WLAN-Router Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt
- Das Wichtigste in Kürze
- Ein WLAN-Router versorgt onlinefähige Endgeräte mit drahtlosem Internet.
- Die Modelle unterscheiden sich bezüglich Reichweite, Geschwindigkeit, Sicherheit und diverser Sonderfunktionen.
- Einige Modelle verfügen über eine Festplatte, wodurch der Router zum Medienserver im Heimnetzwerk wird.
- Viele Mobilgeräte verfügen über keine LAN-Schnittstelle und benötigen drahtlose Verbindungswege wie WLAN.
- Zusatzfunktionen wie Anrufbeantworter, VPN-Option oder die Möglichkeit, Gästen einen zeitlich begrenzten, separaten Zugang zum Internet zu gewähren.
Was ist ein WLAN-Router?
Die Abkürzung WLAN steht für „Wireless Local Area Network“. Die deutsche Entsprechung ist „drahtloses lokales Netzwerk“. „Lokal“ ist es, weil es sich um ein räumlich begrenztes Funknetzwerk handelt, beispielsweise im eigenen Haushalt oder in Büroräumlichkeiten.
Ein Router leitet Daten des Internet-Providers an andere Geräte, wie Smartphones, Tablets und Laptops weiter. Bei klassischen Routern geschieht die Datenübertragung per LAN-Kabel. Da viele mobile Geräte wie beispielsweise Smartphones aber über keine LAN-Schnittstelle verfügen, sind sie auf die Datenübertragung per Funk angewiesen: Nutzer benötigen hierfür einen WLAN-Router. Es handelt sich um eine Kombination aus Wireless Access Point (WAP). Switch und Router, die das heimische Netzwerk mit dem Internet verbindet.
Grundvoraussetzung für ein solches Funknetz ist ein Breitbandanschluss eines Internet-Providers. Das Internetsignal kommt entweder über die Telefonleitung oder einen TV-Kabelanschluss in den Haushalt. Um die Daten in ein Funknetz zu übertragen, ist ein WLAN-Router notwendig. Der Router empfängt das Signal per Kabel und leitet es per Funk an elektronische Geräte wie Desktop-Computer, Laptops, Tablets und Smartphones weiter. Der Router funkt permanent auf einer oder mehreren Frequenzen.
Die Verbreitung solcher WLAN-Netze steigt, denn elektronische Gadgets mit Internetanbindung werden immer beliebter. Mobilität gewinnt zunehmend an Bedeutung. Waren vor 10 bis 20 Jahren noch stationäre Geräte (vor allem Computer) bestimmend, verschiebt sich das Gleichgewicht zunehmend zu mobilen Endgeräten, mit denen Nutzer online gehen. Darüber hinaus steuern Nutzer moderne Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen, Heizungen und Kühlschränke vom Computer oder Smartphone aus; letzteres sogar von unterwegs.
Wie viele Geräte können Nutzer mit einem WLAN-Router koppeln?
Das Besondere an einem WLAN-Router ist, dass Nutzer sehr viele Endgeräte verbinden können. Waren es bei sehr alten Routern noch 15 Geräte, können moderne WLAN-Router inzwischen mit mehreren hundert Geräten gleichzeitig kommunizieren. Ab einer zu großen Anzahl müssen Anwender aber Geschwindigkeitseinbußen hinnehmen, da die verfügbare Bandbreite, die sich je nach Vertrag und Router-Modell unterscheidet, auf allen Geräten verteilt werden muss.
Früher komplizierte Verkabelung, heute All-in-one-Geräte
Waren vor einigen Jahren für eine Internetverbindung noch mehrere Geräte wie ein Modem, Switch, Router und potentiell sogar noch ein Splitter nötig (bei analogen sowie ISDN-Telefonanschlüssen), so sind dank IP-Telefonie heute fast alle modernen WLAN-Router Multifunktionsgeräte, die sämtliche dieser Aufgaben bündeln. Das WLAN-Netzwerk ist daher bequem mit WLAN-Router mit integriertem DSL-Modem betreibbar. Ihre Installation ist einfacher, eine Abstimmung oder Einrichtung zwischen verschiedenen Geräten entfällt, Platz sparen sie obendrein: Ein moderner WLAN-Router ist nicht größer als ein Taschenbuch (Sende- und Empfangsantennen nicht eingerechnet).
WLAN-Router übernimmt Vielzahl an Aufgaben
Der Begriff Router kommt vom sogenannten „Routing“, also der korrekten Zustellung von Datenpaketen innerhalb eines Netzwerks. Der WLAN-Router sendet und empfängt dabei Datenpakete. Die mit dem WLAN-Router verbundenen Geräte können beispielsweise Desktop-PCs, Notebooks, Drucker oder TV-Geräte sein. Zudem können Anwender Peripherie-Geräte wie externe Festplatten oder USB-Sticks anschließen. Praktisch sind auch die Einrichtungsassistenten, die das Onlinegehen in wenigen Minuten ermöglichen. Früher mussten die damals noch notwendigen Einzelkomponenten miteinander kompatibel sein und mühsam händisch konfiguriert werden.
Gründe für einen eigenen Router
In vielen Internet-Tarifen der bekannten Internet-Provider (Deutsche Telekom, 1&1, Vodafone, O2) ist bereits ein WLAN-Router inkludiert. Kunden kaufen ihn zu Vertragsbeginn, mieten ihn für die Dauer der Nutzung oder bezahlen ihn in monatlichen Raten ab. Eine andere Option besteht darin, einen „freien“, also nicht vom Internet-Provider gestellten WLAN-Router zu erwerben und diesen mit den Kunden-Zugangsdaten des Providers einzurichten. Warum das durchaus Sinn ergibt, erklären wir im Folgenden.
Größere Funktionsvielfalt
Moderne WLAN-Router bieten eine Vielzahl an Funktionen wie Anrufbeantworter, VPN-Option oder der Möglichkeit, Gästen einen zeitlich begrenzten, separaten Zugang zum Internet zu gewähren. Die von den Providern gelieferten Geräte haben in der Regel einen kleineren Funktionsumfang. Das liegt darin begründet, dass die für die breite Masse konzipiert wurden, die sich nicht ausgiebig mit der Technik beschäftigen will, sondern im Idealfall der Aufbauanleitung folgen und dann nie mehr etwas mit dem Router zu tun haben will. Wir richten uns dagegen an Leser, die eben mindestens einen Schritt weitergehen möchten: Sie wollen sich durch Menüs klicken, Individualisierungen vornehmen und Soft- und Hardware auf die eigenen Bedürfnisse abstimmen. Anwender, die viel surfen und gerne die Möglichkeit haben – möglicherweise auch zu einem späteren Zeitpunkt – weitere Funktionen auszuprobieren und vielleicht langfristig zu nutzen, sollten daher die Anschaffung eines eigenen WLAN-Routers ohne Herstellerbranding in Betracht ziehen.
DNS – Was ist das?
Das Domain Name System (DNS) dient der Namensauflösung, grob der Zuweisung einer Domain zu ihrer IP. Internetnutzer kennen in der Regel nur den Namen der Domain, der viel einfacher zu merken ist als eine Nummernfolge. DNS macht aus dem Domainnamen dann schließlich die IP, so dass die Internetadresse aufgerufen werden kann.
Freie Wahl der DNS-Server
Ist die Internetverbindung sehr langsam, kann das in Einzelfällen an den DNS-Einstellungen der Provider liegen. Sie legen fest, über welche Route der Datenverkehr bis zur gewünschten Website abläuft. Die Einstellung können Anwender bei den meisten WLAN-Routern, die von ihrem Internet-Provider als Teil des Vertragspakets mitgeliefert werden, nicht ändern. „Freie“ Router bieten hingegen ein großes Plus an Flexibilität: Nutzer legen den gewünschten DNS-Server optional selbst fest. Sie können statt des empfohlenen DNS-Servers des Internet-Providers beispielsweise den Google-DNS-Server nutzen und darauf spekulieren, eine schnellere Verbindung zu erlangen. Das bedeutet ein deutlich größeres Maß an Freiheit und Selbstbestimmung. Sie als Endnutzer sollten sich aber darüber im Klaren sein, dass die Benutzung eines bestimmten DNS-Servers auch mit dessen Datenschutz-Bestimmungen einhergeht. So kann der Betreiber verfolgen, welche Seiten Sie besuchen.
Fernzugriff auf den WLAN-Router
WLAN-Router bieten Ihnen neben vielen anderen nützlichen Funktionen auch einen Remote-Zugriff. Sie – oder auf Wunsch auch andere Nutzer – können also aus der Ferne auf Ihren Router zugreifen. Das bringt einige praktische Vorteile mit sich, von denen hier einige genannt seien. Sie benötigen Hilfe bei der Konfiguration, jemand soll „von außen“ Hilfestellung geben. Sie möchten Fehler auf dem WLAN-Router einer anderen Person beheben, beispielweise eines Verwandten oder eines Arbeitskollegen. Sie möchten von einem mit ihrem WLAN-Router verbundenen Speichermedium Dateien, zum Beispiel Fotos oder Musik, abrufen. Oder Sie sind Administrator eines Remote-Netzwerkes. Die von Internet-Providern mitgelieferten WLAN-Router-Modelle bieten einen Remote-Zugriff oftmals nicht an. Für die Funktion bekannt wurden die FRITZ!Box-Modelle des Berliner Herstellers AVM. Aber auch viele Modelle anderer Anbieter verfügen inzwischen über einen Remote-Zugriff. Vergleichen lohnt sich!
Schnellerer Zugriff auf Sicherheitsupdates
Beim Thema Sicherheit gibt es bei den von den Providern bereitgestellten Modellen, wie dem Telekom Speedport, einen entscheidenden Nachteil. Die Provider liefern die wichtigen Patches, die Sicherheitslücken schließen, in der Regel später aus als Hersteller „freier“ Geräte, wie AVM, Netgear, Asus oder TP-Link. Solche Firmware-Updates installieren sich im Regelfall ohne Zutun des Nutzers direkt nach Erscheinen selbst. Schnelle Updates sind von immenser Wichtigkeit: Eine Schwachstelle im Betriebssystem des Routers bedeutet auch gleichzeitig immer, dass die aufgebauten Internetverbindungen anfälliger für Hackerangriffe sein können – gerade bei sicherheitsrelevanten Anwendungen wie Online-Banking ist das sehr gefährlich.
Ausstattung und Schnittstellen
Interessenten sollten bei der Wahl eines Modells auf verschiedene Ausstattungsmerkmale und Anschlüsse achten. Eine USB-Schnittstelle ist beispielsweise wichtig, sofern Nutzer Inhalte im Netzwerk streamen möchten. Eine WPS-Taste erleichtert die Verbindungsherstellung zum Router erheblich. Wir zählen die wichtigsten Ausstattungsmerkmale auf.
Gigabit-Ethernet-Ports
Hinter dieser Bezeichnung verbergen sich LAN-Schnittstellen mit einem Durchsatz von 100 Megabit pro Sekunde. Auch bei einem WLAN-Router haben derlei Schnittstellen für kabelgebundenes Internet unbedingt ihre Berechtigung: Es bietet sich an, Geräte, die in unmittelbarer Nähe zum Router stehen und häufig Verwendung finden, mit dem LAN-Kabel anzuschließen. Die kabelgebundene Verbindungsart ist generell schneller und ausfallsicherer als die kabellose. Da insbesondere Spielkonsolen und Smart TVs auf stabile Datenströme anwiesen sind, etwa beim Onlinespielen und Streamen, bietet sich die LAN-Verbindung an, während mobile beziehungsweise weiter vom Router entfernt stehende Geräte vom WLAN profitieren.
RJ11- und TAE-Telefonanschluss
Die RJ11- und TAE Telefonanschlüsse dienen dazu, analoge und ISDN-Festnetztelefone mit dem Router zu verbinden. Sofern Nutzer einen entsprechenden Vertrag abgeschlossen haben, führen sie Telefonate über die Voice-over-IP-Funktion durch. Nutzer koppeln des Weiteren schnurlose DECT-Telefone mit vielen Router-Modellen per Funk. Dann ist ein kabelgebundener Anschluss hinfällig.
WPS-Taste
Die Abkürzung „WPS“ steht für „Wi-Fi Protected Setup“. Es ist ein Verfahren zum vereinfachten Verbinden des WLAN-Routers mit Endgeräten wie Repeatern oder WLAN-fähigen Druckern. Die jeweiligen Geräte werden dazu per Knopfdruck gekoppelt. Die lästige Eingabe des Sicherheitscodes entfällt.
WLAN-an-aus-Taste
Einige Modelle verfügen über einen Knopf, über den Anwender das WLAN-Netz deaktivieren können, ohne den ganzen Router ausschalten zu müssen. Die Funktion bietet sich für vorübergehende Phasen der Nichtnutzung an, etwa wenn der Anwender für ein Wochenende nicht anwesend ist.
USB-Schnittstellen
Das Gerät sollte über mehrere USB-Schnittstellen, davon mindestens eine im aktuellen USB-3.0-Standard, verfügen. An sie schließen Nutzer USB-Sticks oder externe Festplatten an, um Dateien im kompletten Netzwerk zu streamen. Sie nutzen sie also als Netzwerkspeicher. Auch die Einbindung eines NAS ist möglich.
Network Attached Storage (NAS)
Ein Network Attached Storage bezeichnet einen einfach bedienbaren Dateiserver. Dieser wird von Nutzern eingesetzt, um ohne großen Aufwand eine externe und große Speicherkapazität innerhalb eines Funknetzwerkes bereitzustellen.
Sicherheit und Bedienung
Auch in puncto Sicherheit und Software sollten Sie einige Punkte beachten: So ist eine gute Firewall ebenso unerlässlich wie die Verschlüsselung der Funkverbindung und das Einrichten eines sicheren Passwortes für den Administratorbereich.
IPv6-Unterstützung
Jeder Website und jedem internetfähigen Gerät – etwa Computer oder Smartphone – wird eine IP-Adresse zugeordnet. Dabei handelt es sich um eine IP-Adresse nach dem älteren Standard Internet Protocol Version 4 (IPv4). Dieses Netzwerkprotokoll regelt die Übertragung und Vermittlung von Datenpaketen, sodass beim Aufrufen einer Website auch der gewünschte Inhalt beim Nutzer auf dem Bildschirm erscheint. Bei der Einführung des Protokolls hielt man die technisch begründete Obergrenze der verfügbaren IP-Adressen von knapp über vier Milliarden für vollkommen ausreichend.
Als der Standard Anfang der 1980er-Jahre verabschiedet wurde, war die rasende Verbreitung des Internets und der internetfähigen Devices noch nicht absehbar. Da die Adressen inzwischen knapp werden, etabliert sich nach und nach der Nachfolgestandard IPv6. Hier sind beinahe unendlich viele dieser Nummernkombinationen verfügbar.
Firewall: Datenverkehr überwachen
Die allermeisten Geräte verfügen über eine Firewall, die sämtlichen eingehenden Datenverkehr filtert und Schadsoftware aussperrt. Dafür prüft sie den Inhalt eingehender Datenpakete, isoliert schadhaften Code und verhindert auf diese Weise unautorisierten Zugriff auf das Gerät. So ist die Chance, dass Würmer oder Viren den Computer befallen, deutlich geringer.
Passwortgeschützter Administrator-Bereich
So gut wie alle WLAN-Router verfügen über einen passwortgeschützten Administrator-Bereich. Hier nehmen Nutzer Einstellungen bezüglich der Verbindungsdaten und der Gerätesicherheit vor.
Sichere Passwörter
Sie sollten darauf achten, das für den Router-Konfigurationsbereich notwendige Passwort zu ändern, um sich effektiv zu schützen – viele Modelle verwenden als Werkseinstellung die „0000“. Alternativ ist der voreingestellte Code auf der Geräterückseite aufgedruckt.
Verschlüsselung: WPA2 ist essenziell
In puncto Verschlüsselung der drahtlosen Datenverbindung dürfen Nutzer keine halben Sachen machen. Schließlich hängt davon ab, wie sicher ihr Netzwerk ist. Sie möchten natürlich kein frei zugängliches Heimnetzwerk errichten, in das sich jedermann einwählen kann. Um den Zugriff zu kontrollieren, sollte das Netzwerk mit einem Passwort geschützt werden. Fremde könnten sonst den Anschluss für kriminelle Handlungen missbrauchen oder Daten von einzelnen Computern oder angeschlossenen Netzwerkfestplatten kopieren, stehlen oder löschen. Inzwischen ist Wi-Fi Protected Access 2 (WPA2) der Standard. Es verschlüsselt den Zugang zum Datenstrom. Nur durch Eingabe des korrekten Passwortes ist es möglich, Zugang zum Netzwerk zu erhalten. Die älteren Standards WEP und WPA gelten inzwischen als unsicher.
WLAN-Übertragungsstandards
Noch vor 10, 15 Jahren waren WLAN-Verbindungen bei vielen Anwendern verpönt, da sie im Vergleich zur kabelgebundenen Übertragung stets mit Geschwindigkeitseinbußen einhergingen. Inzwischen können es die Drahtlosnetze dank WLAN-Standards wie 802.11n und 802.11ac mit der Übertragungsgeschwindigkeit von Ethernet-Verbindungen, also dem Internet via LAN-Kabel, aufnehmen. Das gilt aber vor allem bei idealen Verbindungsbedingungen. Dicke Wände und metallische Baustoffe können das Signal abschwächen und so für Frust bei den Anwendern sorgen.
IEEE-Standard
Das erste Patent für die Kommunikation in Funknetzen wurde 1997 mit der 802.11-Norm (ohne Zusatzbuchstaben) verabschiedet. Herausgeber ist bis heute das Institute of Electronical and Electronics Engineers (IEEE). Nach und nach erließ es dem technischen Fortschritt entsprechende neue Regelungen.
Nutzer sollten bei einer Anschaffung darauf achten, dass das Neugerät den 802.11n– oder den neueren 802.11ac-Standard unterstützt. Wir stellen die einzelnen Übertragungs-Standards im Folgenden vor.
Der WLAN-Standard 802.11n
Der WLAN-Standard mit dem n-Zusatz kommt vor allem in günstigeren WLAN-Router-Modellen zum Einsatz. Für den Einsatz im Zusammenspiel mit dem Smartphone oder für kleine Bürotätigkeiten an Desktop-Computer und Laptop sind seine 600 Megabit pro Sekunde mehr als ausreichend. Auch das Streamen von Filmen und Serien stellt den Standard vor keinerlei Herausforderungen. Er funkt sowohl über das 2,4- als auch über das 5-Gigahertz-Band. Geräte, die auf beiden Frequenzen senden, werden auch als Dual-Band-Modelle bezeichnet. Die zwei Frequenzen lassen sich zudem parallel nutzen. So profitieren Nutzer von einer erhöhten Verbindungsgeschwindigkeit. Single-Band-Geräte sind der Definition noch Modelle, die das Funken auf lediglich einem Frequenzband beherrschen. Tri-Band-Router funken hingegen auf einem 2,4-Gigahertz-Band und simultan auf zwei 5-Gigahertz-Bändern. Hierdurch wird eine deutlich höhere Bandbreite erreicht.
Der WLAN-Standard 802.11ac
Der 802.11ac-Standard ist die neueste und schnellste Übertragungsmethode. Bis zu 1.300 Megabit sind theoretisch drin. Der Standard nutzt für die Datenübertragung allerdings ausschließlich das 5-Gigahertz-Netz. Ältere Geräte, die lediglich das 2,4-Gigahertz-Netz verwenden, können von dieser Technik nicht profitieren. Allerdings sind die 802.11ac-Router abwärtskompatibel: Sie können auch im Standard 802.11n im 2.4-Gigahertz-Netz funken und so ältere Geräte einbinden. Dies geht jedoch auf Kosten der Geschwindigkeit.
Diese neuartigen Router sind derzeit noch etwas teurer als Modelle, die lediglich den 802.11n-Standard unterstützen. Aufgrund ihrer extrem schnellen Datenübertragungsraten und niedrigen Ping-Zeiten lohnen sie sich definitiv für Gamer, die in Sachen Reaktionszeit und Geschwindigkeit keine Abstriche machen dürfen. Aber auch wenn im Haushalt mehrere Personen gleichzeitig surfen, Full-HD- oder sogar 4K-Inhalte streamen und große Dateien hoch- oder herunterladen, empfiehlt sich ein modernes WLAN-Router-Modell. Dieser Standard gilt wegen seiner Vielfältigkeit als zukunftssicher. Wer also bei einer Neuanschaffung Geld investiert, sollte zu Modellen greifen, die diese Technik unterstützen.
Was ist DD-WRT?
DD-WRT ist eine alternative, quelloffene und kostenlose Firmware für WLAN-Router, die auf dem Linux-Betriebssystem aufbaut. Sie ist inzwischen mit sehr vielen Geräten kompatibel und haucht Oldies unter den Modellen wieder neues Leben ein. Die Einrichtung ist aber eher etwas für erfahrene Technikliebhaber, denn sie ist kompliziert und nicht risikofrei. Bei Problemen während der Einrichtung des sogenannten „Flashens“ kann der Router einen irreparablen Schaden nehmen.
Alte Übertragungsstandards
Es gibt noch eine Reihe älterer Standards, die zwischen 1997 und 2003 erlassen wurden. Der jüngste von ihnen ist der 802.11g-Standard aus dem Jahr 2003, der noch in vielen Privathaushalten zum Einsatz kommt.
Standard | Erscheinungsdatum | Frequenzbereich | Bandbreite | Brutto-Datenrate |
IEEE 802.11 | 1997 | 2,4 GHz | 22 MHz | < 2 Mbit/s |
IEEE 802.11a | 1999 | 5 GHz | 20 MHz | 54 Mbit/s |
IEEE 802.11b | 1999 | 2,4 GHz | 22 MHz | 11 Mbit/s |
IEEE 802.11g | 2003 | 2,4 GHz | 20 MHz | 54 Mbit/s |
IEEE 802.11n | 2009 | 2,4 GHz/5 GHz | 20 MHz/40 MHz | 600 Mbit/s |
IEEE 802.11ac | 2013 | 5 GHz | 20 MHz/40 MHz/80 MHz/160 MHz | > 1.300 Mbit/s |
Höhere Geschwindigkeit und stabilere Verbindung: MU-MIMO
Eine weitere technische Weiterentwicklung ist das sogenannte MU-MIMO. Die Abkürzung steht für Multi-User-Multiple-Input-Multiple-Output. Hinter diesem Wortungeheuer verbirgt sich eine Funktion, mit welcher der Router je nach Modell unterschiedlich viele WLAN-Datenströme an verschiedene Geräte wie Laptops, Fernseher oder Spielekonsolen sendet. Während ein Single-User-MIMO die Geräte nacheinander mit den notwendigen Daten versorgt, sendet ein Multi-User-MIMO mehrere Datenströme parallel an die jeweiligen Geräte. Die Gesamtkapazität des verfügbaren Breitbandsignals wird dadurch besser ausgeschöpft, und es kommt zu deutlich weniger Verzögerungen. Allerdings müssen auch die Empfangsgeräte, wie Tablet, Smartphone oder WLAN-Adapter-Stick, diese Technik beherrschen. Neuere Geräte wie das Samsung Galaxy S7 (und aufwärts) sind beispielsweise in der Lage, solche Datenströme zu verarbeiten.
Datenströme: 1×1, 2×2, 3×3, 4×4 – was bedeutet das?
Angaben wie 2×2 oder 3×3 beziehen sich bei einem WLAN-Router darauf, wie viele Sende- und Empfangsantennen für jede unterstützte Frequenz vorhanden sind. Davon hängt ab, mit wie vielen Geräten der WLAN-Router simultan kommunizieren kann, was entscheidenden Einfluss auf die maximal erreichbare Datenrate hat. Im Optimalfall verfügt ein solches Gerät also über vier Sende- und vier Empfangsantennen (4×4). Das Verhältnis der Sende- und Empfangsantennen ist dabei immer gleich.
Ist WLAN-Strahlung gefährlich?
Heute sind Sie überall Strahlung ausgesetzt: Mikrowellenherde, Smartphones, schnurlose Festnetztelefone und auch WLAN. Ist das eigentlich gefährlich? Neueste Studien des Bundesamtes für Strahlenschutz stufen die von WLAN-Routern emittierte Strahlung als ungefährlich ein. Die Strahlungsrate wird in Watt pro Kilogramm gemessen. Dabei wirkt sich die Strahlung eines Smartphones mit ungefähr einem Watt pro Kilogramm aus. Die Belastung durch WLAN-Signale ist hingegen 50 bis 90 Prozent geringer. Zwar gibt es noch keine Langzeitstudien, denn die WLAN-Technologie wird kaum länger als zwei Jahrzehnte genutzt. Nach jetzigem Kenntnisstand verursacht die von den Geräten ausgehende Strahlung jedoch keine gesundheitlichen Schäden. Achten Sie dennoch darauf, den WLAN-Router nicht im Schlafzimmer zu platzieren. Im Übrigen besteht die Möglichkeit, die Nutzungszeit festzulegen: Einmal programmiert, schalten sich die Geräte in den Schlafphasen ab und senden keinerlei Strahlung aus. Das spart zudem Stromkosten und schont die Umwelt. Ein WLAN-Router im Dauerbetrieb verbraucht durchschnittlich 90 bis 180 Kilowattstunden. Das sind je nach Stromtarif zwischen 25 und 55 Euro im Jahr.
Ratgeber: Abhilfe bei schlechten Empfangsverhältnissen
Stehen Sie vor dem Erwerb eines neuen WLAN-Routers, sollten Sie bei der Kaufentscheidung darauf achten, dass das Gerät Mehrkanal-Fähigkeit und die Sendeoptimierung MU-MIMO beherrscht.
Sind Sie mit der Empfangsleitung Ihres Routers unzufrieden, können sie versuchen, ihn an einer anderen Stelle aufzustellen. Der ideale Aufstellort ist in der Mitte der Wohnung, wo er die Funksignale freistehend ausstrahlt. Da die elektromagnetischen Wellen von abschirmenden Oberflächen wie Betonwänden mit Stahlelementen reflektiert werden, sollte beim Aufstellen des Routers von ihnen ein ausreichender Abstand eingehalten werden. Auch Störquellen, die auf der gleichen Frequenz senden, können Auslöser für Datenübertragungsprobleme sein. Die häufigste Störquelle sind dabei andere Router, beispielsweise die der Nachbarn in einem Mehrfamilienhaus. Weitere mögliche Störquellen sind Mikrowellenherde, Stromkabel, Lampen und schnurlose Telefone.
Stahlbetonwände, Fußbodenheizungen aber auch Holztüren können das Signal abschwächen oder ganz abschirmen. Mit diesem System lässt sich die Reichweite sogar auf den Garten, den Balkon oder die Garage erweitern. Um Interferenzen mit anderen Netzwerken zu verhindern, beispielsweise mit denen der Nachbarn in einem Mehrfamilienhaus, kommen mehrere technische Verfahren zum Einsatz. Das Transmit-Power-Control-Protokoll (TPC) reduziert den Datendurchsatz, sobald das Gerät andere Netze erkennt. Router, die das 802.11ac-Protokoll beherrschen, können auf Ersatzkanäle ausweichen, sobald Interferenzen festgestellt werden. Dieses System wird als Dynamic Frequency Selection (DFS) bezeichnet. Beide Technologien machen Verbindungen schneller und ausfallsicherer.
Mesh-Technologie: Unterbrechungsfrei große Flächen versorgen
Die Hersteller haben sich verschiedene Lösungen einfallen lassen, um auch bei schwierigen baulichen Verhältnissen einen guten Empfang zu ermöglichen. Hier ist die Mesh-Technologie zu nennen. Dabei versorgt nicht ein einzelner, sondern mehrere WLAN-Zugangspunkte den Bereich. Dies ermöglicht auch in großen Arealen wie mehrstöckigen Wohnungen, Hotels oder Industriekomplexen unterbrechungsfreies Internet. Ein solches System besteht aus einem zentralen Router und Satelliten, mit denen Nutzer das Signal einfach erweitern können. In Privathaushalten lohnt sich diese Technik besonders dann, wenn es sich um eine Wohnung oder ein Haus mit mehreren Etagen oder mehr als 100 Quadratmeter Wohnfläche handelt. Bei den Satelliten kann es sich um Repeater handeln, die das Funksignal aufnehmen und ihrerseits verstärken, oder um Powerline-Geräte, die das Internetsignal vom Router an einer beliebigen Steckdose im Haus empfangen und dort ausstrahlen.
Für unterwegs oder an abgelegenen Orten: mobile WLAN-Router
Mit einem mobilen Router können sich Nutzer überall einen mobilen Hotspot einrichten. Es handelt sich um ein kleines Gerät, in das Nutzer eine SIM-Karte stecken und das dann Datensignale aus dem Mobilfunknetz empfängt und versendet. In der Regel lassen sich bis zu zehn Geräte gleichzeitig mit den mobilen WLAN-Routern verbinden. Der Nachteil: Daten-Flatrates sind noch vergleichsweise teuer. Die meisten SIM-Karten haben ein monatlichen Volumen-Kontingent von einigen wenigen Gigabyte, die relativ schnell aufgebraucht sind. Manche Anbieter haben auch spezielle Tages- oder Wochenpässe im Portfolio.
Günstige Alternative: Smartphone als mobilen Router nutzen
Einen solchen mobilen Router haben viele Anwender aber bereits in der Hosentasche: ihr Smartphone! Über die entsprechende Funktion, die bei einigen Handys „mobiler Hotspot“, „persönlicher Hotspot“ oder auch „Tethering“ heißt, können Nutzer ihr Handy nutzen, um mit Laptop oder Tablet ins Internet zu gehen. In diesem Fall wird eine Verbindung über das Mobilfunknetz hergestellt und vom Smartphone an die Drittgeräte weitergeleitet. Nutzer sollten darauf achten, dass sie diese Funktion nur dann nutzen, sofern sie über eine Daten-Flatrate verfügen. In diesem Fall verursacht das Surfen keine zusätzlichen Kosten. Allerdings verbraucht sich das hierfür bereitstehende Volumen vergleichsweise schnell.
Vectoring: Beschleunigung des Übertragungssignals durch den Provider
Vectoring (zu Deutsch „leiten“) bezeichnet eine Technik, die es ermöglicht, bestehende Kupferleitungen vom Kabelverzweiger (die weißen Anschlüsskästen der Telekom auf den Straßen) bis zum Hausanschluss für die Nutzung von VDSL weiterzuverwenden. Für solch schnelle Verbindungen wären eigentlich Glasfaserleitungen notwendig. Der flächendeckende Ausbau dieser Leitungsart ist allerdings sehr kostenintensiv, daher wurde zunächst einmal eine Verbesserung der Bestandsleitungen beschlossen. Bei dem neusten technischen Stand, dem sogenannten Supervectoring, werden Signale derart stark gebündelt, dass Downstream-Bandbreiten von bis zu 250 Mbit pro Sekunde möglich sind.
Reichweite durch einen WLAN-Repeater erhöhen
Ein WLAN-Repeater bietet die Möglichkeit, das WLAN-Signal zu erhöhen. Es handelt sich um ein kleines elektronisches Gerät mit zwei Antennen, das in eine Steckdose gesteckt wird. Einmal eingerichtet – dies funktioniert in den meisten Fällen wunderbar per WPS-Taste – empfängt es die vom Router ausgesandten Signale, verstärkt sie, und sendet sie wieder aus. Mit einem solchen Gerät erweitern Nutzer die Reichweite ihres Signals sehr einfach und preisgünstig. Ab etwa 25 Euro sind solche Repeater zu haben. Viele Modelle haben an der Vorderseite eine Steckdose, sodass Nutzer weitere elektronische Geräte anschließen können und kein Steckplatz verloren geht.
Weiterführende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Barcode-Scanner-Vergleich. Wir haben die vorgestellten Produkte keinem vollumfänglichen Test unterzogen.
Sollten Sie Interesse an weiterführenden WLAN-Router-Tests haben, schauen Sie am besten bei der Stiftung Warentest vorbei. In einem Test aus dem Jahr 2017 werden zwölf Modelle genau unter die Lupe genommen. Unter den Routern, die einen DSL-Anschluss verwenden, sicherte sich die AVM Fritz!Box 7580 den ersten Platz. In puncto Stromverbrauch erreichte sie zwar nur ein „befriedigend“, die Datenübertragung wurde aber für „gut“ befunden. In den Kategorien Sicherheit, Telefonie, Handhabung sowie Vielseitigkeit und Funktionen erhielt das Gerät die Bewertung „Sehr gut“. Die vom Provider Deutsche Telekom angebotenen Speedport-Modelle landeten auf den letzten Plätzen. Die Modellauswahl für Kabelkunden, also jene, die ihr Internetsignal über das Fernsehkabel beziehen, ist deutlich geringer. Auch in diesem Testbereich landete eine AVM Frtitz!Box auf dem ersten Platz, und zwar das Modell 6490 Cable.
Zu einem ganz ähnlichen Ergebnis kommt ein aktueller Test des PC-Magazins aus dem April 2019. Unter den Top-5-Modellen in diesem Test finden Interessierte gleich drei Fritz!Box-Modelle des Berliner Herstellers AVM.
Ein Test der Zeitschrift Computer BILD aus dem Dezember 2018 platzierte gleich vier Geräte des Berliner Herstellers in den Top 5. Die von den Providern Vodafone und Telekom gelieferten Modelle landeten jeweils mit einem „Ausreichend“ auf dem vorletzten und letzten Platz im Test.
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