Dampfbügeleisen Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt
- Das Wichtigste in Kürze
- Bügeln ist einfacher, wenn die Textilien leicht feucht sind. Der Wasserdampf wirkt dabei nicht nur oberflächlich. Er dringt ins Textilgewebe ein, lässt die Fasern etwas aufquellen und sorgt so dafür, dass Falten schnell glattgebügelt sind.
- Bügeln mit Dampf ist vor allem bei dickeren und festen Stoffen wie Leinen oder Baumwolle ein Vorteil.
- Wichtige Kriterien beim Kauf sind unter anderem der Dampfstoß, die Größe des Wassertanks, die Beschichtung der Bügelsohle, die Leistung sowie der Funktionsumfang.
- Extra-Funktionen wie automatische Abschaltautomatik, Überhitzungsschutz, Eco-Modus und eine Entkalkungsfunktion sorgen für Sicherheit beziehungsweise für eine längere Lebensdauer des Dampfbügeleisens.
Was kann ein Dampfbügeleisen?
Bügeln gehört zu den unbeliebtesten Haushaltstätigkeiten der Deutschen. Ein frisch gebügeltes Hemd macht hingegen schon etwas her. Glatte Stoffe fühlen sich auf der Haut viel angenehmer an. Gebügelte Kleidung wirkt zudem ordentlich und gepflegt. Wer bei einem offiziellen Meeting gebügelte Kleidung trägt, vermittelt auch, dass er oder sie den jeweils anderen gegenüber Respekt entgegenbringt. Bei einem festlichen Anlass ist es daher angemessen, in knitterfreier Kleidung zu ercheinen. Auch in einigen Business-Branchen geht es nicht ohne Anzug, Krawatte und gebügeltes Oberhemd. Oder wie überzeugend würde ein Anwalt in einem zerknitterten Hemd wirken? – Eben!
Es hilft nichts: Wir müssen hin und wieder das heiße Eisen in die Hand nehmen. Mit dem richtigen Bügeleisen haben wir nebenbei sogar die Gelegenheit, mal ordentlich Dampf abzulassen.
Was sind Dampfbügeleisen und wie funktionieren sie?
Dampfbügeleisen dominieren mittlerweile das Bügeleisen-Angebot auf dem Markt. Kein Wunder, denn ein Bügeleisen mit Dampf gleitet mühelos über die Wäsche. Das lästige Bügeln ist damit schnell und zugleich mit besten Ergebnissen erledigt.
Der (herausnehmbare) Wassertank ist das typische Kennzeichen des Dampfbügeleisens. Kunststoff-Griff und beheizbare Bügelsohle sind selbstverständlich genauso vorhanden wie bei dem herkömmlichen Bügeleisen. Das Wasser im Tank wird ab einer bestimmten Temperatur zu Wasserdampf. Dieser strömt beim Bügeln auf Knopfdruck über kleine Löcher in der Bügelsohle – die Dampfdüsen – auf die Wäsche und feuchtet sie leicht an.
Diese leichte Feuchte vereinfacht den Bügelvorgang. Der Wasserdampf weicht die Textilfasern auf, so dass diese leichter formbar sind. Die Feuchte verdampft durch die Hitze der Bügelsohle. Gerade bei dickeren Textilien kann die Wärme durch den Dampf besser ins Innere der Wäsche einziehen. Der Effekt: Das Wäschestück wird mit wenig Aufwand schön glatt.
Bügeln mit Dampfstoß ist bei einem Dampfbügeleisen erst ab einer höheren beziehungsweise auf der höchsten Temperaturstufe möglich, bei den meisten Geräten ab Stufe 3.
Vorteile des Dampfbügeleisens im Überblick:
- Ideal für wenig Bügelwäsche
- Nimmt wenig Platz weg
- Schnelles Bügeln von festen und dicken Stoffen sowie stark zerknitterter Wäsche
- Geringer Stromverbrauch
- Günstiger Preis
Dampfbügeleisen oder Dampfstation?
Das Dampfbügeleisen ist das beliebteste Modell auf dem Markt. Dank der Wasserdampfmechanik bügelt das Bügeleisen mit Wassertank jeden geeigneten Stoff mühelos in kürzester Zeit faltenfrei. Das Glätten der Wäsche erfolgt also durch Hitze, Druck auf die Wäsche und Wasserdampf. Das Dampfbügeleisen liefert im Gegensatz zum Trockenbügeleisen auch bei dicken Stoffen und bei stark zerknitterten Wäschestücken eine sehr gute Leistung ab.
Wie bei allen Haushaltsgeräten, die mit Wasser arbeiten, besteht auch beim Dampfbügeleisen die Gefahr von Schäden durch Kalk, vor allem in Gebieten mit höherem Wasserhärtegrad. Um dies zu vermeiden, raten Experten dazu, anstatt Leitungswasser lieber destilliertes Wasser zu nutzen. Das bedeutet, dass zusätzliche Kosten entstehen können.
In der Anschaffung sind Bügeleisen mit integriertem Wassertank günstiger als eine Dampfbügelstation. Allerdings ist der Wassertank relativ klein und muss, bei größeren Bügelmengen eventuell mehrmals nachgefüllt werden. Zudem ist die Dampfleistung mit etwa 40 Gramm pro Minute deutlich geringer.
Vorteile
- Schnelles und effektives Bügeln dank Wasserdampf
- Glättet auch dickere Stoffe in kurzer Zeit
- Geringe Anschaffungskosten
Nachteile
- Regelmäßige Entkalkung erforderlich
- Zusatzkosten bei Nutzung von destilliertem Wasser
Unter den Dampfbügeleisen gibt es unterschiedliche Bauformen
- Kabellose Dampfbügeleisen mit Ladestation und Akku
- Dampfbügeleisen mit nur einer einzigen Temperatur- und Dampfkombination
Kabellose Dampfbügeleisen, beispielsweise von Tefal oder Philips, gewähren mehr Bewegungsfreiheit.
Was das Bügeln mit nur einer Temperatureinstellung betrifft, so hat jeder Hersteller seine eigene Bezeichnung dafür: Philips nennt es beispielsweise „OptimalTEMP-Technologie“, Braun spricht von der „iCare Technologie“. Der Clou: der Benutzer braucht die Wäsche vor dem Bügeln nicht mehr nach ihrer Temperaturempfindlichkeit vorsortieren. Er muss auch nicht mehr die Temperatur umstellen und warten bis sie sich angepasst hat. Stattdessen kann er die Jeanshose direkt nach der Seidenbluse bügeln und erzielt dennoch ein optimales Bügelergebnis.
Die Bügelstation
Die Dampfbügelstation ist zweiteilig. Sie besteht aus dem Bügeleisen und einem separaten Wassertank mit Dampferzeuger. Über einen Schlauch gelangt der Dampf während des Bügelns in das Bügeleisen. Durch den externen Dampfgenerator kann der Nutzer bei jeder Temperaturstufe mit Dampf arbeiten. Bei den meisten Dampfbügeleisen ist dies nur in den hohen Temperaturstufen möglich. Darüber hinaus ist die Dampfleistung mit 120 Gramm pro Minute bei der Bügelstation um einiges höher als beim Dampfbügeleisen. Vor allem dickere Stoffe wie Jeans oder Leinen werden dadurch schneller glatt. Allerdings braucht ein solches Gerät viel Platz. Außerdem ist eine Bügelstation nicht ganz billig. Auch die Wartung sollten interessierte Käufer bedenken: Eine regelmäßige Entkalkung ist Pflicht, wenn man lange an dem Gerät Freude haben möchte.
Vorteile
- Zeitersparnis
- Kraftvoller Dampfdruck
- Großer Wassertank
- Dampf in allen Temperaturstufen
Nachteile
- Für kleine Wäscheberge ungeeignet
- Hohe Anschaffungskosten
- Wartung und Entkalkung erforderlich
Vorteile des Dampfbügeleisens gegenüber einer Dampfbügelstation
Wenn es um Bügeln mit Wasserdampf geht, so erscheint die Bügelstation auf den ersten Blick wesentlich attraktiver. Der externe Dampfgenerator der Bügelstation macht es möglich, dass dem Nutzer auch bei niedrigen Temperaturen eine ordentliche Portion Dampf zur Verfügung steht. Außerdem sind Dampfleistung und Dampfausstoß bei der Bügelstation höher. Es wird eine größere Menge an Wasserdampf verwendet und diese strömt mit einem höheren Druck (etwa 4 bis 6 bar) in die Wäsche. Schwere, dicke und mehrlagige Stoffe hat der User dadurch schnell glattgebügelt.
Weiterhin ist der Wassertank einer Bügelstation größer. Der Nutzer braucht also nicht so häufig Wasser nachfüllen.
Diese Vorteile haben allerdings ihren Preis. Außerdem nimmt eine Bügelstation viel Platz ein und verbraucht mehr Strom als ein Dampfbügeleisen. Die Anschaffung lohnt sich daher nur für Verbraucher,
- die große Wäscheberge beim Bügeln zu bewältigen haben (Vielbügler),
- die sehr großen Wert auf perfekt glatte Wäsche legen und
- die gern und daher auch häufig bügeln.
Wer wenig, selten oder am liebsten gar nicht bügelt, ist mit einem guten Dampfbügeleisen besser beraten. Ein Dampfbügeleisen ist im Vergleich zu einer Bügelstation kompakt, leicht und besser zu verstauen. Der Stromverbrauch des kompakten Bügeleisens ist deutlich niedriger. Das bedeutet auch, dass die Stromkosten geringer ausfallen als bei einer Bügelstation.
Nicht zuletzt ist ein Dampfbügeleisen wesentlich günstiger in der Anschaffung. Ein gutes Gerät erhält man bereits für etwa 40 Euro. Bei einer Dampfbügelstation liegen die Preise meist im dreistelligen Bereich.
Wie finden Sie das für Sie beste Dampfbügeleisen?
Die Entscheidung steht fest: Es soll ein Dampfbügeleisen sein. Nun gilt es, aus dem vielfältigen Angebot das passende Gerät zu finden. Die Mischung aus Funktionalität, Handhabung und Preis muss stimmen. Folgende Kriterien helfen Ihnen bei der Entscheidung:
Handhabung
Damit die Bügelwäsche schnell erledigt ist, sollte das Bügeleisen gut in der Hand liegen. Ein ergonomisches Design ist hier eine Empfehlung. Auch das Gewicht des Gerätes ist nicht unerheblich. Ein leichtes Eisen gleitet zwar federleicht über die Wäsche, ihm fehlt aber womöglich der nötige Druck, um die Wäsche gut zu glätten. Denken Sie aber daran, dass der gefüllte Wassertank auch noch etwas wiegt. Ein Dampfbügeleisen mit einem Gewicht von etwa 1,2 Kilogramm (kg) oder weniger ist ein sehr leichtes Gerät. Die Norm liegt bei etwa 1,25 kg. Die „Schwergewichte“ unter den Dampfbügeleisen wiegen um die 1,3 kg oder mehr. Insgesamt sollte das Dampfbügeleisen ein angenehmes Gewicht und eine passende Größe haben.
Dauerdampfleistung & Dampfstoß
Nur mit ordentlichem Druck lassen sich dicke Stoffe glatt bügeln. Die Dauerdampfleistung gibt an, wie viel Wasserdampf beim normalen Dampfbügeln austritt. Mehr ist in diesem Fall mehr. Je schneller und je mehr Dampf austritt, desto besser werden die Textilfasern befeuchtet und umso leichter ist das Bügeln der Wäsche. Üblicherweise liegt der Wert bei Dampfbügeleisen zwischen 40 und 45 Gramm pro Minute (g/min). Hochwertige Geräte schaffen mehr als 50 g/min.
Für dicke und feste Stoffe oder stark zerknitterte Stoffe gibt es zusätzlich noch den punktuellen Dampfstoß. Mit dieser Funktion kann der User auf Knopfdruck kurzzeitig mit mehr Dampf arbeiten. Etwa 120 Gramm pro Minute beträgt dann der Dampfstoß im Durchschnitt. Viele Geräte haben aber mehr drauf: Die besten Dampfbügeleisen bieten einen Dampfstoß von 150 bis 200 g/min.
Hinweis: Verwechseln Sie den Dampfstoß nicht mit dem Dampfdruck. Diese Größe wird in der Einheit bar angegeben und ist nur bei Dampfbügelstationen zu finden.
Füllmenge des Wassertanks
Ein Dampfbügeleisen mit großem Wassertank kann länger mit Dampf bügeln. Allerdings sind diese Geräte auch recht klobig und mit Wasserfüllung recht schwer. Eine gängige Größe ist ein Volumen von 300 Millilitern (ml). Mehr als 350 Milliliter sind selten. Wie lange man mit einer Füllmenge bügeln kann, hängt auch davon ab, wie häufig man den Dampfstoß nutzt. Bei hoher Dampfmenge ist der Tank bereits nach etwa 10 Minuten leer.
Beschichtung der Bügelsohle
Die Sohle des Bügeleisens sollte einwandfrei glatt und kratzfest sein. Außerdem hat der Anwender die Wahl aus drei Oberflächenbeschichtungen:
- Aluminium ist das günstigste Material. Es ist robust, beständig und leicht. Im Vergleich mit anderen Dampfbügeleisen gleitet die etwas raue Alu-Sohle nicht immer ganz geschmeidig über die Textilien.
- Edelstahl ist aktuell die Standard-Ausführung. Das Material ist ebenfalls robust und gleitet einwandfrei über die Bügelwäsche. Im Vergleich zu Alu ist es jedoch recht schwer.
- Bügelsohlen aus Keramik sind am hochwertigsten, aber auch am teuersten. Das Material zeichnet sich durch seine Härte und Kratzfestigkeit aus. Außerdem ist es dank einer Selbstreinigungsfunktion sehr pflegeleicht. Leider ist es nicht so schlagfest wie die Metalle.
Für eine längere Haltbarkeit und bessere Gleitfähigkeit setzen die Hersteller Beschichtungsmaterialien ein. Diese tragen vielversprechende Namen wie „Durilium“ oder „Glissée“. Meist handelt es sich dabei um eine Beschichtung mit Emaille. Dieser Stoff soll härter sein als Stahl. Weil sich die Beschichtungsmaterialien trotz der unterschiedlichen Bezeichnungen kaum unterscheiden, brauchen Nutzer bei der Entscheidung für das beste Dampfbügeleisen diesem Kriterium nicht viel Beachtung schenken.
Anzahl und Anordnung der Dampfdüsen
Stattdessen lohnt sich der Blick auf die Anordnung der Dampfdüsen auf der Bügelsohle. Diese sollten idealerweise so angeordnet sein, dass möglichst wenig Dampf zur Seite hin entweicht. Das kann der Nutzer jedoch nur dann zweifelsfrei feststellen, wenn er das neue Dampfbügeleisen einem praktischen Test unterzieht.
Wer viele Hemden und Blusen bügelt, sollte darauf achten, dass auch die Bügelspitze mit Dampfdüsen versehen ist. Diese Ausstattung vereinfacht das Bügeln von kleinen Flächen wie Hemdkragen, Knopfleisten oder Manschetten.
Leistung
Die Leistung eines elektrischen Gerätes wird immer in Watt (W) angegeben. Diese physikalische Größe beschreibt, wie viel elektrische Leistung das Gerät in einer bestimmten Zeitspanne aufnimmt. Die abgegebene Leistung ist geringer. Bei Dampfbügeleisen liegt der Wert in der Regel zwischen 2.400 Watt und 3.000 Watt. Bei einer höheren Leistung wird das Bügeleisen schneller heiß und hält die Temperatur länger.
Hinweis: Die Leistung hat nicht mit der Temperatur der Bügelsohle zu tun. Diese unterliegt einer Norm. Genaueres dazu finden Sie in Kapitel 4 unter „Die richtige Temperatur finden“.
Akku- oder Strombetrieb (+Kabellänge)
Neben dem herkömmlichen Dampfbügeleisen mit Stromanschluss gibt es auch kabellose Bügeleisen. Diese Modelle bringen eine Ladestation mit, in der sie regelmäßig aufgeladen werden. Der Vorteil dieser Modelle ist, dass beim Bügeln nirgendwo eine Schnur stört. Wenn sich das Gerät jedoch schnell wieder entlädt, zieht sich die Bügelarbeit unnötig lange hin. Wer also viel bügelt, ist mit einem kabelgebundenen Dampfbügeleisen besser bedient.
Das Kabel ist ein Punkt, der bei der Kaufentscheidung gern übersehen wird. Bei manchen Geräten ist das Kabel recht kurz. Andere Geräte warten mit einer Drei-Meter-Leitung auf. Am wichtigsten ist jedoch eine flexible Befestigung des Kabels. So kann der Benutzer mit dem Bügeleisen hantieren, ohne dass sich das Kabel verdreht. Auch beim Abstellen des (heißen) Bügeleisens darf das Stromkabel nicht im Weg sein.
Extras
Zu den oben vorgestellten Grundfunktionen kommen bei den meisten Dampfbügeleisen noch mehrere Extras und Komfortfunktionen hinzu:
ECO-/Energiesparfunktionen
Durch reduzierte Dampfstöße oder durch eine geringere Dampfproduktion sinkt der Energieverbrauch des Bügeleisens. Dieses Verfahren kann den Stromverbrauch um etwa 25 bis 30 Prozent und den Wasserverbrauch um etwa 40 Prozent reduzieren.
Sprühfunktion
Wenn der Stoff zu trocken ist, kann ihn der Benutzer vor dem Bügeln schnell mit etwas Wasser anfeuchten. Dies ist auch bei sehr zerknitterten Textilien empfohlen. Auch Stoffe, die keinen Dampf vertragen, kann man während des Bügelns schnell anfeuchten.
Vertikaldampf
Manche Kleidungsstücke glättet man besser, wenn sie auf dem Kleiderbügel hängen. Dazu brauchen Sie ein Bügeleisen mit Vertikaldampf. Diese Geräte stoßen auch dann Dampf aus, wenn Sie sie vertikal halten.
Abschaltautomatik
Diese Funktion ist ein empfehlenswertes Sicherheitsfeature. Wenn das Bügeleisen lange nicht bewegt wird, schaltet es automatisch in den Stand-by-Modus um und hört auf zu heizen. Manche Geräte gehen auf Stand-by, sobald der User die Hand vom Griff nimmt. Dies verhindert Schäden an der Kleidung und spart zudem Energie.
Überhitzungsschutz
Auch diese Funktion dient der Sicherheit. Das Gerät schaltet ab, bevor die Temperatur gefährlich ansteigt und die Bügelsohle zu heiß wird. Hat man doch einmal vergessen, dass Bügeleisen auszuschalten, verhindert der Überhitzungsschutz einen möglichen Brand.
Selbstreinigung & Entkalkung
In den Dampfdüsen lagert sich nach einiger Zeit Kalk ab. Mittels Knopfdrucks reinigen sich die Düsen von selbst. Einige Modelle, zum Beispiel von Braun, Tefal oder Rowenta, warten mit einer Anti-Kalk-Funktion auf. Diese verhindert, dass sich Kalk im Gerät anlagert.
Tropfstopp
Wenn das Dampfbügeleisen mit aktivierter Dampffunktion etwas abkühlt, besteht die Gefahr, dass Kondenswasser aus den Düsen auf die Wäsche tropft und dort unschöne Flecken hinterlässt. Die Funktion Tropfstopp verhindert dies. So können Benutzer zwischendurch auch Textilien mit niedriger Temperatur problemlos bügeln.
Benutzung von Dampfbügeleisen – So bügeln Sie mit Dampf
Im Haushalt passieren die meisten Unfälle, und auch das Bügeln birgt diverse Gefahrenquellen. Schon allein das Hantieren mit einem heißen Eisen ist nicht ganz ungefährlich. Daher haben Hersteller wie Tefal, Bosch, Siemens, Philips oder AEG ihre Produkte mit Sicherheitsfeatures ausgestattet, die das Bügeln wesentlich ungefährlicher machen. Trotzdem ist es beim Bügeln wichtig, sich einen sicheren Arbeitsplatz zu schaffen, um Verletzungen zu vermeiden.
Vorsicht, heiß! – Der sichere Umgang mit dem heißen Eisen
Bügeln erfordert Vorsicht und Aufmerksamkeit. Eine unachtsame Bewegung kann dazu führen, dass man sich an der heißen Bügelsohle verbrennt.
Sorgen Sie vor dem Aufheizen für einen sicheren Stand des Bügeleisens. Es darf nicht vom Bügelbrett herunterfallen. Auch der Tisch sollte fest und sicher stehen.
Der vordere, spitze Teil des Dampfbügeleisens ist am heißesten. Fassen Sie also diesen Teil nicht an, ansonsten droht Verbrennungsgefahr. Vorsicht ist auch bei der Aktivierung des Dampfes geboten, denn auch der Kontakt mit sehr heißem Dampf kann schmerzhaft sein.
Achtung, Stolperfalle! – Der Platz rund um das Bügelbrett
Achten Sie darauf, dass um den Bügeltisch herum genug Platz ist, damit Sie oder eine andere Person in Ihrem Haushalt beim Vorbeigehen nicht versehentlich an das heiße Bügeleisen stoßen oder über das Stromkabel stolpern.
Leitungswasser oder destilliertes Wasser – Was kommt in den Wassertank?
Die vorherrschende Meinung ist immer noch, dass Leitungswasser wegen seines Kalkgehaltes nicht zum Bügeln verwendet werden sollte, vor allem in Gegenden mit hoher Wasserhärte (mehr als 14 °dH). Der Kalk kann sich im Gerät ablagern und die Funktion des Dampfbügeleisens beeinträchtigen. Und auf der Bügelwäsche hinterlässt das herkömmliche Wasser aus dem Hahn hässliche Flecken. Deshalb sollten Verbraucher lieber destilliertes Wasser verwenden.
Es stimmt natürlich, dass mineral- und kalkhaltiges Wasser für elektrische Küchengeräte, die Wasser erhitzen, nicht gut ist. Mit der Zeit lagert sich der aus dem Wasser herausgelöste Kalk im Gerät, in den Wasserbehältern oder an den Heizstäben ab. Dies beeinträchtigt die Funktionalität und kann dazu führen, dass das Material kaputtgeht.
Moderne Dampfbügeleisen sind heute jedoch meistens auf die Verwendung von Leitungswasser ausgerichtet. Sie besitzen ein Anti-Kalk-System, das die Kalkpartikel aus dem Wasser herausfiltert und sammelt. So verhindert es, dass sich Kalk im Gerät ablagert. Der Benutzer muss den Filter nur ab und an aus dem Gerät nehmen und säubern.
Außerdem ist auch destilliertes Wasser nicht ganz so harmlos, wie viele Verbraucher vermuten. Es hat einen niedrigeren pH-Wert als Leitungswasser (bis zu 5,8). Dieses saure Wasser greift beispielsweise Edelstahl an. Wer in einer Gegend mit sehr kalkhaltigem Trinkwasser wohnt, kann Leitungswasser und destilliertes Wasser mischen.
Eine dritte Möglichkeit stellt Bügelwasser dar, das Drogeriemärkte im Sortiment führen. Diese enthalten jedoch mitunter Duftstoffe. Das ist ein Grund, weswegen Gerätehersteller von Bügelwasser abraten: Die Düfte und Seifen können dem Gerät schaden. Ein weiterer Nachteil: Das Spezialwasser verursacht zusätzliche Kosten.
Hinweis: Schauen Sie in der Bedienungsanleitung nach, welche Art von Wasser für das Dampfbügeleisen geeignet ist. Außerdem empfiehlt es sich, das Bügeleisen regelmäßig zu entkalken.
Die richtige Temperatur finden
Nicht jeder Stoff verträgt hohe Bügeltemperaturen. Prinzipiell gilt: Empfindliche Textilien wie Viskose, Seide oder Kunstfasern wie Polyester möchten nur wenig Hitze abbekommen. Stoffe wie Baumwolle oder Leinen werden auf der höchsten Temperaturstufe gebügelt. Genauere Informationen über das Material und die Bügeltemperatur finden Sie auf dem Etikett, welches in jedes Wäschestück eingenäht ist.
- Das Wäschestück ist zum Bügeln geeignet.
- Maximal 100 Grad Celsius. Geeignet für Kunstfasern wie Acryl, Nylon, Polyester, Polyamid oder Viskose. Achtung: Ohne Dampf bügeln!
- Maximal 150 Grad Celsius. Geeignet für Wolle oder Seide. Ohne Dampf auch für Viskose geeignet.
- Maximal 220 Grad Celsius. Geeignet für Baumwolle oder Leinen. Achtung: Keine Chemiefasern mit dieser Temperatur bügeln!
- Textil darf nicht gebügelt werden. Ein Stoff, auf den diese Eigenschaft zutrifft, ist beispielsweise Rippvelours.
Welche Temperatur wähle ich bei Mischgeweben?
Häufig besteht Kleidung aus mehreren Textilfasern, zum Beispiel aus einer Mischung aus Baumwolle und Polyester. In diesem Fall richten Sie sich nach der empfindlichsten Faser. Bei einer Baumwoll-Polyester-Mischung wäre dies der Polyester. Damit wäre Stufe 1 die Höchsttemperatur.
Wäsche sortieren
Auch Bügelfans haben ein Ziel: den Wäscheberg möglichst schnell abarbeiten. Da auch die Temperatur eine Rolle spielt, empfiehlt es sich, mit Plan und System an die Sache heranzugehen.
- Sortieren Sie die Wäsche vor dem Bügeln nach der Temperatur.
- Beginnen Sie dann mit den Textilien, die nur wenig Hitze vertragen (Stufe 1).
- Fahren Sie fort mit der Wäsche, die eine mittlere Temperatur erfordert (Stufe 2).
- Zum Schluss kommt die Kleidung dran, die mit hoher Hitze gebügelt wird (Stufe 3).
So vermeiden Sie Wartezeiten, die entstehen, wenn das Bügeleisen von einer hohen auf eine niedrigere Stufe abkühlen muss.
Die verschiedenen Stoffe richtig bügeln
Bügeln ist eine heiße Angelegenheit, die etwas Erfahrung braucht. Erst mit der Praxis weiß man, welcher Stoff welche Temperaturstufe benötigt und wie man bei den unterschiedlichen Kleidungsstücken das Eisen optimal zu „schwingen“ hat. Wir haben für Sie ein paar Tipps zusammengestellt, damit das Bügeln schnell von der Hand geht.
- Satin behält beim Bügeln seinen Glanz, wenn Sie vor dem Bügeln die Rückseite des Stoffes mit Essigwasser befeuchten. Tauchen Sie dafür einen Schwamm in Essigwasser und feuchten Sie den Stoff damit an.
- Samt bügeln Sie links herum, das heißt, Sie drehen die Innenseite nach außen.
- Acryl ist wasserempfindlich. Verwenden Sie eine niedrige Temperatur (Stufe 1) und verzichten Sie auf Dampf oder ein feuchtes Tuch.
- Nylon und Polyester bügeln Sie am besten, wenn die Stoffe fast trocken sind. Und auch hier am besten auf links bügeln.
- Viskose (Rayon, Kunstseide) und Acetate brauchen eine niedrige Temperatur und bügeln sich am besten im feuchten Zustand. Drehen Sie die Kleidungsstücke vor dem Bügeln auf links.
- Baumwolle bekommen Sie mit der höchsten Temperaturstufe glatt. Der Stoff sollte noch leicht feucht sein und – Achtung – diesmal auf rechts gedreht.
- Wolle sollte nicht mit der Bügelsohle in Berührung kommen, um Glanzspuren zu vermeiden. Wählen Sie eine niedrige Hitzestufe und legen Sie ein feuchtes Bügeltuch zwischen das Kleidungsstück und das Bügeleisen.
- Strickwolle möchte auf links und bei mittlerer Temperatur (lauwarm) gebügelt werden. Die Textilfasern sollten schon fast trocken sein.
- Leinen verträgt die hohe Hitzestufe. Bügeln Sie den festen Stoff, wenn er noch leicht feucht ist.
- Rippvelours sollten Sie gar nicht bügeln.
Auf links bügeln?
Kleidung auf links waschen oder links herum bügeln bedeutet immer, dass die Kleidung umgekrempelt wird, so dass die Innenseite nach außen zeigt.
Reinigung und Entkalkung des Dampfbügeleisens
Nach dem Bügeln sollten Sie den Wassertank leeren. Dies vermindert die Verkalkung des Gerätes. Kalkablagerungen treten nicht nur im Wassertank auf. Das Dampfbügeln mit hoher Temperatur hinterlässt Kalkspuren in den Dampfdüsen und auf der Bügelsohle. In regelmäßigen Abständen sollten Sie daher Ihr Dampfbügeleisen reinigen. Nur so haben Sie lange Freude an dem Haushaltsgerät.
Das Dampfbügeleisen entkalken – So geht’s
Vorbereitung: Sie benötigen einen Entkalker, entweder als Pulver oder in flüssiger Form. Pulver-Entkalker lösen Sie nach Herstellerangaben im Wasser auf.
Das Bügeleisen sollte vom Stromnetz getrennt sein:
- Leeren Sie den Wassertank des Dampfbügeleisens vollständig.
- Füllen Sie die Entkalkungslösung in den Tank hinein.
- Stecken Sie nun den Netzstecker in die Steckdose, wählen Sie die höchste Temperaturstufe und lassen Sie das Eisen aufheizen.
- Entweder gibt das Bügeleisen nun automatisch Dampfstöße ab oder Sie müssen die Dampffunktion gesondert aktivieren. Wenn das Gerät mehrere Dampfprogramme bietet, dann betätigen Sie alle nacheinander, damit die Entkalkungslösung in alle Düsen gelangt.
- Schalten Sie nun das Dampfbügeleisen wieder aus. Lassen Sie den Entkalker für etwa zehn Minuten einwirken.
- Wiederholen Sie anschließend den Vorgang mit dem Aufheizen und dem Dampfausstoß. Die Kalkablagerungen und der Schmutz sollten dadurch aus den Öffnungen in der Bügelsohle heraustreten. Wiederholen Sie die Heiz- und Dampfprozedur so lange, bis kein Kalk mehr herausgespült wird.
Nachspülen: Nach der Entkalkung von Dampfdüsen und Wassertank müssen Sie das Gerät noch einmal gründlich ausspülen. Damit entfernen Sie die Rückstände der Entkalkungslösung. Leeren Sie also den Wassertank erneut und spülen Sie diesen etwa zwei- bis dreimal mit Wasser aus. Danach ist das Dampfbügeleisen bereit für den nächsten Einsatz.
Der genaue Entkalkungsvorgang unterscheidet sich von Hersteller zu Hersteller, aber auch innerhalb einer Marke. Schauen Sie daher auf jeden Fall in die Bedienungsanleitung zu Ihrem Bügeleisen.
Weiterführende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Dampfbügeleisen nicht selbst getestet.
Die Stiftung Warentest hat bereits mehrere Tests in der Produktkategorie Dampfbügeleisen veröffentlicht. Ein Test aus dem Jahr 2000 kam zu dem Schluss, dass hochwertige Dampfbügeleisen bereits ab 50 Deutsche Mark erhältlich sind. Lang ist’s her! Weitere Tests von Dampfbügeleisen folgten in den Jahren 2008 und 2012. Die Ergebnisse ihres jüngsten Tests publizierte die Stiftung Warentest 2016. Dieser Test beschränkt sich allerdings nicht lediglich auf Dampfbügeleisen, sondern inkludiert jede Art von Bügeleisen sowie Bügelstationen. Zu den getesteten Produkten zählen sieben Dampfbügeleisen. Als Sieger des Tests der Stiftung Warentest ging der Bosch Sensixx’x hervor, dicht gefolgt von dem Zweitplatzierten Tefal Ultragliss Dampfbügeleisen.. Ein anderes Produkt des Tests wiederum weist derartige Sicherheitsmängel auf, dass es die Tester mit „mangelhaft“ bewerten.
Öko-Test hat im Februar 2018 einen neuen Test zu Dampfbügeleisen veröffentlicht. Insgesamt zehn Dampfbügeleisen wurden getestet, darunter Modelle namhafter Marken wie Tefal, Philips, Rowenta oder Braun. Zur Produktauswahl zählten aber auch günstige Artikel aus dem Elektrofachhandel und Discountern. Die Schwerpunkte des Tests lagen auf Bügelqualität, technische Leistung, Handhabung und Haltbarkeit. Ernüchternd ist das Ergebnis im Testbereich „Bügelqualität“. Hier konnte nur ein Modell die Tester überzeugen und erhielt dafür das Prädikat „Gut“. In den anderen Testbereichen blieben die meisten Modelle im mittleren Bereich. Insgesamt gingen 6 von 10 Modellen mit dem Testurteil „Gut“ aus dem Test hervor. Die übrigen vier Dampfbügeleisen blieben bewertungsmäßig hingegen im Mittelfeld. Einen überragenden Testsieger, der ein „Sehr Gut“ abgestaubt hätte, gab es jedoch nicht. Die vollständigen Testergebnisse verbirgt das Magazin leider hinter einer Bezahlschranke.
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