Markise Kaufberatung: So wÀhlen Sie das richtige Produkt
- Das Wichtigste in KĂŒrze
- Markisen dienen als Sonnenschutz, Blickschutz und Windschutz fĂŒr Terrassen, Balkone oder auch FreiflĂ€chen.
- Markisen sind inzwischen smart und können selbsttÀtig auf Wetter, verÀnderte LichtverhÀltnisse und Wind reagieren.
- Klemm- und Seitenarmmarkisen eignen sich als Alternativen fĂŒr Mietwohnungen, in denen keine freischwebenden Konstruktionen angebracht werden dĂŒrfen.
- Neben dem Design und dem Preis ist beim Kauf unter anderem auf die passenden MaĂe, eine gute Verarbeitung und die QualitĂ€t der Materialien zu achten.
- Eine möglichst hohe Windwiderstandsklasse, ein zertifizierter UV-Schutz und die bescheinigte ErfĂŒllung der CE-Norm sind die Mindestanforderungen.
Wozu eine Markise?
Ein heiĂer Sommertag. Was gibt es Schöneres, als sich mit einem guten Buch auf den Balkon oder auf die Terrasse zu setzen und bei einem Eiskaffee oder Cocktail zum Gesang der Vögel die Seele baumeln zu lassen? Doch wenn die Sonnenstrahlen die Terrasse oder den Balkon direkt erreichen, wird es schnell unertrĂ€glich heiĂ. Die Sonne reflektiert auf dem Untergrund und blendet so sehr, dass Sie in ihrem Buch nichts mehr erkennen, die Augen schmerzen.
Ein Schattenspender muss her. Einen Sonnenschirm können Sie schnell und unkompliziert aufstellen, doch wer möchte schon im Halbstundentakt der fortgewanderten Schatteninsel hinterherziehen? Wohl dem, der eine Markise hat. Elektrisch auf Knopfdruck, vollautomatisch per App oder mit wenigen Kurbelbewegungen ausgefahren, beschattet sie die gesamte Terrasse, die sich bei glĂŒhend heiĂen Sommertemperaturen in eine schattige Ruheoase verwandelt.
Vorteile einer Markise
Markisen sind nicht nur funktional, indem sie der Terrasse oder dem Balkon Schatten spenden. Dank ihrer Vielzahl an verschiedenen Farben und Mustern sind sie ein echter Hingucker, setzen ein farbiges Highlight, lassen Sie sich an den karibischen Strand oder in den Regenwald davontrĂ€umen oder fĂŒgen sich nahtlos in ein schickes Terrassen-Ambiente im klassisch-zeitlosen Design ein.
GegenĂŒber anderen Schattenspendern im AuĂenbereich bietet die Markise einige spezifische Vorteile:
- Sie beschattet groĂflĂ€chig den Untergrund, sodass er sich nicht aufheizt oder Licht reflektiert.
- Sie verhindert Sonneneinstrahlung in angrenzende RĂ€ume und hĂ€lt sie damit kĂŒhler.
- Sie bieten einen UV-Schutz, der einen groĂen Teil der schĂ€dlichen Strahlung abschirmt.
- Sie ist im Gegensatz zu TerrassenĂŒberdachungen nicht fest installiert, sondern lĂ€sst sich bei Bedarf aufrollen.
- Sie schĂŒtzt Mensch und Mobiliar nicht nur vor Sonne, sondern auch groĂflĂ€chig vor Regen.
- Als Seitenwand-Markise bildet sie einen blickdichten Sichtschutz vor neugierigen Nachbarn.
Hier erfahren Sie, welche Arten von Markisen es gibt, woran sie hochwertige Markisen erkennen und worauf Sie beim Kauf einer neuen Markise achten sollten.
Vornehme BlÀsse
Die Bezeichnung âMarkiseâ stammt aus dem Französischen. Eine âMarquiseâ war eine französische Adlige, eine MarkgrĂ€fin. Ab dem Beginn des Rokoko (18. Jahrhundert) galt blasse Haut als vornehm, denn sie zeigte, dass man es nicht nötig hatte, drauĂen körperlich zu arbeiten. Daher schĂŒtzten die adligen Damen ihre Haut im Freien mit Sonnenschutzgestellen vor den UV-Strahlen. Um 1700 hatte sich die Bedeutung von âMarquiseâ bereits auf ein Zeltdach ausgeweitet. Doch Markisen sind weitaus Ă€lter: Bereits in den antiken StĂ€dten Pompeji und Herkulaneum wurden Markisen nachgewiesen, die den heutigen sehr Ă€hnlich sind.
Arten von Markisen
Es gibt verschiedene Arten von Markisen, die sich je nach gewĂŒnschtem Anwendungsbereich und der Bausituation des Hauses besser oder weniger gut eignen. Wir stellen die wichtigsten Markisenformen vor.
Gelenkarmmarkise
Die beliebteste Form und damit der Bestseller unter den Markisen ist die Gelenkarmmarkise, auch Terrassenmarkise genannt. Sie eignet sich zur Installation auf Terrassen und auf Balkonen gleichermaĂen. Die aufgerollte Markise befindet sich auf der Wickel- oder Tuchwelle. Beim Ausrollen mittels Handkurbel oder Elektromotor ziehen zwei an den Seiten angebrachte Gelenkarme das Ausfallrohr (auch Ausfallprofil genannt) nach vorne und das daran befestigte Markisentuch von der Tuchwelle nach vorne hin ab.
Die gesamte Konstruktion aus Gelenkarmen, Ausfallrohr und Markisentuch hĂ€ngt freischwebend ĂŒber dem Boden. Der sogenannte Ausfall, auch Ausrollweite oder Ausladung genannt, ist ebenso variierbar wie der Neigungswinkel. Damit die Markise bei Regen nicht nass wird und so gut wie möglich vor WitterungseinflĂŒssen geschĂŒtzt ist, ist ein Schutzdach sinnvoll, das die auf der Tuchwelle aufgerollte Markise ĂŒberdacht. Gelenkarmmarkisen gibt es wahlweise mit oder ohne Volant, den an der Vorderseite angesetzten, senkrecht herabhĂ€ngenden Stoffstreifen. Der Hersteller JAROLIFT bietet Gelenkarmmarkisen als MaĂanfertigung fĂŒr FlĂ€chen von bis zu 28 Quadratmetern an.
Kassettenmarkise
Die Kassettenmarkise gleicht in Funktionsweise und Aussehen im ausgerollten Zustand der Gelenkarmmarkise. Auch sie verfĂŒgt ĂŒber zwei seitliche Gelenkarme, die das Markisentuch von der Tuchwelle im gewĂŒnschten Neigungswinkel abrollen. Der entscheidende Unterschied besteht darin, dass die Kassettenmarkise ĂŒber eine Kassette verfĂŒgt, die im eingerollten Zustand die komplette Tuchwelle umschlieĂt. Dies ist ein groĂer Vorteil, da das empfindliche Tuch, die Gelenkarme und, sofern vorhanden, die gesamte Technik samt Elektromotor so bestmöglich vor WitterungseinflĂŒssen geschĂŒtzt sind.
Dank der geschlossenen Kassette fĂŒgt sich die Kassettenmarkise dezent in das Gesamtdesign des Hauses ein, ohne dass ein im Wind wehender Volant sichtbar wĂ€re. Ausfahren lĂ€sst sich die Kassettenmarkise wahlweise per Handkurbel oder per Elektromotor und sowohl das Design der Kassette als auch des Markisenstoffs sind frei wĂ€hlbar.
Halbkassettenmarkise
Die Halbkassettenmarkise, auch HĂŒlsenmarkise genannt, ist eine Variante der Kassettenmarkise. WĂ€hrend die Kassettenmarkise im eingefahrenen Zustand sowohl Markisentuch als auch Gelenkarme schĂŒtzt, umgibt die Kassette einer Halbkassettenmarkise lediglich das Markisentuch, nicht aber die Gelenkarme. Wer seine Markise an einer Seite des Hauses installieren möchte, die nicht starken WitterungseinflĂŒssen ausgesetzt ist, fĂŒr den ist die Halbkassettenmarkise eine gĂŒnstigere Alternative zur Vollkassettenmarkise.
Klemmmarkise
Eine Klemmmarkise ist die beste Wahl fĂŒr Personen, die in Mietwohnungen leben und keine Eingriffe in die Fassade vornehmen dĂŒrfen. Sie wird nicht wie herkömmliche Kassetten- oder Gelenkarmmarkisen durch Bohren in der Wand verankert, sondern mit Klemmspangen oder KlemmfĂŒĂen an Standrohren befestigt. Die Standrohre wiederum werden zwischen Boden und Decke so eingespannt, dass sie nicht kippen können, wĂ€hrend die Markise einen stabilen Stand hat.
Das setzt aber voraus, dass eine Decke vorhanden ist, gegen die man die Standrohre spannen kann. Idealerweise ist das die Unterseite des darĂŒberliegenden Balkons. In einigen FĂ€llen eignet sich dafĂŒr auch die Zarge der BalkontĂŒr. Technik und Funktionsweise können entweder jener der Gelenkarmmarkise oder der Fallarmmarkise entsprechen. Wie bei der Gelenkarmmarkise hĂ€ngt die Tuchwelle meist frei und ist aus GewichtsgrĂŒnden nicht mit einer Kassette verkleidet.
Seitenmarkise
Eine Seitenmarkise, auch Seitenarmmarkise genannt, wird nicht freischwebend ĂŒber der zu beschattenden FlĂ€che ausgefahren, sondern vertikal zwischen Hauswand und Boden installiert. Es gibt aber auch freistehende Varianten der Seitenmarkise, die flexibel aufstellbar und nicht an eine Hauswand gebunden sind. Wird sie ausgezogen, deckt sie die SeitenflĂ€che einer Terrasse ab und dient so als Blick-, Wind- und Sonnenschutz gegen seitlich einfallende Sonnenstrahlen.
Sonderformen
Senkrechtmarkise
Senkrecht- oder Vertikalmarkisen sind als Sonnen- und Sichtschutz fĂŒr Fenster geeignet. Ăhnlich wie ein Rolladen sind sie direkt ĂŒber dem Fenster montiert Sie dienen dazu, die Sonneneinstrahlung in ein GebĂ€ude zu verhindern und damit die Raumtemperatur niedrig zu halten. Im Gegensatz zur Ă€hnlichen Fallarmmarkise wird der Markisenstoff vertikal, parallel zum Fenster abgerollt. Senkrechtmarkisen eignen sich damit auch zur Abdunklung von RĂ€umen. Viele Modelle, wie beispielsweise vom Hersteller JAROLIFT, sind hingegen gering durchlĂ€ssig fĂŒr Sonnenlicht.
Fallarmmarkise
Fallarmmarkisen eignen sich vor allem zur Beschattung von Fenstern und kleinen Balkonen. Auch sie werden ĂŒber dem Fenster oder der BalkontĂŒr installiert und Ă€hnlich einem Rollo herabgelassen. Im Gegensatz zur Senkrechtmarkise wird der Markisenstoff allerdings nicht senkrecht, sondern in einem flexibel verstellbaren Neigungswinkel herabgelassen. Seitliche Fallarme dienen zur FĂŒhrung. Licht kann somit weiterhin in den Raum eindringen, wĂ€hrend die direkte Sonneneinstrahlung abgehalten wird.
Markisolette
Die Markisolette ist ein Hybrid aus Fallarm- und Senkrechtmarkise. Der obere Markisenteil senkt sich vertikal parallel zum Fenster ab, der untere Teil spreizt sich im verstellbaren Winkel vom Fenster ab. Damit eignet sich die Markisolette zur Beschattung von RĂ€umen mit groĂen Fenstern, erlaubt aber gleichzeitig noch den Lichteinfall im unteren Bereich.
Freistehende Markise
Freistehende Markisen werden nicht am Haus installiert und sind somit flexibler positionierbar als andere Markisenarten. Sie eignen sich fĂŒr Gastronomiebetriebe mit groĂen AuĂenbereichen oder zum Beschatten gröĂerer FlĂ€chen im Garten. Dank mobiler StĂ€nderkonstruktionen ist die freistehende Markise bei Bedarf auf- oder abbaubar.
WINTERGARTENMARKISE
WintergĂ€rten sowie horizontale und schrĂ€ge GlasdĂ€cher können Sie mit speziellen Wintergartenmarkisen ausstatten. Die Montage ist sowohl an der AuĂenseite als auch an der Innenseite möglich. Die Markise wird meist mit einem elektrischen Antrieb parallel zum Fenster ausgefahren. Somit ist der Wintergarten vor direkter Sonneneinstrahlung geschĂŒtzt und zum gewĂŒnschten Grad abblendbar.
Augen auf beim Markisenkauf
Je nach gewĂŒnschtem Aufstell- oder Installationsort und persönlichen AnsprĂŒchen an Design, Montage und Bedienung sind verschiedene Markisenmodelle besser oder schlechter geeignet. Wir zeigen, welche Kriterien Sie bei der Auswahl einer geeigneten Markise unbedingt beachten sollten.
MaĂe
Breite und Ausfall sind die beiden Kennzahlen, welche die von der Markise ĂŒberdeckte FlĂ€che bestimmen. Der Ausfall ist die maximale Ausfahrweite einer Markise. Der Wert wird bei einer Neigung der Markise von 15 Grad von der Wand bis zur Vorderkante des Ausfallrohres (vordere Markisenstange) gemessen.
Welche MaĂe Ihre Markise haben sollte, bestimmen die Gegebenheiten vor Ort sowie die FlĂ€che, die Sie beschatten möchten. Beachten Sie, dass beim SchrĂ€gstand der Sonne die Markise niemals den gesamten Bereich direkt unter ihr beschattet, sondern immer mindestens eine Seite zu einem gewissen Grad von Sonne beschienen wird. Daher empfiehlt es sich stets, die Markise etwas gröĂer zu wĂ€hlen. Hersteller wie JAROLIFT, Rollo Rieper, Hanse Markisen oder SOWERO bieten die Anfertigung von Markisen nach MaĂ an.
Neigungswinkel
Der Neigungswinkel bestimmt bei den meisten Markisenarten den Winkel, in dem sich die Markise in Differenz zur Horizontalen senkt. Bei Gelenkarm-, Kassetten- und Halbkassettenmarkisen sollte eine Einstellungsmöglichkeit von 0 bis 30 Grad gegeben sein, um die Markise dem Sonneneinfallswinkel bestmöglich anpassen zu können. Empfohlen ist meist ein Neigungswinkel von etwa 15 Grad.
Achten Sie darauf, dass sie den Neigungswinkel möglichst unkompliziert selbst und stufenlos regulieren können. Bedarf es Spezialwerkzeugs oder gar der Hand eines Fachmanns zur Einstellung des Neigungswinkels, können Sie den Vorteil eines flexibel einstellbaren Neigungswinkels kaum nutzen.
Design und Verarbeitung
Ob schlicht monochrom, dezent zurĂŒckhaltend in gedeckten Farben, farbenfroh peppig oder klassisch zweifarbig gestreift, mit oder ohne frontseitigen Volant: Dem Design und der Farbgebung von Markisen sind prinzipiell keine Grenzen gesetzt. Einige Hersteller bieten sogar eine völlig individuelle Gestaltung des Markisenstoffs auf Kundenwunsch an. Seitenmarkisen sind mit Landschafts- oder Strandszenarien bedruckbar, sodass auf Ihrer Terrasse mit einem gedruckten Strandszenario fast schon UrlaubsgefĂŒhle aufkommen. Die Auswahl des passenden Stoffdesigns also eine Frage des persönlichen Geschmacks.
Montage
Die Montage einer Kassettenmarkise ist kein leichtes Unterfangen. Wer handwerklich nicht sonderlich begnadet ist, sollte das daher besser einem Profi ĂŒberlassen. SchĂ€den an der AuĂenfassade eines Hauses sind nĂ€mlich nicht nur Ă€rgerlich und unĂ€sthetisch, sie können obendrein die DĂ€mmung in Mitleidenschaft ziehen, das Eindringen von Feuchtigkeit begĂŒnstigen und somit zu erheblichen SchĂ€den fĂŒhren.
Wenn Sie sich die Montage selbst zutrauen, sollten Sie folgendermaĂen vorgehen:
- Verwenden Sie ausschlieĂlich die im Lieferumfang enthaltenen Montagematerialien und befolgen Sie die Herstellerhinweise zur Installation.
- Wandkonsolen an die AuĂenwand anhalten und Bohrlöcher vorzeichnen.
- Löcher fĂŒr Schwerlastanker oder -dĂŒbel bohren.
- Wandkonsolen anschrauben.
- Markise mit mindestens einer helfenden Person auf Höhe der Wandkonsolen heben.
- Markise in die Wandkonsole einklinken und mit Schrauben fixieren.
Der Baumarkt Hornbach zeigt in einem Video die Montage einer Markise an der Fassade eines Hauses:
Mietwohnung mit Markise?
Die feste Installation einer Markise an der AuĂenfassade eines GebĂ€udes stellt eine bauliche VerĂ€nderung dar. Daher mĂŒssen Mieter den Vermieter unbedingt vor dem Kauf einer Markise um sein EinverstĂ€ndnis bitten. Verweigert der Vermieter die Montage einer Markise, ist die rechtliche Situation zwiespĂ€ltig. Ein Gerichtsurteil des Amtsgerichts MĂŒnchen (Az. 411 C 4836/13) bescheinigte einer Mieterin Anspruch auf eine Markise, da ihre Wohnung einen sonnenbeschienenen SĂŒdbalkon hat. Ein anderes Urteil des Amtsgericht Bochum (Az. 71 II 158/06 WEG) verpflichtete den Mieter zur Entfernung der Markise.
Preis
Sind Fallarmmarkisen bereits fĂŒr weniger als 100 Euro zu erstehen, kann eine hochwertige und groĂe Kassettenmarkise mit App-Steuerung und Wettersensor einen Preis von mehreren tausend Euro aufweisen. Wie ist das zu erklĂ€ren?
Den Preis einer QualitÀtsmarkise bestimmt eine Reihe verschiedener Faktoren:
- Markisentyp
- GröĂe und Ausfallweite
- Wind- und Regenwiderstandsklasse
- Art der Steuerung
- Technische Extras wie Licht-, Wetter- und Windsensoren
- Material und QualitÀt des Stoffes
- Design des Markisenstoffes und der Kassette
- Material und QualitÀt der Mechanik
Da es sich bei einer Markise um eine langfristige Investition handelt, ist es ratsam, nicht am falschen Ende zu sparen und den Markisen-Preis nicht als zentrales Kaufkriterium anzusehen. In jedem Fall sollten Sie ein Modell mit ausreichender Widerstandsklasse wĂ€hlen, das die CE-Norm erfĂŒllt und aus langlebigen und widerstandsfĂ€higen Materialien gefertigt ist.
Bedienung
Die Handkurbel zu schwingen, ist zwar noch möglich und die preiswerteste Bedienvariante fĂŒr eine Markise, doch gibt es inzwischen eine Reihe modernerer und weniger schweiĂtreibender Möglichkeiten, die Schattenspender zu steuern.
Elektroantrieb
Automatisierte Bedienmöglichkeiten einer Markise beruhen auf dem Antrieb mit einem Elektromotor. Die sogenannten Rohrmotoren befinden sich dabei in der Tuchwelle und sind somit unsichtbar und optimal vor Witterung geschĂŒtzt. Die stabförmigen Elektromotoren sind als Zubehörteil erhĂ€ltlich und lassen sich bei vielen Modellen nachrĂŒsten. Die Stromversorgung erfolgt entweder per Akku oder ĂŒber einen 230-V-Anschluss. Bei der ursprĂŒnglichen Version des Elektroantriebs steuert der Nutzer die Markise ĂŒber einen fest installierten Schalter.
Funksteuerung
Der Rohrmotor einer elektrischen Markisensteuerung lĂ€sst sich alternativ ĂŒber eine Funkfernsteuerung bedienen. Auch ĂŒber Entfernungen von mehreren hundert Metern kann der Nutzer den Markisenmotor mit der Fernbedienung ansteuern. Wichtig bei elektrischen und funkferngesteuerten Markisen ist jedoch, dass fĂŒr den Fall eines technischen Defekts oder eines Stromausfalls bei Sturm eine Not-Handkurbel vorhanden sein sollte.
App-Steuerung
Viele Markisenhersteller wie beispielsweise JAROLIFT bieten optional ein Steuerungssystem an, das die Bedienung per Smartphone ermöglicht. Ăber eine App mit intuitiver BenutzeroberflĂ€che können Sie die Markise von jedem beliebigen Ort ein- oder ausfahren lassen oder feste Zeiten definieren, zu denen die Markise selbsttĂ€tig aus- oder einfĂ€hrt. Ist ein Wind- oder Wettersensor an der Markise angebracht, definieren Sie ĂŒber die App auch die Wind- oder Lux-Werte, bei denen die Markise reagieren soll.
Wind- und Wettersensoren
Moderne, mit Elektromotor betriebene Markisen lassen sich gegen einen Aufpreis mit Wind- und Wettersensoren ausstatten. Ein WindwĂ€chter erkennt, wie stark es windet, und veranlasst den Elektromotor dazu, die Markise bei zu starken Böen selbsttĂ€tig einzufahren. Solarbetriebene Wettersensoren sind in der Lage, Ănderungen in Licht- und WetterverhĂ€ltnissen festzustellen und dann nach individueller Konfiguration die Markise zu bewegen. Bei Wind oder Regen fĂ€hrt die Markise also ein, bei Sonnenschein sorgt sie fĂŒr schattige und kĂŒhlere RĂ€ume, obwohl noch niemand zu Hause ist.
QualitÀts-Markisen erkennen
Allein auf die technischen Merkmale, das Design und den Preis einer Markise zu achten, sagt noch lange nichts ĂŒber ihre QualitĂ€t aus. Welches die QualitĂ€tsmerkmale einer hochwertigen Markise sind, auf die Sie beim Kauf achten sollten, erfahren Sie hier.
Gestell
Das Gestell einer hochwertigen Markise besteht in aller Regel aus gesenkgeschmiedetem Aluminium. Dieses Verarbeitungsverfahren verbindet die Leichtigkeit des Aluminiums mit ElastizitĂ€t, HĂ€rte und langer Haltbarkeit. Besonders hochwertige Markisenmodelle können auch ĂŒber Gelenkteile aus Stahl und VerbindungsstĂŒcke und AufhĂ€ngungen aus Edelstahl verfĂŒgen. Bei den meisten Modellen bestehen jedoch auch diese Bauteile aus Aluminium.
Kassetten, Halbkassetten und SchutzdĂ€cher sind meist aus stranggepresstem Aluminium gefertigt. Es ist leicht, lange formbestĂ€ndig und optisch nahezu unverwĂŒstlich. Die OberflĂ€chen der Gestell- und GehĂ€useteile durchlaufen OberflĂ€chenbehandlungen und erhalten eine Beschichtung, um das Material zusĂ€tzlich vor Korrosion und WitterungseinflĂŒssen zu schĂŒtzen.
Bei Klemm- und Fallarmmarkisen finden sich hĂ€ufig PU-beschichtete StahlgestĂ€nge, da sie zusĂ€tzlich der stĂ€ndigen Spannung zwischen zwei OberflĂ€chen standhalten mĂŒssen und das Gewicht der Konstruktion in diesem Fall weniger relevant ist. Freischwebende Konstruktionen wie Gelenkarm-, Kassetten- oder Halbkassetten-Markisen hingegen sollten aus möglichst leichten Materialien bestehen.
Markisenstoffe
StoffqualitĂ€t und Verarbeitung sollten bei jedem Markisenstoff stimmen. Moderne MarkisentĂŒcher bestehen aus Acryl, PVC oder Polyester, da diese Kunstfasern wesentlich widerstandsfĂ€higer, langlebiger, pflegeleichter und UV-bestĂ€ndiger als Naturfasern sind. SpinndĂŒsengefĂ€rbte Acrylstoffe haben sich als langwĂ€hrend farbentreu und in hohem MaĂe wetterfest bewĂ€hrt. Sie sind sehr leicht und gleichzeitig widerstandsfĂ€hig gegenĂŒber UV-Strahlung und Feuchtigkeit.
GĂ€ngig sind inzwischen beschichtete Markisenstoffe. Eine Teflon- oder Scotchgard-Schicht verleiht schmutz- und regenabweisende Eigenschaften. So ĂŒbersteht eine Markise einen leichten Regenschauer mit Leichtigkeit. Wer eine regendichte Markise erwerben möchte, sollte zu einem Waterproof-Stoff greifen. Alle anderen Markisenstoffe sind trotz der modernen Kunstfasertechnologien nur bedingt regentauglich und sollten daher bei drohendem Regen eingerollt werden.
Volantabschluss
Achten Sie unbedingt auf die Verarbeitung der Stoffenden am Volant und an den seitlichen SĂ€umen des Markisentuchs: Geklebte AbschlĂŒsse lösen sich durch WitterungseinflĂŒsse allmĂ€hlich auf und fransen in der Folge aus. GenĂ€hte AbschlĂŒsse mit doppelt gelegten Enden und zwei parallelen NĂ€hten aus Stepp- oder Kettenstich sind bestĂ€ndiger und hochwertiger. Die TĂŒcher aus Kunstfaser ermöglichen allerdings auch AbschlĂŒsse im Hochfrequenz-SchweiĂverfahren, die ebenfalls höchst funktional und dem Material angemessen sind. GeschweiĂte Enden sind weniger anfĂ€llig dafĂŒr, durch UV-Strahlung spröde zu werden.
CE-Norm
Innerhalb der EU gilt seit 2006 eine Norm fĂŒr Bauelemente, Markisen und Rolladen. Markisen, die aufwendige Test- und PrĂŒfverfahren wie beispielsweise Materialtests und Belastungstests erfolgreich bestanden haben, erhalten das CE-PrĂŒfzeichen. Achten Sie daher darauf, dass die Markise das CE-Siegel fĂŒr geprĂŒfte QualitĂ€t trĂ€gt.
Gelenkarm-Mechaniken, Armlager und Befestigungskonsole der Markise sind hohen mechanischen Belastungen ausgesetzt und sollten daher aus qualitativ hochwertigen, elastischen, aber dennoch leichten Materialien bestehen. Wind stellt die gröĂte Herausforderung fĂŒr die QualitĂ€t und StabilitĂ€t einer Markise dar. Daher ist die PrĂŒfung einer Markise auf Windwiderstandsklasse 2 elementarer Bestandteil des CE-PrĂŒfverfahrens.
Widerstandsklassen
Eine Markise sollte weit mehr aushalten als ein laues LĂŒftchen. Aufschluss ĂŒber die Windresistenz einer Markise gibt die Windwiderstandsklasse, die nach der EuropĂ€ischen Norm EN 13561 definiert ist. Es gibt vier Windwiderstandsklassen: 0, 1, 2 und 3.
Windwiderstandsklasse | WindstÀrke | Umweltauswirkungen |
0 | – | – |
1 | 4 (max. 28 km/h) | Zweige bewegen sich, Papier wirbelt auf. |
2 | 5 (max. 38 km/h) | BĂ€ume schwanken, Seen werfen Wellen. |
3 | 6 (max. 49 km/h) | Dicke Ăste biegen sich, Regenschirme sind schwer zu bĂ€ndigen. |
Ganz gleich, ob Sie eine Markise fĂŒr den heimischen Balkon, die Terrasse oder fĂŒr den gewerblichen Bereich benötigen, achten Sie darauf, dass die Markise mindestens ĂŒber Windwiderstandsklasse 2 verfĂŒgt. Vor allem in kĂŒstennahen Regionen, doch auch andernorts, treten unvermittelt Böen auf, denen eine Markise standhalten muss. FĂŒr StĂŒrme sind Markisen allerdings in keinem Fall gerĂŒstet!
Die von Herstellern angegebene Windwiderstandsklasse ist allerdings nur dann wirklich gewĂ€hrleistet, wenn die Markise korrekt nach Herstelleranweisung auf den empfohlenen Materialien installiert ist. Ist beispielweise eine Windwiderstandsklasse 2 fĂŒr die Installation auf Beton angegeben, kann der Widerstand bei der Installation auf Holz geringer ausfallen.
UV-Schutz
Eine Markise soll nicht nur Sonne abhalten und Schatten schaffen, sondern daneben auch die fĂŒr die menschliche Haut schĂ€dliche UV-Strahlung bestmöglich blocken. Der Markisenstoff muss daher einen verlĂ€sslichen UV Protection Factor (UFP) bieten. FĂŒr sĂ€mtliche Bekleidungs- und Sonnenschutztextilien legt die Internationale PrĂŒfgemeinschaft fĂŒr angewandten UV-Schutz hierfĂŒr den UV Standard 801 an.
Der UV Standard 801 definiert strenge PrĂŒfkriterien. Die Textilien mĂŒssen sich dabei unter extremen Bedingungen behaupten. Wie allen Beschattungstextilien werden auch Markisen dabei Dehnung, extremer Witterung mit Sonne und Regen sowie simulierter hoher Luftfeuchtigkeit ausgesetzt. Nach dem UV Standard 801 zertifizierte Markisen erhalten ein Hangtag, einen AnhĂ€nger, mit dem einprĂ€gsamen Logo. Markisen, die dieses Logo tragen, haben ihre UV-Schutzfunktion unter Beweis gestellt.
Die Markise pflegen
Damit Sie ĂŒber viele Jahre hinweg Freude an Ihrem Schattenspender haben, er lange hĂ€lt, wasserdicht bleibt und keine unansehnlichen Flecken bekommt, ist eine gute Pflege unerlĂ€sslich. In regelmĂ€Ăigen AbstĂ€nden sollten Sie daher Ihre Markise reinigen und pflegen. Damit sie gar nicht die Chance hat, Schimmel anzusetzen oder Wasserflecken zu bekommen, sollten Sie die Markise niemals nass oder auch nur im feuchten Zustand einrollen. Warten Sie immer, bis sie vollstĂ€ndig trocken ist.
Reinigung
Der beste Schutz vor Verschmutzung ist es, die Markise bei Nichtgebrauch stets einzurollen. Leichten Schmutz wie Staub, Pollen oder Laub sollten Sie sofort nach der Verwendung der Markise entfernen. Eine BĂŒrste mit weichen Borsten oder ein langstieliger und weichborstiger Besen eignen sich dafĂŒr.
Sollte die Markise doch Flecken abbekommen oder aufgrund von Feuchtigkeit Stockflecken ausgebildet haben, können Sie diese selbst entfernen. Dazu eignen sich Schmierseife oder GeschirrspĂŒlmittel. Einfach das Reinigungsmittel mit einem feuchten Schwamm auftragen, einreiben, kurz einwirken lassen und mit Wasser wieder abspĂŒlen. Bei einer Klemmmarkise empfiehlt es sich wegen der Sturzgefahr, die Markise vorher auszuhĂ€ngen und auf sicherem Untergrund zu reinigen.
Chemische, beispielsweise chlorhaltige Reinigungsmittel, Essigreiniger, Schimmelentferner oder -vernichter sollten Sie hingegen nicht verwenden, denn sie können die OberflĂ€che des Markisenstoffes beschĂ€digen, die wasserabweisende Wirkung oder den UV-Schutz zerstören und die Farbe des Stoffs ausbleichen lassen. Die oft zu lesende Empfehlung, eine Backpulver-Wasser-Mischung als Reinigungsmittel einzusetzen, ist ebenfalls mit Vorsicht zu genieĂen. Einige Stoffe können dabei nĂ€mlich ausbleichen.
ImprÀgnierung
Alle handelsĂŒblichen Markisen, die fĂŒr den AuĂeneinsatz in der Witterung geeignet sind, sollten ĂŒber eine wasserabweisende ImprĂ€gnierung verfĂŒgen. Sie verliert jedoch mit der Zeit ihre Wirksamkeit. Um zu vermeiden, dass sich der Markisenstoff beim nĂ€chsten Regen oder durch sonstigen Niederschlag, beispielsweise Tau, vollsaugt, sollten Sie Ihre Markise regelmĂ€Ăig nachimprĂ€gnieren.
Einmal im Jahr können Sie die gesamte Markise daher flĂ€chig mit einer handelsĂŒblichen ZeltimprĂ€gnierung besprĂŒhen. Beachten Sie dabei die Anwendungshinweise der verwendeten ImprĂ€gnierung. Unbedingt sollten Sie der ImprĂ€gnierung Zeit geben, in den Stoff einzuziehen und vollstĂ€ndig zu trocknen, bevor Sie die Markise einrollen. Eine Klemmmarkise sollten Sie vor dem ImprĂ€gnieren aushĂ€ngen.
WeiterfĂŒhrende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Markisen nicht selbst getestet.
Renommierteste und beliebteste Anlaufstelle, wenn es um vertrauenswĂŒrdige und objektive Tests von Produkten und Dienstleistungen jedweder Art geht, ist Deutschlands bekannteste Verbraucherorganisation, Stiftung Warentest. Bei unseren Recherchen in der Testdatenbank der Stiftung auf deren Website, test.de, sind wir auf der Suche nach einem Markisen-Test allerdings nicht fĂŒndig geworden. Einen umfassenden Markisen-Test oder Markisen-Vergleich verschiedener Modelle haben die Testexperten bislang ebenso wenig durchgefĂŒhrt wie einen Schnelltest oder Einzeltest ausgesuchter Markisen.
Die Testredaktion der Stiftung Warentest veröffentlichte allerdings eine Reihe von Ratgebern, die sich mit rechtlichen Fragen um das Thema Markisen befassen. Adressiert werden unter anderem die Fragen, ob Markisen in Mietwohnungen zulĂ€ssig sind und ob Markisen in einer Hausratsversicherung mitversichert sind. Letztere Frage ist grundsĂ€tzlich mit einem âJaâ zu beantworten, doch greift die Versicherung nicht, wenn die Markise bei einem Sturm nicht eingefahren wurde.
Ein weitere Themenseite der Stiftung Warentest befasst sich mit unterschiedlichen Methoden zum Hitzeschutz. Neben DĂ€mmung, korrektem LĂŒften und Klimaanlagen thematisiert die Testredaktion auch Markisen. Nach Aussage der Testexperten eigneten sich diese vor allem dazu, âTerrassen und Balkone samt der dahinter liegenden RĂ€ume zu beschattenâ. Stiftung Warentest empfiehlt, zur Montage einen Profi hinzuzuziehen, und legt Verbrauchern nahe, darauf zu achten, dass die Markise leichten Winden standhĂ€lt.
WeiterfĂŒhrende Recherchen unserer Redaktion zum Thema Markisen-Test erbrachten keine verwertbaren Suchergebnisse. Es scheint derzeit noch keinen seriösen Test von Markisen unter standardisierten und objektiven Bedingungen zu geben. Verbrauchern raten wir daher, beim Kauf unsere vorgestellten Auswahl- und Kaufkriterien zu beachten sowie bei der Installation der Markise entweder die Montagehinweise minutiös zu befolgen oder die Dienste eines Profis in Anspruch zu nehmen.
Abb. 1: © Netzvergleich | Abb. 2: © MclittleStock / stock.adobe.com | Abb. 3: © Netzvergleich | Abb. 4: © Studio Harmony / stock.adobe.com | Abb. 5: © JĂ©rĂŽme RommĂ© / stock.adobe.com | Abb. 6â12: © Netzvergleich | Abb. 13: © ronstik / stock.adobe.com | Video: © HORNBACH / YouTube | Abb. 14â17: © Netzvergleich | Abb. 18: © Struzhkova Ilona / stock.adobe.com | Abb. 19: © Netzvergleich | Abb. 20: © Hermann / stock.adobe.com