Fahrradcomputer Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Fahrradcomputer messen die Fahrgeschwindigkeit und zeichnen die zurückgelegte Strecke auf.
  • Sie befinden sich im Sichtfeld der RadfahrerInnen, sodass ein Ablesen der Werte komfortabel von der Lenkstange möglich ist.
  • Praktische Zusatzfunktionen wie die Messung der Gesamtfahrtzeit, die Anzeige der Uhrzeit sowie die Ermittlung von Puls- und Trittfrequenz ergänzen die Basis-Funktionen.
  • Wer sportlich unterwegs ist, kann mit Fahrradcomputer den eigenen Trainingsplan optimieren.
  • Einfache Zweiradtachos sind kompakt, günstig und leicht zu montieren.
Die Fahrradcomputer im Vergleich

Nutzung eines Fahrradcomputers

Fahrradcomputer sind praktische elektronische Begleiter für Touren auf zwei Rädern. Die auch Fahrradtachos genannten Geräte messen die gefahrene Geschwindigkeit und zeichnen die zurückgelegte Wegstrecke auf. Beinahe alle Modelle haben Zusatzfunktionen, beispielsweise die Anzeige der Uhrzeit, der Trittfrequenz, der Durchschnitts- und Höchstgeschwindigkeit sowie die Möglichkeit, Touren- und Gesamtkilometer anzuzeigen.

Hochwertige moderne Modelle sind mit GPS-Satellitennavigation ausgestattet. So können Sie Touren im Voraus planen, Ziele in unbekannter Umgebung zielsicher ansteuern oder genaue Routenverläufe aufzeichnen und nach Ende der Tour am heimischen Computer nachvollziehen.

Nicht mit GPS-Trackern verwechseln

Bei Fahrradtachos mit GPS-Funktion handelt es sich um Fahrradcomputer, die Informationen wie Geschwindigkeit und gefahrene Strecke satellitengestützt aufzeichnen. GPS-Tracker dienen hingegen dem Diebstahlschutz beziehungsweise der Strafverfolgung nach einem Diebstahl. Die kompakten Sender lassen sich unauffällig im Rahmen des Drahtesels verstecken und verraten die Position auch nach einem Diebstahl, bis die Batterielaufzeit zur Neige geht.

Wenn Sie gern Zeit auf dem Fahrrad verbringen, können Sie Ihren Drahtesel mit einfachen Handgriffen in ein effektives Trainingsgerät verwandeln. Durch die Aufzeichnung der sportlichen Aktivität sind die Ergebnisse spielend in einen Trainingsplan implementierbar. Einige Modelle verfügen zudem über einen Pulsmesser und liefern eine Übersicht über verbrannte Kalorien.

Die Velocomputer sind in der Mehrzahl klein und robust. Sie lassen sich einfach und ohne Vorkenntnisse montieren. Bei größeren Touren oder Urlauben mit dem Rad ist der Funktionsumfang entscheidend. Einige Modelle lassen sich sogar kabellos mit dem Smartphone koppeln.

Welche verschiedene Fahrradcomputer-Varianten gibt es?

Fahrradcomputer gibt es auf dem Markt in einer Vielzahl von Ausführungen. Bei den klassischen, günstigeren Modellen wählen Sie zwischen kabelgebundenen Geräten und Funktachos. Hinzu kommen moderne GPS-Varianten, die Satellitenkommunikation zur Standortbestimmung nutzen. Auf diese Weise lassen sich gefahrene Strecken punktgenau aufzeichnen. Einfache Modelle navigieren Sie mittels Richtungspfeilen zum nächsten Zielpunkt. Hochwertigere Fahrrad-Navis mit vorinstalliertem Kartenmaterial ermöglichen eine zwei- oder dreidimensionale Ansicht wie bei klassischen PKW-Navigationsgeräten. Diese Modelle können Sie nutzen, um eine zuvor definierte Tour abzufahren oder sich auf fahrradgeeigneten Routen zum Ziel führen zu lassen.

Kabelgebundene Fahrradcomputer

Bei den kabelgebundenen Tachometern handelt es sich um die klassischen Fahrradcomputer. Sie messen Daten wie Geschwindigkeit und gefahrene Distanz folgendermaßen: Ein kleiner Magnet wird an einer Speiche, in der Regel des Vorderrades, montiert. Ein an der Gabel befestigter Sensor empfängt einen durch den Magneten induzierten Spannungsimpuls, und zwar jedes Mal, wenn das Rad eine Umdrehung vollzogen hat und der Magnet nach einer vollen Umdrehung des Reifens am Sensor vorbeikommt.

Person hält Fahrradcomputer neben Fahrradsensor

Der Sensor ist dabei per Kabel mit der Tachohalterung verbunden, die am Fahrradlenker montiert wird. Er leitet das Signal zur Anzeigeneinheit, dem eigentlichen Computer, weiter. Den Nachteil der notwendigen Verkabelung machen die zuverlässigen Messungen und der geringe Stromverbrauch wieder wett – hier ist lediglich eine Batterie im Fahrradtacho nötig, der Sensor wird über die Kabelverbindung mit der nötigen Energie versorgt.

Vorteile

  • Günstig
  • Kaum störanfällig
  • Geringer Stromverbrauch

Nachteile

  • Umständliche Verkabelung

Kabellose Fahrradcomputer

Die Funk-Fahrradcomputer unterscheiden sich im Funktionsumfang in der Regel nicht wesentlich von den kabelgebundenen Modellen. Vorteilhaft ist, dass die Verkabelung zwischen dem Sensor an der Speiche und der Tachohalterung entfällt: Die Messdaten werden kabellos per Funk übertragen. Das optisch teils als störend empfundene Kabel ist somit unnötig und der Montageaufwand sinkt. Ein weiterer Vorteil einiger kabelloser Varianten ist die Möglichkeit, drahtlose Sensoren für die Messung von Puls oder Trittfrequenz verbinden zu können.

Ein wesentlicher Nachteil der kabellosen Fahrradcomputer besteht darin, dass die Funkverbindung Störeinflüssen aus der Umwelt ausgesetzt ist. Das betrifft vor allem kabellose Modelle, welche die Daten analog statt digital codiert übertragen. So können beispielsweise Handystrahlen dafür sorgen, dass der Tacho plötzlich verrücktspielt und falsche Werte anzeigt. Störquellen sind in städtischen Gebieten häufiger zu erwarten als auf dem Land.

Bei der Entscheidung für eine der Funkvarianten ist es daher wichtig, auf qualitativ hochwertige Fahrradcomputer zu setzen. Bei diesen Geräten werden die Signale digital codiert übertragen, was sie weniger anfällig für Störungen und daraus resultierende Falschmessungen macht. Der Hersteller Sigma Sport kennzeichnet diese Technik im Modellnamen als DTS (Digital Transmission System) und STS (Sigma Transmission System). Die verbesserte Technik sorgt dafür, dass die kabellosen Modelle den kabelgebundenen in puncto Funktionalität kaum noch nachstehen.

Vorteile

  • Einfache Montage
  • Kein störendes Verbindungskabel
  • Bei einigen Modellen weitere Sensoren koppelbar

Nachteile

  • Batterien in Sensor und Empfänger nötig
  • Störungen der Funkverbindung möglich
  • Etwas teurer als kabelgebundene Modelle

Fahrradcomputer mit GPS-Funktion

Die satellitengestützten Fahrradcomputer unterscheiden sich optisch nicht von gewöhnlichen Fahrradtachos. Der entscheidende Unterschied besteht darin, dass die Modelle ohne Magnet und Spule auskommen. Die Montage ist daher denkbar einfach: Es genügt, die Halterung am Lenker anzubringen. Es handelt sich um Fahrradtachos mit einer simplen Streckenanzeige ohne Karten. Daten wie Geschwindigkeit und Entfernung werden statt mit Sensoren per GPS ermittelt und gespeichert. Hinzu kommen Höheninformationen, die über einen Luftdrucksensor oder ebenfalls per GPS ermittelt werden.

Bei Fahrradcomputern mit GPS-Funktion geben während der Fahrt Richtungspfeile eine grobe Übersicht über die zuvor erstellen Koordinatenpunkte. Diese müssen Sie nicht zwingend manuell eingeben: Es existieren eine Reihe von Internetforen, in denen NutzerInnen fahrradtaugliche, landschaftlich reizende oder besonders herausfordernde Routen teilen. Sogenannte GPX-Tracks ermöglichen dann das Nachfahren einer zuvor aufgezeichneten oder am Computer mit Wegpunkten definierten Strecke. Eine Echtzeitnavigation von einem Startpunkt zu einem Zielort unter Berücksichtigung der Verkehrslage ist mit diesen Modellen nicht möglich.

Gefahrene Strecken lassen sich zudem per GPS aufzeichnen, später zusammen mit den Leistungsdaten per Computer, Laptop, Tablet oder Smartphone auslesen und grafisch darstellen.

Vorteile

  • Einfache Montage
  • Routenplanung möglich
  • Routennachverfolgung möglich
  • Günstiger als Fahrrad-Navis

Nachteile

  • Keine Kartenansicht am Gerät
  • Keine spontane Routenplanung

Fahrrad-Navis: Abgrenzung von klassischen Fahrradcomputern

Fahrrad-Navis sind mit klassischen PKW-Navigationsgeräten vergleichbar. Sie weisen im Gegensatz zu GPS-Fahrradcomputern ein größeres Display auf. Zudem verfügen die Navis fürs Rad oftmals über Kartenmaterial und zeigen die Route auf einem großen Farbdisplay an. Sie als Fahrradcomputer oder Fahrradtacho zu bezeichnen, ist aber nicht richtig. Vielmehr stellen die Modelle als Fahrradnavigationssysteme eine eigene Geräteklasse dar.

Fahrradnavigationssysteme haben Karten vorinstalliert und stellen den Streckenverlauf grafisch dar. Sie verfügen zudem oftmals über eine Hintergrundbeleuchtung und sind daher auch in der Dämmerung und bei Nacht ablesbar. Ihr Prinzip dürfte vielen Interessierten bereits von klassischen Navigationssystemen für das Auto bekannt sein. Der große Vorteil gegenüber den einfachen GPS-Fahrradcomputern besteht darin, dass sich nicht nur zuvor selbst abgefahrene oder zu Hause aus dem Internet heruntergeladene Wegstrecken programmieren lassen, sondern eine spontane Zieländerung oder Routen-Neuplanung während einer Tour möglich ist. Zudem können Sie mit den meisten Modellen wie auch bei den einfachen GPS-Fahrradtachos zusätzliche Messinstrumente wie einen Herz- oder Trittfrequenzsensor koppeln.

Person stellt Fahrrad-Navi ein

Nachteilig ist bei diesem Gerätetypen, dass die Hersteller Geld für Karten-Updates verlangen können. Natürlich ist es auch möglich, etwas ältere Karten zu verwenden. Allerdings besteht dann die Gefahr, dass ein neugestalteter, reizvoller Radschnellweg noch nicht ins System eingepflegt wurde oder Angaben zu Übernachtungsmöglichkeiten oder Zweiradwerkstätten nicht auf dem neusten Stand sind. Insgesamt sind die Fahrrad-Navis verglichen mit anderen Fahrradcomputern in der Anschaffung am teuersten.

Vorteile

  • Kartennavigation wie bei klassischen Navigationsgeräten
  • Routen speziell auf die Bedürfnisse von RadfahrerInnen angepasst
  • Spontanes Umplanen einer Route möglich
  • Oftmals bessere Lesbarkeit durch Hintergrundbeleuchtung

Nachteile

  • Teuer
  • Karten-Updates mitunter kostenpflichtig

Können Navigations-Apps einen Fahrradcomputer ersetzen?

Auf vielen Smartphones sind bereits Navigations-Apps installiert, die einen Fahrradcomputer ersetzen können. Sie haben allerdings einige Nachteile. Die meisten Navigations-Apps benötigen eine Internetverbindung. Vor allem, wenn HobbyradlerInnen in ländlichen Gebieten oder im Wald ihre Runden drehen, ist aber kein flächendeckender Internetempfang zu erwarten. Das kann die Funktion der Navi-Apps beeinflussen. Zudem verbraucht die Navigation mit dem Smartphone eine Menge Strom. Fahren Sie über eine längere Zeit mit eingeschaltetem Smartphone-Display am Lenker, geht der Akku schnell zur Neige. Darüber hinaus ist eine Ablenkung durch eingehende Anrufe, SMS oder andere Nachrichten zu erwarten. Daher ist ein separates Gerät mit einer hohen Betriebszeit besser geeignet. Weitere Nachteile des Smartphones sind, dass die Displays in der Sonne häufig schlecht ablesbar und nicht alle Modelle gegen Regen geschützt sind.

Vorteile

  • Kostengünstige oder kostenfreie Apps
  • Großes Display

Nachteile

  • Dauerhafte Internetverbindung nötig
  • Smartphones oftmals nicht wasserdicht
  • Bei Sonne schlecht ablesbar
  • Hoher Akkuverbrauch
  • Ablenkung durch Telefonate und Nachrichten

Funktionsumfang

Je nachdem, wie oft Sie auf dem Zweirad sitzen und was Sie mit dem Fahrradcomputer anzeigen und aufzeichnen möchten, sind Modelle mit unterschiedlichen Funktionen anzuraten. Das können Zusatzfunktionen wie eine GPS-gestützte Navigation und das Messen von Höhenmetern sowie der Temperatur sein. Die Preisspanne ist bei Fahrradcomputern recht groß. Während einfache kabelgebundene Modelle ab ungefähr 15 Euro zu haben sind, können Fahrrad-Navigationssysteme mit 200 oder 300 Euro und mehr zu Buche schlagen. Wir zeichnen verschiedene Nutzergruppen auf:

Hobby-RadfahrerInnen: simpler Tacho für den Alltag

Für Personen, die ab und zu mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren und am Wochenende gern mal eine Tour mit den Liebsten zum Badesee unternehmen, reichen oftmals die Grundfunktionen eines einfachen kabelgebundenen oder kabellosen Fahrradcomputers aus. Die Grundfunktionen umfassen für gewöhnlich:

  • Fahrgeschwindigkeit
  • Höchstgeschwindigkeit
  • Durchschnittsgeschwindigkeit
  • Kilometerzähler für Tages- und Gesamtdistanz
  • Uhrzeit
  • Fahrzeit

Routinierte RadfahrerInnen: Aufzeichnung von Trainingsdaten

Zweiradbegeisterte, die regelmäßig und auch aus Trainingsgründen auf ihren Drahtesel steigen, möchten neben den Tourdaten auch Fitnesswerte aufzeichnen. Um diese drahtlos übertragen zu können, eignen sich spezielle kabellose Fahrradcomputer, die diese Funktionen unterstützen, sowie Fahrradcomputer mit GPS-Funktion. Damit tracken sie zusätzlich zu den Grundfunktionen die folgenden Parameter:

  • Herzfrequenz (Puls)
  • Trittfrequenz
  • Höhenmeter (je nach Modell)
  • Kalorienverbrauch
  • Temperatur
Wie misst der Fahrradcomputer den Puls?

Für die Messung der Herzfrequenz ist Zubehör wie ein Brustgurt oder eine Pulsuhr nötig, das die Messdaten an den Fahrradcomputer funkt. Dabei gilt es zu beachten, dass ein Brustgurt die Frequenz für gewöhnlich genauer aufzeichnet als eine Pulsuhr.

Bekannte Marken

Sigma Sport | Garmin | Circlomaster | VDO | Trelock | Polar | Cateye

Wie funktioniert die Messung der Trittfrequenz?

Die Trittfrequenz, auch Kadenz genannt, können manche Tacho-Modelle ermitteln, indem ein Sensor an der Tretkurbel die Anzahl der Umdrehungen aufzeichnet. Dieses Messgerät wird in den meisten Fällen an der Kettenstrebe montiert und durch einen Magneten an der Tretkurbel ausgelöst. Über die Gangschaltung können RadfahrerInnen dann bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten ihre Trittfrequenz anpassen, um entweder eine entspannte, leistungsgesteigerte oder trainingsmethodisch gewünschte Kadenz zu erreichen. Die Leistung erreichen sie dann entweder bei niedriger Trittfrequenz mit einem höheren Kraftaufwand (entsprechend in einem hohen Gang) oder bei hoher Frequenz mit einem geringeren Kraftaufwand (entsprechend in einem niedrigen Gang). Die maximale Leistung erzielen HobbysportlerInnen bei ungefähr 60 Umdrehungen pro Minute. Bei ProfisportlerInnen liegt der effektivste Wert bei 90 bis 110 Umdrehungen pro Minute.

Besser Barometer oder GPS zur Höhenmessung nutzen?

Die barometrische Höhenmessung basiert auf dem Luftdruck. Dieser sinkt in der Regel mit zunehmender Höhe. Diese Methode ist präzise in der Höhenbestimmung. Das Gerät muss aber zu Beginn der Messung mittels einer Referenzhöhe am Startpunkt geeicht werden. Wetterumschwünge können die Messung allerdings beeinflussen. Die GPS-basierte Höhenmessung ist hingegen auf mehrere Satelliten angewiesen, deren Signale die Position und damit die Höhe des Fahrradcomputers bestimmen. Für eine genaue Messung sind die Signale von mindestens vier verschiedenen Satelliten nötig. RadsportlerInnen, die mehrtätige Touren mit Höhenunterschieden über eintausend Metern planen, ist ein GPS-basiertes Gerät zur Höhenmessung anzuraten. Im Gegensatz zu Barometern ist keine Kalibrierung nötig und die Methode ist frei von Wettereinflüssen. Mögliche Abweichungen in der Höhenmessung belaufen sich auf 20 bis 30 Meter.

Genauigkeit von barometrischen Höhenmessern und GPS-Geräten

Ein kalibrierter barometrischer Höhenmesser liefert bei beständiger Witterung exaktere Ergebnisse als ein GPS-Höhenmesser. Bei schwankenden Wetterverhältnissen oder wenn der barometrische Höhenmesser nicht kalibriert wurde, ist allerdings ein GPS-Höhenmesser genauer.

Längere Radtouren in unbekanntem Terrain: Fahrrad-Navis zur Routenplanung

Für die Routenplanung und Zielfindung auf längeren Touren bieten sich Fahrrad-Navis mit Kartenmaterial, das speziell auf die Bedürfnisse von RadfahrerInnen angepasst ist, an. Sie eignen sich besonders für mehrtätige Touren im In- und Ausland. Für EntdeckerInnen, die unbekanntes Terrain erkunden möchten, sind die kartengestützten Wegefinder ideal.

Kriterien bei der Kaufentscheidung

Neben den Funktionen gibt es eine Reihe weiterer Kriterien, welche die Entscheidung für oder gegen ein bestimmtes Modell maßgeblich beeinflussen. Dazu gehören beispielsweise die Benutzerfreundlichkeit, die Batterielaufzeit, die IP-Schutzklasse, der Preis und die Verbindungsmöglichkeiten.

Batterieart und -laufzeit

Bei der Stromversorgung haben Sie die Wahl zwischen Batterien und einem fest verbauten Akku. Suchen Sie ein Gerät mit einer geringen Baugröße und haben nach jeder Tour die Möglichkeit, es an einer Steckdose zu laden, bietet sich ein Modell mit festverbautem Akku an. Die Laufzeit ist für die meisten Tagestouren ausreichend. Bei Stromknappheit können Sie auf eine Powerbank zurückgreifen, um den Akku des Fahrradcomputers wie bei einem Smartphone mit Strom zu versorgen.

Sind Sie mehrere Tage fernab der Zivilisation unterwegs, sollten Sie sich für ein Modell entscheiden, bei dem sich die Batterien wechseln lassen. Die Angaben beziehen sich hauptsächlich auf Fahrrad-Navis sowie Fahrradtachos mit GPS-Funktion. Bei den einfacheren Modellen hält die Batterie, oftmals in Form einer Knopfzelle, sehr lange. Bei kabelgebundenen Varianten sind Laufzeiten von mehreren Jahren zu erwarten.

Einige einfachere Modelle sind zusätzlich mit Solarzellen ausgestattet. Bei sonnigem Wetter laden diese den Energiespeicher auf, an regnerischen und zugezogenen Tagen übernimmt dann der Akku. Mittelfristig sparen Sie dadurch Geld und leisten einen Beitrag für die Umwelt.

Bedienbarkeit

Egal, für welche Art von Fahrradtacho Sie sich entscheiden: Wichtig ist eine intuitive Bedienbarkeit. Ist vor der Erstnutzung ein langes Studium der Bedienungsanleitung nötig, ist das bereits ungünstig. Müssen Sie aber für die Planung einer Route zu Hause oder die Verwendung unterwegs erneut das Handbuch zu Rate ziehen, ist der Spaß dahin. Die Menüs sollten daher einfach strukturiert und die verschiedenen Funktionen intuitiv zu finden sein.

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Des Weiteren hängt die Benutzerfreundlichkeit davon ab, ob die Bedienung über physische Knöpfe, einen Touchscreen, oder einen Mix aus beiden Varianten erfolgt. Ebenfalls von Interesse ist, ob die Bedienung auch mit Handschuhen und bei Regen problemlos möglich ist.

Wetterfestigkeit

Neben der Frage, ob eine Bedienung bei widrigen Witterungsbedingungen möglich ist, ist es besonders wichtig, wie viel Wassereinwirkung durch Regen ein Tacho verkraftet, ohne Schaden zu nehmen. Die sogenannten IP- Schutzarten geben Auskunft darüber, welchen Wetterbedingungen der Fahrradtacho trotzdem kann.

Dabei bezeichnet die erste Kennziffer der Schutzart die Widerstandsfähigkeit gegen Fremdkörper und Berührung. Da dieses Kriterium bei Fahrradtachos nicht von Belang ist, kennzeichnen wir diese Kennziffer mit einem Platzhalter (X). Wichtig ist die zweite Kennziffer der IP-Schutzart, die Auskunft über den Schutz gegen Wasser gibt. Für Fahrradcomputer sind die Schutzarten 5 bis 7 relevant und geläufig. Je höher die zweite Ziffer nach dem X ausfällt, desto beständiger gegenüber Wasser sind die einzelnen Modelle.

SchutzartenBedeutung
IPX5Schutz gegen Strahlwasser (Düse) aus beliebigem Winkel
IPX6Schutz gegen starkes Strahlwasser
IPX7Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen
Die verschiedenen Schutzarten und ihre Widerstandsfähigkeit gegen Witterungsbedingungen.

Verbindungsmöglichkeiten

Viele Fahrradcomputer lassen sich per USB-Kabel mit PCs, Macs oder Tablets verbinden. Hier können sich AnwenderInnen verschiedene Auswertungen, etwa zu Geschwindigkeit, Fahrstrecke oder Höhenprofil anzeigen lassen. Zudem erlauben einige Modelle eine drahtlose Kopplung mit dem Smartphone, zum Beispiel mittels der Funkstandards NFC oder Bluetooth.

Nach dem Kauf

Haben Sie sich für ein Modell entschieden, geht es an die Montage und die Einrichtung. Wie Sie Ihren Radcomputer am besten befestigen, wie Sie den für Ihr Rad passenden Radumfang ermitteln und welche Einstellungen Sie darüber hinaus vornehmen sollten, erläutern wir im Folgenden.

Wie befestige ich meinen Fahrradcomputer am Rad?

Zum Lieferumfang zählt neben der Bedien- und Anzeigeeinheit eine Halterung, die Sie am Lenker oder der Mittelstange des Fahrrads montieren können. Hierzu liegt für gewöhnlich Montagematerial in Form von Gummiringen oder Kabelbindern bei. Ist die Halterung fest montiert, ermöglicht ein Schiebe- oder Drehmechanismus das sichere Einrasten der Bedieneinheit. So behält der Radcomputer auch auf unebenem Terrain immer seinen festen Sitz. Genauso einfach wie das Einrasten sollte auch das Lösen des Tachos vonstattengehen: Unbeaufsichtigt sind die Geräte beliebtes Diebesgut.

Das folgende Video des deutschen Herstellers Sigma Sport veranschaulicht die notwendigen Schritte bei der Montage.

Wie ermittele ich den richtigen Radumfang?

Um herauszufinden, welchen Umfang Ihr Fahrradreifen aufweist und welchen Sie für eine korrekte Messung in Ihren Fahrradcomputer eingeben müssen, haben Sie drei verschiedene Möglichkeiten: Sie können die Reifengröße bei vielen Fahrrädern am Reifenmantel ablesen und entnehmen den zugehörigen Radumfang der Tabelle in der Bedienungsanleitung des Radcomputers. Das ist die einfachste Methode. Die zweite Möglichkeit ist das Messen der Länge einer vollständigen Radumdrehung. Hier erhalten Sie das genaueste Ergebnis. Die dritte Möglichkeit ist die Berechnung des Umfangs anhand des Durchmessers.

Ablesen der Reifengröße

Die einfachste Methode, den Reifenumfang zu ermitteln, ist das Ablesen der Reifengröße nach ETRTO (European Tyre and Rim Technical Organisation). Lesen Sie den Wert vom Schlauch des Rads ab und entnehmen Sie den genormten Radumfang der Größentabelle. Hier kann es je nach Reifenhersteller leichte Abweichungen geben. Wir führen eine Auswahl von Reifengrößen in der folgenden Tabelle auf. Eine ausführlichere Tabelle sowie weitere nützliche Informationen finden Sie in einem Ratgeber des Magazins Planet Fahrrad.

ZollETRTOUmfangZollETRTOUmfang
1650-3051.265 mm2635-5591.990 mm
35-3491.325 mm40-5592.030 mm
37-3491.380 mm47-5592.050 mm
1840-3551.380 mm50-5992.075 mm
50-3551.440 mm57-5992.120 mm
2035-4061.510 mm60-5992.160 mm
40-4061.540 mm37-5902.100 mm
40-4061.580 mm2820-6222.100 mm
50-4061.600 mm23-6222.125 mm
54-4061.620 mm25-6222.100 mm
60-4061.650 mm28-6222.150 mm
2447-5071.900 mm60-6222.160 mm
50-5071.910 mm32-6222.170 mm
54-5071.930 mm35-6222.185 mm
57-5071.955 mm37-6222.230 mm
60-5071.980 mm40-6222.250 mm
62-5071.995 mm42-6222.230 mm
47-6222.250 mm
50-6222.280 mm
54-6222.295 mm
60-6222.330 mm
32-6302.200 mm
40-6352.250 mm
Radumfang nach ETRTO-Standard.
Messen der zurückgelegten Strecke

Eine weitere Methode zur Ermittlung der Reifengröße ist das Ausmessen der zurückgelegten Strecke bei einer vollständigen Umdrehung. Achten Sie vor der Messung darauf, dass der Schlauch ausreichend Druck aufweist. Positionieren Sie das Reifenventil genau senkrecht zum Boden. Markieren Sie den Startpunkt mit einem Stück Kreide. Rollen Sie den Reifen genau eine Umdrehung geradeaus. Die Fugen von Gehwegplatten können dabei eine Orientierung geben. Markieren Sie nun den Punkt auf dem Boden, an dem das Ventil wieder senkrecht steht und messen Sie die Entfernung zwischen den beiden Strichen mit einem Zollstock oder Maßband aus. Die zurückgelegte Strecke in Millimetern entspricht dem Wert, den Sie in Ihr Tachometer eintragen müssen.

Das folgende Video des YouTube-Channels von Sigma Sport verdeutlicht die Vorgehensweise sehr gut.

Ermittlung anhand des Reifendurchmessers

Alternativ zu den genannten Methoden können Sie den Reifenumfang anhand des Durchmessers berechnen. Messen Sie dafür den Durchmesser des Reifens inklusive Mantel aus und multiplizieren Sie diesen Wert mit der Kreiszahl Pi. Diese beträgt gerundet 3,14.

Rechenbeispiel: Ermittlung anhand des Reifendurchmessers

Durchmesser in Millimetern x 3,14 = Umfang in Millimetern

Beträgt der Durchmesser des Reifens beispielsweise 670 Millimeter, ergibt dieser Wert multipliziert mit der Kreiszahl Pi einen Umfang von ungefähr 2.105 Millimetern. Diesen Wert geben Sie dann in Ihren Fahrradcomputer ein. Bedenken Sie, dass Messungenauigkeiten zu Abweichungen bei den ermittelten Daten führen können.

Weiterführende Testberichte

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Fahrradcomputer nicht selbst getestet.

Die Stiftung Warentest führte 2010 einen Fahrradcomputer-Test durch. Obwohl dieser bereits einige Jahre alt ist, sind viele Informationen auch heute noch hilfreich. Die TesterInnen nahmen 19 Modelle, davon 13 einfache und 6 multifunktionale, unter die Lupe.

Bei den einfachen kabelgebundenen Radcomputern landete der Sigma BC 1009 auf dem ersten Platz („Gut“, Testnote 1,9). Hier überzeugten die TesterInnen die kompakte Bauweise, das geringe Gewicht und das einfache, klar ablesbare Display. Auf dem zweiten Platz landete der Fahrradcomputer BBB BCP-03 („Gut“, Testnote 2,0). Den dritten Platz sicherte sich der kabelgebundene Tacho Cateye Strada („Gut“, Testnote 2,1).

Bei den einfachen Fahrradcomputern mit Funkübertragung setzte sich ebenfalls ein Modell der Firma Sigma durch. Der Tacho Sigma BC 1609 überzeugte mit einem klar ablesbaren, beleuchteten Display. Dank Trittfrequenzmessung eignet er sich gut für Trainingseinheiten („Gut“, Testnote 1,9). Den zweiten Platz erreichte das Messgerät Ciclomaster CM 4.2 („Gut“, Testnote 2,1). Auf dem dritten Platz landete das Modell Streetcoach von Penny („Befriedigend“, Testnote 3,5).

Bei den multifunktionalen Modellen teilten sich zwei Fahrradcomputer mit der Testnote 2,2 den ersten Platz: der Preis-Leistung-Sieger Ciclomaster CM 8.3A Plus, der mit Armband auch als Stoppuhr verwendet werden kann und eine gute PC-Software bietet, sowie das Multifunktionsgerät VDO Z3 PC-Link, das in der Bedienung während der Fahrt kleinere Probleme bereitete. Den dritten Platz sicherte sich der Multifunktions-Fahrradcomputer Sigma Rox 9.0 („Gut“, Testnote 2,3), der die beste PC-Software im Test mit an Bord hatte.

Ein aktueller Testbericht aus dem Jahr 2015 findet sich auf der Homepage des Mountainbike Magazins. Hier tragen die Testsieger nicht das geläufige Label „sehr gut“, sondern die eher ungewöhnliche Auszeichnung „überragend“. Letztere erreichten gleich zwei von zwölf Bike-Computern. Sigma Rox 10.0 GPS erreichte in den Kriterien „Bedienbarkeit“ und „Ausstattung/Funktionen“ jeweils die volle Punktzahl. Herz- und Trittfrequenz-Messung sind optional. Das Gerät ist leicht zu bedienen und verfügt über eine barometrische Höhenmess-Funktion. Mit der gleichen Wertung und somit ebenso als Testsieger prämierten die TesterInnen den Tacho Ciclosport CM 9.3 A. Neben der Ausstattung erhielt das Display Bestnoten. Zum Sieger in der Kategorie Preis-Leistung kürten die Redakteure das Modell VDO M4WL. Sie lobten es als kleines, günstiges Gerät mit allen wichtigen Basisfunktionen. Eine Messung der Herz- und Trittfrequenz sowie eine Möglichkeit der Auswertung am Computer fehlen allerdings.

Das Tour Magazin führte 2019 einen Test von Fahrradcomputern für RennfahrerInnen in der Preisspanne zwischen 200 und 400 Euro durch. Ihr Fazit: In puncto Benutzerfreundlichkeit sahen sie die Modelle von GarminSigma und Wahoo vorn. Die Geräte von Bryton und Lezyne werteten sie in diesem Punkt ab. Insgesamt vergaben die TesterInnen für das Fahrrad-Navi Wahoo Elemnt die meisten Punkte. Das Offline-Kartenmaterial stammt von OpenStreetMap und die Verbindungsmöglichkeiten per ANT+, Bluetooth und WLAN überzeugten die TesterInnen.


Abb. 1: © Netzvergleich | Abb. 2: © weerapat1003 / stock.adobe.com | Abb. 3: © Andreas Böhm / stock.adobe.com | Abb. 4: © Elizaveta / stock.adobe.com | Video 1: © SIGMA SPORT / YouTube | Video 2: © SIGMA SPORT / YouTube