Kinderhochstuhl Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt
- Das Wichtigste in Kürze
- In einem passenden Kinderhochstuhl nehmen Babys sicher und komfortabel mit der übrigen Familie am Esstisch Platz.
- Die meisten Modelle eignen sich für Kinder ab sechs oder acht Monaten, die bereits selbstständig sitzen können.
- Kinderhochstühle mit Babyschalenaufsatz lassen sich schon ab der Geburt verwenden.
- Haltegurte und Sicherheitsbügel schützen das Kind vor Stürzen. Zudem muss der Hochstuhl kippsicher und schadstofffrei sein.
- Mit einem abnehmbaren Essbrett erhält der Nachwuchs seinen eigenen Tisch und kann sich selbstständig am Essen bedienen.
Für entspanntere Familienessen
Spätestens, wenn Babys selbstständig sitzen können und sich langsam, aber stetig zum Kleinkind entwickeln, möchten sie während der Mahlzeiten mit am Tisch Platz nehmen. Auf dem Schoß der Eltern fühlen sich viele zwar wohl, wirklich zum Essen kommen Mütter und Väter dann aber selbst nicht mehr. Daher sind Kinderhochstühle, auch als Babyhochstühle geläufig, für viele Eltern ebenso wie für die Kinder eine echte Erleichterung. Sie ermöglichen entspannte Mahlzeiten mit der ganzen Familie.
Welche Vorteile bieten Kinderhochstühle?
Kinderhochstühle zeichnen sich durch ihre langen Beine aus, mit denen sie die darin sitzenden Kinder auf Augenhöhe mit den Erwachsenen bringen. Dadurch erleichtern sie den Eltern nicht nur das Füttern ihres Babys, sondern fördern auch die Interaktion und Kommunikation zwischen den Familienmitgliedern. Die Sitze von Hochstühlen fallen kleiner aus als diejenigen „normaler Stühle“, sodass die Kinder darin nicht zu sehr hin und her rutschen. Zudem sind sie meist gepolstert und mit Gurten ausgestattet, dank derer selbst zappelnde Kinder nicht einfach vom Stuhl fallen können. Damit bieten Kinderhochstühle dem Nachwuchs einen sicheren und komfortablen Platz am Esstisch. Viele Modelle sind mit einer abnehmbaren Tischplatte, auch Essbrett genannt, versehen. Auf diesem können Eltern ihrem Baby die Mahlzeiten servieren und es somit langsam an das selbstständige Essen heranführen.
Ab wann dürfen Kinder im Hochstuhl sitzen?
Die meisten Kinderhochstühle richten sich laut Herstellerangaben an Babys ab einem Alter von sechs bis acht Monaten. In diesem Alter können viele Säuglinge bereits aus eigener Kraft sitzen. Dies ist Voraussetzung dafür, dass sie im Hochstuhl Platz nehmen dürfen. Denn dann ist ihre Wirbelsäule stabil genug und die Rückenmuskulatur ausreichend ausgebildet, um von einer erzwungenen Sitzhaltung keine Schäden davonzutragen. Für jüngere Babys gibt es spezielle Babyhochstühle mit Babyschalenaufsatz, die sich bereits für Neugeborene eignen.
Verschiedene Hochstuhlmodelle
Kinderhochstühle lassen sich nach ihrer Bauweise und ihrem Einsatzzeck in verschiedene Typen unterteilen. Beispielsweise eignen sich Klapphochstühle und Tischsitze dank ihrer kompakten Größe gut zum Mitnehmen auf Reisen. Kombi- und Treppenhochstühle zeichnen sich hingegen durch ihre Vielseitigkeit aus und bieten damit unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten. Letztere lassen sich individuell an Alter sowie Größe anpassen und damit besonders lange verwenden.
Klapphochstühle: Platzsparend verstaubar
Klapphochstühle bestehen aus einem faltbaren Gestell und einer Sitzeinheit mit Sicherheitsgurt, Fußstütze und abnehmbarem Essbrett. Die Sitzeinheit ist typischerweise nicht höhenverstellbar und hat auch keine höhenverstellbare Lehne, wodurch sie nicht an die Größe des Kindes anpassbar ist. Damit eignen sich diese Stühle häufig nur für kleinere Kinder bis zu einem Alter von zwei Jahren. Allerdings lässt sich die Lehne meist nach hinten neigen, sodass das Kind im Klapphochstuhl bei Bedarf eine Liegeposition einnehmen kann. Damit sind die Modelle mit Liegefunktion ebenso als Wippe einsetzbar. Einige Klapphochstühle sind zudem mit Rollen ausgestattet. Diese Varianten werden auch als Mehrzweckhochstühle bezeichnet.
Klapphochstühle sind typischerweise aus Kunststoff gefertigt, was sie besonders leicht macht. Sie lassen sich kompakt zusammenfalten und somit platzsparend verstauen beziehungsweise transportieren. Damit sind sie ideal für Reisen sowie für kleine Wohnungen beziehungsweise Esszimmer. Wird der Stuhl nicht benötigt, klappen Sie ihn mit wenigen Handgriffen zusammen und schon nimmt er kaum noch Platz weg. Im Vergleich zu Treppen- und Kombihochstühlen sind Klapphochstühle darüber hinaus günstiger in der Anschaffung und besonders pflegeleicht.
Häufig geht die kompakte Bauweise allerdings zu Lasten der Stabilität. So sind Klapphochstühle aus Kunststoff weniger robust als beispielsweise Treppenhochstühle aus Holz. Je nach Ausführung liegt ihre maximale Tragkraft zwischen 15 und 25 Kilogramm. Unter anderem gibt es die platzsparenden Hochstühle von den Marken Joie, Hauck und Froggy.
Vorteile
- Leicht und kompakt
- Platzsparend verstaubar
- Komfortabel zu transportieren
- Günstiger Preis
- Pflegeleicht
Nachteile
- Eher für jüngere Kinder geeignet
- Weniger stabil als andere Modellet
Tischsitze: Kompakt und flexibel
Tischsitze haben im Gegensatz zu den anderen Hochstuhlvarianten keine Stuhlbeine. Stattdessen wird die Sitzeinheit mit Klemmen direkt am Tisch befestigt. Fußstütze und Essbrett fehlen. Das Kind nutzt zum Essen den Tisch mit.
Die Sitze bestehen aus einem Aluminiumgestell und einem Polyesterbezug. Sie sind wie Klapphochstühle kompakt zusammenfaltbar, dank der fehlenden Beine aber noch platzsparender und leichter. Damit sind sie eine gute Lösung zum Mitnehmen ins Restaurant und auf Ausflügen. Sie sind ähnlich günstig und pflegeleicht wie Klapphochstühle. Aufgrund ihrer Konstruktion ist die Belastbarkeit der Tischsitze geringer als bei anderen Hochstuhlvarianten. Die maximale Tragkraft beträgt bei den meisten Modellen 15 Kilogramm. Da die Sitzeinheit nicht verstellbar ist, sind Babys in der Regel aber sowieso zu groß für den Sitz, bevor sie dieses Gewicht erreichen.
Zum längeren Sitzen und für den alltäglichen Gebrauch sind Tischsitze nicht zu empfehlen, da sie weniger ergonomisch sind als Kinderhochstühle. Häufig fällt die Rückenlehne sehr kurz aus und lässt sich nicht an die Größe des Kindes anpassen. Zudem sind Tischsitze wenig bis gar nicht gepolstert. Zu den bekannten Tischsitz-Herstellern zählen Mosbaby, Fillikid und Chicco.
Vorteile
- Besonders platzsparend
- Leicht und kompakt
- Ideal für Ausflüge
- Günstiger Preis
Nachteile
- Geringe Tragkraft
- Nur für jüngere Kinder geeignet
- Keine Fußstütze
- Wenig ergonomisch
Kombihochstühle: Wandelbar und lange nutzbar
Bei Kombihochstühlen handelt es sich um eine Kombination aus Tisch und Stuhl in Kleinkindgröße. Aufeinander gebaut ergeben die beiden Komponenten den Kinderhochstuhl. Der Stuhl ist bei den meisten Modellen mit Polstern und einem großen, abnehmbaren Essbrett ausgestattet. Ein Gurtsystem zur Absicherung gehört ebenfalls zur Standardausstattung.
Der Sitz ist bei Kombihochstühlen nicht verstellbar und eignet sich für Babys, die bereits aus eigener Kraft sitzen können, sowie Kleinkinder bis zu einem Alter von drei bis vier Jahren. Nach der Nutzung als Hochstuhl lassen sich der kleine Tisch und Stuhl als Kinderstuhl und -tisch weiterverwenden.
Die meisten Kombihochstühle sind aus Holz gefertigt und lackiert. Ihre Bauweise macht sie einerseits sehr robust, stabil und langlebig, anderseits aber auch groß und schwer. Dementsprechend empfehlen sie sich für Familien mit ausreichend Platz am Esstisch. Für den Transport sind sie zu sperrig und schwer. Im Vergleich mit Klapphochstühlen und Tischsitzen sind Kombimodelle etwas teurer. Bekannte Hersteller von Kombihochstühlen sind zum Beispiel roba, Costway und Schardt.
Vorteile
- Hohe Stabilität
- Als Tisch und Stuhl weiternutzbar
- Großes Essbrett
- Einfacher Aufbau
Nachteile
- Hohes Gewicht
- Nehmen viel Platz ein
- Sitz nicht verstellbar
Treppenhochstuhl: Anpassbar zum Mitwachsen
Treppenhochstühle, auch als mitwachsende Hochstühle geläufig, sind treppenförmig aufgebaut und mit drei Stufen ausgestattet: einem Essbrett oben, einem Sitzbrett in der Mitte und einer Fußstütze unten. Alle Stufen lassen sich mehrfach verstellen, sodass der Hochstuhl an die Größe des Kindes anpassbar ist und auf diese Weise mit ihm mitwachsen kann.
Treppenhochstühle sind meist aus Holz gefertigt und damit sehr robust. Teilweise liegt ihre maximale Belastbarkeit bei 50 Kilogramm oder mehr. Dank dieser Eigenschaften sind sie bis ins Grundschulalter nutzbar. Einige Treppenhochstühle, wie etwa den Evomove Nomi, können Eltern mit verschiedenen Aufsätzen nachrüsten. Beispielsweise gibt es Adapter für die Babyschale oder Matratzenaufsätze mit Gurt, sodass sie die Modelle bereits für Neugeborene verwenden können.
Zwar lassen sich die meisten Treppenhochstühle platzsparend zusammenklappen, dennoch sind sie sperriger sowie deutlich schwerer als Klapphochstühle und damit für den Transport weniger geeignet. Im Vergleich mit den anderen Hochstuhlausführungen liegen Treppenhochstühle im oberen Preissegment. Den Preis machen sie aber durch ihre lange Nutzungsdauer wieder wett. Beliebte Treppenhochstühle sind unter anderem der Stocke Tripp Trapp, der Hauck Alpha und der Safety 1st Timba.
Vorteile
- Sehr stabil
- Langlebig
- Höhenverstellbar
- Hohe Belastbarkeit
- Bis ins Grundschulalter nutzbar
Nachteile
- Vergleichsweise teuer
- Hohes Gewicht
- Nicht zum Transport geeignet
Welcher Hochstuhl eignet sich für welches Alter?
Hochstühle mit einem Adapter für die Babyschale oder einem Wippen-Aufsatz können Sie bereits für Ihr Neugeborenes verwenden. So kann der Nachwuchs von Geburt an bei Familienessen am Tisch Platz nehmen. Um die noch empfindliche Wirbelsäule nicht zu überlasten, sollte der Säugling aber nicht länger als 40 Minuten am Stück in einer gekrümmten Position verbringen. Sobald das Baby selbstständig sitzen kann, etwa ab einem Alter von sechs Monaten, eignet sich jedes Hochstuhlmodell. Tischsitze sowie Klapp- und Kombihochstühle werden meist ab einem Alter von zwei Jahren zu klein beziehungsweise erreichen dann ihre maximale Belastbarkeit. Länger nutzbar sind Treppenhochstühle. Sie sind verstellbar und mit bis zu 50 Kilogramm belastbar, sodass Kinder bis zum Grundschulalter darin sitzen können. Für Kinder ab etwa zwei Jahren entfernen Sie bei diesen Modellen einfach die Bügel und Gurte; so erhalten Sie eine erhöhte Sitzgelegenheit für Kleinkinder.
Den richtigen Hochstuhl finden
Kinderhochstühle unterscheiden sich unter anderem durch ihre Maße, ihre Materialien und ihre maximale Belastbarkeit. Modelle aus Holz sind in der Regel sehr robust und lange nutzbar, während sich Kunststoffteile besonders einfach reinigen lassen. Hochstühle mit vielen Verstellmöglichkeiten lassen sich an die Körpergröße des Kindes anpassen und ermöglichen eine ergonomische Sitzposition. Neben der Ergonomie ist vor allem die Sicherheit wichtig. Darüber hinaus spielen die Ausstattung, praktisches Zubehör und nicht zuletzt der Preis eine Rolle beim Kauf des richtigen Kinderhochstuhls.
Material und Gewicht
Klapphochstühle und Tischsitze sind auf einen einfachen Transport ausgerichtet und dementsprechend leichtgewichtig. Leichte Modelle wiegen weniger als fünf Kilogramm. Sie bestehen meist aus Kunststoff und einem Metallgestell. Letzteres ist häufig aus Aluminium gefertigt.
Kombi- und Treppenhochstühle sind dagegen oftmals komplett aus Holz gefertigt. Teilweise bestehen Elemente wie Teile des Sitzes oder das Essbrett aus Kunststoff. Holzhochstühle sind robuster als Kunststoff-Modelle, haben eine hohe Belastbarkeit und sind dementsprechend lange nutzbar. Dafür sind sie schwerer und sperriger. Besonders robust und standsicher sind Modelle aus Massivholz. Die schwereren Treppen- und Kombihochstühle wiegen zwischen sechs und zehn Kilogramm.
Welches Gewicht trägt ein Kinderhochstuhl?
Die maximale Belastbarkeit eines Kinderhochstuhls wird in Kilogramm angegeben und gibt darüber Auskunft, wie viel Gewicht er tragen kann. Damit bestimmt sie, bis zu welchem Alter Kinder den Hochstuhl nutzen können. Tischsitze haben unter den Hochstuhlvarianten mit maximal 15 Kilogramm die geringste Belastbarkeit. Dieses Gewicht erreichen Kinder durchschnittlich im Alter von zwei bis drei Jahren. Mit einer maximalen Belastbarkeit zwischen 15 und 20 Kilogramm tragen Klapphochstühle nur wenig mehr als Tischsitze. Bei robusten Kombi- und Treppenhochstühlen sind es hingegen bis zu 50 Kilogramm. Dementsprechend können darauf theoretisch noch 10- bis 13-Jährige gefahrlos Platz nehmen. In der Praxis wird es allerdings ab dem Grundschulalter recht eng.
Verstellmöglichkeiten
Verschiedene Verstelloptionen bieten die Möglichkeit, den Kinderhochstuhl an Körpergröße und Bedürfnisse des Kindes anzupassen. Bei Merzweckhochstühlen lässt sich die Lehne meist in mehreren Stufen, teilweise aber auch stufenlos, nach hinten neigen. Bei einigen Modellen können Sie auf diese Weise den Sitz zur Wippe umfunktionieren; anstatt zu sitzen, nimmt das Kind dann eine liegende Position ein. Diese Ausführungen eignen sich bereits für Babys, die noch nicht selbstständig sitzen können.
Bei den meisten Kinderhochstühlen sind Sitz und Fußstütze höhenverstellbar. So können Sie die Sitzhöhe an Ihren Esstisch anpassen und die Fußstütze so einstellen, dass die Knie Ihres Kindes im Sitzen einen rechten Winkel bilden. In beiden Fällen ist eine stufenlose Einstellung praktisch. Das Essbrett ist zwar in der Regel abnehmbar, befindet sich aber bei den meisten Modellen auf Armlehnenhöhe und lässt sich nicht verschieben. Lediglich bei Treppenhochstühlen ist es mehrstufig höhenverstellbar. Ist die Sitzfläche des Hochstuhls noch zu groß für Ihr Baby, können Sie bei vielen Herstellern passende Sitzverkleinerungen nachrüsten. Alternativ lässt sich bei einigen Kinderhochstühlen die Sitztiefe verringern, indem die Lehne nach vorne geschoben wird.
Maße
Die Abmessungen des Hochstuhls sind vor allem dann entscheidend, wenn wenig Platz zur Verfügung steht. Besonders platzsparend sind Tischsitze, die direkt am Tisch befestigt werden und rund 40 x 40 Zentimeter (Länge x Breite) messen. Sie sind dann eine gute Lösung, wenn im Esszimmer der Platz fehlt, um einen ausladenden Hochstuhl unterzubringen. Wichtiger als die Maße ist bei diesen Modellen die maximale Tischplattenbreite, an die sie anbringbar sind. Diese variiert je nach Ausführung zwischen vier und zehn Zentimetern.
Soll der Kinderhochstuhl nur zu den Mahlzeiten zum Einsatz kommen und ansonsten platzsparend verstaut werden, ist ein Klapphochstuhl eine gute Wahl. Besonders praktisch für diese Einsatzzwecke sind Klapp- beziehungsweise Mehrzweckhochstühle mit Rollen, die sich einfach hin- und herschieben lassen. Aufgebaut haben Klapphochstühle eine Standfläche von etwa 60 x 80 Zentimetern, zusammengeklappt häufig von weniger als 60 x 20 Zentimetern.
Wer sich um den Platz keine oder wenig Gedanken machen muss, greift am besten zu einem Treppen- oder Kombihochstuhl. Beide Varianten nehmen mit einer Standfläche von rund 50 x 60 Zentimetern zwar weniger Platz ein als die meisten Klapphochstühle im aufgebauten Zustand. Allerdings lassen sich die Kombi- und Treppenmodelle häufig nicht platzsparend zusammenklappen.
Sicherheit
Damit Babys und Kinder in ihrem Hochstuhl sicher sitzen, braucht er einen kippfesten Stand sowie ein zuverlässiges Gurtsystem, das ein Herunterrutschen verhindert. Grundsätzlich unterliegen Kinderhochstühle europaweit der Sicherheitsnorm DIN EN 14988. Diese legt unter anderem Anforderungen an die Standsicherheit, Rückhaltesysteme, Quetschstellen und Füllmaterialien fest.
Robuste Kombi- und Treppenhochstühle stehen besonders stabil. Eine Orientierung über die Stabilität bietet zudem das „Goldene M“, das Gütesiegel der Deutschen Gütegemeinschaft Möbel e.V. Kinderhochstühle mit diesem Siegel wurden unter Einhaltung strenger Prüfkriterien auf ihre Haltbarkeit, Stabilität und Verarbeitungsqualität geprüft. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann eine rutschfeste Matte unterlegen und den Hochstuhl mit einer Babystuhlhalterung zusätzlich am Tisch absichern. Falls der Hochstühle mit Rollen ausgestattet sind, benötigen diese eine Feststellbremse für einen stabilen Stand.
Als Sicherheitsgurt findet sich in den meisten Hochstuhlsitzen ein Fünfpunktgurtsystem, das auch in Autokindersitzen und Buggys zum Einsatz kommt. Der Gurt verläuft beidseitig über Schultern sowie Hüften und wird auf Bauchhöhe verschlossen. Er ist stufenlos verstellbar und lässt sich somit an die Größe des Kindes anpassen. Für Komfort empfiehlt sich ein Hochstuhl mit gepolstertem Gurtsystem. Treppenhochstühle sind meist zusätzlich mit einer Durchrutschsicherung ausgestattet, die zwischen den Beinen des Kindes verläuft. Für ältere Kinder lässt sich diese abnehmen.
Schadstofffreiheit
Besonders bei den Teilen des Hochstuhls, mit denen das Kind direkt in Berührung kommt, ist es wichtig, dass sie keine Schadstoffe enthalten. Bei Kinderhochstühlen mit Kunststoffteilen stellen Weichmacher ein Risiko dar. Holz ist dahingehend zwar generell unbedenklich, allerdings können Lackierungen, Imprägnierungen und Leime schadstoffbelastet sein. Gleiches gilt für Gurte und Polster. Einige Hersteller lassen ihre Produkte freiwillig von unabhängigen Laboren auf Schadstoffe prüfen. Diese erkennen Sie an den folgenden Siegeln:
- Blauer Engel: ressourcenschonende Herstellung, Vermeidung gesundheits- und umweltschädlicher Substanzen
- natureplus: keine gesundheitsbedenklichen Inhaltsstoffe, umweltschonende Produktion
- ÖkoControl: schadstoff- und emissionsarm, aus nachwachsenden Rohstoffen
- TÜV-Umweltsiegel: keine krebserregenden oder fruchtbarkeitsschädigenden Substanzen, überwiegend aus natürlichen Stoffen
Ausstattung und Zubehör
Während ein Gurtsystem zur Standardausstattung zählt, sind ein Essbrett und eine Fußstütze nicht bei allen Kinderhochstühlen enthalten. Eine Fußstütze ist für eine ergonomische Sitzhaltung wichtig. Falls sie nicht standardmäßig enthalten ist, sollten Sie diese daher nachrüsten. Ein Essbrett ist dagegen nicht unbedingt nötig, aber sehr praktisch. Damit erhält das Kind seinen eigenen Tisch und bekleckert auch nur diesen. Alternativ schieben Sie den Hochstuhl so an den Esstisch, dass der Nachwuchs ihn mitnutzen kann.
Das Essbrett ist bei den meisten Kinderhochstühlen abnehmbar und aus Kunststoff gefertigt. Damit lässt es sich einfach reinigen. Praktisch ist ein erhöhter Rand, der verhindert, dass Essen oder Geschirr herunterfallen. Teilweise ist zudem eine Vertiefung für Getränke vorhanden. Einige Hochstühle enthalten darüber hinaus eine Getränkehalterung für Fläschchen oder Becher im Lieferumfang.
Vor allem zu Mehrzweck- und Treppenhochstühlen bieten Hersteller häufig Aufsätze an, mit denen Sie den Kinderhochstuhl an die Körpergröße Ihres Babys anpassen. So gibt es verschiedene Optionen, mit denen Sie den Hochstuhl bereits für Neugeborene verwenden können. Ein Babyschalenaufsatz ermöglicht es, die Babyschale am Hochstuhl zu befestigen. Darüber hinaus gibt es matratzenartige Neugeborenenaufsätze und Wippenaufsätze. Letztere sind häufig mit einem Spielebogen ausgestattet. Für Babys, die bereits sitzen können, aber für die die Sitzfläche noch zu groß ist, bieten Hersteller Sitzverkleinerer an. Alternativen dazu sind Polster oder kleine Kissen, die Sie zwischen Kind und Rückenlehne schieben, um so die Sitztiefe zu verringern.
Wie viel kosten Kinderhochstühle?
Die günstigste Variante ist der Tischsitz für etwa 30 bis 80 Euro. Preiswerte Klapp- und Mehrzweckhochstühle finden sich ab 50 Euro, teurere Varianten kosten bis zu 300 Euro. Tendenziell am kostspieligsten sind Treppen- und Merzweckhochstühle. Zwar beginnen die Preise dafür ebenfalls bei etwa 50 Euro. Für hochwertige Modelle mit umfangreicher Ausstattung müssen Sie aber 80 bis 300 Euro einplanen. Dafür sind diese meist besonders langlebig und können über mehrere Generationen genutzt werden.
Den Hochstuhl pflegen und warten
Bei den ersten selbstständigen Essversuchen des Nachwuchses sieht der Essplatz häufig aus wie nach einer wilden Party. Deshalb ist es praktisch, wenn der Hochstuhl sich möglichst einfach reinigen lässt. Kunststoffteile und lackiertes Holz lassen sich mit einem feuchten Lappen und etwas Spülmittel säubern. Wischen Sie den Hochstuhl am besten direkt nach der Mahlzeit ab, um eingetrocknete Flecken und Verfärbungen zu vermeiden. Polster mit Kunststoffbezügen sind ebenfalls einfach mit einem feuchten Tuch abwischbar. Bei anderen Modellen können Sie die Bezüge abnehmen und in die Waschmaschine geben. Beachten Sie dazu die Hinweise auf dem Waschzettel oder in der Bedienungsanleitung.
Etwa einmal die Woche empfiehlt es sich, den Hochstuhl komplett zu säubern, inklusive Stuhlbeinen, Sitzfläche, Fußstütze und Lehne. Achten Sie dabei vor allem auf Nischen und Ritzen, in denen sich schnell Essensreste ansammeln.
Weiterführende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Kinderhochstühle nicht selbst getestet.
Im Jahr 2018 testete die Stiftung Warentest , das wohl bekannteste Testinstitut Deutschlands, 20 Kinderhochstühle, davon zwölf mitwachsende Treppenhochstühle sowie acht Hoch- und Klappstühle. Getestet wurden sie unter anderem im Hinblick auf ihre kindgerechte Gestaltung, ihre Handhabung, ihre Haltbarkeit, ihre Sicherheit und ihre Schadstoffbelastung. Das Testergebnis: Nur drei Testmodelle wurden mit „Gut“, fünf mit „Befriedigend“ und eines mit „Ausreichend“ bewertet. Elf Stühle im Test strafte die Stiftung Warentest mit einem „Mangelhaft“ ab, darunter sieben wegen ihrer Schadstoffbelastung und vier aufgrund ihrer fehlenden Standsicherheit.
In der Kategorie der Treppenhochstühle wurde das Testmodell Nomi von Evomove gemeinsam mit dem Testprodukt Tripp Trapp von Stokke, jeweils mit dem Testurteil „Gut“, Testsieger. Bei den Treppenhochstühlen mit Babywippe konnte ebenfalls der Stokke Tripp Trapp den Testsieg einfahren, hier allerdings lediglich mit dem Testurteil „Befriedigend“. Als bester Kinderhochstuhl im Bereich „Hochstühle und Klappstühle“ erwies sich der Hauck Sit’n Relax, ebenfalls mit der Testnote „Befriedigend“.
Auch ÖKO-TEST führte im selben Jahr einen umfangreichen Test rund um das Thema Hochstühle durch. Die Tester stuften zwar alle neun Testprodukte als kippsicher ein, drei Produkte können sie jedoch nicht weiterempfehlen. Ein Hochstuhl wurde im Test mit „Sehr gut“ bewertet, zwei Testmodelle ergatterten immerhin das Testprädikat „Gut“. Aufgrund ihrer Sicherheitsmängel wurden viele Hochstühle lediglich als Mittelmaß eingestuft. Fünf Modelle zeigten hinsichtlich der Sicherheit keine nennenswerten Defizite, zwei erreichten aufgrund der Durchrutschgefahr oder scharfer Kanten jedoch lediglich ein „Befriedigend“. Zwei Testkandidaten fielen bei der Laboruntersuchung negativ auf: Bei ihnen lösten sich bedenkliche Mengen des krebsverdächtigen Formaldehyds.
Abb. 1: © Netzvergleich | Abb. 2: © Tomsickova / stock.adobe.com | Abb. 3: © Halfpoint / stock.adobe.com | Abb. 4: © foxyburrow / stock.adobe.com | Abb. 5: © sergiy1975 / stock.adobe.com | Abb. 6: © WavebreakMediaMicro / stock.adobe.com | Abb. 7: © P. Lesley / stock.adobe.com | Abb. 8: © anoushkatoronto / stock.adobe.com | Abb. 9: © pololia / stock.adobe.com | Abb. 10: © Netzvergleich