Gartenschlauchwagen Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt
- Das Wichtigste in Kürze
- Ein Gartenschlauchwagen sorgt dafür, dass der Gartenschlauch kompakt verwahrt und einfach transportiert werden kann.
- Ein Schlauchwagen beugt Rissen und Knicken im Schlauch vor.
- Ein Schlauchwagen kann Schläuche von bis zu 100 Metern Länge aufnehmen und ist damit für kleine bis große Gärten von über 1.000 Quadratmetern eine lohnende Investition.
- Bei der Auswahl des passenden Schlauchwagens gilt es, auf die Schlauchaufnahmekapazität, das Material von Rahmen und Trommel sowie die Wickelmechanik zu achten.
Gartenschlauchwagen im Einsatz
Wer einen eigenen Garten besitzt, sollte in den heißen Sommermonaten Blumen, Gemüse und auch den Rasen regelmäßig wässern. Hierfür benötigt der geneigte Hobbygärtner in aller Regel einen langen Gartenschlauch. Doch wohin mit dem Schlauch, um ihn nach der Arbeit zu verwahren und für den nächsten Einsatz wieder schnell griffbereit zu haben?
Rollt der Hobbygärtner seinen Schlauch per Hand auf, wird er schnell auf das Problem stoßen, dass der Schlauch einknickt, verdreht oder sogar Schlingen und Knoten bildet. Will er den Schlauch beim nächsten Einsatz abwickeln, kann der sich als ganz schön widerspenstig erweisen. Häufiges Knicken führt letztendlich sogar dazu, dass er beschädigt wird und schneller Abnutzungserscheinungen wie Risse erleidet. Abhilfe schaffen in diesem Fall Gartenschlauchwagen, die dafür sorgen, dass der Nutzer seinen Schlauch
- platzsparend,
- knicksicher,
- leicht transportierbar,
- direkt einsatzbereit und
- nach Bedarf abrollbar
verwahren kann. Dies erleichtert nicht nur die allzu schlauchende Gartenarbeit, sondern verlängert auch die Lebensdauer des Bewässerungshelfers.
Was zeichnet einen Gartenschlauchwagen aus?
Ein Gartenschlauchwagen, oder kurz Schlauchwagen, ist ein Gartengerät, das zum Aufwickeln eines Gartenschlauches dient. Typischerweise besteht ein Schlauchwagen aus verschiedenen Elementen:
- Fahrgestell mit zwei Rädern und Standfuß
- Schlauchtrommel mit Schlauchanschluss, Zuleitungsanschluss und Kurbel
- Rahmen mit Griff zum Ziehen oder Schieben
Zu unterscheiden sind Schlauchwagen von Schlauchtrommeln und Schlauchboxen. Wir erklären, worin diese Unterschiede bestehen.
Schlauchwagen
Schlauchwagen sind aufgrund ihrer Räder und des hohen Metallrahmens mit Handgriff sehr einfach zu bewegen. Dennoch sind sie kompakt in der Aufbewahrung, sofern der Griff ein- und ausfahrbar ist. Wie bei Schlauchtrommeln rollt der Nutzer den Schlauch mittels einer Kurbel manuell auf die nicht abgedeckte Schlauchtrommel auf. Mit Schlauchlängen von 20 bis 60 Metern eignen sich die mobilen Wagen für Gärten mittlerer bis großer Größe. Profi-Schlauchwagen können sogar Schläuche von bis zu 100 Metern Länge aufnehmen.
Schlauchbox
Schlauchboxen verfügen meist über eine Wandbefestigung. Der Schlauch wickelt sich automatisch über eine Trommel, die völlig mit einer Kunststoffabdeckung versehen ist und lässt sich bei Bedarf zur gewünschten Länge ausziehen. Kleine Schlauchboxen mit bis zu zehn Meter Schlauchlänge eignen sich hervorragend für Balkons und Terrassen, große Schlauchboxen mit bis zu 35 Metern Schlauchlänge sind sogar in großen Gärten einsetzbar. Eine Schlauchbox sollte in der Nähe eines Wasserhahns installiert werden und kann an das Wassernetz angeschlossen bleiben.
Schlauchtrommel
Schlauchtrommeln sind transportabler als die stationär befestigten Schlauchboxen. Allerdings verfügen sie über keine äußere Abdeckung und der Schlauch wird manuell mittels einer Kurbel eingerollt. Schlauchtrommeln haben im Gegensatz zum Schlauchwagen keine Rollen und müssen getragen werden. Bei Schlauchlängen von zehn bis 50 Metern eignen sie sich für kleine bis große Gärten.
Worauf ist beim Kauf eines Gartenschlauchwagens zu achten?
Schlauchwagen ist nicht gleich Schlauchwagen und nicht jeder Wagen ist für jeden Garten und jeden Einsatzzweck uneingeschränkt geeignet. Daher sollten sich Interessenten vorab informieren, welche Faktoren sie bei der Auswahl eines Produktes beachten sollten. Wir zeigen die wichtigsten Kriterien auf, die es zu beachten gilt, damit der Hobbygärtner angesichts der großen Produktvielfalt nicht auf dem Schlauch steht.
Aufnahmekapazität der Schlauchtrommel
Wer nicht gleich ein Komplettset von Schlauchwagen und Schlauch kauft, sollte in jedem Fall darauf achten, dass die Schlauchtrommel des Schlauchwagens über eine ausreichende Aufnahmekapazität für den Schlauch verfügt. Die erste Aktion vor der Auswahl eines Schlauchwagens sollte daher das Vermessen des heimischen Gartenschlauches sein. Dabei spielt nicht nur die Schlauchlänge, sondern auch der Schlauchdurchmesser eine Rolle. Die Herstellerangaben zur Schlauchlänge beziehen sich auf Standardschläuche mit 13 Millimetern Durchmesser. Wer einen Schlauch mit größerem Durchmesser anschließen möchte, sollte einen Schlauchwagen mit größerer Schlauchaufnahmekapazität wählen.
Schlauch zu dick?
Als Faustregel gilt: Weist der Schlauch einen Durchmesser von einem dreiviertel Zoll, was etwa 19 Millimetern entspricht, auf, so benötigt er beim Aufrollen die doppelte Kapazität eines Standardschlauches. Ein Schlauchwagen mit 60 Meter Aufnahmekapazität kann also nur 30 Meter eines so dicken Schlauches aufnehmen.
In aller Regel können Schlauchwagen eine Schlauchlänge von mindestens 60 Metern aufnehmen, einige Modelle jedoch auch bis zu 100 Meter. Ratsam ist es, tendenziell einen größeren Schlauchwagen zu wählen. Lastet der Nutzer die mögliche Aufnahmekapazität nämlich vollständig aus, kann der Schlauchwagen leicht kopflastig und damit instabil werden, sodass er beim Ziehen über unebenen Untergrund leichter umkippt. Wer sicher gehen will, sollte zu einem Schlauchwagen-Set greifen, das bereits einen Schlauch beinhaltet, der optimal zum Wagen passt.
Aus welchen Materialien sollte der Wagen bestehen?
Bezüglich des Materials des Rahmens und der Schlauchtrommel eines Schlauchwagens gibt es keine allgemeingültig richtige Empfehlung. Sowohl Kunststoff- als auch Metallwagen bieten Vor- und Nachteile. Sehen wir uns zunächst das Für und Wider eines reinen Kunststoffmodells an:
Vorteile
- Geringes Gewicht
- Meist mehr Einstellungsmöglichkeiten
- Beschädigen den Schlauch nicht
Nachteile
- Anfälliger für Umkippen
- Nicht UV-beständig
- Weniger langlebig
Neben Kunststoffmodellen bietet der Markt auch Modelle aus Edelstahl, bei denen sowohl Rahmen als auch Schlauchtrommel aus dem rostfreien Metall gefertigt sind. Auch diese Variante bietet sowohl Vor- als auch Nachteile:
Vorteile
- Langlebig
- Stabile Fahreigenschaften
- UV-beständig
Nachteile
- Höheres Gewicht
- Bei schlechter Verarbeitung mitunter Schlauchschäden
- Meist weniger Einstellungsmöglichkeiten
Neben diesen beiden Varianten gibt es jedoch auch zunehmend Modelle, die beide Materialien kombinieren und somit auch die Eigenschaften beider Materialgruppen vereinen. Geläufig sind vor allem Modelle mit Kunststofftrommel und Kunststoffgriff, während der Rahmen selbst als Edelstahl besteht.
Ausziehbare Griffbügel sind eine Mehrinvestition wert, da sie nicht nur eine möglichst kompakte Aufbewahrung des Schlauchwagens, sondern auch ein bequemes, rückenschonendes Ziehen des Wagens ermöglichen.
Aufrollmechanik und Wickelhilfen
Preisgünstige Modelle generell, doch auch zahlreiche Markenmodelle verfügen nicht über eine Aufrollautomatik, sondern müssen manuell mittels einer an der Schlauchtrommel befestigten Kurbel betrieben werden. Eine Aufrollautomatik ist zwar ausgesprochen bequem, doch schlägt sich dieses Feature selbstverständlich auch im Preis nieder und ist tendenziell anfälliger für Störungen oder Defekte.
Um den Schlauch möglichst gleichmäßig auf die Trommel aufwickeln zu können, verfügen höherpreisige Modelle oft über eine Wickelhilfe, die sich beim Aufrollen des Schlauches automatisch hin und her bewegt und den Schlauch so gleichmäßig über die Trommel führt und verteilt. Damit haben durch unordentliches Aufwickeln in sich verschlungene oder gar verknotete Wasserschläuche nicht den Schlauch einer Chance! Modelle, die nicht über dieses Feature verfügen, lassen sich jedoch bisweilen mit entsprechendem Zubehör des jeweiligen Herstellers nachrüsten. Die Vorteile einer solchen Wickelhilfe für den Nutzer sind offensichtlich:
- Er muss sich nicht zum Aufwickeln bücken.
- Seine Hände bleiben sauber, da er den Schlauch nicht manuell über die Trommel führen muss.
- Er nutzt die Trommelbreite und somit die Aufnahmekapazität optimal aus.
- Der Schlauch ist ohne Verhaken wieder abrollbar.
Bei manuell zu betreibenden Aufrollmechaniken sollte der Nutzer darauf achten, dass der Wagen über eine einklappbare Kurbel verfügt. Eine solche Kurbel sorgt dafür, dass der Wagen einerseits möglichst kompakt und leicht verstaubar ist, und beugt andererseits einem Abbrechen der Kurbel durch Unachtsamkeiten beim Bewegen des Schlauches oder durch ein Umkippen des Wagens vor.
Zubehör für mehr Komfort
Wer verschiedene Sprühaufsätze verwendet, sollte darauf achten, dass der Schlauchwagen über Fächer oder Steckverbinder verfügt, in die er die Aufsätze einklickt und so stets griffbereit am Wagen transportiert und aufbewahrt. Sinnvoll ist zudem eine Schlauchhalterung am Rahmen, in die sich das Schlauchende nach dem Gebrauch einfach einhängen oder einklicken lässt, sodass es nicht lose auf der Trommel liegt oder über den Boden schleift. Auf diese Weise wird auch ein Nachtropfen des Schlauches verhindert.
Worauf ist bei der Nutzung eines Gartenschlauchwagens zu achten?
Wer einen Schlauchwagen sein Eigen nennen kann, sollte einige Aspekte bei seiner Benutzung beachten, um möglichst lange Freude an dem praktischen Gartenhelfer zu haben.
- Den Schlauchwagen langsam und umsichtig ziehen, damit er sich nicht querstellt, wankt oder kippt
- Den Schlauchwagen ziehen und nicht schieben, da er so leichter navigierbar ist
- Zur Überwindung höherer Stufen den Schlauchwagen leicht anheben
- Den Schlauch langsam und mit Bedacht abrollen und beim Wässern darauf achten, dass der Schlauch immer weit genug abgerollt ist, um ein Umfallen des Schlauchwagens zu vermeiden
- Den Schlauch nicht bereits im Voraus komplett, sondern nur nach Bedarf abrollen
- Den Schlauchwagen auf ebenem Untergrund sicher abstellen
- Den Schlauch während des Aufrollens mit einer Hand führen, damit er sich ebenmäßig auf der Trommel verteilt
- Keine zu langen oder zu schweren Schläuche verwenden
- Die Handkurbel nur zum Aufrollen des Schlauches aufklappen und danach wieder einklappen
- Den Schlauchwagen nicht dauerhaft der UV-Strahlung aussetzen, sondern in Innenräumen verwahren
Den Gartenschlauchwagen an die Wasserversorgung anschließen
Regelhaft im Lieferumfang enthalten sind Adapter, die dafür sorgen, dass der Wasserzuleitungsschlauch auf den Wasserhahn passt. Der Anschluss des Zulaufschlauches an den Gartenschlauchwagen ist in aller Regel ebenfalls sehr einfach möglich. An den meisten Schlauchwagen befindet sich seitlich an der Außenseite der Trommel eine Kupplung, auf die sich der Schlauch mittels Steckverbindung aufsetzen lässt. Im Detail funktioniert der Anschluss je nach Modell in unterschiedlicher Weise, sodass ein Blick in die Gebrauchsanweisung des Schlauchwagens angeraten sei.
Häufige Fragen zu Gartenschlauchwagen
Die häufigsten Fragen von Interessenten zu Gartenschlauchwagen beziehen sich vor allem auf die Entscheidung, welche Größe und Schlauchkapazität die geeignete für den individuellen Bedarf ist. Wir nehmen uns dieser Fragen an.
Wie lang sollte der Schlauch sein?
Die zu empfehlende Schlauchlänge wird durch die Größe des Gartens vorgegeben. Der Besitzer einer Dachterrasse benötigt zum Bewässern seiner Pflanzen selbstverständlich einen weniger langen Schlauch als der Eigentümer eines ausladenden Gartenareals mit Gemüse- und Obstanbau. Als grobe Orientierungshilfe bieten wir eine kurze Tabelle:
Gartengröße | Schlauchlänge |
---|---|
Bis 100 Quadratmeter | 10 Meter |
Bis 200 Quadratmeter | 15 Meter |
Bis 300 Quadratmeter | 20 Meter |
Bis 500 Quadratmeter | 25 Meter |
Bis 600 Quadratmeter | 30 Meter |
Bis 800 Quadratmeter | 35 Meter |
Bis 1.000 Quadratmeter | 40 Meter |
Über 1.000 Quadratmeter | 60 Meter und mehr |
Wie dick sollte der Schlauch sein?
Doch die Länge ist nicht alles! Auch auf die Dicke des Schlauches kommt es an, denn diese sollte mit dem Durchmesser des Schlauchanschlusses an der Schlauchtrommel übereinstimmen. In aller Regel handelt es sich in Deutschland um Schlauchanschlüsse von einem halben Zoll, also etwa 13 Millimetern, Durchmesser.
Daneben existieren zahlreiche weitere Durchmesser, wie beispielsweise 15 und 19 Millimeter. Während für kleine Gärten der Standarddurchmesser völlig ausreichend ist, ist es für Besitzer großer Gärten ratsam, größere Schlauchdurchmesser für einen größeren Wasserdurchsatz zu verwenden. Hier gilt es, vorab sicherzustellen, dass der Schlauchwagen mit größeren Schlauchdurchmessern kompatibel ist.
Durch einen größeren Schlauchdurchmesser erhöht sich der Platzbedarf des Schlauches auf der Schlauchtrommel erheblich. Wer also einen langen und dicken Schlauch verwenden möchte, sollte einen Schlauchwagen mit großer Aufnahmekapazität wählen. Die vom Hersteller angegebene Schlauchlänge bezieht sich in aller Regel auf 13-Millimeter-Schläuche.
Weiterführende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Gartenschlauchwagen-Vergleich. Wir haben die vorgestellten Produkte keinem Test unterzogen.
Bisher widmeten sich weder die Stiftung Warentest noch ÖKO-TEST, die beiden wohl bekanntesten Testinstitute Deutschlands, der Produktgruppe der Gartenschlauchwagen. Ein Test findet sich jedoch auf dem Testportal selbst.de. Im Jahr 2015 nahmen die Tester elf Schlauchwagen der Marke DEMA, Gardena, Hozelock (Sirocco), Kärcher, Rehau und Wingart (Hellweg) unter die Lupe. Getestet wurde unter anderem ihre Ergonomie. Hier bemängelten die Tester, dass die kleinen Modelle zwar leicht zu ziehen sind, dafür jedoch ebenso leicht kippen. Außerdem führten sie eine Durchlauf-, eine Fahr- und eine Dichtheitsprüfung durch. Dahingehend testeten sie, ob die Schlauchwagen die Durchlaufmenge behindern, auf unebenen Flächen holpern und ob die Verbindungen dicht bleiben. Weiterhin prüften sie die Kennzeichnungen, die Erstmontage und die Schläuche.
Die Tester unterteilten die Testprodukte in zwei Gruppen und vergaben zweimal das Testurteil „Sehr gut“, dreimal das Testprädikat „Gut“ sowie sechsmal die Gesamtwertung „Befriedigend“. Das Testfazit: Standfeste Modelle für große Gärten gibt es bereits ab etwa 200 Euro. Testsieger in dieser Kategorie wurde der Royal Serie II von Alba Krapf (Testnote 1,2). Der Erstplatzierte ist zwar äußerst stabil und standfest, allerdings auch schwer und teuer. Kompakte Ausführungen sind bereits ab circa 50 Euro erhältlich. In dieser Kategorie kürten die Tester den kleineren, leichteren und günstigeren 2692-20.952.01 von Gardena zum Testsieger (Testnote 1,9). Lediglich massive Metallmodelle konnten die Tester rundum überzeugen.
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