Fahrradhelm Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Ein Fahrradhelm schützt den Kopf bei Stürzen und Unfällen wirkungsvoll vor Brüchen, Schnittverletzungen und Schädel-Hirn-Traumata.
  • Zwar besteht in Deutschland keine Helmpflicht für Fahrradfahrer, ein Kopfschutz ist jedoch grundsätzlich empfehlenswert.
  • Damit der Radhelm optimalen Schutz bietet, müssen Größe und Passform genau auf den Träger abgestimmt sein.
  • Für Alltags-Radler, Mountainbiker, Rennrad-, BMX- und Downhill-Fahrer sowie Kinder und Jugendliche gibt es jeweils unterschiedliche Bauarten.
  • Im Idealfall ist der Helm komfortabel, gut belüftet und mit auffälligen Reflektoren versehen.
  • Etabliert haben sich die äußerst robusten Hart- sowie die leichten Mikroschalenhelme. Zu den jüngsten Konstruktionstechniken gehören das In-Mold-Verfahren und das MIPS.
Die besten Fahrradhelme im Vergleich

Sicherheit beginnt am Kopf

Fahrräder stehen hoch im Kurs – und zwar nicht erst seit dem E-Bike-Trend. Schließlich ist Radfahren nicht nur umweltfreundlich, sondern auch ein guter Ausgleich zum Alltag, der für viele Berufstätige sonst ziemlich bewegungsarm aussähe. Die Schattenseite: Deutschland zählt jedes Jahr Tausende Fahrradunfälle.

Die Tagesschau befasste sich im Frühjahr 2019 mit der Frage, warum immer mehr Radfahrer im Verkehr sterben. Zwar sinkt die Zahl der Verkehrstoten insgesamt, bei Radfahrern ist sie allerdings insbesondere in den Großstädten gestiegen. Es ist also nicht verwunderlich, dass sich Radfahrer seit Langem für mehr Sicherheit auf den Straßen einsetzen. Ein Gesetz, das dem Radverkehr eine höhere Priorität einräumt, gibt es bereits seit 2018, doch die Zahl der im Straßenverkehr verunglückten Radfahrer wächst weiter. Aufgrund des steigenden Verkehrsaufkommens, für das die Infrastruktur bislang nicht genügend ausgebaut ist, müssen Radfahrer häufig ausweichen oder sich in den PKW-Verkehr eingliedern, was zu vermehrten Unfällen führt.

Oben ohne? Sicherheit auf freiwilliger Basis

Das Tragen eines Fahrradhelms ist in Deutschland keine Pflicht. Es bleibt also jedem selbst überlassen, für seine Sicherheit im Straßenverkehr zu sorgen. Zwar weisen Eltern ihre Kinder an, beim Radfahren einen Helm zu tragen, bei sich selbst sind sie jedoch weniger konsequent. Dabei nimmt die Unfallgefahr im Erwachsenenalter nicht zwangsläufig ab. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass geübte Pedalritter prinzipiell risikoreicher fahren. Während so mancher den Kopfschutz freiwillig trägt, handelt es sich bei einem Großteil der Freizeit- und Büroradler um Helmmuffel.

Frau setzt Kind Helm auf

Viele Radfahrer lehnen das Tragen eines Fahrradhelms einzig aus Komfortgründen ab. Die einen wollen im Sommer nicht unnötig schwitzen, andere drücken sich vor dem lästigen Verstauen und Mittragen des Helms nach dem Fahren, wieder andere möchten ihre Frisur nicht ruinieren. Die eigene Sicherheit sollte jedoch stets Vorfahrt gegenüber der Eitelkeit haben. Studien besagen, dass das Verletzungsrisiko bei einem Sturz mit dem Fahrrad für Helmträger um bis zu 80 Prozent abnimmt. Auch wenn Ärzte das Tragen eines Fahrradhelms ausdrücklich empfehlen, hat der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club ebenso wenig Interesse daran, eine Helmpflicht in Deutschland einzuführen wie die Bundesregierung. Eine Sorge ist der allgemeine Rückgang der Fahrradnutzung. Dessen ungeachtet kommt es bei Fahrradunfällen nicht selten zu schwerwiegenden Kopfverletzungen.

Die Helmtragequote

Die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) führt bereits seit Mitte der 1970er Jahre Beobachtungen im Verkehr des Bundesgebietes durch. Den Daten zufolge trugen im Jahr 2018 insgesamt 18 Prozent der Fahrradfahrer einen Schutzhelm. Bei Kindern im Alter von 6 und 10 Jahren waren es 82 Prozent, bei den 11- bis 16-Jährigen 38 Prozent und bei den jungen Erwachsenen ab 17 Jahren je nach Altersgruppe zwischen 8 und 23 Prozent.

Die praktischen Lebensretter für Groß und Klein

Ob Profisportler, Hobbyfahrer oder Pendler, im Grunde benötigt jeder einen Helm. Wir empfehlen Ihnen also, auch dann einen Fahrradhelm zu tragen, wenn Sie gerade nur eine schnelle Runde im Wald drehen oder einen Abstecher zum Supermarkt machen. Schließlich muss ein Unfall nicht unbedingt Eigenverschulden sein.

Da der Kopf sehr empfindlich ist, kann selbst ein von außen harmlos wirkender Sturz gefährliche Schädelfrakturen oder Gehirnverletzungen nach sich ziehen. Mit dem Kopfschutz lassen sich derartige Verletzungen erheblich reduzieren. Dem Bundesverkehrsministerium zufolge absorbiert ein qualitativ hochwertiger Fahrradhelm bis zu zwei Drittel der Energie, die bei einem Sturz ohne Helm auf den Kopf einwirken würden. Darüber hinaus trägt ein Fahrradhelm durch eine leuchtende Farbe, Reflektoren oder ein integriertes Licht dazu bei, dass Radfahrer im Straßenverkehr besser gesehen werden. Mit einem Visier versehen schirmt er sogar das einfallende Sonnenlicht ab. Ein wasserdichter Überzug schützt vor Regen.

Ein gewisses Risiko besteht immer – selbst mit Helm. Vorsicht im Straßenverkehr gilt also auch mit Fahrradhelm ausnahmslos. Obwohl er jedoch kein Garant für einen verletzungsfreien Unfall ist, bietet er dennoch einen grundlegenden Schutz.

Topf sucht Deckel – Der perfekte Sitz

Auch der beste Fahrradhelm nützt nichts, wenn er nicht exakt passt. Die richtige Größe und die korrekte Einstellung sind also essenziell. Genau wie ein Schuh sollte auch ein Helm nicht rutschen oder drücken, sondern optimal sitzen. Zwar ist es in der Regel möglich, den Sitz über Drehräder anzupassen, dennoch sollte der Fahrradhelm weitgehend den Dimensionen des Kopfes entsprechen.

Wie ermittle ich die richtige Fahrradhelmgröße?

Alter und Geschlecht sind für den Helmkauf grundsätzlich irrelevant. Sie benötigen also nicht Fahrradhelme, die speziell für Herren oder Damen ausgelegt sind. Stattdessen ist es wichtig, den eigenen Kopfumfang zu kennen. Schließlich ist jeder Kopf anders. Um die passende Größe zu ermitteln, messen Sie den Kopfumfang mit einem Maßband (alternativ mit einer Schnur) aus. Dafür legen Sie es – leicht schräg in Richtung Nacken versetzt – einen Finger breit über den Augenbrauen (der breitesten Stelle Ihres Kopfes) an und führen es möglichst gerade um den Kopf herum. Die ermittelte Zahl in Zentimetern ergibt Ihre Helmgröße.

Ähnlich wie bei Hüten sind die Größen auch bei Fahrradhelmen in die Konfektionseinheiten XXS bis XXL unterteilt. Folgender Auflistung entnehmen Sie den jeweils zugehörigen Kopfumfang:

  • XXS: 51 bis 52 Zentimeter
  • XS: 53 bis 54 Zentimeter
  • S: 55 bis 56 Zentimeter
  • M: 57 bis 58 Zentimeter
  • L: 59 bis 60 Zentimeter
  • XL: 61 bis 62 Zentimeter
  • XXL: 63 bis 64 Zentimeter

Für Kinder gelten andere Maßstäbe:

  • XS: 44 bis 49 Zentimeter (Kinder ab 1 Jahr)
  • S: 46 bis 51 Zentimeter (Kinder ab 2 Jahren)
  • S und M: 49 bis 53 Zentimeter (Kinder ab 3 Jahren)
  • M: 52 bis 59 Zentimeter (Kinder ab 4 Jahren)

Da Kinder schnell aus einem Fahrradhelm herauswachsen, sollten Sie die Passgenauigkeit regelmäßig überprüfen.

Wann sitzt der Fahrradhelm richtig?

Ist die passende Helmgröße für Ihre Kopfform gefunden, geht es an die Feinjustierung. Schließlich ist die Größe längst nicht alles – ebenso wichtig ist die Passform.

Fahrradhelm richtiger Sitz
Darauf müssen Sie bei der Ermittlung der richtigen Helmgröße und -passform achten.
Verschluss und Feststellriemen

Nur ein perfekt sitzender Fahrradhelm kann Sie im Notfall schützen. Dafür müssen Sie den Helm mithilfe des Verschlusses und der Feststellriemen genau auf Ihren Kopf einstellen. Setzen Sie den Fahrradhelm waagrecht auf Ihren Kopf, und zwar weder zu tief im Nacken, damit der Schirm nicht nach oben ragt, noch zu tief auf der Stirn, damit er Ihre Sicht nicht blockiert. Für den Fall, dass Ihr Fahrradhelm ein Drehrad besitzt, drehen Sie es so fest, dass der Helm beim Kopfschütteln nicht verrutscht. Passen Sie daraufhin die Beriemung an: Beide Riemen sollten dicht unterhalb des Ohres aufeinandertreffen und jeweils direkt unter Ihrem Ohrläppchen ein „Y“ bilden. Fixieren Sie diese Position mithilfe des Klemmmechanismus.

Drehrad und Sicherheitsverschluss

Der integrierte Kunststoffring im Helminneren sorgt dafür, dass der Lebensretter fest am Kopf sitzt. Die meisten Fahrradhelme sind im Nackenbereich außerdem mit einem Drehrad ausgestattet, über das sich die Größe präzise justieren lässt. Im Idealfall ist es auch dann noch gut erreichbar, wenn Sie den Helm tragen. Der Sicherheitsverschluss befindet sich unter dem Kinn und ist meist weich gepolstert. Für gewöhnlich handelt es sich hierbei um einen Magnet- oder Steck- beziehungsweise Klickverschluss, der sich einhändig mit minimalem Kraftaufwand öffnen lässt.

Kinngurt

Der Kinngurt sollte keinesfalls in die Haut einschneiden. Idealerweise ist noch ein Finger breit Platz zwischen Riemen und Kinn, damit Sie nach einem Unfall noch genügend Luft bekommen. Kürzen Sie das überstehende Ende des Kinnriemens mit einer Schere und versiegeln Sie die Schnittkante mithilfe eines Feuerzeugs. Damit Sie im Winter auch eine Mütze unter dem Fahrradhelm tragen können, ist es ratsam, das Band nicht zu sehr zu kürzen, um es bei Bedarf entsprechend erweitern zu können. Die Riemen sollten nicht stören, wenn der Helm komfortabel anliegt. Hier gilt folgende Faustformel: Wenn Sie den Fahrradhelm vor- und zurückbewegen, sollte die Stirn leicht Falten schlagen. Erst dann sitzt der Helm stramm genug. Bei einem verschlossenen Kinnriemen darf sich der Fahrradhelm nicht nach hinten abstreifen lassen. Die Vorderkante sollte mit den Augenbrauen abschließen.

Innenpolster

Hochwertige Modelle besitzen Innenpolster, die sich über Klettverschlüsse leicht herausnehmen lassen. Diese sorgen für einen hohen Tragekomfort. Der Helm darf nur dort am Kopf aufliegen, wo sich das Innenpolster befindet. Andernfalls würde er bereits nach kurzer Zeit an der Kopfhaut reiben. Er sollte eng am Kinn sitzen, aber nicht drücken. Wenn der Fahrradhelm den Kopf nicht richtig umschließt, ist er mitunter durch versetzbare Kletteinsätze anpassbar. Brillenträger müssen zusätzlich darauf achten, dass der Helm die Brille nicht nach oben drückt; das würde zu einer verzerrten Sicht führen.

Die verschiedenen Konstruktionsarten

Bei den Fahrradhelmen haben sich zwei Bauformen durchgesetzt: Hartschalenhelme und Mikroschalenhelme. Beide Typen besitzen eine innere Dämpfungsschale, unterscheiden sich jedoch im Hinblick auf ihre äußere Kunststoffschale. Weichschalenhelmen fehlt diese äußere Kunststoffschicht komplett, weswegen sie inzwischen als veraltet gelten. Darüber hinaus gibt es zwei spezielle Konstruktionsverfahren: die In-Mold-Technik und das MIPS.

Microshell, Hardshell oder Softshell?

Das Grundgerüst aus Hartschaum fängt die Energie im Falle eines Aufpralls ab. Sie verteilt die punktuelle Stoßenergie großflächig auf die gesamte Helmoberfläche, was den Kopf vor Schäden bewahrt. Der sehr leichte Kunststoff EPS (expandiertes Polystyrol) gewährleistet diese stoßdämpfende Wirkung. Darüber befindet sich eine harte, widerstandsfähige Schale, meist aus ABS (Acrylnitrid-Butadien-Styrol) oder Polycarbonat gefertigt. Zum einen verhindert sie, dass sich spitze Gegenstände durch den Fahrradhelm bohren, zum anderen bremst sie Rutschbewegungen auf dem Asphalt ab. Ebendiese Schicht wird je nach Stärke und Material entweder als „Microshell“ (dünn und leicht) oder „Hardshell“ (robust und schwer) bezeichnet.

Hartschalenhelm
Hartschalenhelme

Aufgrund ihrer dicken Kunststoffschale sind Hartschalenhelme zwar schwerer als Mikroschalenhelme, aber auch sicherer. Dementsprechend bieten sie optimalen Schutz gegen mechanische Einwirkungen. Hersteller verbauen meist einen zusätzlichen Kinnbügel, der das Gesicht noch besser abschirmt. Da sie auch bei hohen Geschwindigkeiten maximalen Schutz bieten, sind Hartschalenhelme vor allem im Radsport, etwa im BMX- oder Downhill-Bereich, vertreten.

Mikroschalenhelm
Mikroschalenhelme

Mikroschalenhelme sind heute am weitesten verbreitet. Sie besitzen einen dünnen, glatten Kunststoffüberzug. Diese Oberfläche erleichtert das Abrollen im Falle eines Sturzes und beugt auf diese Weise der Gefahr eines Schleudertraumas vor. Meist verfügen Mikroschalenhelme über mehrere Belüftungsöffnungen, damit sich die Wärme nicht staut. Zwar sind sie leichter, dafür aber weniger stabil als Hartschalenhelme. Aufgrund ihres geringen Gewichts eignen sich diese bequemen Modelle nicht nur für Rennradfahrer, sondern auch für Alltagsradler und Kinder.

Überholt: Weichschalenhelme

Weichschalenhelme, auch Softshell-Helme, sind kaum noch auf dem Markt vertreten. Sie bestehen lediglich aus einer Hartschaumstoff-Schale. Die Dämpfungsschicht ist mit einem Stoff überzogen oder beflockt. Diese Helmart entspricht nicht mehr den heutigen Sicherheitsstandards.

Fest verschweißt: Das In-Mold-Verfahren

Um eine stabile Verbindung zwischen den einzelnen Komponenten und der Helmstruktur zu gewährleisten, werden beim sogenannten In-Mold-Verfahren (zu Deutsch Spritzgießverfahren) Schale und Hartschaum miteinander verschweißt. Auf diese Weise erlangt der Fahrradhelm ein deutlich höheres Sicherheitsniveau als gewöhnliche Helme, deren Komponenten lediglich miteinander verklebt sind. In-Mold-Helme sind entsprechend langlebiger, da sich der Kleber zwischen den Komponenten nicht mit der Zeit durch Sonnen-, Witterungs- und Schweißeinwirkung auflösen kann. Außerdem fangen sie Stürze auf spitze Gegenstände besser ab. Die Technologie kommt vorrangig bei Sporthelmen zum Einsatz.

MIPS – Schutz mit Hirn

Einige Fahrradhelme sind inzwischen mit dem sogenannten MIPS-System („Multi-Directional Impact Protection System“) ausgestattet. Dieses System haben Hirnchirurgen und Wissenschaftler gemeinsam entwickelt, um auch nicht-lineare Rotationskräfte, die bei einem schrägen Aufprall beziehungsweise einem seitlichen Sturz auf das Gehirn wirken, zu minimieren. Damit sind also auch seltenere, eben nicht geradlinige Schläge abgedeckt. Dagegen können klassische Fahrradhelme in erster Linie frontale Schläge abfangen, die unter einem rechten Winkel und ohne Rotationskraft entstehen.

Eine Kunststoffschale im Helminneren ist mit flexiblen Gummibändern befestigt, sodass sie beweglich bleibt und innerhalb des Fahrradhelms rotieren kann. Auf diese Weise kann sie die Rotationsbelastung aufnehmen und die Aufprallenergie verringern. Als Vorbild dient das menschliche Gehirn, das sich in der Schädelflüssigkeit bewegt. Im Falle eines Schlages mildert es dadurch die auf den Kopf einwirkenden Kräfte ab.

Darauf kommt es beim Kauf an

Ein Fahrradhelm muss nicht nur gut sitzen, sondern auch weitere wichtige Anforderungen erfüllen. Dazu gehören unter anderem ein niedriges Gewicht, eine ausreichende Belüftung und eine ansprechende Farbgestaltung. Außerdem sollte er bestimmte Prüfsiegel aufweisen.

(Ge-)Wichtig

Das Gewicht wird vor allem von der Konstruktionsart bestimmt. Leicht sollte der Fahrradhelm aber in jedem Fall sein. Je weniger er wiegt, desto komfortabler ist er schließlich zu tragen. Bereits nach kurzer Zeit merken Träger jedes Gramm auf ihrem Kopf. Fliegengewichte bringen nur 175 Gramm auf die Waage, Schwergewichte dagegen bis zu 450 Gramm. Letztlich hängt die Entscheidung vom Einsatzzweck ab. Während sich ein schwerer Helm eher für Downhiller oder Sportler eignet, ist ein leichter Fahrradhelm für die meisten Alltagsradler, Pendler und Freizeitfahrer die richtige Wahl.

Lüftungsschlitze gegen einen heißen Kopf

Vor allem im Sommer oder auch bei besonders anstrengenden Fahrten kann es unter dem Fahrradhelm heiß werden. Über Lüftungsschlitze am Helm gelangt Frischluft an den Kopf. Das verhindert einen Hitzestau. Radfahrer kommen nicht so schnell ins Schwitzen und bewahren auch bei längeren Touren stets einen kühlen Kopf.

Regenschutz: Für einen trockenen Kopf

Da die Belüftungsschlitze meist nicht wasserdicht sind, bieten viele Hersteller einen Regenschutz an. Die Helmüberzüge sorgen dafür, dass das Regenwasser nicht in die Öffnungen dringt.

Signalfarben für die Sichtbarkeit

Ein Fahrradhelm in leuchtenden Farben, etwa Grün oder Gelb, erhöht die Sichtbarkeit und damit auch die Sicherheit im Straßenverkehr – insbesondere bei Fahrten im Dunkeln. Mit Signalfarben werden Träger eher wahrgenommen. Gedeckte Farben sehen dagegen eleganter aus, sind aber vor allem in der dunklen Jahreszeit keine gute Wahl. Als Alternative halten auch sichtbar angebrachte Reflektoren her, seien es Bänder oder Aufkleber.

Safety First: Normen und Prüfsiegel

Um auf dem deutschen Markt verkauft werden zu dürfen, müssen Fahrradhelme von einer offiziellen, unabhängigen Prüfstelle genehmigt worden sein. Befindet sich ein Prüfsiegel (meist als Aufkleber) im Helminneren, wurde das Produkt von Testern geprüft und zugelassen. Am wichtigsten ist das Normzeichen EN 1078. Die EU-Norm belegt, dass der Fahrradhelm den Sturz aus einer bestimmten Höhe überstanden hat und dementsprechend als unfallsicher gilt. In Deutschland erfolgt die Prüfung durch den TÜV. Einige Modelle besitzen zusätzlich das CE- oder GS-Siegel.

Sicherheit vor Preis

Wenn Sie einen Fahrradhelm kaufen, sollte er Preis eine untergeordnete Rolle spielen. Höherpreisige Modelle sind nicht zwangsläufig sicherer, sondern vor allem besser verarbeitet und komfortabler zu tragen. Gute Fahrradhelme erhalten Sie bereits ab einem Preis von 50 Euro. Wenn Sie speziellere Ansprüche haben, kann der Preis aber auch schnell höher, mitunter bei mehreren hundert Euro, liegen. Günstige Einsteiger-Helme für den alltäglichen Gebrauch gibt es auch zu Preisen ab 25 Euro. Teure Marken, High-End-Ausführungen und Spezialhelme für den Enduro-, Rennrad- oder Offroad-Bereich kosten dagegen mitunter über 300 Euro.

Besonderheiten und Extras

Für viele Fahrradhelm-Modelle gibt es Zubehör. Dazu zählen zum Beispiel ein Schläfenschutz, eine Kamera oder auch ein Blinker. Diese kleinen Extras können das Leben so mancher Radfahrer durchaus bereichern beziehungsweise erleichtern. Zu den beliebtesten Features gehören außerdem die folgenden:

Visier
Visier

Ein Visier schützt Radfahrer nicht nur vor Sonne, Wind und Regen, sondern auch vor Insekten. Vor allem bei hohen Geschwindigkeiten kommt es gelegen. Darüber hinaus erspart es Fahrradfahrern das Tragen einer Sonnenbrille. Im Idealfall ist das Visier, das Sonnenblende fungiert, demontierbar, sodass sie sich beispielsweise bei bedeckten, aber trockenen Tagen abnehmen lässt. Manche Modelle sind zudem verspiegelt oder getönt.

Insektenschutz
Insektenschutz

Bei vielen Helmen befindet ich im Frontbereich ein Insektenschutzgitter aus einem recht engmaschigen Draht, das Fliegen und anderen ungeladenen Gästen den Zutritt verwehrt. Häufig sind auch die Belüftungslöcher am Fahrradhelm mit Netzen ausgestattet, sodass sich keine Fremdkörper darin verfangen können.

eingebaute Lampe
Eingebaute Lampe

Für schlechte Lichtverhältnisse besitzen manche Fahrradhelme eine eingebaute LED-Lampe auf der Rückseite. Ein Knopfdruck genügt meist und schon beginnt der Helm zu leuchten. Das sorgt für bessere Sichtbarkeit und zusätzliche Sicherheit, wenn Radfahrer im Dunkeln unterwegs sind. Mitunter sind sie in verschiedenen Farben erhältlich oder können blinken.

Helmtasche
Helmtasche

Damit Fahrradfahrer ihren Fahrradhelm nach dem Abstellen ihres Rads nicht dauerhaft bei sich tragen müssen, gibt es spezielle Taschen für die Helme. Um einem Diebstahl vorzubeugen, sind diese zum Teil sogar abschließbar. So müssen Träger ihren Fahrradhelm nicht mit sich herumschleppen, sondern können ihn an ihrem Fahrrad lassen.

Gesichtshaube
Gesichtshaube

Eine Gesichtshaube, auch Sturmhaube, dient als Kopf- und Halsschutz und passt meist ohne Probleme unter den Fahrradhelm. Meist können Nutzer sie entweder als Halbmaske oder als Schal beziehungsweise Halstuch tragen. Sie schützt Fahrradfahrer besonders gut im Herbst und Winter vor Kälte und Wind. Manche Hauben sind auf der Rückseite mit einem Schlitz für einen Zopf versehen.

Helme für jeden Einsatzbereich

Ob Mountainbike, Rennrad oder BMX, je nach Fahrraddisziplin bietet sich eine andere Helmbauart an. Für nahezu jeden Einsatzbereich gibt es inzwischen einen spezialisierten Fahrradhelm, der in seinem Metier ein Höchstmaß an Schutz gewährleistet.

Helmtypen
Von links nach rechts: City-Helm, MTB-Helm, Rennrad-Helm, BMX-Helm, Fullface-Helm und Kinderhelm.

City- und Trekkinghelme: Ideal für Stadt und Freizeit

Wer einen Standard-Helm für den Alltag sucht, ist mit den City- oder auch Trekking-Helmen gut beraten. Dabei handelt es sich um nicht weiter spezialisierte Modelle, die sich hauptsächlich auf ihre Schutzaufgabe im Straßenverkehr fokussieren. City-Fahrradhelme leisten den meisten Radfahrern auf dem Weg zum Supermarkt oder ins Büro gute Dienste. Sie sind vielseitig einsetzbar und bieten einen rundherum hohen Tragekomfort. Zwar sind die Allround-Talente für den City-Einsatz vor allem auf Komfort ausgelegt, dennoch bieten sie optimalen Schutz.

Zahlreiche Belüftungsöffnungen sorgen für die nötige Luftzufuhr. Ein nach vorn verlängerter Schirm schützt Fahrer vor Sonne und Regen. Zusätzliche Abschirmung bietet ein Visier.

Mountainbike-Helme: Rundumschutz abseits der Strecke

Mountainbike-Helme, auch Offroader oder MTV-Helme genannt, sind speziell für die Gefahren abseits des Fahrradweges konstruiert. Sie bieten einen Rundumschutz vom Nacken bis zum Gesicht, wenn Radfahrer auf dem Trail unterwegs sind. Vor allem im Gelände, wo die Erste Hilfe nach einem Unfall gegebenenfalls nicht so rasch vor Ort ist wie in der Stadt, ist es wichtig, den Körper bestmöglich zu schützen. Entsprechend besitzen sie eine sehr große Schutzfläche. Im Nacken sind sie besonders tief geschnitten. Die Außenschale der MTB-Helme ist zudem extrem belastbar.

Lüftungsschlitze sorgen für ein angenehmes Klima; ein Visier schützt vor Schlammspritzern und Ästen beziehungsweise im Winter auch vor Schnee. Der Magnetverschluss erleichtert das Anlegen und Lösen des MTB-Helmes. Zwar sind MTB-Helme etwas klobiger, nicht jedoch zwingend schwerer als andere Fahrradhelme. Während die Enduro-Variante etwas leichter, gut belüftet und mit einem verstellbaren Visier ausgestattet ist, handelt es sich bei der All-Mountain-Variante um die geländetauglichere Version. Dieses Basismodell mit Polycarbonat-Schale ist für eine höhere Schutzwirkung im Bereich des Hinterkopfes tiefer gezogen und geht auch an den Schläfen weit nach unten.

Rennradhelme: Für Geschwindigkeitsfans

Rennradfahrer benötigen einen Fahrradhelm, der sie beim Beschleunigen nicht behindert. Der Rennradhelm sollte also einen möglichst geringen Luftwiderstand haben und extrem leicht sein. Zum einen zeichnet er sich durch eine abgeflachte Stirn aus. Zum anderen wiegen die aerodynamischen Leichtgewichte meist nur zwischen 200 und 300 Gramm, sodass sie selbst auf längeren Strecken noch angenehm zu tragen sind. Zugleich ist es aufgrund der hohen Geschwindigkeiten besonders wichtig, dass der Rennradhelm einen hohen Schutz bietet.

Belüftungsschlitze sind vor allem in den Sommermonaten ein Muss, damit der Kopf nicht überhitzt. Praktisch ist zudem eine herunterklappbare Sonnenbrille.

BMX- und Dirt-Helme: Maximaler Schutz bei spektakulären Stunts

Freestyler sind mit einem BMX- beziehungsweise Dirt-Helm am besten beraten. Die kompakte Ausführung eignet sich für Funsport-Session mit Stunts und Tricks auf dem Rad. Deshalb unterscheidet sich ein BMX-Helm wesentlich von den Standardvarianten. Die runde, dicht geschlossene Halbschale ist zwar kompakt, bietet aber einen hohen Schutz. Der tiefere Schnitt sorgt auch bei einem Aufprall für ausreichend Schutz am Hinterkopf.

Der Fahrradhelm ist gepolstert und verfügt über eine sehr harte, belastbare Außenschale. Dafür verzichten Hersteller meist auf Belüftungslöcher. Außerdem ist ein BMX- beziehungsweise Dirt-Helm vergleichsweise schwer.

Fullface-Helme: Für anspruchsvolle Strecken

Der Fullface-Helm, auch als Vollvisierhelm geläufig, ist ein Modell „für die besondere Beanspruchung“. Wie es der Name bereits vermuten lässt, handelt es sich um einen Rundumschutz für Kopf, Nacken und Kinn. Er besteht aus einer robusten Schale, mitunter aus Carbon gefertigt, und einem stabilen Kinnbügel. Anstelle des Visiers ist er mit einer Schutzbrille ausgestattet. Sicht und Beweglichkeit sind also leicht eingeschränkt.

Damit erinnert er auf den ersten Blick vielmehr an einen Motorradhelm als an einen Fahrradhelm. Durch seine feste Kinnpartie bietet er Downhill-Fahrern selbst bei hohen Geschwindigkeiten und rasanten Abfahrten im Falle eines Sturzes ein Höchstmaß an Schutz.

Kinder- und Jugendhelme: Sicherheit im Kleinformat

Für den Nachwuchs gibt es spezielle Kinder- und Jugendhelme. Im Prinzip handelt es sich dabei um eine verkleinerte sowie meist farbenfrohere Version eines Fahrradhelms für Erwachsene. Meist besitzen sie einen tiefer gezogenen Nackenschutz und einen schirmartig verlängerten Stirnbereich. Am Hinterkopf sind Kinderhelme entsprechend abgeflacht. Für gewöhnlich sind sie mit einem Sonnenschutz und zahlreichen Luftlöchern ausgestattet. Auch an Leuchtelementen sparen die Hersteller nicht. Besonders beliebt sind „Nutcase“-Helme, die unter anderem bei Skatern zum Einsatz kommen.

Es gibt eine große Auswahl an Motiven, Mustern und Designs. Außerdem ist die Handhabung kinderfreundlich gehalten, sodass die Kleinen den Fahrradhelm problemlos öffnen und schließen können. Kinder- und Jugendhelme stehen den Versionen für die Großen in nichts nach, was die Materialeigenschaften und die Verarbeitung betrifft.

Praktische Helmideen: Der Hair-Port und der Fahrrad-Airbag

Eine praktische Erfindung ist der sogenannte Hair-Port. Er erleichtert Helmträgern mit Zopf das Leben. Eine Auslassung an der Helmrückseite bietet dem Träger genug Freiraum, um seinen Zopf hindurchzulegen, sodass er nicht unangenehm unter dem Fahrradhelm drückt.

Außerdem gibt es für Fahrradfahrer einen Helm-Airbag, der um den Hals getragen wird und sich bei einem Unfall in Sekundenbruchteilen entfaltet. Er löst sich mithilfe eines Sensors erst im Falle eines Sturzes und stülpt sich um den Kopf. Dank seines unauffälligen Sitzes am Hals ist er insbesondere bei den Fahrradfahrern gefragt, die andernfalls aus Eitelkeit auf einen Fahrradhelm verzichten würden.

E-Bikes: Fahrradhelm oder Motorradhelm?

Für S-Pedelecs schreibt der deutsche Gesetzgeber in der Straßenverkehrsordnung (StVO), Paragraf 21a, Absatz 2, in Sachen Kopfschutz einen „geeigneten Schutzhelm“ vor. Somit gibt es keine klar definierte Vorschrift, ob Pedelec-Fahrer einen Fahrrad- oder Motorradhelm tragen sollten. Ein Fahrradhelm eignet sich für die meisten Radler jedoch grundsätzlich besser, da sie sich aktiver und dynamischer bewegen als Motorradfahrer und dementsprechend einen leichteren Helm benötigen.

Hinweise zur Haltbarkeit und Pflege

Ein Fahrradhelm ist zwar keine Anschaffung für die Ewigkeit, damit Sie aber möglichst lange etwas von Ihrer Investition haben, geben wir Ihnen einige essenzielle Pflegetipps. Außerdem erläutern wir, wann es an der Zeit ist, den Helm durch ein neues Modell auszutauschen.

Die Haltbarkeit: Ein Kopfschutz für die Ewigkeit?

Für die Anschaffung eines neuen Fahrardhelms gibt es zwei Hauptanlässe: das Alter und den Zustand. Nach einer mehrjährigen Nutzung verliert die Polsterung für gewöhnlich an Pufferwirkung, was Auswirkungen auf den Schutz hat. Darüber hinaus sind Fahrradhelme dauerhaft den Wettereinflüssen ausgesetzt, von Sonne über Regen bis hin zu Schnee. Nach einer gewissen Zeit wird die Schale porös und spröde, wodurch sie ihre Stabilität einbüßt. Deshalb empfehlen die meisten Hersteller, den Fahrradhelm nach drei bis fünf Jahren auszutauschen. Wer viel mit dem Fahrrad unterwegs ist, sollte den Helm sogar alle zwei bis drei Jahre ersetzen. Eine pauschale Aussage über die Haltbarkeit ist allerdings nicht möglich.

Ein Neukauf ist spätestens dann erforderlich, wenn Sie an Ihrem Fahrradhelm einen Defekt, etwa Risse in der Schale oder gar Materialabsplitterungen, mit dem bloßen Auge erkennen. Auch nach einem Sturz mit dem Helm sollten Sie sich nach einem neuen Modell umschauen. Schließlich könnte es zu einem Schaden im Helminneren gekommen sein, den Sie äußerlich vielleicht gar nicht wahrnehmen. Selbst feinste Haarrisse beeinträchtigen die Widerstandsfähigkeit des Fahrradhelms – und damit auch seine Schutzfunktion.

Tipps zur Lagerung, Pflege und Reinigung

Für eine lange Haltbarkeit sollten Sie mit Ihrem Helm nicht nur behutsam umgehen, sondern ihn auch pflegen. Bewahren Sie ihn nicht in feuchten Räumen auf, da das Material verschleißen könnte. Auch UV-Licht ist schädlich für den Fahrradhelm: Der Schaum wird bröselig und die Außenschale löst sich nach und nach von der Innenschale. Lagern Sie ihn also nicht in direktem Sonnenlicht oder in der Nähe von Wärmequellen, sei es ein heißer Kofferraum oder eine Heizung. Stattdessen bietet sich ein dunkler, kühler und vor allem trockener Lagerplatz an.

dreckiges Mountainbike im Wald

Während einer Radtour sammeln sich die verschiedenartigsten Beschmutzungen auf dem Fahrradhelm an. Diese reichen von Wasserflecken über Matsch bis hin zu Insekten, die daran hängen bleiben. Deshalb ist es wichtig, die Kopfbedeckung regelmäßig zu reinigen. Spezielle Reiniger sind dafür nicht nötig; aggressive Putzmittel, die Benzin, Aceton oder Chlor enthalten, sind sogar tabu, da sie den Fahrradhelm porös machen. Lauwarmes Wasser mit etwas Spülmittel oder Seifenlauge ist völlig ausreichend. Wischen Sie zunächst entlang der Oberfläche. Im Falle hartnäckiger Verschmutzungen können Sie auch einen Schwamm benutzen und etwas fester schrubben. Reinigen Sie anschließend die Lüftungskanäle, die Reflektoren und die Gurte.

Im Inneren des Fahrradhelms setzen sich neben Straßenschmutz auch Schweiß und Rückstände von Haarpflegeprodukten ab. In der Regel sind die Innenpolster herausnehmbar. Waschen Sie diese also aus hygienischen Gründen hin und wieder in der Waschmaschine, idealerweise in einem Waschsack, bei 30 Grad Celsius – zumindest, falls das vom Hersteller so vorgesehen ist. Andernfalls müssen Sie auf eine Handwäsche zurückgreifen. Nutzen Sie jedoch keinesfalls den Trockner.

Andere Länder, andere Bestimmungen

In vielen anderen Ländern gibt es bereits eine Helmpflicht. Dazu gehören unter anderem

  • Australien,
  • Finnland,
  • Malta,
  • die Slowakei (außerhalb geschlossener Ortschaften),
  • Spanien (außerhalb geschlossener Ortschaften, außer bei langen Steigungen und hohen Temperaturen) und
  • Südafrika.

Ausschließlich für Kinder gilt in folgenden Ländern eine Helmpflicht:

  • Estland: unter 16 Jahren
  • Island: unter 15 Jahren
  • Israel: unter 18 Jahren
  • Japan: unter 18 Jahren
  • Kroatien: unter 16 Jahren
  • Litauen: unter 18 Jahren
  • Österreich: unter 12 Jahren
  • Schweden: unter 15 Jahren
  • Slowenien: unter 15 Jahren
  • Slowakei: unter15 Jahren
  • Südkorea: unter 13 Jahren
  • Tschechien: unter 18 Jahren

Wer also einen Auslandsaufenthalt plant, sollte sich vorab über die aktuellen Regelungen informieren.

Bei den E-Bikes erfolgt eine Unterteilung in zwei Kategorien: Für Pedelecs mit einem 250 Watt starkem Motor, einer Tretunterstützung bis zu 25 Kilometern pro Stunde und einer Anfahrtshilfe bis 6 Stundenkilometer gilt grundsätzlich keine Helmpflicht, da sie verkehrsrechtlich als Fahrrad angesehen werden. Bei S-Pedelecs mit einer Höchstgeschwindigkeit von 45 Kilometern pro Stunde besteht dagegen eine Helmvorschrift. Diese Elektrofahrräder zählen nämlich als Kleinkrafträder. Grundsätzlich empfehlen wir jedoch, auf jedem E-Bike einen Fahrradhelm zu tragen.

Weiterführende Testberichte

 Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Fahrradhelme nicht selbst getestet.

In der Test-Datenbank der Stiftung Warentest finden sich insgesamt 35 Fahrradhelm-Modelle. Zuletzt führten die Test-Experten im Jahr 2017 einen Vergleich von Fahrradhelmen; die Testreihe umfasste 15 Modelle. 7 getestete Modelle befanden die Tester für „gut“. Einige Helme zeigten jedoch Schwächen in puncto Unfallschutz. „Gute“ Fahrradhelme gibt es den Experten zufolge bereits ab 55 Euro. Von dem einzigen Falthelm im Fahrradhelm-Test raten sie jedoch ab. Da er dem Kopf nur „ausreichenden“ Schutz bietet, belegt er im Test den letzten Platz.

Zu den Testkriterien gehörten

  • der Unfallschutz (der Schutz vor Kopfverletzungen, die Abstreifsicherheit, die Konstruktion und Belastbarkeit von Riemen und Schloss sowie die Erkennbarkeit im Dunkeln),
  • die Handhabung und der Komfort (die Gebrauchsanleitung, die Kennzeichnungen, das Anpassen, Aufsetzen und Absetzen, der Tragekomfort, die Belüftung, der Blendschutz und die Reinigung),
  • die Hitzebeständigkeit und
  • die Schadstoffbelastung.

Bei den zuletzt getesteten Helmen wurde der Casco Activ 2 im Vergleich mit der Testnote 1,7 („Gut“) zum besten Fahrradhelm. Auf den Testsieger folgt der Cratoni Pacer mit der Testnote 1,8 („Gut“). Den dritten Platz belegte der Beam Mips von Lazer mit dem Testurteil 2,1 („Gut“).

Auch die Tester von ÖKO-TEST prüften im Jahr 2018 einige Fahrradhelme von AbusAlpinaBellDecathlonCarreraCascoInter-UnionGiroScott SportIkea und Uvex auf Herz und Nieren. Sie testeten elf Modelle im Hinblick auf die Sicherheit, den Komfort und die Inhaltsstoffe. Acht Fahrradhelme sind den Experten zufolge empfehlenswert. Nur ein einziger Fahrradhelm schnitt mit dem Testurteil „Sehr gut“ ab. Kritik übten die Tester insbesondere an den Inhaltsstoffen so mancher Testkandidaten.

Im Test des ADAC aus dem Jahr 2017 mussten sich 15 Fahrradhelme beweisen. Sieben Testprodukte schnitten mit den Testprädikat „Gut“ (von CascoCratoniLazerLimarAlpinaBell und Uvex), sieben mit einem „Befriedigend“ (von AlbusB’twinO’NealPropheteGiroPOC und KED) und einer mit einem „Ausreichend“ (von Overade) ab. Die Ergebnisse gleichen denjenigen der Stiftung Warentest.


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