Surround-System Kaufberatung: So wÀhlen Sie das richtige Produkt
- Das Wichtigste in KĂŒrze
- Surround-Systeme bestehen aus mindestens fĂŒnf Lautsprechern sowie einem Subwoofer und erzeugen ein dreidimensionales Klangerlebnis.
- Bei aktiven Komplettsystemen ist der VerstÀrker im Subwoofer oder in einem mitgelieferten AbspielgerÀt integriert.
- Passivsysteme sind auf einen externen VerstÀrker angewiesen, der sich in Steuereinheiten wie AV-Receivern befindet. Die Lautsprecher lassen sich frei zusammenstellen.
- Alle Komponenten mĂŒssen aufeinander abgestimmt sein. Neben passenden AnschlĂŒssen sind etwa die elektrische Leistung und die Impedanz wichtig.
- Es gibt Surround-Systeme, die mittel Bluetooth oder WLAN eine drahtlose Ăbertragung gewĂ€hrleisten. Netzkabel sind jedoch weiterhin nötig.
Ein Fest fĂŒr die Ohren
Jeder hat bestimmt mindestes einen Lieblingsfilm, der auch nach dem unzĂ€hlbar wiederholten Anschauen nicht langweilig wird. In den Wochen, in denen Filme im Kino spielen, begeistert nicht nur die BildqualitĂ€t, sondern auch der Ton. Zuschauer kommen in den Genuss von starken BĂ€ssen und intensiven Höhen, die aus jeder Ecke des Raumes schallen. Es fĂŒhlt sich so an, als befinden Sie sich im Geschehen. Verschwindet der Film aus dem Programm, verfliegt auch die Magie.
Das Heimkino wird immer bedeutender. Vor allem in Situationen, in denen Kino keine Option ist, wird es gern genutzt â nicht nur von Filmenthusiasten. Besitzen Sie einen hochwertigen Fernseher, gibt er zwar Farben, Tiefen und Kontraste brillant wieder, aber die TonqualitĂ€t der integrierten Lautsprecher lĂ€sst zu wĂŒnschen ĂŒbrig. Der Sound ist lasch, blechern und leblos. FĂŒr einen intensiven, rĂ€umlichen Klang benötigen sie zusĂ€tzlich zum TV-GerĂ€t ein Surround-System.
Neben dem Einsatz im Heimkino können Sie Surround-Sound-Anlagen auch zum Musikabspielen oder fĂŒr Gaming-Zwecke nutzen. Bei vielen Spielen, etwa bei Online-Shootern wie Counterstrike, ist es wichtig, kleinste GerĂ€usche aus verschiedenen Richtungen zuordnen zu können. Echter Raumklang eignet sich hierfĂŒr besonders gut.
Aufbau und Funktionsweise von Surround-Systemen
Bei Surround-Systemen handelt sich um Mehrkanal-Tonsysteme aus mindestens fĂŒnf Lautsprechern fĂŒr die HauptkanĂ€le, einem Subwoofer fĂŒr die Tiefen und einem VerstĂ€rker. Eine andere Bezeichnung lautet 5.1.-Surround-System: Die â5â steht hierbei fĂŒr die Lautsprecheranzahl und die â1â fĂŒr den Subwoofer. Kommen zwei weitere Lautsprecher hinzu, handelt es sich um ein 7.1.-System.
Der VerstĂ€rker fungiert als Steuereinheit: Er trennt die TonkanĂ€le voneinander und verteilt die Tonspuren auf die Lautsprecher, sodass nicht alle GerĂ€usche gleichzeitig von jeder Box zu hören sind. Entweder ist er als separater AV-Receiver ausgefĂŒhrt oder in den Subwoofer integriert. Surround-Systeme mit separatem AV-Receiver sind als Passivsysteme bekannt und erlauben es Anwendern, sich das Surround-System individuell zusammenzustellen. Aktivsysteme hingegen sind Komplettsysteme mit integriertem VerstĂ€rker.
Die Komponenten und ihre Positionierung
Von den fĂŒnf Lautsprechern befinden sich drei vorne und zwei hinten. Der Center–Speaker ist direkt vor der Sitzgelegenheit am Fernseher positioniert und ĂŒbertrĂ€gt die Stimmen. Die beiden Front-Speaker an den Seiten des Center-Lautsprechers bilden die HintergrundgerĂ€usche ab.
Die beiden Rear–Speaker dienen ebenfalls der Wiedergabe von HintergrundgerĂ€uschen und sind hinter den Sitzen platziert. Sie sorgen dafĂŒr, dass Sie GerĂ€usche neben oder hinter sich wahrnehmen, zum Beispiel den Regen, den Sie dank der Front-Speaker bereits von vorne hören, oder ein vorbeifahrendes Fahrzeug. Das FahrgerĂ€usch wandert von den hinteren zu den vorderen Lautsprechern, um einen Bewegungsablauf abzubilden.
Schlussendlich erzeugt der Subwoofer die starken BĂ€sse, die fĂŒr Explosionen und dergleichen zum Einsatz kommen. Es gibt zwei Subwoofer-Typen: Downfire-Subs und Frontfire-Systeme. Downfire-Subwoofer beschallen den Boden, von wo aus sich die tiefen Frequenzen im Raum verteilen. Das ermöglicht es Herstellern, breite und flache Modelle herzustellen, die sogar unter das Sofa passen. Frontfire-Systeme verteilen den Tiefton direkt in den gesamten Raum, weshalb sie optisch Frontspeakern Ă€hneln.
Digitaler Surroundsound â eine Alternative?
Surround-Systeme nehmen sehr viel Platz ein. Immerhin mĂŒssen Sie die Lautsprecher im gesamten Raum verteilen, damit der Klang wirklich von allen Seiten kommt. In kleinen WohnrĂ€umen ist das jedoch nur schwer umsetzbar. Eine platzsparende Möglichkeit, um die SoundqualitĂ€t des Fernsehers oder anderer Wiedergabemedien zu verbessern, sind Soundbars, die einen digitalen Raumklang erzeugen. Der Schall strahlt auf die WĂ€nde und wird zurĂŒckgeworfen, sodass der Eindruck entsteht, die GerĂ€usche kommen von allen Seiten. Je nach Produkt gelingt das Generieren von digitalem Raumklang mehr oder weniger gut. An den echten Raumklang, den 5.1- oder sogar 9.2-Surround-System kreiert, kommt digitaler Surroundsound zwar nicht heran. FĂŒr Normalverbraucher in kleinen Wohnungen, die nicht das ultimative Kinoerlebnis suchen, kann digitaler Raumklang allerdings durchaus eine Option sein.
Darauf kommt es beim Kauf an
Um Filme mit einem besseren Klang zu schauen, brauchen Sie kein Profi-Soundsystem fĂŒr mehr als 1.000 Euro: Bereits der Sound eines einfachen Surround-Systems ist weitaus besser als derjenige eines jeden Fernsehers. FĂŒr Audiophile, die nach dem bestmöglichen Klang streben, ist kein Preis zu hoch.
Aktives oder passives Surround-System?
Aktive Surround-Sound-Systeme sind etwas preiswerter als passive. Der VerstĂ€rker ist bei diesen entweder in den Subwoofer oder in einen Blu-Ray- beziehungsweise DVD-Player integriert Die Bedienung ist einfach und alle nötigen AnschlĂŒsse sind bereits vorhanden. Da alle Komponenten zu einem Gesamtsystem gehören, lassen sie sich nicht einfach austauschen. Sie sind darauf angewiesen, dass der Hersteller passenden Ersatz anbietet, falls ein Lautsprecher oder der Subwoofer Schaden nimmt. Auch das HinzufĂŒgen weiterer Lautsprecher ist nicht ohne weiteres möglich, da dies von der Anzahl der AnschlĂŒsse, mit dem die Steuereinheit ausgestattet ist, abhĂ€ngt. Aufeinander abgestimmte KomplettausfĂŒhrungen lassen sich meist nicht erweitern.
Bei passiven Systemen hingegen können Sie Lautsprecher nach Belieben austauschen und kombinieren. Da Sie den AV-Receiver separat kaufen, haben Sie freie Wahl hinsichtlich der AnschlĂŒsse, der Leistung und der Funktionen. Mit dem passenden Modell können Sie beispielsweise auch sieben oder mehr Lautsprecher anschlieĂen. Sie mĂŒssen nur darauf achten, dass Lautsprecher, Subwoofer und Receiver kompatibel sind. Die Form und GröĂe der Lautsprecher beeinflussen Ihre Möglichkeiten, diese im Raum zu positionieren: Sie können die Produkte wĂ€hlen, die sich am besten platzieren lassen und zugleich visuell zum Raum passen.
Lautsprecherformen
Sie können zwischen Lautsprechern in unterschiedlichen Formen und GröĂen wĂ€hlen. Wer das Surround-System in einem groĂen Raum aufstellen möchte, kann zu sehr groĂen Boxen greifen, die fĂŒr einen entsprechend mĂ€chtigen Klang sorgen. FĂŒr kleine RĂ€umlichkeiten lohnt es sich eventuell, ein System mit Soundbar zu verwenden.
Kompaktlautsprecher
Kompaktlautsprecher ist der Oberbegriff fĂŒr alle Lautsprecher, die aufgrund ihrer geringen Höhe nicht auf dem FuĂboden stehen, sondern auf einer erhöhten StandflĂ€che. Zu besagten UntergrĂŒnden gehören etwa spezielle LautsprecherstĂ€nder. Sogenannte Regallautsprecher sind fĂŒr die Positionierung in Regalen konzipiert. Sie sind akustisch auf die NĂ€he zur Wand abgestimmt. Die meisten Kompaktlautsprecher ĂŒberschreiten kaum die 50-Zentimeter-Marke. Mikrolautsprecher sind sogar kleiner als 20 Zentimeter.
Standlautsprecher
Standlautsprecher nehmen mehr Platz im Raum ein als Kompaktmodelle: Zum einen sind sie mindestens 90 Zentimeter hoch und zum anderen benötigen sie etwas Abstand zu den WĂ€nden. Dank des groĂen Volumens können sie das Frequenzspektrum detailgetreu und abgerundet wiedergeben. Abgesehen von groĂen Boxen gibt es sĂ€ulenförmige Modelle mit einer Breite von teils weniger als 10 Zentimetern und einer Höhe von bis zu 120 Zentimetern.
Soundbar
Mit Soundbars können Sie nicht nur digitalen Raumklang erzeugen, sondern sie auch in einem echten Surround-System einsetzen. WÀhrend sich an den beiden Rear-Lautsprechern sowie dem Subwoofer nichts Àndert, ersetzt die Soundbar die drei Frontlautsprecher. Da sie flach gebaut ist, nimmt sie weniger Platz in Anspruch als drei einzelne Lautsprecher, sodass sie sich vor allem bei einem geringen Platzangebot eignet.
Das THX-Siegel
THX war ursprĂŒnglich eine Ansammlung von Normen, die dafĂŒr sorgen, dass die Akustik im Tonstudio und im Kinosaal dieselbe hohe QualitĂ€t hat. Ziel ist die Wahrnehmung des Tons, also das Ergebnis. Nicht nur die eingesetzte Technik ist fĂŒr die THX-Zertifizierung von Bedeutung, sondern auch die Raumbeschaffenheit. ErfĂŒllt ein Kino die Anforderungen, erhĂ€lt es von der Firma THX Ltd. eine THX-Lizenz.
Mit der wachsenden Beliebtheit von Heimkinos entstanden passende THX–Siegel fĂŒr die Komponenten â auch fĂŒr Lautsprecher. THX-zertifizierte Lautsprecher liefern einen reinen, detailreichen Ton, da sie selbst bei hoher LautstĂ€rke sehr klirrarm sind. Dank des gleichmĂ€Ăigen Frequenzgangs ist die Wiedergabe besonders prĂ€zise und wenig anfĂ€llig fĂŒr VerfĂ€lschungen. Sets bestehend aus THX-Lautsprecher und -AV-Receiver sind schon ideal aufeinander abgestimmt, weil bereits Einstellungen wie die Trennfrequenz und der THX-Referenzpegel kompatibel sind.
Wer sich fĂŒr THX-zertifizierte Lautsprecher entscheidet, zahlt zwar meist mehr als fĂŒr nicht zertifizierte Modelle, kann sich aber der hohen SoundqualitĂ€t sicher sein. Da nicht zertifizierte Modelle nicht unbedingt schlechter sind, empfiehlt es sich, das Zertifikat nicht als Pflichtkriterium zu verstehen, sondern als Richtwert.
Möglichkeiten der SignalĂŒbertragung
Um VerstĂ€rker und Lautsprecher miteinander zu verbinden haben Sie im Grunde zwei Möglichkeiten zur SignalĂŒbertragung: mit oder ohne Kabel.
Per Kabel
Viele Surround-Systeme sind vollstĂ€ndig mit Kabeln verbunden. Jeder Lautsprecher muss zum einen mit Strom versorgt werden und zum anderen mit der Steuereinheit beziehungsweise dem VerstĂ€rker verbunden sein. Die Lautsprecher bei passiven Systemen sind mit einem Kabel ausgestattet, das Strom und Signale gleichzeitig ĂŒbertrĂ€gt.
Bei aktiven Systemen verfĂŒgen viele Lautsprecher hingegen ĂŒber einen eigenen VerstĂ€rker, weshalb zwei Kabel erforderlich sind. Verbraucher schlieĂen das eine Kabel an das Stromnetz und das andere Kabel an die Steuereinheit: bei Heimkino-Systemen etwa AV-Receiver. Diese besitzen mindestens fĂŒnf AnschlĂŒsse fĂŒr die Lautsprecher sowie einen Anschluss fĂŒr den Subwoofer. Sie sorgen fĂŒr eine konstante SignalĂŒbertragung ohne Verluste in der TonqualitĂ€t.
Besteht ein aktives System sowohl aus Lautsprechern mit als auch ohne VerstĂ€rker gestaltet sich die Kabelverlegung anders: Sie schlieĂen die Lautsprecher ohne VerstĂ€rker an die AusfĂŒhrungen mit VerstĂ€rker an und deren zweites Kabel an das Stromnetz. Typisch ist auch ein Subwoofer mit integriertem VerstĂ€rker, an dem Sie die Lautsprecher per Audiokabel anschlieĂen.
Drahtlos
Wer den Kabelsalat verringern möchte, kann sich fĂŒr eine drahtlose Ăbertragung entscheiden. Am hĂ€ufigsten kommen Bluetooth-Module zum Einsatz, welche die Audiosignale zwischen SteuergerĂ€t und Lautsprechern ĂŒbertragen. Einige System sind auch mit WLAN ausgestattet. Das bedeutet jedoch nicht, dass ĂŒberhaupt keine Kabel nötig sind. HĂ€ufig sind nur die Rear-Lautsprecher und manchmal der Subwoofer kabellos mit der Anlage verbunden. Das hat den Vorteil, dass Sie keine Kabel quer durch den gesamten Raum verlegen mĂŒssen. Bei passiven Systemen mit Bluetooth-Rear-Lautsprechern lĂ€sst sich das Strom- oder Audiokabel unauffĂ€llig im Hintergrund verlegen. Auch bei aktiven Systemen mit integriertem VerstĂ€rker reduziert sich die Anzahl der Kabel merklich, sodass sich die Lautsprecher einfacher im Raum positionieren lassen.
Bei der Bluetooth-Variante erfolgt die SignalĂŒbertragung direkt zwischen VerstĂ€rker und Lautsprechern. Eine stabile Verbindung ist bis zu einer Entfernung von etwa zehn Metern garantiert. Ist ein WLAN-Modul im VerstĂ€rker integriert, stellt es meist eine Verbindung zwischen Audioquelle und VerstĂ€rker her. Durch die Anbindung an das heimische WLAN-Netz ist etwa die Wiedergabe von Online-Inhalten möglich. Die Reichweite erstreckt sich ĂŒber den gesamten Wohnbereich.
Bei Bluetooth kann es hĂ€ufiger zu kurzen Aussetzern kommen. Zudem ist eine verlustfreie Ăbertragung der Audiosignale bei Bluetooth-Systemen im Gegensatz zu kabelgebundenen Varianten nicht gewĂ€hrleistet. Das liegt daran, das die Audiosignale fĂŒr die drahtlose Ăbertragung komprimiert werden, wodurch es zu minimalen QualitĂ€tseinbuĂen kommt. Diese sind aber so gering, dass sie nur fĂŒr geĂŒbt Ohren hörbar sind.
FĂŒr alles seinen Anschluss
Neben einer Verbindungmöglichkeit der Lautsprecher zum VerstĂ€rker, sind AV-Receiver oder andere SteuergerĂ€te mit AnschlĂŒssen ausgestattet, die einer Verbindung zu verschiedenen Audioquellen dienen. Sie besitzen oft mindestens einem HDMI-Anschluss, der eine Verbindung mit dem Fernseher oder der Spielkonsole ermöglicht.
Weitere AnschlĂŒsse fĂŒr digitale Kabel, mit denen Sie das GerĂ€t mit dem Fernseher verbinden können, sind unter anderem optische Kabel, auch TOSLINK-Kabel genannt, und koaxiale Kabel beziehungsweise Antennenkabel. Weder TOSLINK- noch koaxiale Kabel können aber aufwendige Mehrkanal-Tonformate wie Dolby True HD, Dolby ATMOS oder das konkurrierende DTS-HD-MA-Tonformat ĂŒbertragen.
Einfacher 5.1.-Surround-Sound ist bereits mit den Formaten Dolby Digital und DTS möglich, was beide Kabel problemlos verarbeiten können. Wer den besten Klang oder das System in Zukunft von 5.1 auf 7.1 beziehungsweise 9.2 updaten möchte, ist mit einem Ultra-High-Speed-HDMI–Kabel gut bedient.
ZusĂ€tzlich können die GerĂ€te mit USB-Ports oder Speicherkarten-Slots ausgestattet sein. Das ermöglicht es Ihnen, Audio- oder Videodateien von externen Speichermedien abzuspielen. Auch Kopfhörer lassen sich hĂ€ufig am GerĂ€t anschlieĂen.
Belastbarkeit und elektrische Leistung
Die Leistungsangabe von VerstĂ€rkern und Lautsprechern erfolgt in Watt. Die Angabe beschreibt die Höhe der elektrischen Leistung, welche die GerĂ€te maximal aufnehmen können, nicht den Schalldruck, den die Lautsprecher erzeugen. Im Heimbereich sind fĂŒr jeden Tonkanal durchschnittlich 50 bis 150 Watt bereitgestellt. Beim AV-Receiver AVR–X1600H DAB von Devon zum Beispiel hat jeder Kanal 145 Watt. Eine hohe Ausgangsleistung bedeutet nicht zwangslĂ€ufig einen besonders guten Ton oder eine hohe LautstĂ€rke: Zwei Lautsprecher können trotz gleicher Wattzahl unterschiedlich laut sein. Als Verbraucher zu erkennen, wie viel Leistung erforderlich ist, wird dadurch erschwert, dass Hersteller unterschiedliche Leistungswerte angeben. Alle Angaben beschreiben die Belastungsgrenze von Lautsprechern.
Die maximale Leistung ist die Wattzahl, die das System nur fĂŒr wenige Millisekunden vertrĂ€gt, ohne Schaden zu nehmen. In Produktbeschreibungen ist sie unter anderem in Form der Peak-Leistung, der PMP- (Peak Music Power), der PMPO- (Peak Music Power Output) oder der Musikleistung dargestellt.
Der RMS-Wert beschreibt die nutzbare Leistung von Lautsprechern. Es handelt sich um die maximale Leistung, die das GerĂ€t ĂŒber einen langen Zeitraum abgeben kann, ohne Schaden zu nehmen oder den Klang zu verzerren. Auch bei Lautsprechern lĂ€sst sich die RMS-Wattleistung in der Beschreibung finden.
Handelt es sich um ein Komplettsystem, ist die Leistung von Lautsprechern und VerstĂ€rkern bereits optimal aufeinander abgestimmt. Kaufen Sie hingegen einen separaten AV-Receiver, ist es wichtig, dass seine RMS-Leistung ungefĂ€hr der Watt-RMS der Lautsprecher entspricht. Ein zu schwacher VerstĂ€rker verzerrt den Sound und ĂŒberhitzt schnell. Dagegen kann eine zu hohe VerstĂ€rkerleistung die Boxen ĂŒberlasten und beschĂ€digen.
Wichtige Kennwerte
In der Produktbeschreibung von Surround-Systemen sind Verbraucher mit vielen technischen Begriffen und Kennwerten konfrontiert. Der Schalldruckpegel, also der vom Lautsprecher erzeugte GerÀuschpegel, sowie der Frequenzbereich sind nur zwei der Angaben.
Bei den Frequenzbereichen der verschiedenen Lautsprecher eines Surround-Systems handelt es sich um die Bandbreite von hohen und tiefen Tönen. Diese können unterschiedlich ausgerichtet sein: Center-Lautsprecher, die zur Wiedergabe von VordergrundgerĂ€uschen wie GesprĂ€chen spezialisiert sind, mĂŒssen nicht den gesamten vom menschlichen Ohr wahrnehmbaren Frequenzbereich zwischen 20 und 20.000 Hertz abdecken. Bei dem Ultima–40–Surround–AR 5.1-Set von Teufel betrĂ€gt der Frequenzbereich des Center-Lautsprechers 90 bis 20.000 Hertz, wĂ€hrend die beiden Standlautsprecher einen Bereich von 45 bis 20.000 Hertz wiedergeben.
Ein weiterer Wert, der Ihnen bei der Recherche begegnet, ist die sogenannte Impedanz, die in Ohm angegeben ist. Dabei handelt es sich um den elektrischen Widerstand der Lautsprecher. Die meisten Lautsprecher haben eine Nennimpedanz von vier oder acht Ohm, wĂ€hrend die meisten VerstĂ€rker mit beiden Impedanzen zurechtkommen. Es ist wichtig, dass Verbraucher den passenden Wert am VerstĂ€rker einstellen: Ein Vier-Ohm-VerstĂ€rker kann den Widerstand eines Acht-Ohm-Lautsprechers nicht ĂŒberwinden, wohingegen ein Acht-Ohm-VerstĂ€rker an einem Vier-Ohm-Lautsprecher zur Ăberlastung und zu einem Schaden fĂŒhren kann
Eine weitere Angabe bei Lautsprechern ist ihre Empfindlichkeit beziehungsweise der Kennschalldruck. Gemeint ist der Schalldruck, der erreicht wird, wenn der Lautsprecher mit einer Entfernung von einem Meter sowie einer Leistung von einem Watt in Betrieb ist. Die Angabe erfolgt in Dezibel pro Wattmeter (dB/W/m) und betrĂ€gt bei den meisten Modellen zwischen 82 und 89 Dezibel pro Wattmeter. Wichtig ist, dass die Leistungsaufnahme mit höherer LautstĂ€rke nicht linear ansteigt, sondern eine Steigerung um etwa 10 Dezibel etwa einer Verzehnfachung der Leistungsaufnahme entspricht. FĂŒr eine LautstĂ€rke von 90 Dezibel zum Beispiel brauchen Lautsprecher mit 80 Dezibel Empfindlichkeit zehn Watt, wĂ€hrend solche mit 90 Dezibel genau ein Watt benötigen.
WeiterfĂŒhrende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Surround-Systeme nicht selbst getestet.
Surround-Systeme sowie einzelne Lautsprecher und AV-Receiver sind schon seit Jahren im Blick von Verbrauchermagazinen und Magazinen, die auf Audio oder Video spezialisiert sind. Audio-, Video- und Heimkinomagazine wie Low Beats fĂŒhren vor allem Einzeltests durch und fassen dabei die neuesten Produkte ins Auge. Sie eignen sich fĂŒr diejenigen, die bereits spezifische Surround-Systeme im Blick haben.
Die Stiftung Warentest testete zwölf 5.1-Surround-Systeme mit Blu-Ray-Player beziehungsweise Heimkinoanlagen im Jahr 2012. Testsieger war zwar die LG BH7420P mit der Note âgutâ (2,0), aber die zweitplatzierte Heimkinoanalage HT–E5500 von Samsung ĂŒberzeugte mit dem besten Ton. Sie erhielt ebenfalls die Wertung âgutâ (2,1).
Im darauffolgenden Jahr nahm die Stiftung Warentest zwölf 5.1-Lautsprecher-Systeme unter die Lupe. Diesmal testeten sie den Klang, fĂŒhrten akustische Messungen durch und bewerteten die Handhabung sowie die Umwelteigenschaften. Testsieger wurde der GLE 426/456/SUB8.2 vom Hersteller Canton mit der Note âgutâ (2,0). Die Boxen waren nicht nur hochwertig verarbeitet und einfach aufzustellen, sondern lieferten auch einen hervorragenden Klang. Das HKTS 16 von Harman/Kardon empfanden die Redakteure als passend fĂŒr kleine RĂ€ume. Es erhielt die Testnote âgutâ (2,2). Die Produkte beider Tests sind inzwischen veraltet und im Handel nicht mehr erhĂ€ltlich.
Die zwölf AV-Receiver, welche die Tester der Stiftung Warentest im Jahr 2020 prĂŒften, sind hingegen aktueller. Testkriterien waren die Leistung des integrierten VerstĂ€rkers, der Empfang, die Handhabung sowie die Umwelteigenschaften. Mit der Testnote âgutâ (1,8) teilen sich der Devon AVR–S650H und der Marantz BR1520 den Titel des Testsiegers. Beide GerĂ€te lassen sich ins heimatliche WLAN-Netzwerk integrieren und erlauben den Anschluss eines 5.2-Surround-Systems.
Abb. 1: © Netzvergleich | Abb. 2: © archideaphoto / stock.adobe.com | Abb. 3: © Vlad Kochelaevskiy / stock.adobe.com | Abb. 4â6: © Netzvergleich | Abb. 7: © Pavel Losevsky / stock.adobe.com | Abb. 8: © Ruslan Kudrin / stock.adobe.com | Abb. 9: © Konstantin Gushcha / stock.adobe.com