Canon Objektiv Kaufberatung: So wÀhlen Sie das richtige Produkt
- Das Wichtigste in KĂŒrze
- Es gibt insgesamt fĂŒnf Canon-Objektiv-Bajonette, davon zwei fĂŒr Spiegelreflexkameras und drei fĂŒr spiegellose Systemkameras.
- Mit dem passenden Adapter lassen sich Objektive fĂŒr Spiegelreflexkameras an einer spiegellosen Systemkamera nutzen.
- Objekte mit einem L im Produktnamen gehören zu Canons Premiumobjektiven.
- Die Angaben zur Brennweite beziehen sich auf Kameras mit Vollformatsensor.
- Je niedriger die Blendenzahl, desto lichtstÀrker das Objektiv.
Den Ăberblick im Objektiv-Dschungel gewinnen
Canon bringt schon seit Jahrzehnten hochwertige Kameras mit wechselbarem Objektiv heraus. Neben klassischen Spiegelreflexkameras hat das Unternehmenmittlerweile auch eine beachtliche Auswahl an spiegellosen Systemkameras in der Produktpalette. Da ĂŒberrascht es nicht, dass der Hersteller eine ebenso groĂe Anzahl an Objektiven fĂŒr seine Kameras bereitstellt.
Es gibt Objektive fĂŒr jeden Kameratyp, jedes erdenkliche Einsatzgebiet und in jeder Preisklasse. Besonders hochwertige Objektive kosten oft mehr als das KameragehĂ€use. Es gibt aber auch bezahlbare Objektive, mit denen sich hervorragende Bilder machen lassen. Wer sich das erste Mal mit Canon-Objektiven auseinandersetzt, verliert jedoch schnell den Ăberblick. Welches Objektiv ist fĂŒr welche Kamera gedacht? Welches eignet sich fĂŒr PortrĂ€ts, welches fĂŒr Sportfotografie? Und was bedeuten die AbkĂŒrzungen im Produkttitel?
Objektiv-Bajonette
Das Erste, was Sie ermitteln sollten, ist das Objektiv-Bajonett Ihrer Kamera. Dabei handelt es sich um die Schnittstelle zwischen Kamera und Objektiv. Diese Schnittstelle ist je nach Kamerareihe unterschiedlich, sodass Sie Objektive anderer Modellreihen allenfalls mit Adapter nutzen können. Bei Canon gibt fĂŒnf Bajonett-Typen: RF, RF–S, EF, EF–S und EF–M.
RF–Bajonett
Das RF-Bajonett kommt bei Modellen der EOS–R-Reihe zum Einsatz, also Canons spiegellosen Systemkameras mit Vollformatsensor.
RF–S–Bajonett
Zwar ist das RF–S-Bajonett speziell fĂŒr EOS–R-Kameras mit APS-C-Sensor konzipiert, es ist aber auch möglich, regulĂ€re RF-Objektive fĂŒr eine APS-C-Kamera zu verwenden. An Vollformat-Modellen ist Canon zufolge allerdings je nach Kameramodell mit EinschrĂ€nkungen zu rechnen. Um das Objektiv-Bajonett auf den ersten Blick zu erkennen, mĂŒssen Sie nur auf die rote Linie in der Mitte der Oberseite achten.
EF–Bajonett
Beim EF-Bajonett befindet sich in der Mitte der Oberseite ein roter Punkt. Es kommt bei Spiegelreflexkameras mit Vollformatsensor zum Einsatz. Im Jahr 1987 erschienen sind Objektive mit EF-Bajonett die ersten Modelle, die Informationen mit der Kamera vollstĂ€ndig elektronisch austauschen. Die AbkĂŒrzung âEFâ steht fĂŒr âElectric Focusâ.
EF–S–Bajonett
Das EF–S-Bajonett wurde speziell fĂŒr Spiegelreflexkameras mit APS-C-Sensor entwickelt. In Anbetracht des kleineren Sensors sind auch die Objektive mit EF–S-Bajonett kleiner und leichter als EF-Objektive, weshalb sie nicht mit Vollformatkameras kompatibel sind. Dagegen passen EF-Objektive problemlos auf Spiegelreflexkameras mit APS-C-Sensor. Um EF–S von EF zu unterscheiden, befindet sich auf dem Objektiv-Bajonett ein weiĂes Quadrat neben dem roten Punkt.
EF–M-Bajonett
Das letzte Bajonett, EF–M, ist fĂŒr Canons EOS–M-Serie gedacht. Dabei handelt es sich um spiegellose Systemkameras mit APS-C-Sensor. Da der Abstand zwischen Objektiv-Bajonett und Kamera gering ist, sind entsprechende Objektive nicht mit spiegellosen Systemkameras des R-Systems kompatibel. Das dazugehörige Symbol ist ein weiĂer Kreis.
Kamera-System | Kompatibel mit | Symbol auf dem Bajonett |
EOS APS-C R-System | RF, RF–S | Rote Linie |
EOS-Vollformat R-System | RF, RF–S (eingeschrĂ€nkt) | Rote Linie |
EOS APS-C Spiegelreflexkamera | EF, EF–S | Roter Kreis und weiĂes Quadrat |
EOS Vollformat Spiegelreflexkamera | EF | Roter Kreis |
EOS–M-Serie | EF–M | WeiĂer Kreis |
Objektiv-Adapter
Wer eine Canon-Spiegelreflexkamera zum Beispiel durch eine neue Systemkamera ersetzt, muss sich nicht von der alten Objektivsammlung verabschieden. Canon bietet nÀmlich diverse Adapter an, um Objektive an Kameras mit einem unpassenden Bajonett zu montieren.
Der Canon Mount Adapter EF-EOS R ermöglicht es Ihnen beispielsweise, EF– und EF–S-Objektive an einer EOS–R-Systemkamera zu nutzen. Leistung und FunktonalitĂ€t des Objektivs werden nicht beeinflusst. Es gibt ihn unter anderem mit zusĂ€tzlichem Steuerring. Dieser ermöglicht FotografInnen, bei Bedarf Blende, Belichtungszeit, ISO-Wert und Belichtungskorrektur direkt am Objektiv einzustellen. Mit welchen Funktionen Sie den Steuerring belegen, stellen Sie am KameramenĂŒ ein. Eine andere Variante des EF–EOS–R–Adapters ist mit einem Platz fĂŒr Einsteckfilter versehen. Bei solchen Adaptern mĂŒssen Sie die Filter nicht mehr vorn am Objektiv anbringen.
Wer sich anstelle einer EOS–R-Kamera ein Modell der EOS–M-Reihe kauft, kann mit dem dazugehörigen Adapter ebenfalls EF-Objektive nutzen. Dieser ist sogar mit einer abnehmbaren Stativbefestigung ausgestattet.
Was bedeuten die AbkĂŒrzungen bei Canon-Objektiven?
Canon-Objektive unterscheiden sich nicht nur anhand des Bajonetts, sondern auch an den Materialien und den Features. Die verschiedenen Eigenschaften haben jeweils eigene AbkĂŒrzungen, die der Hersteller im Titel und in der Produktbeschreibung nutzt, um die Objektive auseinanderzuhalten.
âLâ
Objektive mit einem âLâ im Namen gehören zur Luxusklasse. Sie wurden speziell fĂŒr professionelle FotografInnen entworfen und mit den neuesten Technologien versehen. DarĂŒber hinaus sind sie in der Regel gegen Staub und Spritzwasser geschĂŒtzt. Objektive der L-Klasse sind am roten Ring erkenntlich, der sich am vorderen Ende befindet.
Römische Ziffer
Befindet sich eine römische Ziffer wie I, II oder III im Namen, spezifiziert diese die Generation des Objektivs. Die âIIâ beim Objektiv Canon EF 24-70 mm f/2.8L II USM gibt zum Beispiel an, dass es sich um die zweite Generation handelt, die mit Verbesserungen zum VorgĂ€ngermodell kommt. Dabei handelt es sich etwa um einen zusĂ€tzlichen Bildstabilisator.
IS
ISsteht fĂŒr âImage Stabilizerâ und bezeichnet den optischen Bildstabilisator. Dieser gleicht mögliche Verwacklungen durch unruhige HĂ€nde sowie ErschĂŒtterungen aus, sodass Sie trotz dessen ein scharfes Bild erhalten.
Motoren
Auf die Autofokus-Motoren, die fĂŒr die Objektive von Canon verwendet werden können, erhalten jeweils eine eigene AbkĂŒrzung.
USM
Die AbkĂŒrzung USM aus dem oberen Beispiel steht fĂŒr Ultraschall-Motor und beschreibt Canons modernsten Autofokus-Motor. Der USM ist nicht nur schnell und leise, sondern ermöglicht auch ein manuelles Fokussieren. Mittlerweile findet sich der Motor sowohl in preiswerten als auch in hochpreisigen Objektiven.
STM
Mit STM beschreibt Canon einen weiteren Autofokus-Motor. Dieser âStepper Motorâ, auf Deutsch Schrittmotor, reduziert die Vibrationen und GerĂ€usche, die beim Aufnehmen von Videos durch den Autofokus entstehen. Sie sind vor allem bei EF–M– und EF–S-Objektiven zu finden.
AFD
Der AFD-Motor, kurz fĂŒr Arc–Form–Drive, beschreibt den ersten Autofokus-Motor fĂŒr EF-Objektive. Er ist wesentlich lauter und langsamer als USM. Zudem ist keine manuelle Fokusanpassung möglich. Befindet sich keine AbkĂŒrzung fĂŒr einen Motor im Objektivtitel, handelt es sich oft um einen AFD– oder einen Micro–Motor.
MM
Micro–Motoren, kurz MM, sind die einfachsten Autofokusmodelle und kommen nur bei den preiswerteten Objektiven zum Einsatz.
Spezielle Objektive
DarĂŒber hinaus bietet Canon einige Spezialobjektive an, die sich durch ein besonderes Feature von anderen Modellen abheben.
Macro
Makroobjektive werden schlicht mit âMacroâ abgekĂŒrzt. Es sind Objektive, mit denen Sie sehr nah an das Motiv zoomen beziehungsweise herangehen können. Das Motiv wird mindestens 1:1 auf dem Sensor abgebildet. Die Naheinstellungsgrenze befindet sich in der Produktbeschreibung.
TS-E
TS–E-Objektive verfĂŒgen ĂŒber einen Tilt-Shift-Modus. Das bedeutet, Sie können die SchĂ€rfeebene mit dem Objektiv neigen sowie zum Beispiel nur einen einzigen Bildstreifen scharf stellen und den Rest unscharf lassen. Dieser Streifen lĂ€sst sich nach Belieben positionieren. Allerdings verfĂŒgen solche Objektive nur ĂŒber einen manuellen Fokus.
DO
DO oder Diffractive Optics bezeichnen Objektive, die mit speziellen Glaselementen versehen sind. Diese beugen das Licht stĂ€rker als herkömmliches Glas. Dadurch können leistungsstarke Objektive mit geringen Abmessungen gebaut werden. DO-Objektive sind am grĂŒnen Ring um das vordere Objektivende erkennbar.
DS
Mit der AbkĂŒrzung DS ist das sogenannte Defocus Smoothing gemeint. Dabei handelt es sich um eine spezielle Beschichtung auf den Objektiven, die das Bokeh verbessern und das Motiv stĂ€rker betonen als Objektive ohne DS.
Wichtige Kriterien fĂŒr den Objektivkauf
Welche Canon-Objektive empfehlenswert sind, hĂ€ngt sehr von den eigenen BedĂŒrfnissen und dem Budget ab. Wer vorwiegend Personen im Studio fotografiert, hat schlieĂlich anderen Anforderungen als LandschaftsfotografInnen. Daher ist es sinnvoll, wichtige allgemeine Kriterien zu kennen, anhand derer Sie Canon-Objektive, die Sie interessieren, bewerten können.
Brennweite
Die Brennweite eines Objektes wirkt sich maĂgeblich auf die Aufnahmen aus. Sie entscheidet nicht nur ĂŒber den Bildausschnitt und die Perspektive, sondern beeinflusst auch die Motivwahl und den Arbeitsprozess.
Mit der Brennweite ist der Abstand zwischen der Linse des Objekts und dem Brennpunkt gemeint, auf dem sich die eintreffenden Lichtstrahlen fokussieren. In der Regel benötigen Kameras mit APS-C-Sensoren geringere Brennweiten als solche mit Vollformatsensor, um Àhnliche Resultate zu erzielen. Das liegt daran, dass sich die physikalischen Brennweiten der Objektive auf die Bildformate der Sensoren beziehen. Kameras mit APS-C-Sensor zeigen bei gleicher Brennweite einen kleineren Bildausschnitt an als Vollformatkameras.
Da sich die angegebene Brennweite im Produkttitel von Objektiven in der Regel auf das Vollformat bezieht, mĂŒssen Sie den sogenannten Crop-Faktor im Hinterkopf behalten: Canon-Vollformat-Sensoren und der Bildausschnitt, den Sie darstellen, sind um das 1,6–Fache gröĂer als APS-C-Sensoren. Um eine Brennweite fĂŒr APS-C-Kameras zu ermitteln, die denselben Bildausschnitt zeigt, mĂŒssen Sie die aufgefĂŒhrte Brennweite durch 1,6 teilen.
Zoom-Objektive und Festbrennweiten
Es gibt zwei Arten von Objektiven: Zoomobjektive und Festbrennweiten. Bei Zoomobjektiven können Sie die SchÀrfentiefe einstellen, indem Sie das Einstellrad am GehÀuse drehen. Dadurch ist es möglich, weit entfernte Motive nÀher heranzuholen oder unterschiedliche Bildausschnitte abzulichten, ohne sich zu bewegen. Zu diesem Zweck sind bei Zoomobjektiven mehrere bewegliche Linsen integriert. Um ein Bild nÀher oder weiter weg erscheinen zu lassen, verÀndern Sie im Grunde den Abstand der Linsen.
Bei Festbrennweiten ist der Bildausschnitt nicht verĂ€nderbar. Sie mĂŒssen sich also selbst zum Motiv bewegen oder auf Abstand gehen. DafĂŒr ist die gesamte Objektivkonstruktion genau auf die Brennweite ausgerichtet. Festbrennweite haben daher meist auch eine bessere BildqualitĂ€t als gleichwertige Zoomobjektive. Zudem lassen sie mehr Licht auf den Sensor fallen, sodass die Aufnahmen bei schlechtem Umgebungslicht besser beleuchtet sind. Da nur eine Linse verbaut ist, sind Festbrennweiten in der Regel kompakt und leicht. Die Anschaffungskosten sind gegenĂŒber gleichwertigen Zoom-Objektiven ebenfalls geringer. Allerdings verfĂŒgen Festbrennweiten im Gegensatz zu Zoom-Objektiven selten ĂŒber einen Bildstabilisator, sodass es beim Freihandfotografieren eher zu verwackelten Bildern kommen kann.
Festbrennweiten sind hervorragend, wenn Sie die Möglichkeit haben, sich beim Fotografieren zu bewegen. Wenn Sie hingegen auf einem festen Platz bleiben, etwa in einem Stadium, und sich dem Motiv nicht nĂ€hern können, sind Zoom-Objektive praktisch. Aufgrund des fehlenden Bildstabilisators sind Festbrennweiten besser bei stehenden Personen und Objekten. Bei beweglichen Motiven wirkt der Bildstabilisator Verwacklungen entgehen. Das Duell zwischen zwei FuĂballspielern im Stadium lĂ€sst sich zum Beispiel mit einem Zoom besser ablichten.
Festbrennweite | Zoom-Objektiv |
Sehr lichtstark | Wenig Lichtstark |
Bildausschnitt nicht verÀnderbar | Bildausschnitt verÀnderbar |
Sehr hohe SchÀrfeleistung möglich | Hohe SchÀrfeleistung möglich |
Geringe bis mittlere Anschaffungskosten | Mittlere bis hohe Anschaffungskosten |
Kompakt und leicht | GroĂ und schwer |
Oft kein Bildstabilisator | Bildstabilisator |
Gut fĂŒr Standmotive und Bewegungsfreiheit | Gut fĂŒr bewegliche Motive und festen Abstand |
Brennweiten und ihr Einsatzgebiet
Unterschiedliche Brennweiten wirken sich nicht nur auf den Abstand zum Motiv aus, sondern auch auf die Perspektive. Bei einem PortrÀt mit einem Weitwinkelobjektiv können die menschlichen Proportionen zum Beispiel schnell verzerrt wirken.
Anders verhĂ€lt es sich bei der sogenannten Normalbrennweite, bei der der Aufnahmewinkel ungefĂ€hr dem des menschlichen Auges entspricht. Dadurch spiegeln die Aufnahmen die RealitĂ€t am besten wider, was die Normalbrennweite ideal fĂŒr Street-Fotografie, Reportagen und Reisebilder macht. Bei Objektiven fĂŒr Vollformatkameras betrĂ€gt diese Brennweite 50 Millimeter, bei APS-C-Kameras etwa 30 Millimeter.
Eine Brennweite von 50 Millimetern bei APS-C-Kameras ist ideal fĂŒr PortrĂ€ts. Es handelt sich dann um ein Teleobjektiv, welches das Motiv nĂ€her erscheinen lĂ€sst,als es eigentlich ist. DafĂŒr ist auch der Bildausschnitt kleiner. Teleobjektive sind ideal bei Sportveranstaltungen, Tier- oder Naturfotografie, bei denen Sie aus gröĂerer Entfernung fotografieren. Die bereits genannten FuĂballspieler im Zweikampf lassen sich am besten mit einem Teleobjektiv ablichten. Tele bezeichnet bei Vollformatsensoren alle Brennweiten mit mehr als 50 Millimetern. Sogenannte Ultrateleobjektive haben sogar Brennweiten von ĂŒber 300 Millimetern.
Weitwinkelobjektive sind genau das Gegenteil: Hier ist der Blickwinkel gröĂer, sodass Sie bei gleichem Abstand mehr von Motiv sehen als bei Normalbrennweite. Daher ist Weitwinkel hervorragend, um Landschaften, GebĂ€ude oder den Sternenhimmel zu fotografieren. Ultraweitwinkelobjektive fĂŒr Vollformat haben sogar Brennweiten von weniger als 20 Millimetern.
LichtstÀrke
Wer auch bei ungĂŒnstigen LichtverhĂ€ltnissen fotografieren möchte, benötigt ein lichtstarkes Objektiv, also eines, bei dem möglichst viel Licht durch das Objektiv auf den Sensor treffen kann. Die LichtstĂ€rke beschreibt die maximale Ăffnung eine Objektivs beziehungsweise der Blende des Objektivs. Je weiter sich die Blende öffnen lĂ€sst, desto lichtstĂ€rker ist das Objektiv.
Um die LichtstĂ€rke zu ermitteln, mĂŒssen Sie den Durchmesser der offenen Blende durch die Objektivbrennweite teilen. Eine 50-Millimeter-Festbrennweite geteilt durch ein 36-Millimeter-Durchmesser ergibt eine LichtstĂ€rke von 1,4. Diese Angabe befindet sich im Produkttitel des Objektiv, meist mit âf/â vor der Zahl wie beispielweise f/1,4. Je kleiner die Blendenzahl ist, desto gröĂer ist die maximale Blendenöffnung und desto lichtstĂ€rker ist das Objektiv.
Bei Zoomobjektiven ist die Offenblende hĂ€ufig variabel. Das heiĂt, die LichtstĂ€rke Ă€ndert sich mit der eingestellten Brennweite. Ein Beispiel ist das Canon RF 100-500 Millimeter f/4.5 â 7.1 L IS USM. Bei diesem Objektiv ist die Brennweite 100 ausschlieĂlich mit der Blende 4.5 nutzbar und die Brennweite 500 mit f/7.1. Befindet sich nur eine Blendenangabe im Produkttitel eines Zoom-Objektivs, bleibt die LichtstĂ€rke im gesamten Brennweitenbereich gleich.
Mit offener Blende zu fotografieren, bedeutet automatisch eine geringere SchĂ€rfentiefe, das heiĂt, nur ein kleiner Teil des Bildes ist tatsĂ€chlich scharf. Sie können damit zum Beispiel bei PortrĂ€taufnahmen den Hintergrund verschwimmen lassen. Erst wenn Sie die Blende schlieĂen, wird das gesamte Motiv schĂ€rfer â aber auch dunkler.
WeiterfĂŒhrende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Canon-Objektive nicht selbst getestet.
Zwar gibt es keinen aktuellen Canon-Objektiv-Test von der renommierten Verbraucherorganisation Stiftung Warentest, aber sie prĂŒfte in den Jahren 2013 bis 2017 54 Objektive verschiedener Hersteller, darunter auch Produkte von Canon. Die Auswahl umfasste Tele-, Standard- und Reisezooms sowie Festbrennweiten mit damaligen Preisen zwischen 200 und 3.000 Euro.
Testkriterien waren vorwiegend die BildqualitĂ€t sowie die Handhabung. Um die BildqualitĂ€t zu ermitteln, bewerteten die PrĂŒferInnen die Auflösung, die Verzeichnung, den Randlichtabfall, ob dunkle Bereiche milchig werden, mögliche Reflexionen durch Gegenlicht sowie die Leistung vorhandener Bildstabilisatoren. Das Testen der Handhabung erfolgte auf subjektiver Basis: FĂŒnf ExpertInnen bewerteten das Einstellen der Brennweite und den Objektivwechsel, die Geschwindigkeit des Autofokus und die manuelle Entfernungseinstellung.
14 der getesteten Objektive eignen sich fĂŒr Canon-EF-Kameras mit APS-C-Sensor. Davon stammt die HĂ€lfte tatsĂ€chlich vom Hersteller, die anderen Objektive von Sigma oder Tamron. Das beste Canon-Modell unter den lichtstarken Telezooms wurde das Canon EF 70-200 mm 1:2.8 L IS II USM mit der Testnote âgutâ (1,6). Bei den Reisezooms schnitt das Canon-Objektiv schlechter ab als die Produkte der Fremdmarken. Das Canon EF-S 18-135 mm 1:3.5-5.6 IS STM erreichte lediglich die Note âbefriedigend (3,0).
Der beste getestete Canon-Standardzoom wurde das EF-S 15-85 mm f/3.5-5.6 IS USM mit der Note âgutâ (2,4). Zuletzt vergaben die TesterInnen der geprĂŒften Festbrennweite, der Canon EF 50 mm f/1.8 STM, das QualitĂ€tsurteil âgutâ (1,9).
Abb. 1â4: © Netzvergleich