Fahrradsattel Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Beim Radfahren trägt der Sattel beträchtlich zum Fahrkomfort bei.
  • Welcher Sattel der richtige ist, hängt von der Fahrweise und der Sitzposition ab.
  • Sättel sind in ihrer Form auf bestimmte Aktivitäten zugeschnitten, wie gemächliches Fahren oder Sport.
  • Ein wichtiger Anhaltspunkt ist der Abstand zwischen den Sitzknochen.
  • Ein passender Sattel ist nur bequem, wenn die richtige Sattelhöhe gewählt wird.
Die besten Fahrradsättel im Vergleich

Komfortabel radeln mit dem richtigen Fahrradsattel

Das Fahrrad ist ein beliebtes Fortbewegungsmittel, weil es Mobilität mit körperlicher Betätigung vereint. So wird der tägliche Arbeitsweg zur Sporteinheit. Ein sonniges Wochenende lädt förmlich zur Radtour ein. Wenn beim Radfahren aber Rücken und Hintern schmerzen, möchten wir am liebsten wieder absteigen. Grund für die Beschwerden ist oft ein unpassender Fahrradsattel. Mit der richtigen Ausführung kommt auch das Fahrvergnügen wieder.

Der Sattel ist neben den Pedalen und dem Lenker einer von drei Kontaktpunkten zwischen dem Fahrer und dem Rad. Das Gesäß gehört zu den Körperregionen, die beim Radfahren am meisten belastet werden. Bei bestimmten Fahrweisen ruht beinahe das ganze Körpergewicht auf diesem Bereich. Die Wahl des richtigen Sattels ist daher entscheidend für bequemes, gesundes und ausdauerndes Fahren.

Verschiedene Sättel für Alltag und Sport

Die meisten Menschen nutzen das Fahrrad vor allem im Alltag, etwa um zur Arbeit zu fahren, Erledigungen zu tätigen oder Freunde zu besuchen. Gerade in Großstädten ist es oft leichter, sich mit dem Rad fortzubewegen, als das Auto zu nehmen. Hierfür ist kein besonders sportliches Fahrrad nötig. Ein solches Rad ist weniger alltagstauglich als ein Citybike oder Hollandrad, die sich optimal für den Alltagsgebrauch eignen. Viele Radfahrer suchen also einen Sattel, der vor allem komfortabel ist und das ruhige Fahren in aufrechter Position unterstützt. Vor allem dann, wenn das Rad täglich genutzt wird, ist ein hochwertiger und zur eigenen Anatomie passender Sattel wichtig.

Wer hingegen Fahrradfahren als Sport betreibt, benötigt einen anderen Sattel. Aufgrund der vornübergebeugten Sitzposition, zum Beispiel beim Rennradfahren, spielt die Polsterung keine Rolle, da mehr Gewicht auf dem Lenker lastet. Polsterung bedeutet nur zusätzliches Gewicht. Bei sportlichen Fahrrädern, ob Rennrad oder Mountainbike, ist eine Sattelform wichtig, die das Schambein schont. Da Rennrad-und Zeitfahren eine weniger aufrechte Sitzhaltung erfordern, wird dieses besonders belastet.

Anzeichen, dass Ihr Sattel nicht der Richtige ist

Dass ein Sattel nicht zu Ihrem Hinterteil passt, erkennen Sie an Taubheitsgefühlen, Beschwerden am Steißbein und Druckstellen im Gesäßbereich. Zu breite Fahrradsättel führen zu Reibungen an empfindlichen Körperstellen. Mit dem richtigen Sattel am Fahrrad vermeiden Sie all dies.

Wie ist ein Sattel aufgebaut?

Ein moderner Sattel besteht aus vier Teilen: dem Rahmen, der Basis, der Polsterung und der Satteldecke. Der hintere, breite Teil ist die Sitzfläche, der vordere, lange Teil die Sattelnase.

Der Sattelrahmen besteht aus sehr stabilen Stahl- oder Titanrohren, die annähernd wie der Buchstabe „V“ geformt sind. Er ist das Grundgerüst des Sattels. Der Rahmen ist mit einer Schraube an der Sattelstützte fixiert. Bei dieser Stütze handelt es sich um ein Rohr, das den Sattel mit dem Fahrradrahmen verbindet. Wenn die Sattelklemme am unteren Ende des Rohrs gelöst wird, kann es verschoben werden. So lässt sich die Sitzhöhe verändern.

Die Basis gibt dem Sattel seine Form. Sie ist an drei Punkten mit dem Metallrahmen verbunden und besteht üblicherweise aus Kunststoff. Neben Modellen aus Hartplastik gibt es auch weichere Ausführungen. Hochwertige Sattelbasen passen sich dem Fahrergewicht flexibel an. Die Form der Basis ist ausschlaggebend für den Fahrkomfort.

Die Polsterung besteht heutzutage aus Zellschaumstoff. Eine besondere Variante ist die Gel-Polsterung. Die weichen Einlagen gleichen Stöße bei unebenen Bodenverhältnissen aus. Federungen unter dem Sattel gibt es nur noch bei klassischen Modellen aus Leder, die kein Innenleben aus Schaumstoff haben.

Über die Polsterung ist die Satteldecke gezogen. Eine gute Satteldecke ist glatt, ohne rutschig zu sein. Sie ist nachgiebig, aber nicht brüchig und atmungsaktiv. Drei Materialien sind üblich: Leder ist recht teuer, aber sehr atmungsaktiv. Der entscheidende Vorteil von Leder ist, dass es mit der Zeit eingesessen wird und sich der Sattel somit an das Hinterteil des Fahrers anpasst. Lycra ist glatt und atmungsaktiv, aber bruchanfällig. Vinyl ähnelt in der Oberflächentextur Leder, ist aber weniger atmungsaktiv.

Wie belastet Radfahren den Körper?

Fahrradfahren belastet besonders die Gesäßknochen, also das Sitz- und das Schambein. Je nach Haltung und Fahrstil werden diese Knochen unterschiedlich stark in Anspruch genommen. Beim aufrechten Sitzen wird das Sitzbein belastet, das Schambein hingegen entlastet. Bei einer aufrechten Fahrhaltung verteilt sich das Eigengewicht auf einer großen Sitzfläche besser. Wer viel im Sitzen arbeitet, kennt ein weiteres Problem: Nach langem Sitzen treten Schmerzen im großen Gesäßmuskel (Gluteus maximus) auf. Hier hilft nur regelmäßiges Training und Dehnen.

Wenn der Radler den Oberkörper beim sportlichen Fahren nach vorne neigt, kippt auch das Becken vor, was das Schambein belastet. Im Dammbereich zwischen den Beinen befinden sich Nervenbahnen und Blutgefäße, die gequetscht werden. Ein passender Sattel ist also für alle besonders wichtig, die Radfahren als Sport betreiben.

schwarzer Sattel auf silberner Sattel
Ein solcher Sattel ist ideal für eine aufrechte Fahrposition.

Jedes Fahrrad braucht seinen Sattel

Beim Blick auf den Sattel eines Rennrades fällt sofort auf, dass sich dieser deutlich vom Fahrradsattel eines Holland- oder Trekkingrads unterscheidet. Die verschiedenen Bauweisen von Fahrrädern bedingen eine andere Konstruktion des Sattels, je nach Sitzposition. Für das fast aufrechte Sitzen auf einem Hollandrad oder einem Citybike eignet sich ein breiter Sattel am besten. Je weiter der Oberkörper beim Fahren nach vorne gebeugt wird, desto schmaler muss der Sattel sein. Das ist deutlich an den langen und schmalen Satteln von Rennrädern zu erkennen.

Citybike – Der komfortable Sattel

Auf Citybikes und Hollandrädern wird nahezu aufrecht gesessen. Daher sind die hier verwendeten Sättel am breitesten. Mit City- und Komfortsätteln ist beschwerdefreies Fahrradfahren garantiert. Die Gel- oder Schaumstoffeinlagen vermindern nicht nur Stöße sondern auch die Druckbelastung im Bereich der Sitzknochen.

Vorteile

  • Vielseitig einsetzbar
  • In vielen Ausführungen erhältlich

Nachteile

  • Ungeeignet für sportliches Radfahren

Trekkingrad – Der Sattel für lange Ausflüge

Für das Trekking- oder Tourenrad wird ein etwas schmalerer Sattel benötigt als für das Citybike. Denn auf einer Radtour ist eine sportliche, weniger aufrechte Sitzhaltung vorteilhaft. Beim langen Fahren lastet viel Gewicht auf dem Gesäß, weshalb diese Sättel gut gepolstert und ergonomisch geformt sind. Viele sportliche Sättel haben Aussparungen in der Sattelmitte, die sensible Regionen wie den Schambeinbereich entlasten und für eine ungehinderte Durchblutung des Dammbereichs sorgen. Diese Aussparungen werden Entlastungskanäle genannt. Achten Sie beim Kauf auf einen solchen Kanal.

Vorteile

  • Komfort auch bei langen Touren
  • Auch für Mountainbikes geeignet

Nachteile

  • Nicht für Rennen geeignet

Mountainbike – Der robuste Sattel

Beim Mountainbiken sitzen Radler weniger, vielmehr wird in den Pedalen gestanden. Deshalb spielt der Sitzkomfort keine große Rolle. Trotzdem ist der Sattel enorm wichtig für die schnelle Verlagerung des Körperschwerpunkts und somit das Halten der Balance. Mit dem passenden Sattel hat der Fahrer jederzeit die Kontrolle über das Fahrrad. Mountainbike-Sättel sind schmal, leicht und sportlich. Aufgrund der Fahrweise sind sie aus stark beanspruchbaren Materialien gefertigt, denn sie müssen viele Erschütterungen aushalten.

Vorteile

  • Guter Halt auf unwegsamen Geländen
  • Auch für längere Touren geeignet

Nachteile

  • Harte Oberfläche

Rennrad – Der sportliche Sattel

Beim Rennradfahren nehmen Radler eine flache Sitzposition ein. Je sie ihren Oberkörper neigen desto schmaler muss der Sattel sein. Deshalb sind auf Renn- und Triathlonrädern schon vom Hersteller sehr schlanke Sattelmodelle verbaut. Für Sportler, die eher aufrecht auf dem Rennrad sitzen, gibt es breitere Rennradsättel. Wer den Druck im Dammbereich reduzieren möchte, braucht einen Sattel mit Entlastungskanal in der Mitte. Da die Sättel aus sportlichen Gründen möglichst leicht sein sollen, wird auf Polsterungen weitgehend verzichtet.

Vorteile

  • Geringes Gewicht
  • Hohe Bewegungsfreiheit in gebeugter Position

Nachteile

  • Für den Alltag wenig geeignet
  • Kaum gepolstert

Ledersattel – Schön und praktisch

Ledersättel sind in verschiedenen Formen erhältlich. Sie finden sich besonders häufig an älteren Rädern oder Retromodellen. Einmal eingefahren passen sich Ledersättel optimal an die Anatomie des Fahrers an. Sie gelten überdies als äußerst atmungsaktiv. Die hohe Material- und Verarbeitungsqualität garantiert komfortables Fahrradfahren. Da Leder ein Naturprodukt ist, ist eine regelmäßige Pflege unerlässlich. Ebenso sollten sie vor Nässe geschützt werden, weshalb es notwendig ist, stets einen überdachten Parkplatz zu finden, oder den Sattel abzudecken.

Vorteile

  • Robust und langlebig
  • Anpassung an Körperform

Nachteile

  • Relativ teuer
  • Längeres Einfahren
  • Aufwändige Pflege
  • Empfindlich für Nässe

Sättel für Kinder

Bei Sätteln für Kinder und Jugendliche kommt es auf sicheren Sitz an. Die Form und Breite des Sattels sollten immer an das Körpergewicht sowie die Größe des Kindes angepasst sein: Je größer das Kind, desto breiter ist auch der Sattel. So sitzt das Kind sicher und bequem auf dem Rad. Auch bei diesen Satteln vermindern Aussparungen und Polsterungen Druckstellen und Beschwerden.

Vorteile

  • Bessere Passform für noch wachsende Kinder
  • Viel Bewegungsfreiheit

Nachteile

  • Schnelles Herauswachsen

So finden Sie den passenden Sattel

Die Auswahl eines Sattels ist abhängig von der Art des Radfahrens und Ihren körperlichen Eigenschaften. Nur der passende Fahrradsattel ermöglicht auf Dauer komfortables Fahren. Informieren Sie sich über Form, Breite und Gewicht des Sattels. Einen Sattel, der für jeden geeignet ist, gibt es nicht, denn das Gesäß jedes Menschen ist unterschiedlich. Was für den einen angenehm ist, kann bei dem anderen Sitzbeschwerden verursachen. Für den Kauf entscheidend sind die Polsterung, das Gewicht, die Länge und Breite. Außerdem kommt es darauf an, welche Sitzhaltung die Sattelform ermöglicht.

Die Sattelform

Die Fahrhaltung bestimmt die Sattelform. Somit ist je nach Fahrweise ein anderer Sattel erfoderlich. Wer sportlich fährt, nimmt eine flache Sitzposition ein. In dieser Haltung kippt das Becken nach vorne. Aus diesem Grund sind Sportsattel schmal und lang. Sehr sportliche Modelle sind an der Spitze kaum zwei Zentimeter breit und haben eine Länge von fast 30 Zentimetern.

Für eine aufrechte Fahrhaltung, zum Beispiel auf einem Citybike, ist ein breiter und kurzer Sattel gut geeignet. Ein Sattel, der ideal für eine sehr aufrechte Position des Fahrers ist, kann eine Breite von 20 Zentimetern und eine Länge von 27 Zentimetern haben.

Die Maße eines guten Trekkingsattels liegen zwischen Sport- und Aufrechtsattel. Ein solcher Sattel ist gut geeignet für lange Radtouren in einem gemächlichen Tempo.

weißer Rennradsattel
Ein Rennradsattel ist lang und schmal.

Neben der Länge und der Breite spielt auch die Form der Satteldecke eine Rolle. Sättel mit einer geraden Oberfläche geben den Sitzknochen wenig Halt. Der Druck tritt hier punktuell auf, was oft zu Sitzbeschwerden führt. Eine leicht angehobene Satteloberfläche mit abfallenden Rändern kann den Sitzkomfort deutlich erhöhen. Diese Form bietet eine größere Kontaktfläche für die Sitzknochen. Auf der Sattelnase sollte hingegen keine starke Überwölbung vorhanden sein, um dem Dammbereich nicht zu belasten.

Ein Loch im Sattel

Manche Sättel haben auffällige Löcher in der Mitte. Diese Aussparungen nehmen Druck vom Dammbereich des Fahrers und verbessern die Durchblutung. Sie sind vor allem bei Sportsatteln weit verbreitet und werden auch Lochsättel genannt. Der Randbereich dieser Löcher kann problematisch sein, denn dort treten mitunter neue Druckstellen oder Reibungen auf. Eine kanalförmige, schmale Aussparung ist die bessere Lösung.

Sitzknochenvermessung

Für den optimalen Fahrkomfort muss der Sattel zu den Sitzknochen des Radfahrers passen. Die ideale Breite des Sattels orientiert sich am Abstand zwischen den Sitzknochen, der im Durchschnitt bei etwa 11,5 Zentimetern liegt. Ihren eigenen Sitzknochenabstand sollten Sie vor dem Kauf ermitteln. Dafür brauchen Sie nur ein Stück Wellpappe, einen Stift und ein Lineal. Bei einer Sitzknochenvermessung gehen Sie wie folgt vor:

  1. Legen Sie die Pappe auf eine ebene, harte Sitzfläche.
  2. Setzen Sie sich vorsichtig auf die Pappe.
  3. Üben Sie Druck aus, damit die Sitzknochen besser hervortreten.
  4. Sie finden zwei Abdrücke auf der Pappe, deren Mittelpunkte Sie markieren.
  5. Der Abstand zwischen diesen beiden Punkten ist Ihre Sitzknochenbreite.

Nun, da Sie den Wert ermittelt haben, addieren Sie je nach Fahrweise einen bestimmten Wert hinzu, um die für Sie passende Sattelbreite zu erhalten. Das entscheidende Kriterium dabei ist die Sitzhaltung auf dem Fahrrad:

Bei einer fast waagerechten, sehr tiefen Position wird der Sitzknochenabstand ohne Zugabe übernommen. Diese schmalen Sättel sind für Triathlon- und Zeitfahrer gedacht.

Auf dem Rennrad oder Mountainbike nehmen Fahrer eine tiefe, sportliche Haltung ein. Es wird ein Zentimeter zum Abstand hinzugefügt.

Für die leicht gebeugte Position auf einer Radtour eignet sich eine Zugabe von zwei Zentimetern.

Bei einer fast aufrechten Haltung werden zum Sitzknochenabstand drei Zentimeter hinzugefügt.

Die aufrechte Fahrhaltung, beispielsweise auf einem Hollandrad, erfordert einen Zusatz von vier Zentimetern.

Polsterung: Weicher oder harter Sattel?

Auch hier ist die Fahrhaltung ausschlaggebend. Für jemanden, der kurze Wege im Stadtverkehr zurücklegt und dabei eher aufrecht auf dem Rad sitzt, ist ein gut gepolsterter, weicher Sattel am bequemsten. Auf einer gemütlichen Fahrradtour am Wochenende sind Sie damit ebenfalls gut unterwegs.

Wer das Fahrrad hingegen sportlich nutzt, sollte keinen weichen und vermeintlich bequemeren Sattel wählen. Rennräder haben aus gutem Grund harte Sättel. Wenn Sie nach vorn gebeugt auf dem Rad sitzen, verteilt sich das Gewicht auf Gesäß und Hände. Das Gesäß wird also sehr beansprucht. In einen weichen Sattel sinkt der Hintern jedoch ein, sodass Stellen, die stark belastet werden, nicht mehr richtig gestützt sind. Polsterungen würden außerdem auf den Dammbereich drücken, wo wichtige Nerven und Gefäße verlaufen. Schließlich ist zwischen den sich auf und ab bewegenden Beinen und dem nach vorn gekippten Becken wenig Platz für eine Polsterung. An ihr würden sich Radsportler die Oberschenkel aufreiben. Viele tragen stattdessen gepolsterte Hosen.

Finger weg von zu weichen Sätteln

Normalerweise verbinden wir mit weichen und gepolsterten Sitzflächen Bequemlichkeit. Besonders weiche Fahrradsättel bieten jedoch nicht automatisch mehr Komfort. Ein weicher Sattel, in dem das Gesäß versinkt, ist für langes Sitzen und sportliche Aktivität ungeeignet. Damit sich der Druck gleichmäßig auf das Hinterteil verteilen kann, braucht es eine harte und stabile Sitzfläche, die nicht nachgibt.

Die Federung

Freizeitfahrer, die eine aufrechte Fahrposition bevorzugen, sollten darauf achten, dass der Sattel gefedert ist, denn beim aufrechten Fahren ruht mehr Gewicht auf dem Sattel. Ein gefederter Sattel ist besonders sinnvoll, wenn das Fahrrad keine verbauten Federungen, zum Beispiel in der Radgabel oder in der Sattelstütze, hat. Die meisten modernen Räder zumindest eine gefederte Radgabel. Gerade Vintage-Ledersättel ohne ein Innenleben aus Schaumstoff haben noch eine gut sichtbare Federung.

Rennräder sind nicht auf Komfort, sondern auf Schnelligkeit ausgelegt. Deshalb sind die meisten Rennsättel ungefedert. Auch Mountainbike-Sättel sind schmal und sportlich. Die Federung, die beim sportlichen Einsatz des Fahrrads unbedingt notwendig ist, kommt von anderen Stellen. Federgabeln und große, nachgiebige Reifen dämpfen die Stöße des Untergrunds.

Das Gewicht

Das Gewicht des Sattels spielt vor allem für diejenigen eine Rolle, die schnell unterwegs sein wollen. Beim Zeitfahren mit dem Rennrad ist jedes Gramm weniger von Bedeutung. Sehr leichte Rennsättel bringen zum Teil nur 250 Gramm auf die Waage. Wer sich sportlich betätigen will, kauft also keinen schweren Ledersattel mit Federung, der beinahe ein Kilogramm wiegt. Auch Alltagsfahrer können von einem geringeren Gewicht profitieren, da es folglich weniger Anstrengung beim Fahren bedeutet. Dieser Aspekt ist aber nicht ausschlaggebend bei der Kaufentscheidung.

So stellen Sie den Sattel richtig ein

Der passende Sattel ist nur die halbe Miete. Für den größten Fahrkomfort und die beste sportliche Leistung muss der Sattel richtig auf das Fahrrad montiert werden. Wenn alles stimmt, werden Sie ein ganz neues Fahrgefühl erleben.

Wie hoch soll der Sattel sitzen?

Wenn Sie einen neuen Sattel gekauft haben, müssen Sie die richtige Sitzhöhe ermitteln. Ist der Sattel zu niedrig eingestellt, ruht nicht genug Körpergewicht in den Beinen. Stattdessen sitzen Sie auf dem Sattel und belasten diesen mit zu viel Gewicht. Wenn der Sattel zu hoch ist, müssen die Hüften mehr bewegt und die Beine übermäßig gestreckt werden, um an die Pedale zu kommen. Das menschliche Bein ist aber am stärksten, wenn es voll ausgestreckt werden kann. Darauf sollte die Sattelhöhe ausgerichtet sein. Der erhöhte Kraftaufwand bei einem falsch justierten Sattel kann zudem die Knie belasten.

Bei der Einstellung der richtigen Höhe gehen Sie schrittweise vor. Schätzen Sie die grobe Sitzhöhe und fahren Sie einige Runden auf dem Rad. Danach stellen Sie den Sattel etwa einen Zentimeter höher. Fühlt sich das nicht schlecht an, fahren Sie wieder los. Falls der Sattel vorher zu niedrig war, wird sich das Radfahren nun leichter und schneller anfühlen. Ist eine Verbesserung eingetreten, erhöhen Sie für die nächste Fahrt erneut die Sitzhöhe. Das wiederholen sie so häufig, bis der Sitz wirklich zu hoch eingestellt ist, woraufhin Sie ihn wieder etwas zurückstellen.

Sattel wird richtig eingestellt
Für den optimalen Fahrkomfort muss der Sattel richtig montiert werden.

Der Sattel ist auf einer Sattelstütze montiert, die Sie in das Sitzrohr des Fahrradrahmens schieben. Eine Sattelklemme hält die Sattelstütze fest im Sitzrohr. Die Klemme wird mit Werkzeug oder durch einen Schnellspannmechanismus festgezogen oder gelöst. Zur Justierung der Sattelhöhe müssen Sie die Sattelklemme lösen. Dann lässt sich der Sattel samt Stütze nach oben oder unten bewegen. Unter Umständen müssen Sie den Sattel erst ein wenig drehen, bevor er sich herausziehen lässt.

Den Winkel einstellen

Für ein komfortables Fahrerlebnis ist nicht nur die Höhe, sondern auch der Winkel des Sattels entscheidend. Bringen Sie den Sattel in eine waagerechte Position. Wenn der Sattel zu stark nach unten geneigt ist, rutscht der Radler beim Fahren ständig nach vorne. Der Sattel trägt sein Gewicht nicht richtig, weshalb mehr Druck auf den Armen lastet. Zeigt der Sattel zu stark nach oben, schränkt das die Trittbewegung des Fahrers ein. Eine Wasserwaage kann dabei helfen, den Winkel richtig einzustellen. Zwischen Sattelrahmen und Sattelstütze befindet sich eine Schraube, an der die Neigung des Sattels verändert werden kann.

Den richtigen Sattelversatz finden

Neben Höhe und Winkel ist auch der sogenannte Versatz anpassbarDer Sattelversatz bezeichnet, wie weit vorne oder hinten sich der Sattel im Verhältnis zur Sattelstütze befindet. Entsprechend lassen sich der Abstand zum Lenker und die Position des Radfahrers im Verhältnis zu den Pedalen verändern. Eine Grundregel ist, dass große Radler den Sattel am besten etwas nach hinten schieben, während kleine Radler ihn nach vorne schieben. Bringen Sie die Pedale in eine waagerechte Position zum Boden. Die Kniescheibe des Beins, das auf dem vorderen Pedal ruht, sollte genau senkrecht über der Pedalachse stehen. Ziel ist es, den Sattel auf die richtige Position hinter das Tretlager zu schieben, sodass der Tretwinkel möglichst effizient ist. Der Sattelrahmen liegt in zwei Schienen, die es ermöglichen, ihn nach vorne oder hinten zu schieben. Dazu müssen sie die Sattelklemmschrauben leicht lockern.

Weiterführende Testberichte

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Fahrradsattel-Vergleich. Wir haben die vorgestellten Produkte keinem Test unterzogen.

Sättel müssen so vielseitig sein wie die Menschen, die auf ihnen sitzen. Deshalb ist es schwierig, sie zu testen. Ein Sattel, der für den einen perfekt ist, kann für den anderen völlig ungeeignet sein. Die Stiftung Warentest nahm sich dieses Problems an, indem sie 17 verschiedene Testpersonen zum Satteltest einlud. Jeder Radfahrertyp war im Test vertreten.

Die Probanden wurden in vier Kategorien eingeteilt: schmaler und breiter Sitzknochenabstand sowie sportliche und aufrechte Fahrposition. Jeder Teilnehmer testete zehn Sättel. Einen klaren Testsieger, der alle zufriedenstellt, kann es natürlich nicht geben. Vielmehr wurde für jede Fahrweise ein Modell empfohlen.

Der Wings Sport von Comfort Line ist ein Allrounder. Im Test überzeugte er sowohl bei sportlicher als auch bei aufrechter Haltung. Er besteht aus zwei zueinander beweglichen Hälften, die sich mit den Oberschenkeln bewegen. Im Vergleich gefiel dieser Sattel vor allem Frauen. Der Selle SMP Trekking Sattel eignet sich gut für lange Fahren in aufrechter Haltung. Der sportliche Sattel hat Aussparungen unter Gesäß und Damm. Unter den Sportmodellen überzeugte der Figura GT Gel von Terry.

Durchgefallen ist der Comfort Line Relax IQ. Der sehr teure Sattel ist aufgrund seiner unkonventionellen Konstruktion alles andere als praktikabel. Auch der Air-Seat Classic von Sixt konnte nicht überzeugen. Das durchgängige Luftpolster wurde als zu weich empfunden.


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