Bollerwagen Kaufberatung: So wÀhlen Sie das richtige Produkt
- Das Wichtigste in KĂŒrze
- Ein Bollerwagen besteht entweder aus Holz, Stoff oder Metall.
- Ein faltbarer Bollerwagen ist besonders einfach zu verstauen.
- FĂŒr Fahrten ĂŒber unebenes GelĂ€nde empfiehlt sich ein Bollerwagen mit Luftreifen, da diese am besten federn.
- Der Bollerwagen sollte bis mindestens 50 Kilogramm belastbar sein.
- Mit einem höhenverstellbaren Griff lĂ€sst sich der Bollerwagen von unterschiedlich groĂen Personen komfortabel ziehen.
Praktische Begleiter fĂŒr EinkĂ€ufe und AusflĂŒge
Wer ein Picknick, eine Vatertagstour oder einen Ausflug mit seinen Kindern unternehmen möchte, hat oft einiges zu transportieren. Zwar finden Decken, Spielzeug sowie GetrĂ€nke und Proviant fĂŒr gewöhnlich problemlos im Kofferraum Platz, doch sobald es ins Freie geht, gestaltet sich der Transport etwas komplizierter. Bei einem kleinen Ausflug mag das GepĂ€ck noch in Taschen oder RĂŒcksĂ€cke passen, bei lĂ€ngeren Touren mit mehreren Personen wird das Tragen jedoch schnell anstrengend. FĂŒr entspannte Unternehmungen bietet sich daher ein Bollerwagen an.
Ein Bollerwagen ist ein Handwagen, der mit vier Reifen ausgestattet ist und meist eine lenkbare Vorderachse hat. Er wird in der Regel gezogen, es gibt allerdings auch Modelle zum Schieben. Da auf seiner LadeflĂ€che ausreichend Platz fĂŒr GepĂ€ck aller Art ist, findet ein Bollerwagen unter anderem bei Picknicks, Kohl- oder Maitouren sowie beim Einkaufen Verwendung. Auch fĂŒr StrandausflĂŒge oder Grillfeste ist er geeignet. Insbesondere auf unbefestigten Wegen profitieren NutzerInnen von einem Bollerwagen. In einem robusten Modell finden sogar Kinder Platz, sodass der Bollerwagen als Alternative zu einem Kinderwagen genutzt werden kann. Die Kinder sollten jedoch mindestens 12 Monate alt sein; einige Hersteller empfehlen ein Mindestalter von 18 Monaten.
Die verschiedenen AusfĂŒhrungen
Je nachdem, fĂŒr welchen Zweck der Bollerwagen benötigt wird, ist ein anderes Modell sinnvoll. Die AusfĂŒhrungen unterscheiden sich vor allem im Material, Gewicht und in der Verwendungsmöglichkeit.
Der klassische Bollerwagen
Die bekannteste Form des Bollerwagens besteht aus einem Stahlrohrgestell mit SeitenwĂ€nden aus Holz. FĂŒr gewöhnlich sind die Reifen luftgefĂŒllt. Aufgrund seiner StabilitĂ€t und langen Haltbarkeit ist diese Art des Bollerwagens sehr beliebt. Er kann meist zwischen 100 und 150 Kilogramm Gewicht tragen und ist daher fĂŒr den Transport von GepĂ€ck und Kindern gleichermaĂen geeignet. Aufgrund seiner Bauweise lĂ€sst sich ein solcher Bollerwagen jedoch nicht auseinanderbauen; noch dazu hat er ein hohes Eigengewicht. In einem kleinen Auto ist der Transport des Bollerwagens somit kaum möglich.
Der faltbare Bollerwagen
Ein Bollerwagen aus faltbarem Material wird als Faltbollerwagen oder Klappbollerwagen bezeichnet. Er hat einen Rahmen aus Metall und WĂ€nde aus Stoff, weshalb er deutlich leichter ist als ein klassischer Bollerwagen. Bei den Reifen handelt es sich entweder um breite Gummi- oder schmale Hartplastikvarianten. Der gröĂte Vorteil ist die Transportierbarkeit des Faltbollerwagens. Er lĂ€sst sich einfach zusammenklappen, nimmt nicht viel Stauraum ein und kann durch sein geringes Gewicht problemlos getragen werden. Das Material des Bollerwagens ist allerdings weniger langlebig. Zudem hat ein Klappbollerwagen eine geringere Belastungsgrenze als ein klassischer Bollerwagen. FĂŒr den Transport von GepĂ€ck und anderen leichten GegenstĂ€nden ist ein solcher Bollerwagen ideal. Auch Kinder können, je nach Gewicht, darin transportiert werden.
Der GerÀtewagen
Die robusteste Form des Bollerwagens ist der GerĂ€tewagen, auch Transportwagen genannt. Er besteht komplett aus Metall und besitzt stabile Luftreifen. Mit ihm können auch schwere GegenstĂ€nde transportiert werden, denn die Belastbarkeitsgrenze liegt bei 250 Kilogramm. Durch seine flexible Vorderachse kann der Bollerwagen selbst mit viel Ladung problemlos durch schwieriges GelĂ€nde manövriert werden. Zum Transport von Kindern ist ein GerĂ€tewagen eher ungeeignet, da die Verletzungsgefahr sehr hoch ist. FĂŒr den Transport von schweren GerĂ€ten oder GegenstĂ€nden ist er aber ideal. Wer den Wagen allerdings von einem Ort zum anderen befördern möchte, könnte aufgrund der Sperrigkeit und des Eigengewichts Schwierigkeiten haben.
Woher kommt der Name Bollerwagen?
Da es frĂŒher kaum befestigte StraĂen gab, wurde der Wagen oft voll beladen ĂŒber PflastersteinstraĂen gezogen, was ein lautes PoltergerĂ€usch â auch als Bollern bezeichnet â erzeugte. Auf diesem Wege erhielt der Bollerwagen seinen Namen. Das Wort Bollern kommt ursprĂŒnglich aus den Niederlanden.
Darauf sollten Sie beim Kauf achten
Wenn Sie sich einen Bollerwagen kaufen, ist nicht nur die Art des Wagens entscheidend. Wichtig sind auch die Reifen, Belastbarkeit, Bremse und GröĂe.
Reifenmaterial
Bei den Reifen wĂ€hlen KĂ€uferInnen zwischen Modellen mit Kunststoff-, Vollgummi- und Luftreifen. Die Entscheidung hĂ€ngt vom Verwendungszweck des Bollerwagens ab. Bei gĂŒnstigen Bollerwagen sind in der Regel Kunststoffreifen verbaut. Sie sind zwar recht robust, aber nicht fĂŒr Fahrten auf unebenem GelĂ€nde geeignet, da sie keinerlei Federung besitzen. Ihre Lenkung ist auĂerdem schwieriger als bei anderen Reifenarten.
Vollgummireifen sind sehr leicht und eignen sich besonders fĂŒr Touren auf befestigten StraĂen. Sie können hoher Belastbarkeit ausgesetzt werden, lassen sich in unebenem GelĂ€nde aber nur schwer manövrieren. Sie federn allerdings StöĂe gut ab. Bollerwagen mit Vollgummireifen sind meist gĂŒnstiger als Modelle mit Luftreifen.
Wer seinen Bollerwagen eher in unbefestigtem GelĂ€nde, also zum Beispiel auf unebenen Wanderwegen, verwendet, sollte zu einem Modell mit Luftreifen greifen. Sie federn StöĂe sowie ruckelige Bewegungen ab und sind daher besonders fĂŒr den Transport von Kindern geeignet. Allerdings mĂŒssen Luftreifen hĂ€ufiger geflickt und ausgetauscht werden, da sie anfĂ€lliger fĂŒr SchĂ€den sind.
Reifenbreite
Je breiter die Reifen sind, desto leichter lĂ€sst sich ein Bollerwagen ziehen. Schmale Reifen sind zwar sehr wendig und fĂŒr AsphaltstraĂen völlig ausreichend. Da sie jedoch schnell hĂ€ngen bleiben, eignen sie sich nicht fĂŒr unebenes GelĂ€nde. Hier sind breite Reifen mit Kugellager von Vorteil, da sie die Vibrationen abfedern und auf diese Weise fĂŒr eine ruhigere Fahrt sorgen.
Belastbarkeit
Die Belastungsgrenze des Bollerwagens bestimmt, wie viel Gewicht darin transportiert werden kann. Sie liegt fĂŒr gewöhnlich zwischen 50 und 200 Kilogramm, je nachdem, fĂŒr welche Bollerwagenart Sie sich entscheiden. FĂŒr den Transport von Kindern reicht, je nach Anzahl der Kinder, meist eine Belastbarkeit von 50 Kilogramm aus. Wer mit dem Bollerwagen EinkĂ€ufe, GetrĂ€nke oder Picknickzubehör transportieren möchte, ist mit einem Modell, das 100 bis 150 Kilogramm trĂ€gt, besser beraten. FĂŒr schwere GĂŒter wie Sand, Steine oder Gartenzubehör sollte der Bollerwagen ein Gewicht von mindestens 200 Kilogramm aushalten können. Einige Modelle haben sogar sehr hohe Belastungsgrenzen von bis zu 500 Kilogramm. Damit können besonders schwere Dinge, wie zum Beispiel GartengerĂ€te, problemlos transportiert werden.
Bremse
Einige Bollerwagen besitzen eine oder mehrere Feststellbremsen. Sie verhindern, dass der Wagen wegrollt, wenn er auf unebenen FlÀchen oder AbhÀngen abgestellt wird. Besonders, wenn im Bollerwagen Kinder transportiert werden, ist eine Feststellbremse ein Muss. Bei Bedarf kann sie auch nachtrÀglich erworben und am Wagen montiert werden. Je nach Art kostet eine Feststellbremse zwischen 15 und 50 Euro.
Griff
Da der Bollerwagen mit dem Griff gezogen wird, sollte dieser besonders stabil und rutschfest sein. Der Griff ist entweder aus Plastik oder gepolstertem Schaumgummi gefertigt. Die Wahl des Materials ist eine Frage der PrÀferenz. Er sollte gut in der Hand liegen und auch bei lÀngeren Touren angenehm zu umgreifen sein.
Idealerweise ist der Griff höhenverstellbar, damit ihn verschieden groĂe Personen ziehen können. Einige Bollerwagen haben eine Lenkstange, die beim Loslassen einrastet und dadurch nicht auf den Boden fĂ€llt. Das ist praktisch, da NutzerInnen sich dann nicht bĂŒcken mĂŒssen, um die Stange aufzuheben. Mitunter lĂ€sst sich der Griff auch vorn am Wagen befestigen. Bei einigen Modellen ist auĂerdem eine Schubstange vorhanden, mit der sie Ă€hnlich wie Kinderwagen geschoben werden.
GröĂe
Viele Bollerwagen sind etwa 80 bis 100 Zentimeter lang und circa 40 bis 50 Zentimeter breit. Wie hoch der Bollerwagen ist, hĂ€ngt davon ab, aus welchem Material er besteht und ob er ein Dach hat. Ist fĂŒr die Lagerung nur wenig Platz vorhanden, sollten Sie sich fĂŒr einen kleineren Bollerwagen oder ein faltbares Modell entscheiden.
Eigengewicht
Ein Bollerwagen wird in der Regel schwer beladen. Damit er sich trotzdem gut transportieren lĂ€sst, sollte sein Eigengewicht nicht zu hoch sein. Ein hohes Eigengewicht macht den Wagen allerdings auch stabiler, weshalb es eine Frage des AbwĂ€gens ist. Besonders leicht sind Faltbollerwagen: Sie wiegen circa 13 bis 18 Kilogramm, da sie zum GroĂteil aus Stoff bestehen. Ein sehr hohes Eigengewicht haben hingegen GerĂ€tewagen. Sie bringen bis zu 30 Kilogramm auf die Waage, was viel zusĂ€tzliches Gewicht zum Ziehen bedeutet. Soll der Bollerwagen auch von Kindern gezogen werden, ist ein leichtes Modell mit einem Eigengewicht von maximal 14 Kilogramm empfehlenswert.
Preis
Die meisten Modelle kosten zwischen 50 und 200 Euro. Wer einen Bollerwagen mit Dach möchte, zahlt dafĂŒr meist mindestens 100 Euro. Einfache Bollerwagen ohne Zubehör sind hingegen fĂŒr 50 Euro erhĂ€ltlich. FĂŒr NutzerInnen, die den Bollerwagen nur einmalig oder selten benötigen und keinen Stellplatz haben, gibt es Modelle zum Mieten.
ZusÀtzliche Features
Zwar reicht fĂŒr viele Fahrten ein einfacher Bollerwagen aus, allerdings gibt es einiges an Zubehör, das durchaus nĂŒtzlich ist. Zu den beliebtesten Zusatzfeatures gehört ein Sonnen- und Regendach. Besonders, wenn Kinder transportiert werden, ist ein solcher Schutz vorteilhaft. Das Dach sollte dann allerdings nicht zu tief hĂ€ngen. Bei vielen Modellen ist es bereits im Lieferumfang enthalten, bei anderen kann es nachtrĂ€glich erworben werden. Im Sommer können auch Moskitonetze praktisch sein, um Kinder oder Lebensmittel vor Insekten zu schĂŒtzen.
FĂŒr den Stauraum sind auĂerdem AuĂentaschen nĂŒtzlich, da sich zusĂ€tzliches GepĂ€ck darin verstauen lĂ€sst. Werden Kinder im Bollerwagen transportiert, bleibt schlieĂlich kaum noch Platz. Auch KĂŒhltaschen fĂŒr GetrĂ€nke oder GetrĂ€nkehalter können im Lieferumfang des Bollerwagens enthalten sein.
Einige Bollerwagen sind mit Anschnallgurten ausgestattet, mit denen Sie Kinder oder GepĂ€ck im GefĂ€hrt absichern können. FĂŒr den Winter gibt es Schneekufen, die den Wagen bei Eis und Schnee sicherer machen. Touren im Dunkeln lassen sich mit einem beleuchteten Bollerwagen besser bewĂ€ltigen. Bei vielen Modellen gehören deshalb LEDs zur StandardausrĂŒstung.
Die Reinigung
Bollerwagen sind in der Regel sehr pflegeleicht. Da sie jedoch meist bei Wind und Wetter genutzt werden, verschmutzen sie schnell und mĂŒssen dann gereinigt werden. Besonders NĂ€sse kann den Materialien des Bollerwagens langfristig schaden. Verschmutzungen wie Sand oder Erde sind per Handfeger entfernbar. Legen Sie den Bollerwagen dafĂŒr auf die Seite und fegen Sie die InnenflĂ€che grĂŒndlich aus.
Selbst hartnĂ€ckigere Verschmutzungen sind kein Problem. Der Stoff von faltbaren Bollerwagen lĂ€sst sich fĂŒr gewöhnlich abnehmen und in der Waschmaschine waschen. Sollte das nicht der Fall sein, kann der Schmutz mit Seifenwasser und einem frischen Lappen entfernt werden. Ist der Bollerwagen aus Holz oder Metall gefertigt, kann seine FlĂ€che einfach mit einem nassen Lappen gereinigt werden. Sollten die Reifen quietschen, verteilen Sie etwas Ăl darauf, um das GerĂ€usch loszuwerden. Reifen und Lenkstange lassen sich mit einem Gartenschlauch sĂ€ubern.
Die Lagerung
GrundsĂ€tzlich können Sie Ihren Bollerwagen drinnen oder drauĂen lagern. Beachten Sie allerdings, dass der Wagen drauĂen den WitterungsverhĂ€ltnissen ausgesetzt ist, was sich auf seine Haltbarkeit auswirken kann. Alle Teile aus Stahl und Aluminium sollten mit einem Stahlschutzmittel eingesprĂŒht werden, damit sie nicht so schnell rosten. Bei Faltmodellen ist ein abnehmbarer Stoff von Vorteil, da dieser dann nicht schimmelt. Idealerweise decken Sie den Bollerwagen nach der Nutzung mit einer Plane ab, um ihn vor den WettereinflĂŒssen zu schĂŒtzen. Faltbollerwagen nehmen beim Lagern weniger Platz weg, mĂŒssen aber oft erst auseinander gebaut werden.
Darf ich den Bollerwagen auf der StraĂe nutzen?
Artikel 24 der StraĂenverkehrsordnung schreibt vor, dass ein Bollerwagen nur auf Gehwegen zu benutzen ist. Ist kein Gehweg vorhanden, muss der Bollerwagen auf der StraĂenseite mit dem entgegen kommenden Verkehr gezogen werden. Wenn Sie mit einem sperrigen Bollerwagen andere FuĂgĂ€ngerInnen behindern, mĂŒssen Sie auf den rechten Fahrbahnrand ausweichen. Artikel 17 Absatz 5 der StraĂenverkehrsordnung legt auĂerdem fest, dass am Bollerwagen vorn und hinten gut sichtbare weiĂe, nicht blendende Leuchten angebracht sein mĂŒssen.
WeiterfĂŒhrende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Bollerwagen nicht selbst getestet.
Es gibt weder von der Stiftung Warentest noch von ĂKO-TEST einen Bollerwagentest. Ein solcher Test könnte beispielsweise ermitteln, wie langlebig und robust die verschiedenen Materialien eines Bollerwagens tatsĂ€chlich sind. Auch die Belastungsgrenze und Handhabung sind einen Test wert. Bei faltbaren Bollerwagen könnte die Auf- und Abbaubarkeit genauer unter die Lupe genommen werden.
Abb. 1: © Netzvergleich | Abb. 2: © Thomas / stock.adobe.com | Abb. 3: © Netzvergleich | Abb. 4: © lotharnahler / stock.adobe.com | Abb. 5: © Kristin GrĂŒndler / stock.adobe.com