramm. Gewicht und Abmessungen stehen in einem Verhältnis zueinander: Je größer das Radio ist, desto schwerer ist es. Die schweren Geräte sind meist deutlich robuster und bringen mehrere Funktionen sowie Schnittstellen mit. Leichte Radios lassen sich hingegen einfacher handhaben und schneller einpacken.
Reinigung und Pflege eines Baustellenradios
Baustellenradios sind durch ihren Einsatzort gewissen Umwelteinflüssen ausgesetzt. Sie müssen beispielsweise große Mengen Staub und Spritzwasser sowie Erschütterungen aushalten. Damit sie lange und zuverlässig funktionieren, ist etwas Pflege in regelmäßigen Abständen empfehlenswert. Auch wenn das Wasser oder der Staub dem Radio nur wenig anhaben können, sollten Sie das Gerät gelegentlich mit einem feuchten Tuch abwischen.
Achten Sie darauf, dass das Tuch nicht zu nass ist und das Radio von der Stromquelle getrennt beziehungsweise der Akku ausgebaut ist. Den tiefsitzenden Staub an Schaltern oder Knöpfen entfernen Sie am besten mit einem Pinsel. Mitunter hilft es, den Pinsel anzufeuchten. Aber auch hier gilt: Weniger ist mehr. Verwenden Sie bei der Reinigung kein Spülmittel oder chemischen Reiniger. Dazu zählen Alkohol, Verdünner und Benzin. Sie können das Material beschädigen, Verfärbungen oder sogar Risse im Gehäuse hervorrufen.
So verbessern Sie den Empfang Ihres Radios
Der Empfang eines Radios ist nicht überall gleich. Er hängt vor allem vom Einsatzort des Baustellenradios ab. Selbst bei leistungsstarken Geräten kann der Empfang aus verschiedenen Gründen manchmal gestört sein. Für einen bestmöglichen Radioempfang sollten Sie daher die folgenden Punkte berücksichtigen.
Platzierung des Radios
Das Radio sollte nicht unter einem Stuhl oder einem Tisch aufgestellt werden. Ideal ist ein Standort unter freiem Himmel, am Fenster oder zumindest auf einer erhöhten Position. Legen Sie keine Elektrogeräte in die unmittelbare Nähe des Radios.
Prüfung des Akkustands
Kontrollieren Sie den Akkustand des Radios und laden Sie ihn gegebenenfalls auf. Ein geringer Akkustand reduziert die Empfangsleistung.
Ausrichtung der Antenne
Richten Sie die Antenne des Radios bestmöglich aus. Einige Modelle verfügen über eine besonders lange Wurfantenne, die beispielsweise mit etwas Klebeband an der Wand befestigt werden kann. Auf diese Weise können Sie die Antenne an einen Ort führen, an dem der Empfang besser ist, beispielsweise an einen Platz in der Nähe eines Fensters oder einer Tür. Eine Wurfantenne ist somit weitaus flexibler als eine starre Variante, die sich lediglich ausziehen lässt. Wenn Sie über die Antennenposition keine Verbesserung erzielen können, wickeln Sie etwas Alufolie oder alternativ Kupferdraht um die Antenne. An besonders schlechten Standorten hilft ein Antennenverstärker.
Weiterführende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Baustellenradios nicht selbst getestet.
Das Magazin COMPUTER BILD testete 2021 insgesamt fünf verschiedene Baustellenradios. Verglichen wurden zwei Baustellenradios von Makita, eines von Metabo, eines von Ueme und eines von TechniSat. Die Tester achteten neben der Leistung unter anderem auf das Klangbild, das Handling sowie die Akkuleistung. Jedem Modell schrieben die Tester einige Pluspunkte zu, dennoch konnte keines vollends überzeugen.
Testsieger wurde das TechniSat DigitRadio 230 OD mit der Gesamtnote 2,2 und dem Urteil „gut“. Als positiv hoben die Tester die Bluetooth-Schnittstelle, die USB-Ladebuchse sowie die Stereo-Wiedergabe hervor. Das Display des Radios fällt allerdings sehr klein aus. Zudem lässt sich der Akku nicht für andere Geräte nutzen, sodass die Akkus von Werkzeugen nicht über das Radio aufgeladen werden können. Die vier anderen getesteten Radios erhielten jeweils nur das Gesamturteil „befriedigend“, da der Akku im Netzbetrieb beispielsweise nicht geladen wurde (Makita DMR 112) oder die Bedienung sehr umständlich war (Ueme DB 326).
Das Online-Portal selbst.de testete im Jahr 2017 zwei Baustellenradios. Zunächst unterzogen die Redakteure das Radio Handsfree von Perfectpro einem Test, das zum damaligen Zeitpunkt für etwa 250 Euro erhältlich war. Das Radio verspricht laut Meinung der Tester perfekten digitalen wie auch analogen Radioempfang und verfügt zusätzlich über diverse Schnittstellen für mehr Flexibilität. Die Tester zeigten sich beeindruckt vom Angebot und vergaben das Urteil „sehr gut“. Positiv aufgefallen sind vor allem das hochwertige Soundsystem sowie die Wählbarkeit zwischen analogem und digitalem Empfang. Der Sound selbst konnte allerdings nicht immer vollkommen überzeugen. Dafür gab es einen kleinen Punktabzug, der jedoch nicht weiter ins Gewicht fiel.
Als zweites Modell testeten die Redakteure von selbst.de das Baustellenradio Sangean U4 DBT. Die Anforderungen waren hier ebenfalls klar: Es sollte nicht nur robust und strapazierfähig sein, sondern auch über einen guten Klang verfügen. Im Test konnte das Radio schnell mit seinem großartigen Sound überzeugen. Noch dazu ist es sehr robust und dank Überrollbügel sowie stoßfestem Gehäuse bestens gegen Erschütterungen geschützt. Sogar langfristig sahen die Tester das Radio im Vorteil, da der Hersteller hier bereits auf zukunftssichere Ausstattung gesetzt hat. Mit einem Anschaffungspreis von knapp 200 Euro ist das Sangean U4 DBT zwar vergleichsweise teuer, doch den Preis ist es nach Aussage der Tester in jedem Fall wert.
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