Maulwurfschreck Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Ein Maulwurfschreck verscheucht Maulwürfe mit akustischen Signalen und Vibrationen.
  • Besonders effektiv sind Geräte, die über einen kleinen Vibrationsmotor verfügen.
  • Eine wichtige Entscheidung ist die zwischen Solar- und Batteriebetrieb.
  • Der Maulwurfschreck sollte nicht direkt in den Erdhügel gesteckt werden.

Wenn der Rasen einer Hügellandschaft gleicht

Jeder weiß, wie ein Maulwurf aussieht – auch, wenn wir den fast blinden Tunnelbauer nur selten zu Gesicht bekommen. Die kleinen Tiere mit den großen, zu Grabschaufeln umfunktionierten Pranken sind mit den Igeln und Spitzmäusen verwandt. Genau wie diese ernähren sie sich vornehmlich von Insekten und anderen wirbellosen Lebewesen. Maulwürfe fühlen sich an Orten mit einer hohen Bodenqualität wohl und zeigen somit an, dass es sich in einem Garten gut leben lässt. Bei vielen GartenbesitzerInnen sind die Tiere allerdings nicht gern gesehen. Grund dafür sind die Maulwurfshügel, welche die mühsam hergestellte Ordnung im Garten zerstören.

Ein aktiver, gesunder Maulwurf produziert an einem guten Tag rund 20 Erdhügel, mit denen sich GärtnerInnen auseinandersetzen müssen. Die Erdhaufen sind gerade jenen ein Dorn im Auge, die sich an einem ordentlichen, wohlgepflegten Rasen erfreuen. Sie machen nicht nur den Anblick zunichte, sondern erschweren auch das Mähen erheblich. Vor jedem Einsatz des Rasenmähers müssen die Hügel abgetragen oder auseinandergeharkt werden, damit die Messer des Mähers keinen Schaden nehmen.

Auch in Gemüse- und Blumenbeeten stören Maulwurfshügel, wenn sie Saat zudecken oder eingegrabene Blumenzwiebeln wieder zutage fördern. Nicht zuletzt stellen die Hügel eine Stolperfalle dar. Zwar können durch die Aktivitäten eines Maulwurfs Pflanzenwurzeln beschädigt werden, an den Pflanzen selbst tut er sich aber nicht gütlich – Maulwürfe haben es allein auf tierische Kost abgesehen.

Bild von Maulwurfhuegeln in einem Garten
Ein optischer Störfaktor im gepflegten Garten: Maulwurfshügel.

Auch wenn GärtnerInnen über die störenden Erdhügel klagen, verrichtet der Maulwurf doch einen wichtigen Dienst: Das Gangsystem des fleißigen Tunnelgräbers durchlüftet und lockert den Boden, gleichzeitig werden die Nährstoffe durch seine Aktivitäten besser im Erdreich verteilt. Das stetige Umgraben wirkt außerdem einer Verdichtung des Bodens entgegen, was sich positiv auf das Pflanzenwachstum auswirkt – das gilt auch für den Rasen. In einem naturnahen Garten ist der Maulwurf ebenfalls ein willkommener Gast, denn seine Gänge und Hügel locken auch andere Tierarten an, darunter verschiedene Hummeln und Wildbienen.

Wer sich dennoch nicht mit dem Maulwurf anfreunden kann, will ihn wahrscheinlich so schnell wie möglich wieder loswerden. Aus Ärger über die Erdhügel mögen Sie vielleicht an rabiate Methoden denken, aber das ist nicht erlaubt. Der Maulwurf steht in Deutschland unter Schutz und darf weder gejagt oder gefangen noch getötet werden. Eine bessere Herangehensweise ist es, dem Maulwurf den Aufenthalt in Ihrem Garten so unangenehm zu machen, dass er sich freiwillig ein anderes Revier sucht. Hier kommt der sogenannte Maulwurfschreck ins Spiel.

Was ist ein Maulwurfschreck und wie funktioniert er?

Ein Maulwurfschreck ist ein stabförmiges elektrisches Gerät, das, wie der Name schon verrät, Maulwürfe verschreckt beziehungsweise stört, indem es ständig Vibrationen und Ultraschallwellen erzeugt. Diese sind zwar für uns Menschen nicht wahrnehmbar, stören die empfindlichen Sinne der kleinen Insektenfresser aber ganz erheblich. Maulwürfe schlafen über den Tag verteilt in drei Phasen – es sei denn, irritierende Schwingungen wecken sie auf. Durch den Schlafmangel sind die Tiere andauerndem Stress ausgesetzt. Die Vibrationen und Töne erschweren es ihnen außerdem, Beutetiere unter der Erde zu orten. Wird ein Maulwurf auf diese Weise in seinem Alltag gestört, sucht er früher oder später das Weite.

Maulwurfschreck in einem Beet platziert
Bei diesem ungewöhnlichen Gerät handelt es sich um einen Maulwurfschreck.

Worauf Sie beim Kauf achten sollten

Ein Maulwurfschreck ist zwar ein simples Gerät, dennoch kann sich ein Spontankauf schnell als Fehlkauf herausstellen. Achten Sie darauf, dass der Maulwurfschreck unterirdisch wirkt und im besten Fall mit einem Vibrationsmotor ausgestattet ist. Kombigeräte, die auch auf Marder und Katzen abzielen, lassen Maulwürfe in der Regel kalt.

Vergrämungsmethode

Um einen Maulwurf erfolgreich zu vergrämen, sind Vibrationen unerlässlich. Geräte, die ausschließlich auf Ultraschall setzen, sind bei Maulwürfen nur wenig wirksam. Dabei handelt es sich oft um Kombigeräte, die gleichzeitig Katzen, Marder und andere Tiere vom Grundstück fernhalten sollen. Schlechte Ultraschallgeräte erkennen Sie sofort an einem hohen Pfeifton, der auch für Menschen wahrnehmbar ist.

Modelle, die vorrangig als Maulwurfschreck konzipiert sind, verfügen immer über einen kleinen Vibrationsmotor. Dieser erzeugt Schwingungen, die Maulwürfe stören. Als unterirdisch lebende Tiere sind sie auf ihren Hör- und Tastsinn angewiesen, um sich zu orientieren und Nahrung zu finden. Die Vibrationen stören diese Sinne und veranlassen Maulwürfe dazu, sich eine ruhigere Umgebung zu suchen. Besonders professionelle Modelle bieten die Möglichkeit, die zeitlichen Abstände, in denen die Schwingungen abgegeben werden, zu verändern. So wird verhindert, dass sich der Maulwurf an die Störung gewöhnt.

Hohe Reichweite

Auf die Angabe der Reichweite sollten Sie sich bei einem Maulwurfschreck nicht blind verlassen, da diese stark schwankt. Dennoch kann die Reichweite ein wichtiger Richtwert sein, um einzuschätzen, wie effektiv ein Gerät wirkt. Angaben zwischen 300 und 1.500 Quadratmetern sind üblich.

In der Praxis sind allerdings nahezu immer Abstriche zu machen, denn die Bodenbeschaffenheit hat erheblichen Einfluss auf die tatsächliche Reichweite eines Maulwurfschrecks. So überträgt lehmiger, feuchter Boden Geräusche besser als sandiger, lockerer und trockener Boden. Daher ist es ratsam, das Gerät so tief wie möglich in den Boden zu stecken. Auch Wurzelwerk verringert die Reichweite eines Maulwurfschrecks. In stark verwurzelten Bereichen kommen die Vibrationen des Geräts kaum durch.

Solar- oder Batteriebetrieb

Ein Maulwurfschreck benötigt Strom, um die störenden Vibrationen und Ultraschallwellen zu erzeugen. Viele Modelle setzen auf Solarbetrieb: Sie sind am oberen Ende mit einer kleinen Solarzelle ausgestattet. Das hat den Vorteil, dass Sie sich den Kauf und das Auswechseln von Batterien sparen. Allerdings funktionieren solarbetriebene Maulwurfschrecks in schattigen Bereichen weniger gut und gerade im Unterholz versagen sie oft ganz. Hinzu kommt, dass Maulwürfe keinen Winterschlaf halten, sondern das ganze Jahr über aktiv sind. Im Winter kann es aufgrund der geringen Sonneneinstrahlung zu Energieproblemen bei den solarbetriebenen Modellen kommen.

Batteriebetriebene Maulwurfschrecks funktionieren an jeglichen Standorten zu jeder Tages- und Jahreszeit. Allerdings müssen auch bei diesen Geräten Einschränkungen hingenommen werden, da die Leistung von Batterien mit der Jahreszeit zusammenhängt. Kälte vertragen die Energiespeicher nicht gut, weshalb die Leistung bei kalter Witterung erheblich abnimmt. So oder so erhält der Maulwurf also im Winter eine kleine Verschnaufpause.

Verarbeitung

Die Stabilität des Erdspießes ist ein zentrales Qualitätsmerkmal. Für die Funktion des Geräts ist es wichtig, dass es sich möglichst tief in die Erde stecken lässt. Je tiefer der Spieß im Boden liegt, desto intensiver nimmt der Maulwurf die Töne und Vibrationen wahr. Ein schmaler und gleichzeitig stabiler Erdspieß lässt sich am einfachsten in der Erde versenken. Achten Sie außerdem auf die Länge des Spießes; in der Regel beträgt diese zwischen 20 und 40 Zentimeter. Hochwertige Maulwurfschrecks haben einen stabilen Erdspieß aus Aluminium. Weniger gute Geräte setzen stattdessen auf Kunststoff. Erdspieße aus Plastik zerbrechen bei härteren Böden aber häufig schon beim Aufstellen.

Maulwurfschreck mit Standspiessen
Der Schaft sollte so tief in der Erde stecken, dass kaum noch etwas von ihm zu sehen ist.

Ein- und Ausschalter

Die Möglichkeit, den Maulwurfschreck ausschalten zu können, ist für den Erfolg der Maßnahme nicht unerheblich. Damit sich der Maulwurf nicht an die Vibrationen und Geräusche gewöhnt, muss ab und an Funkstille herrschen. Am einfachsten lässt sich ein Maulwurfschreck mithilfe eines Schalters aus- und wieder einschalten. So kann er einfach an seinem Standort bleiben und muss nicht versetzt werden.

Doch längst nicht alle Geräte sind mit einem Ein- und Ausschalter ausgestattet. Bei manchen Modellen müssen die Batterien entnommen werden, was auch keine optimale Lösung darstellt. Solarbetriebene Maulwurfschrecks ohne Schalter müssen zuweilen ganz entfernt werden. Alternativ lässt sich die Solarzelle abkleben.

Hinweise und Tipps

Damit die Vertreibung des Maulwurfs von Erfolg gekrönt wird, muss der Maulwurfschreck richtig platziert werden. Viele uninformierte AnwenderInnen stecken das Gerät zum Beispiel direkt in den Hügel hinein. Das ist zwar naheliegend, führt aber nicht zum Erfolg. Wer skeptisch ist, sollte vor dem Kauf eines Maulwurfschrecks eventuell auf bewährte Hausmittel zurückgreifen.

Platzierung

Grundsätzlich ist es ratsam, den Maulwurfschreck so tief in die Erde zu stecken wie möglich. Bei sehr festem Untergrund empfiehlt es sich vorzuarbeiten, etwa indem Sie eine stabile Metallstange in den Boden treiben. Verdichten Sie den Boden im Anschluss, damit sich Schall und Vibrationen optimal ausbreiten können.

Platzierung Maulwurfschreck das Gerät wird versetzt
Nach und nach wird der Maulwurf aus dem Garten verscheucht.

Der Maulwurfsschreck wird nicht in direkter Nähe des Hügels, geschweige denn darin aufgestellt. Bei zu großer Nähe ist das Tier nicht in der Lage zu erkennen, wohin es flüchten kann. Das locker aufgeschüttete Erdreich des Maulwurfhügels beeinträchtigt außerdem die Ausbreitung der Störgeräusche.

Beim Aufstellen eines Maulwurfschrecks ist es empfehlenswert, strategisch vorzugehen. Stellen Sie das Gerät zunächst an der Hausseite auf. Alle zwei bis drei Wochen wird der Maulwurfschreck dann weiter in Richtung Grundstücksgrenze bewegt. Es ist also auch Geduld von Seiten der GartenbesitzerInnen gefragt. Auf diese Weise entfernt sich das Tier Stück für Stück aus dem Garten. Bei größeren Flächen sind eventuell mehrere Geräte notwendig. Wichtig: Der Maulwurf darf nicht mit mehreren Geräten eingekesselt werden, da er so keinen Fluchtweg findet.

Neue Maulwurfshügel sind ein gutes Zeichen

Sobald der Maulwurf durch den Maulwurfschreck gestört wird, beginnt das aufgescheuchte Tier, neue Gänge anzulegen. Die neuen Maulwurfshügel, die dabei entstehen, sind ein gutes Zeichen. Anhand der Hügel lässt sich überprüfen, ob der Maulwurf in der geplanten Richtung den Garten verlässt.

Gewöhnungseffekt verhindern

So wie Menschen können sich auch Maulwürfe an störende Geräusche und Vibrationen gewöhnen. Wenn sie die gleichen Störungen immer wieder vernehmen, erkennen sie mit der Zeit, dass es sich dabei nicht um eine Gefahr handelt. Beispielsweise graben Maulwürfe ihre Gänge auch oft neben vielbefahrenen Straßen, obwohl der Boden dort nahezu ständig Geräuschen und vor allem Erschütterungen ausgesetzt ist. Für den Erfolg der Vergrämung ist es daher wichtig, den Maulwurfschreck regelmäßig auszuschalten, etwa täglich für einige Stunden oder auch für bis zu drei Tage.

Fühlen sich Haustiere durch einen Maulwurfschreck gestört?

Ein als Maulwurfschreck ausgewiesenes Gerät hat normalerweise keine Auswirkungen auf Hunde und Katzen, da die Geräte ausschließlich unterirdisch wirken. Anders ist das mit Kombigeräten, die zum Beispiel auch Marder verjagen sollen. Die Ultraschalltöne sind von Hunden sowie Katzen wahrnehmbar und stören ihr empfindliches Gehör. Wer einen Maulwurf vertreiben möchte, sollte eigentlich versuchen, eine Katze anzulocken. Die scheuen Bodenbewohner können Katzen nicht ausstehen und suchen schnell das Weite.

Maulwurf oder Wühlmaus?

Sobald unerwünschte Erdhaufen im Garten erscheinen, drängt sich oft der Verdacht auf, ein Maulwurf sei unterwegs. Tatsächlich ist in vielen Fällen aber eine Wühlmaus Urheberin der Aufschüttungen. Anhand des Erdhügels lässt sich relativ zuverlässig bestimmen, mit welchen Tunnelbauer man es zu tun hat.

Der Maulwurf baut relativ tiefe Tunnelsysteme und drückt die dabei anfallende Erde durch einen senkrechten Schacht an die Oberfläche. Dieser Gang liegt genau in der Mitte unter dem Haufen. Von oben betrachtet sieht ein Maulwurfshügel annähernd kreisrund aus.

Wühlmaushügel hingegen sind bei Weitem nicht so schön kegelförmig wie Maulwurfhügel. Sie graben ihre Gänge dicht unter der Grasnarbe und werfen die Erde zur Seite hinaus, wobei ein flacher, asymmetrischer Haufen entsteht. Diese sind oft mit Pflanzenteilen durchsetzt. Der Gang befindet sich am Rand des Hügels und nicht wie beim Maulwurfshügel in der Mitte.

Bild eines Wühlmaushaufens
Hier war eindeutig eine Wühlmaus am Werk.

Alternativen zum Maulwurfschreck

Der Einsatz eines Maulwurfschrecks bietet sich nicht für jeden Garten gleichermaßen an. Glücklicherweise gibt es althergebrachte Methoden, Maulwürfe zu vertreiben – und das ohne den Einsatz von roher Gewalt.

Der pelzige Tunnelgräber hat nicht nur einen ausgeprägten Tastsinn, sondern auch eine ausgezeichnete Nase. Diese Tatsache können Sie sich zunutze machen und den Maulwurf mithilfe von unangenehmen Gerüchen verscheuchen. Hausmittel, die sich bewährt haben, sind zum Beispiel saure Milch, Essigessenz oder Brennnesseljauche.

Knoblauch verscheucht nicht nur Vampire, sondern auch Maulwürfe. Legen Sie einfach kleingeschnittene oder zerdrückte Zehen in die Gänge hinein. Unter Umständen sucht der Maulwurf dann das Weite. Den Geruch von Alkohol empfinden Maulwürfe ebenfalls als sehr unangenehm. Eine gängige Methode ist es, Schnapsflaschen mit der Öffnung nach unten in die Gänge zu stecken. Der starke Alkoholgeruch verbreitet sich in den Tunneln und verscheucht das empfindliche Tier.

Eine bewährte, aber auch zeitaufwändige Methode ist, aufgeworfene Maulwurfshügel direkt mit Wasser einzuschlämmen. Wer dabei konsequent bleibt, zwingt den Maulwurf dazu, sein neues Revier wieder zu verlassen.

Weiterführende Testberichte

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Maulwurfschrecks nicht selbst getestet.

Hält ein Maulwurfschreck-Modell, was es verspricht? Das möchten interessierte KäuferInnen gern vorab wissen. Eine der wichtigsten Informationsquellen in Sachen Produktvergleiche ist die Website der Stiftung Warentest. Da sich die PrüferInnen des Verbraucherorganisation vornehmlich mit Produkten des täglichen Lebens auseinandersetzen, führten sie bisher noch keinen Maulwurfschreck-Test durch. Folglich wurde auch noch kein Maulwurfschreck-Testsieger gekürt.

Beim Verbrauchermagazin ÖKO-TEST ist den Geräten gegenüber eine kritische Haltung anzunehmen. Einen Maulwurfschreck-Test suchen interessierte hier jedoch ebenfalls vergeblich.


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