Elektrischer Dampfgarer Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt
- Das Wichtigste in Kürze
- Elektrische Dampfgarer bereiten Lebensmittel schonend in Wasserdampf zu. Dabei bleiben Aromen und viele Nährstoffe erhalten.
- Freistehende Geräte bestehen aus einer Basis mit Heizelement und Wassertank sowie mehreren Behältern für die Speisen.
- Die Garkammern sind entweder übereinandergestapelt oder nebeneinander platziert. Gestapelte Varianten nehmen weniger Platz in der Küche ein.
- Ein Modell, bei dem sich der Wassertank während des Dampfgarens von außen nachfüllen lässt, erleichtert die Handhabung.
- Verschiedenen gelochte und ungelochte Behälter sowie Schüsseln für die Nahrungsmittel erweitern die Anwendungsmöglichkeiten des Dampfgarers.
Ein Gewinn für die gesunde Küche
Speisen mit Dampf zu garen, hat eine lange Geschichte in asiatischen Ländern und ist dort weiterhin eine sehr beliebte Zubereitungsart. Nahezu alle Lebensmittel lassen sich auf diese Art schonend zubereiten. Die westliche Welt entdeckte erst vor einigen Jahren die Vorteile dieser Methode: Die Speisen garen im Dampf bei etwa 100 Grad Celsius von allen Seiten gleichmäßig. Da sie dabei nicht in direkten Kontakt mit Wasser kommen, bleiben wasserlösliche Nährstoffe sowie Aromen erhalten. Dieser Umstand sowie die niedrigen Temperaturen sorgen für knackige und saftige Nahrungsmittel: Nichts brennt an, verwässert oder trocknet aus.
Bleiben alle Vitamine beim Dampfgaren erhalten?
Dampfgaren gilt als eine Zubereitungsmethode, bei der alle Vitamine in Lebensmitteln, etwa Gemüse, erhalten bleiben. Das liegt daran, dass wasserlösliche Vitamine wie B-Vitamine und Vitamin C anders als beim Kochen in Wasser nicht ausgeschwemmt werden. Die Lebensmittel werden beim Dampfgaren zwar mit Wasserdampf gegart, kommen aber nicht direkt mit Wasser in Berührung. Für sie ist das Garen mit Dampf daher die beste Zubereitungsmethode. Auch fettlösliche Vitamine wie Vitamin A, D, E und K bleiben erhalten. Damit der Körper sie aufnehmen kann, benötigt er aber Fett. Ein Spritzer Olivenöl auf der dampfgegarten Speise dient also nicht nur der geschmacklichen Verfeinerung, sondern ist sogar aus gesundheitlicher Sicht sinnvoll.
Der Unterschied zwischen Dämpfen und Dünsten
Während die Lebensmittel beim Dämpfen nicht mit dem Wasser in Berührung kommen, liegen sie beim Dünsten in einer geringen Menge Flüssigkeit. Es genügen zwei bis drei Zentimeter Wasser oder Brühe, sodass die Zutaten nicht vollständig bedeckt sind. Alternativ lassen sich Lebensmittel auch in etwas Fett dünsten. Die Lebensmittel kochen dann bei geschlossenem Deckel im eigenen Saft. Auch Dünsten bewahrt viele Vitamine und Nährstoffe.
Mit der wachsenden Beliebtheit des Dampfgarens entwickelten sich auch die Mittel weiter. Aus den traditionellen Bambusdämpfern, die NutzerInnen auf einen mit Wasser befüllten Topf stellen, werden elektrische Dampfkocher, die eigenständig arbeiten und mit verschiedenen Zusatzfeatures für eine komfortable Anwendung sorgen.
Elektrische Dampfgarer sind im Handel als freistehende Geräte, auch Tischdampfgarer genannt, oder als Einbaugeräte erhältlich. Einbaudampfgarer ähneln im Aufbau eher einem Backofen und sind mit traditionellen Dampfgarern kaum zu vergleichen. Deshalb liegt der Fokus im Folgenden auf den freistehenden Ausführungen.
Wie funktioniert ein elektrischer Dampfgarer?
Freistehende elektrische Dampfgarer bestehen in der Regel aus einem Unterbau, auf dem sich zwei bis vier Garkammern befinden. Die Basis setzt sich aus einer Heizplatte sowie einem Wassertank zusammen. Beim Anschalten des Geräts wird das Wasser zum Sieden gebracht und der dadurch entstehende Dampf dringt durch Düsen in die Garkörbe zu den darin befindlichen Speisen. Diese garen dann gleichmäßig von allen Seiten. Um einen Überdruck zu vermeiden, befinden sich Löcher in Behälter und Deckel, durch die ein Teil des Dampfes entweichen kann. Der übrige Dampf kondensiert am Deckel und tropft in eine Auffangschale.
Zwei Arten von Standgeräten
Bei elektrischen Dampfgarern, die als Standgeräte konzipiert sind, stehen zwei unterschiedliche Bauweisen zur Auswahl.
Stapelbare elektrische Dampfgarer
Diese Bauweise ist auf dem Markt am häufigsten anzutreffen. Die elektrischen Dampfgarer bestehen in der Regel aus zwei bis vier Garbehältern, die auf einer Basiseinheit übereinandergestapelt sind. Jeder Behälter bietet Platz für die Zubereitung einer anderen Speise. Beim Garen steigt der Wasserdampf vom untersten Behälter nach oben, bis er am Deckel kondensiert und in die Auffangschale tropft. Sie hat eine geringe Stellfläche und ist deshalb besonders platzsparend.
Ebene elektrische Dampfgarer
Der zweite Typ von elektrischen Dampfgarern verfügt ebenfalls über mehrere Garbehälter sowie eine Basiseinheit. Im Gegensatz zur anderen Version sind die Behälter nicht übereinander, sondern nebeneinander platziert. Da sich alle Behälter auf einer Ebene befinden, lassen sie sich unabhängig voneinander mit Dampf versorgen. Deshalb kann der Anwender Funktionen wie Garzeiten oder Startzeitpunkt für jeden Behälter unterschiedliche einstellen. Allerdings nimmt diese Ausführung mehr Platz in der Küche ein.
Eine Alternative: Einbau-Dampfgarer
Optisch ähneln Einbau-Dampfgarer einem Backofen: Sie lassen sich ebenfalls in einer Nische der Küchenzeile einbauen und verfügen nur über einen einzigen Garraum. Somit nehmen sie keinen zusätzlichen Stellplatz auf der Küchenarbeitsplatte ein. Mit einem Volumen von etwa 30 bis 75 Litern bieten sie aber genügend Platz, um beispielsweise einen ganzen Braten zu dampfgaren. Häufig sind Einbaugeräte mit mehr Funktionen ausgestattet als Standgeräte – etwa mehr Menüprogramme. Eine Leistung von mehr als 2.000 Watt ist nicht ungewöhnlich. Tischgeräte haben im Vergleich dazu meist weniger als 1.500 Watt. Im Gegensatz zu Kombigeräten dienen die Funktionen nur dem Dampfgaren.
Preiswerte Modelle nutzen einen integrierten Wassertank, der für das Dampfgaren von durchschnittlich eineinhalb Stunden genügt. Höherpreisige Ausführungen hingegen lassen sich per Festwasseranschluss durchgängig mit Wasser versorgen.
Diese Kriterien erleichtern die Kaufentscheidung
Die Wahl des richtigen Dampfgarers ist insbesondere davon abhängig, für wie viele Personen und für welche Lebensmittel oder Speisen er verwendet wird. Gelegentliche NutzerInnen oder EinsteigerInnen benötigen nicht zwingend das größte und funktionsreichste Gerät, während ein kleines Modell für diejenigen, die häufig ganze Menüs zubereiten, nicht genügt. Die folgenden Kriterien sollen bei der Entscheidung helfen.
Material
Die Materialien der elektrischen Dampfgarer unterscheiden sich nur geringfügig voneinander. Preiswerte Modelle bestehen in der Regel aus Kunststoff; die Dampfgarbehälter sind häufig durchsichtig. So haben AnwenderInnen das Gargut durchgehend im Auge. Achten Sie jedoch darauf, dass der Kunststoff frei gesundheitsschädlichen Weichmacher Bisphenol A (BPA) ist. Hochwertige Dampfgarer bestehen teilweise oder vollständig aus Edelstahl. Sie sind robuster und langlebiger als die Varianten aus Kunststoff, aber auch schwerer. Zudem bleibt der Blick in die Behälter verwehrt.
Für diejenigen, die den Dampfgarer häufig verwenden möchten, empfiehlt sich ein hochwertig verarbeitetes Edelstahlmodell. EinsteigerInnen können sich mit der Zubereitungsmethode genauso gut mit einem preiswerten Kunststoffmodell vertraut machen. Finden sie Gefallen am Dampfgaren, können sie problemlos auf ein besseres Modell umsteigen.
Größe
Die passende Größe des Dampfgarers lässt sich anhand zweier Aspekte ermitteln: wie viel Garraum nötig ist und wie viel Platz die Küche hergibt. Standgerate haben in der Regel ein Garvolumen von drei bis neun Litern, was sich auf zwei bis drei Behälter aufteilt. Bei einigen Geräten mit stapelbarem System lassen sich vorhandene Behälter abbauen, wenn Sie nur kleinere Mengen dämpfen möchten.
Geräte, bei denen die Behälter nebeneinander platziert sind, verfügen über ein ähnliches Fassungsvermögen, nehmen aber mehr Stellfläche in der Küche ein. Während beispielsweise der Morphy Richards 470006EE mit einem Volumen von 6,8 Litern 37,0 x 31,8 Zentimeter misst, lässt sich der Russell-Hobbs-Dampfgarer auf einer Fläche von 27,5 x 27,5 Zentimetern platzieren. Das Gerät des Herstellers Russell Hobbs verfügt über ein Garvolumen von neun Litern. Wer also nur begrenzt Platz in der Küche hat, ist mit der Stapelvariante besser bedient.
Handhabung
Bereits das Montieren des Tischdampfgarers und Einfüllen des Wassers sollte sich bei guten Modellen als einfach gestalten. Während des Dämpfens ist zudem ein leichter Zugriff auf Behälter und Wassertank von Bedeutung. Vor allem bei langen Garprozessen oder bei der Zubereitung mehrerer Speisen hintereinander genügt ein voller Wassertank nicht: Wasser muss nachgefüllt werden – je größer das Fassungsvermögen, desto seltener. Dabei ist es praktisch, wenn AnwenderInnen von außen Zugriff auf den Tank haben und dieser auch während des Betriebs erreichbar ist. Es ist vorteilhaft, wenn NutzerInnen während des Garprozesses Zugriff auf die Behälter haben, etwa um bereits fertig gegarte Lebensmittel zu entnehmen. Weiterhin sollten alle Anzeigen sowie Funktionen leicht verständlich und einstellbar sein.
Funktionen
Zum reinen Dampfgaren sind prinzipiell nur Wasserdampf sowie Behälter für die Speisen nötig. Die Geräte unterscheiden sich vor allem durch Zusatzfunktionen, die für eine komfortable Bedienung sorgen.
Eine der hilfreichsten Funktionen ist der Timer: NutzerInnen stellen die Zeitschaltuhr auf die gewünschte Garzeit ein. Sofern eine Abschaltautomatik integriert ist, schaltet sich der Dampfgarer nach Ablauf der eingestellten Zeit auf dem Timer von selbst aus. Dadurch können sich AnwenderInnen auf andere Dinge konzentrieren und erhalten trotzdem perfekt gegarte Speisen.
Die Warmhaltefunktion sorgt dafür, dass die Nahrungsmittel auch über einen längeren Zeitraum warm bleiben. Die Einstellung erfolgt manuell, einige Geräte schalten die Funktion nach Ablauf der Garzeit sogar von selbst an.
Ein großer Vorteil sind Dampfgarkammern, die sich unabhängig voneinander einstellen lassen. Der Garprozess der einzelnen Speisen erfolgt bei Bedarf zeitversetzt. Damit kann eine Sättigungsbeilage, die beispielweise eine Garzeit von 40 Minuten hat, zeitgleich mit der Gemüsekomponente, die zum Beispiel nach 20 Minuten gar ist, fertig sein. Das Gerät startet den Garprozess dann zuerst für die Sättigungsbeilage und nach 20 Minuten den Prozess für das Gemüse.
In der Regel sind elektrische Dampfgarer mit verschiedenen Menü– und Automatikprogrammen ausgestattet. Je hochpreisiger das Gerät ist, desto mehr Programme stehen zur Verfügung. Dabei handelt es sich beispielsweise um eine Zeiteinstellung für Reis oder gewisse Fleisch- und Gemüsesorten.
Mit einer Wasserstandsanzeige wissen VerbraucherInnen genau, wann der Tank aufzufüllen ist. Praktisch ist hierbei, wenn der Dampfgarer einen Signalton abgibt, sobald neues Wasser nötig ist.
Zubehör und Lieferumfang
Um eine große Vielfalt an Lebensmittel und Speisen zu garen, sind verschiedene Gareinsätze von Vorteil. Viele Geräte enthalten beispielsweise eine Reisschale ohne Löcher. Darin lassen sich neben Reis auch jegliche Arten von körnigen, breiigen oder flüssigen Nahrungsmitteln zubereiten. Für Speisen wie Risotto oder Suppe gibt es separate Schüsseln unterschiedlicher Größe zu kaufen. Weiteres Zubehör sind etwa ein Eierkocher oder eine Garplatte mit Saftrinne für marinierte oder fettige Speisen. Garraumtrenner erweisen sich als praktisch, wenn mehrere Nahrungsmittel zu kochen sind: Sie schaffen zusätzliche Garzonen.
Im Lieferumfang vieler elektrischer Dampfgarer befindet sich zudem ein Rezeptbuch, das nicht nur verschiedene Rezepte zum Ausprobieren liefert, sondern zusätzlich die Garzeiten verschiedener Lebensmittel auflistet. Das ist insoweit hilfreich, weil die Dauer je nach Dampfgarer tendenziell etwas abweicht.
Welche Alternativen gibt es zu elektrischen Dampfgarern?
Dampfgaren ist bei weitem nicht nur mit einem elektrischen Dampfgarer möglich. Ganz ohne Strom funktionieren einfache Dampfeinsätze und klassische Bambusdämpfer aus der asiatischen Küche, die sich in einem Kochtopf platzieren lassen, sowie Dampfgartöpfe, bestehend aus Topf und Dampfgarauf- oder einsatz. Mikrowellen mit Dampfgarfunktion sind eine weitere Option für alle, die sich kein zusätzliches Gerät kaufen möchten. Allerdings sind diese Ausführungen teurer als reguläre Mikrowellen. Ein weiteres Kombigerät ist ein sogenannter Dampfbackofen – ein Backofen mit Dampfgarfunktion. Unter allen Möglichkeiten zum Dampfgaren weist dieses Produkt den höchsten Preis auf, ist im Gegenzug aber auch am leistungsstärksten. Der Nachteil bei den Kombi- und Einbaugeräten ist, dass nur Platz für eine Speise verfügbar ist.
Anwendungsmöglichkeiten
Für die Zubereitung im Dampfgarer eignen sich vor allem die Lebensmittel und Speisen, die ohnehin im Wasser kochen wie beispielsweise die meisten Gemüsesorten. Aber auch alle Zutaten, die in Wasser quellen, lassen sich problemlos dampfgaren. Dazu gehören Teigwaren, Getreide sowie Hülsenfrüchte. Reis ist ein Paradebeispiel, das seit hunderten von Jahren im Bambusdampfkorb seinen unverwechselbaren Geschmack entfaltet. Zudem sind Fisch, Geflügel und Fleisch für das Gerät geeignet. Weiterhin finden sich verschiedene teils sehr kreative Rezepte für Süßspeisen und Backwaren online.
Gemüse
Im Dampf gegartes Gemüse ist knackiger und erhält nicht nur eine intensive Farbe, sondern auch einen intensiven Geschmack. Prinzipiell lässt sich jede Gemüsesorte dämpfen: Es empfiehlt sich, die Lebensmittel nach dem Waschen, Schälen und Entkernen in kleine Schreiben oder Stücke zu schneiden. Danach können Sie diese in eine oder mehrere gelochte Behälter geben, sofern möglich mit etwas Abstand zueinander. Das bewirkt, dass alle Gemüsestücke gleichermaßen garen.
Sofern der Dampfgarer über ein geeignetes Automatikprogramm verfügt, können Sie dieses verwenden. Alternativ stehen in der Regel empfohlene Garzeiten in der beigelieferten Anleitung oder im Rezeptbuch.
Fisch
Fisch ist zwar ein gesundes und vitaminreiches Nahrungsmittel, aber seine Zubereitung ist häufig mit Problemen verbunden: Schnell zerfällt er oder trocknet aus. Beim Dünsten gehen Aromen durch das Wasser verloren. Das schonende Dampfgaren hinterlässt einen saftigen Fisch, dessen Aromen ohne direkten Wasserkontakt erhalten bleiben. Die Garzeit beträgt in der Regel zwischen 10 und 20 Minuten. Hinsichtlich der Temperatur sind 75 bis 85 Grad Celsius anstelle der üblichen 100 Grad Celsius empfehlenswert.
Für einen besonders wohlschmeckenden Fisch lässt sich das Wasser mit Würzmitteln wie Zitrone, Weißwein oder Knoblauch mischen. Je nach Art des Fisches eignen sich unterschiedliche Würzmittel; passende Rezepte finden Sie online oder im beigelegten Rezeptbuch.
Fleisch und Geflügel
Fleisch und Geflügel lassen sich ebenfalls im Dampfgarer zubereiten, ohne die Stücke zu drehen oder zu wenden. Zudem kann es beim Braten oder Garen im Backofen passieren, dass Geflügel austrocknet: Durch das Garen im Dampf bleibt es saftig.
Prinzipiell lässt sich jedes Fleisch im Dampfgarer zubereiten. Das Resultat ist dabei besonders zart und fettarm. Der Eigengeschmack des Fleisches bleibt ebenfalls erhalten. Wer allerdings das charakteristische Röstaroma des Fleisches bevorzugt, muss es vor dem Dämpfen kurz anbraten.
Wie lässt sich Reis im Dampfgarer zubereiten?
Die Zubereitung von Reis im Dampfgarer lässt sich auf zwei unterschiedliche Arten bewerkstelligen. Bei der ersten Methode gart der zuvor gewaschene Reis in einer Reisschale gemeinsam mit der 1,5-fachen Menge an Wasser. Die andere Methode richtet sich nach der traditionellen Zubereitungsmethode im Bambuskorb. Hierbei weichen Sie den Reis nach dem Waschen am besten für einige Stunden ein, um die eigentliche Garzeit im Nachhinein zu verkürzen. Danach füllen sie den Reis in den Dampfbehälter ohne zusätzliches Wasser. Der Reis nimmt bei dieser Methode die Flüssigkeit aus dem Wasserdampf und gart damit. Die Garzeiten sind von Sorte zu Sorte unterschiedlich. Wildreis gart mit etwa 40 Minuten am längsten, während Basmatireis bereits nach rund 15 Minuten fertig ist.
Süße und herzhafte Gerichte
Der Klassiker unter den gedämpften Speisen sind asiatische Teigtaschen und Dampfbrötchen jeglicher Art: Sei es vegetarisch, mit Fleisch und Fisch oder süß, die Anzahl möglicher Füllungen ist enorm.
Auch verschiedene typisch westliche herzhafte und süße Gerichte lassen sich im Dämpfer zubereiten. Häufig können Sie alle Zutaten nicht nur einzeln in eigenen Behältern dämpfen, sondern bereits vermischt in einer Garkammer. Dazu gehören zum Beispiel Aufläufe, Soufflés – herzhaft oder süß –, Suppen sowie Pfannengerichte. So finden AnwenderInnen online etwa Rezepte für Gemüselasagne und Schokoladen-Soufflé. Auch Gulasch und Ragouts garen sanft im Gerät. Für Fleisch- oder Kohlrouladen sowie anderes gefülltes Gemüse eignet sich der Dampfgarer ebenfalls.
Die Zubereitung von Teig- und Backwaren waren mithilfe von Wasserdampf hat in der asiatischen Küche eine lange Tradition. In China zum Beispiel werden die meisten Brote, Kuchen und Gebäcke entweder im Dampfgarer oder in der Pfanne zubereitet. Europäische Gerichte gelingen mit dem elektrischen Dampfgarer selbstverständlich auch. Neben Backwaren wie Brot oder Kuchen sind auch Pfannkuchen und Crêpes möglich. Die Zubereitung von gefüllten und ungefüllten Knödeln, beispielsweise von Quark- oder Germknödeln, funktioniert genauso einfach wie die von asiatischen Klößen oder Teigtaschen.
Passend dazu können Sie beispielsweise mit nur wenig Wasser ein intensiv schmeckendes fruchtiges Kompott herstellen; prinzipiell lässt sich jedes Obst einkochen und sogar entsaften. Pudding und Creme sowie alle Desserts, für die ein Wasserbad erforderlich ist, gelingen, ohne dass Sie durchgehend rühren müssen.
Wichtig sind passende Einsätze und Behälter für das Dampfgargerät: ungelochte Behälter und Schüsseln diverser Größen beziehungsweise Formen sowie ein weitgehend flacher Teller für beispielsweise Crêpes.
Einige Anwendungstipps
Da die nicht verwässerten Lebensmittel intensiver schmecken, ist weniger Würze erforderlich, in gewissen Mengen werten Gewürze die Speisen allerdings deutlich auf. Würzmittel wie Kräuter, Zitronen- und Orangeschalen, Knoblauch oder Zwiebeln lassen sich direkt auf den Lebensmitteln platzieren und mit diesen garen. Damit bestimmte Gemüse- und Obstsorten nicht vor dem Dampfgaren eine unschöne braune Farbe annehmen, können Sie Zitronensaft darüber träufeln.
Es ist ratsam, Lebensmittel, die länger garen, auf der untersten Ebene zu platzieren, da diese am wärmsten ist. Weiterhin ist es besser, wenn Sie den Deckel so selten wie möglich abheben, damit wenig bis gar kein Dampf entweicht. Geben Sie Acht, dass Sie nicht mit dem heißen Wasserdampf in Berührung kommen. Um Verbrennungen zu verhindern, eignen sich zudem Handschuhe oder Topflappen.
Mit einem elektrischen Dampfgarer lassen sich Speisen erwärmen und auftauen. Ein bekannter Begriff für diese Anwendung ist „regenerieren“. Wer beispielsweise die nach dem Essen übriggebliebenen Nudeln später weiterverwenden möchte, kann diese in einem gelochten Behälter für einige Minuten im Dampf garen. Danach wirken und schmecken sie wieder wie frisch zubereitet.
Bei Bedarf ist das Gerät auch zum Desinfizieren von Gläsern und Flaschen geeignet. Eltern können beispielsweise die Fläschchen ihrer Kleinen vorbereiten.
Wie lässt sich der elektrische Dampfgarer reinigen?
Zunächst ist der Dampfgarer nach jeder Verwendung von Speiseresten zu befreien. Die eigentliche Reinigung ist in der Regel einfach: Die Behälter sind häufig spülmaschinenfest. Sind sie das nicht, können Sie die Behälter mit warmem Wasser und etwas Spülmittel reinigen. Die Basiseinheit mit der gesamten Elektronik lässt sich mit einem feuchten Tuch abwischen. Für hartnäckige Speisereste ist ein sanftes Spülmittel geeignet. Achten Sie darauf, dass keine Feuchtigkeit in das Gehäuseinnere gelangt. Weiterhin ist der Dampfgarer regelmäßig zu entkalken. Hierfür empfiehlt sich eine Essigmischung oder verdünnter Zitronensaft. Diese Mischung füllen Sie in den Wassertank und starten das Gerät. Im Anschluss ist der Tank mehrmals auszuspülen, bis alle Reste entfernt sind. Die Zeitabstände zwischen dem Entkalken hängen von der Wasserhärte des Leitungswassers ab.
Weiterführende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich von elektrischen Dampfgarern. Wir haben die vorgestellten Produkte keinem Test unterzogen.
Elektrische Dampfgarer gerieten bereits vor einigen Jahren in den Blick bekannter Testmagazine und -portale. Bereits im Jahr 2012 testete die Stiftung Warentest 20 Dampfgarer: elf Tischdampfgarer und neun Einbaugeräte. Hinsichtlich der Qualität Ergebnisse des Dampfgarens stehen Tischmodelle den hochpreisigen Einbaudampfgarern trotz der niedrigeren Leistung in nichts nach. Unterschiede zeigen sich beim Vergleich der einzelnen Modelle vor allem in der Verarbeitung und der Handhabung. Bei den Tischdampfgarern ist der Braun FS20 mit der Testnote „gut“ (2,2) der Testsieger für kleine Haushalte. Das Modell hebt sich durch Dampfeinsätze aus Polypropylen von seinen Mitstreitern im Vergleich ab. Zwar dämpft das Gerät gut, ist aber weder mit zusätzlichen Programmen noch mit einer Warmhaltefunktion oder einer externen Öffnung für den Wassertank ausgestattet.
Für größere Haushalten empfehlen die TesterInnen den Philips HD9140/91 mit der Note „gut“ (2,2), den Gastroback Design Dampfgarer und den Severin DG 2428 jeweils mit dem Urteil „gut“ (2,3). Als besonders komfortabel empfinden die TesterInnen den Dampfgarer des Herstellers Morphy Richards mit dem Testurteil „gut“ (2,2), der über sieben Programme sowie einzeln programmierbare Garzeiten verfügt. Alle Behälter befinden sich auf einer Ebene. Der Testsieger unter den Einbaugeräten erhielt ebenfalls die Note „gut“ (2,2) und stammt vom Hersteller Bosch.
Das ETM-Testmagazin nahm im Jahr 2018 acht freistehende Dampfgarer unter die Lupe und testete ihre Leistung beim Garen, die Handhabung, die Ausstattung sowie die Sicherheit. Dabei überzeugte der Dampfgarer Philips Avance Collection HD9170/00 durch seine Dampfgarleistung sowie seine vielseitige und unkomplizierte Bedienung. So lassen sich beispielsweise die Garzeiten der Dampfkammern separat einstellen. Zudem verfügte das Gerät als einziges im Test über einem Aromaverstärker. Hierfür erhielt das Gerät die Testnote „sehr gut“ (92,0 Prozent).
Mit dem Testurteil „gut“ (88,6 Prozent) kürten die TesterInnen den KeMar Kitchenware KFS-950 Dampfgarer zum Preis-Leistungs-Sieger. Das Gerät zeichnet sich durch sechs vorhandene Zeiteinstellungen sowie einen Timer, mit dem sich der Start der Garzeit voreinstellen lässt, aus.
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