Elektro-Trekkingrad Kaufberatung: So wÀhlen Sie das richtige Produkt
- Das Wichtigste in KĂŒrze
- Elektro-TrekkingrĂ€der eignen sich sowohl fĂŒr den Stadtverkehr als auch fĂŒr ausgedehnte Touren mit GepĂ€ck.
- Es handelt sich meist um Pedelecs, bei denen der Motor das Fahren nur unterstĂŒtzt und nicht das Pedalieren ersetzt.
- Mittelmotoren liefern das natĂŒrlichste Fahrerlebnis.
- Der Grad der UnterstĂŒtzung lĂ€sst sich in mehreren Stufen an den eigenen Bedarf anpassen.
- Wie lange der Akku tatsĂ€chlich durchhĂ€lt, hĂ€ngt vom Fahrverhalten und den Ă€uĂeren Gegebenheiten ab.

FahrrĂ€der fĂŒr alle
Die meisten lernen den Umgang mit dem Fahrrad bereits im Kindesalter, um damit etwa zur Schule oder zu FreundInnen fahren zu können. Ausgiebige Touren oder Radrennen sind ebenfalls beliebte FreizeitbeschĂ€ftigungen. Auch im Erwachsenenalter ist das Fahrrad ein beliebtes SportgerĂ€t und Transportmittel. Im Zuge der MobilitĂ€tswende steigt die Anzahl an RadfahrerInnen in gröĂeren StĂ€dten sogar stetig, vor allem weil es mittlerweile mehr Angebote wie LeihrĂ€der gibt.
FĂŒr weniger sportliche oder körperlich geschwĂ€chte StadtbewohnerInnen gibt es Elektro-FahrrĂ€der: Sie erfordern eine geringere körperliche Anstrengung als herkömmliche FahrrĂ€der, da der integrierte Motor beim Fahren UnterstĂŒtzung leistet. FĂŒr verschiedenartige UntergrĂŒnde sind robuste Elektro-TrekkingrĂ€der besonders gut geeignet.
Vorteile von Elektro-TrekkingrÀdern
Mit Elektro-TrekkingrĂ€dern ist das Fahren auf wechselhaftem Untergrund noch komfortabler als mit dem nicht motorisierten Pendant: Die MotorunterstĂŒtzung gleicht starken Gegenwind sowie steile Wege aus. Das ermöglicht selbst EinsteigerInnen, lange Strecken zurĂŒckzulegen â das Erfolgserlebnis ist motivierend. Elektro-TrekkingrĂ€der nehmen also Hemmungen vor dem Fahrradfahren und helfen, sportlich aktiver zu sein.

FahrerInnen können sogar einen mehrtĂ€tigen Urlaub mit dem Rad verbringen und beispielsweise Campen oder von Unterkunft zu Unterkunft fahren. Zudem sind E-Trekkingbikes in lĂ€ndlichen Gegenden ein besseres Transportmittel im Arbeitsalltag als E-Citybikes, da sie besser mit unterschiedlichen StraĂenbelĂ€gen umgehen können.
Die Ăkobilanz ist auch nicht zu verachten: E-Bikes verursachen keine Abgase und hinterlassen keine RĂŒckstĂ€nde auf der StraĂe. DarĂŒber hinaus lassen sich E-Trekkingbikes auch ohne MotorunterstĂŒtzung oder nur auf niedrigster Stufe einsetzen. Das ist nicht nur besser fĂŒr die Umwelt, sondern auch fĂŒr den Akku.
Nachteile von Elektro-TrekkingrÀdern
Elektrische TrekkingrĂ€der haben auch einige Nachteile. Aufgrund der verbauten Technik sind sie wetterempfindlicher als klassische FahrrĂ€der. Zwar sind Motor und Akku vor normalem Regen und Schnee ausreichend geschĂŒtzt, trotzdem sollten sie nicht ĂŒber einen lĂ€ngeren Zeitraum bei Regen und KĂ€lte drauĂen stehen. Es empfiehlt sich, die E-Trekkingbikes an einem ĂŒberdachten, idealerweise trockenen und warmen Ort zu lagern. Zudem sind Sie vom Akku abhĂ€ngig: Wenn er leer ist, brauchen Sie einen geeigneten Ort, um ihn zu laden. Zwar ist es problemlos möglich, nur mit Muskelkraft zu radeln, doch je nach Standort und Erschöpfungsgrad können Probleme auftreten.
Weiterhin ist das Unfallrisiko etwa höher als bei nicht motorgestĂŒtzten FahrrĂ€dern. Insbesondere zu Beginn mĂŒssen sich NutzerInnen an das verĂ€nderte FahrgefĂŒhl gewöhnen, um zum Beispiel einem Hindernis rechtzeitig auszuweichen. Je schneller das E-Trekkingrad ist, desto schwieriger ist das prĂ€zise Manövrieren. Zuletzt ist auch der Anschaffungspreis von Bedeutung. Bei Elektro-TrekkingrĂ€dern zahlen Sie selten weniger als 2.000 Euro.
Was zeichnet Elektro-TrekkingrÀder aus?
Klassische TrekkingrĂ€der sind robuste Alleskönner, mit denen sowohl entspannte Touren am Wochenende als auch der Weg zur Arbeit oder zum Supermarkt problemlos möglich sind. Sie besitzen einen stabilen Rahmen, GepĂ€cksysteme fĂŒr Taschen und sind zugunsten der Verkehrstauglichkeit mit Lichtanlagen, Reflektoren, StĂ€nder, Schutzblechen und Klingel versehen. Die Sitzposition ist bei TrekkingrĂ€dern aufrecht und komfortabel. Ihre Reifen sind breiter und stĂ€rker profiliert als die von Citybikes, aber schmaler und flacher als solche von Mountainbikes. DarĂŒber hinaus sind sie oft mit einer Federgabel ausgestattet, die kleine StöĂe abfĂ€ngt und den Fahrkomfort erhöht. Dank dieser Features sind TrekkingrĂ€der sowohl fĂŒr glatte als auch unebene StraĂen und Schotter geeignet.
Die meisten Elektro-TrekkingrĂ€der unterscheiden sich im Aufbau kaum von klassischen TrekkingrĂ€dern: Es handelt sich meist um Hardtails mit Federung an der Vorderseite und zum Teil einer gefederten SattelstĂŒtze. Bei Rahmen, Reifen, Lenker oder Bremsanlagen gibt es keine nennenswerten Unterschiede. Der gröĂte Unterschied ist tatsĂ€chlich die verbaute Technik: Elektromotor, Akku, Sensoren, Controller sowie Display mit Bedienelementen.
Der Elektromotor treibt das Rad an, der Akku versorgt ihn mit Strom. WĂ€hrend Bewegungssensoren feststellen, wann der Fahrer beziehungsweise die FahrerIn in die Pedale tritt, messen Drehmomentsensoren die Kraft, die sie oder er dabei anwendet. Der Controller empfĂ€ngt die Sensordaten und reguliert den Antrieb. Das Display ist an der Lenkstange befestigt und zeigt Daten wie den Akkustand oder â wenn vorhanden â die eingestellte UnterstĂŒtzungsstufe an. Die eingebaute Technik erfordert verstĂ€rkte Rahmen und erhöht das Gesamtgewicht des E-Trekkingrads

E-Bike, Pedelec oder Speed-Pedelec?
Auf der Suche nach dem passenden Elektro-Trekkingrad sehen sich Interessierte hĂ€ufig mit den Begriffen E-Bikes, Pedelecs und Speed-Pedelecs konfrontiert. E-Bike dient dabei oft als Oberbegriff fĂŒr alle motorisierten FahrrĂ€der.
TatsĂ€chlich sind klassische E-Bikes die FahrrĂ€der, die ohne Kraftaufwand auf Knopfdruck starten. Sie erreichen eine Maximalgeschwindigkeit von 25 Kilometern pro Stunde und haben eine Motorleistung von 500 Watt. Solche E-Bikes gelten bereits ab einer Geschwindigkeit von sechs Kilometern pro Stunde als Kleinkraftrad und sind deshalb zulassungspflichtig. NutzerInnen mĂŒssen sie fĂŒr ungefĂ€hr 35 bis 70 Euro versichern und mit einem Nummernschild kennzeichnen. DarĂŒber hinaus mĂŒssen FahrerInnen mindestens 16 Jahre alt sein und einen FĂŒhrerschein der Klasse AM oder B besitzen. Mit einem traditionellen E-Bike können Sie weder auf dem Geh- noch auf dem Radweg fahren.
Bei Elektro-TrekkingrĂ€dern handelt es sich meist um Pedelecs, was fĂŒr âPedal Electric Cycleâ steht. Hier arbeitet der Motor nur unterstĂŒtzend. Sobald FahrerInnen in die Pedale treten, setzen sie einen Impuls und der Motor startet. Mit Pedelecs ist eine Geschwindigkeit von bis zu 25 Kilometern pro Stunde bei einer Motorleistung von maximal 250 Watt realisierbar. Da sie rechtlich als FahrrĂ€der gelten, sind sie weder zulassungspflichtig noch erfordern sie einen FĂŒhrerschein.
Die schnellere Variante sind Speed-Pedelecs, auch als S-Pedelecs bekannt. Sie erreichen eine Geschwindigkeit von bis zu 45 Kilometern pro Stunde und eine Motorleistung von bis zu 500 Watt. Aufgrund der höheren Geschwindigkeit zĂ€hlen sie zu den KleinkraftrĂ€dern und sind zulassungspflichtig. Somit mĂŒssen FahrerInnen dieselben Anforderungen erfĂŒllen wie bei E-Bikes: Dazu gehören Nummernschild, Versicherung, FĂŒhrerschein der Klasse AM oder B, Mindestalter und Helmpflicht. Auch das Fahren auf Radwegen ist nicht erlaubt.
SUV-E-Bike als Alternative?
Seit einiger Zeit ist ein neuer E-Bike-Typ auf dem Markt: das SUV-E-Bike auch als All-Terrain- oder Crossover-E-Bike bekannt. Es soll den Spagat zwischen elektrischen City-, Trekking- und Mountainbikes schaffen und sowohl fĂŒr StraĂen als auch unbefestigte Wald- oder Feldwege geeignet sein. Zu diesem Zweck hat es Eigenschaften aller Radtypen, etwa die Rahmengeometrie eine Mountainbikes, die Sitzposition eines Trekkingrads und die verkehrskonforme Ausstattung eines Citybikes. Da SUV-Bikes verschiedene E-Bike-Typen in sich vereinen, sind sie in den Einsatzgebieten meist nicht so gut wie die Spezialisten.
Darauf kommt es beim Kauf an
Ein Elektro-Trekkingrad ist im Idealfall genau auf die BedĂŒrfnisse des Fahrers oder der Fahrerin zugeschnitten. Das Auf- und Absteigen sowie das Fahren auf wechselhaftem Boden ist komfortabel.
Rahmen
Der Rahmen eines Fahrrads hĂ€lt alle Komponenten zusammen, darunter Lenker, Sattel, Reifen sowie Tretlager. Er muss das Gewicht von FahrerInnen und GepĂ€ck tragen können sowie stabil, sicher und gleichzeitig komfortabel sein, auch auf unebenen Böden und bei StöĂen. Eine hohe StabilitĂ€t bedeutet beim Rahmen, dass er neben dem Gewicht und dem Boden ebenso Tretbewegungen, Brems- und LenkkrĂ€ften standhĂ€lt. Das ermöglicht wiederum ein sicheres Fahrverhalten.
Beim Fahrkomfort kommt es vor allem auf eine aufrechte Haltung und einen einfachen Auf- beziehungsweise Abstieg an. Eine aufrechte Haltung entlastet die WirbelsĂ€ule und schont die Kniegelenke. Um die optimale Sitzposition zu gewĂ€hrleisten, ist eine geeignete Rahmenhöhe wichtig. Online gibt es verschiedene Rechner, um die passenden Höhe zu ermitteln. Hierbei kommen die KörpergröĂe oder die SchrittlĂ€nge beziehungsweise die Schritthöhe zum Einsatz. Letzteres liefert akkuratere Ergebnisse als die KörpergröĂe.
Bei E-Bikes sind die Anforderungen an den Rahmen noch höher als bei klassischen FahrrĂ€dern. Die verbaute Technik erhöht nicht nur das Gewicht, das auf dem Rahmen lastet, sondern durch die MotorunterstĂŒtzung wirken beim Fahren noch gröĂere KrĂ€fte auf das Bike. Idealerweise ist das beim Fahren kaum spĂŒrbar.
Rahmenformen
Ein wichtiger Aspekt ist die Rahmenform beziehungsweise -geometrie. Bei der Rahmenform können Interessierte zwischen Diamant-, Trapez- und Komfortrahmen wÀhlen. Traditionell wurden Diamantrahmen bei Herren-FahrrÀdern und Trapez- oder Komfortrahmen bei Damen-FahrrÀdern verbaut. Mittlerweile sind alle Formen unisex.
Diamantrahmen zeichnen sich durch ein waagerechtes Oberrohr zwischen Sattel und Lenker aus. Bei vielen modernen Elektro-TrekkingrĂ€der ist das Rohr leicht zum Sattelrohr geneigt. Zum Auf- und Absteigen mĂŒssen FahrerInnen das gestreckte Bein ĂŒber den Sattel bewegen. Das Oberrohr verleiht dem Rad eine hohe StabilitĂ€t und Verwundungssteifigkeit.
Trapezrahmen sind eine Abwandlung von klassischen Diamantrahmen, bei dem das Oberrohr stÀrker zum Sattel geneigt ist. Das erleichtert das Auf- und Absteigen. Trapezrahmen sind somit eine praktische Mischung aus Komfort und StabilitÀt.
Komfortrahmen sind auch als Tiefeinsteiger, Wave-Rahmen oder Easy-Entry bekannt. Im Gegensatz zu den anderen beiden Formen besitzen sie nur ein einziges, tief gelegenes, stabiles Rohr. Dank der daraus resultierenden niedrigen Durchstiegshöhe ist es sehr leicht, das Bike zu satteln und wieder abzusteigen. Tiefeinsteiger sind ideal fĂŒr FahrerInnen, deren Beweglichkeit etwa aufgrund des Alters oder einer Vorerkrankung eingeschrĂ€nkt ist. Des Weiteren ist der Schwerpunkt bei dieser Rahmengeometrie tief, was Sicherheit beim Fahren vermittelt.

Reifen
Die meisten Elektro-Trekkingbikes sind mit 28-Zoll-Reifen ausgestattet, einige aber auch mit 27,5-Zoll-Modellen. Bei der Reifenbreite gibt es gröĂere Unterschiede als beim Durchmesser: Typisch sind zwischen 37 und 55 Millimeter. Je breiter die Reifen sind, desto sicherer rollen sie ĂŒber raue UntergrĂŒnde und desto komfortabler ist das FahrgefĂŒhl. Zudem haben dicke Reifen einen besseren Grip als dĂŒnne Modelle und sind meist stĂ€rker profiliert. Sie sind also ideal fĂŒr Fahrten abseits befestigter Wege und in leichtem GelĂ€nde.
FĂŒr diejenigen, die hingegen vorwiegend in StĂ€dten und auf befestigten Wegen fahren, sind dĂŒnnere Reifen mitunter sinnvoller, da sie glatter und wendiger sind. Mittlerweile gibt es auch Reifen, die einen geraden Mittelsteg und grobstollige Seiten haben â ideal fĂŒr alle, die mit dem Bike auf StraĂen und Offroad fahren.
Federung
Die Federung von Elektro-Trekkingbikes entspricht hĂ€ufig den nicht motorisierten AusfĂŒhrungen. Das bedeutet, es kommen leichte und starre Federgabeln mit einem typischen Federweg von 50 bis 60 Millimetern zum Einsatz. Sie sind ideal fĂŒr schnelle und kurze Trips. FĂŒr lĂ€ngere, raue Strecken ist die DĂ€mpfung mitunter zu gering. Es gibt aber durchaus Modelle mit einem Federweg von bis zu 100 Millimetern oder solche, bei denen sich die DĂ€mpfung per Luftdruck an die eigenen BedĂŒrfnisse anpassen lĂ€sst. Solche Eigenschaften sind hĂ€ufiger bei Mountainbikes vorzufinden, die auf raues GelĂ€nde spezialisiert sind. Elektro-TrekkingrĂ€der mit Mountainbike-Ă€hnlichen Federgabeln bieten Komfort bei lĂ€ngeren Touren und in leichtem GelĂ€nde.
Motor
Bei der Motorleistung ist tatsĂ€chlich nur die Entscheidung zwischen Pedelec und S-Pedelec von Bedeutung, da die erlaubte Motorleistung strikt auf maximal 250 oder 500 Watt festgelegt ist. E-Bike-Motoren stammen von Herstellern wie Bosch, Shimano, Specialized oder Yamaha. Wichtiger als der Hersteller oder die Leistung des Motors ist aber, dass er in das Gesamtkonzept des E-Bikes passt. Es ist zum Beispiel nicht sinnvoll, wenn ein sehr starker Motor erst bei einer hohen Trittfrequenz die FahrerInnen maximal unterstĂŒtzt. In dem Fall ist er nicht nutzbar.
Typische Drehmomente von Trekkingrad-Motoren liegen bei etwa 50 bis 70. Es gibt aber auch E-Bike-Motoren mit Werten von weniger als 50 und mehr als 100. Motoren mit geringerem Drehmoment haben oft einen kleineren Akku oder leisten weniger UnterstĂŒtzung.
Bei den meisten Motoren lĂ€sst sich die UnterstĂŒtzung in mehrere Stufen einstellen. Der Bosch Performance Line GEN3 hat zum Beispiel vier Stufen und einen maximalen UnterstĂŒtzungsgrad von 300 Prozent. Hinzu kommt ein E-Mountainbike-Modus, der eine dynamische UnterstĂŒtzung von 120 bis 300 Prozent erlaubt.
Je kraftvoller der Motor ist, desto schwerer ist er meist. Zudem muss die AkkukapazitĂ€t groĂ genug sein, um die volle Motorkraft auszunutzen. Auch das schlĂ€gt sich auf das Gewicht des Elektro-Trekkingrads nieder: Sie wiegen meist zwischen 20 und 30 Kilogramm. Bosch bietet zum Beispiel Motoren mit einem Gewicht von drei bis vier Kilogramm an sowie Akkus, die etwa zweieinhalb bis drei Kilogramm wiegen. Ăberlegen Sie sich vorher, wie viel UnterstĂŒtzung Sie benötigen. Wer durch Orte mit vielen Steigungen fĂ€hrt oder körperlich nicht so fit ist, benötigt mitunter mehr Hilfe als diejenigen, die auf eher ebenen Strecken fahren, sowie langjĂ€hrige RadfahrerInnen.
Wichtig ist auch die Position des Motors am Fahrrad, da sie eine direkten Einfluss auf das FahrgefĂŒhl hat. Bei modernen Elektro-TrekkingrĂ€dern gibt es mittlerweile hĂ€ufig Mittelmotoren wie das bereits genannte Bosch-Modell. Sie sind direkt mit der Kurbel des Tretlagers verbunden und dementsprechend positioniert: im Bereich der Kurbel hinter dem Tretlager und direkt im Rahmen. Dadurch liegt nicht nur der Schwerpunkt des Rads in der Mitte, sondern der Motor synchronisiert sich auch indirekt mit dem Pedaltreten.

Alternativ gibt es Pedelecs mit Nabenmotor. Dieser ist entweder in der Nabe des Vorder- oder des Hinterrads integriert. Dadurch verlagert sich Schwerpunkt des gesamten Rads nach vorn beziehungsweise hinten. Das verĂ€ndert das FahrgefĂŒhl betrĂ€chtlich: FahrerInnen werden gezogen oder geschoben.
Schaltsystem
Wie bei klassischen FahrrÀdern sind auch Elektro-TrekkingrÀder mit einer Ketten- oder Nabenschaltung ausgestattet. Nabenschaltungen sind vor allem bei Elektro-TrekkingrÀdern der Einstiegsklasse aufzufinden, Kettenschaltungen hingegen bei RÀdern der Mittel- und Oberklasse, da diese besser mit drehmomentstarken Motoren kompatibel sind. Befindet sich der Motor des Trekkingrads mittig, muss seine Leistung sogar gedrosselt werden, um eine Nabenschaltung zu integrieren. Sie können nur einen Drehmoment von 50 verarbeiten.
Nabenschaltungen bieten einige Vorteile: Es handelt sich um ein geschlossenes System, das direkt in der Narbe verbaut ist. Dadurch sind alle Komponenten nicht nur weitgehend vor Schmutz und NĂ€sse geschĂŒtzt, sondern auch wartungsarm. Es genĂŒgt meist, das Getriebeöl im Zwei-Jahres-Rhythmus auszutauschen. Nabenschaltungen haben aber nur wenige GĂ€nge â teils nur drei â und eine schwĂ€chere Ăbersetzung als Kettenschaltungen, sodass Sie im selben eingestellten Gang stĂ€rker in die Pedale treten mĂŒssen.
Kettenschaltungen sind zwar aufwendiger zu warten, aber sie vertragen hohe Drehmomente und können die einwirkende Kraft besser ĂŒbersetzen. Eine Faustregel besagt: Je mehr GĂ€nge zur VerfĂŒgung stehen, desto weniger Kraft ist nötig, um steile Wege zu bewĂ€ltigen. Nicht motorisierte FahrrĂ€der können durchaus 30 GĂ€nge haben.
Bei Elektro-TrekkingrĂ€dern bieten die beiden MarktfĂŒhrer SRAM und Shimano mittlerweile Kettenschaltungen mit bis zu zwölf GĂ€ngen an. FĂŒr diejenigen, die wenig oder vorwiegend auf Flachland fahren, genĂŒgen weniger als zehn GĂ€nge. Wer das Elektro-Trekkingbike hingen bei Anstiegen und wechselndem Untergrund nutzt, ist mit mindestens zehn GĂ€ngen besser bedient. Moderne 11- oder 12-Kettenschaltungen von SRAM und Shimano habe zum Teil sogar eine integrierte DĂ€mpfung, die das Kettenschlagen reduziert.
Bremsen
Die UnterstĂŒtzung, die Elektromotoren beim Fahren liefern, stellt hohen Anforderungen an die Bremsanlagen. Sie mĂŒssen das stĂ€ndige Bremsen und Beschleunigen bei durchschnittlichen Geschwindigkeiten von 25 Kilometern pro Stunde zuverlĂ€ssig standhalten. Bei Elektro-Trekkingbikes kommen am hĂ€ufigsten hydraulische Scheibenbremsen zum Einsatz. Vereinzelt findet sich noch die hydraulische Felgenbremse von Magura HS. Solche mit Seilzug sind nicht robust genug fĂŒr moderne E-Bikes.
Bei E-TrekkingrĂ€der mit Scheibenbremsen ist eine Bremsscheibe an der Radnabe fixiert und von einem Bremssattel umgeben. Darin befinden sich auch die Bremskolben. Um das Rad zu stoppen, drĂŒcken die Bremskolben den Bremsbelag gegen die Bremsscheibe. Bikes der oberen Preisklasse verfĂŒgen zum Teil ĂŒber besonders groĂe Bremsscheiben oder zusĂ€tzliche Bremskolben, um die EffektivitĂ€t zu erhöhen. FĂŒr alle, die mit viel GepĂ€ck unterwegs sind oder oft Steigungen bewĂ€ltigen mĂŒssen, ist die Extra-Bremsleistung durchaus von Vorteil. Andernfalls genĂŒgt eine normale hydraulische Scheibenbremse.
Akkuleistung
Die Akkuleistung bestimmt, wie lange Sie mit UnterstĂŒtzung fahren können. Da TrekkingrĂ€der fĂŒr lĂ€ngere Trips gedacht sind, haben sie tendenziell einen groĂen, ausdauernden Akku oder ein Dual-System mit zwei Akkus. Die Akkus sind entweder auĂen am Rahmen befestigt oder im Rahmen integriert. Externe Akkus können auch am Unterrohr, vor oder hinter dem Sitzrohr sowie im GepĂ€cktrĂ€ger befestigt sein. WĂ€hrend solche Akkus problemlos eine KapazitĂ€t von 500 Wattstunden haben können, besitzen integrierte Akkus mitunter eine AkkukapazitĂ€t von bis zu 750 Wattstunden. Mit zwei Akkus in einem externen dualen System sind sogar mehr als 1.000 Wattstunden möglich. Damit lassen sich mitunter auch 200 Kilometer fahren, bevor die Akkus aufzuladen sind.

Wie lange genau der Akku durchhĂ€lt, lĂ€sst sich schlecht einschĂ€tzen, genau wie die Reichweite. Es hĂ€ngt unter anderem davon ab, mit welcher UnterstĂŒtzungsstufe Sie fahren, aber auch von Ă€uĂeren Gegebenheiten wie Temperatur, Wind und Untergrund sowie dem Tragegewicht. Einen groĂen Akku mĂŒssen Sie zwar seltener aufladen, dafĂŒr macht er das Bike schwerer.
Idealerweise ist die AkkugröĂe auf das Fahrverhalten abgestimmt: Je lĂ€nger und gröĂer der UnterstĂŒtzungsbedarf ausfĂ€llt, desto lĂ€nger muss der Akku durchhalten. Wer nur wenig UnterstĂŒtzung benötigt und dadurch kaum etwas von der KapazitĂ€t verbraucht, trĂ€gt nur unnötiges Gewicht mit sich herum. Eine Alternative ist ein kleinerer Akku mit kurzer Ladezeit und SchnellladegerĂ€t, der zum Beispiel wĂ€hrend der Mittagspause laden kann. Wer höhere UnterstĂŒtzungsstufen nur bei starken Gegenwind oder Steigungen einschaltet, kann die Reichweite deutlich erhöhen.
Display
Auch beim Display beziehungsweise Bordcomputer gibt es mittlerweile eine groĂe Auswahl. Einfache Versionen liefern nur grundlegende Informationen wie die Geschwindigkeit und ermöglichen das Einstellen des Widerstands. Hochwertigere Displays verfĂŒgen ĂŒber weitere Zusatzfunktionen: Sie messen zum Beispiel die Trittfrequenz oder haben ein integriertes Navigationssystem. Viele Bordcomputer in der höheren Preisklasse lassen sich mit dem Smartphone verbinden und per App steuern.
Egal, ob Sie ein Basis- oder ein Premium-Display wĂ€hlen, wichtig ist, dass alle Informationen lesbar sind. Der Bildschirm sollte gut ausgeleuchtet sein und die Schrift groĂ und deutlich, sodass Fahrerrinnen alle Daten wĂ€hrend des Radelns mit einem kurzen Blick erkennen können. FĂŒr den Einsatz bei schlechten LichtverhĂ€ltnissen ist ein Nachtmodus mit Hintergrundbeleuchtung von Vorteil.

WeiterfĂŒhrende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Elektro-TrekkingrÀder nicht selbst getestet.
Um das perfekte Elektro-Trekkingbike im undurchschaubaren E-Bike-Jungle zu finden, suchen sich Interessierte gern eine zweite oder dritte Meinung. Tests renommierter Fachmagazine und Verbraucherorganisationen sind ideal, um sich einen Ăberblick zu verschaffen und die Auswahl einzugrenzen.
Zwar testete die Stiftung Warentest keine Elektro-TrekkingrĂ€der, dafĂŒr aber neun SUV-E-Bikes im Jahr 2022. Die TesterInnen prĂŒften, wie gut sich die Pedelecs fahren lieĂen, bewerteten die MotorunterstĂŒtzung und die Akkuleistung sowie die Handhabung. Zudem legten sie Wert auf die Fahrsicherheit. Dabei kĂŒrten die RedakteurInnen das KTM Macina Aera 671 LFC mit der Note âgutâ (1,9) zum Testsieger, da es sowohl sportlich als auch komfortabel ist.
Die deutsche Verkehrsorganisation ADAC testete mehrere E-Bike-Typen, darunter Offroad-Pedelecs im Jahr 2021. Bei den sieben getesteten Bikes handelt es sich um Tiefeinsteiger, die sich sowohl fĂŒr den Stadtverkehr als auch leichtes GelĂ€nde eignen. Auch hier wurde das KTM Macina Aera 271 LFC mit der Note âsehr gutâ (1,9) Testsieger.
FĂŒr spezifische E-Trekkingrad-Tests sind Sie bei Fachmagazinen rund um Bikes und E-Bikes besser beraten. Radfahren.de fĂŒhrte zahlreiche Einzeltests zu E-Bikes aller Art durch und listet diese in einer praktischen Ăbersicht mit Note aus dem Jahr 2022 auf. Die Redaktion empfiehlt zum Beispiel das Specialized Turbo Vado 5.0 mit der Note âsehr gutâ (92). Es ĂŒberzeugte vor allem mit einer smarten Technik und einer sehr guten Fahrleistung.
Auch das Magazin E-MOUNTAINBIKE unterzog im Jahr 2021 acht E-TrekkingrĂ€der einem ausfĂŒhrlichen Praxistest. Testsieger wurde das Trek Powerfly FS9 Equipped, da es fĂŒr die TesterInnen ein rundum stimmiges Gesamtpaket lieferte. Preis-Leistungs-Sieger wurde das CENTURION Country R2600i. Es ist mit dem tiefen Einstieg nicht nur komfortabel, sondern lĂ€sst sich auch abseits befestigter Wege gut fahren. Nur die KonnektivitĂ€t war eingeschrĂ€nkt.
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