Ultraschallreiniger Kaufberatung: So wÀhlen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in KĂŒrze
  • Ultraschallreiniger sĂ€ubern unterschiedliche GegenstĂ€nde mithilfe von hochfrequenten Ultraschallwellen.
  • GegenstĂ€nde wie Brillen, Schmuck oder Discs können in Minutenschnelle auch von kleinteiligstem Schmutz befreit werden.
  • Spezielle Halterungen am GerĂ€t sowie eine Timer-Funktion vereinfachen die Reinigung.
  • Die Reinigung verlĂ€uft umweltfreundlich und materialschonend.

Was ist ein Ultraschallreiniger?

Ultraschallreiniger befreien verschiedene GegenstĂ€nde mithilfe von Ultraschallwellen von kleinsten Staubpartikeln. OptikerInnen verwenden sie beispielsweise, um Brillen – sowohl das Gestell als auch die GlĂ€ser – wieder wie neu aussehen zu lassen. Der Vorgang entfernt den Schmutz, der unter UmstĂ€nden auch Bakterien enthĂ€lt, selbst aus Vertiefungen sowie von Schraubwindungen. Eine so grĂŒndliche Reinigung ist hĂ€ndisch unmöglich.

GegenstĂ€nde, die gereinigt werden sollen, werden in eine Wanne aus Edelstahl gelegt. Diese wird bis zu einer bestimmten Höhe mit Wasser und einer speziellen ReinigungsflĂŒssigkeit gefĂŒllt. Der Reiniger besitzt einen eingebauten Ultraschallgenerator, der wiederum ĂŒber ein Schwingungen erzeugendes System mit der Wanne verbunden ist. Durch Stromzufuhr entsteht ein elektromagnetischer Impuls, der hochfrequente, nicht hörbare Schallwellen erzeugt. Sobald die ReinigungsflĂŒssigkeit in Schwingung versetzt ist, entstehen leichte Vibrationen an der WasseroberflĂ€che. In diesem Video wird die Funktionsweise kurz und knapp gut veranschaulicht:

Durch die Schwingungen löst sich der Schmutz. AlltĂ€gliche Verunreinigungen wie Staub oder Fett werden so innerhalb weniger Minuten entfernt. Auch viele Ablagerungen, die sich ĂŒber lange Zeit angesammelt haben, gehören dank dieser Methode der Vergangenheit an.

Die Ultraschallreiniger erzeugen die Schallwellen in einer bestimmten Frequenz, die fĂŒr den Menschen nicht hörbar ist. Bei den meisten handelsĂŒblichen GerĂ€ten liegt sie zwischen 35 und 50 Kilohertz. Je höher dieser Wert ist, desto kleiner sind die gebildeten BlĂ€schen und desto schonender fĂ€llt die Reinigung aus. Mit einer niedrigen Frequenz lassen sich bereits grobe Verschmutzungen entfernen. Empfindliche oder filigran gearbeitete Teile dagegen sollten mit einem hohen Frequenzwert bearbeitet werden.

SĂ€uberung mit Kavitation und Mikrojets

Der exakte Prozess, mit der die Reinigung vonstattengeht, nennt sich Kavitation – die Entstehung und Implosion von GasblĂ€schen. Sie bilden sich durch die Vibration, verursacht durch die Ultraschallwellen, in der FlĂŒssigkeit. Treffen die BlĂ€schen auf ein festes Objekt, implodieren sie und lösen den Schmutz. Die dabei entstehenden mikroskopisch kleinen Strömungen werden als Mikrojets bezeichnet.

Die Wanne des Ultraschallreinigers fĂŒllen Sie bis zu einer bestimmten Höhe mit einer ReinigungsflĂŒssigkeit. Diese besteht zum grĂ¶ĂŸten Teil aus Wasser sowie aus einem Reinigungskonzentrat, das Sie separat erwerben können. In welchem VerhĂ€ltnis Sie die beiden Komponenten mischen, entnehmen Sie den Herstellerangaben. In der Regel liegt es etwa bei einem Esslöffel Konzentrat auf 100 Milliliter Wasser, aber besonders bei gröberen Verschmutzungen kann die Konzentration gern etwas höher ausfallen.

Leitungswasser ist fĂŒr den Ultraschallreiniger generell gut geeignet. Wohnen Sie jedoch in einer Region, in der Wasser mit sehr hohem Kalkgehalt aus dem Hahn kommt, sollten Sie auf destilliertes Wasser zurĂŒckgreifen. Auch einen Spritzer sanftes SpĂŒlmittel dĂŒrfen Sie hinzufĂŒgen, wenn die Verschmutzungen hartnĂ€ckig sind. Die GerĂ€te sind sowohl fĂŒr kaltes als auch heißes – jedoch nicht kochendes – Wasser geeignet. Warme ReinigungsflĂŒssigkeit entfernt den Schmutz schneller.

Ultraschallreiniger Brillenreinigung
Mithilfe eines Ultraschallreinigers wird Ihre Brille im Nu wieder sauber.

Sie mĂŒssen die ReinigungsflĂŒssigkeit nicht nach jedem Vorgang wechseln. Besonders wenn Sie mehrere GegenstĂ€nde hintereinander reinigen, können Sie spontan abwĂ€gen, ob ein Austausch nötig ist. Achten Sie darauf, ob das Wasser erkennbar schmutzig geworden ist – spĂ€testens dann ist es Zeit fĂŒr einen Austausch.

Vorteile eines Ultraschallreinigers

Da keine chemischen Reinigungsmittel zum Einsatz kommen, sind Ultraschallreiniger Ă€ußerst umweltfreundlich. Gleichzeitig reinigen sie durch den Vorgang der Kavitation sehr materialschonend. Die Reinigung erfolgt gleichmĂ€ĂŸiger und schneller als mit einem Lappen oder einer BĂŒrste. Zudem ist der Anschaffungspreis meist ĂŒberschaubar und rentiert sich bei regelmĂ€ĂŸigem Gebrauch schnell.

Was kann mit einem solchen GerÀt gereinigt werden?

Ultraschallreiniger sind vielseitig einsetzbar. Sie können unter anderem Ihre Brille samt Gestell, wasserdichte Armbanduhren, Discs wie DVDs oder Blu-Rays, Schmuck und Besteck aus Edelmetall sowie Zahnspangen beziehungsweise Zahnersatz sĂ€ubern. Generell sind die GerĂ€te fĂŒr eine Reinigung von GegenstĂ€nden aus Metall, Keramik, Glas und Kunststoff geeignet.

Ultraschallreiniger Silber Reinigung
Vorher und nachher: Silberbesteck kommt mit einer Ultraschallreinigung zu neuem Glanz.

Das GerĂ€t spielt seinen großen Trumpf bei der Reinigung von schwer zugĂ€nglichen Stellen aus. Kettenglieder von Halsketten oder Scharniere von Brillengestellen können kaum von Hand geputzt werden – dafĂŒr sind diese Bereiche zu kleinteilig verarbeitet. Mit einem Ultraschallreiniger ist eine schonende und grĂŒndliche Reinigung jedoch kein Problem. Empfindliche und filigran gefertigte StĂŒcke können schon mit einer geringen Reinigungsleistung erfolgreich bearbeitet werden.

Portable Ultraschallreiniger sind wahre Allzweckwaffen und können sichtbaren Schmutz von allen möglichen GegenstĂ€nden entfernen sowie Bakterien zumindest teilweise abtöten. Die als UltraschallstĂ€be bekannten Modelle sind fĂŒr unterwegs gut geeignet und reinigen auch WĂ€sche, Kinderspielzeug und sogar GemĂŒse, wie dieses Video von Galileo zeigt:

WofĂŒr ist ein Ultraschallreiniger nicht geeignet?

Naturmaterialien wie Holz oder Leder gehören nicht in ein solches GerĂ€t. Außerdem könnten die Schallwellen das Uhrwerk von Automatikuhren beschĂ€digen, selbst wenn diese wasserdicht sind. GegenstĂ€nde mit verkratzter OberflĂ€che – also unter UmstĂ€nden auch BrillenglĂ€ser oder CDs – sollten ebenfalls nicht mit diesem GerĂ€t bearbeitet werden, da die Gefahr besteht, dass die Kratzer sich vertiefen. Durch die Behandlung im Ultraschallreiniger kann sich Modeschmuck verfĂ€rben beziehungsweise die Legierung abblĂ€ttern.

FĂŒr den Ultraschallreiniger geeignet
  • Brillen und Sonnenbrillen
  • Wasserdichte Uhren
  • CDs/DVDs/Blu-Ray-Discs
  • Schmuck
  • Metallbesteck
  • Zahnersatz/-spangen
  • MĂŒnzen
  • Rasierklingen
FĂŒr den Ultraschallreiniger nicht geeignet
  • Holz
  • Leder
  • Textilien
  • Perlen und Edelsteine
  • Modeschmuck
  • Kontaktlinsen
  • GegenstĂ€nde mit Kratzern
  • GegenstĂ€nde mit Lackierungen oder Farbschicht

Manche Materialien sind fĂŒr den Ultraschallreiniger nicht geeignet und können darin sogar beschĂ€digt werden.

FĂŒr wen ist ein Ultraschallreiniger sinnvoll?

Ein Ultraschallreiniger gehört nicht gerade zu den standardmĂ€ĂŸigen HaushaltsgegenstĂ€nden. Aufgrund seiner Vielseitigkeit, der schnellen ReinigungsvorgĂ€nge und des mitunter erschwinglichen Anschaffungspreises kann er aber fĂŒr viele Personen eine nĂŒtzliche Investition sein; besonders wenn sie einige der oben genannten GegenstĂ€nde besitzen.

BrillentrĂ€gerInnen, die beispielsweise draußen arbeiten oder an der ArbeitsstĂ€tte hoher Staubentwicklung ausgesetzt sind, können ihre Brille dank Ultraschallreiniger mit wenig Aufwand zu Hause sĂ€ubern und mĂŒssen dafĂŒr nicht zum Optiker beziehungsweise zur Optikerin. Auch wer viel Schmuck besitzt oder hĂ€ufiger gebrauchten Schmuck kauft, findet fĂŒr das GerĂ€t regelmĂ€ĂŸig Anwendung.

In WerkstĂ€tten oder Kunstateliers finden sich zahlreiche GegenstĂ€nde, die mit einem Ultraschallreiniger gesĂ€ubert werden können. Auch fĂŒr SammlerInnen von Schmuck, MĂŒnzen, Waffen oder anderen KunstgegenstĂ€nden ist ein solches GerĂ€t eine sinnvolle Anschaffung. Im professionellen Bereich werden die Reiniger nicht nur beim Optiker, sondern auch in Laboren sowie Nagel- und Tattoostudios zur SĂ€uberung verschiedener GerĂ€te und Utensilien genutzt.

Ultraschallreiniger MĂŒnzsammlung
MĂŒnzsammlungen wirken nach einem Durchgang im Ultraschallreiniger wie frisch poliert.

Große Ultraschallreiniger mit einem Fassungsvermögen von sechs Litern können fĂŒr Motorenteile von Autos oder MotorrĂ€dern genutzt werden, um diese von Ölresten oder anderem Schmutz und sogar Rost zu befreien. Wenn Ecken und Löcher ansonsten nicht oder nur mĂŒhevoll per Hand gereinigt werden können, arbeitet das ReinigungsgerĂ€t sehr viel genauer und sorgt bei Muttern und ZahnrĂ€dern, aber auch großen Teilen fĂŒr neuen Glanz. HartnĂ€ckiger Schmutz wird zumindest gelöst, sodass er im Anschluss einfach mit einem nassen Tuch endgĂŒltig entfernt werden kann.

Unterschiede unter den Ultraschallreinigern

Die GerĂ€te kommen mit unterschiedlich großen Reinigungswannen. Bedenken Sie beim Kauf also, was Sie sĂ€ubern wollen. Eine zu kleine Wanne kann zur Folge haben, dass Sie mehrere ReinigungsvorgĂ€nge durchfĂŒhren mĂŒssen. Eine zu große Wanne erfordert mehr Wasser, vor allem aber eine höhere Leistung. Es gibt kleine Modelle mit einem Fassungsvermögen von etwa einem halben Liter, grĂ¶ĂŸere Modelle fĂŒr den privaten Gebrauch fassen vier Liter oder mehr. Achten Sie auch auf die Leistung. Je mehr FlĂŒssigkeit das GerĂ€t fasst, desto höher sollte die Leistung sein: Pro Liter sind etwa 50 Watt sinnvoll, um einen effizienten Reinigungsvorgang zu gewĂ€hrleisten.

Kosten

Einige Ultraschallreiniger sind bereits fĂŒr etwa 40 Euro erhĂ€ltlich. GrĂ¶ĂŸere und funktionsreichere Versionen kosten oft 100 Euro und mehr. FĂŒr den gelegentlichen Gebrauch sollte Ihnen ein kleineres GerĂ€t ausreichen. Wer den Reiniger regelmĂ€ĂŸig nutzt, etwa im Rahmen eines Sammlerhobbys oder einer kĂŒnstlerischen TĂ€tigkeit, ist gut damit beraten, ein GerĂ€t mit vielen Funktionen zu wĂ€hlen. Ein höherer Preis kann sich schnell rentieren, da Sie dafĂŒr ein grĂ¶ĂŸeres Wannenvolumen oder mehr Zubehör erhalten.

Zubehör

Es wird empfohlen, wĂ€hrend des Betriebs keine GegenstĂ€nde direkt auf den Grund der Edelstahlwanne zu legen, da dies zu SchĂ€den am GerĂ€t fĂŒhren kann. Zu diesem Zweck wird mit den Reinigern in der Regel ein kleiner Metallkorb mitgeliefert. Dieser wird vor dem Start einfach in die Wanne gehĂ€ngt und dient als Ablage. FĂŒr manche Utensilien wie Discs oder Uhren gibt es spezielle Halterungen. Wenn Sie besonders kleine Teile reinigen möchten, sollten Sie auf ein engmaschiges Sieb achten.

Durch ein Sichtfenster können Sie den Vorgang beobachten. DarĂŒber hinaus lassen sich die meisten GerĂ€te einfach bedienen. Mehr als einen Ein- und Ausschaltknopf sowie einen Timer zur Einstellung der Reinigungsdauer benötigen Sie nicht. Voreingestellte Programme laufen zwischen 90 Sekunden und 10 Minuten. Hochwertige Modelle lassen oft auch einen Dauermodus zu, was fĂŒr den Privatgebrauch aber eigentlich nicht notwendig ist.

Ebenfalls können Sie bei Modellen mit umfangreicher Ausstattung eine WĂ€rmefunktion finden. Diese ist nicht immer nötig, da die Ultraschallreiniger auch mit heißem Wasser gefĂŒllt werden können. Wenn Sie jedoch eine Wasserladung mehrfach nutzen und mit warmen Temperaturen die Reinigungsleistung erhöhen wollen, bietet sich eine Heizung an.

Warn- und Pflegehinweise

Tauchen Sie wĂ€hrend der Reinigung nicht Ihre HĂ€nde in die FlĂŒssigkeit, da die Ultraschallwellen die Haut und sogar das Knochengewebe angreifen kann. Starten Sie auch keinen Reinigungsvorgang mit leerer Wanne. Dies kann die elektromagnetischen Elemente im GerĂ€t nachhaltig schĂ€digen. Ebenso wenig sollten Sie der ReinigungsflĂŒssigkeit Salze, SĂ€uren oder chemische Substanzen beifĂŒgen. Reinigen Sie die Edelstahlwanne und den Korb regelmĂ€ĂŸig mit warmem Wasser und einem Lappen, da sonst Kalkablagerungen entstehen könnten. Nutzen Sie aber keine Stahlwolle oder aggressive Reiniger, damit Sie die OberflĂ€che nicht beschĂ€digen.

Nach einiger Zeit kommt es bei den Ultraschallreiniger zum sogenannten Kavitationsfraß, der sich herauszögern, aber langfristig nicht vermeiden lĂ€sst. Die Schallwellen beeintrĂ€chtigen die OberflĂ€che der Reinigungswanne. Wenn Sie hĂ€ufiger mit niedriger Frequenz reinigen, also fĂŒr gröbere Verschmutzungen, ist die Kavitation umso höher und die SchĂ€den können frĂŒher entstehen. Die Folge ist eine geringere Reinigungsleitung und im schlimmsten Fall eine undichte Reinigungswanne. Eine lĂ€ngere Haltbarkeit können Sie erreichen, wenn sie hĂ€ufiger in hoher, schonender Frequenz reinigen, wie es auch fĂŒr empfindliche Teile empfohlen ist.

WeiterfĂŒhrende Testberichte

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Ultraschallreiniger nicht selbst getestet.

Weder die Stiftung Warentest noch ÖKO-TEST oder ein anderes unabhĂ€ngiges Testportal widmete sich bisher einem Test von Ultraschallreinigern. Das ist allerdings wenig ĂŒberraschend, da die GerĂ€te keine alltĂ€glichen GegenstĂ€nde sind, die sich in vielen Haushalten vorfinden lassen. Sie werden meist in speziellen Bereichen regelmĂ€ĂŸig angewendet oder fĂŒr den betrieblichen Gebrauch angeschafft. Wer Interesse an einer Anschaffung hat, kann sich jedoch mit wenig Aufwand im Internet einen Überblick ĂŒber angebotene Modelle schaffen. Kundenrezensionen bieten zudem die Möglichkeit, Kaufkriterien wie Modelldaten, Lieferumfang und Preis-Leistungs-VerhĂ€ltnis schnell einzusehen und zu bewerten.

Zur Reinigung von Kleidung sind Ultraschallreiniger in handlicher Stiftform geeignet. Eine vollstĂ€ndige Fleckentfernung sollten BenutzerInnen jedoch nicht erwarten, wie ein Test der Stiftung Warentest zu diesem Thema zeigt. Drei Modelle von Sharp, AEG und Cleanmaxx mit Preisen zwischen 20 und 75 Euro wurden hier unter die Lupe genommen – allesamt mit mangelhaftem Ergebnis, was vor allem daran lag, dass die Flecken eben nicht restlos entfernt werden konnten.


Video 1: © BANDELIN / YouTube | Abb. 1: © wsf-f / stock.adobe.com | Abb. 2: © PhotoSG / stock.adobe.com | Video 2: © Galileo / YouTube | Abb. 3: © Anton Gvozdikov / stock.adobe.com