Elektro-Scooter Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt
- Das Wichtigste in Kürze
- E-Scooter ähneln den klassischen Tretrollern, werden aber mit einem Elektromotor betrieben.
- Leichte, faltbare Elektroscooter bieten sich vor allem für Kurzstrecken wie Arbeitswege an.
- Wer in der Freizeit fahren möchte, sollte auf robustere Modelle setzen – optional mit einem Sattel.
- Bestimmte Elektroscooter dürfen ohne Führerschein am Straßenverkehr teilnehmen.
Elektro-Scooter im Einsatz
Gehen ist gesund, aber nicht immer haben wir die Zeit oder Energie, zu Fuß von A nach B zu kommen. Praktischerweise gibt es andere Lösungen und die Möglichkeiten der Fortbewegung werden stetig diverser. Lange Zeit fungierte das normale Fahrrad als primäre Alternative oder Ergänzung zu Bus, Bahn, Auto und den eigenen Füßen. Inzwischen hat auch das pedalbetriebene Zweirad ein elektrisches Update erfahren und das Surren von E-Bikes ist immer häufiger auf der Straße zu vernehmen.
Ob sich E-Scooter irgendwann durchsetzen und den Elektrorädern den Rang abfahren, bleibt abzuwarten. Spannend ist das E-Duell allemal – erst recht nach der Gesetzesreform von 2019, die Elektro-Scootern eine Straßenzulassung zuspricht. Schon jetzt ist der Aufwind sichtbar: Immer mehr Menschen nutzen die neue Form der E-Mobilität, insbesondere für Kurzstrecken.
Was ist ein Elektro-Scooter?
Denken wir an einen elektrischen Tretroller, haben wir direkt Bilder im Kopf, die zeigen, wie wir fröhlich durch unsere Kindheit gerollert sind. Mit einem Elektro-Scooter sind genau diese Modelle gemeint – allerdings mit motorischem Antrieb, der normalerweise eine Geschwindigkeit von bis zu 20 Kilometern pro Stunde zulässt. Der typische E-Scooter verfügt nicht über einen Sitz. Stattdessen stehen FahrerInnen mit beiden Füßen auf der länglichen Ebene; der Antrieb erfolgt über einen Elektromotor. Statt manuell zu treten, drücken Sie zum Beispiel einen Hebel, um das Gefährt zu bewegen.
Allerdings gibt es auch Modelle mit integriertem Sattel. Hier deckt sich die Begrifflichkeit, denn solche Ausführungen werden in der Regel als „Elektro-Scooter mit Sitz” angeboten. Im Unterschied zum klassischen E-Scooter sind diese Fahrzeuge oft üppiger ausgestattet, beispielsweise mit größeren Rädern und Rückspiegeln. Das macht sie schwerer und undhandlicher.
Welche E-Scooter-Modelle gibt es?
Es lassen sich drei verschiedene Modelle von Elektro-Scootern unterscheiden, die sich nach Altersklasse und Verwendungszweck richten:
- Business
- Freizeit
- Kind
Die Unterschiede liegen vor allem im Aufbau und in der Leistung. Daraus resultieren typische Einsatzgebiete für die jeweiligen Modelle. Bevor Sie einen E-Scooter kaufen, sollten Sie genau wissen, in welchen Situationen Sie ihn einsetzen.
Ideal für Kurzstrecken: Business-Elektro-Scooter
Nur die wenigsten Menschen genießen das Glück eines kurzen Arbeitswegs. Für PendlerInnen ist der Arbeitsweg oft aufgeteilt. Hier bieten sich kompakte E–Scooter an, die Ihnen den Fußweg vor und nach den Stationen sowie Haltestellen erleichtern.
Mit einem Business-Elektro-Scooter ist der Arbeitsweg wesentlich komfortabler als mit einem Fahrrad. Zwar bietet auch der Fahrradmarkt klappbare Modelle, doch die meisten sind starr und damit sehr sperrig. Also gilt: Je mehr Menschen sich im öffentlichen Verkehrsmittel befinden, desto schwieriger wird es, ein Fahrrad darin zu transportieren. Zumal Sie oft ein Extra-Ticket kaufen müssen, wenn Sie Ihr Rad in der Bahn mitnehmen möchten. In dem Bereich punkten faltbare E-Scooter mit einem niedrigen Gewicht. Aufgrund ihrer Kompaktheit besitzen die Modelle im Normalfall keinen Sitz, sodass Sie diese in öffentlichen Transportmitteln bequem mitnehmen können, sofern es die regionalen Verkehrsbetriebe erlauben.
Sie müssen aber wissen, dass die Akkukapazität solcher Fahrzeuge nicht für Langstrecken ausgelegt ist. Wenn Ihr Gefährt bei einer vollen Akkuladung beispielsweise 20 Kilometer zurücklegen kann, sollten Sie den Energiestand bei regelmäßiger Nutzung im Blick behalten. Besonders praktisch sind Scooter, die Sie auch auf traditionelle Weise mit dem Fuß bewegen können.
Vorteile
- Perfekt für Kurzstrecken
- Leicht zu transportieren
- Oft auch mit dem Fuß bewegbar
Nachteile
- Niedrige Reichweite
- Meist nur im Stehen nutzbar
Perfekt für Touren: Freizeit-Elektro-Scooter
Picknick im Grünen, frische Luft im Wald, ein Ausflug aufs Land oder Entspannen im Park – viele Gründe führen nach draußen. Doch nicht immer wollen wir die notwendigen Wege als Spaziergang, im Auto auf überfüllten Straßen oder in der stickigen Bahn hinter uns bringen. Hier bieten sich E-Scooter mit einer möglichst hohen Reichweite an.
Die maximale Reichweite aktueller Elektro-Scooter liegt bei etwa 60 Kilometern – verglichen mit den niedrigsten Werten immerhin das Dreifache. Solche Modelle bieten weitaus mehr Spielraum, wenn Sie das Gefährt vorwiegend in der Freizeit nutzen. Typische Business-FahrerInnen kennen die Strecke und wissen genau, wie viel Energie sie pro Tag maximal benötigen. Da die Freizeit-Scooter meist nicht klappbar und vergleichsweise schwer sind, eignen sie sich nur bedingt für den Transport in öffentlichen Verkehrsmitteln oder das Verstauen im Büro. In unserer Freizeit neigen wir zu Planänderungen. Wenn Sie beispielsweise mit FreundInnen am See sitzen und sich spontan entscheiden, in einem fünf Kilometer entfernten Lokal zu Abend zu essen, ist es praktisch, flexibel zu sein.
Robustere Modelle sind im Vergleich zu den wendigen Business-Scootern häufig mit einem Sattel ausgestattet und daher auch für Menschen geeignet, die nicht lange stehen können. Zum Beispiel wäre es denkbar, dass Elektro-Scooter mit Sitz von älteren Generationen als Alternative zu Elektro-Mobilen gefahren werden, um Einkäufe zu erledigen oder anderen Alltagsverpflichtungen nachzukommen.
Vorteile
- Auch für längere Strecken geeignet
- Hohe Flexibilität
- Sehr komfortabel
Nachteile
- In der Regel nicht klappbar
- Vergleichsweise schwer und unhandlich
Großer Spaß für kleine FahrerInnen: Elektrische Tretroller für Kinder
Für die Nutzung von E-Scootern mit Straßenzulassung gibt es eine Altersgrenze, die aktuell bei 14 Jahren liegt. In Begleitung eines Erwachsenen dürfen Kinder unter 14 Jahren mit Elektro-Scootern fahren. Damit eignen sie sich zwar kaum für den täglichen Schulweg, aber ein Familienausflug am Wochenende ist jederzeit möglich.
E-Scooter für Kinder haben meist ein kindgerechtes, farbenfrohes Design. Wichtiger sind jedoch Aspekte wie die Bauart und Leistung. Weil die motorischen Fähigkeiten bei Kindern noch nicht ausgereift sind, bieten sich Modelle mit einer niedrigen Höchstgeschwindigkeit von sechs Stundenkilometern an. Elementar ist auch ein höhenverstellbarer Lenker, um den Roller an die sich stetig verändernde Größe des Kindes anzupassen.
Der Scooter selbst sollte möglichst leichtgewichtig sein, da nicht jedes Kind die körperlichen Voraussetzungen mitbringt, um schwerere E-Fahrzeuge schieben oder gar tragen zu können. Außerdem muss das Gefährt einwandfrei handhabbar sein, um jederzeit die größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten.
Vorteile
- Spaßiges Fortbewegungsmittel
- Lerneffekt in puncto Technik und Verkehr
- Fördert das Gleichgewicht
Nachteile
- Bestimmte Altersregelungen
- Abhängig von körperlichen Gegebenheiten
Die Ausstattung von Elektro-Scootern
Der Markt bietet etliche Elektro-Scooter an, die auf den ersten Blick sehr ähnlich sind. Zwar stechen renommierte Marken wie Xiaomi, Segway und Miweba grundsätzlich hervor, auf der Suche nach dem passenden Modell stoßen VerbraucherInnen aber auf eine Vielzahl von Anbietern. Wenn Sie einen E-Scooter kaufen möchten, empfiehlt sich ein genauer Blick auf einzelne Komponenten, denn Sicherheit und Komfort sollten die tragenden Säulen der Kaufentscheidung sein.
Es gibt viel zu beachten: Die Wahl der Reifen richtet sich nach dem hauptsächlich befahrenen Untergrund, im Straßenverkehr ist eine umfängliche Lichtanlage essenziell und auch eine gut greifende Bremse ist wichtig, um Ihre Sicherheit zu gewährleisten. Die Geschwindigkeit und die Akkuleistung des Fahrzeugs sollten Sie von dem Einsatzzweck abhängig machen. Für die optimale Nutzung empfehlen sich eine bequeme Trittfläche sowie diverse Extras, die nicht Standardausstattung gehören. Im Folgenden informieren wir Sie über alle wichtigen „E-lemente”.
Die Grundausstattung
Ob mit oder ohne Sattel: Die Mindestanforderungen an den Aufbau von Elektro-Scootern sollten sich neben dem obligatorischen Elektromotor, Controller (zur Regulierung der Drehzahl) und der als Energiequelle fungierenden Batterie aus den folgenden Komponenten zusammensetzen:
Darauf stehen wir: Hochwertige Trittflächen
Vor allem bei E-Scootern ohne Sattel ist die Trittfläche von zentraler Bedeutung und beeinflusst die Sicherheit beim Fahren maßgeblich. Ein fester Stand ist wichtig – und zwar mit beiden Füßen. Dafür sollte die Trittfläche so groß sein, dass Sie sich rundum sicher fühlen. Wenn Sie sich beim Fahren Sorgen machen, vom Scooter zu rutschen, weil Ihre Füße nicht komplett auf der Fläche stehen, steuern Sie das Gerät unkonzentrierter.
Neben der Größe ist auch die Beschaffenheit der Oberfläche zu beachten. Im besten Fall hat sie eine Struktur, denn glatte Flächen können durch Nässe – zum Beispiel bei plötzlich einsetzendem Regen – rutschig werden. Eine rutschfeste Trittfläche ist empfehlenswert.
Sichere Fahrt mit guten Bremsen
Im Straßenverkehr können stets Situationen auftreten, in denen Sie den Scooter abrupt und sicher stoppen müssen. Achten Sie in jedem Fall darauf, dass er über Vorder– und Hinterbremsen verfügt, die Sie per Hand unabhängig voneinander bedienen können.
Der ADAC empfiehlt hydraulische Bremsen, da sie leicht zu bedienen sind und eine hohe Bremskraft haben. Hydraulikbremsen bieten eine optimierte Dosierung, da sie im Vergleich zu mechanischen Bremsen weniger auf Reibung setzen. Eine Bremse, die Sie an der Rückseite des Rollers mit dem Fuß betätigen müssen, ist nicht empfehlenswert, da diese Sie bei einer Vollbremsung aus dem Gleichgewicht bringen könnte.
Zwei Reifentypen zur Wahl
Die Wahl der Reifen entscheidet sich nach dem Einsatzgebiet beziehungsweise der Fahrtstrecke des Rollers. Prinzipiell gilt: Je unebener der Untergrund ist, desto größer sollten die Reifen sein. Das bezieht sich aber nicht nur auf Offroad-Aktivitäten, sondern kann auch auf einen Arbeitsweg in der Stadt zutreffen, wenn er überwiegend aus Kopfsteinpflaster besteht.
Beim Material sind sich die meisten Anbieter einig: Gummi. Trotzdem stehen zwei Varianten zur Verfügung. Der gängige Reifentyp ist mit Luft gefüllt. Solche Modelle sind wartungsintensiver, da der Luftstand regelmäßig überprüft werden sollte, um einen optimalen Reifendruck zu gewährleisten. Das Auf- und Abpumpen erfolgt per Hand. Die andere Variante besteht aus Vollgummi und soll resistenter gegen Glasscherben, spitze Steine und dergleichen sein. Allerdings haben Vollgummireifen ein höheres Gewicht. Wer einen leichten Elektro-Scooter bevorzugt, ist mit luftgefüllten Gummireifen, die allgemein für ein geschmeidigeres Fahrgefühl sorgen, besser beraten.
Verantwortungsvolles Fahren
Als E-Scooter-FahrerIn im Straßenverkehr sind Sie auch für die Sicherheit anderer Menschen verantwortlich. Umso wichtiger ist es, dass Sie sich auf dem Gefährt wohl- und sicherfühlen. Beachten Sie stets die Straßenverkehrsordnung und berücksichtigen Sie andere VerkehrsteilnehmerInnen.
Erhellend: Das sollte die Lichtanlage können
Manchmal wird es schneller dunkel, als man denkt. Spätestens beim Einsatz der Dämmerung ist eine funktionstüchtige Lichtanlage wichtig, um bestmögliche Sichtbedingungen herzustellen – für sich selbst und andere Verkehrsteilnehmer. Der E-Scooter sollte demnach sowohl über ein Vorder- als auch ein Rücklicht verfügen. Ein separates Bremslicht sorgt für noch mehr Sicherheit.
Einige Hersteller bringen zusätzliche Lichtquellen an den Seiten an. Auch Reflektoren sind möglich. Achten Sie darauf, wie die Elemente gesteuert werden: Entweder sind sämtliche Leuchtquellen miteinander verbunden und erhalten ihre Energie vom Lithium-Ionen-Akku des E-Scooters oder sie müssen aufgrund des Batteriebetriebs manuell ein- und ausgeschaltet werden.
Wie lange hält eine Akkuladung von E-Scootern?
Die Akkukapazität unterscheidet sich von Modell zu Modell. Inzwischen verbauen viele Hersteller moderne Lithium-Ionen-Akkus als Ersatz für die Bleiakkumulatoren. Lithium-Ionen-Akkus haben mehrere Vorteile: Sie reduzieren das Gesamtgewicht des Scooters maßgeblich, sind vergleichsweise langlebig und leistungsstark. Dadurch erlangen manche E-Fahrzeuge eine Reichweite von bis zu 60 Kilometern. Im unteren Bereich geht es bei circa 20 Kilometern los. Auch hier steht die Frage im Mittelpunkt, für welche Strecke Sie den Elektro-Scooter hauptsächlich verwenden. Beachten Sie, dass sich die Anbieterinformationen zur Reichweite auf den unbeladenen Ausgangszustand beziehen. Anders formuliert: Das Gewicht und die Art der befahrenen Strecke verringern den angegebenen Wert im Schnitt um 20 bis 25 Prozent.
Wer einen zweiten Lithium-Ionen-Akku besitzt, kann es sich leisten, den Akku-Stand nicht immer im Blick zu haben. Während eine Batterie im Scooter ist, lädt die andere auf – so haben Sie immer einen vollen Akku parat. E-Scooter-Akkus benötigen meist viel Ladezeit, um die volle Kapazität wiederherzustellen – die Spanne reicht hier von zwei bis zu acht Stunden.
Hinweis zu fest verbauten Akkus
Nicht alle Akkus lassen sich herausnehmen. Wenn Sie mit einem Zweitakkumulator planen, müssen Sie sich daher für einen Scooter entscheiden, bei dem die Batterie nicht fest verbaut ist. Solche Modelle sind sehr empfehlenswert, weil der Tausch eines ausgedienten Akkus über den Hersteller in der Regel deutlich teurer ist.
Mehr Leistung für mehr Power
Die Leistung von Elektromotoren wird in Watt ausgedrückt. Auch hier variieren die Werte je nach Modell stark. Als Mindestleistung gelten 250 Watt, doch viele Elektro-Scooter leisten bereits zwischen 350 und 500 Watt. Darüber hinaus werden echte Power-Scooter mit einer Motorleistung von 1.000 Watt angeboten. Oft lesen Sie in dem Zusammenhang von einer Nenndauerleistung, welche die höchste Nutzleistung in einem Zeitraum von 30 Minuten bezeichnet.
Besonders interessant sind die Watt-Werte in Bezug auf Steigungen. Wenn Sie in einer hügeligen Region leben und mit Ihrem E-Scooter oft Anstiege meistern müssen, bietet sich ein leistungsstärkeres Modell an. Auch das Eigengewicht ist bedeutend: Je schwerer der Fahrer oder die Fahrerin ist, desto mehr Leistung ist erforderlich, um den Scooter zu beschleunigen.
Praktische Extras
Nicht immer genügt die Standardausstattung, um den individuellen Ansprüchen an einen E-Scooter gerecht zu werden. Wir stellen Ihnen fünf Extras vor, die den Fahrkomfort, die Sicherheit und sogar die Reichweite optimieren – vom einfachen Drahtgitter bis hin zu technischer Raffinesse. Mit diesen exemplarischen Extras erhöhen Sie den Fahrkomfort, die Sicherheit sowie die Akkuleistung des Scooters:
Nutzbremse
Für einen E-Scooter mit Nutzbremse müssen Sie tiefer in die Tasche greifen, doch die Investition zahlt sich aus. Das sogenannte „Kinetic Energy Recovery System” (KERS) wandelt die Bremsenergie in elektrische Energie für den Akku um. Das bedeutet: Wenn Sie bremsen, lädt sich der Akku ein wenig auf.
Sitz
E-Scooter mit Sitz ermöglichen es FahrerInnen, das Gefährt nicht nur im Stehen zu benutzen. Dabei liegt die Betonung auf „nicht nur”, denn im Idealfall haben Sie die Wahl. Achten Sie auf Modelle, bei denen der Sattel abnehmbar ist, sodass Sie die Trittfläche bei Bedarf auch stehend verwenden können.
Display
Günstige Scooter verfügen über ein rudimentäres Display, das die Geschwindigkeit und den Batteriestand anzeigt. Wer es ausführlicher wünscht, sollte sich für ein Modell mit größerem Display entscheiden, das auch Kilometerstände darstellt. In jedem Fall muss das Display so beleuchtet sein, dass Sie die Werte auch nachts problemlos ablesen können.
Korb
Wen Sie Ihren Elektro-Scooter für Einkäufe nutzen und gern auf einen Rucksack oder eine Tasche verzichten, empfiehlt sich ein Korb. Dieser meist aus Draht bestehende Korb ist entweder vorn am Lenker oder hinten über dem Hinterrad angebracht.
Blinker
Nur selten sind Blinker Teil der Werksausstattung, doch der ADAC spricht einen klaren Appell für die Richtungsanzeiger aus. Fakt ist, dass integrierte Blinker die Sicherheit stark erhöhen, weil Sie entsprechende Richtungsangaben nicht mit der Hand machen müssen.
Fahrt durch den Begriffsdschungel
E-Scooter mit Straßenzulassung gibt es erst seit 2019, doch vor allem aus dem urbanen Blickfeld sind Elektro-Scooter kaum mehr wegzudenken. Etliche Sharing–Anbieter stellen in Städten ihre Modelle an den Straßenrand und hoffen auf fahrfreudige Kundschaft. Doch vieles spricht auch dafür, einen E-Scooter zu kaufen – zumal Sie bei einer Preisspanne von rund 300 Euro bis 2.000 Euro viel Spielraum haben. Umso wichtiger ist es, eine gute Kaufentscheidung zu treffen.
Um erfolgreich ins Ziel zu fahren, ist eine Begriffsklärung wichtig, denn zum Teil werden die Bezeichnungen „E-Scooter” und „Elektro-Scooter” auch für andere Fortbewegungsmittel genutzt. So kommen VerbraucherInnen schnell vom Weg ab. Wir steigen mit auf und manövrieren Sie durch den Begriffsdschungel.
Verwechslungsgefahr: Elektroroller und -mobile
Außerhalb der hier thematisierten Produktgruppe lassen sich zusätzlich Elektroroller und -mobile in den Städten finden. Elektroroller bezeichnen Motorroller mit einem elektrischen Antrieb, die rein optisch den Elektro-Scootern mit Sitz ähneln. Allerdings erfordern motorisierte Zweiräder dieser Art je nach Höchstgeschwindigkeit eine bestimmte Zulassung oder sogar einen Führerschein.
Die robuste Bauart von Elektro-Mobilen erinnert an Elektroroller. Sie verfügen über drei oder vier Räder und haben eine sehr niedrige Höchstgeschwindigkeit von rund sechs Kilometern pro Stunde. Elektro-Mobile dienen normalerweise als Unterstützung für Menschen mit einer Gehbehinderung.
Zusammengefasst
Nicht alle Anbieter achten auf die korrekten Bezeichnungen. Daher gilt: Elektro hin und her, sobald das Zweirad optisch einem Motorroller ähnelt, handelt es sich nicht um einen Scooter, der sowohl mit als auch ohne Sattel wie ein klassischer Tretroller aussieht.
Rechtliche Hinweise
Die gute Nachricht vorweg: Um mit einem Elektro-Scooter am Straßenverkehr teilzunehmen, benötigen Sie keinen Führerschein. Doch ein E-Scooter ist kein Spielzeug. Daher gelten vor allem im öffentlichen Raum besondere Regeln, die erst kürzlich aktualisiert wurden. Wir informieren Sie über die aktuell geltenden Richtlinien in Deutschland (Stand: Oktober 2020).
Neue Regeln für E-Scooter mit Straßenzulassung
Die Rechtslage hinsichtlich der Benutzung von E-Scootern außerhalb von Privatgeländen veränderte sich am 15. Juni 2019 maßgeblich. Im rechtlichen Kontext wird von Elektrokleinstfahrzeugen gesprochen, die nur mit einer Allgemeinen Betriebserlaubnis (ABE) oder einer Einzelbetriebserlaubnis auf der Straße fahren dürfen. Folgende Kriterien müssen unter anderem erfüllt werden:
- Scooter-Eigengewicht: maximal 55 Kilogramm
- Niedrigste Geschwindigkeit: 6 Kilometer pro Stunde
- Höchste Geschwindigkeit: 20 Kilometer pro Stunde
- Motornenndauerleistung: maximal 500 Watt
- Zwei voneinander unabhängige Bremsen
- Verkehrssichere Beleuchtung an Vorder- und Rückseite
Das ist nur eine Auswahl der in der Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung verankerten Vorschriften. Tatsächlich sind die exakten Vorgaben sehr detailliert, sodass ein manuelles Nachrüsten zwar theoretisch möglich, aber sehr aufwendig und teuer ist.
Wo dürfen E-Scooter gefahren werden?
Wenn Sie einen E-Scooter mit Straßenzulassung besitzen, heißt das nicht, dass Sie das Gefährt nur auf der Straße fahren müssen. In erster Linie gilt: Elektro-Scooter dürfen auf Radwegen, gemeinsamen Geh- und Radwegen sowie Fahrradstraßen unterwegs sein und nur auf die Straße wechseln, wenn nichts davon vorhanden ist.
Zudem gelten die nachstehenden Regeln:
- Hintereinanderfahren
- Nicht freihändig fahren
- Nicht an Fahrzeuge anhängen
- Rechtsfahrgebot beachten
- Richtungsänderungen anzeigen (Hand oder Blinker)
- Schnellerer Radverkehr hat auf Radwegen Vorrang
- FußgängerInnen haben auf gemeinsamen Geh- und Radwegen Vorrang
E-Scooter parken
Für das Abstellen von Elektro-Scootern gelten dieselben Parkvorschriften wie für Fahrräder.
Versicherung und Bußgelder
Sie benötigen eine Versicherungsplakette für Elektrokleinstfahrzeuge, wenn Sie mit dem E-Scooter auf der Straße fahren möchten. Den entsprechenden Aufkleber erhalten Sie von Ihrer Versicherungsgesellschaft. Die Kosten liegen normalerweise im niedrigen zweistelligen Bereich. Wenn Sie beim Fahren ohne Versicherungsschutz erwischt werden, müssen Sie laut Bußgeldkatalog 40 Euro zahlen.
Apropos Bußgeldkatalog: Für E-Scooter ist er ebenfalls lang und kleinteilig. Verstöße gefährden nicht nur Sie und andere, sondern belasten auch das Portemonnaie. Hier ein kleiner Auszug:
- Fahren auf dem Gehweg: 55 Euro
- Nebeneinanderfahren: 15 Euro
- Teilnahme am Straßenverkehr ohne ABE: 70 Euro
- Freihändig fahren: 10 Euro
- Vorgeschriebene Beleuchtung fehlt oder ist defekt: 20 Euro
Weiterführende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Elektro-Scooter nicht selbst getestet.
Die Stiftung Warentest testete sieben faltbare E-Scooter mit Straßenzulassung. Im Ergebnis erhielt ein Modell das Testprädikat „gut” und ein weiteres das Urteil „befriedigend” – dabei handelt es sich um das günstigste der Produkte im Test der Stiftung Warentest. Alle anderen Elektro-Scooter schnitten im Test der Stiftung Warentest mit „mangelhaft” ab. Zu den Prüfkriterien gehörten:
- Haltbarkeit
- Handhabung
- Sicherheit
- Schadstoffe
Auch der ADAC führte einen E-Scooter-Test durch und ermittelte markante Unterschiede hinsichtlich der Qualität sowie Reichweite. Das Urteil des Tests des ADAC lautet: Gute Modelle sind ab einem Preis von rund 700 Euro erhältlich. Teil des neun E-Scooter umfassenden Tests waren auch zwei hochpreisige Modelle, doch weder der Go!Mate Steap ER2 Plus noch der Light Plus des Herstellers SXT wurden Testsieger. Die beste Note im Test des ADAC (2,2) erhielt der Segway-Ninebot, der vor allem in den Bereichen Verarbeitung, Antrieb und Reichweite überzeugte; somit wurde der Ninebot zum Testsieger ernannt. Auch zwei andere Modelle aus dem mittleren Preissegment – etwa 700 bis 900 Euro – wurden beim Elektro-Scooter-Test vom ADAC mit „gut” ausgezeichnet.
Der Elektro-Scooter-Test von CHIP nahm sieben Modelle mit Straßenzulassung unter die Lupe und verglich unter anderem folgende Aspekte:
- Preis
- Reichweite
- Verarbeitung
- Ladezeit
- Bremsweg
Als Sieger des Tests entpuppte sich der verhältnismäßig teure Egret Ten V4 mit der CHIP-Wertung 1,7 und dem Urteil „gut”, dicht gefolgt vom Metz Moover (1,8). Der Testsieger überzeugte die Tester als Alleskönner: von der Verarbeitung über die Ausstattung bis zum Fahrverhalten und der Reichweite von über 40 Kilometern. Abzüge im Test gab es für den vergleichsweise langen Bremsweg, der wiederum auf das hohe Gewicht des Scooters zurückzuführen ist.
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