Luftbefeuchter Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Ein Luftbefeuchter verbessert mithilfe von Wasser das Raumklima, indem er die Feuchtigkeit in der Luft erhöht.
  • Hinsichtlich der Technik gibt es drei verschiedene Varianten: Verdampfer, Verdunster und Verstäuber.
  • Die Geräte müssen regelmäßig gereinigt werden, um Keimbildung im stehenden Wasser zu minimieren.
  • Hochwertige Geräte messen die prozentuale Luftfeuchtigkeit und regulieren die Betriebsintensität so nach Bedarf.
Die besten Luftbefeuchter im Vergleich

Was ist ein Luftbefeuchter und für wen eignet er sich?

Ein Luftbefeuchter, der umgangssprachlich auch Raumbefeuchter oder Raumluftbefeuchter genannt wird, ist ein Gerät, mit dem die Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen erhöht wird. Generell ist es dann sinnvoll, die Wohnraumluft mit Hilfe eines Luftbefeuchters mit zusätzlichem Wasser anzureichen, wenn die Luftfeuchtigkeit zu niedrig ist. Das ist der Fall, wenn der Wert der relativen Luftfeuchtigkeit unter 40 Prozent liegt. Zu trockene Raumluft entsteht vor allem in den Wintermonaten, wenn trockene Heizungsluft das Raumklima dominiert. Ist man dieser trockenen Raumluft über einen längeren Zeitraum ausgesetzt, sind Müdigkeit, trockene Haut und trockene Schleimhäute die Folge. Letzteres steigert die Anfälligkeit für Infekte und Nasenbluten. Um gesund über die kalte Jahreszeit zu kommen, ist der Einsatz eines Luftbefeuchtungs-Gerätes absolut sinnvoll.

Besonders für Allergiker kann sich die Investition lohnen, denn durch die höhere Luftfeuchtigkeit werden Staub und Pollen gebunden und sinken zu Boden, anstatt fortwährend durch die Luft zu schwirren und so über die Atemwege aufgenommen zu werden. Selbstverständlich ist für Allergiker das regelmäßige feuchte Abwischen des Fußbodens Pflicht.

Vor allem im Winter, wenn aufgrund des Temperaturabfalls viel geheizt wird, sinkt die relative Luftfeuchtigkeit nicht selten auf unter 40 Prozent rF ab.

Relative Luftfeuchtigkeit

Die relative Luftfeuchtigkeit (rF) ist ein Maß der Behaglichkeit. In der Heizungs- und Klimatechnik wird damit ein Bereich der Raumluftfeuchte bezeichnet, in dem sich Menschen am wohlsten fühlen.

Sofern möglich, sollte sich die Raumluft über diesem Bereich der relativen Feuchtigkeit bewegen, um Konzentration und Wohlbehagen von Menschen sicherzustellen. Vor allem Babys sind empfindlich, gegenüber trockener Raumluft. Sinkt dieser Wert dauerhaft sehr stark ab, können Erkrankungen des Atmungssystems die Folge sein. Auch können beispielsweise Stimmstörungen, Hautkrankheiten und Augenreizungen auftreten. Darüber hinaus kann eine Austrocknung über einen längeren Zeitraum eine schädigende Wirkung auf Bodenbeläge und Einrichtungsgegenstände wie Schränke sowie auf spezielle Instrumente, zum Beispiel Gitarren, haben. Ein Luftbefeuchter hebt die relative Feuchtigkeit an und beugt den verschiedenen negativen Effekten auf diese Weise vor.

Verschiedene Funktionsweisen – Verdampfer, Verdunster, Zerstäuber

Luftbefeuchter sind in verschiedenen Grundmodellen erhältlich, die unterschiedlich funktionieren, jeweils ihre eigenen Vor- und Nachteile haben und sich auch preislich in verschiedenen Regionen befinden. Wir stellen die einzelnen Bauarten vor.

„Dampfluftbefeuchter“ alias Verdampfer: hohe Leistung bei hohem Energieverbrauch

Ein Verdampfungsgerät bringt Wasser mittels eines Heizelements zum Sieden. Der warme Wasserdampf wird anschließend an die Raumluft abgegeben. Vorteil: Durch das erhitzen werden die Keime im Wasser abgetötet. Die Raumluft ist deshalb gesünder als bei anderen Belüftungsarten. Die Leistung, die diese Geräte bieten, ist im Vergleich zu anderen Befeuchter-Varianten hoch. Aufgrund der Tatsache, dass das Heizelement dauerhaft arbeitet und das Wasser bis zum Siedepunkt erhitzt, ist aber auch der Energiebedarf in Relation zu anderen Modellen hoch. Zudem sind diese Modelle vergleichsweise teuer in der Anschaffung. Im Winter mag die Beimengung des heißen Dampfes zur Raumluft recht angenehm sein, im Sommer kann dies in Hitzeperioden aber als unangenehm empfunden werden.

Verdampfer
Verdampfer erhitzen das Wasser dauerhaft, verbrauchen viel Strom und sind daher teuer im Unterhalt. Durch das Erhitzen werden Bakterien allerdings zuverlässig abgetötet.

Vorteile

  • Keimabtötung durch Erhitzen des Wassers
  • Kein Abfall der Raumtemperatur
  • Hohe Leistung
  • Nicht so häufiger Reinigungsaufwand wie bei Vergleichsgeräten

Nachteile

  • Vergleichsweise hoher Stromverbrauch; dadurch hohe Stromkosten
  • Überfeuchtung möglich

Verdunster: geringe Stromkosten, dafür aber auch nur mäßige Leistungsfähigkeit

Ein Verdunster vergrößert über Filter die Oberfläche des Wassers. Diese Art des Luftbefeuchtens ist energiesparend und effizient, kommt aber leistungsmäßig nicht an einen Verdampfer heran. Sie bestehen typsicherweise aus sich drehenden Scheiben, durch die Wasser und Luft ständig vermischt werden. Dieses Verfahren wird auch als „Luftwäsche“ bezeichnet. Andere Bauarten inkludieren einen Filter, der vielfach durchbrochen ist und daher eine sehr große Oberfläche aufweist. Man kann sich das Ganze wie einen groben Schwamm vorstellen. Der untere Teil steht im Wasser und saugt sich kontinuierlich damit voll.

Verdunster
Die laufenden Kosten sind bei einem Verdunster eher gering. Der Wassertank sollte regelmäßig gereinigt werden

Hier machen sich die Entwickler den Kapillareffekt zunutze: Das aufgenommene Wasser verdunstet ohne weitere Energiezufuhr an der Filteroberfläche und wird von der Raumluft absorbiert. In vielen Modellen wird die so erkaltete Luft mit einem Ventilator aus dem Gerät geführt. Im Gegensatz zum Verdampfer ist bei diesem Verfahren eine Überfeuchtung ausgeschlossen, da die Raumluft ab einer bestimmten Sättigung „passiv“, also ohne Vernebler oder Düse, keine Feuchtigkeit mehr aufnimmt. Daher eignen sie sich auch gut für den Dauereinsatz.

Ein weiterer Vorteil des Verdunsters: Bei dieser Luftbefeuchter-Variante werden keine Bakterien in die Luft geblasen, da keine Aerosole produziert und ausgestoßen werden. Beim Verdampfer hingegen werden die Bakterien durch Erhitzen abgetötet. Die allermeisten Geräte arbeiten passiv. Oft handelt es sich um ein Wasserbehältnis, das an einem Heizkörper angebracht ist. Selbst ein nasses Handtuch an einem Heizkörper befeuchtet die Raumluft auf diese Weise. Das Wasser muss hierbei regelmäßig gewechselt und der Behälter desinfiziert werden, damit sich keine Keime in ihm ausbreiten. Einige Luftbefeuchter verfügen über eine automatische Desinfektions-Funktion via Ultraviolett-Strahlung. Die Keimbildung geht dadurch deutlich langsamer vonstatten. Trotzdem sollten die Wasserbehälter regelmäßig gereinigt werden. Diese Luftbefeuchter eignen sich für Anwender, die das Gerät nicht so häufig verwenden und sowohl bei den Anschaffungs- als auch bei den Betriebskosten sparen möchten.

Vorteile

  • Keine Überfeuchtung möglich
  • Niedriger Stromverbrauch
  • Absenkung der Lufttemperatur
  • Geräte vergleichsweise preiswert

Nachteile

  • Regelmäßige Reinigung oder Desinfektion des Wassers notwendig
  • Vergleichsweise geringe Leistung

Zerstäuber: Tröpfchennebel wird in die Raumluft „geschossen“

Luftbefeuchter, die nach dem Zerstäuber-Prinzip arbeiten, verwenden Ultraschall, um Flüssigkeit in feinen Wassernebel zu zerstäuben. Druckdüsen verteilen diesen dann in der Raumluft und erhöhen auf diese Weise den prozentualen Anteil der Luftfeuchtigkeit. Bei diesem Verfahren wird weniger Energie verbraucht, vor allem im Vergleich zu Verdampfer-Modellen, die Flüssigkeit dauerhaft bis zum Siedepunkt erhitzen. Durch den nicht erhitzten Nebel entsteht ein zusätzlicher Kühleffekt, der von den meisten Menschen bei sommerlichen Temperaturen als angenehm empfunden wird. In anderen Jahreszeiten kann dieser Effekt allerdings unerwünscht sein.

Zerstäuber
Bei Zerstäubern wird Wasser per Ultraschall vernebelt. Das Wasser wird nicht erhitzt: Bakterienrisiko.

Auch diese Luftbefeuchter müssen regelmäßig gereinigt werden, denn in den Wassertanks bilden sich mit der Zeit Keime, die durch die Sprühnebel-Funktion großflächig in die Raumluft abgegeben werden. Einige Luftbefeuchter verfügen über Filtersysteme, die die Keimzahl gering halten. Für Asthmatiker ist dieses Modell wenig geeignet. Da die Düsen dazu neigen, schnell zu verstopfen, sollten Nutzer entweder entkalktes oder destilliertes Wasser verwenden.

Vorteile

  • Niedriger Energieverbrauch
  • Geräuscharm
  • Absenken der Lufttemperatur (im Sommer)

Nachteile

  • Überfeuchtung möglich
  • Regelmäßige Reinigung oder Desinfektion des Wassers notwendig
  • Absenken der Lufttemperatur (im Winter)

Welche Kriterien den Kaufausschlag geben

Je nachdem, welche Anforderungen Nutzer an einen Luftbefeuchter stellen – diese können beispielsweise die zu befeuchtende Raumgröße, die Lautstärke oder die Laufzeit betreffen –, empfehlen sich verschiedene Modelle. Wir geben eine Übersicht über die Kaufkriterien.

Bauform und Abmessungen: Entscheidend ist die Raumgröße
Bauform

Die Verdampfer, auch Dampfluftbefeuchter genannt, haben mit ungefähr 40 Zentimetern die größte Bautiefe. Diese wird benötigt, um die Siedeeinheit im Gehäuse unterzubringen. Verdunster- und Zerstäuber-Modelle kommen in der Regel mit einer nur halb so großen Bautiefe aus. Die bloße Baugröße sagt aber nichts darüber aus, für welche Raumgröße die jeweiligen Modelle letztendlich geeignet sind. Hier müssen Kunden auf die konkreten Angaben auf der Packung beziehungsweise in der Bedienungsanleitung zurückgreifen. Hier ist in der Regel eine Quadratmeterzahl angegeben, die die Geräte maximal abdecken. In der Regel bewegen sich diese Angaben zwischen 20 und 40 Quadratmeter. Üblicherweise haben die Zerstäuber, die wahlweise auch mit einem Aromazusatz bestückt werden können, bauartbedingt die größte Raumabdeckung. Natürlich spielt auch die Optik eine Rolle: Viele Nutzer entscheiden sich bewusst für oder gegen ein bestimmtes Design. Bei großen Räumen müssen Anwender vielleicht sogar auf zwei Geräte zurückgreifen.

Betriebslautstärke: Lärmend oder für den Übernachtbetrieb geeignet
Betriebslautstärke

Steht das betreffende Luftbefeuchtungsgerät in Räumen, die nicht zum Schlafen genutzt werden, ist auch ein vergleichsweise lauter Luftbefeuchter in der Regel kein Problem. In Räumen, in denen der Nutzer schläft, sollte, sofern möglich, der Geräuschpegel auf ein Minimum gehalten werden. Das gilt besonders für Kinderzimmer. Die Verdampfer sind hier klar im Nachteil, da das Erhitzen des Wassers mit einer gewissen Grundlautstärke verbunden ist. Zwar erreichen die Luftbefeuchter nicht dieselben Dezibelwerte wie ein Wasserkocher – in der Spitze sind das 70 Dezibel –, dennoch kann das Betriebsgeräusch nachts als störend empfunden werden. Gängige Modelle erreichen zwischen 20 und 60 Dezibel. Die Verdunster und Zerstäuber haben hier einen Vorteil: Sie arbeiten geräuscharm oder sogar lautlos und können deshalb ohne Weiteres für den Über-Nacht-Betrieb eingesetzt werden.

Stromverbrauch: Verdampfer schneiden schlecht ab
Stromverbrauch

Ein Verdampfer funktioniert nach dem Prinzip eines Tauchsieders: Ein Metallrohr wird mittels elektrischer Energie zum Glühen gebracht und erhitzt das Wasser im Tank bis zum Siedepunkt. Der Wasserdampf verteilt sich anschließend in der Raumluft und erhöht so den Anteil der Feuchtigkeit. Mit Betriebsverbräuchen von 100 bis 400 Watt sind diese Modelle aber alles andere als energiesparend. Vor allem bei regelmäßigem Betrieb macht sich dies auf der Stromrechnung bemerkbar: Zehn Stunden Betrieb können je nach Stromtarif bis zu einen Euro kosten. Praktisch: So gut wie alle Luftbefeuchter verfügen über einen Sensor, der das Gerät abschaltet, sollte das Wasser komplett verbraucht sein. Nutzer können also beruhigt durchschlafen. Die Verdunster kommen mit vergleichsweise wenig Energie aus. Passive Modelle, die nur die Kapillarkraft und eine große Oberfläche für das Verdunsten nutzen, kommen sogar gänzlich ohne Energie aus. Die Zerstäuber sind energieeffizienter als die Verdampfer und liegen deshalb in puncto Stromverbrauch in der Mitte. Selbst die Ultraschall-Funktion verschlingt weniger Energie als das dauerhafte Wassererhitzen eines Verdampfers: Luftbefeuchter verbrauchen normalerweise unter 50 Watt, und es gibt sogar Modelle mit einem Verbrauch von lediglich 2 Watt.

Fassungsvermögen des Wassertanks: Betriebszeit ohne Neufüllung
Fassungsvermögen

Zunächst einmal hängt die empfehlenswerte Größe des Wassertanks stark davon ab, auf welche Art der jeweilige Luftbefeuchter betrieben wird: Während passive Verdunstungs-Geräte auch mit kleinen Wassermengen sehr lange auskommen, verbrauchen die Verdampfer im Gegensatz dazu viel Flüssigkeit, die erhitzt und abgegeben wird. Auf dem Markt sind Luftbefeuchter-Modelle mit einem Fassungsvermögen, das von wenigen Millilitern bis sechs Litern reicht und Großgeräte mit Tanks, die über 10 Liter fassen. Neben dem Fassungsvermögen hängt die maximale Betriebsdauer auch davon ab, welchen Durchsatz die Luftbefeuchter haben. Dieser wird in Milliliter pro Stunde (ml/h) angegeben. Je höher dieser Wert ist, desto häufiger müssen Nutzer neues Wasser nachfüllen. Einige Modelle verfügen nach drei bis vier Stunden Betrieb über keinerlei Flüssigkeit mehr und schalten sich automatisch ab. Soll die Raumluft auch über Nacht befeuchtet werden, sollten Nutzer einen Luftbefeuchter wählen, der für den Einsatz von mindestens sieben Stunden ausgelegt ist.

Befeuchtungsleistung: teilweise dosierbar
Befeuchtungsleistung

Viele Modelle geben nach dem Einschalten eine immer gleiche Menge an Feuchtigkeit an die Raumluft ab. Ist das ideale Raumklima erreicht, schalten Nutzer den Luftbefeuchter ab, um den Zustand zu halten. Mitunter sind aber auch Modelle erhältlich, bei denen die Intensität der Befeuchtungsleistung reguliert werden kann, etwa über ein Drehrad. So dosieren die Anwender die Leistung nach Bedarf.

Hygrostat: Misst die Feuchtigkeit und passt die Dosis an
Hygrostat

Technisch ausgereiftere Modelle sind in der Lage, die Raumluft zu analysieren und die Befeuchtungsleistung gemäß den Wünschen des Nutzers zu regulieren. Solche Systeme kommen in der Industrie sowohl bei Befeuchtungs- als auch bei Entfeuchtungsanlagen zum Einsatz, um die Luftfeuchtigkeit innerhalb des idealen Bereichs zu halten. Dies ist beispielsweise in Treibhäusern oder Lebensmittellagern der Fall. Menschen fühlen sich dann wohl, wenn die Raumluftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent beträgt. Mit Ausnahme der Verdunster können alle Luftbefeuchtungsgerätetypen zu einer Überfeuchtung der Raumluft führen, sofern sie nicht über ein Hygrostat verfügen oder rechtzeitig abgeschaltet werden. Auch eine zu feuchte Raumluft kann zu gesundheitlichen Einschränkungen führen: Menschen fühlen sich unwohl, beginnen zu schwitzen. Das ist vergleichbar mit einem Urlaub an einem tropischen Ort, an dem sehr schwüles Wetter herrscht: Der Körper schwitzt fortwährend, versucht die eigene Temperatur zu regulieren und braucht einige Zeit um sich zu akklimatisieren. Zudem führt feuchte Raumluft über einen längeren Zeitraum unweigerlich zu Schimmelbildung, wie sie häufig in Kellern und auf Dachböden vorkommt. Hier ist Vorsicht geboten: Die Schimmelsporen gelten als Krankheitserreger, können Asthma und Allergien verursachen.

Abschaltung nach einer bestimmten Zeitspanne
Abschaltung

Einige Luftbefeuchter verfügen über einen Timer, den Nutzer auf eine bestimmte Laufzeit, beispielsweise zwei Stunden, einstellen können. So ist gewährleistet, dass das Gerät etwa beim Einschlafen arbeitet, nicht aber die ganze Nacht hindurch läuft. Diese Abschaltautomatik ist vergleichbar mit dem Sleep-Timer eines Fernsehers.

Fernbedienung: Rare Zusatzfunktion
Fernbedienung

Einige wenige Modelle verfügen über eine separate Fernbedienung, mit der Nutzer das Gerät ein- und ausschalten, die Intensität wählen oder gegebenenfalls den Timer einstellen. Es handelt sich aber lediglich ein nettes Gimmick, denn die Bedienung per Einschalt- und Drehknopf ist beinahe genauso komfortabel. Zudem wechseln Benutzer – anders als beispielsweise bei einem Fernsehgerät – nicht häufig zwischen verschiedenen Programmen hin und her.

Licht für ein entspanntes Wohlbefinden
Licht

Viele Modelle haben eine eigene Beleuchtungsvorrichtung. In den meisten Fällen sind hier LEDs verbaut. Diese leuchten dauerhaft, lassen sich wahlweise abschalten, pulsieren langsam einfarbig oder verfügen über eine Farbwechsel-Funktion. Letztere empfinden viele Nutzer als angenehm, sodass sie auch in anderen Bereichen, zum Beispiel beim Saunieren oder in der Farbtherapie zur Anwendung kommt. Die verschiedenen Farben haben eine jeweils andere Wirkung auf die menschliche Psyche. Allerdings sind sich die Experten nicht einig, welche konkreten Einflüsse die einzelnen Farben haben. Fest steht aber, dass viele Anwender die Farbwechsel als angenehm und entspannend empfinden.

Aromazusätze: das Zuhause als duftende Wohlfühloase
Aromazusätze

Aromen erhöhen den Wohlfühlfaktor noch mehr. Befreites Atmen, dezentes Licht (oder sogar ein Farbwechsler) und ein wohlriechender Duft sorgen für Entspannung pur. Selbstverständlich sollten alle Familienmitglieder beziehungsweise Kollegen oder Mitbewohner mit diesem Duft einverstanden sein, denn über einen Luftbefeuchter verteilt sich dieser rasch in der Raumluft. Geeignete ätherische Öle können zudem einen gesundheitlichen Nutzen haben. Menthol und Eukalyptus wirken etwa schleimlösend –ein Vorteil für erkältungsgeplagte Nutzer. Allergiker sollten hier allerdings vorsichtig sein, falls sie gegen bestimmte Wirkstoffe überempfindlich reagieren, kann das Dufterlebnis zu unangenehmen Nebenwirklungen führen. Generell ist es empfehlenswert, wasserlösliche Aromazusätze zu verwenden, da diese keinerlei Rückstände im Gerät hinterlassen. Generell können aber sämtlich Aroma-, Duft- oder Saunaöle genutzt werden.

Nach dem Kauf – Aufstellort, Reinigung, Anwendung

Haben sich Nutzer für ein Luftbefeuchtungsgerät entschieden, bleiben nach dem Auspacken einige Fragen: Wo soll der Luftbefeuchter hingestellt werden, wie und wie oft muss es gereinigt werden und was ist bei der Anwendung zu beachten?

Aufstellort: einen sicheren Platz finden

Allerwichtigstes Kriterium bei der Suche nach einem geeigneten Aufstellort für den Luftbefeuchter ist die Sicherheit: Leben kleine Kinder oder Tiere in Ihrem Haushalt, müssen Sie dafür sorgen, dass diese das Gerät nicht erreichen können. Besonders Verdampfer sind gefährlich, da sie das Wasser zum Sieden bringen. Bei heißem Dampf sowie erhitztem Wasser im Behälter besteht Verbrühungsgefahr. Ebenso wichtig wie ein kinder- und haustiersicherer Aufstellort ist eine gerade Fläche, auf der das Gerät weder verrutschen noch kippen kann.

Damit alle Bereiche des Raumes gleichmäßig erreicht werden können, ist die effektivste Position in der Mitte des Raumes. Da das Gerät dann aber im Weg stehen würde, ist diese Lösung unpraktisch. Besser eignet sich ein Esstisch oder ein Nachttisch neben dem Bett. Notfalls kann der Nutzer auch ein Regal in Betracht ziehen, wobei ein solches in der Regel an einer Wand und damit nicht in der Nähe des Raummittelpunktes steht. Bei diesem Stellplatz muss der Nutzer genügend Abstand zu Büchern und Elektrogeräten einhalten, da der Sprühnebel diese beschädigen kann. Generell wird ein Mindestabstand von einem halben bis ganzen Meter zu allen empfindlichen Gegenständen sowie zur Kopfseite der Schlafposition empfohlen.

Zudem ist es ratsam, einen Ort mit höherer Luftzirkulation zu wählen, beispielsweise in der Nähe eines Heizkörpers oder eines Fensters beziehungsweise einer Balkon- oder Terassentür. Oftmals wird die „belastete“ Luft an der Gerätehinterseite angesaugt und an der Vorderseite wieder ausgegeben. Daher ist es ratsam, Ecken von Räumen als Aufstellort zu meiden. Auch die Positionierung zwischen Möbeln ist nicht ratsam, da diese sowohl den Ansaug- als auch den Ausgabeluftstrom behindern können. Anwender sollten verschiedene Aufstellorte für den Luftbefeuchter testen und anschließend vergleichen, welche Position sich am besten eignet.

Reinigung: Keime und Kalk bekämpfen

Bei allen Luftbefeuchtern, bei denen Wasser über eine längere Zeit im Tank verbleibt, bilden sich nach und nach Keime. Besonders gefährlich können diese bei den Zerstäubern werden, denn diese Geräte geben einen feinen Nebel an, ohne das verwendete Wasser vorher zu erhitzen. Dadurch, dass das Wasser kalt ausgestoßen wird, können die Bakterien im Vergleich zum Verdampfer nicht abgetötet werden. Die feine Zerstäubung sorgt hingegen dafür, dass die einzelnen mikroskopisch kleinen Wasserpartikel mitsamt der Bakterien über die Atemwege aufgenommen werden.

Bekannteste Hersteller: Beurer | Medisana UHW |Philips |Venta |Wick

Aus diesen Grunde sollten alle Gerätetypen zwei- oder mindestens einmal in der Woche desinfiziert werden. Bei Erkältung oder Grippe sollte diese Taktzahl erhöht werden. Der Nutzer entfernt die Wassertanks, schüttet eventuell verbleibendes Wasser aus und spült den Tank anschließend mit warmem Wasser. Für die Desinfizierung empfiehlt sich ein günstiger Haushalts-Essig oder Essigessenz.

Gleichzeitig hilft das Auswischen mit Essig, Kalkablagerungen in den Tanks zu lösen, die bei Verdampfern dazu führen können, dass das Wasser nicht mehr richtig aufheizt. Ebenso kann starke Kalkbildung dazu führen, dass Düsen und Leitungen verstopfen und deshalb kein Wasser mehr fördern. Ohne gründliche Reinigung geht dann gar nichts mehr.

Weiterführende Testberichte

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Luftbefeuchter nicht selbst getestet.

Leser, die einen Luftbefeuchter erwerben möchten und kurz vor einer Kaufentscheidung stehen, finden hier hilfreiche Informationen, die ihnen die Auswahl erleichtern werden.

Wer auf der Internetseite der Stiftung Warentest nach einem Luftbefeuchter-Test sucht, wird leider nicht fündig. Zwar gibt es einen Beitrag zum Thema Luftbefeuchter, doch bei näherer Betrachtung fällt auf, dass die Stiftung lediglich auf einen Test der Schweizer Verbraucherzeitschrift K-Tipp verweist. Um diesen Test mitsamt Informationen zum Testsieger abrufen zu können, ist entweder ein Abo bei einer der Schweizer Partnerzeitschriften oder eine Einmalzahlung von drei Franken notwendig. Auch die Testzeitschrift Haus & Garten Test hat 2018 einen Luftbefeuchter-Test veröffentlicht. Informationen zu den Testergebnissen und dem Testsieger können Verbraucher kostenpflichtig auf der Webseite des Magazins erwerben.

Das deutsche Verbrauchermagazin ÖkoTest hat ebenfalls einen Luftbefeuchter-Test durchgeführt. Die ausgewählten Produkte wurden im November 2018 umfassend getestet. Das Testergebnis: Fünf von neun Geräten blasen im Betrieb Bakterien in die Luft und sind daher nicht empfehlenswert. Getestet wurden fünf Ultraschallzerstäuber, zwei Verdunster und zwei Verdampfer. Die Tester sind der Frage nachgegangen, ob bei einem Langzeitbetrieb gehäuft Schimmelpilze oder Bakterien in die Raumluft gelangen.

Einen weiteren seriösen Test haben wir nicht gefunden. Der Test von ÖkoTest kann Verbrauchern aber bei der Wahl eines geeigneten Modells helfen.


Abb. 1–14: © Netzvergleich