Luftbefeuchter Kaufberatung: So wÀhlen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in KĂŒrze
  • Ein Luftbefeuchter verbessert mithilfe von Wasser das Raumklima, indem er die Feuchtigkeit in der Luft erhöht.
  • Hinsichtlich der Technik gibt es drei verschiedene Varianten: Verdampfer, Verdunster und VerstĂ€uber.
  • Die GerĂ€te mĂŒssen regelmĂ€ĂŸig gereinigt werden, um Keimbildung im stehenden Wasser zu minimieren.
  • Hochwertige GerĂ€te messen die prozentuale Luftfeuchtigkeit und regulieren die BetriebsintensitĂ€t so nach Bedarf.
Die besten Luftbefeuchter im Vergleich

Was ist ein Luftbefeuchter und fĂŒr wen eignet er sich?

Ein Luftbefeuchter, der umgangssprachlich auch Raumbefeuchter oder Raumluftbefeuchter genannt wird, ist ein GerĂ€t, mit dem die Luftfeuchtigkeit in WohnrĂ€umen erhöht wird. Generell ist es dann sinnvoll, die Wohnraumluft mit Hilfe eines Luftbefeuchters mit zusĂ€tzlichem Wasser anzureichen, wenn die Luftfeuchtigkeit zu niedrig ist. Das ist der Fall, wenn der Wert der relativen Luftfeuchtigkeit unter 40 Prozent liegt. Zu trockene Raumluft entsteht vor allem in den Wintermonaten, wenn trockene Heizungsluft das Raumklima dominiert. Ist man dieser trockenen Raumluft ĂŒber einen lĂ€ngeren Zeitraum ausgesetzt, sind MĂŒdigkeit, trockene Haut und trockene SchleimhĂ€ute die Folge. Letzteres steigert die AnfĂ€lligkeit fĂŒr Infekte und Nasenbluten. Um gesund ĂŒber die kalte Jahreszeit zu kommen, ist der Einsatz eines Luftbefeuchtungs-GerĂ€tes absolut sinnvoll.

Besonders fĂŒr Allergiker kann sich die Investition lohnen, denn durch die höhere Luftfeuchtigkeit werden Staub und Pollen gebunden und sinken zu Boden, anstatt fortwĂ€hrend durch die Luft zu schwirren und so ĂŒber die Atemwege aufgenommen zu werden. SelbstverstĂ€ndlich ist fĂŒr Allergiker das regelmĂ€ĂŸige feuchte Abwischen des Fußbodens Pflicht.

Vor allem im Winter, wenn aufgrund des Temperaturabfalls viel geheizt wird, sinkt die relative Luftfeuchtigkeit nicht selten auf unter 40 Prozent rF ab.

Relative Luftfeuchtigkeit

Die relative Luftfeuchtigkeit (rF) ist ein Maß der Behaglichkeit. In der Heizungs- und Klimatechnik wird damit ein Bereich der Raumluftfeuchte bezeichnet, in dem sich Menschen am wohlsten fĂŒhlen.

Sofern möglich, sollte sich die Raumluft ĂŒber diesem Bereich der relativen Feuchtigkeit bewegen, um Konzentration und Wohlbehagen von Menschen sicherzustellen. Vor allem Babys sind empfindlich, gegenĂŒber trockener Raumluft. Sinkt dieser Wert dauerhaft sehr stark ab, können Erkrankungen des Atmungssystems die Folge sein. Auch können beispielsweise Stimmstörungen, Hautkrankheiten und Augenreizungen auftreten. DarĂŒber hinaus kann eine Austrocknung ĂŒber einen lĂ€ngeren Zeitraum eine schĂ€digende Wirkung auf BodenbelĂ€ge und EinrichtungsgegenstĂ€nde wie SchrĂ€nke sowie auf spezielle Instrumente, zum Beispiel Gitarren, haben. Ein Luftbefeuchter hebt die relative Feuchtigkeit an und beugt den verschiedenen negativen Effekten auf diese Weise vor.

Verschiedene Funktionsweisen – Verdampfer, Verdunster, ZerstĂ€uber

Luftbefeuchter sind in verschiedenen Grundmodellen erhÀltlich, die unterschiedlich funktionieren, jeweils ihre eigenen Vor- und Nachteile haben und sich auch preislich in verschiedenen Regionen befinden. Wir stellen die einzelnen Bauarten vor.

„Dampfluftbefeuchter“ alias Verdampfer: hohe Leistung bei hohem Energieverbrauch

Ein VerdampfungsgerĂ€t bringt Wasser mittels eines Heizelements zum Sieden. Der warme Wasserdampf wird anschließend an die Raumluft abgegeben. Vorteil: Durch das erhitzen werden die Keime im Wasser abgetötet. Die Raumluft ist deshalb gesĂŒnder als bei anderen BelĂŒftungsarten. Die Leistung, die diese GerĂ€te bieten, ist im Vergleich zu anderen Befeuchter-Varianten hoch. Aufgrund der Tatsache, dass das Heizelement dauerhaft arbeitet und das Wasser bis zum Siedepunkt erhitzt, ist aber auch der Energiebedarf in Relation zu anderen Modellen hoch. Zudem sind diese Modelle vergleichsweise teuer in der Anschaffung. Im Winter mag die Beimengung des heißen Dampfes zur Raumluft recht angenehm sein, im Sommer kann dies in Hitzeperioden aber als unangenehm empfunden werden.

Verdampfer
Verdampfer erhitzen das Wasser dauerhaft, verbrauchen viel Strom und sind daher teuer im Unterhalt. Durch das Erhitzen werden Bakterien allerdings zuverlÀssig abgetötet.

Vorteile

  • Keimabtötung durch Erhitzen des Wassers
  • Kein Abfall der Raumtemperatur
  • Hohe Leistung
  • Nicht so hĂ€ufiger Reinigungsaufwand wie bei VergleichsgerĂ€ten

Nachteile

  • Vergleichsweise hoher Stromverbrauch; dadurch hohe Stromkosten
  • Überfeuchtung möglich

Verdunster: geringe Stromkosten, dafĂŒr aber auch nur mĂ€ĂŸige LeistungsfĂ€higkeit

Ein Verdunster vergrĂ¶ĂŸert ĂŒber Filter die OberflĂ€che des Wassers. Diese Art des Luftbefeuchtens ist energiesparend und effizient, kommt aber leistungsmĂ€ĂŸig nicht an einen Verdampfer heran. Sie bestehen typsicherweise aus sich drehenden Scheiben, durch die Wasser und Luft stĂ€ndig vermischt werden. Dieses Verfahren wird auch als „LuftwĂ€sche“ bezeichnet. Andere Bauarten inkludieren einen Filter, der vielfach durchbrochen ist und daher eine sehr große OberflĂ€che aufweist. Man kann sich das Ganze wie einen groben Schwamm vorstellen. Der untere Teil steht im Wasser und saugt sich kontinuierlich damit voll.

Verdunster
Die laufenden Kosten sind bei einem Verdunster eher gering. Der Wassertank sollte regelmĂ€ĂŸig gereinigt werden

Hier machen sich die Entwickler den Kapillareffekt zunutze: Das aufgenommene Wasser verdunstet ohne weitere Energiezufuhr an der FilteroberflĂ€che und wird von der Raumluft absorbiert. In vielen Modellen wird die so erkaltete Luft mit einem Ventilator aus dem GerĂ€t gefĂŒhrt. Im Gegensatz zum Verdampfer ist bei diesem Verfahren eine Überfeuchtung ausgeschlossen, da die Raumluft ab einer bestimmten SĂ€ttigung „passiv“, also ohne Vernebler oder DĂŒse, keine Feuchtigkeit mehr aufnimmt. Daher eignen sie sich auch gut fĂŒr den Dauereinsatz.

Ein weiterer Vorteil des Verdunsters: Bei dieser Luftbefeuchter-Variante werden keine Bakterien in die Luft geblasen, da keine Aerosole produziert und ausgestoßen werden. Beim Verdampfer hingegen werden die Bakterien durch Erhitzen abgetötet. Die allermeisten GerĂ€te arbeiten passiv. Oft handelt es sich um ein WasserbehĂ€ltnis, das an einem Heizkörper angebracht ist. Selbst ein nasses Handtuch an einem Heizkörper befeuchtet die Raumluft auf diese Weise. Das Wasser muss hierbei regelmĂ€ĂŸig gewechselt und der BehĂ€lter desinfiziert werden, damit sich keine Keime in ihm ausbreiten. Einige Luftbefeuchter verfĂŒgen ĂŒber eine automatische Desinfektions-Funktion via Ultraviolett-Strahlung. Die Keimbildung geht dadurch deutlich langsamer vonstatten. Trotzdem sollten die WasserbehĂ€lter regelmĂ€ĂŸig gereinigt werden. Diese Luftbefeuchter eignen sich fĂŒr Anwender, die das GerĂ€t nicht so hĂ€ufig verwenden und sowohl bei den Anschaffungs- als auch bei den Betriebskosten sparen möchten.

Vorteile

  • Keine Überfeuchtung möglich
  • Niedriger Stromverbrauch
  • Absenkung der Lufttemperatur
  • GerĂ€te vergleichsweise preiswert

Nachteile

  • RegelmĂ€ĂŸige Reinigung oder Desinfektion des Wassers notwendig
  • Vergleichsweise geringe Leistung

ZerstĂ€uber: Tröpfchennebel wird in die Raumluft „geschossen“

Luftbefeuchter, die nach dem ZerstĂ€uber-Prinzip arbeiten, verwenden Ultraschall, um FlĂŒssigkeit in feinen Wassernebel zu zerstĂ€uben. DruckdĂŒsen verteilen diesen dann in der Raumluft und erhöhen auf diese Weise den prozentualen Anteil der Luftfeuchtigkeit. Bei diesem Verfahren wird weniger Energie verbraucht, vor allem im Vergleich zu Verdampfer-Modellen, die FlĂŒssigkeit dauerhaft bis zum Siedepunkt erhitzen. Durch den nicht erhitzten Nebel entsteht ein zusĂ€tzlicher KĂŒhleffekt, der von den meisten Menschen bei sommerlichen Temperaturen als angenehm empfunden wird. In anderen Jahreszeiten kann dieser Effekt allerdings unerwĂŒnscht sein.

ZerstÀuber
Bei ZerstÀubern wird Wasser per Ultraschall vernebelt. Das Wasser wird nicht erhitzt: Bakterienrisiko.

Auch diese Luftbefeuchter mĂŒssen regelmĂ€ĂŸig gereinigt werden, denn in den Wassertanks bilden sich mit der Zeit Keime, die durch die SprĂŒhnebel-Funktion großflĂ€chig in die Raumluft abgegeben werden. Einige Luftbefeuchter verfĂŒgen ĂŒber Filtersysteme, die die Keimzahl gering halten. FĂŒr Asthmatiker ist dieses Modell wenig geeignet. Da die DĂŒsen dazu neigen, schnell zu verstopfen, sollten Nutzer entweder entkalktes oder destilliertes Wasser verwenden.

Vorteile

  • Niedriger Energieverbrauch
  • GerĂ€uscharm
  • Absenken der Lufttemperatur (im Sommer)

Nachteile

  • Überfeuchtung möglich
  • RegelmĂ€ĂŸige Reinigung oder Desinfektion des Wassers notwendig
  • Absenken der Lufttemperatur (im Winter)

Welche Kriterien den Kaufausschlag geben

Je nachdem, welche Anforderungen Nutzer an einen Luftbefeuchter stellen – diese können beispielsweise die zu befeuchtende RaumgrĂ¶ĂŸe, die LautstĂ€rke oder die Laufzeit betreffen –, empfehlen sich verschiedene Modelle. Wir geben eine Übersicht ĂŒber die Kaufkriterien.

Bauform und Abmessungen: Entscheidend ist die RaumgrĂ¶ĂŸe
Bauform

Die Verdampfer, auch Dampfluftbefeuchter genannt, haben mit ungefĂ€hr 40 Zentimetern die grĂ¶ĂŸte Bautiefe. Diese wird benötigt, um die Siedeeinheit im GehĂ€use unterzubringen. Verdunster- und ZerstĂ€uber-Modelle kommen in der Regel mit einer nur halb so großen Bautiefe aus. Die bloße BaugrĂ¶ĂŸe sagt aber nichts darĂŒber aus, fĂŒr welche RaumgrĂ¶ĂŸe die jeweiligen Modelle letztendlich geeignet sind. Hier mĂŒssen Kunden auf die konkreten Angaben auf der Packung beziehungsweise in der Bedienungsanleitung zurĂŒckgreifen. Hier ist in der Regel eine Quadratmeterzahl angegeben, die die GerĂ€te maximal abdecken. In der Regel bewegen sich diese Angaben zwischen 20 und 40 Quadratmeter. Üblicherweise haben die ZerstĂ€uber, die wahlweise auch mit einem Aromazusatz bestĂŒckt werden können, bauartbedingt die grĂ¶ĂŸte Raumabdeckung. NatĂŒrlich spielt auch die Optik eine Rolle: Viele Nutzer entscheiden sich bewusst fĂŒr oder gegen ein bestimmtes Design. Bei großen RĂ€umen mĂŒssen Anwender vielleicht sogar auf zwei GerĂ€te zurĂŒckgreifen.

BetriebslautstĂ€rke: LĂ€rmend oder fĂŒr den Übernachtbetrieb geeignet
BetriebslautstÀrke

Steht das betreffende LuftbefeuchtungsgerĂ€t in RĂ€umen, die nicht zum Schlafen genutzt werden, ist auch ein vergleichsweise lauter Luftbefeuchter in der Regel kein Problem. In RĂ€umen, in denen der Nutzer schlĂ€ft, sollte, sofern möglich, der GerĂ€uschpegel auf ein Minimum gehalten werden. Das gilt besonders fĂŒr Kinderzimmer. Die Verdampfer sind hier klar im Nachteil, da das Erhitzen des Wassers mit einer gewissen GrundlautstĂ€rke verbunden ist. Zwar erreichen die Luftbefeuchter nicht dieselben Dezibelwerte wie ein Wasserkocher – in der Spitze sind das 70 Dezibel –, dennoch kann das BetriebsgerĂ€usch nachts als störend empfunden werden. GĂ€ngige Modelle erreichen zwischen 20 und 60 Dezibel. Die Verdunster und ZerstĂ€uber haben hier einen Vorteil: Sie arbeiten gerĂ€uscharm oder sogar lautlos und können deshalb ohne Weiteres fĂŒr den Über-Nacht-Betrieb eingesetzt werden.

Stromverbrauch: Verdampfer schneiden schlecht ab
Stromverbrauch

Ein Verdampfer funktioniert nach dem Prinzip eines Tauchsieders: Ein Metallrohr wird mittels elektrischer Energie zum GlĂŒhen gebracht und erhitzt das Wasser im Tank bis zum Siedepunkt. Der Wasserdampf verteilt sich anschließend in der Raumluft und erhöht so den Anteil der Feuchtigkeit. Mit BetriebsverbrĂ€uchen von 100 bis 400 Watt sind diese Modelle aber alles andere als energiesparend. Vor allem bei regelmĂ€ĂŸigem Betrieb macht sich dies auf der Stromrechnung bemerkbar: Zehn Stunden Betrieb können je nach Stromtarif bis zu einen Euro kosten. Praktisch: So gut wie alle Luftbefeuchter verfĂŒgen ĂŒber einen Sensor, der das GerĂ€t abschaltet, sollte das Wasser komplett verbraucht sein. Nutzer können also beruhigt durchschlafen. Die Verdunster kommen mit vergleichsweise wenig Energie aus. Passive Modelle, die nur die Kapillarkraft und eine große OberflĂ€che fĂŒr das Verdunsten nutzen, kommen sogar gĂ€nzlich ohne Energie aus. Die ZerstĂ€uber sind energieeffizienter als die Verdampfer und liegen deshalb in puncto Stromverbrauch in der Mitte. Selbst die Ultraschall-Funktion verschlingt weniger Energie als das dauerhafte Wassererhitzen eines Verdampfers: Luftbefeuchter verbrauchen normalerweise unter 50 Watt, und es gibt sogar Modelle mit einem Verbrauch von lediglich 2 Watt.

Fassungsvermögen des Wassertanks: Betriebszeit ohne NeufĂŒllung
Fassungsvermögen

ZunĂ€chst einmal hĂ€ngt die empfehlenswerte GrĂ¶ĂŸe des Wassertanks stark davon ab, auf welche Art der jeweilige Luftbefeuchter betrieben wird: WĂ€hrend passive Verdunstungs-GerĂ€te auch mit kleinen Wassermengen sehr lange auskommen, verbrauchen die Verdampfer im Gegensatz dazu viel FlĂŒssigkeit, die erhitzt und abgegeben wird. Auf dem Markt sind Luftbefeuchter-Modelle mit einem Fassungsvermögen, das von wenigen Millilitern bis sechs Litern reicht und GroßgerĂ€te mit Tanks, die ĂŒber 10 Liter fassen. Neben dem Fassungsvermögen hĂ€ngt die maximale Betriebsdauer auch davon ab, welchen Durchsatz die Luftbefeuchter haben. Dieser wird in Milliliter pro Stunde (ml/h) angegeben. Je höher dieser Wert ist, desto hĂ€ufiger mĂŒssen Nutzer neues Wasser nachfĂŒllen. Einige Modelle verfĂŒgen nach drei bis vier Stunden Betrieb ĂŒber keinerlei FlĂŒssigkeit mehr und schalten sich automatisch ab. Soll die Raumluft auch ĂŒber Nacht befeuchtet werden, sollten Nutzer einen Luftbefeuchter wĂ€hlen, der fĂŒr den Einsatz von mindestens sieben Stunden ausgelegt ist.

Befeuchtungsleistung: teilweise dosierbar
Befeuchtungsleistung

Viele Modelle geben nach dem Einschalten eine immer gleiche Menge an Feuchtigkeit an die Raumluft ab. Ist das ideale Raumklima erreicht, schalten Nutzer den Luftbefeuchter ab, um den Zustand zu halten. Mitunter sind aber auch Modelle erhĂ€ltlich, bei denen die IntensitĂ€t der Befeuchtungsleistung reguliert werden kann, etwa ĂŒber ein Drehrad. So dosieren die Anwender die Leistung nach Bedarf.

Hygrostat: Misst die Feuchtigkeit und passt die Dosis an
Hygrostat

Technisch ausgereiftere Modelle sind in der Lage, die Raumluft zu analysieren und die Befeuchtungsleistung gemĂ€ĂŸ den WĂŒnschen des Nutzers zu regulieren. Solche Systeme kommen in der Industrie sowohl bei Befeuchtungs- als auch bei Entfeuchtungsanlagen zum Einsatz, um die Luftfeuchtigkeit innerhalb des idealen Bereichs zu halten. Dies ist beispielsweise in TreibhĂ€usern oder Lebensmittellagern der Fall. Menschen fĂŒhlen sich dann wohl, wenn die Raumluftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent betrĂ€gt. Mit Ausnahme der Verdunster können alle LuftbefeuchtungsgerĂ€tetypen zu einer Überfeuchtung der Raumluft fĂŒhren, sofern sie nicht ĂŒber ein Hygrostat verfĂŒgen oder rechtzeitig abgeschaltet werden. Auch eine zu feuchte Raumluft kann zu gesundheitlichen EinschrĂ€nkungen fĂŒhren: Menschen fĂŒhlen sich unwohl, beginnen zu schwitzen. Das ist vergleichbar mit einem Urlaub an einem tropischen Ort, an dem sehr schwĂŒles Wetter herrscht: Der Körper schwitzt fortwĂ€hrend, versucht die eigene Temperatur zu regulieren und braucht einige Zeit um sich zu akklimatisieren. Zudem fĂŒhrt feuchte Raumluft ĂŒber einen lĂ€ngeren Zeitraum unweigerlich zu Schimmelbildung, wie sie hĂ€ufig in Kellern und auf Dachböden vorkommt. Hier ist Vorsicht geboten: Die Schimmelsporen gelten als Krankheitserreger, können Asthma und Allergien verursachen.

Abschaltung nach einer bestimmten Zeitspanne
Abschaltung

Einige Luftbefeuchter verfĂŒgen ĂŒber einen Timer, den Nutzer auf eine bestimmte Laufzeit, beispielsweise zwei Stunden, einstellen können. So ist gewĂ€hrleistet, dass das GerĂ€t etwa beim Einschlafen arbeitet, nicht aber die ganze Nacht hindurch lĂ€uft. Diese Abschaltautomatik ist vergleichbar mit dem Sleep-Timer eines Fernsehers.

Fernbedienung: Rare Zusatzfunktion
Fernbedienung

Einige wenige Modelle verfĂŒgen ĂŒber eine separate Fernbedienung, mit der Nutzer das GerĂ€t ein- und ausschalten, die IntensitĂ€t wĂ€hlen oder gegebenenfalls den Timer einstellen. Es handelt sich aber lediglich ein nettes Gimmick, denn die Bedienung per Einschalt- und Drehknopf ist beinahe genauso komfortabel. Zudem wechseln Benutzer – anders als beispielsweise bei einem FernsehgerĂ€t – nicht hĂ€ufig zwischen verschiedenen Programmen hin und her.

Licht fĂŒr ein entspanntes Wohlbefinden
Licht

Viele Modelle haben eine eigene Beleuchtungsvorrichtung. In den meisten FĂ€llen sind hier LEDs verbaut. Diese leuchten dauerhaft, lassen sich wahlweise abschalten, pulsieren langsam einfarbig oder verfĂŒgen ĂŒber eine Farbwechsel-Funktion. Letztere empfinden viele Nutzer als angenehm, sodass sie auch in anderen Bereichen, zum Beispiel beim Saunieren oder in der Farbtherapie zur Anwendung kommt. Die verschiedenen Farben haben eine jeweils andere Wirkung auf die menschliche Psyche. Allerdings sind sich die Experten nicht einig, welche konkreten EinflĂŒsse die einzelnen Farben haben. Fest steht aber, dass viele Anwender die Farbwechsel als angenehm und entspannend empfinden.

AromazusĂ€tze: das Zuhause als duftende WohlfĂŒhloase
AromazusÀtze

Aromen erhöhen den WohlfĂŒhlfaktor noch mehr. Befreites Atmen, dezentes Licht (oder sogar ein Farbwechsler) und ein wohlriechender Duft sorgen fĂŒr Entspannung pur. SelbstverstĂ€ndlich sollten alle Familienmitglieder beziehungsweise Kollegen oder Mitbewohner mit diesem Duft einverstanden sein, denn ĂŒber einen Luftbefeuchter verteilt sich dieser rasch in der Raumluft. Geeignete Ă€therische Öle können zudem einen gesundheitlichen Nutzen haben. Menthol und Eukalyptus wirken etwa schleimlösend –ein Vorteil fĂŒr erkĂ€ltungsgeplagte Nutzer. Allergiker sollten hier allerdings vorsichtig sein, falls sie gegen bestimmte Wirkstoffe ĂŒberempfindlich reagieren, kann das Dufterlebnis zu unangenehmen Nebenwirklungen fĂŒhren. Generell ist es empfehlenswert, wasserlösliche AromazusĂ€tze zu verwenden, da diese keinerlei RĂŒckstĂ€nde im GerĂ€t hinterlassen. Generell können aber sĂ€mtlich Aroma-, Duft- oder Saunaöle genutzt werden.

Nach dem Kauf – Aufstellort, Reinigung, Anwendung

Haben sich Nutzer fĂŒr ein LuftbefeuchtungsgerĂ€t entschieden, bleiben nach dem Auspacken einige Fragen: Wo soll der Luftbefeuchter hingestellt werden, wie und wie oft muss es gereinigt werden und was ist bei der Anwendung zu beachten?

Aufstellort: einen sicheren Platz finden

Allerwichtigstes Kriterium bei der Suche nach einem geeigneten Aufstellort fĂŒr den Luftbefeuchter ist die Sicherheit: Leben kleine Kinder oder Tiere in Ihrem Haushalt, mĂŒssen Sie dafĂŒr sorgen, dass diese das GerĂ€t nicht erreichen können. Besonders Verdampfer sind gefĂ€hrlich, da sie das Wasser zum Sieden bringen. Bei heißem Dampf sowie erhitztem Wasser im BehĂ€lter besteht VerbrĂŒhungsgefahr. Ebenso wichtig wie ein kinder- und haustiersicherer Aufstellort ist eine gerade FlĂ€che, auf der das GerĂ€t weder verrutschen noch kippen kann.

Damit alle Bereiche des Raumes gleichmĂ€ĂŸig erreicht werden können, ist die effektivste Position in der Mitte des Raumes. Da das GerĂ€t dann aber im Weg stehen wĂŒrde, ist diese Lösung unpraktisch. Besser eignet sich ein Esstisch oder ein Nachttisch neben dem Bett. Notfalls kann der Nutzer auch ein Regal in Betracht ziehen, wobei ein solches in der Regel an einer Wand und damit nicht in der NĂ€he des Raummittelpunktes steht. Bei diesem Stellplatz muss der Nutzer genĂŒgend Abstand zu BĂŒchern und ElektrogerĂ€ten einhalten, da der SprĂŒhnebel diese beschĂ€digen kann. Generell wird ein Mindestabstand von einem halben bis ganzen Meter zu allen empfindlichen GegenstĂ€nden sowie zur Kopfseite der Schlafposition empfohlen.

Zudem ist es ratsam, einen Ort mit höherer Luftzirkulation zu wĂ€hlen, beispielsweise in der NĂ€he eines Heizkörpers oder eines Fensters beziehungsweise einer Balkon- oder TerassentĂŒr. Oftmals wird die „belastete“ Luft an der GerĂ€tehinterseite angesaugt und an der Vorderseite wieder ausgegeben. Daher ist es ratsam, Ecken von RĂ€umen als Aufstellort zu meiden. Auch die Positionierung zwischen Möbeln ist nicht ratsam, da diese sowohl den Ansaug- als auch den Ausgabeluftstrom behindern können. Anwender sollten verschiedene Aufstellorte fĂŒr den Luftbefeuchter testen und anschließend vergleichen, welche Position sich am besten eignet.

Reinigung: Keime und Kalk bekÀmpfen

Bei allen Luftbefeuchtern, bei denen Wasser ĂŒber eine lĂ€ngere Zeit im Tank verbleibt, bilden sich nach und nach Keime. Besonders gefĂ€hrlich können diese bei den ZerstĂ€ubern werden, denn diese GerĂ€te geben einen feinen Nebel an, ohne das verwendete Wasser vorher zu erhitzen. Dadurch, dass das Wasser kalt ausgestoßen wird, können die Bakterien im Vergleich zum Verdampfer nicht abgetötet werden. Die feine ZerstĂ€ubung sorgt hingegen dafĂŒr, dass die einzelnen mikroskopisch kleinen Wasserpartikel mitsamt der Bakterien ĂŒber die Atemwege aufgenommen werden.

Bekannteste Hersteller: Beurer | Medisana UHW |Philips |Venta |Wick

Aus diesen Grunde sollten alle GerĂ€tetypen zwei- oder mindestens einmal in der Woche desinfiziert werden. Bei ErkĂ€ltung oder Grippe sollte diese Taktzahl erhöht werden. Der Nutzer entfernt die Wassertanks, schĂŒttet eventuell verbleibendes Wasser aus und spĂŒlt den Tank anschließend mit warmem Wasser. FĂŒr die Desinfizierung empfiehlt sich ein gĂŒnstiger Haushalts-Essig oder Essigessenz.

Gleichzeitig hilft das Auswischen mit Essig, Kalkablagerungen in den Tanks zu lösen, die bei Verdampfern dazu fĂŒhren können, dass das Wasser nicht mehr richtig aufheizt. Ebenso kann starke Kalkbildung dazu fĂŒhren, dass DĂŒsen und Leitungen verstopfen und deshalb kein Wasser mehr fördern. Ohne grĂŒndliche Reinigung geht dann gar nichts mehr.

WeiterfĂŒhrende Testberichte

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Luftbefeuchter nicht selbst getestet.

Leser, die einen Luftbefeuchter erwerben möchten und kurz vor einer Kaufentscheidung stehen, finden hier hilfreiche Informationen, die ihnen die Auswahl erleichtern werden.

Wer auf der Internetseite der Stiftung Warentest nach einem Luftbefeuchter-Test sucht, wird leider nicht fĂŒndig. Zwar gibt es einen Beitrag zum Thema Luftbefeuchter, doch bei nĂ€herer Betrachtung fĂ€llt auf, dass die Stiftung lediglich auf einen Test der Schweizer Verbraucherzeitschrift K-Tipp verweist. Um diesen Test mitsamt Informationen zum Testsieger abrufen zu können, ist entweder ein Abo bei einer der Schweizer Partnerzeitschriften oder eine Einmalzahlung von drei Franken notwendig. Auch die Testzeitschrift Haus & Garten Test hat 2018 einen Luftbefeuchter-Test veröffentlicht. Informationen zu den Testergebnissen und dem Testsieger können Verbraucher kostenpflichtig auf der Webseite des Magazins erwerben.

Das deutsche Verbrauchermagazin ÖkoTest hat ebenfalls einen Luftbefeuchter-Test durchgefĂŒhrt. Die ausgewĂ€hlten Produkte wurden im November 2018 umfassend getestet. Das Testergebnis: FĂŒnf von neun GerĂ€ten blasen im Betrieb Bakterien in die Luft und sind daher nicht empfehlenswert. Getestet wurden fĂŒnf UltraschallzerstĂ€uber, zwei Verdunster und zwei Verdampfer. Die Tester sind der Frage nachgegangen, ob bei einem Langzeitbetrieb gehĂ€uft Schimmelpilze oder Bakterien in die Raumluft gelangen.

Einen weiteren seriösen Test haben wir nicht gefunden. Der Test von ÖkoTest kann Verbrauchern aber bei der Wahl eines geeigneten Modells helfen.


Abb. 1–14: © Netzvergleich