Rollator Kaufberatung: So wÀhlen Sie das richtige Produkt
- Das Wichtigste in KĂŒrze
- Ein Rollator ist ein Gehwagen aus Stahl, Aluminium oder Carbon.
- Das AbstĂŒtzen des Oberkörpers auf dem Wagen entlastet die Beine.
- Auf der integrierten SitzflĂ€che kann jederzeit und ĂŒberall eine Pause eingelegt werden.
- Je weniger ein Rollator wiegt, desto leichter lÀsst er sich fortbewegen.
Sicher unterwegs mit einem Rollator
Die Bewegungsfreiheit trĂ€gt entscheidend zur LebensqualitĂ€t bei. Im Alter möchten wir unsere MobilitĂ€t so lange wie möglich bewahren und den Alltag weiterhin selbststĂ€ndig meistern. Viele Ă€ltere Menschen haben jedoch Probleme damit, lĂ€ngere Strecken zu FuĂ zu gehen. Schon der Weg zum nĂ€chsten Laden kann zum schwer einschĂ€tzbaren Risiko werden. Hier hilft ein Rollator, der das Gehen unterstĂŒtzt. Er entlastet nicht nur die Beine, dank der eingebauten SitzflĂ€che ist es jederzeit möglich, eine Pause einzulegen. So können Menschen, die dauerhaft oder temporĂ€r unter einer GeheinschrĂ€nkung leiden, weiterhin am öffentlichen Leben teilnehmen und soziale Kontakte pflegen. Da Rollatoren die GehfĂ€higkeit erhalten, ermöglichen sie auch in einem gewissen AusmaĂ körperliches Training. Davon profitieren der gesamte Bewegungsapparat sowie Kreislauf, Herz und Lunge.
Ein Rollator ist ein Gehwagen mit vier RĂ€dern. Die VorderrĂ€der sind beweglich und erlauben es so, den Rollator zu manövrieren. Das Gestell, an dem die RĂ€der sitzen, ist aus Metall gefertigt. Bei gĂŒnstigen Modellen besteht es aus Stahl, fĂŒr hochwertige Rollatoren werden leichte und stabile Materialien wie Aluminium oder Carbon verwendet. In das Gestell sind eine Sitzgelegenheit und meistens auch ein Korb integriert. Die meisten Modelle können platzsparend zusammengefaltet werden. Das Gestell wird mithilfe von ergonomischen und höhenverstellbaren Griffen geschoben. Handbremsen bewahren den Rollator davor, auf abschĂŒssigem GelĂ€nde wegzurollen. Diese Eigenschaften machen den Rollator zum flexiblen Alltagshelfer. Bekannte Hersteller von Rollatoren sind Taima, Russka, Trionic, Claravital und Vidima.
FĂŒr viele Menschen ist es zunĂ€chst eine Ăberwindung, sich einen Rollator anzuschaffen. FĂŒr das Gehen auf Hilfsmittel angewiesen zu sein, ist eine emotionale Belastung. Doch bei genauer Betrachtung ĂŒberwiegen die Vorteile dieser MobilitĂ€tshilfe:
MobilitÀt: Mit einem Rollator ist es kein unkalkulierbares Risiko mehr, die Wohnung zu verlassen, um Erledigungen zu machen oder Freunde und Familie zu treffen.
Schutz vor StĂŒrzen: Der Rollator gibt Halt und verringert die Sturzgefahr deutlich. Gerade im Alter hat ein Sturz oft schlimme Folgen.
Pausen einlegen: Der Sitz gibt Gelegenheit, ĂŒberall eine Verschnaufpause einzulegen und sicher ans Ziel zu kommen. So sind auch lĂ€ngere Wege wieder möglich.
Ob Sie einen Rollator benötigen, besprechen Sie am besten mit Ihrem Arzt oder Physiotherapeuten. SpÀtestens, wenn das Gehen nur noch unter Schmerzen möglich ist, sollten Sie die Anschaffung eines Gehwagens in ErwÀgung ziehen. Wenn Sie schon bei kurzen SpaziergÀngen die Kraft verlÀsst, oder Sie bereits einen Gehstock nutzen, kommen Sie mit einem Rollator wahrscheinlich besser voran.
Unbeweglich durch Rollatoren
Rollatoren erleichtern Millionen Menschen den Alltag. Manche Senioren verlassen sich aber schon zu frĂŒh auf einen Gehwagen. Unter den 60- bis 69-JĂ€hrigen ist die Zahl der verschriebenen Rollatoren stark angestiegen. Wer bei den ersten Anzeichen einer GeheinschrĂ€nkung einen Rollator nutzt, trainiert womöglich zu wenig die eigene Kraft und wird schlieĂlich weniger mobil. Zuerst sollten alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, die eigene Beweglichkeit zu fördern.
Seit wann gibt es Rollatoren?
Heutzutage ist der Anblick eines Rollators eine AlltĂ€glichkeit. In Deutschland benutzen schĂ€tzungsweise drei Millionen Menschen regelmĂ€Ăig eine solche Gehhilfe. Verschiedene Hilfsmittel zur UnterstĂŒtzung des Gehens werden seit hunderten von Jahren verwendet. Neben Gehstöcken und KrĂŒcken wurden auch Gestelle verwendet, die an einen Rollator erinnern. Der unmittelbare VorlĂ€ufer des Rollators ist aber der sogenannte Gehbock, der in den 1940er-Jahren auf den Markt kam. Die GestĂ€nge ohne Rollen mussten fĂŒr jeden Schritt hochgehoben und wieder abgesetzt werden. So boten sie zwar deutlich mehr Standfestigkeit als ein Gehstock, bedeutend mobiler wurden ihre Nutzer aber nicht. Die gehbehinderte Schwedin Aina Wifalk erfand 1978 den Rollator in seiner heutigen Form, indem sie dem Gehbock vier RĂ€der, Handbremsen und eine SitzflĂ€che hinzufĂŒgte. Der Produktname Rollator etablierte sich als Gattungsbegriff. Seit den 1990er-Jahren werden Rollatoren auch Ă€rztlich verordnet und somit ĂŒbernehmen die Krankenkassen die Anschaffungskosten ganz oder zum Teil.
Verschiedene Rollator-AusfĂŒhrungen
Der grundlegende Unterschied bei Rollatoren ist das Gewicht. Die von den Krankenkassen finanzierten Modelle sind oft aus Stahl gefertigt und recht schwer. Leichte Rollatoren aus Aluminium oder Carbon sind kostspieliger. Je nachdem fĂŒr welchen Einsatzort ein Rollator gedacht ist, unterscheidet er sich in der Ausstattung. Es gibt Modelle, die nur fĂŒr den Gebrauch in InnenrĂ€umen geeignet sind. Andere sind speziell darauf ausgelegt, auch jenseits von Gehwegen benutzt zu werden.
Standard-Rollator
Diese Modelle sind die einfachsten und auch die gĂŒnstigsten. Standard-Rollatoren bedienen alle Anforderungen, die eine solche Gehhilfe erfĂŒllen muss. Sie verfĂŒgen ĂŒber eine SitzflĂ€che, einen Einkaufskorb und einen Stockhalter. Diese Gehwagen können problemlos fĂŒr den Einkauf oder einen Spaziergang verwendet werden. Ihr gröĂter Nachteil ist allerdings ihr Gewicht. Da sie aus Stahl sind, kommen sie auf ein Gewicht von 10 bis 14 Kilogramm. . Die Gehwagen sind weniger wendig und rollen leichter weg. Zwar sind Standard-Rollatoren dank des Stahlrahmes sehr stabil, dafĂŒr aber hĂ€ufig nicht faltbar. Sie eignen sich gut fĂŒr Nutzer, die beim Gehen relativ wenig eingeschrĂ€nkt sind.
Leichtgewichts-Rollator
Rollatoren sollen gehbehinderten Menschen UnterstĂŒtzung bieten, weshalb ihr Gewicht eine besonders groĂe Rolle spielt. Wer ohnehin geschwĂ€cht ist, hat womöglich Probleme damit, einen schweren Gehwagen zu schieben. Leichte Rollatoren aus Aluminium oder Carbon lassen sich einfacher schieben und hochheben. So werden Hindernisse wie Bordsteinkanten ohne groĂe MĂŒhe bewĂ€ltigt. Leichte Modelle ermöglichen also mehr Bewegungsfreiheit als Standard-Rollatoren. Ein handelsĂŒblicher Leichtgewichts-Rollator wiegt sechs bis sieben Kilogramm, ultraleichte Modelle wiegen sogar nur 4,5 Kilogramm.
Outdoor-Rollator
Outdoor-Rollatoren sind besonders strapazierfĂ€hig und zeichnen sich durch eine hohe GelĂ€ndegĂ€ngigkeit aus. Sie haben groĂe, luftbereifte RĂ€der, die das Schieben auf unebenen UntergrĂŒnden wie Wald- oder Schotterwegen erleichtern. So sind Nutzer auch drauĂen immer sicher unterwegs. Viele Modelle sind dreirĂ€drig oder haben VorderrĂ€der, die besonders nahe aneinander stehen. Diese Bauweise sorgt fĂŒr eine bessere Wendigkeit.
Indoor-Rollator
Viele Menschen, die drauĂen auf einen Rollator angewiesen sind, benötigen diese UnterstĂŒtzung auch in den eigenen vier WĂ€nden. HierfĂŒr gibt es spezielle Indoor-Rollatoren oder Wohnungsrollatoren, die auf den Gebrauch in InnenrĂ€umen zugeschnitten sind. Sie verzichten auf sonst ĂŒbliche Ausstattungsmerkmale von Rollatoren, wie einen Korb oder eine SitzflĂ€che. Im Gegenzug sind sie besonders schmal und haben zum Beispiel ein Tablett fĂŒr den Transport von Speisen. Dank des schlanken Designs können Nutzer Möbel leichter umfahren, als es mit einem gröĂeren Rollator möglich wĂ€re.
Spezial-Rollatoren
Manche Rollatoren-Nutzer leiden nicht nur unter einer GeheinschrĂ€nkung, sondern brauchen auch in anderen Bereichen UnterstĂŒtzung. Rollatoren fĂŒr Schlaganfall-Patienten haben eine Einhandbremse. Diese bremst beide RĂ€der, wenn nur ein Bremsgriff betĂ€tigt wird. Weiterhin haben solche Modelle Unterarmauflagen, damit sich Nutzer mit ihrem gesamten Gewicht auf den Wagen stĂŒtzen können. Auch fĂŒr das Gehtraining gibt es spezielle Modelle, die besonders viele Möglichkeiten zur individuellen Anpassung bieten. FĂŒr Nutzer mit Ăbergewicht gibt es belastbare und breite XXL-Rollatoren. Sie sind fĂŒr eine maximale Traglast von mindestens 200 Kilogramm ausgelegt..
Das sollten Sie bei der Anschaffung eines Rollators beachten
Ein Rollator muss alltagstauglich und gut manövrierbar sein. Er ist nicht nur eine Gehhilfe, sondern auch Einkaufswagen und Sitzgelegenheit. Gewicht, GröĂe und Ausstattung wĂ€hlen Sie nach Ihren BedĂŒrfnissen aus. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt und im Fachhandel beraten. Ein Rollator, der nicht zu Ihnen passt, kann nicht nur unkomfortabel, sondern im schlimmsten Fall auch ein Unfallrisiko sein.
Wo wollen Sie den Rollator nutzen?
Ăberlegen Sie sich, wo der neue Rollator zum Einsatz kommen soll. Wenn die Gehhilfe nur im eigenen Wohnraum benutzt wird, sind Gewicht und Faltmechanik zweitrangig. Eine SitzflĂ€che ist in der eigenen Wohnung ebenfalls nicht nötig. Stattdessen sollte der Rollator mit einem groĂen Tablett ausgestattet sein, auf dem Speisen und GetrĂ€nke sicher transportiert werden können. Achten Sie darauf, dass der Rollator durch Ihre TĂŒren passt. Wendige und schmale Indoor-Rollatoren sind am besten fĂŒr den Gebrauch in RĂ€umen geeignet. Wenn Sie den Rollator hauptsĂ€chlich auĂerhalb der Wohnung verwenden, sollten Sie auf weiche RĂ€der oder eine Federung achten. So werden kleinere Hindernisse und Unebenheiten bequem ĂŒberwunden. Um Barrieren wie Bordsteine leichter zu bewĂ€ltigen, ist eine Ankipphilfe sinnvoll. Eine breite SitzflĂ€che mit ergonomischem RĂŒckengurt sorgt fĂŒr entspannte Pausen. Reflektoren sind ein Muss, damit Sie auch wĂ€hrend der DĂ€mmerung und im Dunkeln sicher unterwegs sind.
Rollator-Bremsen
Die Bremsmechanik ist mit Sicherheit das wichtigste Bauteil eines Rollators. Eine Hinterradbremse ist bei modernen Rollatoren Standard. Bei diesem Bremssystem drĂŒckt der Bremsklotz von oben auf das Rad und stoppt es auf diese Weise. Die meisten Rollatoren verfĂŒgen sowohl auf der linken als auch der rechten Seite ĂŒber einen eigenen Bremsgriff. Um sicher zu bremsen mĂŒssen also beide HĂ€nde benutzt werden. FĂŒr die Feststellfunktion werden die Bremsgriffe nicht nach oben gezogen, sondern heruntergedrĂŒckt.
Bei SchwÀche oder LÀhmung in einer Hand ist eine Einhandbremse ein klarer Sicherheitsvorteil. Eine Einhand- oder Simultanbremse kann links und rechts montiert werden. Bei BetÀtigung des Bremshebels werden beide Bremsen an den HinterrÀdern ausgelöst.
Eine Gehhilfe ohne zuverlĂ€ssig funktionierende Bremsen ist ein Sturzrisiko. Wenn die Bremsen nicht voll funktionstĂŒchtig sind, kann es passieren, dass der Rollator wegrollt, nachdem er abgestellt wird. Im schlimmsten Fall wird der er auf abschĂŒssigem GelĂ€nde so schnell, dass der Nutzer ihn nicht mehr halten kann und strauchelt.
Keine Kompromisse bei der Sicherheit
Stellen Sie sicher, dass der Rollator TĂV-geprĂŒft ist oder das GM-Zeichen trĂ€gt, also ein âgeprĂŒftes Medizinproduktâ ist. Das GM-Zeichen zeigt Ihnen, dass der Hersteller sich einer freiwilligen PrĂŒfung beim TĂV unterzogen hat.
Die RĂ€der
Wie gut sich ein Rollator fĂŒr einen bestimmten Untergrund eignet, hĂ€ngt von der Beschaffenheit der RĂ€der ab. Die meisten Rollatoren sind mit Vollreifen ausgestattet. Diese RĂ€der sind robust, langlebig und gut geeignet fĂŒr den Einsatz auf ebenen Böden. FĂŒr InnenrĂ€ume sind sie daher eine gute Wahl. Auf unebenen Wegen im Freien, zum Beispiel auf Kopfsteinpflaster, kommen Sie mit Vollreifen aber weniger gut voran. Hier bieten Soft- oder Luftreifen mehr Komfort.
Softreifen
Diese Reifen bestehen aus einem weichen und elastischen Material, das StöĂe dĂ€mpft und besser auf Unebenheiten reagiert als Vollreifen. Abseits der Wohnung oder von asphaltierten Wegen erleichtern Softreifen das Gehen erheblich. Sie sind zudem pannensicher und können keinen Platten bekommen. Da weiche Reifen ErschĂŒtterungen abdĂ€mpfen, ermĂŒdet das Schieben des Rollators nicht so schnell und auch die Handgelenke werden geschont.
Luftreifen
Diese groĂen Reifen dĂ€mpfen StöĂe und Unebenheiten noch besser ab als Softreifen. Mit Luftreifen kann der Rollator ĂŒber UntergrĂŒnde geschoben werden, die ein Modell mit Vollreifen kaum bewĂ€ltigen wĂŒrde. Auf weichen UntergrĂŒnden wie Waldwegen oder Rasen gewĂ€hrt die gröĂere AuflageflĂ€che der Luftbereifung ein gutes und sicheres Vorankommen. Im Gegensatz zu Vollreifen und Softreifen sind Luftreifen allerdings nicht wartungsfrei. Der Reifendruck nimmt mit der Zeit ab und wie bei Fahrradreifen kann es zu einem Platten kommen. Luftreifen empfehlen sich also nur, wenn sich jemand um die Wartung kĂŒmmern kann.
Faltmechanismus
Wenn der Rollator nicht genutzt wird, sollte er möglichst platzsparend verstaut werden, anstatt etwa im Treppenhaus im Weg zu stehen. Zu diesem Zweck können so gut wie alle Modelle zusammengefaltet werden. Hier gibt es zwei verschiedene Mechaniken: die Querfalter und die LÀngsfalter.
Querfalter
Viele Standard-Rollatoren und Ă€ltere Modelle sind aufgrund der Stahlbauweise Querfalter. Diese Gehwagen sind in der Regel gĂŒnstiger als modernere âLĂ€ngsfalterâ. Die Krankenkassen ĂŒbernehmen ĂŒblicherweise die Kosten fĂŒr ein solches Modell. FĂŒr manchen Nutzer mag das das entscheidende Argument sein. Davon abgesehen ĂŒberwiegen aber im Vergleich zu LĂ€ngsfaltern die Nachteile. Die Bauweise bedingt, dass die Rollatoren recht schwer sind und in manchen FĂ€llen deutlich mehr als zehn Kilogramm wiegen. Das hohe Gewicht kann den Nutzer, der ohnehin schon Schwierigkeiten mit dem Gehen hat, zusĂ€tzlich belasten. Der Faltvorgang bei solchen Rollatoren ist gerade fĂŒr Ă€ltere Menschen schwierig zu bewĂ€ltigen und birgt deshalb ein Verletzungsrisiko. Es erfordert immer beide HĂ€nde, um das GefĂ€hrt zusammenzuklappen. Die Querstange wird nach oben gezogen, dann klappen Vorder- und RĂŒckseite ineinander. AnschlieĂend gilt es, den Wagen zu verriegeln. Ohne besondere Vorsicht ist schnell ein Finger eingeklemmt. Auch gefaltet ist der Rollator sperrig und wackelig. Da er im gefalteten Zustand nur auf zwei RĂ€dern steht, droht er umzukippen, wenn er nicht richtig abgestellt wird.
LĂ€ngsfalter
Diese Rollatoren kamen erst in den frĂŒhen 2000ern auf den deutschen Markt. Sie gelten als funktionaler und praktischer als Querfalter â nicht zuletzt, da die Gehwagen aus Aluminium oder Carbon weniger Gewicht auf die Waage bringen. Ein LĂ€ngsfalter lĂ€sst sich mit nur einem Handgriff zusammenfalten. An der SitzflĂ€che befindet sich eine Schlaufe, an welcher der Rollator angehoben wird. Durch einen Mechanismus faltet sich der Wagen mittels seines Eigengewichts zusammen. Auch die Verriegelung ist einhĂ€ndig bedienbar. Der Rollator steht dann nach wie vor auf vier RĂ€dern und kann so platzsparend und sicher an die Seite gestellt werden. Im Vergleich zum Querfalter bieten LĂ€ngsfalter also viele VorzĂŒge. Das spiegelt sich auch im Preis wider. Krankenkassen ĂŒbernehmen deshalb in der Regel nur einen Teil der Kosten.
Gewicht und GröĂe
Wenn Sie planen, mit dem Rollator drauĂen unterwegs zu sein, spielt das Gewicht eine wichtige Rolle. StraĂen und FuĂwege bieten unter UmstĂ€nden viele Hindernisse und manche öffentlichen GebĂ€ude sind nach wie vor nicht barrierefrei. Dazu kommen Situationen wie das Einsteigen in den Bus oder die Bahn oder das Verstauen des Wagens im Kofferraum. Das bedeutet, dass der Rollator öfters angehoben oder sogar kurz getragen werden muss. In solchen FĂ€llen ist jedes Kilogramm weniger eine Erleichterung und ein Leichtgewichtrollator somit die richtige Wahl. Wer den Gehwagen nur in InnenrĂ€umen nutzt, die idealerweise auch barrierefrei sind, benötigt nicht unbedingt einen teuren Leichtgewichtrollator.
Achten Sie bei der Auswahl eines Rollators auf die richtige GröĂe, damit Sie ihn optimal nutzen können. Die Höhe der Handgriffe ist bei den allermeisten Modellen individuell anpassbar. Wichtiger ist die Höhe der SitzflĂ€che. Wenn diese nicht die passende Höhe hat, ist das Hinsetzen und Aufstehen unnötig schwer.
KörpergröĂe | Sitzhöhe |
---|---|
Unter 165 Zentimetern | Bis 53 Zentimeter |
165 bis 199 Zentimeter | 54 bis 59 Zentimeter |
Ăber 200 Zentimeter | 60 Zentimeter und höher |
Weitere Ausstattung
In der dunklen Jahreszeit ist es im StraĂenverkehr wichtig, von anderen Verkehrsteilnehmern rechtzeitig gesehen zu werden. Mit Reflektoren, die rund um das Gestell angebracht sind, sind Rollatorfahrer von allen Seiten gut sichtbar. Wer sich von der Dunkelheit nicht einschrĂ€nken lassen möchte, sollte erwĂ€gen, den Rollator mit einer Beleuchtung auszurĂŒsten. Wenn der Weg gut ausgeleuchtet ist, können Sie Hindernisse oder unebenen Untergrund rechtzeitig erkennen.
GroĂer Vorteil eines Rollators ist die SitzflĂ€che, auf der ĂŒberall eine Pause eingelegt werden kann. Damit diese so erholsam wie möglich wird, sollte der Sitz nicht nur die richtige Höhe haben, sondern auch komfortabel gepolstert sein. Auf einem bequemen Sitz kommen Sie schneller wieder zu KrĂ€ften. RĂŒckengurt oder -lehne geben sicheren Halt, sodass Sie nicht hintĂŒber fallen können. Der Gurt ist ĂŒblicherweise aus einem elastischen Material gefertigt, die RĂŒckenlehne aus Kunststoff, der mitunter ebenfalls gepolstert ist.
Fast jeder Rollator ist mit einem Korb ausgestattet, der unter anderem als Einkaufshilfe dient. Achten Sie darauf, dass er fest montiert ist. Falls Sie planen, oft mit dem Rollator einkaufen zu gehen, ist die GröĂe des Korbes eine wichtiges Auswahlkriterium. In jedem Fall sollten Sie den Korb nicht zu sehr beladen. Eine Last von mehr als fĂŒnf Kilogramm im Korb beeintrĂ€chtigt die Balance.
Bordsteine und TĂŒrschwellen können fĂŒr jemanden, der mit einem Rollator unterwegs ist, groĂe Hindernisse darstellen. Eine Ankipphilfe ermöglicht das leichte Ăberwinden solcher Barrieren mittels Ankippen des Rollators. Mit dem FuĂ wird auf einen BĂŒgel getreten und der Wagen angehoben. Diese BĂŒgel sind auch zum NachrĂŒsten erhĂ€ltlich. Allerdings ist eine Ankipphilfe nur fĂŒr jemanden empfehlenswert, der noch recht sicher zu FuĂ unterwegs ist. Wer sich beim Gehen sehr unsicher fĂŒhlt, sollte darauf verzichten.
Tipps rund um den Gebrauch
Wenn Sie sich fĂŒr einen Rollator entschieden haben, lassen Sie sich am besten von einem Arzt oder im Fachhandel die ersten Schritte erklĂ€ren. Fahren Sie auf keinen Fall einfach darauf los, auch wenn die wiedergewonnene Bewegungsfreiheit dazu verleiten mag. Unter UmstĂ€nden gewöhnen Sie sich eine falsche Körperhaltung beim Schieben des Rollators an. Der erste wichtige Schritt ist, den Rollator auf Ihre KörpergröĂe einzustellen.
Wie wird der Rollator richtig eingestellt?
Die Höhe der Handgriffe muss so eingestellt werden, dass sie dem Nutzer zur optimalen Laufhaltung verhilft. Das ist wichtig, um StĂŒrzen vorzubeugen. Bei zu hoher Griffhöhe muss mehr Kraft aufgewandt werden, um den Rollator zu schieben. Durch die Verschiebung des Schwerpunkts erhöht sich die Gefahr, dass der Rollator kippt. Sind die Griffe zu niedrig eingestellt, befindet sich der Nutzer immer in einer gebeugten Haltung. Falsch eingestellte Griffe fĂŒhren auf Dauer zu RĂŒckenschmerzen, verunsichern beim Gehen und erhöhen das Sturzrisiko. Lassen Sie sich den Rollator im Fachhandel richtig einstellen.
Falls sie selbst einmal die Griffhöhe anpassen mĂŒssen, helfen diese Schritte:
- Stellen Sie sich nah und aufrecht vor den Rollator.
- Lassen Sie Ihre Arme locker hÀngen.
- Stellen Sie beide Haltegriffe auf Höhe Ihrer Handgelenke ein.
- Wenn Sie sich nun an den Griffen festhalten, sollten Ihre Arme leicht gebeugt sein.
Das Gehen mit dem Rollator ĂŒben
Das Gehen mit dem Rollator ist nicht schwer, aber zunĂ€chst gewöhnungsbedĂŒrftig. Wie bei allen neuen Dingen braucht es erst etwas Ăbung. Mit einigen Tipps gelingt es Ihnen womöglich schneller, sich an das neue GehgefĂŒhl zu gewöhnen.
Versuchen Sie sich zu Beginn nicht sofort an weiten Strecken. Ăben Sie zunĂ€chst in der Wohnung und anschlieĂend, wie Sie mit dem Rollator aus der Wohnung heraus- und wieder hineinkommen. Nehmen Sie eine aufrechte Haltung an, wenn Sie mit dem Rollator unterwegs sind. FĂŒr maximale Sicherheit sollte der Abstand zwischen Ihrem Körper und dem Gehwagen möglichst gering sein. Ein Rollator wird nicht wie ein Einkaufswagen vor sich hergeschoben, vielmehr stehen Sie im Rollator. Wenn die Gehhilfe richtig geschoben wird, sind die FĂŒĂe auf einer Höhe mit den HinterrĂ€dern. Wichtig ist, dass Sie Ihre Umgebung aufmerksam wahrnehmen und eventuelle Hindernisse frĂŒh genug bemerken. Trauen Sie sich trotz der anfĂ€nglichen Unsicherheiten, Ihren Blick beim Gehen nach vorne und nicht nach unten zu richten.
Wichtig fĂŒr einen sicheren Gang mit dem Rollator ist ĂŒberdies, wie Sie die Handgriffe anfassen. Lassen Sie Arme und HĂ€nde etwas locker. Ein festes Zupacken bietet keine zusĂ€tzliche Sicherheit, sondern strengt nur mehr an. Mit Ihren Daumen greifen Sie um die Innenseiten der Griffe. Die ĂŒbrigen Finger halten Sie locker an die beiden Handbremsen. Sollten Sie das Gleichgewicht verlieren, werden Sie aus Reflex zupacken und die Bremsen betĂ€tigen.
Diese Fehler sollten Sie auf jeden Fall vermeiden:
- Schauen Sie beim Laufen nicht nach unten.
- Schlurfen Sie nicht, denn das erhöht das Sturzrisiko.
- StĂŒtzen Sie sich nicht zu sehr auf den Rollator, dadurch entsteht zu viel Abstand.
Tipps zur Reinigung und Pflege
Damit der Rollator eine zuverlĂ€ssige Gehhilfe bleibt, ist es unerlĂ€sslich, ihn regelmĂ€Ăig zu reinigen. Durch eine grĂŒndliche Wartung werden UnfĂ€lle vermieden. RĂ€der, Handgriffe, Sitzauflage und RĂŒckenlehne benötigen regelmĂ€Ăige Pflege. Besonders wenn der Rollator drauĂen benutzt wird, zieht er mit der Zeit Schmutz an. Es genĂŒgt, mit etwas Seifenwasser alle OberflĂ€chen zu sĂ€ubern. Wenn der Rollator Feuchtigkeit abbekommen hat, sei es bei der Reinigung oder durch Regen und Schnee, trocknen Sie ihn grĂŒndlich ab. Lagern Sie Ihren Rollator im Flur, Treppenhaus oder anderswo in der Wohnung. Alle Teile des Rollators verschleiĂen deutlich schneller, wenn Sie Wind und Wetter ausgesetzt sind.
Rollator-Reperatur
Hat der Rollator eine Panne, repariert der FachhĂ€ndler, bei dem Sie ihn erworben haben, ihn zumeist kostenlos. Wurde der Rollator von der Versicherung gestellt, ĂŒbernimmt diese in der Regel auch Kosten fĂŒr Wartung oder Reparaturen.
Wer ĂŒbernimmt die Kosten?
Wenn Sie Unsicherheiten beim Gehen bemerken, reden Sie am besten mit Ihrem Arzt, statt direkt nach einem Rollator zu suchen. Nicht immer ist ein Gehwagen das beste Hilfsmittel fĂŒr jemanden mit GeheinschrĂ€nkungen. Falls ein Rollator notwendig ist, wird Ihr Arzt diesen verschreiben. Beschreiben Sie Ihrem Arzt, wo Ihre Unsicherheiten liegen, damit Sie eine passende Verordnung bekommen. Je detaillierter die vom Arzt vermerkten Angaben sind, desto besser. Rollatoren stehen im Hilfsmittelverzeichnis der gesetzlichen Krankenversicherungen und werden zur VerfĂŒgung gestellt.
Mit dem Rezept erhalten Sie einen Standard-Rollator von einem Vertragspartner Ihrer Krankenkasse. Ihre Versicherung gibt Ihnen Auskunft, bei welchem SanitĂ€tshaus oder bei welchem FachhĂ€ndler Sie den Rollator abholen können. Wenn Sie ein Rezept haben, werden die Kosten aller Wahrscheinlichkeit nach ĂŒbernommen. Sie selbst bezahlen nur eine Zuzahlung, die in der Regel zwischen fĂŒnf und zehn Euro betrĂ€gt. Beachten Sie, dass der Rollator Besitz der Krankenkasse ist und Sie ihn nur geliehen haben. Auf diesem Weg erhalten Sie ohne hohe Eigenkosten einen Rollator. Die von den Krankenkassen finanzierten Standardmodelle sind aber oft nicht die am besten geeigneten.
Falls Sie sich fĂŒr ein hochwertigeres Modell entschieden haben, kann der Arzt auch das auf dem Rezept vermerken. Sie bekommen dann einen Zuschuss von der Krankenkasse und mĂŒssen die Differenz zum Rechnungsbetrag selbst tragen. Dieser Zuschuss ist in der Regel genauso hoch wie die Kosten, die fĂŒr ein Standard-Modell ĂŒbernommen werden. Unter UmstĂ€nden sind also Ihre Eigenanteilskosten recht hoch, da gute Rollatoren 300 Euro und mehr kosten. Allerdings gehört der Rollator Ihnen, wenn Sie selbst den GroĂteil der Kosten ĂŒbernehmen.
WeiterfĂŒhrende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Rollator-Vergleich. Wir haben die vorgestellten Produkte keinem Test unterzogen.
Gerade bei einer Gehhilfe wie dem Rollator ist es wichtig, das passende Modell zu finden. Die Stiftung Warentest fĂŒhrte 2019 einen Test von zwölf Rollatoren durch, darunter vier Standard-Rollatoren beziehungsweise Kassenmodelle und acht Leichtgewichts-Rollatoren. Die Kassenmodelle schnitten im Vergleich schlecht ab. Die Stiftung Warentest kommt zu dem Schluss, dass Standard-Rollatoren auĂerhalb der Wohnung nicht praktikabel sind.
Von den zwölf Rollatoren im Test schnitten nur zwei mit der Note âGutâ ab. Der Leichtgewichts-Rollator Vital Carbon ist mit der Note 2,0 der Testsieger. Er ĂŒberzeugte durch die stabile und leichte Bauweise und die guten Fahreigenschaften. Als einziger Rollator im Test erhielt er in der Kategorie âSicherheitâ die Note âGutâ. Den zweiten Platz im Test belegte der Troja 2G Premium von Topro, ebenfalls ein Leichtgewichts-Modell. Er erhielt ebenfalls die Note 2,0. Gelobt wurden die einfache Handhabung und die sehr guten Fahreigenschaften auf allen UntergrĂŒnden.
Ăko Test bietet einen etwas Ă€lteren Rollatoren-Test aus dem Jahr 2011. Das Testsieger-Modell Gemino 30 ist aber weiterhin im Handel erhĂ€ltlich. Der Leichtgewichts-Rollator ĂŒberzeugt in allen Bereichen und erhielt die Note âSehr gutâ. Besonders hervorzuheben ist, dass er komplett frei von Schadstoffen ist. Zwei weitere Modelle wurden von Ăko-Test mit der Note âGutâ ausgezeichnet. Der Troja-M von Topro ist ein stabiles Leichtgewichts-Modell, das sich leicht falten lĂ€sst. Der Rollator kann vielseitig ausgerĂŒstet werden, zum Beispiel mit einer Einhandbremse. Der Dolomite Jazz 520 bestand den Praxistest mit Bravour, hervorzuheben sind die starken Bremsen des Modells. Allerdings ist er aufgrund seiner Breite manchmal eingeschrĂ€nkt, zum Beispiel in engen DurchgĂ€ngen.
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