Ukulele Kaufberatung: So wÀhlen Sie das richtige Produkt
- Das Wichtigste in KĂŒrze
- Ukulelen sind in verschiedenen GröĂen und Materialien erhĂ€ltlich.
- Sie Àhneln in ihrem Aufbau Gitarren, sind allerdings deutlich kleiner.
- Bei Ukulelen unterscheidet man die âhawaiianischeâ (C-Stimmung) und die klassische Stimmung (D-Stimmung).
- Das Holz und die Verarbeitung machen nicht nur einen optischen, sondern auch einen klanglichen Unterschied.
- Ukulele-Saiten sind aus speziellem Material, unter anderem Nylgut/Nyltech, weshalb Gitarren-Saiten fĂŒr eine Ukulele ungeeignet sind.
Klein, aber oho!
Die Ukulele wird als traditionsreiches Instrument unweigerlich mit Hawaii assoziiert. Im Volksmund wird sie des Ăfteren zur âkleinen Gitarreâ degradiert. Sie Ă€hnelt dieser im Aussehen und spielt sich auf die gleiche Art und Weise. So oder so erzĂ€hlt die Ukulele eine Geschichte fĂŒr sich. Sie ist durch das Aufeinandertreffen zweier Kulturen entstanden. Die VorlĂ€uferin der Ukulele war die Braguinha, eine auf Madeira verbreitete Version des portugiesischen Zupfinstruments Cavaquinho. 1879 brachte JoĂŁo Fernandes an Bord des britischen Segelschiffs Ravescraag das Instrument nach Hawaii. Einige Jahre spĂ€ter wurden die ersten Ukulelen aus Koa-Holz gefertigt. Der Name bedeutet ĂŒbersetzt âhĂŒpfender Floâ. Eine Theorie besagt, dass die Bezeichnung auf den englischen Offizier Edward Purvis zurĂŒckgeht. Er war ein talentierter Musiker von kleiner Statur und mit einem aufgeweckten Wesen. Die Hawaiianer ĂŒbertrugen den Spitznamen âhĂŒpfender Floâ auf das Instrument. Eine andere Theorie stellt das Fingerspiel mit dem Namen in Verbindung. Diese bewegen sich auf dem kleinen Instrument so schnell auf und ab, dass sie an einen âhĂŒpfenden Floâ erinnern. Im Jahr 1915 gelangte das Instrument zurĂŒck aufs Festland. Beginnend in San Francisco verbreitete sich die Ukulele im 20. Jahrhundert ĂŒber das amerikanische Festland bis nach GroĂbritannien und Europa.
Vorteile
- Leicht zu transportieren
- Einfach zu erlernen
- Einzigartiger Klang
- GĂŒnstiger Preis
- Schnelle Ăbungserfolge
Nachteile
- Vergleichsweise leise
- Stilistisch eingeschrÀnkt
Im Laufe dieser Zeit haben sich diverse Variationen herausgebildet, die sich in GröĂe und Stimmung, also die Festlegung von Tonhöhen, unterscheiden. Wer sich dem Ukulelespielen widmen möchte, steht deshalb vor einer enormen Vielzahl an Instrumenten mit unterschiedlichen KlĂ€ngen, Materialien und QualitĂ€ten. Nichtsdestotrotz ist das Spielen einer Ukulele, auch ohne musikalische Vorkenntnisse, schnell erlernt. Da sie nur vier Saiten besitzt, sind die Handgriffe nicht allzu kompliziert. Einfache Akkorde können Sie bereits binnen weniger Minuten beherrschen. So lernen auch Neueinsteiger schnell die Grundlagen und spielen bald ihre ersten Melodien und Lieder. Auch die Saiten zu stimmen fĂ€llt vergleichsweise einfach aus. Eine Ukulele bietet somit nicht nur exotisch freudige Töne, sondern auch einen schnellen Einstieg. Es ist ein Instrument fĂŒr jede Alters- und Preisklasse.
Wie sind Ukulelen aufgebaut?
Ukulelen wirken auf den ersten Blick wie kleine Gitarren und sind ebenfalls Kastenhalslauten beziehungsweise Zupfinstrumente. In der Regel haben die Instrumente nur vier Saiten und meist gitarrentypisch die Form einer Acht. Eine Ukulele besteht aus Kopf, Hals und Schallkörper, auch Korpus genannt, in dessen Mitte ein Schallloch sitzt. Hinzu kommen Mechaniken und Stimmwirbel, BĂŒnde und BundstĂ€bchen sowie Steg, Sattel und Saiten.
Der Korpus einer Ukulele ist meist aus Holz gefertigt und besteht aus Decke, Boden und Seitenwand, der sogenannten Zarge. In den Korpus ist ein Schallloch eingelassen: Der hölzerne Resonanzkörper ist fĂŒr die LautstĂ€rke verantwortlich. Der Hals ist kĂŒrzer und speziell auf Ukulelen-Saiten ausgelegt. Bespannen Sie Ihre Ukulele nicht mit Gitarrensaiten, da diese zu starken Zug auf den Hals der kleineren Artgenossen ausĂŒben. BundstĂ€bchen sind leicht erhaben auf dem Griffbrett sitzende metallene Stege. Sie definieren die BĂŒnde auf dem Ukulelen-Hals. Die BĂŒnde sind wiederum mit sogenannten Bundmarkierungen versehen, die Ihnen auf einen Blick zeigen, wo Sie die Finger setzen mĂŒssen.
GefĂŒhlssache
Beim Spielen wird die Saite kurz vor dem entsprechenden BundstĂ€bchen gegriffen. DrĂŒcken Sie die Saite weder direkt auf die BundstĂ€bchen noch auf das Holz. Stattdessen muss die Saite deutlich auf dem nĂ€chsten BundstĂ€bchen aufliegen. Andernfalls klingt der Ton verstimmt. Das richtige MaĂ an Kraft erfordert FingerspitzengefĂŒhl und ein wenig Ăbung.
Die Saiten sind am Steg befestigt, die ĂŒber den Hals und den Sattel zum Kopf verlaufen und dort ĂŒber die Mechaniken mit den Stimmwirbeln festgezogen werden. Der Steg befindet sich am Korpus unterhalb des Schallloches und der Sattel zwischen Kopf und Hals. Der Kopf befindet sich am oberen Ende des Instruments.
Der Rahmen der Ukulele, bestehend aus Boden und Zarge, verstĂ€rkt oder schwĂ€cht den Ton der schwingenden Saite. Ein harter Rahmen nimmt weniger Schwingung auf und sorgt fĂŒr einen lĂ€ngeren Sustain, also das lĂ€ngere Ausklingen eines Tons. Ukulelen aus Massivholz bringen in der Regel einen besseren Klang. Laminat ist dagegen die billigere Variante. Vor allem der Deckel sollte jedoch ĂŒber Massivholz verfĂŒgen, da dieser die Schwingungen der Saiten aufnimmt und ĂŒbertrĂ€gt. Auch der Steg hat einen Einfluss auf das Sustain: Sitzt er an der breitesten Stelle des Korpusâ, schwingt die Decke weniger, was wiederum zu mehr Sustain und LaustĂ€rke fĂŒhrt.
Worauf muss ich beim Kauf einer Ukulele achten?
GrundsĂ€tzlich sollten Sie beim Kauf einer Ukulele auf die QualitĂ€t des Materials und den Preis achten. Das Holz- und Saitenmaterial ist entscheidend fĂŒr das musikalische Erlebnis, dass ihnen die Ukulele bieten kann. Qualitativ hochwertigere Ukulelen sind zudem langlebiger. Letztendlich soll Ihnen das Instrument gefallen und das Spielen damit SpaĂ bringen. GĂŒnstige Modelle haben meist einen blechernen Klang und sind schwierig zu bespielen. Einsteigermodelle ab rund 100 Euro hingegen bieten wirklich SpielspaĂ. Voll- beziehungsweise Massivholz-Modelle sind bereits ab 200 Euro erhĂ€ltlich. Zu den wichtigsten Herstellern zĂ€hlen Mahalo, Kokio, Stagg, Ortega, Ohana, Luna, BrĂŒko, Kala, Baton Rogue, Risa und Lanikai.
Entscheiden Sie sich bewusst fĂŒr eine GröĂe und Holzart. Laminierte Hölzer sind meist gĂŒnstiger, wĂ€hrend Vollhölzer einen besseren Klang bieten. Achten Sie darauf, dass die Ukulele sauber verarbeitet ist. Der Korpus sollte eine glatte OberflĂ€che besitzen. Scharfe Kanten und Unebenheiten können zum einen das Klangbild verfĂ€lschen und Sie zum anderen in Ihrem Spiel behindern. Entscheiden Sie sich vor einem Kauf fĂŒr die GröĂe der Ukulele, die Sie spielen möchten. Es gibt diverse GröĂen fĂŒr verschiedene Erfahrungsstufen und AnlĂ€sse.
Wie teuer ist eine Ukulele?
Um zu verhindern, dass die Lust schnell vergeht oder gar nicht erst zu Tage tritt, ist davon abzuraten, eine Ukulele fĂŒr unter 50 Euro zu kaufen. GĂŒnstige Modelle haben meist einen blechernen Klang und sind schwierig zu bespielen. Einsteigermodelle ab rund 100 Euro hingegen bieten wirklich SpielspaĂ. Voll- beziehungsweise Massivholz-Modelle sind bereits ab 200 Euro erhĂ€ltlich. Ukulelen sind vergleichsweise gĂŒnstig, können jedoch auch schnell eine vierstellige Summe kosten.
Welchen Ukulelen-GröĂen gibt es?
Es gibt Sopranino-, Sopran-, Konzert-, Tenor-, Baritone- und Bass-Ukulelen, die sich vor allem hinsichtlich ihrer Mensur, also der LĂ€nge der freischwingenden Saite, unterscheiden. Sopran ist die am weitesten verbreitete GröĂe, mit einer Mensur von 35 Zentimetern und gilt als Klassiker- oder Standardmodell. Die 38-Zentimeter-Mesur der Konzert-Ukulele ist ein Kompromiss zwischen der herkömmlichen SoprangröĂe und der Tenor-Ukulele. Die TenorgröĂe bietet einen erweiterten Bassbereich und eignet sich aufgrund einer lĂ€ngeren Mensur von 43 Zentimeter vor allem fĂŒr Einsteiger. Sopranino– und Bariton-Modelle gelten eher als Exoten und eignen sich nicht fĂŒr AnfĂ€nger. Erstere hat eine sehr kurze Mensur von circa 28 Zentimetern, die nicht viel Platz fĂŒr die Griffhand bietet. Letztere fĂ€llt mit einer 50 bis 52 langen Mensur dagegen gröĂer aus. Die Bass-Ukulele ist ihr sehr Ă€hnlich, allerdings wenige Zentimeter gröĂer.
Typ | Mensur | GesamtlÀnge |
Sopranino | 28 | 40 |
Sopran | 35 | 55 |
Konzert (seltener Concert) | 38 | 59 bis 63 |
Tenor | 43 | 66 |
Bariton | 50 | 77 |
Bass | 53 | 75 bis 85 |
Neben den gĂ€ngigen Ukulele-Typen existieren diverse Sonderformen. Die Banjolele hat die fĂŒr ein Banjo typische Korpusform und bietet dessen unverkennbaren Klang. Das ungewöhnliche Instrument war vor allem in den 1920ern und 30ern in den USA und GroĂbritannien sehr beliebt. Es ist etwas gröĂer als die Standardukulele und zudem um einiges lauter. E-Ukulelen bieten die Möglichkeit, das Instrument elektrisch zu verstĂ€rken. DafĂŒr muss die Ukulele mit Tonabnehmern ausgestattet sein. Um den typischen Klang eines E-Instruments zu erzeugen, bedarf es eines VerstĂ€rkers, an den die Ukulele angeschlossen wird. Auch KindergröĂen sind erhĂ€ltlich: Der Korpus ist ein wenig kleiner als der Standard und ist oft mit Farben und Mustern verziert. Hersteller, wie zum Beispiel Cascha, bieten Ukulelen-Modelle an, die sowohl fĂŒr Kinder als auch Erwachsene geeignet sind.
Die Stimmung eines Instruments
Innerhalb der Musik bezeichnet die Stimmung eines akustischen Instruments die Festlegung der Tonhöhen beziehungsweise Frequenzen von Schallquellen.
Wie wird der Klang einer Ukulele beeinflusst?
Die Schalllochbreite, die MaterialstĂ€rke und die GröĂe sowie Tiefe des Korpus beeinflussen den Klang einer Ukulele. Die Optik hat nichts damit zu tun; viel wichtiger ist ein massives Material. Dabei handelt es sich ĂŒblicherweise um Holz. Es gibt allerdings auch Modelle, die teilweise oder ganz aus Kunststoff gefertigt sind. Aufgrund mangelnder Langlebigkeit ist jedoch von derlei AusfĂŒhrungen abzuraten.
Damit es nicht hölzern klingt
Klang entsteht durch das Anschlagen der Saiten. Die so erzeugten Schwingungen werden ĂŒber Steg und Decke an den Korpus ĂŒbertragen und breiten sich im Resonanzkörper aus. Letztendlich entweichen sie ĂŒber das Schallloch. Der Boden und die Zarge sollten deshalb eher aus harten Hölzern gefertigt sein, um zu starkes Mitschwingen des Korpus zu vermeiden. Die Decke hingegen sollte aus einem weicheren Holz bestehen, da ein Vibrationseffekt erwĂŒnscht ist.
Aus Holz gebaute Ukulelen werden entweder in massiver oder laminierter Fertigung angeboten. Holzlaminat klingt oft dumpf, daher verwenden namhafte Hersteller selbst fĂŒr ihre gĂŒnstigeren Produkte ein sehr hochwertiges Laminat, das aufgrund der Struktur ein besseres Klangbild als minderwertiges Laminat erzeugt. Sofern die Deklaration einer Ukulele nicht ausdrĂŒcklich auf Massivholz hinweist, handelt es sich vermutlich um laminiertes Material. Vollmassive Instrumente erzeugen den besten Klang aufgrund der besseren SchwingungsfĂ€higkeit. FĂŒr die Zarge und den Boden sei grundsĂ€tzlich ein hartes Material empfohlen, wĂ€hrend die Decke auch aus weicherem Holz gefertigt sein kann. Ein rundum harter Korpus absorbiert Schwingungen weniger stark, was wiederum einen offeneren Klang hervorbringt. Die umfangreich reflektierten Schwingungen fĂŒhren zudem zu einem klareren Sound. Selbst die Maserung und Lackierung des Holzes können einen Unterschied machen. Hochglanzlack ist hĂ€ufig dicker als Mattlack und dĂ€mpft somit die Schwingungen. Letzterer beeintrĂ€chtig den Klang hingegen nicht. Wer seine Ukulele dennoch glĂ€nzend haben möchte, der wird tiefer in die Tasche greifen mĂŒssen, da die Verarbeitung gut klingenden Glanzlacks sehr aufwendig und nur bei hochwertigen Instrumenten zu finden ist.
Koa
Die Holzart wĂ€chst nur auf Hawaii und ist ein typisches Klangholz fĂŒr Ukulelen. Instrumente aus Koa-Holz sind fĂŒr ihren weichen und offenen Klang bekannt. Die Töne sind klar und differenziert. Optional kommt auch Akazien-Holz zum Einsatz: Sie gehören der gleichen Baumgattung an und haben Ă€hnliche Eigenschaften. Akazien sind in den Tropen und Subtropen beheimatet. Meist werden Koa und Akazie fĂŒr die Decke und den Korpus einer Ukulele verwendet.
Mahagoni
Diese Holzart ist ein weltweit sehr beliebtes und oft verwendetes Klangholz. Mahagoni wĂ€chst in den Tropen. Es hat eine sehr harte Beschaffenheit, weshalb es fĂŒr den Instrumentenbau gut geeignet ist. Der Klang von Mahagoni-Ukulelen ist warm und klar, Ă€hnlich wie bei Modellen aus Koa. Er ist jedoch auch blues-artiger und weniger breit gefĂ€chert. Aus moralischer Sicht ist jedoch von Mahagoni abzuraten, da das Holz meist aus Raubbau stammt und den Regenwaldbestand gefĂ€hrdet.
Fichte
Auch Fichtenholz wird oft fĂŒr den Instrumentenbau verwendet und stellt ein gutes Deckenmaterial fĂŒr akustische Gitarren und Ukulelen dar. Der Klang solcher Instrumente ist spritzig und durchdringend. Das Holz ist etwas weicher als Koa und Mahagoni, weshalb der Klang sich weiter ausbreitet und lĂ€nger nachklingt. Der Baum ist weltweit auffindbar; in Europa ist die Gemeine Fichte der einzige Vertreter dieser Art.
Diverse Hölzer
Oft sind auch Ukulelen aus Bocote, pazifischer Walnuss, Padouk oder Bubinga zu finden. Bocote ist nur in Zentralamerika heimisch, wĂ€hrend Walnuss-Holz auf der ganzen Welt anzutreffen ist. FĂŒr den Bau wird jedoch oft Holz aus pazifischen Regionen verwendet. Padouk und Bubinga sind hingegen ausschlieĂlich in Afrika vorzufinden. Letzteres steht seit einigen Jahren auf der Liste des Artenschutzes. Allesamt werden oft als exotische Hölzer angeboten, sind aber in den meisten FĂ€llen nur laminiert und nicht vollmassiv.
Die Wahl der richtigen Saite
Saitenmaterial gibt es in verschieden MaterialausfĂŒhrungen, die sich klanglich und haptisch voneinander unterscheiden. Im 20. Jahrhundert war Nylon das gĂ€ngige Saitenmaterial, doch mittlerweile verwenden die meisten Hersteller einen Kunststoff mit der gleichen oder einer höheren Dichte als Nylon. Das Nylgut oder Nyltech genannte Saitenmaterial gewĂ€hrleistet eine bessere Dynamik und einen klareren Klang. Sie gehören heutzutage zu den weltweit am meisten verwendeten Saiten.
Fluorocarbon und Titanium werden ebenfalls fĂŒr die Saitenproduktion verwendet. Allerdings ist die Spannung sehr hoch und die Saiten sind sehr dĂŒnn und hart. Sowohl Nylon als auch Carbon und Titanium haben gute Klang- und Haltbarkeitseigenschaften. Preislich liegen diese Saiten zwischen 5 und 15 Euro. Zu den wichtigsten Herstellern zĂ€hlen Aquila, DâAddario und Kala.
Metallsaiten kommen bei Bariton- oder Tenor-Ukulelen vor, wenn die g-Saite tiefer gestimmt sein soll und Sie das Low-G-Spiel bevorzugen. Einzig fĂŒr E-Ukulelen eignen sich Stahlsaiten. Letztendlich sollten Sie die Saiten ausprobieren, da es oft eine Frage des Geschmacks und Spielempfindens ist.
Saitenwechsel
Sobald sich die Saiten dumpf anhören oder verfĂ€rben, ist ein Saitenwechsel nötig. Andernfalls leiden sowohl der Klang als auch die Intonation darunter. Achten Sie beim Aufziehen der Saiten darauf, dass Sie diese auf Spannung halten und an die Reserve denken, um die Saiten mit zwei bis drei Wicklungen an den Wirbeln zu befestigen. Zudem sollten Sie die neuen Saiten zunĂ€chst etwas dehnen, um die Ukulele stimmstabil zu halten. HierfĂŒr können Sie die Saite etwa auf halber LĂ€nge anheben und vorsichtig nach oben ziehen. AnschlieĂend mĂŒssen Sie die Saite womöglich erneut auf Spannung bringen.
Der Wirbel um die Mechanik
Wenn bei einer Ukulele von Mechaniken gesprochen wird, dann sind die Stimmwirbel gemeint. Sie dienen dazu, die Saiten des Instruments zu stimmen. Hochwertige Modelle haben immer Mechaniken aus Metall, bei gĂŒnstigen Ukulelen sind auch Variationen aus Plastik zu finden; diese sind jedoch nicht empfehlenswert, da sie wesentlich kurzlebiger sind und leicht brechen können.
Direktmechanik
Diese Mechaniken werden direkt durch die Kopfplatte gesteckt. Sie finden im modernen Instrumentenbau immer seltener Verwendung, da sie schwer einzustecken sind und hĂ€ufig nachjustiert werden mĂŒssen. Falls Sie sich doch fĂŒr diese Mechanik entscheiden, sei Ihnen eine hochwertige Version mit Gleitlager und Metallwelle empfohlen. Da die Stimmwirbel direkt durch das Holz gezogen werden und ihnen Ăbersetzungsteile fehlen, ist das Gewicht der Ukulele geringer und das Instrument weniger kopflastig.
Indirekte Mechanik
Diese Mechanik ist bei Gitarren ĂŒblich und gehört mittlerweile auch bei Ukulelen zum Standard. Sie wird in einigen FĂ€llen als âĂŒbersetzte Mechanikâ bezeichnet, da Ăbersetzungsteile die Stimmwirbel in eine seitliche Position bringen und das Stimmen der Wirbel erleichtern beziehungsweise prĂ€zisieren. Auch hier gibt es groĂe QualitĂ€tsunterschiede und Sie sollten auf die Verarbeitung der Ăbersetzung achten. Diese Mechaniken sind in puncto Stimmgenauigkeit und Handling sehr zu empfehlen.
Die Stimmung muss stimmen
Wer auf einer Ukulele spielt, arbeitet mit Akkorden. Das bedeutet, dass mehr als eine Note gespielt und so eine Harmonie erzeugt wird. Die D-Stimmung (aâ dâ fisâ hâ) ist die am weitesteten verbreitete Stimmung und war vor allem in den Vereinigten Staaten des 20. Jahrhunderts populĂ€r. Heute ist sie auch in Europa weit verbreitet. Daneben gilt die C-Stimmung (gâ câ eâ aâ) als bekannteste Stimmung. Sie ist auch als hawaiianische Spielweise bekannt und ist im angelsĂ€chsischen Raum sehr beliebt. Da die beiden Ă€uĂeren Saiten hohe Töne und die beiden inneren Saiten tiefe Töne erzeugen, ergibt sich das exotische Klangbild. Die D-Stimmung ist ausschlieĂlich auf Sopran-Ukulelen spielbar, denn bei ihr sind die Saiten einen Ganzton höher gestimmt. Die C-Stimmung ist vielseitiger einsetzbar und kann fĂŒr Sopran, Konzert und Tenor verwendet werden. Von der Stimmung hĂ€ngt zudem ab wie die Akkorde gegriffen werden.
Die Saiten von Sopranino- und Bariton-Ukulelen sind wie die vier höchsten Saiten einer Gitarre gestimmt, also dâ g h eâ. Im GroĂen und Ganzen ist das VerhĂ€ltnis aller Ukulele-Stimmungen gleich. Die Griffbilder bleiben gleich, allerdings unterscheiden sich die Akkorde, die mit dem jeweiligen Griffbild erklingen.
Up High, Down Low
Bei der hawaiianischen Stimmung gâ câ eâ aâ ist der Ton g hoch gestimmt. So wird der typische, hohe Ukulelen-Sound erreicht. Die Stimmung nennt sich âHigh Gâ und wird auch als ârĂŒcklĂ€ufigâ bezeichnet. Als Gegensatz dazu gibt es auch das âLow Gâ nicht-rĂŒcklĂ€ufiger beziehungsweise linearer Stimmungen. Hier ist der Ton g tief gestimmt und findet sich vor allem bei Tenor-Ukulelen. Die unterschiedlichen Varianten bringen lediglich klangliche, aber keine harmonischen VerĂ€nderungen mit sich.
Guter Rat fĂŒr mehr SpaĂ am Spiel
Um das VergnĂŒgen am Ukulele-Spiel stets aufrechtzuerhalten, bedarf es weniger Handgriffe. Achten Sie darauf, dass die Ukulele gestimmt, gepflegt und sauber ist. So optimieren Sie den Klang Ihres Instruments.
Wie pflege ich eine Ukulele?
Bei der Lagerung einer Ukulele ist besonders auf die Luftfeuchtigkeit zu achten. Sie sollte zwischen 45 und 55 Prozent betragen, denn andernfalls könnte sich das Holz erweitern oder verziehen. Die optimale Umgebungstemperatur fĂŒr Ukulelen liegt zwischen 20 und 25 Grad Celsius. Ein Koffer oder ein Gigbag bewahren die Langlebigkeit des Instruments. Ein Gigbag schĂŒtzt das GerĂ€t vor Staub und NĂ€sse, ein Koffer zusĂ€tzlich vor StöĂen und StĂŒrzen. Bei manchen Herstellern, wie Ibanez, ist eine Tasche bereits im Lieferumfang enthalten. Wenn Sie die Ukulele darin verstauen, mĂŒssen die Saiten nicht gelöst werden. Vermeiden Sie dies im generellen, da sich hierdurch der Hals verziehen kann. Wischen Sie die OberflĂ€che des Instruments mit einem feuchten Mikrofasertuch ab. Da es sich bei Ukulelen zum GroĂteil um Holzprodukte handelt, empfiehlt es sich, das Instrument gelegentlich mit speziellem Pflegeöl fĂŒr Holz einzureiben.
Wie stimme ich eine Ukulele?
Vor dem Spielen ist es wichtig, das Instrument zu stimmen. Nutzen Sie entweder eine Stimmgabel und Ihr Gehör oder einen Clip-Tuner, den Sie am Kopf der Ukulele befestigen. Spielen Sie nun die vier Saiten nacheinander. Beginnen Sie mit der obersten Saite und spielen Sie solange, bis der Laut dem angezeigten Ton entspricht. Wenn dieser zu hoch ist, lockern Sie die Saite. Ist er zu niedrig, dann ziehen Sie sie straffer. Wiederholen Sie dieses Prozedere, bis alle Saiten der angezeigten Tonhöhe entsprechen. Achten Sie darauf, dass das StimmgerĂ€t auf die Stimmung der Ukulele eingestellt ist. Das GerĂ€t sollte folglich einer C- oder D-Stimmung entsprechen. Das GerĂ€t ist gĂŒnstig, genau und fĂŒr StörgerĂ€usche unanfĂ€llig, weshalb es sich sowohl fĂŒr AnfĂ€nger als auch Profis eignet.
Wie halte ich eine Ukulele richtig?
RechtshĂ€nder halten den Korpus des Instruments mit der rechten Hand locker zwischen HĂŒfte und Brustkorb, sodass das die Ukulele unter dem rechten Arm eingeklemmt ist. Die rechte Hand schlĂ€gt die Saiten an, wĂ€hrend die linke Hand den Hals der Ukulele umfasst und die entsprechenden Akkorde greift. Mit einem Plektrum lassen sich die Saiten unkompliziert anschlagen. Das Instrument kann sowohl im Sitzen als auch im Stehen gespielt werden. Ein Gurt erleichtert die Handhabung. GrundsĂ€tzlich gilt, dass die Haltung bequem und entspannt sein soll. Als nĂ€chstes lernen Sie
BerĂŒhmte Lieder auf der Ukulele
ZunĂ€chst sollten Sie das Lesen der Grifftabellen oder auch Tabulatur lernen: Die senkrechten Linien eines Diagramms stehen fĂŒr die Saiten der Ukulele. Die Punkte geben an, an welcher Stelle die Saiten heruntergedrĂŒckt werden sollen.
Die folgenden Lieder eignen sich aufgrund des Tempos und der Einfachheit der Akkorde bestens, um einen Einstieg in das Ukulele-Spiel zu finden. In den meisten FĂ€llen bedarf es nicht mehr als zehn Minuten, um die ersten Akkorde und Lieder zu lernen.
- âSomewhere over the rainbowâ
- âHappy Birthdayâ
- âLa vie en roseâ
- âIâm yoursâ
- âTake me home, country roadsâ
- âĂber den Wolkenâ
- âLet it beâ
- âBlowinâ in the windâ
- âKnockinâ on heavenâs doorâ
Wer sich anderen Liedern widmen möchte, findet online weitere Tabulaturen und Noten fĂŒr Ukulelen. FĂŒr Fortgeschrittene empfehlen sich die StĂŒcke folgender KĂŒnstler: Ernest Kaai, Benny Nawahi, John Kameaaloha Almeida, Bill Tapia und Herb Ohta. Wer sich mit den ganz groĂen Meistern des Ukulelespiels messen möchte, kann sich der Werke von Roy Smeck, Eddie Kamae, Cliff Edwards, Jake Shimabukuro, Julia Nunes, Taimane Gardner oder Israel Kamakawiwoâole annehmen. Sie verhalfen dem Instrument zu seiner heutigen PopularitĂ€t.
WeiterfĂŒhrende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Ukulelen nicht selbst getestet.
Das Musikportal bonedo.de fĂŒhrte 2018 einen Test der Serie Kai Ukulele 20 durch. Die Tester bewerteten die Details, die Verarbeitung, die Bespielbarkeit und den Sound der drei Ukulelen in den GröĂen Sopran, Konzert und Tenor. Dabei fiel auf, dass sich alle drei Typen rein qualitativ nur geringfĂŒgig voneinander unterscheiden. Die VielfĂ€ltigkeit der Baureihe macht sich im Klangerlebnis bemerkbar.
Die 20er Serie von Kai, was im Hawaiianischen âWasserâ oder âMeerâ bedeutet, erhielt im Test ein gutes QualitĂ€tsurteil. Mit vier von fĂŒnf möglichen Punkten beurteilten die Tester die Ukulelen-Reihe als durchaus empfehlenswert. Die Instrumente boten im Test einen sehr guten und charakteristischen Klang. Das zusĂ€tzliche, seitliche Schallloch sorgt den Testern zufolge nicht nur fĂŒr eine direkte Klangprojektion, sondern ist auch ein optischer Hingucker. Der Korpus besteht aus laminiertem Walnuss-Holz, der Hals aus Nato, das Griffbrett sowie der Steg sind aus Morado gefertigt. Die Ukulelen ĂŒberzeugen mit einem ansprechenden Design und einer guten Verarbeitung. Eine verbaute Halterung erleichtert das Befestigen eines Gurtes.
Einzig leichte IntonationsschwĂ€chen und fehlender Feinschliff an den Bundkanten fĂŒhrten im Test zu einem Punktabzug. Die Ukulelen aus dem Test sind bereits fĂŒr unter 100 Euro zu haben. Sie eignen sich sowohl als Einsteigermodelle fĂŒr AnfĂ€nger als auch als kostengĂŒnstige Alternative fĂŒr Fortgeschrittene.
Im Jahr 2013 veröffentlichte die Internetseite ukulele-arts.com einen Test von 12 Ukulelen. Der Tester der Instrumente legte vor allem Wert auf dessen Verarbeitung und Optik sowie Bespielbarkeit und Klang. Das Fazit lautet, dass keines der Modelle im Test negativ auffiel. Alle Test-Ukulelen sind aufgrund ĂŒberzeugender Ergebnisse empfehlenswert und zu unterschiedlich, um einen Testsieger zu bestimmen. Die Wahl des Favoriten hĂ€nge von den persönlichen PrĂ€ferenzen ab.
FĂŒnf Modelle werden im Test Einsteigern empfohlen. Die Baton Rouge UR 4-S bietet einen guten Klang und einfache Spielbarkeit. Die BrĂŒko No. 6 ist hervorragend verarbeitet, sehr stabil und langlebig. Zudem hat sie einen individuellen Klang. Die Kiwaya KS-0 ist anfĂ€ngerfreundlich und leicht zu bespielen, da die AbstĂ€nde zwischen den Saiten etwas gröĂer als ĂŒblich sind. Allerdings ist sie verhĂ€ltnismĂ€Ăig teuer fĂŒr eine laminierte Ukulele. Die Ohana SK-10S hingegen ist sehr preiswert, dafĂŒr allerdings schlicht verarbeitet. Im Gegensatz dazu steht die Uluru I, die mit einer hochwertigen Verarbeitung im Test punktet und sich auch fĂŒr Fortgeschrittene eignet.
Abb. 1â11: © Netzvergleich