DVB-T2-Receiver Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt
- Das Wichtigste in Kürze
- Um Antennenfernsehen im neuen Standard zu empfangen, benötigen Verbraucher gegebenenfalls einen neuen Fernseher oder einen separaten DVB-T2-Empfänger.
- Externe DVB-T2-Receiver sind eine deutlich günstigere Alternative zu einem neuen TV-Gerät mit integriertem DVB-T2-Empangsteil.
- Grundsätzlich sind DVB-T2-Empfänger wetteranfällig. Daher müssen Nutzer bei bewölktem Himmel und starkem Wind mit Empfangsstörungen rechnen.
Die Umstellung auf DVB-T2 HD
In einigen Teilen Deutschlands wird es bereits seit Ende März dieses Jahres ausgestrahlt, in anderen Teilen kommt es bald: Das neue Antennenfernsehen DVB-T2 HD. Was das eigentlich genau ist, wer von der Umstellung betroffen und was dabei zu beachten ist, erklären wir im Folgenden.
Was bedeutet DVB-T2?
Die Abkürzung DVB-T steht für „Digital Video Broadcasting – Terrestrial“, was ins Deutsche übersetzt „Digitale Videoübertragung – Antenne“ bedeutet. Das Signal dafür kommt von den deutschlandweit verteilten Sendern, die umgangssprachlich auch gern als „Fernsehtürme“ bezeichnet werden. DVB-T2 ist der Nachfolger des DVB-T, also das neue Antennenfernsehen.
Wen betrifft die Umstellung?
Von der Umstellung von DVB-T auf DVB-T2 sind grundsätzlich nur Verbraucher betroffen, die ihre Fernsehsender über eine Antenne empfangen. Für diejenigen, deren TV-Empfang über Kabel, Satellit oder Internet erfolgt, bleibt alles beim Alten.
Die Umstellung von DVB-T auf DVB-T2 begann bereits Ende März 2017: Seit dem 29. März empfangen einige Regionen Deutschlands das neue Antennenfernsehen. Diese Regionen befinden sich überwiegend im Norden und Osten Deutschlands. Aber auch in einigen südlich oder westlich liegenden Ballungsräumen fand die Umstellung von DVB-T auf DVB-T2 HD bereits statt. Am 8. November dieses Jahres folgen weitere Regionen der Umstellung. Allerdings sind dort zunächst nur die öffentlich-rechtlichen Programme von ARD und ZDF empfangbar. Die übrigen Regionen, vor allem ländliche Gebiete, empfangen weiterhin den alten Standard DVB-T. Bis Mitte des Jahres 2019 soll die Umstellung auf DVB-T2-HD-Antennenfernsehen dann bundesweit abgeschlossen sein. Welche Regionen Deutschlands ab Ende März beziehungsweise ab Anfang November 2017 DVB-T2 empfangen, veranschaulicht die Karte.
Was ist neu?
Das künftige Antennenfernsehen beschränkt sich nicht mehr auf die SD-Auflösung, sondern wird in HD-Qualität ausgestrahlt. Möglich macht das ein besseres Videokodierungsverfahren, das HEVC oder auch H.265. HEVC reduziert die Anzahl der zu übertragenden Bits und ermöglicht es, höher aufgelöste Bilder über die Antenne zu übertragen. Zudem profitieren die VerbraucherInnen von mehr Programmen. Um die schärfere Bildqualität und zusätzlichen Sender empfangen zu können, benötigen NutzerInnen auch neue Technik. Die bisherigen DVB-T-Receiver müssen durch neue Empfänger ersetzt werden, die sogenannten DVB-T2-Receiver. Hierfür haben sie zwei Möglichkeiten:
- Ein neuer Fernseher mit aktuellem Empfänger
- Eine Set-Top-Box als separaten DVB-T2-Receiver
Wer sich für die günstigere zweite Option entscheidet, muss lediglich den DVB-T2-Receiver anschließen. Verbunden werden die Geräte mit einem HDMI- oder SCART-Kabel. Die bisherige Antenne ist weiterhin verwendbar, da DVB-T2 über die gleichen Frequenzen sendet wie der Vorgänger.
Die Receiver für den neuen Standard finden VerbraucherInnen bereits seit Anfang des Jahres 2016 im Handel. Sie erkennen sie an dem grünen DVB-T2-HD-Logo.
Eine weitere Neuerung kommt mit dem Wechsel von DVB-T zum neuen, hochauflösenden Antennenfernsehen: Mit DVB-T2 HD sind nur noch die öffentlich-rechtlichen Sender frei und ohne laufende Zusatzkosten empfangbar. Wer private Sender unverschlüsselt sehen möchte, muss dafür bezahlen. Das Jahresabo kostet beim Netzbetreiber freenet TV knapp 70 Euro. Voraussetzung für den Empfang ist entweder ein spezieller freenet-Receiver, der über eine eingebaute Irdeto-Entschlüsselung verfügt und an dem aufgedruckten freenet-Logo zu erkennen ist, oder ein CI+-Kartenschacht, über den VerbraucherInnen mittels entsprechendem Modul die Privatsender freischalten.
Vorsicht bei blauschwarzem Logo
Receiver, die anstelle des grünen Logos nur den blauschwarzen DVB-T2-Schriftzug tragen, funktionieren in Deutschland möglicherweise nicht, sondern nur im europäischen Ausland.
Wichtige Funktionen und Anschlüsse eines DVB-T2-Receivers
Ein Vorteil eines externen DVB-T2-Anschlusses in Form einer Set-Top-Box gegenüber dem Empfangsteil im Fernseher besteht darin, dass die Set-Up-Boxen häufig über einige praktische Zusatzfunktionen verfügen. Welche Funktionen ein guter DVB-T2-Receiver mitbringen sollte, verraten wir unter diesem Abschnitt.
Irdeto-Entschlüsselungssystem
Irdeto ist ein Verschlüsselungssystem für bezahltes Fernsehen. Receiver mit integriertem Irdeto-Entschlüsselungssystem ermöglichen es, ohne zusätzliches CI+-Modul die verschlüsselten Privatsender freizuschalten. Receiver mit Entschlüsselungssystem sind anhand ihrer Seriennummer eindeutig zuzuordnen und können dementsprechend für freenet TV aktiviert und freigeschaltet werden.
Aufnahmefunktion
Einige Receiver bieten ihren NutzerInnen die Möglichkeit, das laufende Programm auf einen USB-Stick oder eine USB-Festplatte aufzunehmen. Allerdings beschränkt sich diese Option bei einigen Empfangsgeräten auf die öffentlich-rechtlichen Sender. Um die freigeschalteten Privatsender aufnehmen zu können, ist häufig ein Anruf bei der freenet-Hotline notwendig, um die Aufnahmefunktion zu aktivieren.
Timeshift (Zeitversetztes Fernsehen)
Bestimmte Empfangsgeräte mit USB-Speicher beinhalten neben einer Aufnahmefunktion das Feature Timeshift, das auch unter der Bezeichnung zeitversetztes Fernsehen bekannt ist. Mit dieser Funktion können AnwenderInnen eine Sendung zeitgleich aufnehmen und ansehen. So können sie das Programm beispielsweise pausieren, um später weiterzusehen.
Kindersicherung
Um zum einen den Nachwuchs vor ungeeigneten TV-Inhalten zu schützen und zum anderen zu verhindern, dass Kinder versehentlich oder beabsichtigt Einstellungen im Menü verändern, sind viele DVB-T2-Receiver mit einer Kindersicherung und einer Alterskontrolle für die empfangbaren Sender ausgestattet. Bei Aktivierung der Alterskontrolle müssen NutzerInnen beispielsweise eine meist vierstellige PIN eingeben, wenn sie Programme sehen möchten, die erst ab einem bestimmten Alter freigegeben sind.
HbbTV
DVB-T2-Receiver mit HbbTV sind vor allem für BesitzerInnen eines Fernsehgeräts ohne HbbTV interessant. Die Abkürzung steht für „Hybrid Broadcasting Broadband TV“. Das bedeutet ganz einfach, dass vielfältige TV-Empfangswege und Breitbandinternet es ermöglichen, neue Anwendungen, Informationen und Inhalte auf den Fernseher zu bringen. Internet und Fernsehen verschmelzen also miteinander. Beispiele für solche Inhalte sind etwa die Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender oder ein elektronischer TV-Programmführer (EPG) als Ersatz für den etwas veralteten Video-Text.
Die wichtigsten Anschlüsse
Um eine Verbindung zu anderen Geräten herstellen zu können, sind DVB-T2-Receiver mit diversen Anschlüssen ausgestattet. Welche Anschlüsse für welchen Zweck notwendig sind, verraten wir im Folgenden:
Antenne In/Out
Um das Antennensignal empfangen zu können, benötigen DVB-T2-Receiver natürlich einen Antennenanschluss. Über „ANT IN“, den Antenneneingang, verbinden AnwenderInnen sie mittels eines passenden Antennenkabels mit der Zimmer- oder Dachantenne. Ein Antennenausgang („ANT OUT“) ist nur dann nötig, wenn noch ein weiteres Gerät mit dem Antennensignal versorgt werden soll.
HDMI
Besonders wichtig ist das High-Definition Multimedia Interface, das eine Schnittstelle zur digitalen Übertragung von hochauflösenden und kopiergeschützten Video- und Audiodateien darstellt. Darüber verbinden AnwenderInnen den DVB-T2-Receiver mit ihrem Fernseher.
SCART
Der SCART-Anschluss ist gewissermaßen der Vorgänger der HDMI-Schnittstelle und ein europäischer Standard für Verbindungen von Audio- und Videogeräten. Auch über ihn können NutzerInnen ihren Receiver also mit dem Fernseher verbinden. Allerdings ist dabei zu beachten, dass der veraltete Anschluss technisch bedingt keine HD-Qualität ausgibt.
CI+
„Common Interface“-Steckplätze ermöglichen es, verschlüsselte Pay-TV-Inhalte wie beispielsweise die privaten freenet-TV-Sender oder Sky zu empfangen. Dazu platziert der Anwender oder die AnwenderIn das CI+-Modul des entsprechenden Bezahlsenders in den CI+-Slot und empfängt diesen gegen eine monatliche Gebühr in hochauflösender Qualität. Dieser Anschluss ist besonders dann sinnvoll, wenn es sich nicht um einen freenet-Receiver handelt oder NutzerInnen zusätzliche Pay-TV-Angebote nutzen möchten.
USB
Über einen USB-Anschluss (Universal Serial Bus) schließen NutzerInnen externe Speichermedien wie etwa einen USB-Stick oder eine USB-Festplatte an den Receiver an. So spielen sie darauf gespeicherte Medien wie Musik, Bilder oder Videos über den Fernseher ab. Verfügt die Empfangsbox über die entsprechende Funktion, können sie auch Programme aufnehmen, indem sie diese auf einem USB-Medium speichern.
Internetanschluss
Um HbbTV-Inhalte nutzen zu können, ist eine Internetverbindung erforderlich. Hierfür sind die meisten Receiver mit einem WLAN-Modul sowie einem Netzwerkanschluss (LAN) ausgestattet. Die kabelgebundene Variante über LAN empfiehlt sich für eine besonders stabile Netznutzung, da das WLAN-Signal durch Wände und Decken geschwächt wird.
Audio-Ausgänge
Um den Receiver an eine Stereo-Anlage oder ein anderes Sound-System anzuschließen, sind gängige Empfangsgeräte mit den dazu notwendigen Tonausgängen ausgestattet. Surround-Sound gibt es über einen digitalen Audio-Ausgang.
Die wichtigsten Kaufkriterien – darauf sollten sie achten
Bei der Anschaffung eines DVB-T2-Receivers haben VerbraucherInnen die Qual der Wahl. Diverse Hersteller buhlen mit unterschiedlichen Designs und Features um ihre Gunst. Worauf KundInnen bei ihrer Wahl achten sollten, erläutern wir im Folgenden.
Der Funktionsumfang
Zu den Grundfunktionen, welche die meisten Modelle beinhalten, zählen beispielsweise ein automatischer sowie ein manueller Sendersuchlauf, ein elektronischer TV-Programmführer und die Medienwiedergabe von USB-Inhalten. Viele Receiver ermöglichen außerdem das Erstellen von Favoritenlisten für die gespeicherten Sender. Hierbei unterscheiden sich die verschiedenen Modelle häufig hinsichtlich der Anzahl. Familien mit Kindern im Haushalt sollten zudem darauf achten, welche Art von Kindersicherung die Geräte mitbringen. Beispielsweise verfügen einige Receiver nur über eine Altersbegrenzung für die Sender, während andere Modelle zusätzlich eine Menüsperre inkludieren. Für Fans des privaten Fernsehens ist darüber hinaus eine integrierte Irdeto-Entschlüsselung wichtig.
Das beiliegende Zubehör
Neben den enthaltenen Funktionen ist das im Lieferumfang enthaltene Zubehör ein wichtiges Kaufkriterium. Zum Standard gehören ein Stromkabel und eine Fernbedienung. Für AnwenderInnen, die mit ihrem Receiver die verschlüsselten Privatsender empfangen möchten, ist eine beiliegende freenet-ID vorteilhaft. Praktisch ist es auch, wenn Hersteller ihren Produkten zur Fernbedienung die passenden Batterien beilegen.
Der Anschaffungspreis
Die Alternative zu einem DVB-T2-Receiver ist ein Fernseher mit integriertem DVB-T2-Empfangsteil. Die aktuellen Receiver sind jedoch bereits ab 30 Euro erhältlich und damit deutlich günstiger als ein neues TV-Gerät. Für VerbraucherInnen, die mit ihrem vorhandenen Fernseher noch zufrieden sind, lohnt sich der Kauf eines DVB-T2-Receivers also unbedingt. Die meisten Modelle bewegen sich in einer Preisspanne zwischen 30 und 100 Euro. Dabei ergeben sich die Preisunterschiede in der Regel aus dem Funktionsumfang der Geräte. Meist bieten höherpreisige Geräte mehr Zusatzfunktionen wie zum Beispiel Timeshift und HbbTV sowie zusätzliche Anschlüsse. Nur wenige Geräte kosten über 100 Euro. Allerdings können diese dann in der Regel neben dem Antennensignal noch Kabel- oder Satellitenfernsehen (oder gar beides) empfangen.
Die Inbetriebnahme
Die verschiedenen Modelle unterscheiden sich häufig auch darin, wie einfach sie sich in Betrieb nehmen lassen. Hierzu zählen der Anschluss an den Fernseher und die Installation des Geräts. Eine gute Bedienungsanleitung erklärt Anwendern die Inbetriebnahme Schritt für Schritt. Üblicherweise schließen sie die DVB-T-Antenne an den Receiver an, verbinden ihn per HDMI-Kabel mit dem Fernseher und schließen ihn mit dem beiliegenden Kabel beziehungsweise Netzteil an den Strom an. Einige Geräte sind automatisch in Betrieb, sobald sie mit Strom versorgt werden, während anderen über einen An-Aus-Knopf verfügen.
Viele DVB-T2-Receiver erleichtern ihren NutzerInnen die erste Inbetriebnahme mit einem Einrichtungsassistenten, der sie durch die notwendigen Schritte führt. In der Regel gehören dazu die Wahl der Sprache, der Region, der Untertitel und der Bildeinstellungen. Den Abschluss bildet der erste Sendersuchlauf.
Die Bedienung
Darüber hinaus spielt bei einem DVB-T2-Receiver eine anwendungsfreundliche, einfache Bedienung eine tragende Rolle. Dazu zählt etwa eine klar strukturierte Menüführung und ein gut lesbares, verständliches Menü. Außerdem sollte sich der Receiver sowohl über die im Lieferumfang enthaltene Fernbedienung als auch über die Knöpfe am Gerät komfortabel steuern lassen.
Die Fernbedienungen können sich je nach Receiver-Modell stark unterscheiden. Im Sinne der Benutzerfreundlichkeit sollten die Knöpfe groß sein, genügend Abstand zueinander haben und so angeordnet beziehungsweise gekennzeichnet sein, dass der User die Fernbedienung intutiv nutzen kann. Zudem sollte der Receiver auch bei größeren Abständen und spitzeren Winkeln zuverlässig und reaktionsschnell auf die Befehle der Fernbedienung reagieren.
Bild, Ton & Signal
Besonders wichtig ist natürlich die Empfangsqualität. DVB-T2-Receiver haben grundsätzlich das Problem, dass der Empfang sehr stark vom Wetter abhängig ist. Es ist also nicht unüblich, dass ein Modell, das bei blauem Himmel alle verfügbaren Sender findet, bereits bei leichter Bewölkung nur noch einen Bruchteil davon aufspüren kann. Bei schlechterem Signal treten außerdem Wackler im Bild auf, und der Ton stockt gelegentlich. Dafür, wie gut Bild und Ton überhaupt wiedergegeben werden können, ist der Fernseher verantwortlich.
Anschlüsse
Je nachdem, wie AnwenderInnen ihren Receiver einsetzen möchten, benötigen sie verschiedene Anschlüsse. Um überhaupt ein Signal empfangen zu können, ist ein Antenneneingang notwendig. Voraussetzung, um das Gerät mit einem Fernseher zu verbinden, ist ein HDMI-Anschluss. Darüber hinaus ist ein USB-Anschluss nützlich, um Bilder, Videos und Musik über den Receiver abzuspielen beziehungsweise Programme aufzunehmen. Manche Modelle bringen zusätzlich einen SD-Karten-Slot mit. Wer den Receiver mit dem Internet verbinden möchte, muss auf einen entsprechenden Ethernet-Anschluss achten. Viele DVB-T2-HD-Receiver verfügen außerdem über einen SCART-Anschluss, die ältere Alternative zum HDMI-Anschluss. Einige bringen zusätzlich einen Antennenausgang mit, über den ein weiteres Gerät mit dem Antennensignal versorgt werden kann.
Tipps für einen guten Empfang
Selbst der beste DVB-T2-Receiver bedeutet natürlich nicht automatisch auch einen störungsfreien Empfang des Antennensignals. Hierfür sind weitere Faktoren mitverantwortlich. Welche Tipps und Tricks Verbrauchern zu einem einwandfreien Empfang und einen optimalen TV-Genuss verhelfen, verraten wir im Folgenden.
Kostenloser Empfangscheck
Das offizielle Informationsportal dvb-t2hd.de bietet Verbrauchern die Möglichkeit, sich mittels Eingabe ihrer Postleitzahl über die Stärke des Empfangssignals in ihrer Region zu informieren. Diese Information spielt eine entscheidende Rolle bei der Wahl der geeigneten Antenne.
Die richtige Antenne
Die Wahl besteht zwischen einer Zimmer-, einer Außen- und einer Dachantenne. In Regionen mit schlechterem Empfang genügt eine Zimmerantenne meist nicht, um eine gute Übertragung zu erreichen. Hier verbessert sich der Empfang in der Regel mit einer Außenantenne, die etwa an der Hauswand oder am Balkongeländer angebracht wird. Reicht eine solche nicht aus, bleibt noch die Dachantenne als Alternative.
Antennen-Check
Wer mit der Empfangsstärke unzufrieden ist oder gar keinen Empfang verzeichnet, sollte zunächst sicherstellen, dass die Antenne richtig eingesteckt und an die Stromversorgung angeschlossen ist. Zusätzlich ist es wichtig, dass die Versorgungsspannung der aktiven Antenne im Receiver-Menü aktiviert ist. Sind trotzdem keine Programme empfangbar, hilft es meist, den DVB-T2-Receiver auf seine Werkseinstellungen zurückzusetzen.
Der richtige Standort für die Zimmerantenne
Bei Nutzung einer Zimmerantenne ist der Antennenstandort entscheidend für die Empfangsqualität. Ähnlich wie beim Mobiltelefon ist der Empfang in Fensternähe meist besonders gut. Als Hilfe zur Standortoptimierung nutzen Verbraucher nach dem Suchlauf die Pegel- und Qualitätsanzeige ihres DVB-T2-Empfängers. Grundsätzlich sollte die Entfernung der Antenne zum Fernseher und Receiver zwei bis fünf Meter betragen.
Aktive statt passiver Zimmerantenne
Zimmerantennen unterteilen sich in passive und aktive Modelle. Im Gegensatz zur passiven Zimmerantenne benötigt eine aktive Antenne zusätzlichen Strom, den sie entweder aus dem Receiver oder mittels Netzteil aus der Steckdose bezieht. Aktive Zimmerantennen sind zwar etwas kostenintensiver als passive, verstärken aber das Signal und verbessern in signalschwächeren Regionen die Empfangsqualität.
Welche Programme empfange ich kostenlos?
In den bereits auf DVB-T2 umgestellten Regionen Deutschlands empfangen NutzerInnen aktuell knapp 40 Programme. Etwa die Hälfte davon sind verschlüsselte private Sender, die nur mit dem kostenpflichtigen freenet-Abo empfangbar sind. DVB-T2-NutzerInnen können insgesamt 21 Sender kostenlos empfangen. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass sich die Anzahl der frei empfangbaren Sender je nach Region unterscheiden kann.
Noch mehr freie Sender mit freenet TV connect
Wem die Programmauswahl nicht genügt, der kann mit freenet TV connect noch mehr Sender kostenlos empfangen. Voraussetzung ist entweder ein connect-fähiger Receiver oder ein Smart-TV, sodass NutzerInnen per Ethernet oder WLAN eine Internetverbindung herstellen können. Steht die Internetverbindung, erhalten User ganz ohne Anmeldung oder Abonnement Zugang zu IP-Kanälen, Mediatheken, Apps und On-Demand-Angeboten.
Weiterführende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich von DVB-T2-Receivern. Wir haben die vorgestellten Produkte keinem Test unterzogen.
Im Januar 2017 testeten die ExpertInnen der Stiftung Warentest drei günstige Receiver für ARD, ZDF und alle freien Programme sowie zehn Geräte mit integriertem Decoder für Freenet TV. Die TesterInnen untersuchten die Produkte im Hinblick auf Bild und Ton, ihre Empfangsempfindlichkeit, ihre Handhabung, ihre Umwelteigenschaften, ihre Vielseitigkeit und ihr Datensendeverhalten.
Wer wenig Geld ausgeben möchte und sich mit einer Basisausstattung begnügt, ist mit dem Comag für 49 Euro am besten beraten. Modernes Fernsehen mit mehr Komfort bietet dagegen der Schwaiger für 117 Euro. Multimedia-Fans sollten zum Technisat Digipal Isio HD greifen, der mit HbbTV Zugriff auf die Mediatheken der Sender bietet. Letzterer wurde von den Testern mit der Testnote 1,7 („Gut“) zum Testsieger gekürt. Dafür müssen Interessierte jedoch mehr als 150 Euro ausgeben. Preis-Leistungssieger sind der Skymaster DTR 5000 für 73 Euro und der Xoro HRT 8720 für 66 Euro, die auch verschlüsselte Programme anzeigen können. Insgesamt erhielten zehn Testmodelle das Testurteil „Gut“ und drei das Testprädikat „Befriedigend“.
Neben der Stiftung Warentest testete auch Computer Bild im Jahr 2019 16 DVB-T2-Receiver. Auf dem ersten Platz landete hier der DigiPal DAB+ von TechniSat mit der Testnote 1,8 (Testurteil „Gut“), dicht gefolgt von einem weiteren TechniSat-Modell, dem DigiPal ISIO HD mit der Testnote 1,9. Platz drei sicherte sich der Samsung GX-MB 540 TL mit der Testnote 2,2. Drei weitere Testgeräte erhielten das Testurteil „Gut“, sieben zumindest ein „Befriedigend“ und drei lediglich ein „Ausreichend“.
Abb. 1: © Netzvergleich | Abb. 2: © Aimohy / stock.adobe.com | Abb. 3–7: © Netzvergleich | Abb. 8–12: © Jemastock / stock.adobe.com