Selbstbräuner Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt
- Das Wichtigste in Kürze
- Selbstbräunungsmittel sorgt durch seine Inhaltsstoffe dafür, dass die Haut innerhalb einiger Tage gebräunt wird.
- Die Bräuner gibt es in verschiedenen Formen, die unterschiedliche Nebeneffekte haben und für bestimmte Hauttypen besonders geeignet sind.
- Selbstbräunungsmittel sind gesundheitlich unbedenklich, müssen jedoch korrekt gelagert werden.
- Gebrauchen Sie vor der Nutzung des Bräuners Hautpeelings und Bodylotion, um ein perfektes Ergebnis zu erreichen.
Schnelle Bräune aus der Tube
Besonders im Sommer möchten viele, dass ihre Haut einen dunkleren Teint annimmt. Um das zu erreichen, sind Sonnenbäder am naheliegendsten. Wenn man sich nicht der UV-Strahlung und dem Risiko eines Sonnenbrandes aussetzen möchte, gibt es als Alternative Selbstbräuner. Auch für Personen mit wenig Zeit oder bei anhaltend schlechtem Wetter kann dies die attraktivere Option sein. Diese in verschiedenen Formen erhältlichen Kosmetika verhelfen – bei richtiger Anwendung – schnell zu einer natürlichen wirkenden, gleichmäßigen Bräune.
Was sorgt für die Bräune?
Ein Großteil der Selbstbräuner beinhaltet Dihydroxyaceton (DHA). Das ist eine Zuckerart, die mit den Aminosäuren in der obersten Hautschicht reagiert. Dadurch bilden die Zellen dunkle Pigmente und die braune Färbung entsteht. Je höher die DHA-Konzentration im Selbstbräuner ist, desto intensiver wird die Bräunung. Bei Personen mit heller Haut kann es allerdings zu einem orangefarbenen Stich kommen. Sie sollen daher auf ein Mittel mit geringem DHA-Anteil von maximal zwei Prozent greifen. Die Bräune entsteht schrittweise innerhalb von drei bis sechs Stunden und lässt nach ein- bis eineinhalb Wochen wieder nach.
Wie genau die Haut mit dem DHA reagiert, ist in diesem Video von Mai Thi Nguyen-Kim sehr anschaulich und unterhaltsam verdeutlicht.
Ein weiterer bräunender Inhaltsstoff ist Erythrulose, ebenfalls eine Zuckerart. Sie bräunt gleichmäßiger und lässt die Färbung ungefähr zwei Wochen anhalten. Außerdem entwickelt sie anders als DHA nicht den typischen Selbstbräuner-Geruch. Allerdings dauert bei Erythrulose-Bräunern einige Tage, bis sich die Farbe vollständig entwickelt hat. In manchen Produkten werden die beiden Stoffe auch kombiniert, wodurch sich die Wahrscheinlichkeit eines Farbstichs durch das DHA verringert.
Nicht jeder ist empfänglich für Selbstbräuner
Etwa 10 bis 15 Prozent der Menschen erhalten keinen Effekt durch Selbstbräuner, da ihre Haut nicht mit den Inhaltsstoffen reagiert. Das ist genetisch bedingt; es lohnt sich also nicht, verschiedene Hersteller auszuprobieren. Die Selbstbräuner erzielen schlicht keine Wirkung.
Darreichungsformen von Selbstbräunern
Die bekannteste Form von Selbstbräunern ist die Lotion. Es gibt aber auch andere Möglichkeiten, die praktisch in der Anwendung oder für bestimmte Hauttypen besonders geeignet sind.
Bräunungslotion
Die häufigste Darreichungsform hat den Vorteil, dass sie auch eine feuchtigkeitsspendende Wirkung hat. Daher ist die Lotion gerade für Personen mit trockener Haut gut geeignet. Die Konsistenz ähnelt einer herkömmlichen Bodylotion und ist ideal als Einstiegsbräuner. Sie beinhaltet zumeist einen geringen Anteil an Bräunungsstoffen, sodass sie für eine eher dezente Bräune sorgt und fehlerhaftes weil ungleichmäßiges Auftragen nicht allzu sehr ins Gewicht fällt.
Bräunungsgel
Gel zieht schneller ein und hinterlässt keinen Film auf der Haut. Das macht es interessant für Personen, die zu öliger Haut neigen. Außerdem ist Gel besser für die Anwendung im Gesicht geeignet. Dort ist die Haut für gewöhnlich öliger und empfindlicher als zum Beispiel an den Armen oder Beinen. Bräunungsgel wirkt intensiver als die meisten anderen Formen, daher sollte es möglichst von Personen mit Erfahrung und nicht zu hellem Hautton genutzt werden.
Bräunungsspray
Spray kann durch seine flüssige Form sehr gut dosiert werden und zieht durch seinen hohen Wassergehalt schnell ein. Dadurch gelingt die Verteilung besser und schneller. Außerdem kommen Sie an schwer erreichbare Stellen wie den Rücken besser heran. Dennoch ist Bräunungsspray eher für geübte Nutzer zu empfehlen. Sprühen Sie Stellen versehentlich mehrfach ein oder variieren Sie den Sprühabstand zu stark, entstehen schnell Unterschiede in der Bräunung.
Bräunungsmousse
Die leicht schaumige Mousse lässt sich sehr gut mit einem Waschlappen verteilen; eine gute Alternative für diejenigen, die sich nicht die Hände schmutzig machen wollen. Die Konzentration der Bräunungsstoffe ist hier eher gering, weshalb Sie eine vergleichsweise große Menge brauchen. Dafür vereint Mousse die Vorteile von Lotion und Gel: Sie zieht schnell ein und wirkt dabei hautpflegend.
Bräunungstuch
Die optimale Alternative für unterwegs: Das Selbstbräunungstuch ist ein einzeln verpacktes Tuch, das bereits mit Bräunungsmittel getränkt ist. Nach dem Öffnen sollten Sie es unverzüglich nutzen, da es ansonsten schnell austrocknet. Form und Anwendung sind praktisch, jedoch reicht ein Tuch nicht für den ganzen Körper, sondern beispielsweise nur für Arme und Dekolleté. Außerdem wird mit dem Bräunungstuch mehr Müll produziert als mit den anderen Versionen.
Färbt der Selbstbräuner ab?
Das Bräunungsmittel sollte weder verwischen noch auf die Kleidung abfärben. Allerdings wird kein Hersteller auf sein Produkt „Achtung, Creme hinterlässt Farbspuren“ schreiben. Daher sollten Sie eigenhändig austesten, wie wischfest der Bräuner wirklich ist. Behandeln Sie dafür eine kleine Stelle am Körper und ziehen Sie im Anschluss ein Shirt an, das auch schmutzig werden kann. Berücksichtigen Sie allerdings in jedem Fall eine Einziehzeit von mindestens einer Viertelstunde, egal welche Selbstbräunerart Sie wählen.
Bei Produkten mit DHA sollten Sie während der Wirkzeit, in der die Bräune sich entwickelt, nicht duschen oder baden. Durch das Wasser kann das Bräunungsmittel abgewaschen werden, was zu geringerer Wirkung oder ungleichmäßiger, fleckiger Färbung führen kann. Den gleichen ungewollten Effekt kann Schweiß zur Folge haben. Daher sollten Sie während der Wirkzeit keinen Sport treiben oder sich lange der Hitze aussetzen. Im Idealfall lassen Sie den Selbstbräuner über Nacht einwirken.
Spezielle Bräuner für das Gesicht
Nicht jeder Selbstbräuner ist für alle Körperstellen gleichermaßen geeignet. Sehr reichhaltige, langsam in die Haut einziehende Produkte sollten Sie nicht unbedingt auf dem Gesicht anwenden. Manche Hersteller bieten Bräuner speziell für den Körper beziehungsweise das Gesicht an. Letztere haben einen höheren Wasseranteil, weniger Bräunungswirkstoff oder weniger bis keine Duftstoffe.
Ist der Selbstbräuner gesundheitlich unbedenklich?
Generell ist ein Selbstbräuner bedenkenlos anzuwenden zumindest in Maßen. Empfohlen wird jedoch, den Selbstbräuner nicht öfter als zweimal pro Woche aufzutragen. Zudem sollte das Mittel keine Dauerlösung sein, sondern nur vorübergehend genutzt werden, etwa wenn Sie sich vor dem Winterurlaub in warmen Regionen einen dunkleren Teint zulegen wollen oder der Sommer hierzulande zu lange auf sich warten lässt, Sie aber auf Ihre gewohnte Bräune nicht verzichten wollen.
Bedenken Sie vor allem, dass Sie bei einem Sonnenbad Ihre Haut einem erhöhten Risiko aussetzen. Im Gegensatz dazu ist Selbstbräuner definitiv die bessere Wahl. Lediglich Kinder, Allergiker und Personen mit Hautkrankheiten sollten auf das Bräunungsmittel verzichten. Überprüfen Sie vorher, ob in dem Produkt Inhaltsstoffe verarbeitet wurden, auf die Sie allergisch reagieren können. Dazu zählen meist Parabene, die als Konservierungsmittel genutzt werden, Silikonöle oder synthetische Duftstoffe.
Aus DHA entsteht Formaldehyd
Wer sich über Gesundheitsbedenken bei Selbstbräunern informiert, wird unweigerlich darauf stoßen, dass DHA bei hohen Temperaturen und falscher Lagerung Formaldehyd bildet. Dies kann, wenn es in die Atemwege gerät, krebserregend sein. Daher ist es wichtig, dass Sie Bräunungsmittel mit DHA immer kühl lagern – wenn möglich im Kühlschrank – und bis zum Mindesthaltbarkeitsdatum aufbrauchen. Hersteller von Selbstbräunern und anderen Pflegeprodukten müssen einen Formaldehyd-Anteil nicht angeben, wenn er unter 0,05 Prozent liegt, da er bis zu dieser Konzentration gesundheitlich unbedenklich und nicht allergieauslösend ist.
Hersteller müssen es allerdings auf der Verpackung erwähnen, wenn der Anteil einen Wert von bis zu 0,2 Prozent erreicht. Zulässig ist dies auch nur, wenn andere Inhaltsstoffe – wie DHA – diese Verbindung entstehen lassen können. Die Verwendung von Formaldehyd selbst in Kosmetikprodukten ist seit 2019 in der EU verboten.
Kombination mit anderen Pflegeprodukten
Selbstbräuner sind keine Sonnenschutzmittel. Wer sich also zusätzlich auf natürlichem Weg bräunen will, sollte mit entsprechendem Sonnenschutz vorsorgen. Lassen Sie den Bräuner jedoch vorher vollständig einwirken, da sich die Produkte ansonsten vermischen und ihre Wirkung abschwächen könnten.
Es ist ratsam, vor dem Gebrauch von Selbstbräunern eine Bodylotion aufzutragen – besonders, wenn Sie zu trockener Haut neigen. Lösen sich Hautschuppen nach der Behandlung mit dem Selbstbräuner ab, kommt es schnell zu einem fleckigen und ungleichmäßigen Hautbild. Eine Bodylotion gleicht trockene Hautstellen aus und macht sie weich und ebenmäßig, sodass der Bräuner besser aufgetragen werden kann.
Glatte Haut für beste Bräunungsergebnisse
Auf glatter, reiner Haut lässt sich ein Selbstbräunungsmittel am einfachsten auftragen. Bestenfalls nutzen Sie es nach dem Duschen oder Baden. Wenn Sie Ihren Körper mit einem Peeling behandelt haben, ist die Haut schön zart. Außerdem unterstützt es den Bräunungseffekt, wenn Sie Körperregionen, die Sie mit dem Selbstbräuner eincremen wollen, vorher rasieren beziehungsweise enthaaren.
Selbstbräuner entfernen
Es kann vorkommen, dass Sie mit dem Ergebnis des Selbstbräunungsmittels nicht zufrieden sind; etwa weil der Teint zu dunkel oder fleckig geworden ist. Wenn Sie ihn wieder entfernen wollen, hilft eine gründliche Körperreinigung. Allzu schnell geht das nicht, schließlich ist der Bräuner dazu gedacht, die Haut einige Zeit in einem anderen Farbton erscheinen zu lassen.
Nehmen Sie ein heißes Bad und lassen Sie Ihre Haut für mindestens 15 Minuten einweichen. Waschen Sie die betroffenen Stellen danach gründlich mit einem Schwamm oder Wachlappen ab. Wenn möglich, nutzen Sie zudem ein Peeling und reiben es gründlich über Ihren Körper. Schrubben Sie dabei nicht hektisch an einer Stelle, sondern arbeiten Sie es gleichmäßig ein.
Einzelne Flecken oder Streifen können mit Zitronensaft bestrichen werden, der eine aufhellende Wirkung hat. Waschen Sie auch diese Stellen nach der Behandlung gründlich ab und tragen Sie anschließend eine Bodylotion auf, da Zitronensäure der Haut Feuchtigkeit entzieht.
Einige Hersteller bieten sogar Selbstbräunungsentferner in Form von Cremes an, die aufhellende Stoffe beinhalten.
Weiterführende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Selbstbräuner nicht selbst getestet.
Das Portal ÖKO-TEST ließ in seinem Selbstbräuner-Test aus dem Jahr 2020 einige Produkte durchfallen, darunter auch solche, die unter die Bezeichnung Naturkosmetik fallen. Grund war unter anderem die Verwendung von DHA beziehungsweise die gemessene Bildung von Formaldehyd bei warmen Temperaturen. Zwar bestätigt das Portal auch, dass keiner der Hersteller die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte von 0,05 Prozent überschritten hat, nach eigener Meinung sollte ein potenziell krebserregender Stoff jedoch in keiner noch so geringen Konzentration in Kosmetikprodukten verarbeitet werden.
In dem Test schnitten ein paar Bräuner aber auch deutlich besser ab. Testsieger und das einzige mit „Sehr gut“ bewertete Produkt wurde die Sun Ozon Selbstbräunungsmilch von Rossmann. Dahinter folgen mit der Note „Gut“ die pflegende Selbstbräunungsmilch Lavozon von Müller Drogeriemarkt sowie Natuvell Sun Sommer Teint von Globus.
Auffällig ist, dass es sich bei diesen Produkten um Eigenmarken von Drogerien und Supermärkten handelt. Sie sind mit einem Preis von rund einem Euro pro 100 Milliliter deutlich günstiger als die Marken der Konkurrenz mit renommierten Namen, die teilweise mit über 20 Euro zu Buche schlagen.
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