Felgenreiniger Kaufberatung: So wÀhlen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in KĂŒrze
  • Autofelgen mĂŒssen regelmĂ€ĂŸig ordentlich gereinigt werden. Spezielle Reinigungsmittel entfernen Bremsstaub und andere Verschmutzungen.
  • Schonende Mittel reinigen pH-neutral und teilweise sogar ohne Einwirkzeit.
  • Gute Felgenreiniger sind schon fĂŒr zehn bis zwölf Euro pro Liter erhĂ€ltlich, was fĂŒr etwa 50 Anwendungen reicht.
  • Vermeiden Sie bei der Anwendung Hautkontakt. Tragen Sie Handschuhe und bestenfalls einen Atem- sowie Augenschutz.
Die besten Felgenreiniger im Vergleich

Felgen pfleglich behandeln

Als Autofelge wird der innere Teil des Rads, also ohne Reifen, bezeichnet. StandardmĂ€ĂŸig besteht dieser aus Stahl und wird in vielen FĂ€llen von einer Radkappe bedeckt. Alufelgen hingegen sind fĂŒr viele Autofahrer ein wichtiges Detail, um den fahrbaren Untersatz optisch aufzuwerten. Doch die RĂ€der aus Leichtmetall sind nicht nur ein Hingucker, sondern auch deutlich leichter als Stahlfelgen. Das macht sich vor allem beim Reifenwechsel bemerkbar. Wer sich jedoch möglichst lange an Alu- oder verchromten Felgen erfreuen will, sollte diese pfleglich behandeln. Das beschrĂ€nkt sich nicht nur auf die Fahrweise, auch eine regelmĂ€ĂŸige Reinigung ist nötig, damit die RĂ€der ihren Glanz behalten und keine SchĂ€den durch Verschmutzung auftreten.

Die korrekte Reinigung der Felgen

WĂ€hrend es bei Stahlfelgen hĂ€ufig genĂŒgt, sie mit heißem Wasser zu waschen, und es bei hartnĂ€ckigen Verschmutzungen ausreicht, mit dem Hochdruckstrahler zu Werke zu gehen, gelangen Sie bei Alufelgen auf diese Weise nicht immer zum optimalen Ergebnis. Das liegt daran, dass sie auf bestimmte Verschmutzungen anders reagieren. WĂ€hrend der Fahrt entsteht Bremsstaub, der sehr heiß ist und sich gewissermaßen in die ebenfalls aufgeheizten Felgen einbrennt.

FĂŒr die standesgemĂ€ĂŸe Reinigung der Autofelgen gibt es spezielle Reinigungsmittel. Mindestens zweimal im Jahr, etwa beim Reifenwechsel, sollten Sie die Behandlung durchfĂŒhren – spĂ€testens aber dann, wenn Ihnen starke Verschmutzungen an den RĂ€dern auffallen.

Felgenreiniger arbeiten in vielen FĂ€llen relativ selbststĂ€ndig. Sie mĂŒssen sie lediglich auftragen – was meist praktisch dosiert per SprĂŒhflasche geschieht – und einwirken lassen. Gehen Sie umsichtig beim Auftragen des Reinigers vor und lassen Sie ihn nicht auf den Lack des Wagens kommen, da dieser möglicherweise SchĂ€den davontrĂ€gt. Die Einwirkzeit ist von Produkt zu Produkt unterschiedlich, bewegt sich aber meist zwischen drei und zehn Minuten. Einige Hersteller versprechen sogar eine Sofortwirkung. Lassen Sie das Mittel nicht zu lange einwirken. Andernfalls kann es vorkommen, dass es RĂŒckstĂ€nde hinterlĂ€sst. Waschen Sie im Anschluss die Felgen mit einem Schlauch, Hochdruckreiniger oder Lappen ab. Aggressivere Reiniger, besonders sĂ€urehaltige, können unter diesen UmstĂ€nden auch das Material angreifen.

Felgen werden mit Reinigungspistole gereinigt
Mithilfe einer Reinigungspistole lasen sich die Felgen besonders gut sÀubern.

Vor- und Nachbearbeitung

FĂŒhren Sie die Reinigung der Felgen nur durch, wenn sie trocken sind. Andernfalls wird der Reiniger verdĂŒnnt und verliert seine intensive Wirkung. Außerdem sollten die Felgen nicht aufgeheizt sein. Daher ist eine Behandlung direkt nach einer lĂ€ngeren Fahrt nicht ratsam. Wird der Reiniger auf eine zu heiße OberflĂ€che aufgetragen, können sich die Wirkstoffe schnell verflĂŒchtigen. Groben Schmutz spritzen Sie im Vorfeld mit einem Hochdruckreiniger oder Gartenschlauch ab. In Kombination mit der Felgenreinigung, entweder vorher oder hinterher, bietet sich eine Fahrt durch die Waschanlage an.

Bei der Reinigung können Sie auch gleich kleinere SchĂ€den an den Felgen ausbessern. Leichten Kratzern zum Beispiel ist oft schon mit Politur beizukommen. Als letzter Schritt der Felgenpflege ist es sinnvoll, eine Versiegelung aufzutragen, die das Material vor zukĂŒnftigen Verschmutzungen lĂ€nger und besser schĂŒtzt.

Waschen an vorgesehenen PlÀtzen

Sie sollten die Reinigung der Felgen auf einem Waschplatz beziehungsweise in einer SB-Waschanlage durchfĂŒhren. So können Sie sichergehen, dass die AbwĂ€sser vorschriftsmĂ€ĂŸig ablaufen und keine schĂ€dlichen Stoffe ins Grundwasser gelangen. Hersteller werben zwar zum Teil damit, dass ihre Reiniger biologisch abbaubar sind, dennoch ist der Gebrauch nicht generell unbedenklich. Bei den Mitteln handelt es sich immer noch um Chemikalien, die Ă€tzend wirken können. Außerdem kann mit den AbwĂ€ssern Gummiabrieb oder anderer Schmutz ins Grundwasser gelangen. In manchen StĂ€dten und Gemeinden ist es sogar verboten, das Auto – und somit auch die Felgen – auf dem eigenen GrundstĂŒck beziehungsweise nicht eigens dafĂŒr vorgesehenen PlĂ€tzen zu waschen. Bei einem Verstoß gegen diese Ordnung drohen hohe Geldbußen, mitunter in vierstelliger Höhe.

Frau reinigt Felgen in Waschanlage
Der Umwelt zuliebe reinigen Sie Ihr Auto am besten auf dafĂŒr vorgesehenen PlĂ€tzen, etwa in einer Waschanlage.

Kosten und GrĂ¶ĂŸen

Felgenreiniger sind vergleichsweise gĂŒnstig. Selbst die kostenintensiveren Varianten liegen bei zwei bis drei Euro pro 100 Milliliter. Diese Menge entspricht ungefĂ€hr der Reinigung eines kompletten Felgensatzes. Mit einem Liter Reiniger können etwa 50 Felgen bearbeitet werden. Viele Hersteller bieten ihr Produkt in FĂŒnf-Liter-Kanistern oder noch mehr Inhalt an, was das Mittel im VerhĂ€ltnis noch einmal gĂŒnstiger macht. Greifen Sie ruhig zum Vorratspack: Felgenreiniger sind in der Regel lange haltbar, wenn sie kĂŒhl und trocken gelagert werden, etwa in der Garage oder im Keller. Schließen Sie jedoch den Deckel gut, da sich andernfalls die Wirkstoffe schnell verflĂŒchtigen können.

Keine Experimente mit Hausmittelchen

Manche Ratgeber fĂŒhren auch Backofenreiniger als Alternative fĂŒr die Felgen an. Gerade fĂŒr Aluminiumfelgen oder lackierte Felgen kann dieser aber zu intensiv sein. Gehen Sie lieber kein Risiko ein und kaufen Sie einen ordentlichen Felgenreiniger – das sollte Ihnen die Pflege der teuren Fahrzeugaccessoires wert sein.

Was ist bei Felgenreinigern zu beachten?

Je nachdem, aus welchem Material die Autofelgen bestehen oder ob sie eine Lackierung haben, mĂŒssen Sie einen geeigneten Felgenreiniger auswĂ€hlen. Einige Mittel sind wahre Allrounder und reinigen Aluminium und Stahl ebenso wie Lack und verchromte OberflĂ€chen oder sogar Kunststoffe; andere Produkte sind speziell fĂŒr einen Typ geeignet.

felgenreiniger stahlfelgen alufelgen autopflege
Achten Sie genau darauf, fĂŒr welche Metalle der Felgenreiniger geeignet und wie er anzuwenden ist.

RĂŒckstĂ€nde

Wenn Sie das Reinigungsmittel lĂ€nger einwirken lassen als empfohlen, können RĂŒckstĂ€nde entstehen. Manchmal sind diese erst nach einigen Stunden beziehungsweise nach dem Trocknen zu sehen. In diesem Fall sollten Sie die Felge noch einmal mit einem Lappen und warmem Wasser waschen, gegebenenfalls eine Politur durchfĂŒhren.

SĂ€urefreiheit

Ist der Reiniger pH-neutral, arbeitet er deutlich schonender als saure oder alkalische Mittel. Das ist gerade fĂŒr die empfindlichen verchromten und lackierten Felgen wichtig. SĂ€urehaltige Reiniger sind eher fĂŒr starke beziehungsweise eingetrocknete Verschmutzungen und Stahlfelgen gedacht, jedoch mit Vorsicht einzusetzen, da sie sehr aggressiv wirken.

Farbwechsel

Manche Reiniger Ă€ndern ihre Farbe, wenn Sie mit dem Schmutz auf den Felgen in Kontakt kommen. Dies dient als Indikator dafĂŒr, dass die Chemikalien mit ihm reagieren. Der Nutzer beziehungsweise die Nutzerin kann somit die Wirkung des Reinigers gut nachvollziehen: Wird das Mittel deutlich dunkler oder verfĂ€rbt es sich, hat es den Schmutz gelöst und kann abgespĂŒlt werden.

Darreichungsform

Felgenreiniger werden fĂŒr gewöhnlich entweder in flĂŒssiger Form oder als Gel angeboten. Die FlĂŒssigkeit kann mit einer SprĂŒhflasche aufgetragen werden; das geht schnell und komfortabel vonstatten. Gel hingegen kann sparsamer genutzt und gezielter dosiert werden, beispielsweise wenn Sie es mit einem Tuch auf der Felge verteilen.

Hautkontakt vermeiden

Mit Felgenreinigern, selbst mit materialschonenden pH-neutralen Produkten, sollten Sie nicht in direkten Kontakt kommen. Nutzen Sie sicherheitshalber Arbeitshandschuhe. Andernfalls können allergische Reaktionen auftreten. Gelangt etwas vom Reiniger auf Ihre Haut, waschen Sie die betroffenen Stellen umgehend und grĂŒndlich mit warmem Wasser und Seife.

Auch ein Atemschutz beziehungsweise eine Schutzbrille gegen die aggressiven DĂ€mpfe kann nicht schaden. Gelangt etwas vom Reiniger in die Augen, spĂŒlen Sie sie vorsichtig und grĂŒndlich aus. Falls Sie Kontaktlinsen getragen haben, entsorgen Sie diese. Verschlucken Sie versehentlich etwas vom Mittel, konsultieren Sie bei Unwohlsein einen Arzt beziehungsweise eine Ärztin oder das Gift-Informationszentrum.

SelbstverstĂ€ndlich sollten Sie den Felgenreiniger außer Reichweite von Kindern aufbewahren. Besonders die farbenfrohen Mittel in den durchsichtigen Flaschen wirken sehr anziehend auf die Kleinen.

Intensivere Reinigung durchfĂŒhren

VersĂ€umen Sie es, die Felgen regelmĂ€ĂŸig einer Reinigung zu unterziehen, kann es zu besonders hartnĂ€ckigen Verschmutzungen kommen, denen selbst der Reiniger auf herkömmlichem Wege nicht Herr wird. In diesem Fall mĂŒssen Sie mit Handarbeit nachhelfen. Es gibt spezielle Reinigungshandschuhe beziehungsweise -tĂŒcher aus Mikrofaser, mit denen Sie das Reinigungsmittel gut einarbeiten können. Auch bestimmte BĂŒrsten mit Woll- oder Kunststofffaserborsten, mit denen Sie in Winkel, ZwischenrĂ€ume und Schraubenlöcher gelangen, können fĂŒr die Bearbeitung der Felgen genutzt werden. Manche Felgenreiniger sind gleich im Set mit einer FelgenbĂŒrste oder einem Mikrofaser-Handschuh erhĂ€ltlich.

Besondere Vorsicht bei Lack und Chrom

Beachten Sie die Anweisung des Felgenbauers zu deren Pflege. Polierte Felgen könnten mit einer BĂŒrste zerkratzt werden. Teerteilchen, die sich auf der OberflĂ€che abgesetzt haben, hinterlassen eventuell unschöne Spuren auf lackierten Felgen, wenn Sie sie mit einem Lappen bearbeiten. Ob Stahl- oder Alufelgen, verchromt oder lackiert – fĂŒr alles gibt es den geeigneten Reinigungsvorgang.

Vergessen Sie nicht, die Felgen auch von innen zu putzen. Am einfachsten gelingt das, wenn Sie Zugang zu einer HebebĂŒhne haben. Dann können Sie die Reinigung ganz einfach von unten durchfĂŒhren, wĂ€hrend die RĂ€der noch montiert sind. Andernfalls mĂŒssen Sie die Reifen entfernen, daher ist die Innenreinigung beim Wechsel von Sommer- auf Winterreifen (und umgekehrt) sinnvoll. Mit einem speziellen Felgenpinsel erreichen Sie selbst schwer zugĂ€ngliche Bereiche.

Gerade bei der Innenreinigung kann es passieren, dass Felgenreinigungsmittel auf die Bremsscheiben gelangt. Unternehmen Sie daher im Anschluss eine kleine Testfahrt und bremsen Sie bei geringem Tempo, damit sich die Überreste lösen.

Unterschiede bei den Felgen

Autofelgen können aus verschiedenen Materialien bestehen, die jeweils andere PflegeansprĂŒche haben. Am robustesten ist die Stahlfelge, die standardmĂ€ĂŸig bei den meisten Fahrzeugen verbaut wird. Sie kann auch mit kratzigen SchwĂ€mmen, StahlbĂŒrsten und herkömmlichem Allzweckreiniger gesĂ€ubert werden. Verschmutzungen fallen meist jedoch gar nicht so rasch auf, da die optisch unauffĂ€llige Felge in viele FĂ€llen noch von einer Radkappe verdeckt wird.

Die Alufelge ist heller, leichter und kostenintensiver und zĂ€hlt beim Autokauf in der Regel zur Ausstattung mit Aufpreis, bei teureren Marken aber mitunter auch zur Serienausstattung. Dieses Leichtmetallrad ist anfĂ€lliger fĂŒr BeschĂ€digungen, beispielsweise durch Rollsplit, Streusalz oder Sand. Wenn die SchĂ€den nicht erkannt und ausgebessert werden, können sie zu Korrosion fĂŒhren, was die Felgen irreparabel zerstört.

Besonders im Tuning-Bereich sind Lackierungen – etwa in Schwarz oder grellen Farben – beliebt, ebenso wie Chromfelgen. Diese bestehen jedoch nicht komplett aus Chrom, sondern ebenfalls aus Aluminium, das mit einer Chromlegierung beschichtet wurde und somit silbern glĂ€nzt. Sowohl Legierungen als auch Lackierungen sind Ă€ußerst anfĂ€llig fĂŒr Kratzer, die beispielsweise durch das Abstauben mit schmutzigen TĂŒchern oder Putzen mit zu harten Borsten entstehen können.

WeiterfĂŒhrende Testberichte

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Felgenreiniger nicht selbst getestet.

Das Magazin Auto Bild unterzog im Juni 2021 elf Felgenreiniger einem Test und bewertete zwei Produkte mit der Bestnote. Sowohl der Felgenreiniger P21S High End von Dr. Wack als auch Sonax Xtreme Plus Max Effect ĂŒberzeugen durch ihre Ă€ußerst effektive Reinigungsleistung und hervorragende MaterialvertrĂ€glichkeit. Der Reiniger von Dr. Wack hat keine Kindersicherung am Verschluss, weist aber von allen getesteten Produkten die grĂŒndlichste Reinigung auf.

Ebenfalls auf dem Siegertreppchen landete der Tuga Alu-Teufel, der mit einem Literpreis von unter zehn Euro zum Preis-Leistungs-Sieger gekĂŒrt wurde. Bei Felgen, die mit einem Lack auf Wasserbasis beschichtet sind, sollten Sie jedoch Vorsicht walten lassen. Dieser vertrĂ€gt die Behandlung mit dem Tuga-Reiniger nicht und quillt auf. Laut Auto Bild sollten Sie die Finger vom Discounter-Produkt lassen. Der W5-Felgenreiniger von Lidl fiel als einziger durch und zeigte so gut wie keine Reinigungsleistung.

Die Experten von Auto-Lifestyle fĂŒhrten im Jahr 2020 einen Test mit 25 Felgenreinigern durch. Testsieger mit 9,1 von 10,0 Punkten wurde das Produkt yoose Premium, knapp vor dem FelgenBeast von Sonax mit 9,0 Punkten. Die Reiniger sind pH-neutral und schlagen lediglich mit rund zehn Cent pro gereinigter Felge zu Buche. Der Testsieger konnte im Bereich Reinigungsleistung mit der vollen Punktzahl ĂŒberzeugen – das schaffte im Test ansonsten nur der sĂ€urehaltige Tuga Aluminium-Teufel „Rot“.


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