Grüntee Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt
- Das Wichtigste in Kürze
- Grüntee ist neben seinem wohltuenden Aroma vor allem für seine gesundheitsfördernden Eigenschaften bekannt.
- Grüner Tee enthält Koffein, das langsam im Körper freigesetzt wird, dafür jedoch längere Zeit anhält.
- Die Anbau- und Erntebedingungen sind entscheidend für die Qualität von Grüntee. Transparenter Handel und Bio-Siegel weisen auf eine nachhaltige Herkunft hin.
- Grüner Tee sollte wenige Minuten in rund 80 Grad Celsius heißem Wasser ziehen. Die Blätter können für mehrere Aufgüsse verwendet werden.
Grünes Geschmackserlebnis
Grüntee hat seine Wurzeln im asiatischen Raum; insbesondere in Japan ist er seit Jahrhunderten Teil der kulinarischen Kultur und wird im Rahmen von traditionellen Teezeremonien aufwendig verkostet. Im 21. Jahrhundert erfreut sich das grün-schimmernde Kulturgut weltweiter Beliebtheit und wird nicht nur wegen seines mild-würzigen Geschmacks geschätzt, sondern auch aufgrund der ihm nachgesagten gesundheitsfördernden Eigenschaften.
Grüner Tee ist darüber hinaus ein wahrer Muntermacher und wird von vielen gern als Alternative zu Kaffee genutzt. In grünem Tee ist ebenfalls Koffein enthalten, dessen Wirkung zwar später eintritt als beim Konsum von Kaffee, aber dafür länger anhält. Statt eines kurzen Energieschubs bewirkt grüner Tee ein langsames Wachwerden. Zusätzlich ist in Grüntee Theanin enthalten, welches das Koffein abschwächt; das Heißgetränk weist sogar mehr Theanin als Schwarztee auf, weshalb die grüne Variante für viele Teeliebhaber bekömmlicher ist. Somit vitalisiert Grüntee und macht weniger nervös beziehungsweise hippelig als Kaffee oder Schwarztee.
Was ist Grüntee?
Im Gegensatz zu Schwarztee wird grüner Tee nicht fermentiert. Während der Fermentation werden die Teeblätter durch Rollen zerdrückt, wodurch die Inhaltsstoffe mit dem Sauerstoff der Luft reagieren. Diese Oxidation sorgt bei Schwarztee für die dunkle Färbung der Blätter sowie den intensiven Geschmack. Sie wird bei grünem Tee durch kurzes Erhitzen, Rösten oder Dämpfen, und anschließendes Lufttrocknen der Teeblätter verhindert. Auf diese Weise behalten die Pflanzenblätter ihre typisch grüne Farbe. Auch die in den Blättern enthaltenen Polyphenole, denen ein positiver Einfluss auf den Körper nachgesagt wird, bleiben erhalten. Ihren Ursprung haben Schwarz- und Grüntee jedoch in der gleichen Pflanze: Camellia sinensis. Das Teegewächs ist vor allem in Asien beheimatet und wächst dort von Japan bis ins nördliche Indien.
Von Koffein und Tein
Das in Tee enthaltene Koffein wird im Volksmund immer wieder als „Tein“ bezeichnet. Doch rein chemisch gesehen handelt es sich um den gleichen Stoff. Die Unterscheidung rührt von der Wirkweise im menschlichen Körper her. Koffein in Kaffee wird bereits im Magen freigesetzt, weil es mit der Magensäure reagiert. Somit wirkt Kaffee besonders schnell. Koffein in Tee wird hingegen erst im Darm freigesetzt, wodurch die langsame Wirkung zustande kommt.
Wie wird Grüntee verarbeitet?
Die Teefarmer lassen die Blätter welken, nachdem sie diese gepflückt haben. Anschließend werden sie gedämpft, geröstet oder in der Pfanne erhitzt. Auf diese Weise wird der Prozess der Fermentation unterbunden. Die meisten Grünteesorten werden daraufhin gerollt: Durch das Rollen öffnet sich die Blattstruktur. Dadurch können sich die Aromastoffe im Teewasser schneller ausbreiten und der Geschmack nimmt eine besonders intensive Note an. Dieser Prozess erfolgt meist maschinell, indem zwei Metallplatten die Teeblätter aneinander reiben und die Zellen aufbrechen. So erhält grüner Tee auch seine markante länglich-dünne Form. Bei qualitativ hochwertigem Tee werden die Schritte per Hand ausgeführt, da dieses Vorgehen schonender für die Pflanze ist. Die manuelle Verarbeitung wird meist auf der Teepackung angegeben und gilt als Gütesiegel.
Worauf ist beim Kauf von Grüntee zu achten?
Beim Kauf von grünem Tee müssen Sie nur auf wenige Punkte besonders gut achten. Das wichtigste Qualitätskriterium ist bei Tee natürlich sein Geschmack. Dieser wird durch die Anbau- und Erntebedingungen bestimmt, die im Idealfall auf der Verpackung notiert sind. Darüber hinaus sollten Sie stets ein Auge auf Siegel und Zertifikate haben. Auch Teepflanzen sind in einer Welt des Massenkonsums nicht vor Pestiziden und Herbiziden geschützt. Bio-Siegel und transparente Handelsbedingungen sind eine gute Voraussetzung, um qualitativ hochwertigen Grüntee zu erhalten.
Anbau
Die Bodenbeschaffenheit der Anbaugebiete beeinflusst maßgeblich die Inhalts- und Geschmackstoffe der Teepflanzen. Diese nehmen Mineralstoffe aus dem Boden auf, weshalb dessen Beschaffenheit so wichtig ist. Einige Pflanzen werden den Großteil ihres Wachstums beschattet, andere erst kurz vor der Ernte. Die Güte eines Grüntees wird auch nach der Beschattung der Pflanze beurteilt. Früher verwendeten die Farmer Reisstroh-, Baumwoll- oder Bambusmatten, um die Sonne fernzuhalten. Heute erreichen sie mit Kunststoffmatten einen 98-prozentigen Lichtausschluss. Der Grund für die Beschattung ist die Unterbrechung der Photosynthese: So wird die Umwandlung von Aminosäuren in Catechine, einen Bitterstoff, verlangsamt. Eine sinkende Catechine-Konzentration hat einen milderen Tee zur Folge.
Die besten Anbaubedingungen haben die Pflanzen, die nicht zu enormem, unnatürlichem Wachstum getrieben werden. Zwar wachsen die Teepflanzen natürlich etwas langsamer, aber dafür bedarf während des Wachstums weniger Düngemittel und anderer wachstumsfördernder Mittel. Auch die zu häufige Ernte ist nicht vorteilhaft für das Teegewächs. Eine natürliche Regenerationszeit ist ebenfalls ausschlaggebend für die Qualität der Blätter. Ein Reizklima, das die Gesamtaktivität der Pflanze anregt, ist optimal, um widerstandfähige Teegewächse wachsen zu lassen, deren Blätter einen wohlschmeckenden Tee erzeugen.
Ernte
Von einer einzelnen Teepflanze wird bis zu sechs Mal im Jahr geerntet. Mit jeder Ernte sinkt jedoch die Qualität der Blätter und des Tees. Die erste Ernte, die den hochwertigsten Tee verspricht, wird als „First Flush“ bezeichnet und findet nach dem Winter statt. Die jungen Blätter und Knospen sorgen für einen sehr intensiven, aromatischen Geschmack. Die zweite Ernte, die im Mai stattfindet, nennt sich „Second Flush“. Die Bezeichnung „Blend“ deutet darauf hin, dass der Tee aus Verschnitten von verschiedenen Erntegängen, unterschiedlichen Plantagen oder auch beidem besteht. Wenn Sie die Verpackungen von grünem Tee vergleichen, finden Sie unter den Herstellerangaben meist Informationen zum Anbauland, zur Sorte, zum Erntezeitraum und dazu, ob es sich um „blended“ Tee handelt.
Nach der Ernte
Generell werden zwei Arten der Verarbeitung nach der Ernte unterschieden: die japanische und die chinesische.
Japanisch: Die Teeblätter werden vorab gedämpft. Das Verfahren ist schonend für die Blätter, aber auch sehr aufwendig. Der zubereitete Tee gilt als besonders hochwertig.
Chinesisch: Die Blätter der Teepflanze werden vor der Zubereitung in der Pfanne geröstet
Geschmack
Grüntee besticht durch seine feine Bitternote und seinen dennoch frischen Geschmack. Je nach Sorte werden diese Nuancen von einem süßlichen Beigeschmack begleitet. Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Geschmacksvielfalt von Grüntee ist „umami“. Hierbei handelt es sich um eine Geschmackswahrnehmung, die vor allem in Japan neben süß, sauer, bitter und salzig zum Standardrepertoire des Verkostens gehört. Aus dem Japanischen übersetzt bedeutet „umami“ so viel wie „würzig“, „schmackhaft“ oder auch „Schmackhaftigkeit“. Ein Nahrungsmittel mit einer „umami“-Note hinterlässt einen herzhaften Geschmack auf der Zunge, ähnlich wie würziges Fleisch. Auch verschiedene Grünteesorten haben diesen Hauch von „umami“; der Geschmack wirkt mildernd auf die bitteren Nuancen des Tees.
Welche Nährstoffe enthält Grüntee?
Die Hauptnährstoffe in Grüntee sind Kalium und Phosphor. Auf 100 Gramm Grüntee kommen rund 2.500 Milligramm Kalium und etwa 300 Milligramm Phosphor. Unter den Vitaminen ist Vitamin C mit rund 300 Milligramm am häufigsten vorzufinden. Grüntee kann aber auch Spuren von Vitamin E, B2 und B3 enthalten. Darüber hinaus sind Calcium, Eisen, Carotin und Natrium Nährstoffe von Grüntee.
Nährstoff | Menge in Milligramm |
---|---|
Kalium | 2.500 |
Phosphor | 300 |
Calcium | 60 |
Eisen | 30 |
Natrium | 5 |
Vitamin C | 300 |
Vitamin B2 | 5 |
Vitamin B3 | 5 |
Vitamin E | 70 |
Carotin | 20 |
Zertifizierung
Bei Grüntee sollten Sie auf Zertifizierungen achten. Viele Grüntees sind heutzutage mit Schadstoffen belastet; Pestizide und Herbizide finden auf den Plantagen immer häufiger Verwendung. Vor allem in China wird gern auf diese Mittel zurückgegriffen. Am gesündesten sind die Produkte, die kaum oder gar nicht mit Schadstoffen in Berührung gekommen sind. Dass Rückstände oder Spuren von Pestiziden beziehungsweise Herbiziden zu finden sind, lässt sich in Zeiten des Massenanbaus kaum vermeiden und kann auch auf bereits mit Schadstoffen vorbelastete Böden zurückgeführt werden. Nichtsdestotrotz sollten Sie auf Bio- oder Öko-Siegel achten, da Sie bei diesen Sorten davon ausgehen können, dass die Pflanzen nachhaltig und ohne Schadstoffe angebaut wurden.
Gütesiegel
Fairtrade, EU-Biosiegel, Naturland, UTZ, GEPA
Um sicherzugehen, dass Sie pestizid- und herbizidfreien Grüntee auswählen, sollten Sie sich bei Teehändlern informieren, die sich um Transparenz bemühen. Wenn Ihnen der Händler viele detaillierte Informationen zur Herkunft und zum Anbau des Tees gibt, können Sie sich auf der sicheren Seite wägen. Einige Vertreiber beziehen den Tee zudem direkt vom Erzeuger. Grüntee, der ohne Zwischenhändler vertrieben wird, ist meist hochwertiger und stammt von Plantagen, die eine Philosophie der Nachhaltigkeit pflegen.
Gesundheitliche Wirkung
Grüntee ist neben seinem unvergleichlichen Geschmack vor allem für seine gesundheitsfördernden Eigenschaften bekannt. Dem wohltuenden Getränk werden diverse Vorteile nachgesagt. Die in grünem Tee enthaltenen Antioxidantien und das Catechine gelten als Heilsbringer, die auf verschiedene Körperfunktionen und -teile einen positiven Effekt ausüben sollen. Zu einigen Wirkweisen gibt es Labortests, welche die Effekte in Reagenzglas-Studien nachgewiesen haben. Wieder andere Wirkungen wurden in Langzeitstudien an Probanden empirisch erforscht. Ein allgemein anerkannter wissenschaftlicher Nachweis fehlt jedoch für die meisten medizinischen Wirkungen von Grüntee.
Herz
Grüntee beeinflusst den Cholesterin- und Fettstoffwechsel. So soll das Getränk Herzkrankheiten und Schlaganfällen vorbeugen. In Langzeitstudien wurde beobachtet, dass die Probanden an weniger Herz-Kreislauf-Erkrankungen litten und auch die Herzinfarkt- sowie die Schlaganfallquote abnahm. Nach einem Herzinfarkt soll Grüntee die Genesung beschleunigen.
Körpergewicht
Grüntee verbessert die Fettverbrennung, da Kohlenhydrate langsamer freigesetzt werden. Zudem erhöht er die Stoffwechselrate, indem die Inhaltsstoffe die Nahrungsenergie in Körperwärme umwandeln. Das enthaltene Koffein mobilisiert darüber hinaus gespeichertes Fett, wodurch die Fettverdauung angetrieben wird. Aus diesem Grund wird grüner Tee von vielen gern während einer Diät getrunken.
Haut
Antioxidantien schützen die Haut; sie verlangsamen die Faltenbildung und Hautalterung. Ferner erhöhen sie die Feuchtigkeit der Haut sowie deren Elastizität und Dichte. Die Haut wirkt weniger rau. Auch die natürliche Sonnenschutzfunktion und die Durchblutung der Haut nimmt zu. Deshalb wird dem Tee nachgesagt, dass er den Alterungsprozess verlangsamt. In Asien ist die Pflanze Bestandteil diverser Cremes und anderer Hautpflegeprodukte.
Gedächtnis
Grüner Tee kann helfen, die Gedächtnisleistung zu verbessern, und somit auch Alzheimer entgegenwirken. Der Stoff Epigallocatechin-3-gallat (EGCG) baut giftige Eiweißablagerungen im Gehirn ab, welche die dortigen Nervenzellen in Mitleidenschaft ziehen und für Demenzerkrankungen verantwortlich sind. In Labortests wurde festgestellt, dass EGCG an diese schädlichen Ablagerungen andocken und sie in ungefährliche Eiweiße umwandelt; diese können von den Nervenzellen verarbeitet werden. Es gilt jedoch zu beachten, dass Grüntee Alzheimer nicht heilen kann. Nichtsdestotrotz steigert grüner Tee die allgemeine Denk- und Gedächtnisleistung.
Weitere gesundheitsfördernde und krankheitsreduzierende Wirkweisen
Grüntee gilt als eine Art Universalmittel natürlicher Gesundheitsförderung. Es soll nicht nur gut für grundlegende Körperfunktionen sein, sondern auch präventiv gegen Krankheiten helfen.
Arthritis: Die Inhaltsstoffe schützen das Knorpelgewebe, indem sie entzündliche Enzyme blockieren, die andernfalls das Gewebe angreifen könnten.
Bluthochdruck: Grüntee hilft, den Blutdruck niedrig zu halten, da das Getränk die Produktion von blutdrucksteigerndem Angiotensin unterdrückt.
Cholesterin: Grüner Tee verbessert den Cholesterin-Spiegel; er reduziert den Anteil von Lipoprotein mit niedriger Dichte, das als Auslöser für Herz-Kreislauf-Erkrankungen gilt.
Diabetes: Grüntee wirkt positiv auf den Fett- und Zuckerstoffwechsel; .
Herpes: Grüntee hat antibakterielle Eigenschaften, die gegen Keime am Zahnfleisch wirken und so Mundraumerkrankungen vorbeugen.
Immunsystem: Polyphenole und Flavonoide im Tee verbessern die Funktionen des Immunsystems, das vor Infektionen schützt.
Krebs: Antioxidantien wirken rund 100-mal stärker als Vitamin C und 25-mal stärker als Vitamin E. In Kombination mit diesen Vitaminen soll der Tee das Krebsrisiko senken.
Lebensmittelvergiftung: Catechine in Grüntee können Bakterien abtöten, die Lebensmittelvergiftungen auslösen, und bakterienproduzierende Giftstoffe neutralisieren.
Leberschäden: Stoffwechselzwischenprodukte, die in einer verfetteten Leber entstehen, können durch grünen Tee neutralisiert werden.
Osteoporose: Der hohe Fluoridgehalt von Grüntee hilft, Knochen und Zähne zu stärken. Der tägliche Konsum sorgt für eine stetig hohe Knochendichte.
Parkinson: Antioxidantien schützen vor Zellschäden im Gehirn, die Parkinson auslösen. Ebenso besteht die Wahrscheinlichkeit, den Krankheitssymptomen entgegenzuwirken.
Stress: Die Aminosäure L-Theanin wirkt psychisch ausgleichend und entspannend; der Tee kann dabei helfen, Stress abzubauen.
Sorten
Insgesamt gibt es über 1.500 Sorten Grüntee, die aus diversen Ländern stammen. Hauptsächlich wächst die Teepflanze im asiatischen Raum: Japan und China sind die Spitzenreiter im Grünteeanbau. Aber auch Südkorea, Indien und Nepal zählen zu den Herkunftsregionen.
Sencha
Sencha ist der am meisten angebaute und am häufigsten getrunkene Grüntee der Welt. Die Teepflanze wird in der Anbau- und Erntephase nicht beschattet. Nur die Blätter der ersten beiden Ernten werden genutzt und letztendlich zu Tee verarbeitet. Sencha hat je nach Herkunftsregion einen herben und frischen Geschmack mit einem leicht süßlichen Aroma. Darüber hinaus besitzt der Tee einen recht hohen Koffeingehalt.
Gyokuro
Gyokuro zeichnet sich durch seine besonders feinen Blätter aus, die noch zarter sind als diejenigen des Sencha-Tees. Die Pflanzen werden rund einen Monat vor der Ernte beschattet, wodurch sich die Gerb- und Bitterstoffe reduzieren. Die Sorte ist mild-süßlich und gilt als eine der edelsten; nicht zuletzt, weil die Verarbeitungsprozesse oft per Hand erfolgen. Gyokuro hat einen recht hohen Koffeingehalt und ist sehr sanft: Eigenschaften, die auf die bis zu zwölfmonatige Reifung der Blätter zurückzuführen sind.
Bancha
Die Blätter, die nach den ersten zwei Sencha-Ernten nachwachsen, werden zu Bancha-Tee verarbeitet. Die Pflanzen erhalten durch die lange Sonneneinstrahlung besonders viele Gerbstoffe. Bancha-Blätter werden nicht gerollt, wodurch sie milder im Geschmack und koffeinärmer sind. Die Blattstrukturen bleiben unberührt und die Inhaltsstoffe werden nur langsam an das Wasser abgegeben. Bancha-Tee wird in drei Qualitätsstufen unterteilt, die sich je nach Vermischungsgrad von älteren und jüngeren Blättern unterscheiden.
Tencha
Tencha-Blätter dienen hauptsächlich zur Herstellung von Matcha-Teepulver. Der allseits bekannte Matcha-Tee stellt nämlich keine eigene Sorte dar. Stattdessen bedeutet Matcha nichts anderes als „gemahlener Tee“. Tencha-Pflanzen werden wenige Wochen vor der Ernte beschattet und von Stängeln sowie Rispen befreit, nachdem sie getrocknet wurden. Aus dem reinen Blatt wird das Matcha-Pulver gemahlen. Matcha ist seit Jahrhunderten fester Bestandteil japanischer Teerituale, in denen das Pulver mit einem filigranen Bambusbesen schaumig aufgeschlagen wird.
Jasmin
Jasmintee geht ursprünglich auf eine Täuschungsaktion zurück: Vor mehreren Jahrhunderten haben chinesische Teehersteller ihrem Tee Jasminblüten beigesetzt, um die eher minderwertige Ware aufzuwerten. Heute werden die Blüten aus geschmacklichen Gründen hinzugetan. Die Jasminblüten verleihen dem sehr feinen Tee ein blumig-sanftes Aroma. Bei diesem aromatisierenden Verfahren werden die Blüten vor allem besonders hochwertigem Tee beigegeben und vor der Abfertigung per Hand wieder herausgelesen.
Weitere japanische Grünteesorten: Fukamushicha, Gabalong, Genmaicha, Hojicha, Kabusecha, Kukicha, Tamaryokucha
Auswahl chinesischer Grünteesorten: Bi Luo Chun, Chun Mee, Gunpowder, Li-Zi-Xiang, Long Tseng, Lung Ching, Mao Feng, Moon Palace, Pan Ling Ying Hao, Pouchong, Tian Mu Qing Ding, Yin Gou, Yong Xi Hou Qing, Yincui
Auswahl indischer Grünteesorten: Nilgiri, Assam, Darjeeling
Zubereitung
Grüntee ist ein kulinarisches Kulturgut, dessen Zubereitung vor allem in Japan im Rahmen einer traditionellen Teezeremonie zelebriert wird. Achten Sie stets auf die richtige Zubereitung, egal ob Sie Grüntee in Teebeuteln abgepackt oder einzelne Teeblätter kaufen. Der Tee ist besonders sensibel und bei falscher Zubereitung kann das Getränk schnell bitter schmecken, wässrig werden oder gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe verlieren.
Teemenge
Beachten Sie, dass ein Teelöffel des Tees für eine Tasse ausreicht. Für einen Liter heißes Wasser sollten Sie folglich drei bis vier Teelöffel verwenden. Je hochwertiger der grüne Tee ist, desto mehr Blätter und desto weniger Wasser müssen Sie verwenden. Die Menge, die Sie zubereiten möchten, bleibt jedoch Ihnen überlassen.
Teewasser
Die richtige Temperatur ist für den Grüntee entscheidend. Kochen Sie Wasser auf und lassen Sie es anschließend fünf bis zehn Minuten abkühlen, bis das Wasser eine Temperatur von 60 bis 80 Grad Celsius hat. Heißeres Wasser würde den Tee bitter machen. Hierfür sind Wasserkocher mit einstellbarer Temperatur besonders praktisch. Verwenden Sie kein hartes oder kalkhaltiges Leitungswasser. Nehmen Sie stattdessen gefiltertes oder stilles Wasser.
Ziehzeit
Die Ziehzeit hängt vom persönlichen Geschmack ab. Für ein ausgewogenes Aroma empfehlen sich ein bis zwei Minuten. Einige Teesorten haben ihr Geschmacksoptimum bereits nach 30 Sekunden erreicht. Länger als drei Minuten sollte kein Grüntee ziehen, da er sonst bitter wird. Beim zweiten Aufguss zieht der Tee in der Regel kürzer, da er bereits Wasser aufgenommen hat.
Aufgüsse
Grüntee kann zwei- bis dreimal aufgegossen werden. Beim ersten Aufguss beträgt die Temperatur zwischen 60 bis 80 Grad Celsius und die Ziehzeit zwei Minuten. Der zweite Aufguss sollte mit genau 80 Grad Celsius etwas heißer sein und die Ziehzeit mit einer Minute etwas kürzer. Zwischen den Aufgüssen sollte nicht zu viel Zeit vergehen, damit die Blätter nicht austrocknen.
Teekanne
Auch das Gefäß, in dem Sie den Tee zubereiten, spielt eine Rolle. Grüntee braucht viel Platz, um seine Aromastoffe im Wasser zu entfalten. Aus diesem Grund sind die hierzulande beliebten Tee-Eier für Grüntee ungeeignet, da sie den Tee zu sehr zusammendrücken. Teekannen aus Gusseisen, Porzellan oder Glas eignen sich am besten. Ein integriertes Sieb erleichtert den Brühvorgang. Das Optimum ist eine Kanne aus Ton mit einem Keramiksieb nach traditioneller, japanischer Art.
Anwendungshinweise
Grüntee mag zwar eine gesundheitsfördernde Wirkweise haben, jedoch sollte das Getränk nur in Maßen verzehrt werden. Trinken Sie nicht mehr als drei bis vier Tassen pro Tag. Auch ist es aufgrund seiner Inhaltsstoffe nicht für jedermann geeignet. Menschen mit Eisenmangel sollten auf Grüntee verzichten: Grüner Tee hemmt die Eisenaufnahme und zudem verlieren die Antioxidantien ihre Wirkung, wenn sie zusammen mit eisenreichen Lebensmitteln aufgenommen werden. Auch Schwangere sollten Grüntee nicht oder nur in Maßen konsumieren.
Grüntee lässt sich nicht nur trinken, sondern auch als Zutat verwenden. Sie verleiht dem Essen eine ungewöhnliche Note und beinhaltet weiterhin die gesunden Inhaltsstoffe. Egal ob Kuchen, Salat, Sorbet, Fleisch oder Fisch, grüner Tee bringt einen Hauch Extravaganz in Ihre Küche.
Achten Sie darauf, dass Sie den grünen Tee luftdicht verschlossen halten. Nur so bleiben Geschmacks- und Inhaltsstoffe erhalten.
Weiterführende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Grüntees nicht selbst getestet.
Die Stiftung Warentest testete 2015 insgesamt 25 Sorten Grüntee. Die TesterInnen der Stiftung Warentest untersuchten die Teesorten auf eventuelle Schadstoffe und machten von dieser Wertung das Gesamturteil abhängig. Die verschiedenen Grünteesorten wurden auf Rückstände von Pyrrolizidinalkaloiden, Anthrachinon, PAK, Mineralölbestandteilen, Nikotin sowie Pestiziden überprüft. Die Ergebnisse der Stiftung Warentest lieferten das Urteil in der Kategorie „Schadstoffe“. Die Gesamtwertung konnte nicht besser sein als das jeweils schlechteste Einzelergebnis. Darüber hinaus testeten die RedakteurInnen, ob der Tee radioaktiv belastet ist.
Fünf der 25 getesteten Sorten erhielten das Urteil „gut“ und sechs schnitten mit „befriedigend“ ab. Sieben Teesorten waren lediglich „ausreichend“, während nochmals sieben mit der Wertung „mangelhaft“ im Test durchfielen. Keine der 25 Grünteesorten war radioaktiv belastet.
Das beste Ergebnis im Test der Stiftung Warentest erzielte der Bio-Tee in Kapselform Sencha Shizuoka Organic Green T. von Special T. by Nestlé mit der Testnote 2,2. Auch das Teepulver Bio Matcha von Emcur konnte sich mit der Note 2,3 im vorderen Feld bei den Kapseln von Nestlé platzieren. Den Testsieg unter den Beutelteesorten teilen sich der Grüne Bio-Tee Sencha von Alnatura sowie der Hochland-Grüntee von Teekanne mit der Testnote 2,4.
Auf den letzten Plätzen des Tests der Stiftung Warentest liegen die Beutelteesorten Feinster Grüner Tee von Meßmer mit der Testnote 5,4 sowie der Grüne Tee nach asiatischer Tradition von Netto mit der Note 5,5.
Das Test- und Verbrauchermagazin ÖKO-TEST testete 2012 insgesamt 22 grüne Tees. Auch ÖKO-TEST legte vorrangig Wert auf eventuelle Schadstoffrückstände in den Teesorten. Die TesterInnen ließen die Sorten in einem Labor auf über 400 verschiedene Schadstoffe untersuchen. Darüber hinaus überprüften sie den Tee ebenfalls auf radioaktive Rückstände sowie die Authentizität der Aromen; diese müssen aus den Früchten stammen, mit denen geworben wird, da es sich andernfalls um eine Produktfälschung handelt.
Die TesterInnen orientierten sich bei der Überprüfung auf Pestizide an der gesetzlich erlaubten Höchstmenge. Da diese für aromatisierten Tee nicht gilt, haben sie die Höchstmenge für nicht aromatisierten Tee verwendet, um einen direkten Vergleich anstellen zu können.
ÖKO-TEST testete unter anderem Produkte von Alnatura, Edeka, Eilles, Gepa, Goldmännchen, Lebensbaum, Lipton, Lord Nelson, Meßmer, Rewe, Teekanne, Twinings und Westcliff.
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