Kinderwagen Kaufberatung: So wÀhlen Sie das richtige Produkt
- Das Wichtigste in KĂŒrze
- Kombikinderwagen lassen sich vom Erstlingskinderwagen zum Buggy umbauen und sind ab der Geburt bis zu einem Alter von etwa vier Jahren nutzbar.
- Das GS-Zeichen und die TĂV-Plakette garantieren, dass der Kinderwagen getestet wurde, und geben Eltern damit eine Orientierungshilfe in Sicherheitsfragen.
- Ein sicherer Kinderwagen sollte mit einem gepolsterten 5-Punkt-Gurt, einer leistungsstarken Feststellbremse und einer guten Federung ausgestattet sein.
- Auf asphaltierten Wegen sind kleinere GummirĂ€der völlig ausreichend, wĂ€hrend fĂŒr unebene Wald- oder Feldwege gröĂere Luft- oder Luftkammerreifen empfehlenswert sind.
WofĂŒr benötige ich einen Kinderwagen?
Es gibt wohl kaum werdende Eltern, die sich nicht die Frage nach dem richtigen Kinderwagen stellen. Er steht auf allen Erstausstattungslisten fĂŒr das Baby weit oben und bewahrt den Eltern ihre MobilitĂ€t. Denn das Tragen im Tragetuch, einem Tragesystem oder einfach auf dem Arm wird vor allem mit zunehmendem Gewicht des Kindes auf Dauer anstrengend und belastet den RĂŒcken. Gerade fĂŒr lĂ€ngere SpaziergĂ€nge und AusflĂŒge ist daher ein Kinderwagen die ideale Lösung. FĂŒr Autofahrten lassen sich die meisten Kinderwagen kompakt zusammenklappen und einfach im Kofferraum verstauen. So ist er ĂŒberall dabei und wird zum stĂ€ndigen Begleiter der Familie.
Einschlafhilfe und AblageflÀche
Viele Babys beruhigt das Schaukeln des Kinderwagens und hilft ihnen so dabei, in den Schlaf zu finden. Zudem schirmen die Kinderwagenwanne und das Verdeck das Baby gut ab und bieten Schutz vor Wind, Regen und Sonne. Und nicht nur der Nachwuchs findet im Kinderwagen Platz, sondern auch EinkĂ€ufe und all die Utensilien der Babypflege, ohne die Eltern kaum lĂ€ngere AusflĂŒge antreten können, etwa Ersatzwindeln, FeuchttĂŒcher, Desinfektionsgel oder TrinkflĂ€schchen.
In unserem Kinderwagen-Vergleich zeigen wir, welche verschiedenen Modelle es gibt und worauf es beim Kauf besonders ankommt.
Welcher Kinderwagen ist der richtige?
Der erste Schritt bei der Wahl des Kinderwagens ist die Entscheidung fĂŒr den geeigneten Typen. Welches Modell das richtige ist, hĂ€ngt in erster Linie vom Alter des Kindes und dem Terrain, auf dem der Kinderwagen zum Einsatz kommen soll, ab. Im Folgenden stellen wir die gĂ€ngigsten Kinderwagentypen mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen vor.
Der Erstlingskinderwagen: der Sichere
Beim sogenannten Erstlingskinderwagen handelt es sich um einen Liegekinderwagen mit fester Babywanne. Er ist auf die Anfangszeit ausgelegt und soll dem SĂ€ugling ab der Geburt ausreichend Schutz und Ruhe bieten. Dazu sind typische Erstlingsmodelle mit einem Verdeck ausgestattet. Wichtig sind auĂerdem eine groĂe, flache LiegeflĂ€che, ein stabiles, robustes Gestell und eine gute Federung, damit die empfindliche WirbelsĂ€ule des Babys entlastet und geschĂŒtzt wird. Um auch auf unebenen UntergrĂŒnden eine ruhige Fahrt zu ermöglichen, sind die meisten dieser Kinderwagen mit groĂen, breiten Luftreifen ausgestattet, die ErschĂŒtterungen weitgehend abfangen.
Als Retro-Kinderwagen im Trend
Das Design der Erstlingswagen erinnert oft an die klassischen Kinderwagen aus den 70er Jahren. Das hilft diesen Modellen im Konkurrenzkampf mit dem Kombikinderwagen. Denn âRetro-Kinderwagenâ liegen derzeit im Trend. Dazu zĂ€hlen etwa Kinderwagen mit Weidenkorb-Babyschale oder in extravaganter Lederoptik.
Der Vorteil dieses Typs ist, dass er genau auf die BedĂŒrfnisse von SĂ€uglingen ausgerichtet ist. Sein Nachteil gegenĂŒber einem Kombikinderwagen: Er lĂ€sst sich nicht zum Sportbuggy umbauen und ist damit nur die ersten sechs bis acht Monate nutzbar, bis der SĂ€ugling das Sitzalter erreicht. Dann wird ein Nachfolgekinderwagen mit Sitzfunktion und ausreichend Platz notwendig. Die meisten handelsĂŒblichen Erstlingskinderwagen kosten etwa zwischen 400 und 800 Euro und sind zehn bis zwanzig Kilogramm schwer.
Vorteile
- Stabil und robust
- GroĂe, flache LiegeflĂ€che
- Genau auf die BedĂŒrfnisse von SĂ€uglingen ausgerichtet
- Sehr gute Federung
Nachteile
- Nur bis zum Sitzalter nutzbar
Jogger und Sportbuggy: die Sportlichen
Wie ihr Name es bereits verrĂ€t, richten sich Jogger und Sportbuggys an sportliche Eltern, die ihren Nachwuchs zu einer Laufrunde oder ausgedehnten SpaziergĂ€ngen mitnehmen möchten. Dieser Kinderwagentyp ist auf unwegsames GelĂ€nde wie Feld- und Waldwege ausgelegt und verfĂŒgt daher ĂŒber groĂe LaufrĂ€der. Manche Modelle sind dreirĂ€drig und damit besonders wendig. Gleichzeitig sind Jogger und Sportbuggys sehr robust. Damit das darin sitzende Kind auf sportlichen Fahrten ĂŒber Stock und Stein nicht zu stark durchgeschĂŒttelt wird, sollten Eltern auf eine gute Federung achten.
Die Federung des Kinderwagens testen
Wenn Eltern herausfinden möchten, ob die Federung eines Kinderwagens ausreicht, hilft eine Probefahrt ĂŒber unterschiedliche UntergrĂŒnde am besten weiter. So lĂ€sst sich das jeweilige Modell beziehungsweise seine Federung unter Realbedingungen einschĂ€tzen. Es empfiehlt sich auĂerdem, fĂŒr solche Probefahrten ein Gewicht, etwa zwei 1,5-Liter-Wasserflaschen, in den Wagen zu legen, um zu testen, wie sich das Modell unter Belastung steuert.
In der Regel haben Sportbuggys und Jogger eine groĂe, komfortable SitzflĂ€che mit verstellbarer Lehne und Verdeck. Zum Liegen sind sie allerdings nicht konzipiert. Daher eignen sie sich erst ab einem Alter, in dem das Kind bereits sitzen kann. Dieser Kinderwagentyp ist also ein guter Nachfolger fĂŒr den Erstlingskinderwagen. Je nach Hersteller und Modell kosten Jogger und Sportbuggys etwa 50 bis 800 Euro. Mit Gewichten zwischen ungefĂ€hr 10 und 15 Kilogramm sind sie ĂŒblicherweise etwas leichter als ein Erstlingswagen.
Vorteile
- Wendig
- Robust
- GroĂe, komfortable SitzflĂ€che
- FĂŒr unwegsames GelĂ€nde geeignet
Nachteile
- Teilweise hohes Gewicht
- Erst ab dem Sitzalter geeignet
Der Buggy: der Praktische
Der Buggy ist eine kompakte und leichte Version des Sportbuggys oder Joggers. Diese Kinderwagenart richtet sich an Kleinkinder, die bereits laufen können oder gerade dabei sind, es zu lernen. Wenn das Kleinkind nach lĂ€ngerem Laufen keine Lust mehr hat oder mĂŒde ist, nimmt es im Buggy Platz und lĂ€sst sich schieben. Meist ist die RĂŒckenlehne nach hinten klappbar, sodass eine LiegeflĂ€che entsteht und das Kind bequem ein Nickerchen einlegen kann. FĂŒr lĂ€ngeres Liegen sind Buggys allerdings nicht konzipiert. Gleiches gilt fĂŒr unwegsames GelĂ€nde. Hier werden Eltern aufgrund der kleinen RĂ€der mit einem Buggy wenig SpaĂ haben. Er eignet sich eher fĂŒr Fahrten auf befestigten StraĂen und Gehwegen.
Moderne Buggys wiegen hĂ€ufig zwischen fĂŒnf und zehn Kilogramm und sind damit besonders leicht. DafĂŒr sind sie weniger stabil und robust als schwerere Sportbuggys.
Gute Buggys lassen sich sehr einfach, im Idealfall mit einem Handgriff, zusammen- und wieder aufklappen und so unkompliziert und platzsparend im Auto oder anderen Verkehrsmitteln transportieren. AuĂerdem sind sie mit SchwenkrĂ€dern ausgestattet, die das GefĂ€hrt besonders wendig machen. Im Vergleich zu anderen Kinderwagentypen sind Buggys eher gĂŒnstig in der Anschaffung. Sehr einfache Modelle sind ab 35 Euro erhĂ€ltlich.
Vorteile
- Kompakt und wendig
- Geringes Gewicht
- Einfach zusammen- und aufklappbar
- Vergleichsweise gĂŒnstig
Nachteile
- Erst ab dem Sitzalter geeignet
- Nicht fĂŒr unwegsames GelĂ€nde geeignet
Der Kombi-Kinderwagen: der Flexible
Der sogenannte Kombi-Kinderwagen vereint klassischen Kinderwagen und Sportbuggy und damit die Vorteile beider Typen in einem Modell. Es gibt ihn als 2-in-1-Kinderwagen mit Babywanne und Buggy-Aufsatz sowie als 3-in-1-Variante mit zusĂ€tzlichem Aufsatz fĂŒr die Babyschale. Damit eignet sich der Kombiwagen ab der Geburt des Babys bis etwa zum vierten Lebensjahr. Ist das Kind aus der Babyschale herausgewachsen und kann sitzen, bauen die Eltern den Kinderwagen einfach in einen Buggy um und nutzen ihn so weiter. Damit sparen sie sich die Anschaffung eines Nachfolgemodells â wahrscheinlich der Hauptgrund fĂŒr die groĂe Beliebtheit des Kombikinderwagens.
Der Kombikinderwagen ist der Flexible unter den Kinderwagen. Eltern können die abnehmbare Babywanne auch separat tragen. Ist das Baby beispielsweise beim Spaziergehen im Kinderwagen eingeschlafen, befördern Eltern es in der Babywanne in die Wohnung und lassen den Wagen im Hausflur stehen. Beim Umbau zum Buggy ist der Sitzaufsatz in beide Richtungen einsetzbar. Eltern können also je nach Situation und BedĂŒrfnis entscheiden, ob das Kind wĂ€hrend der Fahrt zum schiebenden Elternteil oder nach vorne schauen soll.
Allerdings sind die meisten Kombikinderwagen im Vergleich zu einem Buggy oder Sportwagen deutlich gröĂer und schwerer. Die meisten Modelle wiegen 15 bis 25 Kilogramm. Das wird besonders fĂŒr Eltern zum Nachteil, die den Wagen hĂ€ufig im Auto oder in den öffentlichen Verkehrsmitteln transportieren möchten oder ihn treppauf und -ab tragen mĂŒssen. Je nach Hersteller und Modell kosten gĂ€ngige Kombikinderwagen 200 bis 1.000 Euro. Dabei bringen teurere Modelle hĂ€ufig einiges an Zusatzausstattung mit.
Vorteile
- Von der Geburt bis zum 4. Lebensjahr nutzbar
- Vereint mehrere Kinderwagentypen in einem Modell
- Tragbare Babywanne
- Feste LiegeflÀche
- Schutz vor Wind und Wetter
Nachteile
- Vergleichsweise groĂ und schwer
Der Geschwister- oder Mehrlingskinderwagen: Platz fĂŒr mehrere Kinder
Spezielle Kinderwagen gibt es fĂŒr Mehrlinge oder Geschwisterkinder mit kurzem Altersabstand. Damit sparen sich Eltern nicht nur die Anschaffung mehrerer Kinderwagen, sondern bewahren sich auch ein groĂes StĂŒck ihrer Freiheit. Denn Unternehmungen mit mehreren Babys oder Kleinkindern sind eine organisatorische Herausforderung, die sich mit einem Mehrlings- oder Geschwisterkinderwagen einfacher meistern lĂ€sst.
Im Geschwister- oder Mehrlingskinderwagen finden je nach Modell zwei oder mehr Kinder neben- oder hintereinander Platz. Mehrlingskinderwagen in der Doppelsitzausgabe, also mit zwei Sitzen nebeneinander, bieten den Vorteil, dass die Geschwister wĂ€hrend der Fahrt gut miteinander kommunizieren können. Allerdings fallen solche Modelle sehr breit aus, sodass schmale DurchgĂ€nge, Wege und TĂŒren schnell zum Problem werden. AuĂerdem lassen sie sich schwer im Kofferraum verstauen. Dagegen sind Mehrlingswagen in der Tandemvariante, in der die Sitze hintereinander liegen, deutlich schmaler, aber auch lĂ€nger, und die Kinder können sich darin nicht miteinander beschĂ€ftigen.
FĂŒr Geschwisterkinder mit geringem Altersabstand bietet sich ein Geschwisterkinderwagen mit Babywanne und Buggy-Aufsatz an. Bei Kombimodellen lĂ€sst sich die Babywanne spĂ€ter durch einen zweiten Sitz austauschen. FĂŒr etwas Ă€ltere Geschwisterkinder, die bereits sicher laufen können, ist ein Trittbrett fĂŒr den Kinderwagen eine gĂŒnstige Alternative.
Ein Vorteil der gröĂeren Wagen fĂŒr die Eltern ist das Mehr an Stauraum, das diese mit sich bringen.
Vorteile
- Mehrere Sitz-/LiegeplÀtze in einem Modell
- Eine Anschaffung fĂŒr mehrere Kinder
- Viel Stauraum
Nachteile
- Sehr breit beziehungsweise lang
Die wichtigsten Kaufkriterien: Darauf sollten Sie achten
Der Markt bietet eine riesige Auswahl an Kinderwagen. Namenhafte Hersteller ĂŒberbieten sich gegenseitig mit neuen Modellen und buhlen um die Gunst der KĂ€ufer. Kein Wunder, wenn sich Erstlingseltern von so einem Angebot erschlagen und ĂŒberfordert fĂŒhlen. Mit der Auflistung und ErlĂ€uterung einiger wichtiger Kaufkriterien möchten wir Verbrauchern eine Orientierungshilfe an die Hand geben, um sich im Kinderwagen-Dschungel besser zurechtzufinden.
Die Sicherheit
Besonders wichtig ist es, dass der Kinderwagen dem Baby oder Kleinkind ausreichend Sicherheit bietet. Dazu gehören eine gute Federung und eine gepolsterte Liege- beziehungsweise SitzflĂ€che, sodass das Kind auch beim Schieben ĂŒber unebenes GelĂ€nde nicht unsanft durchgerĂŒttelt wird und sich dadurch schlimmstenfalls Verletzungen zuzieht. Eine gute Federung ist auĂerdem fĂŒr Babys sehr wichtig, damit ihre noch sehr empfindliche WirbelsĂ€ule ausreichend gestĂŒtzt wird.
Sicherer Stand und leistungsstarke Feststellbremse
Beim Kauf des Kinderwagens sollten Verbraucher darauf achten, dass das gewĂ€hlte Modell einen sicheren, stabilen Stand hat, damit es nicht zu einfach umkippt. Die Standsicherheit testen sie, indem sie ein wenig am Gestell und der Babywanne beziehungsweise der Tragetasche rĂŒtteln. Ebenso sollten sie die Feststellbremse ausprobieren, um ihre Festigkeit zu testen. Ein festgestellter Kinderwagen darf weder im Park noch in Bus und Bahn wegrollen.
Sicherheitsgurt, QualitÀtssiegel und Verkehrssicherheit
Damit das Kind sicher im Sportwagen oder Buggy sitzt und nicht herausfallen oder -rutschen kann, sollte der Kinderwagen mit einem Gurtsystem und einem stabilen SicherheitsbĂŒgel ausgestattet sein. Ein gut gepolsterter 5-Punkt-Gurt sichert das Kind ausreichend ab, ohne unangenehm einzuschneiden.
DarĂŒber hinaus ist es wichtig, dass der Kinderwagen im Dunkeln gut sichtbar ist. Dazu sind einige Modelle mit Reflektoren und Licht ausgestattet. Beides können Nutzer aber gegebenenfalls nachkaufen, um den Wagen nachtrĂ€glich damit auszustatten.
Verschiedene Gurtsysteme
Bei Kinderwagen und Kindersitzen lassen sich grundsĂ€tzlich zwei verschiedene Gurtsysteme unterscheiden. Beim sogenannten 3-Punkt-Sicherheitsgurt, auch HosentrĂ€gergurt genannt, verlĂ€uft der Gurt ĂŒber beide Schultern und wird zwischen den Beinen des Kindes befestigt. Der 5-Punkt-Gurt sichert das Kind zusĂ€tzlich an beiden Seiten ab. Damit verhindert er, dass das Kind seitlich aus dem Wagen rutscht, und erhöht die Sicherheit.
Orientierung hinsichtlich der Sicherheit von Kinderwagen bieten GĂŒtesiegel wie das GS- (âGeprĂŒfte Sicherheitâ) und das TĂV-Siegel. Sie werden von unabhĂ€ngigen Instituten vergeben, welche die Kinderwagen zuvor eingehenden Tests unterziehen. Um das TĂV-Siegel zu erhalten, muss ein Kinderwagen beispielsweise die Feststellbremsen sowie die Festigkeit und StabilitĂ€t seiner Befestigungseinrichtungen und Verriegelungen unter Beweis stellen. Zudem stellt der TĂV sicher, dass der damit ausgezeichnete Kinderwagen die Norm EN 1888, den europĂ€ischen Standard fĂŒr Kinderwagen, einhĂ€lt.
Checkliste fĂŒr einen sicheren Kinderwagen
- Gute Federung
- Sicherer Stand
- Starke Feststellbremse
- Gepolsterter 5-Punkt-Gurt (im Falle eines Buggys oder Sportwagens)
- SicherheitsbĂŒgel (im Falle eines Buggys oder Sportwagens)
- TĂV- oder GS-Siegel
- Reflektoren und Licht
GröĂe und Gewicht
Im Idealfall ist der Kinderwagen möglichst stabil und robust und gleichzeitig leicht, kompakt und wendig. Vor allem Eltern, die ihn hĂ€ufig treppauf und -ab transportieren mĂŒssen, etwa weil ihre Wohnung weiter oben in einem Haus ohne Fahrstuhl liegt, sollten auf ein geringes Gewicht achten. Ăblicherweise bringen Modelle mit einem Alurahmen wenig Gewicht auf die Waage. Auch fĂŒr hĂ€ufige Bahn-, Bus- oder Autofahrten ist ein geringes Gewicht von Vorteil.
Wer den Kinderwagen im Kofferraum seines Autos verstauen möchte, muss auĂerdem auf die KlappmaĂe des Gestells achten. Auch die GröĂe im ausgeklappten Zustand kann wichtig sein, wenn Nutzer den Wagen beispielsweise im engen Haus- oder Wohnungsflur abstellen. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fĂ€hrt es sich mit kompakten Kinderwagen ebenfalls besser. GrundsĂ€tzlich sind Buggys kompakter als Erstlings- und Kombikinderwagen. GroĂe Kombikinderwagen sind ausgeklappt beispielsweise 66 Zentimeter breit, 110 Zentimeter lang und 110 Zentimeter hoch. Ein Beispiel fĂŒr einen kompakten Kombikinderwagen sind dagegen 39 Zentimeter Breite, 65 Zentimeter LĂ€nge und 85 Zentimeter Höhe.
Die Sitz- oder LiegeflÀche
Wer sich fĂŒr einen Kombikinderwagen entscheidet, hat hinsichtlich des Liegeaufsatzes die Wahl zwischen einer festen Babywanne und einer Softtragetasche. Die Babywanne ist sehr stabil, stĂŒtzt den RĂŒcken des Babys optimal und bietet einen sehr hohen Liegekomfort. AuĂerdem schĂŒtzt sie gut vor aufsteigender KĂ€lte. Allerdings ist sie im Vergleich zur Tragetasche schwer und unhandlich. Wer vorhat, die Wanne hĂ€ufiger vom Gestell zu nehmen, um etwa das Baby darin in die Wohnung zu tragen, ist mit einer leichteren Softtragetasche besser beraten. Praktisch ist auĂerdem, dass sich Softtragetaschen spĂ€ter, wenn das Kind das Sitzalter erreicht hat und im Buggy fĂ€hrt, zum FuĂsack umfunktionieren lassen.
Die Auto-Babyschale als Kinderwagenaufsatz nutzen
Einige Kombikinderwagen ermöglichen es mit passenden Adaptern, die Babyschale, die im SĂ€uglingsalter als Kindersitz im Auto dient, als Kinderwagenaufsatz zu verwenden. Nutzer sollten dabei allerdings beachten, dass sich diese Option nur fĂŒr kurze Wege eignet. FĂŒr lĂ€ngere Zeit schadet die gekrĂŒmmte Haltung, die der SĂ€ugling in der Babyschale einnimmt, seiner noch schwachen WirbelsĂ€ule.
Bei der Sitzeinheit des Buggys, Joggers oder Kombikinderwagens sollten Verbraucher darauf achten, dass die RĂŒckenlehne verstellbar ist, um dem Kind auch eine gesunde Schlafposition ermöglichen zu können. Zudem sollte die Sitzeinheit mit stabilen FuĂstĂŒtzen und einem 5-Punkt-Gurt ausgestattet sein. Im Idealfall sind die Liege- und Sitzeinheiten eines Kombikinderwagens möglichst einfach auszutauschen.
Die Bereifung
Eine sehr wichtige Rolle spielen die Reifen des Kinderwagens. Ihre optimale Anzahl, GröĂe und Art hĂ€ngen davon ab, wie glatt der Untergrund ist, auf dem die Eltern den Kinderwagen vornehmlich nutzen.
Drei oder vier RĂ€der?
Klassische Kinderwagen fahren stabil auf vier RÀdern. Sportliche Jogger haben dagegen nur ein Vorderrad und sind damit etwas wendiger. Allerdings können sie auch leichter umkippen.
Kinderwagen mit schwenkbaren RĂ€dern sind grundsĂ€tzlich wendiger. Die VorderrĂ€der können sich um 360 Grad um die eigene Achse drehen und erlauben es damit dem Schiebenden problemlos, um jedes Hindernis zu manövrieren, anstatt den Wagen fĂŒr jede RichtungsĂ€nderung mĂŒhsam anheben zu mĂŒssen. Damit empfehlen sich schwenkbare VorderrĂ€der fĂŒr Eltern, die mit dem Kinderwagen viel in der Stadt und beispielweise engen SupermarktgĂ€ngen unterwegs sind.
SchwenkrÀder auf unebenem GelÀnde?
Wer sich fĂŒr die wendigen SchwenkrĂ€der entscheidet und vorhat, mit dem Kinderwagen hĂ€ufiger ĂŒber unebenen Untergrund zu fahren, sollte unbedingt darauf achten, dass die VorderrĂ€der feststellbar sind. Andernfalls lĂ€sst sich der Kinderwagen beispielsweise auf Wald- und Feldwegen schwer lenken.
Die RĂ€dergröĂe
Auch die RĂ€dergröĂe hat einen Einfluss auf den Fahrkomfort und die Einsatzmöglichkeiten des Kinderwagens. Kleinere RĂ€der sind wendiger und manövrierfĂ€higer, daher eignen sie sich hervorragend fĂŒr das Navigieren durchs GedrĂ€nge belebter FuĂgĂ€ngerzonen.
Kinderwagen mit groĂen RĂ€dern dagegen ĂŒberwinden Unebenheiten und holprige Stellen besser, was nicht nur fĂŒr den Schiebenden, sondern auch fĂŒr den Nachwuchs angenehmer ist. Zudem bleiben sie nicht so leicht im Schnee, Sand oder aufgehĂ€uften Laub stecken. Allerdings sind gröĂere RĂ€der schwerer zu lenken, da sie mehr wiegen und einen gröĂeren Wendekreis benötigen.
Allgemein gilt: Je gröĂer die RĂ€der, desto stabiler das Fahrverhalten des Kinderwagens. Wer den Kinderwagen sowohl auf glatten Gehwegen als auch auf holprigem GelĂ€nde nutzen möchte, ist mit einem âAllrounderâ, der kleine VorderrĂ€der und hinten gröĂere RĂ€der besitzt, gut beraten.
Platte Reifen vermeiden
PrĂŒfen Sie regelmĂ€Ăig die Reifen und pumpen Sie eventuell etwas Luft nach â jedoch nicht zu viel, da die Reifen sonst einiges von ihrer federnden QualitĂ€t einbĂŒĂen. Es empfiehlt sich, immer ein Reparatur-Set, bestehend aus Luftpumpe, Flickzeug und Ersatzschlauch, mitzufĂŒhren.
Das Material der Reifen
Nach ihrem Material lassen sich Kinderwagenreifen in die folgenden drei Kategorien unterteilen:
Gummireifen
Reifen aus Voll- oder Hartgummi und sind insbesondere bei Buggys zu finden. Da sich in ihrem Innern keine Luft befindet, muss der Nutzer sie nicht immer wieder aufpumpen. Zudem stellen aufgrund des widerstandsfĂ€higen Materials weder Glasscherben noch spitze Steinchen oder NĂ€gel eine groĂe Gefahr fĂŒr Gummireifen dar, weshalb diese Reifen ideal fĂŒr die Stadt sind. Allerdings federn sie nicht sehr gut und eignen sich damit nicht fĂŒr unwegsames GelĂ€nde.
Luftreifen
Luftreifen werden Ă€hnlich wie beim Fahrrad mit Luft befĂŒllt. Sie federn ErschĂŒtterungen sehr gut ab und schĂŒtzen so die empfindliche WirbelsĂ€ule des SĂ€uglings, womit sie sich gut fĂŒr Erstlingswagen eignen. Etwas nachteilig ist es jedoch um ihre Haltbarkeit bestellt. Sie nutzen sich schneller ab und sind anfĂ€lliger fĂŒr SchĂ€den durch Scherben, NĂ€gel und dergleichen, wodurch man im schlimmsten Fall plötzlich mit einem Platten dasteht.
Luftkammerreifen
Luftkammerreifen stellen eine Kombination aus Hartgummi- und Luftreifen dar. In ihnen befinden sich Kammern, die mit aufgeschĂ€umtem Kunststoff gefĂŒllt sind. Dadurch bieten sie eine sehr gute Federung und sind gleichzeitig Ă€hnlich robust wie Gummireifen. Sie eignen sich gut fĂŒr die Nutzung in der Stadt, aber auch in unwegsamem GelĂ€nde. Verbraucher erkennen die Reifen unter anderem daran, dass sie sich mit dem Finger ein paar Millimeter eindrĂŒcken lassen und auf ein Ventil verzichten.
Die passenden Reifen im Ăberblick
Die folgende Tabelle fasst ĂŒbersichtlich zusammen, welche Reifen sich fĂŒr welchen Untergrund eignen:
Untergrund | Durchmesser der HinterrÀder | Reifen-Material |
Wald- und Feldwege | Mindestens 25 Zentimeter | Luftreifen, Luftkammerreifen |
Schotter und Kopfsteinpflaster | Mindestens 15 Zentimeter | Luftreifen, Luftkammerreifen |
Asphalt | irrelevant | Hartgummi ausreichend |
Die Fahrtrichtung
FĂŒr den Erstlingskinderwagen stellt sich die Frage nach der Fahrtrichtung nicht. Das Kinderwagenverdeck ist selbstverstĂ€ndlich zum Schiebenden hin geöffnet, sodass die Eltern den SĂ€ugling stets im Blick haben Anders ist das bei Kinderwagen, die ab dem Sitzalter zum Einsatz kommen, also dem Buggy, dem Jogger und auch dem Kombikinderwagen bei Nutzung des Sportaufsatzes.
Bei vielen Buggys und Joggern blickt das Kind in Fahrtrichtung. Logisch, schlieĂlich soll es möglichst viel von seiner Umgebung sehen, oder? Nicht unbedingt. Der Blick in Fahrtrichtung erschwert die Kommunikation mit dem Schiebenden. Eltern haben ihr Kind also nicht direkt im Blick und sehen beispielsweise nicht, ob es im Kinderwagen eingenickt ist oder sich gerade unwohl fĂŒhlt. Ebenso wenig sieht das Kind den Schiebenden. Der Gesichtsausdruck ist fĂŒr Kinder jedoch ein wichtiger SchlĂŒsselreiz fĂŒr ihre soziale Entwicklung sowie fĂŒr die Bildung von Synapsen im Gehirn. AuĂerdem droht eine ReizĂŒberflutung, wenn das Kind so vielen EindrĂŒcken filterlos ausgesetzt ist.
Andererseits gibt es natĂŒrlich auch Kinder, die sich schnell langweilen, wenn sie die ganze Kinderwagenfahrt ĂŒber nur den Schiebenden sehen. Sie wĂŒrden lieber ihre Umgebung aufsaugen und neue EindrĂŒcke sammeln. Die Lösung: Ein sogenannter Schwenkschieber. Er ermöglicht es Eltern, durch das Schwenken des SchiebebĂŒgels die Fahrtrichtung des Kinderwagens zu Ă€ndern und damit jederzeit an die BedĂŒrfnisse ihres Kindes anzupassen. Alternativ dazu lĂ€sst sich die Sitzeinheit einiger Buggys und Kombikinderwagen in beide Richtungen einsetzen.
Höhenverstellbarkeit des Schiebers
UnabhĂ€ngig davon, ob der Kinderwagen mit einem Schwenkschieber ausgestattet ist oder nicht, sollte der Schieber höhenverstellbar sein, damit Eltern ihn an ihre KörpergröĂe anpassen und den Kinderwagen bequem in aufrechter Haltung schieben können. Hierbei lassen sich zwei Verstellmechanismen unterscheiden.
Der Teleskopschieber
Bei Kinderwagen mit Teleskopschiebern lĂ€sst sich die Höhe des Schiebegriffs einfach durch Hineinschieben und Herausziehen anpassen. Das Verstellen des Schiebers funktioniert hier meist sehr einfach und auch gut einhĂ€ndig. Zudem bietet ein Teleskopschieber meist mehr Ănderungsspielraum als ein Knickschieber und eignet sich damit gut fĂŒr Eltern mit deutlichem GröĂenunterschied. Beim Kauf sollten sie allerdings auf die minimale und maximale Schieberhöhe achten.
Der Knickschieber
Bei einem Knickschieber passen Anwender die Höhe des Schiebers an, indem sie seinen Knickwinkel verĂ€ndern. Dazu drĂŒcken sie gleichzeitig an beiden Seiten des Schiebers einen Knopf und knicken die Schiebstange nach unten oder oben, um den Abstand zum Kinderwagen zu verringern beziehungsweise zu erhöhen. Ăblicherweise bieten Knickschieber weniger Spielraum als Teleskopschieber und eignen sich daher eher fĂŒr Eltern mit geringem GröĂenunterschied.
Wichtig fĂŒr groĂe Eltern: Die maximale Höhe
Vor allem groĂe Eltern von mehr als 190 Zentimetern KörperlĂ€nge mĂŒssen beim Kinderwagenkauf auf die maximale Höhe des Schiebers achten, um den Kinderwagen bequem und rĂŒckenschonend schieben zu können. Bei den meisten gĂ€ngigen Kinderwagen liegt diese bei 1,10 Metern. FĂŒr groĂe Eltern reicht eine solche Höhe nicht aus. Besser ist eine maximale Schieberhöhe von 1,20 oder 1,25 Metern, die bei wenigen Modellen zu finden ist.
Die richtige Schieberhöhe
FĂŒr eine aufrechte, rĂŒckenfreundliche Haltung sollte sich der Schiebegriff des Kinderwagens in etwa auf Bauchnabelhöhe des Schiebenden befinden.
Der Stauraum
In vielen Familien mit Baby oder Kleinkind dient der Kinderwagen als stĂ€ndiger Begleiter und ist bei allen Unternehmungen und Besorgungen dabei. Ein guter Kinderwagen sollte daher ausreichend gut erreichbaren Stauraum mitbringen, um neben dem Nachwuchs auch EinkĂ€ufe und notwendige Babyutensilien darin zu verstauen. Viele Modelle verfĂŒgen zum Beispiel ĂŒber einen groĂen Einkaufskorb unter der Babywanne. Andere verfĂŒgen ĂŒber ein am Schieber befestigtes Einkaufsnetz.
Welche Zusatzausstattung benötige ich?
Einige Kombikinderwagen haben bereits einiges an Zubehör im Lieferumfang, bei anderen Modellen mĂŒssen Eltern Zusatzzubehör gegebenenfalls gesondert dazukaufen. Vor allem Erstlingseltern fragen sich, was davon sie wirklich benötigen und welches Zubehör eher Schnickschnack ist.
Wichtiges Zubehör
Die Liste an möglicher Zusatzausstattung ist lang. Besonders wichtig sind dabei die Dinge, die der Sicherheit, der Gesundheit und dem Liegekomfort des SÀuglings beziehungsweise Kleinkinds dienen. Dazu zÀhlen:
- Die Babyschale fĂŒr das Auto
- Reflektoren fĂŒr sichere Fahrten bei schlechten SichtverhĂ€ltnissen und im Dunkeln
- Ein Regenschutz fĂŒr Fahrten bei schlechtem Wetter (idealerweise PVC-frei aus PEVA)
- FĂŒr Kinderwagen mit Luftreifen eine Luftpumpe, Flickzeug und ein Ersatzschlauch
- Ein Moskitonetz zum Schutz vor Insekten
- Eine rĂŒckenstĂŒtzende Matratze fĂŒr schwĂ€cher gepolsterte Tragetaschen oder Babywannen
- Ein warmer FuĂsack fĂŒr die kalte Jahreszeit
Ist die Sitzeinheit unbequem fĂŒr das Kind, schaffen zusĂ€tzliche Sitzpolster Abhilfe. Eltern können sich den Schiebekomfort gegebenenfalls mit Griffpolstern erhöhen. Wer den Kinderwagen im Hausflur, im Keller oder in der Garage abstellt, sollte sich auĂerdem ein gutes Schloss anschaffen, um ihn vor Diebstahl zu sichern.
Praktisches Zusatzequipment
Nicht zwingend notwendig, aber durchaus praktisch ist ein Flaschenhalter am Kinderwagen. So hat das FlÀschchen einen festen Platz, an es dem stabil steht, und muss nicht erst beispielsweise in der Wickeltasche gesucht werden, wo es auch schnell mal auslaufen kann.
Wenn der Nachwuchs beginnt, seine Umgebung wahrzunehmen, kann es in der Babywanne schnell langweilig werden. Hier schaffen Eltern mit einer farbenfrohen Kinderwagenkette oder einem Mobile, die sie einfach am Verdeck befestigen, Abhilfe. Dann hat der SĂ€ugling etwas zum Bestaunen und Greifen.
Viele Hersteller bieten eine zum Kinderwagen passende Wickeltasche an. NatĂŒrlich können Eltern die wichtigsten Babyutensilien auch in jeder anderen Wickeltasche oder einfach einem Rucksack transportieren. Allerdings lassen sich passende Wickeltaschen vom Hersteller meist sehr einfach an einer passenden Halterung vorne oder hinten am Kinderwagen befestigen.
Auf Spazierfahrten bei niedrigen Temperaturen profitieren Schiebende von einem sogenannten Handmuff, auch Kinderwagen-HandwĂ€rmer genannt. Er wird meist mit Druckknöpfen oder einem Klettverschluss am Schieber befestigt. Viele Modelle sind mit Wolle oder Fleece gefĂŒttert und halten die HĂ€nde beim Schieben schön warm. Dank so eines befestigten Handmuffs mĂŒssen Eltern nicht stĂ€ndig die Fingerhandschuhe aus- und wieder anziehen, etwa wenn sie ihrem Baby nur mal schnell die MĂŒtze richten oder sich selbst die Nase putzen möchten.
In die Kategorie âKann man kaufen, muss man aber nicht unbedingtâ fallen unter anderem ein Sonnensegel und ein Sonnenschirm. NatĂŒrlich ist es wichtig, das Kind vor starker Sonneneinstrahlung zu schĂŒtzen. Bei den meisten Kinderwagen reicht aber das Verdeck bereits als Sonnenschutz aus und Eltern sparen sich das hĂ€ufig recht umstĂ€ndliche Befestigen eines Sonnensegels oder -schirms. ZusĂ€tzlich empfiehlt es sich, dem Baby an sonnigen Tagen leichte, helle Kleidung anzuziehen, die den Körper groĂenteils bedeckt.
NĂŒtzliche Tipps rund um den Umgang mit dem Kinderwagen
Nicht nur bei der Wahl des passenden Kinderwagens, sondern auch bei seinem tÀglichen Gebrauch kommen hÀufig viele Fragen auf. Einige der wichtigsten beantworten wir unter diesem Abschnitt.
Wo stelle ich den Kinderwagen am besten ab?
Vor allem Eltern, die in ihrer Wohnung auf kleinem Raum leben, fragen sich, wo sie ihren Kinderwagen am besten abstellen sollen. Falls die Hausordnung es gestattet und ausreichend Platz vorhanden ist, können sie das GefĂ€hrt im Hausflur abstellen. Alternativ bieten vielleicht die KellerrĂ€ume Platz. Dort empfiehlt es sich, den Kinderwagen mit einer Schutzfolie vor Schmutz und unangenehmen GerĂŒchen zu schĂŒtzen.
Wenn alle Stricke reiĂen, bleibt den Eltern nichts anderes ĂŒbrig, als den Kinderwagen mit in die Wohnung zu nehmen. In diesem Fall sollten sie beim Kauf auf ein möglichst geringes KlappmaĂ achten, um ihn platzsparend zu verstauen.
Wie sichere ich den Kinderwagen in öffentlichen Verkehrsmitteln?
Nicht immer lassen sich alle Strecken zu FuĂ zurĂŒcklegen. Wer kein Auto besitzt, ist daher auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen, auch mit Kinderwagen. Wer die folgenden Hinweise berĂŒcksichtigt, braucht sich vor der ersten Bus- oder Bahnfahrt mit Kinderwagen nicht zu fĂŒrchten.
- VorwĂ€rts (mit dem Wagen voran) einsteigen und rĂŒckwĂ€rts (den Wagen zuletzt nachziehend) aussteigen.
- Falls das Verkehrsmittel nicht barrierefrei ist, beim Einstieg Fahrer oder Mitreisende um Hilfe bitten, um den Kinderwagen samt Insassen sicher nach drinnen zu befördern.
- Auf fĂŒr Kinderwagen ausgewiesene StellflĂ€chen achten.
- SĂ€uglinge im Kinderwagen fahren am sichersten mit den FĂŒĂen in Fahrtrichtung, da sie sich so bei einer Bremsung nicht den Kopf stoĂen.
- Ein Buggy steht jedoch entgegen der Fahrtrichtung sicherer.
- Sobald der Kinderwagen am passenden Platz steht, die Feststellbremse festziehen.
- Den Wagen wÀhrend der Fahrt festhalten, damit er nicht umkippen kann.
Wie ist das mit den Fahrkarten?
Babys und Kinder bis einschlieĂlich fĂŒnf Jahre fahren in öffentlichen Verkehrsmitteln in der Regel kostenlos ohne Fahrkarte.
Wie statte ich den Kinderwagen winterfest aus?
SĂ€uglinge benötigen auch im Winter ausreichend Licht und Sauerstoff. Daher sollten sich Eltern nicht von schlechtem Wetter davon abhalten lassen, mit ihrem Nachwuchs auszufahren, am besten tĂ€glich. Dabei ist es natĂŒrlich wichtig, dass das Baby auch bei NĂ€sse und niedrigen Temperaturen warm und trocken bleibt.
Zum einen hilft es, das Baby im Winter entsprechend warm anzuziehen, idealerweise nach dem Zwiebelprinzip. Das bedeutet, dass Eltern ihrem Kind mehrere Kleidungsschichten ĂŒbereinander anziehen, die sich je nach Temperatur leicht wieder aus- oder anziehen lassen. Die Ohren und HĂ€nde werden mit einem MĂŒtzchen und FĂ€ustlingen vor der KĂ€lte geschĂŒtzt. FĂŒr zusĂ€tzliche WĂ€rme sorgen eine Decke oder im Buggy ein gefĂŒtterter FuĂsack. Lammfell ist besonders warm und kuschelig und eignet sich daher gut fĂŒr kalte Wintertage.
Ein passender Regenschutz ĂŒber Verdeck und Decke oder FuĂsack hĂ€lt Kinderwagen und Insasse trocken. Zudem sollten Eltern darauf achten, dass das Kinderwagenverdeck so eingestellt ist, dass es die Zugluft vom Kind fernhĂ€lt.
Wie reinige und pflege ich den Kinderwagen?
Ein hochwertiger Kinderwagen ist eine recht teure Anschaffung. Um ihn möglichst lange in einem guten Zustand zu halten, sind eine regelmĂ€Ăige Reinigung und Pflege notwendig.
Die RĂ€der und Achsen
Die Reifen tragen den Kinderwagen und werden dadurch am meisten beansprucht. Um einem vorzeitigen VerschleiĂ vorzubeugen, ist eine regelmĂ€Ăige Reinigung hier besonders wichtig. Bei vielen Modellen lassen sie sich einfach abnehmen, sodass Nutzer sie einfach im Waschbecken oder in der Badewanne mit warmem Wasser abspĂŒlen können. HartnĂ€ckigere Verschmutzungen entfernen sie am besten mit SpĂŒlmittel und einer BĂŒrste. Festmontierte Reifen sind gut mit dem Gartenschlauch zu reinigen.
Es ist ratsam, die Achsen regelmĂ€Ăig zu ölen, um die RĂ€der lauffĂ€hig zu halten und zu vermeiden, dass sie quietschen. Mit einem speziellen Silikon-Spray beugen Anwender Rost vor.
Polster und BezĂŒge
Die BezĂŒge des Kinderwagens sollten mindestens einmal pro Monat grĂŒndlich gereinigt werden. Zum einen werden sie leicht schmutzig und zum anderen können sich dort Keime und Bakterien sammeln. Bei vielen Modellen sind die meisten Polster und BezĂŒge abnehmbar und eignen sich fĂŒr die MaschinenwĂ€sche bei 30 Grad Celsius. Mögliche EinschrĂ€nkungen finden Nutzer in der Gebrauchsanweisung oder auf den Etiketten der BezĂŒge.
Zum Waschen sollten Anwender ein mildes Waschmittel nutzen, da die Textilien mit der empfindlichen Babyhaut in BerĂŒhrung kommen. Festmontierte Polster sĂ€ubern Nutzer am besten mit einem Schwamm, lauwarmem Wasser und einem milden SpĂŒlmittel oder Essigwasser. HartnĂ€ckigere Flecken weichen sie vorher mit dem SpĂŒlmittel ein wenig ein. Chemische Reinigungsmittel sollten Eltern vermeiden.
Das Kinderwagengestell
Vergleichsweise unkompliziert zu sĂ€ubern ist das Gestell des Kinderwagens. Meist genĂŒgt es, das Gestell einfach mit einem feuchten Lappen abzuwischen. Nutzer sollten allerdings darauf achten, dass sich darauf kein Rost bildet. Vorhandene Rostspuren behandeln sie am besten mit Zitronensaft.
WeiterfĂŒhrende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Kinderwagen nicht selbst getestet.
Sowohl die Stiftung Warentest als auch das Verbrauchermagazin ĂKO-Test haben ausfĂŒhrliche Tests von Kinderwagen durchgefĂŒhrt und umfangreiche Testberichte zum Thema veröffentlicht.
Im aktuellen Kinderwagen-Test der Stiftung Warentest wurden 12 Modelle auf ihre kindgerechte Gestaltung, ihre Handhabung, ihre Haltbarkeit, ihre Sicherheit sowie Schadstoffe untersucht. Im Gesamtergebnis schnitten nur vier der 12 Kinderwagen gut ab. Ganze vier Produkte erhielten das Testurteil âmangelhaftâ. Als GrĂŒnde fĂŒr die schlechten Testergebnisse fĂŒhrt die Stiftung Warentest eine zu hohe Schadstoffbelastung und mangelnde Sicherheit an. Bei den drei Kinderwagen mit dem Testurteil âgutâ handelt es sich um Modelle der Marken Britax, ABC Design und Joolz. Alle drei punkteten im Test unter anderem mit einer sehr guten Haltbarkeit.
Das Verbrauchermagazin ĂKO-Test hat zuletzt 2015 zehn Kombi-Kinderwagen getestet. Dabei erzielten zwei Kinderwagen ein gutes Testergebnis, vier schnitten mit âbefriedigendâ ab, einer war âausreichendâ und drei erhielten das Testurteil âmangelhaftâ. Neben Kinderwagen-Tests hat ĂKO-Test auch Testberichte zu FuĂsĂ€cken fĂŒr Kinderwagen und zu Buggis veröffentlicht.
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