Mini-Fahrradpumpe Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt
- Das Wichtigste in Kürze
- Fahrradpumpen im Miniformat sind praktisch, weil sie wenig Platz wegnehmen und leicht zu bedienen sind.
- Bei den gängigen Fahrradventilen wird zwischen Dunlop-, Sclaverand und Schrader-Ventil differenziert. Sie benötigen unterschiedlichen Druck, den nicht jede Pumpe schafft.
- Manche Mini-Luftpumpen haben zusätzliche Komponenten wie ein eingebautes Manometer oder einen einklappbaren Standfuß.
- Überprüfen Sie regelmäßig den Reifendruck Ihres Fahrrads: Zu platte Reifen nutzen sich schneller ab und erschweren Ihnen die Fahrt.
Immer schnell griffbereit
Sei es auf Fahrradtour mit der Familie, im täglichen Pendelverkehr oder am fordernden Mountainbike-Trail, sie ist für jeden Radfahrer eines der wichtigsten Utensilien: die Luftpumpe. Unterwegs ist sie schnell zur Hand, wenn Sie einen Reifen aufpumpen wollen. Während in der heimischen Garage oder Fahrradwerkstätten eher stationäre Pumpen zum Einsatz kommen, ist die Mini-Fahrradpumpe das perfekte Gadget für Ausflüge und längere Fahrten. Sie kann platzsparend und unkompliziert mitgeführt werden und ist kinderleicht zu bedienen.
Perfektes Handling
Gerade für unterwegs sollte eine Fahrradpumpe nicht zu schwer oder zu sperrig sein. Mini-Luftpumpen überzeugen durch ihr handliches Format. Die meisten Modelle sind nicht größer als 20 Zentimeter und wiegen nur 100 bis 200 Gramm. Das geringe Gewicht ergibt sich aus den leichten Materialien, die von vielen Herstellen genutzt werden, zum Beispiel Aluminium oder Kunststoff. Die kleinen Fahrradpumpen finden in jeder Fahrradtasche und in jedem Rucksack Platz. Somit sind sie ebenso unauffällige wie auch wichtige Begleiter für Radfahrer. Alternativ gibt es Halterungen für die Pumpen, die am Fahrradrahmen befestigt werden.
Praktisch, aber mühsam
Die Betätigung einer Handpumpe ist anstrengender, als es etwa bei einer Stand- oder Fußpumpe der Fall ist. Da Sie vergleichsweise geringem Volumen pumpen, erfordert dies mehr Pumpbewegungen und Sie benötigen mehr Zeit. Rechnen Sie mit circa 200 Pumpstößen, um auf einen Druck von vier Bar zu kommen. Mini-Fahrradpumpen sind somit auch weniger dafür geeignet, einen Reifen komplett aufzupumpen, beispielsweise nach einem Schlauchwechsel. In einem solchen Fall pumpen Sie den Schlauch so weit wie nötig auf, sodass Sie bequem fahren können und Mantel sowie Felge keinen Schaden nehmen. Steuern Sie dann schnellstmöglich eine Fahrradwerkstatt an beziehungsweise vervollständigen Sie die Arbeit mit einer leistungsfähigeren Pumpe zu Hause.
Bequemer Griff Wer mit einer Handpumpe hantiert, pumpt viel. Daher ist es ratsam, die Arbeit möglichst angenehm zu gestalten. Achten Sie darauf, dass der Handgriff der Pumpe ergonomisch geformt ist, sodass die Finger einen guten Grip haben. Viele Modelle sind mit einem bequemen Griff aus Gummi ausgestattet, andere haben einen Überzug aus Schaumstoff.
Das richtige Ventil
Nicht jeder Fahrradschlauch hat das gleiche Ventil. Es gibt drei unterschiedliche Ausführungen, die zu den gängigsten Variationen gehören. Meist ist es vom Fahrrad- beziehungsweise Reifentyp abhängig, welche davon verbaut wurde. Achten Sie beim Pumpenkauf also darauf, dass das Modell auf das Ventil an Ihrem Fahrrad aufgesetzt werden kann. Viele Mini-Luftpumpen sind mit zwei oder sogar drei Ventiltypen kompatibel.
Dunlop-Ventil (Deutsches Ventil)
Das vielleicht verbreitetste Ventil ist an herkömmlichen Stadträdern verbaut, findet sich aber auch an älteren Mountainbikes. Zum Ablassen der Luft wird an der kleinen Fassung gedreht; aufgepumpt wird ein Reifen über das Ventil, indem die Öffnung der Pumpe fest aufgedrückt wird. Es hält einem Druck von sechs Bar stand, sollte also mit allen handelsüblichen Mini-Luftpumpen befüllbar sein. Den Reifen mit Dunlop-Ventil mit einer manuellen Pumpe zu befüllen, ist jedoch mühsamer, als bei anderen Varianten.
Sclaverand-Ventil (Französisches Ventil)
Diese auch als Presta-Ventil bekannte Variante findet sich vor allem bei Rennrädern. Deren Reifen müssen besonders hart sein und straff aufgepumpt werden; daher halten die Ventile einen höheren Druck aus. Vom Dunlop-Ventil ist es optisch gut zu unterscheiden, da es deutlich länger und dünner ist. Zum Aufpumpen muss zunächst eine kleine Mutter am unteren Ende gelöst und die Öffnung der Pumpe weit über das Ventil gestülpt werden. Der Pumpvorgang selbst geht sehr leichtgängig vonstatten.
Schrader-Ventil (Amerikanisches Ventil)
Diese Ausführung wird häufig bei Mountainbikes und Tourenräder genutzt, aber auch für Auto- und Motorradreifen. Der Aufsatz des Ventils ist breiter als bei den anderen beiden Typen. Reifen mit diesem Ventil können Sie auch an den frei zugänglichen Pumpstationen von Tankstellen aufpumpen. Hierfür müssen die Pumpen ein Ruckschlagventil haben, da ansonsten sofort beim Aufsetzen die Luft entweicht. Handluftpumpen, die für diese und andere Ventile geeignet sind, haben dafür meist einen separaten Adapter oder einen auswechselbaren Kopf.
Bestandteile einer Mini-Fahrradpumpe
Auf den ersten Blick unterscheiden sich die meisten Luftpumpen im Kleinformat kaum voneinander. Umso erstaunlicher ist es, welche praktischen Ausstattungsmerkmale manche aufweisen. Ein dünner Schlauch etwa, der den Pumpenkopf mit dem Korpus verbindet, erlaubt es, die Pumpe in jedem gewünschten Winkel zum Ventil zu halten. Hybridmodelle zwischen Hand- und Standpumpe haben einen einklappbaren Fuß. So können Sie langfristig bequemer pumpen, sollte einmal ein Reifen komplett aufgepumpt werden müssen.
Druck im Blick dank Manometer
Mountainbike-Reifen benötigen einen Druck von etwa 1,2 bis 2,4 Bar – je nachdem, wie breit sie sind und ob das Fahrrad eher im Gelände oder auf Straßen zum Einsatz kommt. Die Reifen von City-Rädern werden mit sechs Bar aufgepumpt, Rennräder mit bis zu acht Bar. Wenn Sie sich nicht sicher sind, können Sie immer auf die Seiten der Reifen gucken: Dort ist der Minimal- sowie Maximaldruck angegeben. Damit Sie erkennen, wie hoch der Druck ist, sind stationäre Pumpen mit einem Manometer ausgestattet. Auf der Skala lässt sich der Bar-Wert auf das Zehntel genau erkennen. So können Sie vor längeren Touren noch einmal schnell checken, ob der Reifendruck noch hoch genug ist.
Für Mini-Fahrradpumpen ist ein integriertes Manometer nicht üblich, einige Modelle setzen jedoch auf dieses Extra. Beim Reifenwechsel auf der Radtour oder im Falle der spontanen Entscheidung, etwas Luft nachzulegen, kann das Manometer ein nützliches Tool sein. Modelle, die dieses Gadget bieten, sind unter anderem Topeak Pocket Shock DXG und Fischer 85579.
Mehrteiliges Set
Wenn Sie eine Mini-Luftpumpe bestellen, informieren Sie sich auch darüber, ob eventuell praktische Zusatzteile im Set mitgeliefert werden. Eine Halterung für die Pumpe, die am Rahmen des Fahrrads angebracht wird, ist nützlich, wenn Sie die Pumpe nicht jedes Mal im Gepäck mitführen wollen. Viele Hersteller bieten im Lieferumfang auch einen Grundstock an Flickmaterial, zum Beispiel mit klebstofflosen Flicken oder Vulkanisierungspaste sowie kleine Hebeln, um Mantel und Felge gut voneinander trennen zu können. Neben den Aufsätzen für verschiedene Fahrradventile bekommen Sie manchmal auch solche für Fuß- und Basketbälle oder zum Aufpumpen von Luftmatratzen.
Handpumpe mit Kartusche
Eine praktische Variante der Luftpumpe ist die Kartuschenpumpe, wie sie beispielsweise von den Herstellern Pro Bike Tool und SKS Germany angeboten wird. Sie ist nur wenige Zentimeter groß und pumpt den Reifen mit CO₂ aus einer kleinen Kartusche innerhalb von Sekunden auf. Wenn Sie die Handpumpe auf das Ventil setzen, öffnen Sie einen Hebel und die Luft gerät mit Hochdruck von alleine in den Reifen. Mit nur wenigen Handgriffen haben Sie die Arbeit verrichtet. Der Nachteil liegt dabei auf der Hand: Neben der Pumpe müssen Sie auch immer die passende Kartusche mitführen. Das ist zudem mit Folgekosten verbunden.
Wann sollte der Reifen aufgepumpt werden?
Stand das Fahrrad längere Zeit, etwa über den Winter, unbenutzt im Keller oder in der Garage, sollte der Griff zur Luftpumpe einer der ersten Schritte sein, mit dem Sie Ihren Drahtesel wieder fit für die Straße machen. Auch wer ganzjährig regelmäßig fährt, tut gut daran, den Reifendruck etwa einmal im Monat zu überprüfen. Manchmal lässt sich bei Belastung des Fahrrads schon mit bloßem Auge feststellen, dass der Reifen Luft gebrauchen könnte. Spätestens wenn er sich mit den Fingern deutlich eindrücken lässt, sollten Sie handeln.
Wenn der Reifen zu platt ist
Räder mit zu wenig Luft haben den Effekt, dass Sie als FahrerIn mehr Kraft aufwenden müssen und das Gefühl haben, schwerer voranzukommen. Sie sind schwerer zu manövrieren. Außerdem verschleißen aufgeblasene Fahrradreifen schneller, weil sie auf einer größeren Fläche belastet werden als fest aufgepumpte Reifen. Wenn Sie also erkennen, dass sie sich bei Belastung ausbeulen, ist es Zeit für einen Boxenstopp. Andernfalls nutzen sich Reifen nicht nur schneller ab, an den Seiten können auch kleine Risse entstehen, die langfristigen Schaden zufügen.
Wer mit einem platten Fahrrad fährt, schadet nicht nur Reifen und Mantel, sondern auch der Felge. Diese nimmt jeden Stein und jede Unebenheit mit und es können irreparable Dellen entstehen, die zukünftig ursächlich für weitere Reifenpannen sein können.
Weiterführende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Mini-Fahrradpumpen nicht selbst getestet.
Das Radfahren-Magazin testete zahlreiche Minipumpen. Die Preisspanne der getesteten Modelle reicht von 14,95 bis 139,95 Euro. Zum Testsieger wurde die BBB Traveller Telescopic BMP-53 gekürt, die jedoch keine reine Handpumpe ist, sondern mit einem einklappbaren Standfuß auch als Mini-Standpumpe fungiert. Sie ist mit einem Manometer ausgestattet und bietet trotz einer geringen Fläche einen guten Stand. Pumpleistung, Ergonomie und Sicherheit sind mit der höchsten Bewertung versehen, dafür ist sie mit 32 Zentimetern deutlich länger als handelsübliche Mini-Handpumpen. Außerdem ist die BBB-Pumpe nicht für Dunlop-Ventile geeignet.
Als Preis-Leistungs-Sieger empfiehlt das Magazin die XLC Mini Pump für 20,00 Euro sowie die Merida Teleskop-Handpumpe MTB für 24,95 Euro. Beide überzeugen durch ihr geringes Gewicht von knapp über 100 Gramm und eine solide Verarbeitung. Während das Modell von XTC einen Aufsatzkopf mit drehbarem Schlauch besitzt, ist es in der Pumpleistung etwas schwächer und nicht mit Dunlop-Ventilen kompatibel; dagegen ist die Pumpe von Merida mit einem praktischen Teleskop-Auszug ausgestattet und für alle Ventilarten geeignet.
Wer bereit ist, etwas mehr Geld zu investieren, erhält mit der Topeak Turbo Morph Digital für 64,95 Euro ein sehr hochwertiges Modell mit integriertem Manometer mit Digitalanzeige. Die Pumpe ist für alle gängigen Fahrradventile geeignet und bringt bei allen eine optimale Leistung. Sie ist sehr gut verarbeitet, birgt kein Risiko, die Finger einzuklemmen und ist mit einem kleinen Schlauch für den Aufsatzkopf ausgestattet. Alternativ ist sie als Standpumpe nutzbar.
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