Espressomaschine Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt
- Das Wichtigste in Kürze
- Eine Espressomaschine besteht aus drei wesentlichen Bestandteilen: Kessel, Pumpe und Brühgruppe.
- Es gibt verschiedene Espressomaschinen für unterschiedliche Ansprüche an den Espresso, unter anderem Einkreiser, Zweikreiser, Dual-Boiler und Thermoblockmaschinen.
- Für den optimalen Espresso ist eine möglichst konstante Brühtemperatur nötig.
- Der Pumpendruck beträgt idealerweise mindestens 9 bar.
- Üben Sie beim „Tampern“ einen Anpressdruck von 15 bis 20 Kilogramm aus, damit der Espresso gelingt.
Kleiner Kaffee, großer Genuss
Wer gern und häufig Espresso oder andere Kaffeespezialitäten genießt, möchte diese zu Hause am liebsten genauso zubereiten wie im Café. Es ist also nicht verwunderlich, dass sich Espressomaschinen nicht mehr hauptsächlich in der Gastronomie, sondern zunehmend auch in Privathaushalten finden. Charakteristisch für Espresso ist seine Zubereitungsart: Heißer Wasserdampf wird mit hohem Druck durch besonders feines Kaffeepulver gedrückt. Auf diese weiße entstehen die espressotypische Crema, eine feine Schaumschicht auf dem Kaffee, und die hohe Koffein-Konzentration.
Was ist eigentlich eine Espressomaschine?
Eine Espressomaschine ist ein Gerät zur schnellen Zubereitung von Kaffee beziehungsweise Kaffeespezialitäten. Synonym wird die Bezeichnung Siebträgermaschine verwendet. Wie es der Name bereits verrät, ist ein wichtiger Bestandteil das Brühsieb, in das gemahlene Kaffeebohnen gefüllt werden. Dadurch unterscheiden sie sich optisch deutlich von den Kaffeevollautomaten. Letztere bereiten zwar ebenfalls Espresso zu, und zwar auf Knopfdruck, sind aber keine Espressomaschinen im klassischen Sinne.
Wie funktioniert die Zubereitung eines Espressos?
Die Herstellung eines Espressos setzt sich aus verschiedenen Schritten zusammen. Bevor die Maschine mit dem eigentlichen Brühen beginnen kann, muss zunächst das Wasser erhitzt werden. Diesen Vorgang übernimmt der Kessel oder ein Durchlauferhitzer in der Maschine. Meist dauert es nur wenige Sekunden, bis das Wasser die Zieltemperatur von circa 90 Grad Celsius erreicht. Danach wird es unter einem Druck von etwa neun bar durch die gemahlenen Kaffeebohnen gepresst. Je nach Espressomaschine wird dieser Druck entweder durch eine Pumpe oder durch einen Handhebel aufgebaut. Das Pulver befindet sich im Brühsieb, wo es zuvor mit einem sogenannten Tamper festgedrückt wird.
Kaffeevollautomat oder Siebträgermaschine?
Diese Frage stellt sich relativ schnell bei der Suche nach der richtigen Espressomaschine für den eigenen Gebrauch. Siebträgermaschinen sind vielen hauptsächlich aus Cafés bekannt, wo mit ihnen herrliche Kaffeespezialitäten gezaubert werden. Ein Kaffeevollautomat ist in der Anwendung deutlich einfacher: Knopf drücken und schon geht es los. Bei einem Siebträger ist die Zubereitung dagegen eine Abfolge verschiedener Handgriffe. Das Kaffeemehl muss fest zusammengepresst und anschließend am Auslauf der Maschine befestigt werden. Während der Kaffee am Vollautomaten vermutlich bereits fertig ist, geht es bei der Siebträgermaschine erst los. Sobald Milch in der Zubereitung enthalten ist, wird diese nochmals aufwendiger.
Vor- und Nachteile einer Siebträgermaschine
Wer sich vor der aufwendigeren Bedienung einer Siebträgermaschine nicht abschrecken lässt, kann mit etwas Übung vielseitige Kaffeespezialitäten in hoher Qualität zaubern. Zudem kann sich das Erlernen der Bedienung zur echten Leidenschaft entwickeln, sodass Sie selbst zum Barista werden. Der Kaffeegenuss steht bei der Siebträgermaschine nämlich ganz weit oben. Sie profitieren von diversen Einstellungsoptionen: Unter anderem sind Mahlgrad, Brühdauer und Brühtemperatur individuell anpassbar. Darüber hinaus gelingt mit Siebträgermaschinen eine besonders gute Crema.
Vorteile
- Hohe Kaffee-Qualität
- Schönere Crema
- Mehr Einstellungsoptionen
- Weniger Bitterstoffe
Nachteile
- Lange Aufheizzeit
- Aufwendige Bedienung
Welche Modelle von Espressomaschinen gibt es?
Siebträgermaschinen lassen sich nach ihrem Heizsystem in vier unterschiedliche Typen aufteilen: Einkreiser, Zweikreiser, Dualboiler und Espressomaschinen mit Thermoblock. Welches Modell das richtige ist, hängt vor allem von der Frage ab, ob die Maschine Milch aufschäumen soll oder nicht.
Integrierter Milchaufschäumer: Ja oder nein?
Einige elektrische Espressomaschinen enthalten einen Milchaufschäumer bereits in ihrer Grundausstattung. Allerdings sind diese Modelle meist teurer als Espressomaschinen ohne Milchaufschäumer. Zudem zieht ein Milchaufschäumer einen erhöhten Reinigungsaufwand nach sich. Grundsätzlich lohnen sich Espressomaschinen für alle, die ihren Espresso gern mit Milchschaum oder als Cappuccino trinken. Dann sparen Sie sich den Kauf eines separaten Milchaufschäumers.
Vorteile
- Kein zusätzlicher Milchaufschäumer nötig
- Platzsparend
- Schnelles Aufschäumen
Nachteile
- Teurer als Modelle ohne Milchaufschäumer
- Höherer Reinigungsaufwand
Espressomaschine mit Thermoblock
Espressomaschinen mit Thermoblock beziehungsweise sogenannte Thermoblockmaschinen findet man heute vor allem unter den Maschinen für Privathaushalte. Sie haben beim Wechsel vom Brühvorgang zum Dampfbezug den Vorteil einer kürzeren Wartezeit. Die Wartezeit resultiert aus den unterschiedlichen Temperaturen. Während für den Brühvorgang eine Wassertemperatur von etwa 90 bis maximal 94 Grad Celsius benötigt wird, ist für das Aufschäumen von Milch eine Temperatur von 110 bis 130 Grad Celsius erforderlich.
Bei den günstigen Einkreismaschinen werden beide Vorgänge über einen Kreislauf umgesetzt. Dadurch dauert es eine Weile, bis das Wasser die gewünschte Temperatur erreicht hat. Der Thermoblock arbeitet im Vergleich wie ein Durchlauferhitzer. Dadurch reduziert er die Wartezeiten deutlich und erlaubt einen schnelleren Temperaturwechsel. In teureren, größeren Espressomaschinen werden mitunter sogar mehrere Thermoblöcke verbaut.
Einkreiser
Bei den sogenannten Einkreisern kommen das Wasser für den Espresso sowie der Dampf für den Milchschaum aus einem Kessel und durchlaufen denselben Weg. Dementsprechend kompakt und günstig fällt dieses Heizsystem aus. Allerdings müssen Anwender eine lange Zubereitungszeit hinnehmen, da der Espresso bei einer niedrigeren Temperatur aufgebrüht wird. Wer seinen Espresso am liebsten pur trinkt und nur selten Milch aufschäumt, ist mit einem Einkreiser gut bedient.
Zweikreiser
Zweikreiser basieren im Gegensatz zu Einkreisern auf zwei separaten Wasserkreisläufen. Damit sind sie in der Lage, das Wasser für den Espresso und den Dampf für den Milchschaum zeitgleich unterschiedlich zu temperieren. Zweikreiser sind folglich eine gute Wahl für Personen, die häufiger Milch aufschäumen möchten.
Dualboiler
Sogenannte Dualboiler gehen noch einen Schritt weiter als Zweikreiser. Sie haben nicht nur zwei separate Wasserkreisläufe, sondern sind sogar mit zwei Boilern ausgestattet: ein kleiner für das Wasser zum Brühen und ein großer für den Dampf zum Milch-Aufschäumen. Dualboiler ermöglichen eine besonders konstante Brühtemperatur, die für den Geschmack des Espressos wichtig ist. Allerdings sind sie deutlich teurer als Ein- und Zweikreiser.
Was ist eine Handhebelmaschine?
Hierbei handelt es sich um Espressomaschinen mit einem Hebel, die händisch bedient werden. Sie arbeiten völlig ohne Elektronik. Der Druck, mit dem der Espresso aufgebrüht wird, muss bei solchen Handhebelmaschinen durch reine Muskelkraft erzeugt werden.
Welche Bestandteile haben Espressomaschinen?
Siebträger setzen sich aus verschiedenen Bestandteilen zusammen: der Pumpe, dem Kessel, der Brühgruppe und teilweise noch einem Mahlwerk. Viele Siebträgermaschinen haben allerdings kein integriertes Mahlwerk. Hier müssen die Bohnen separat von Hand beziehungsweise mit einer elektrischen Mühle gemahlen werden. Der Vorteil dabei ist das frisch gemahlene Kaffeepulver. Da die Bohnen zudem meist aromaversiegelt aufbewahrt werden, ist dies für den Kaffeegenuss von Vorteil.
Ein integriertes Mahlwerk ist in der Anwendung allerdings einfacher. Die Kaffeebohnen werden im dafür vorgesehenen Behälter der Espressomaschine aufbewahrt und bei Bedarf frisch gemahlen. Hierbei lassen sich Kegel- und Scheibenmahlwerke unterscheiden. Darüber hinaus gibt es Schlagmahlwerke und Walzenmahlwerke; diese sind im Vergleich allerdings deutlich weniger verbreitet und werden daher nicht gesondert betrachtet.
Das Kegelmahlwerk
Bei diesem Mahlwerk drückt ein rotierender Metallkegel gegen einen Metallring. Mithilfe der Schwerkraft gelangen die Kaffeebohnen in das Mahlwerk und werden dort von dem Kegel zerkleinert. Die Drehzahl des Kegels liegt nur bei etwa 400 Umdrehungen in der Minute, was eine Erwärmung der Bohnen während des Mahlvorgangs verhindern soll.
Aufgrund der im Vergleich langsamen Drehzahl wird das Kegelmahlwerk oft als schonendere Variante zum Mahlen der Kaffeebohnen angesehen. Dieser Effekt ist allerdings schnell dahin, wenn es sich um ein eher günstiges Mahlwerk handelt. In dem Fall werden ein kleinerer Metallkegel und -ring mit einem schwächeren Motor kombiniert. Um damit den gewünschten Mahlgrad der Bohnen zuverlässig zu erreichen, ist eine höhere Drehzahl notwendig, was wiederum eine stärkere Temperaturbelastung mit sich bringt. Darunter leidet letztlich vor allem eines: das Aroma der Bohnen.
Das Scheibenmahlwerk
Beim Scheibenmahlwerk werden die Kaffeebohnen von zwei konkaven Scheiben gemahlen. Eine ist fest arretiert, die andere rotiert. Bei modernen Espressomaschinen sind beide Scheiben aus Keramik gefertigt und damit äußerst langlebig. Sie arbeiten sehr gleichmäßig und sind im Vergleich zu Scheiben aus Metall deutlich günstiger. Im Handel sind noch beide Varianten verfügbar. Einen Unterschied im Mahlergebnis gibt es allerdings nicht.
Die Kaffeebohnen gelangen in erster Linie durch die Zentrifugalkraft in das Mahlwerk, das je nach Modell mit etwa 700 bis sogar 1.400 Umdrehungen pro Minute arbeitet. Die Schnelligkeit der Rotation ist eher nebensächlich. Wichtiger ist der Scheibendurchmesser, denn je kürzer der Weg der Kaffeebohnen ist, desto höher ist die Wärmebelastung. Profigeräte verfügen meist über Scheiben mit einem Durchmesser von 5,0 bis 8,5 Zentimetern.
Die Wahl der richtigen Espressomaschine
Durch die schiere Vielfalt an Espressomaschinen ist es wichtig, sich im Vorfeld die wichtigsten Kriterien anzusehen, um eine fundierte Entscheidung zu treffen. Der Pumpendruck hat einen wesentlichen Einfluss auf die Espresso-Qualität. Dementsprechend wichtig ist eine hochwertige Pumpe, die einen hohen Druck erzeugt. Weitere entscheidende Kaufkriterien für einen Siebträger sind unter anderem das Material und die Kapazität des Kessels, die Regelung der Brühwassertemperatur, der Brühgruppentyp und die Aufheizzeit.
Bekannte Marken: Krups | De’Longhi | Smeg |Jura | Rancilio | Silvia | Gastroback | bezzera | Severin | Beem Germany | Graef | Saeco | La Pavoni
Das Kesselmaterial
Der Kessel ist das Herzstück einer jeden Espressomaschine. In ihm befindet sich das Wasser, mit dem die Maschine den Espresso brüht. Für die optimale Brühtemperatur ist unter anderem das Material des Kessels entscheidend. Am weitesten verbreitet sind die folgenden Materialien:
- Edelstahl
- Kupfer
- Messing
Kupfer ist aufgrund seiner wärmeleitenden Eigenschaften als Kesselmaterial für Espressomaschinen altbewährt. Messing ist als Kupfer-Zink-Legierung deutlich robuster und zudem günstiger. Das teuerste der drei Materialien ist Edelstahl. Ihm wird allerdings auch die größte Neutralität in Sachen Geschmack zugestanden. Gleichzeitig sind Edelstahlkessel weit weniger anfällig für Kalkablagerungen und müssen daher seltener gewartet werden. Unabhängig vom Material ist eine möglichst dicke äußere Kesselwand empfehlenswert, um die Kesseltemperatur lange konstant halten zu können.
Die Kesselkapazität
Gleich nach dem Kesselmaterial kommt bei der Auswahl der Espressomaschine die Kesselkapazität. Hier sind wieder die individuellen Anforderungen an den Siebträger ausschlaggebend. Je mehr Tassen Espresso Sie zubereiten möchten, desto größer sollten Sie das Kesselvolumen wählen, um nicht ständig nachfüllen und erneut aufheizen zu müssen. Gleichzeitig fällt die Aufheizzeit bei einem kleineren Kessel kürzer aus. Außerdem sind Maschinen mit größerem Kessel teurer.
Die PID-Steuerung
Die Abkürzung PID steht für die drei Begriffe „Proportional – Integral – Differential“. Die PID-Steuerung regelt die Temperatur des Brühwassers und hat damit direkten Einfluss auf die Qualität sowie das Aroma des Kaffees. Geregelt wird dabei die Abweichung von Soll- und Ist-Zuständen der Temperatur zu einem vorgegebenen Zeitpunkt. Ziel ist eine möglichst konstante Wassertemperatur während des Brühvorgangs – eine wichtige Voraussetzung für einen gelungenen Espresso. Eine PID-Steuerung ist vor allem für Einkreiser sinnvoll, da diese während des Brühvorgangs eine Temperaturänderung des Brühwassers verzeichnen. Darauf reagiert die PID-Steuerung und gleicht diese aus. Es ist jedoch umstritten, ob das Feature auch für Zweikreiser notwendig ist.
Die Brühgruppe
Die Brühgruppe bildet den Übergang vom Kessel zum Kaffeepulver und hat damit ebenfalls Einfluss auf Qualität und Geschmack. In Einkreismaschinen und Dual-Boilern setzt sich die Brühgruppe meist nur aus einem Steigrohr, einem Magnetventil sowie dem Brühkopf mit Dusche zusammen. In Zweikreismaschinen besteht sie dagegen aus einem Brühkopf, einem Wärmetauscher und einem Ventil. An einem Kessel können zudem mehrere Brühgruppen hängen. Verbraucher wählen zwischen einer automatischen und einer manuellen Ausführung. Die automatische Variante bietet einen hohen Bedienkomfort, da die Maschine alle Arbeitsschritte übernimmt. Manuelle Brühgruppen haben dagegen den Vorteil, dass Verbraucher Heißwasserzufuhr und Brühtemperatur individuell anpassen können.
Der Pumpentyp des Siebträgers
In den meisten Siebträgern sorgt eine Pumpe für den notwendigen Druck. Für einen gelungenen Espresso empfehlen Experten einen Pumpendruck von mindestens neun bar. Einige Maschinen erreichen einen Pumpendruck von bis zu 15 bar. Während einfache Maschinen in der Regel mit einer Vibrationspumpe arbeiten, setzen hochwertigere Modelle auf eine Rotationspumpe in Kombination mit einem festen Wasseranschluss. Bei der dritten Variante zur Druckerzeugung wird das Brühwasser mittels Handhebel direkt oder in Zusammenarbeit mit einer Feder durch das Kaffeepulver gepresst.
Die Vibrationspumpe
Die Vibrationspumpe wurde Anfang der 1970er-Jahre erfunden und war der Auslöser, der Espressomaschinen in die privaten Haushalte brachte. Um den benötigten Druck aufzubauen, arbeitet die Vibrationspumpe mit einem Gegenpol. Im Fall des Siebträgers ist dies das gepresste Pulver im Träger oder ein sogenanntes Blindsieb. Durch den Gegenpol muss der Druck für jede Zubereitung neu aufgebaut werden. Im Resultat brummt die Maschine während der Arbeit kontinuierlich und ist deutlich lauter als Maschinen mit einer Rotationspumpe.
Vibrationspumpen sind in der Produktion deutlich günstiger, was die Siebträger zu interessanten Geräten für Privathaushalte machte. Trotzdem können sie ausreichende Mengen an Wasser bewegen, um einen guten Espresso zu brühen.
Vorteile im Überblick:
- Kostengünstig in der Anschaffung
- Gute Leistung
- Einfache Wartung
Die Rotationspumpe
Verfügt die Espressomaschine nicht über eine Vibrationspumpe, hat sie sehr wahrscheinlich eine Rotationspumpe. Beide Typen sind die heute am weitesten verbreiteten Pumpenarten in Siebträgermaschinen auf dem Markt. Die Rotationspumpe kann nicht nur mehrere Brühgruppen zur gleichen Zeit bedienen, sondern auch den Druck durchgehend konstant halten.
Im Gegensatz zur Vibrationspumpe benötigt dieser Pumpentyp keinen Gegenpol. Dadurch ist er im Vergleich deutlich schneller bereit und arbeitet zudem um einiges leiser als die laute Vibrationspumpe. Ein weiterer Pluspunkt dieses Typs ist seine Langlebigkeit. Rotationspumpen sind robuster und leistungsstärker. In der Produktion sind sie allerdings deutlich teurer.
Vorteile im Überblick:
- Leistungsstark
- Geräuscharm
- Robust und langlebig
- Konstanter Druck
Weitere Kaufkriterien für Espressomaschinen
Durch die genannten Kriterien lässt sich die Vielfalt der Siebträgermaschinen bereits deutlich eingrenzen. Für die genauere Auswahl können weitere Kriterien wie Aufheizzeit, Maße und Gewicht, Lautstärke, Wassertank und der Preis hinzugezogen werden.
Die Aufheizzeit des Geräts entscheidet darüber, wie lange Sie warten müssen, bis Ihre Espressomaschine bereit für die Zubereitung ist. Bei Modellen mit großen Kesseln dauert das länger – teilweise mehr als 45 Minuten. Wie groß die Espressomaschine ausfallen darf, hängt von dem Aufstellungsort sowie dem Bedarf an Espresso-Portionen pro Brühvorgang ab. Modelle mit großem Kessel, etwa für das Büro, fallen natürlich größer aus. Für Single-Haushalte bieten sich dagegen kompakte Espressomaschinen an. Das Gewicht eines Siebträgers kann Auskunft über seine Qualität geben, da hochwertiger Edelstahl mehr Gewicht auf die Waage bringt als günstiger Kunststoff. Zudem stehen schwerere Modelle stabiler. Die Tanks von Siebträgermaschinen fassen meist zwischen 1,0 und 1,5 Liter Wasser. Für Single-Haushalte oder seltene Einsätze reichen auch kleinere Wassertanks aus. Wichtig für eine komfortable Reinigung und ein einfaches Auffüllen ist, dass der Wassertank entnehmbar ist.
Praktisches Zubehör
Bei Siebträgermaschinen ist es empfehlenswert, auf das Zubehör zu achten. Sinnvoll ist ein Tamper mit dem passenden Durchmesser, idealerweise aus Edelstahl. Ebenfalls praktisch ist eine Tamperstation, an der das Kaffeemehl in den Träger gepresst werden kann. Für die Zubereitung der Kaffeespezialitäten empfehlen sich zudem zwei Milchkännchen unterschiedlicher Größe. Eines wird für die Zubereitung des Milchschaums genutzt und sollte ein Fassungsvolumen von etwa 500 Millilitern haben. Das zweite dient dem Einschenken des Espressos in den Milchschaum und ist mit einem Fassungsvermögen von 100 Millilitern eher klein. Außerdem sinnvoll sind:
- Eine Tassenwärmer-Funktion, um die Espressotasse auf die richtige Temperatur zu bringen
- Ein sogenannter Abklopfkasten, um den Filterträger vom Kaffeemehl zu befreien
- Ein Blindsieb, um die Brüheinheit rückspülen zu können
- Eine Bürste zum Reinigen der Maschine
- Reinigungsmittel zum Säubern des Brühkopfes, Entkalker sowie ein Mühlenreiniger für die allgemeine Pflege der Maschine
Wie bereitet man den perfekten Espresso zu?
Es kommt einer Kunst gleich, den perfekten Espresso zu kochen. Das passende Equipment ist hier nur ein Punkt auf der To-Do-Liste. Je nach Maschine sind Übung und Können gefragt, um einen wirklich guten Espresso zu bereiten. Mit den folgenden Schritten ist die Zubereitung allerdings fast schon ein Kinderspiel:
Schritt 1: Tasse vorwärmen
Starke Schwankungen der Temperatur machen sich im Kaffeearoma bemerkbar. Das gilt nicht nur für den eigentlichen Brühvorgang, sondern auch für das Einschenken. Der erste Schritt ist daher das Vorwärmen der Espressotasse. Einige Maschinen haben für diesen Zweck einen Tassenwärmer. Alternativ reicht es aus, die Tasse mit etwas heißem Wasser auszuspülen.
Schritt 2: Gründliche Reinigung
Nur wenige Faktoren beeinflussen den Geschmack des Kaffees so stark wie eventuelle Reste der Tasse davor. Es ist daher wichtig, die Maschine gründlich zu säubern und eventuelle Kaffeemehlreste zu entfernen. Anschließend sind nur noch Öle, Fette sowie andere Reste abzuwischen und schon kann mit der Zubereitung begonnen werden.
Auch der Brühkopf sollte sorgfältig gereinigt werden. Im Normalfall ist es ausreichend, heißes Wasser durch den Kopf laufen zu lassen. Damit lösen sich etwaige Rückstände und eine Beeinflussung des Geschmacks wird verhindert.
Schritt 3: Kaffeebohnen mahlen
Nun müssen die Bohnen gemahlen werden. Dabei ist es wichtig, diese möglichst schonend und gleichmäßig zu zerkleinern, ohne sie allzu hohen Temperaturen auszusetzen. Zu grob gemahlene Bohnen geben schnell Bitterstoffe ab, die in einem guten Espresso nichts zu suchen haben.
Schritt 4: die richtige Dosierung
Wie viel Kaffeepulver sollte in den Siebträger? Es sollte nicht zu wenig, aber eben auch nicht zu viel sein. Die meisten Siebträger können etwa sieben Gramm Kaffeepulver aufnehmen. Das Pulver sollte daher nur leicht gehäuft in den Träger gegeben werden. Anschließend müssen Sie es glattstreichen und „tampern“. Hierfür braucht es etwas Übung. Der Anpressdruck für ein optimales Ergebnis liegt bei 15 bis 20 Kilogramm.
Welcher Kaffee ist der beste für Espresso?
Mit den vier Schritten sind die wichtigsten Punkte für einen aromatischen Espresso fast geschafft. Doch ein genaues Beachten der einzelnen Schritte bringt nichts, wenn die gewählten Kaffeebohnen für Espresso eher ungeeignet sind. Das Magazin ÖKO-TEST hat die steigende Beliebtheit von Vollautomaten und Siebträgermaschinen zum Anlass genommen und 22 Espressoröstungen genauer unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse waren ernüchternd. Nur fünf Röstungen erhielten die Bewertungen „sehr gut“ oder „gut“, der Rest konnte nicht wirklich überzeugen. Geschmeckt haben bis auf einen dennoch alle. Nur der Starbucks Espresso Dark Roast war bitter und schmeckte brandig. Besonders überzeugen in puncto Crema und Geschmack konnten die Röstungen mit den Kennzeichnungen „Bio“ oder „Fairtrade“. Testsieger ist zum Beispiel der GEPA Bio Espresso Ankole.
Reinigung und Pflege der Espressomaschine
Wohl niemand möchte die Reste alten Kaffees in einer frischen Tasse haben. Daher ist es wichtig, die Espressomaschine regelmäßig und gründlich zu reinigen. Die tägliche Pflege dauert meist nur wenige Minuten; mindestens alle sechs Monate sollte sie allerdings etwas gründlicher gereinigt werden.
Die tägliche Pflegeroutine
Die tägliche Pflegeroutine einer Espressomaschine setzt sich aus vier Schritten zusammen:
Reinigung der Dampflanze
Wer gern und oft Milchkaffee, Cappuccino oder Latte Macchiato trinkt, benutzt sie täglich. Mit ihr wird die Milch aufgeschäumt und für die Zubereitung weiterverarbeitet. Da die Lanze direkt in die Milch gehalten wird, ist es sehr wichtig, diese nach jeder Nutzung direkt und gründlich zu reinigen. Milchreste lassen sich am besten frisch entfernen. Sind sie einmal angetrocknet, ist es deutlich schwieriger, sie zuverlässig zu beseitigen. Zudem sind alte Milchreste ein idealer Nährboden für Keime.
Durchspülen
Gerade wenn Sie mehrere Espressi in einem Rutsch zubereiten, geht dieser Schritt unter. Für den Geschmack ist es allerdings nur von Vorteil, das Sieb hin und wieder gründlich auszuspülen. So werden Kaffeereste, alte Öle und andere Rückstände beseitigt.
Vor jedem neuen Espresso wird zudem das sogenannte „flushen“ empfohlen. Hierbei wird der Siebträger aus der Brühgruppe genommen; anschließend wird diese kurz mit heißem Wasser durchgespült. Alte Espressorückstände werden damit zuverlässig entfernt und es gibt keine Geschmacksbeeinflussung mehr.
Bürsten
Der letzte Espresso ist zubereitet und Sie wissen, dass es heute definitiv keinen weiteren gibt? Dann entfernen Sie einfach kurz die letzten Espressoreste mit einer Bürste aus der Brühgruppe.
Schritt 4: Auffangsieb reinigen
Der letzte Schritt erledigt sich fast von selbst: Auffangsieb entnehmen, leeren und auswischen. Über Tage angestautes Wasser und Kaffeereste können bei der Maschine zu Rost führen. Außerdem sehen sie mit jedem weiteren Tag immer unappetitlicher aus – daher lieber direkt sauber machen.
Weiterführende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Espressomaschinen nicht selbst getestet.
Aufgrund ihrer zunehmenden Beliebtheit in Privathaushalten wurden Espressomaschinen in der Vergangenheit mehrfach getestet. Unter anderem veröffentlichte die Stiftung Warentest bereits mehrere Espressomaschinen-Tests. Insgesamt verglichen die Tester bislang 56 Espressomaschinen miteinander. Im Espressomaschinen-Test wurden sowohl Maschinen mit integriertem Milchaufschäumer als auch Maschinen ohne Aufschäumer unter die Lupe genommen. Die Unterschiede in Sachen Preis und Ausstattung sind dabei teilweise sehr deutlich. Im letzten Test aus dem Jahr 2019 lagen gleich mehrere hundert Euro zwischen der günstigsten und der teuersten Maschine. Stiftung Warentest prüfte die Testkandidaten auf den Geschmack von Espresso und Milchschaum, die Technik der Maschinen, die Handhabung, die Sicherheit sowie die Umwelteigenschaften und potenziell enthaltene Schadstoffe. Zum Testsieger kürten sie das Modell Jura ENA 8, dessen Milchschaum besonders überzeugte, mit der Gesamtnote 1,9. Die zweitplatzierte Kafeemaschine Caffeo Barrista TS des Herstellers Melitta (Note 2,0) produzierte hingegen den besten Espresso im Test.
Einen Vergleich verschiedener Testsieger führte das Verbraucherportal CHIP 365 durch. Im Vergleich konzentrierte sich das Testportal auf Siebträgermaschinen und untersuchte Produkte der Hersteller Sage, De’Longhi, Rancilio, WMF sowie Smeg. Im Ergebnis sprachen die Tester eine Top-Empfehlung, einen Technik-Tipp, einen Design-Tipp, einen Retro-Tipp und einen Preis-Tipp aus. Jede Maschine beansprucht einen der Bereiche für sich. So ist für wirklich jeden etwas dabei. Die Top-Empfehlung ging an das Gerät Sage Bambino Plus, das im Test die verlässlichsten Ergebnisse erreichte.
Einen weiteren Espressomaschinen-Test gibt es von Coffee Circle. Hier wurden gleich 16 Maschinen getestet und auf ihre Funktionalität geprüft. Die Tester untersuchten neben Kesselmaterial und Kapazität unter anderem die Pumpenart, die Aufheizzeit, den Brühgruppentyp, die Leistung, die Lautstärke und den Preis. So sollte ein möglichst umfassender Vergleich zustande kommen, um einen Testsieger für verschiedene Anwendungen zu finden. Testsieger wurde letztlich eine Kaffeemaschine mit Thermoblock, die Quickmill Orione. Sie ist im Vergleich zügiger einsatzbereit und bietet damit am Morgen den schnelleren Kaffeegenuss.
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