Sandwich-Grill Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt
- Das Wichtigste in Kürze
- Sandwich-Grills sind Elektrogrills, die das Grillgut gleichzeitig von oben und unten erhitzen.
- Viele Modelle können auch aufgeklappt und als Flächengrills genutzt werden.
- Ein höhenverstellbarer und arretierbarer Deckel sorgt für einen flexiblen Einsatz.
- Teure Modelle verfügen über unterschiedliche Programme, etwa für Gemüse, Fleisch oder Fisch.
- Besonders praktisch ist es, wenn die Temperatur jeder Grillplatte separat justierbar ist.
Der zweiseitige Grillexperte
Schnell und lecker: Für die meisten ist ein Käsetoast oder ein Cuban Sandwich ein einfaches und köstliches Abendbrot. Doch auf dem offenen Grill oder in der Pfanne dauert es. Noch dazu müssen Sie von oben Druck ausüben, etwa mit einem Teller. Ein Sandwich-Grill macht Ihr Leben einfacher: Sie müssen lediglich das Sandwich auf die Grillplatte legen und den Deckel herunterklappen. Das Sandwich wird nun gleichmäßig und schnell mit dem nötigen Druck gegrillt.
Sandwich-Grills – auch als Kontaktgrills bekannt – sind eine Art Elektrogrill. Anders als offene Elektrogrills bestehen sie aus zwei Grillflächen, die zusammengeklappt werden und das Grillgut somit von oben und unten gleichzeitig erhitzen. Zu den beliebtesten Speisen, die mit solchen Grills zubereitet werden, gehören Sandwiches, die zusammengepresst werden, um das Brot von beiden Seiten knusprig zu grillen und den Käse zu schmelzen. Aus diesem Grund heißt das Gerät Sandwich-Grill, obwohl es möglichst ist, viel mehr als lediglich Sandwiches darauf zuzubereiten.
Der erste offizielle Sandwich
Die Idee, Lebensmittel wie Fleisch und Gemüse zwischen zwei Scheiben Brot oder anderen Teigwaren zu essen, ist nicht neu. Den Namen „Sandwich“ bekam die Mahlzeit allerdings erst im 18. Jahrhundert, als John Montagu, 4. Earl von Sandwich, seine Mahlzeit als Sandwich bestellte, um sein leidenschaftliches Kartenspiel nicht unterbrechen zu müssen.
Schnell und gleichmäßig grillt es sich besser
Kontaktgrills sind ausgesprochen kompakt. Zugeklappt können sie platzsparend verstaut werden. Viele Modelle ermöglichen es NutzerInnen, den Grill zu öffnen und beide Grillflächen separat zu nutzen, beispielsweise um Fleisch und vegetarisches Grillgut zu trennen. Solche Modelle decken den Funktionsumfang eines offenen Flächengrills ab. Die Grillfläche beträgt in diesem Fall das Doppelte der Fläche im zusammengeklappten Zustand. Wird der Sandwich-Grill als solcher genutzt, gart das Grillgut zwischen den beiden Grillflächen schneller und gleichmäßiger, da es nicht umgedreht werden muss.
Vorteile
- Kompakt
- Im offenen Zustand doppelte Grillfläche
- Schnell
- Gleichmäßiges Garen
Nachteile
- Mitunter nicht offen nutzbar
Aufbau eines Sandwich-Grills
In ihrem Aufbau sind Sandwich-Grills Sandwichmakern und Waffeleisen sehr ähnlich. Das Gehäuse besteht aus Kunststoff oder Metall und ist meist mit einem ummantelten Griff versehen, um bei der Bedienung Verbrennungen vorzubeugen. Manche Modelle haben Tasten oder einen Drehregler zum Einstellen der Temperatur. Eine Rot-Grün-Leuchte zeigt üblicherweise an, ob der Sandwich-Grill schon auf Betriebstemperatur ist. Auch rutschfeste Standfüße sind oft vorhanden.
Der wohl wichtigste Bestandteil eines Kontaktgrills sind die Grillplatten. Meist sind diese entweder geriffelt oder glatt. Bei vielen Modellen sind sie abnehmbar, um die Reinigung zu erleichtern. Abnehmbare Grillplatten können außerdem gewechselt werden, um das Gerät umzufunktionieren, beispielsweise zu einem Waffeleisen. Unter den Grillplatten befinden sich die Heizelemente, die für die Hitzezufuhr sorgen.
Einige Sandwich-Grills verfügen über eine Fettauffangschale, in die das Fett fließt. So bleibt es nicht an der Grillplatte hängen und verbrennt, was nicht nur ungesund ist, sondern auch die Reinigung erschwert. Die Fettauffangschale kann nach dem Grillen abgenommen und separat gereinigt werden.
Grillplatte: Die richtige Auflagefläche
Auf die Grillplatten eines Sandwich-Grills ist besonders zu achten, da sie den Kontakt zum Grillgut herstellen und für das Ergebnis entscheidend sind. Herausnehmbare Grillplatten sorgen für mehr Flexibilität. Besonders praktisch sind außerdem Grillplatten mit einer Antihaftbeschichtung. Ist diese vorhanden, müssen Sie den Grill nicht vor jeder Nutzung einfetten und können somit gesünder grillen. In der Regel bestehen die Grillplatten von Kontaktgrills aus dem leichten, günstigen und wärmeleitfähigen Aluminium, bei einigen Modellen wird jedoch auch Gusseisen oder Keramik eingesetzt.
Zwar gibt es zahlreiche unterschiedliche Aufsätze für die Grillplatten von Kontaktgrills, beim Kauf sind die Geräte jedoch entweder mit einer glatten oder einer geriffelten Grillplatte ausgestattet. Auf glatten Platten können Sie neben Sandwiches auch Spiegeleier oder Pfannkuchen zubereiten, genau wie in der Pfanne. Für Fleisch oder Fisch hingegen sind glatte Grillflächen nicht ideal. Das Fett kann nämlich nicht entweichen, sodass das Steak im eigenen Saft schmort. Dadurch wird es nicht so kross. Auf einer geriffelten Platte fließt das Fett jedoch durch die Rillen in eine Fettauffangschale und das Steak wird kross. Allerdings sind die Rillen manchmal nicht so einfach zu reinigen. Für Sandwiches sind beide Grillflächen geeignet.
Kaufkriterien
Neben den Grillplatten ist vor allem auf den Funktionsumfang zu achten. Mit einem vielseitigen Gerät können Sie unterschiedliche Speisen zubereiten und sogar auf die Nutzung anderer Küchengeräte verzichten. Ein einstellbarer Deckel sowie eine Temperaturregulierung machen den Sandwich-Grill zu einem flexiblen Multitalent.
Funktionsumfang
Besonders praktisch sind Sandwich-Grills, die in einem Winkel von 180 Grad aufklappbar sind und als einfache Elektrogrills genutzt werden können. So erweitert sich der Einsatzbereich und Sie müssen keinen weiteren Grill besorgen, es sei denn, Sie wünschen sich das klassische Röstaroma. Das schafft nur der Holzkohlegrill.
Die Einstellbarkeit der Geräte fällt sehr unterschiedlich aus. Die einfachsten Modelle verfügen nicht einmal über einen An-Aus-Schalter. Der Grill heizt an, sobald die Stromzufuhr hergestellt wird, und schaltet sich erst dann aus, wenn Sie das Kabel aus der Steckdose ziehen. Üblich ist jedoch ein An-Aus-Schalter mit einer Leuchte, die Sie darüber informiert, dass das Gerät in Betrieb ist.
Einige Premiumgeräte verfügen über unterschiedliche Programme und Funktionen. So sind Grills mit Programmen für das Auftauen sowie das Grillen verschiedener Lebensmittel wie Sandwiches, Steaks, Fisch oder Gemüse erhältlich. Die renommierte Optigrill-Serie von Tefal ist sogar mit einer Leuchte versehen, die in unterschiedlichen Farben darüber Auskunft gibt, in welcher Stufe des Garprozesses sich das Grillgut befindet. Anhand der Farbe erkennen Sie somit beispielsweise, ob Ihr Steak „blutig“, „medium“ oder „durch“ ist. Manche Grills lassen sogar ein akustisches Signal erklingen, damit Sie auch dann merken, dass das Essen gar ist, wenn Sie sich beispielsweise in einem anderen Raum befinden oder gerade nicht auf den Grill schauen.
Deckel
Der Deckel beziehungsweise die obere Grillfläche ist für die Einstellbarkeit des Sandwich-Grills entscheidend. Wichtig ist zum Beispiel, dass der Deckel höhenverstellbar ist. Andernfalls wird das Grillgut nicht gleichmäßig zusammengepresst, da die beiden Grillflächen nicht parallel zueinander positioniert sind. Besonders wichtig ist die Höhenverstellbarkeit bei der Zubereitung von dickem Grillgut wie etwa einem Baguette-Sandwich, damit die obere Grillplatte gleichmäßig auf dem Brot aufsitzt und Druck ausübt.
Praktisch ist außerdem ein Deckel mit Abstandhalter, also ein Deckel, der auf eine beliebige Höhe arretierbar ist. Dadurch wird ein bestimmter Abstand zwischen den parallelen Platten gehalten. Berührt die obere Grillplatte das Grillgut nicht, simuliert der Grill die Ober- und Unterhitze-Funktion eines Ofens. Manchmal ist der Deckel einfach zu schwer für das Grillgut. Durch einen Abstandhalter können Sie sich vergewissern, dass beispielsweise das Steak nicht zu stark zusammengepresst wird, was dazu führt, dass der ganze Saft vom Fleisch entweicht.
Temperatur
Sandwich-Grills mit einstellbarer Temperatur bieten mehr Kontrolle beim Grillen. Schließlich sollte nicht jedes Lebensmittel auf gleicher Temperatur gegrillt werden. Besonders praktisch sind Grills, bei denen sich die Temperatur der beiden Grillplatten separat einstellen lässt. So können Sie im aufgeklappten Zustand auf der einen Seite auf hoher Temperatur grillen und auf der anderen auf niedriger oder mittlerer Temperatur. Einige Geräte erkennen die Dicke des Grillguts automatisch und stellen die Temperatur passend ein.
Je nach Kontaktgrill beträgt die Mindesttemperatur meist zwischen 150 und 220 und die maximale Temperatur mindestens 250 Grad Celsius. Besonders leistungsstarke Modelle erreichen sogar 300 Grad Celsius. Dafür brauchen die Geräte in der Regel lediglich drei bis fünf Minuten. Die meisten Kontaktgrills weisen eine Leistung zwischen 1.500 und 2.000 Watt auf. Es sind jedoch auch leistungsschwächere Modelle mit etwa 1.000 Watt erhältlich. Die Wattangabe steht außerdem nicht zwangsläufig mit der maximalen Temperatur in Korrelation.
Sicherheit
Beim Hantieren heißer Gegenstände muss Sicherheit gegeben sein. Um eine sichere Handhabung zu gewährleisten, ist eine hitzefeste Ummantelung des Griffs notwendig, da das Gehäuse je nach Material sehr heiß werden kann. Gummifüßchen sorgen dafür, dass der heiße Grill nicht verrutscht.
Größe und Gewicht
Kontaktgrills sind eine der kompaktesten Grilltypen, besonders wenn man bedenkt, dass Ihnen im aufgeklappten Zustand die doppelte Grillfläche zur Verfügung steht. In der Regel sind Kontaktgrills zwischen 25 und 40 Zentimeter breit. Ihre Tiefe beträgt im zugeklappten Zustand zwischen 20 und 35 Zentimeter, aufgeklappt das Doppelte. Die Höhe eines geschlossenen Sandwich-Grills beträgt 10 bis 20 Zentimeter.
Das Gewicht der Geräte fällt recht unterschiedlich aus. Besonders leichte Modelle wiegen lediglich 1,5 Kilogramm, während die Schwergewichte satte 8,0 Kilogramm auf die Waage bringen können. Die meisten Kontaktgrills wiegen jedoch zwischen 4,0 und 5,0 Kilogramm.
Nützliches Zubehör
Kontaktgrills sind überraschend vielseitige Geräte. Grund dafür sind die meist wechselbaren Grillplatten. So ist es bei vielen Modellen möglich, sie je nach Einsatzbereich beliebig auszutauschen. Optimal ist es, wenn möglichst viele Platten im Lieferumfang enthalten sind. Mit einer Sandwichplatte, die Ihr Toastbrot in zwei Dreiecke teilt, können Sie auf den Kauf eines zusätzlichen Sandwichmakers verzichten. Gleiches gilt für eine Waffelplatte, die das Waffeleisen überflüssig macht. Sogar Auflaufformen sind für Kontaktgrills erhältlich. Die Form wird auf den Grill gestellt und die obere Grillplatte beziehungsweise das Heizelement sorgt für Oberhitze. Eine Fettauffangschale ist ebenfalls von Vorteil, damit das flüssige Fett der Grillfläche entweichen kann, ohne etwas davon auf der Küchenzeile zu verschütten.
Jenseits des Sandwiches
Selbstverständlich können Sie auf dem Kontaktgrill übliche Grillspeisen zubereiten, wie zum Beispiel Würstchen, Sandwiches, Gemüsespieße, Grillkäse oder Kräuterbaguette. Spannender wird es, wenn Sie Ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Eine schnelle Onlinesuche führt zu zahlreichen Kontaktgrillrezepten, die auf den ersten Blick nicht mit einem Grill assoziiert werden, etwa Kuchen, Pizzabrötchen, Pommes oder Aufläufe.
Im folgenden YouTube-Video von Der OptiGriller wird ein Schoko-Käsekuchen im Tefal Optigrill gebacken:
Hinweise zur Reinigung
Die Reinigung eines Sandwich-Grills ist recht unkompliziert. Zwar sind laut Hersteller einige Grillplatten spülmaschinenfest, dennoch ist es ratsam, die Platten schonend per Hand zu reinigen. Wichtig ist dabei, auf scharfe Putzmittel oder harte Schwämme wie Stahlwolle zu verzichten, um die Grillplatten nicht zu beschädigen. Vergewissern Sie sich, dass der Grill vollständig abgekühlt ist. Wischen Sie das Gehäuse einfach mit einem feuchten Tuch ab. Nehmen Sie die Fettauffangschale gegebenenfalls ab und reinigen Sie diese. Nehmen Sie im Anschluss die Grillplatte ab und weichen Sie diese in etwas Wasser und Spülmittel ein. Zuletzt können Sie die Fläche mit der weichen Seite des Topfschwammes abwischen, um die letzten Verunreinigungen zu entfernen.
Weiterführende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Sandwich-Grills nicht selbst getestet.
Die Stiftung Warentest führte in den Jahren 2015 und 2020 jeweils eine Elektrogrill-Testreihe durch. In beiden Testreihen wurden sowohl Kontaktgrills als auch Flächengrills getestet und separat bewertet. Das Grillergebnis, die Handhabung und die Sicherheit der Geräte wurden in beiden Testreihen hoch gewichtet. Bei der ersten Testreihe wurde der Tefal Optigrill GC702D mit einem Preis von 173 Euro zum Sieger ernannt und bekamt die Note „gut“ (2,2). Der Grill bräunte Steak sowie Wurst gleichmäßig und wurde dabei als sicher eingestuft. Auch der Philips HD4467 überzeugte mit der Note „gut“ (2,3). Keines der getesteten Produkte fiel durch. Den letzten Platz belegte der günstige Gourmet Maxx Turbo Grill mit einem Preis von lediglich 37 Euro.
Im zweiten Test der Stiftung Warentest wurden aktuelle Geräte getestet, das Ergebnis ist somit aussagekräftiger. Auch bei dieser belegte ein Gerät von Tefal den ersten Platz mit der Note „gut“ (2,0), und zwar der GC3060. Mit einem Preis von 80 Euro befindet sich der Grill in der mittleren Preisklasse. Er überzeugte mit seinem Grillergebnis, seiner Handhabung und seiner Haltbarkeit. Für Punktabzüge sorgte vorwiegend die Sicherheit, da sich die berührbaren Flächen relativ stark erhitzten. Ähnlich sah es beim WMF Lono Kontaktgrill 2in1 aus, der mit „gut“ (2,0) den zweiten Platz besetzte. Der günstigste Grill im Test kam auf den dritten Platz. Das Preis-Leistungs-Verhältnis des Lidl Silvercrest SKGE 2000 C3 ist mit lediglich 35 Euro und der Note „gut“ (2,1) kaum zu übertreffen.
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