Action-Cam Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt
- Das Wichtigste in Kürze
- Action-Cams sind robuste Videokameras, die gegen Schläge, Wasser und Staub geschützt sind.
- Die Aufnahmequalität liegt mit herkömmlichen Camcordern und aktuellen Smartphones gleichauf.
- Sowohl die digitale als auch die optische Bildstabilisierung stellen bewegungsintensive Szenen ruhig.
- Die meisten Action-Cams nutzen Festbrennweiten, die einen großen Bildausschnitt zeigen. Ein Zoom ist meist nur digital möglich.
- Als Zubehör stehen Halterungen für Helme, Kopfbänder oder sonstige Vorrichtungen zur Anbringung am Körper oder an Sportgeräten zur Verfügung.
Robust und einfach: Die Vorteile von Action-Cams
Mit wenigen beweglichen Bauteilen, speziellen Schutzhüllen gegen Wasser und Staub sowie einer einfachen Bedienung sind Action-Cams ideale Begleiter bei Ausflügen oder im Urlaub. Im Grunde handelt es sich bei Action-Camcordern lediglich um robuste, möglichst simpel gehaltene Videokameras. Auch hier nimmt ein Bildsensor das Geschehen vor dem Objektiv auf und speichert es in Form von Videomaterial auf einer Speicherkarte.
Da die Hersteller aber beispielsweise auf einen Autofokus, Zoom-Objektive und weitere empfindliche Bauteile verzichten, haben Action-Cams eine sehr hohe Haltbarkeit. Noch dazu ist bei der Aufnahme weniger Aufmerksamkeit erforderlich: Ist sie einmal gestartet, filmen die Cams auf Helmen, Motorradlenkern oder in der Hand von selbst und nehmen dank Weitwinkelobjektiven ein großes Sichtfeld auf.
Ausstattung und Funktionen
Die Eingeschränktheit von Action-Cams impliziert auch, dass Verbraucher die Kaufentscheidung auf ihre eigenen Anforderungen abstimmen sollten. Während beispielsweise eine gute Bildstabilisierung fast immer sinnvoll ist, braucht nicht jeder Anwender Videomaterial in 4K-Auflösung. Unterwassertauglichkeit und ein eingebauter GPS-Empfänger sind ebenfalls nur in bestimmten Fällen notwendig.
Qualität der Aufnahmen
Die Aufnahmequalität einer Action-Cam wird maßgeblich von der Auflösung des verbauten Bildsensors und der maximalen Bildrate bestimmt. Nutzer sollten das spätere Wiedergabegerät mit in die Kaufentscheidung einbeziehen. Wer zu Hause einen 4K-Fernseher oder einen entsprechenden Monitor nutzt, kann von einer 4K-fähigen Action-Cam besonders gut Gebrauch machen. Ist dies nicht der Fall, reicht eine Auflösung in Full HD oftmals aus.
Auch bei der Nachbearbeitung bieten Aufnahmen in 4K mehr Möglichkeiten. So ist ein verlustfreies Zurechtschneiden möglich, wenn das finale Video in Full-HD-Qualität ausgegeben wird. Die Bearbeitung von 4K-Videos setzt allerdings einen sehr leistungsstarken Computer voraus. Ist auch dieser im Haushalt nicht vorhanden, ist der Aufpreis für eine 4K-Kamera nur mit Blick auf die Zukunft sinnvoll.
Geht mit 4K immer eine gute Bildqualität einher?
Die Kennzeichnung 4K beschreibt lediglich die Auflösung des späteren Videos. Im 16:9-Format weist jedes Bild, aus dem das Video besteht, 3.840 x 2.160 Pixeln auf. Darüber hinaus sagt die Kennzeichnung 4K über die Bildqualität nichts aus. Neben der Auflösung ist vor allem die Anzahl an Bildern wichtig, die eine Kamera pro Sekunde aufnimmt. Videos sehen auch dann nicht ansprechend aus, wenn dunkle Bereiche ein starkes Rauschen aufweisen, die Videobilder einen geringen Dynamikumfang haben oder die Schärfe aufgrund eines minderwertigen Objektivs nicht ausreichend ist.
Bildraten von 60, 120 oder mehr Bildern pro Sekunde bei maximaler Auflösung sind bei Action-Cams sinnvoll. Zum einen wirken Videos mit einer hohen Bildrate flüssiger, zum anderen lassen sich die Aufnahmen im Nachhinein ohne Ruckler verlangsamen. Als Zusatzfunktion bieten viele Action-Cams Slow-Motion-Modi an. Hierbei nimmt die Kamera Videos mit besonders hoher Bildrate auf und erstellt automatisch Videos, die um ein Vielfaches verlangsamt sind. Das geht häufig auf Kosten der Videoauflösung. Sind Zeitlupenaufnahmen eine gewünschte Funktion, sollten Nutzer unbedingt auf die Unterstützung von Full-HD-Aufnahmen im Zeitlupen-Modus achten.
Um im Urlaub die Szenerie festzuhalten, ist zudem ein Zeitraffer-Modus interessant. Bei diesem nimmt die Cam nur alle paar Sekunden oder Minuten ein Bild auf und strafft einen langen Zeitraum in einem kurzen Clip zusammen. Das eignet sich vor allem, um Zugfahrten oder Sonnenuntergänge festzuhalten.
Bei nahezu jeder Aufnahmeart ist eine gute Bildstabilisierung wichtig. Diese gleicht Ruckler und Bewegungen entweder optisch oder digital aus. Zwar ist die optische Bildstabilisierung qualitativ hochwertiger und benötigt keinen Zuschnitt des Kamerabildes, die meisten Action-Cams vertrauen jedoch auf die digitale Variante. Die Qualität der Bildstabilisierung unterscheidet sich je nach Modell und Hersteller. Hier ist es sehr sinnvoll, sich auf Videoplattformen wie YouTube oder Vimeo nach Praxisbeispielen umzuschauen.
Neben seiner Hauptaufgabe als Videokamera besitzt fast jeder Action-Camcorder einen Fotomodus, der allerdings eher zu vernachlässigen ist. Hier rechnen die meisten Modelle lediglich die Einzelbilder eines Videos hoch, um Fotos mit vielen Megapixeln anzubieten. Wer eine Action-Cam primär zur Aufnahme von Fotos kaufen möchte, sollte eher zu einer robusten Digitalkamera oder einer Unterwasserkamera greifen.
Brennweite und Autofokus
Neben der Videoqualität habe vor allem Bildausschnitt, Fokus und Brennweite einen starken Einfluss auf das spätere Video. Hier sind Nutzern von Action-Cams sehr deutliche Grenzen gesetzt, denn in den meisten Modellen kommen Objektive mit fester Brennweite zum Einsatz. Den für Action-Cams typischen Bildstil erreichen Hersteller mit dem Einsatz von Weitwinkel- oder Fish-Eye-Objektiven. Das ist aus zweierlei Gründen sinnvoll:
Zum einen nehmen Action-Cams so einen größeren Bildausschnitt auf, wodurch die zielgenaue Ausrichtung der Kamera auf das Geschehen einfacher ist. Zum anderen sind Ruckler und Bewegungen im Weitwinkelbereich weniger stark sichtbar, sodass die Bilder zusammen mit einer Bildstabilisierung sehr ruhig erscheinen. In einigen Sonderfällen verfügen Action-Cams sogar über zwei Objektive, um Aufnahmen in 360 Grad aufzunehmen. Per Smartphone-App lassen sich diese Aufnahmen mit VR-Brillen betrachten oder Nutzer können den Bildausschnitt im Nachhinein bei der Ausgabe eines herkömmlichen Videos anpassen.
Über das Scharfstellen von Motiven, das bei Camcordern und Digitalkameras per Autofokus gelingt, müssen sich Verbraucher bei Action-Cams keine Gedanken machen. Die meisten Modelle besitzen Fixfokus-Objektive. Diese sind so eingestellt, dass der Großteil des Bildes auf der Aufnahme scharf erscheint. Scharfe Aufnahmen im Nahbereich oder gar Makroaufnahmen sind damit jedoch nicht möglich.
Robustheit
Action-Cams setzen sich von herkömmlichen Modellen vor allem durch ihre Robustheit ab. Sie sind sowohl gegen Stöße und Stürze als auch gegen Wasser und Staub geschützt. Gleichzeitig lassen sich viele Modelle bei sehr hohen sowie sehr niedrigen Temperaturen betreiben. Diese Widerstandsfähigkeit liegt nur zum Teil an der simplen Konstruktion der Videokameras.
Eignen sich Action-Cams als Unterwasserkameras?
Die meisten im Handel erhältlichen Action-Cams sind wasserfest. Das bedeutet allerdings nicht unbedingt, dass sie auch dauerhaft und vor allem tief untertauchen können. Für den Einsatz beim Tauchen müssen Unterwasserkameras einem hohen Wasserdruck standhalten können – doch hierfür sind nicht alle Modelle geeignet. Hersteller geben bei den Kameras oder bei entsprechenden Wasserschutzhüllen an, für welche Wassertiefen das jeweilige Produkt geeignet ist.
Primär ergibt sich die hohe Robustheit durch Schutzhüllen, in denen Action-Cams passgenau Platz finden. Hersteller bieten diese für diverse Modelle an oder liefern Schutzhüllen gleich beim Kauf einer Kamera mit. Wie robust eine Action-Cam mit oder ohne Schutzhülle ist, gibt die IP-Schutzart an. Hier geben Hersteller zwei Zahlen an: Die erste steht für die Staubfestigkeit, die zweite für die Wasserdichtigkeit.
Ziffer | Erste Ziffer: Schutz gegen | Zweite Zwiffer: Schutz gegen |
---|---|---|
1 | Fremdkörper mit Durchmesser von 50 mm | Tropfwasser |
2 | Fremdkörper mit Durchmesser von 12,5 mm | Fallendes Tropfwasser, wenn Gerät 15° geneigt ist |
3 | Fremdkörper mit Durchmesser von 2,5 mm | Fallendes Sprühwasser, wenn Gerät 60 % geneigt ist |
4 | Fremdkörper mit Durchmesser von 1 mm | Allseitiges Spritzwasser |
5 | Staub in schädlicher Menge | Strahlwasser aus beliebigem Winkel |
6 | Staub | Starkes Strahlwasser |
7 | – | Zeitweiliges Untertauchen |
8 | – | Dauerhaftes Untertauchen |
Handhabung
Aufnahmen zu starten, die Belichtung zu korrigieren oder zwischen Foto- und Videomodus umzuschalten, sollte bei einer Action-Cam unkompliziert gelingen. Häufig stellen Verbraucher die Kameras mit Handschuhen oder in stressigen Situationen ein. Aus diesem Grund verzichten viele Hersteller auf den Einsatz von berührungsempfindlichen Bildschirmen. Oft kommen die Kameras sogar ganz ohne ein Display aus.
Zur Einsicht des Kamerabildes müssen Nutzer entsprechende Action-Cams mit einem Smartphone verbinden. Dieses steuert über WLAN oder Bluetooth alle Einstellungen der Kameras und gewährt eine Vorschau des späteren Videos. Durch die Fernbedienung kann die Kamera anschließend in einer Halterung oder auf dem Helm bleiben. Die gleiche Aufnahme übernehmen auch externe Bildschirme, die Hersteller als Zusatz zu ihren Kameras anbieten. Bei einigen wenigen Modellen sind im Lieferumfang Armbänder zur Fernbedienung enthalten.
Zur Bedienung an der Kamera stehen meist nur rudimentäre Knöpfe zur Aufnahme, zum Stoppen einer Aufnahme und zu Einstellungen wie dem Videomodus oder der Videoqualität zur Verfügung. Bei Modellen mit Bildschirm gibt es zusätzliche Navigationstasten, welche die einfache Navigation durch das Menü ermöglichen. Alternativ sind Action-Cams mit Sprachsteuerung erhältlich. Hier können Verbraucher die Aufnahme über einen gesprochenen Befehl stoppen und starten.
Ohne die andauernde WLAN-Verbindung zu einem Smartphone steigt die Akkulaufzeit jedes Action-Camcorders. Da in Action-Cams ohnehin nur kleine Akkus zum Einsatz kommen und die Aufnahme von Videos viel Strom verbraucht, liegt die maximale Aufnahmezeit oft nur bei knapp einer Stunde. Einige teurere Modelle halten hingegen 1,5 bis 2 Stunden durch. Tester geben die Akkulaufzeiten in der Regel im Rahmen ihrer Action-Cam-Tests an. Diese Angaben sind zuverlässiger als die Angaben der Hersteller, da diese meist auf Laborergebnissen beruhen. Der Kauf eines Wechselakkus ist allerdings bei jedem Modell ratsam.
Eine weitere sinnvolle Funktion für Action-Cams ist ein integrierter GPS-Empfänger oder die Möglichkeit, das GPS-Modul eines Smartphones für die Aufzeichnung von Standortdaten zu nutzen. Auch dieser wirkt sich negativ auf die Akkulaufzeit aus. Nutzer können aufgenommene Videos aus dem Urlaub beispielsweise einfach bestimmten Orten zuweisen. Die Möglichkeit, die Action-Cam nach einem Verlust über den GPS-Empfänger zu finden, besteht jedoch nicht. Hierfür müsste die Kamera auch einen integrierten Mobilfunkempfänger bieten und mit dem Internet verbunden sein.
Größe und Gewicht
Hinsichtlich der Größe und des Gewichts hat sich bei Action-Cams mit der Zeit ein gewisses Standardmaß etabliert. Die meisten Action-Camcorder sind rechteckig und kleiner als herkömmliche Videokameras. Zusammen mit einem geringen Gewicht von unter 300 Gramm fallen kompakte Modelle in Rucksäcken beziehungsweise bei der Nutzung kaum auf.
Es gibt aber auch einige besonders kleine und besonders große Modelle. Die kleinste Action-Cam wiegt nur rund 20 Gramm und ist nicht viel größer als eine Fingerspitze. Große Action-Cams erinnern hingegen schon fast an Camcorder, die zusätzlich zu einem stabileren Gehäuse gegen Wasser und Staub geschützt sind.
Preis
Deutlich größere Unterschiede gibt es beim Preis. Grundlegend sollten Käufer einer Action-Cam immer die Kosten einer Speicherkarte und den Kauf zusätzlichen Zubehörs einplanen. Auch die Investition in eine Software für Videoschnitt oder in einen zweiten Akku kann sich auf Dauer lohnen.
Als Speicherkarten setzen viele Hersteller auf Micro-SD-Karten. Welches Kartenformat die Kamera nutzt, steht meist auf der Packung oder in der Produktbeschreibung. Während es große Speicherkarten mit viel Speicherplatz schon recht günstig gibt, zahlen Verbraucher für ausreichend schnellen Speicher deutlich mehr Geld. Der Aufpreis zu einer schnellen Micro-SD-Karte ist bei einigen Action-Cams allerdings eine Voraussetzung, um die bestmögliche Videoqualität zu nutzen. Ist dies der Fall, geben es Hersteller ebenfalls in der Produktbeschreibung an.
Die Preise der eigentlichen Action-Cam beginnen bereits bei weniger als 100 Euro. In dieser Preiskategorie müssen Käufer üblicherweise auf Videoqualität in 4K und einen großen Funktionsumfang verzichten. Action-Cams mit 4K-Funktionen gibt es zum Teil schon ab 150 Euro. Hier müssen Endverbraucher allerdings achtsam sein, da viele Kameras solch eine hohe Auflösungen nur durch Interpolation erreichen: Die Kamera rechnet die geringe Auflösung des Sensors digital hoch, um Aufnahmen in 4K zu erzeugen. Die Bildqualität überzeugt bei diesem Verfahren in der Regel nicht. Echtes oder natives 4K ist in jedem Fall empfehlenswert.
Inklusive Zubehör und Speicherkarten können die Gesamtkosten einer Action-Cam zwischen weniger als 100 und mehr als 1.000 Euro liegen. Da die Bandbreite an Modellen sehr groß ist, empfiehlt es sich, vor dem Kauf das eigene Nutzerverhalten zu berücksichtigen.
Käufergruppen
Die eigenen Anforderungen lassen sich natürlich am besten einschätzen, wenn Sie schon einmal eine Action-Cam in Gebrauch hatten. Falls Sie noch nicht beurteilen können, welche Eigenschaften wichtig sind, lohnt sich eine Orientierung an verschiedenen Käufergruppen.
Anfänger
Als Anfänger, der bislang noch nicht viele Berührungspunkte mit der Aufnahme von Videos hatte, bietet sich der Kauf eines günstigen Modells an. Auch wenn die Videoqualität mit Full HD und wenigen Bildern pro Sekunde eher gering ist, zum Ausprobieren eignen sich günstige Action-Cams allemal. In der Regel sind diese schon robust genug, um beim nächsten Tagestrip ohne Sorgen im Rucksack zu landen.
Der Funktionsumfang ist im Vergleich zu Profi-Modellen deutlich eingeschränkt, wodurch die Menüs und die Handhabung ohne Vorkenntnisse ein wenig verständlicher sind. Nach den ersten Aufnahmen wird die geringere Videoqualität zudem erneut zum Vorteil. Die aufgenommenen Videos sind deutlich kleiner und lassen sich so einfacher am PC, Tablet oder Smartphone zu einem Video zusammenschneiden. Für das erste Ausprobieren gibt es im Handel bereits viele Modelle, die weniger als 100 Euro kosten.
Eignet sich eine Action-Cam auch für herkömmliche Videoaufnahmen?
Obwohl Action-Camcorder für einen actionreichen Einsatz konzipiert sind, eignen sie sich in gewissem Maße auch für ruhige Aufnahmen. Allerdings sind Videografen durch Eigenschaften wie die Festbrennweite oder den fehlenden optischen Sucher eingeschränkt. Gerade für Porträtaufnahmen oder das Heranholen weit entfernter Motive sind Action-Cams unbrauchbar. Professionelle Videografen nutzen Action-Cams jedoch gern als Zusatzkameras, die einen Überblick über ein Geschehen oder ein Szenario schaffen. Da die Kameras bei aktiver Aufgabe nicht viel Beachtung benötigen, können sie gut im Hintergrund laufen.
Fortgeschrittene
Wer mit seiner ersten Action-Cam zufrieden war und die Qualität seiner Aufnahmen verbessern möchte, sollte direkt etwas mehr Geld in die Hand nehmen. Gerade bei der Nachbearbeitung ergeben sich durch Funktionen wie Aufnahmen in 4K und höheren Bildraten neue Möglichkeiten. So können Nutzer den Bildausschnitt beim Videoschnitt verlustfrei verkleinern, wenn sie 4K-Aufnahmen nur in Full HD ausgeben.
Dazu ist beim Erstellen von Videos in 30 Bildern pro Sekunde ein ruckelfreies Verlangsamen möglich, wenn das Rohmaterial in 60 oder 120 Bildern pro Sekunde erfolgt ist. Da bei teureren Action-Cams auch hochwertige Objektive und bessere Bildsensoren zum Einsatz kommen, bieten sie einen Zugewinn an Schärfe und Dynamikumfang. Gleichzeitig sorgen schnellere Prozessoren für eine bessere Bildstabilisierung und qualitativ hochwertigere Mikrofone für bessere Audioaufnahmen.
Da Action-Cams sehr robust sind und somit eine lange Lebensdauer haben können, sollte das gewählte Modell einen austauschbaren Akku besitzen, der sich bei nutzungsbedingtem Verschleiß preiswert und einfach wechseln lässt.
Sportler
Wer beim Sport seine Touren oder Bewegungen aufzeichnen möchte, sollte zu einer Action-Cam mit einfacher Handhabung greifen. Ein gewünschter Effekt ist es, die Videokamera während des Sports zu vergessen und sich auf die Bewegung und die Ausführung zu konzentrieren. Eine Action-Cam mit LED-Lampe, die bei aktiver Aufnahme leuchtet, eignet sich daher sehr gut.
Das Modell eines Herstellers zu wählen, der viel Zubehör wie Halterungen oder Stative anbietet, ist ebenfalls empfehlenswert. Die große Auswahl geht in der Regel mit einem großen Gebrauchtmarkt einher. Passendes Zubehör für die diversen GoPro-Modelle gibt es beispielsweise ebenfalls von Fremdherstellern. Hiervon abgesehen können sich Sportler an den Empfehlungen für Anfänger und Fortgeschrittene orientieren.
Schnäppchenjäger
Der Griff zu Action-Cams etablierter Marken lohnt sich auch dann, wenn Sie beim Kauf nach dem bestmöglichen Preis-Leistungs-Verhältnis suchen. Wieder erwartet Käufer ein großer Gebrauchtmarkt an Zubehör sowie günstigeren Produkten anderer Marken. Es empfiehlt sich, im Rahmen von Rabattaktionen nach älteren Modellen Ausschau zu halten.
Anwendungstipps
Bei der Nutzung einer Action-Cam ist es ratsam, die Einstellungen im Voraus an die Umgebungen und das gewünschte Video anzupassen. Beispielsweise kann sich eine aktive Bildstabilisation negativ auf die Bildqualität auswirken, wenn die Kamera auf einem Stativ fixiert ist. In diesem Fall versucht die Kamera Verwacklungen auszugleichen, auch wenn das Bild stillsteht.
Die Auswirkungen der verschiedenen Einstellungen lassen sich am besten durch Ausprobieren herausfinden. Zur Kontrolle sollten Nutzer die Videodateien anschließend immer auf einem großen Bildschirm betrachten. Feine Details oder Unschärfen sind auf dem kleinen Bildschirm einer Action-Cam kaum zu erkennen. Das Smartphone hingegen zeigt die Vorschau nicht immer in voller Auflösung an, das Video ist daher ebenfalls kaum mit dem Endergebnis zu vergleichen.
Wie gelingen Videoschnitt und Nachbearbeitung?
Nach der Aufnahme eines Videos sollte die Datei nicht einfach auf einer Festplatte landen. Durch zahlreiche kostenfreie Programme und Videobearbeitungs-Apps sind Videoschnitt und die Nachbearbeitung von Videomaterial längst nicht mehr nur Profis vorbehalten. Grundlegend werden beim Videoschnitt einzelne Videoclips zusammengefügt oder ein langes Video in einzelne Szenen unterteilt. Gerade das gelingt über einen Touchscreen am Handy oder Tablet besonders intuitiv. Mit mehr Erfahrung bieten Programme zudem Möglichkeiten, störende Elemente aus Videos zu retuschieren oder eigene Animationen in das Video zu bringen.
Falls das Ergebnis am Ende nicht zufriedenstellend ist, müssen Sie die Kamera jedoch nicht direkt umtauschen. Bei der Nachbearbeitung mit einem Videoschnittprogramm gibt es neben dem Videoschnitt auch Korrekturmöglichkeiten für Helligkeit, Schärfe oder Farben. Beim Zusammenschneiden von Videos ist zudem Kreativität gefragt, denn ein herkömmlicher Übergang ist bei actionreichen Szenen schnell langweilig.
Hier können Sie von der Robustheit Ihrer Kamera Gebrauch machen. Werfen Sie die Kamera für einen spannenden Übergang zur nächsten Szene in die Luft und erfolgt der Schnitt genau am höchsten Punkt des Wurfes, entsteht ein spannender Übergang. Kreative Ideen ohne große Angst vor Schäden ausprobieren zu können, ist eine der größten Stärken der Action-Cams.
Weiterführende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Action-Cam-Vergleich. Wir haben die vorgestellten Produkte keinem Test unterzogen.
In Action-Cam-Vergleichen liegen die Produkte des Hersteller GoPro häufig vorn. Das liegt vor allem an ihrer einfachen Bedienung, ihrer hohen Videoqualität und ihrer sehr guten Bildstabilisierung. Computer BILD zählt in ihrer Top 10 der besten Action-Cams gleich fünf Modelle des Herstellers auf. Die GoPro Hero7 Black belegt mit einer Endnote von 1,9 den ersten Platz. Das Nachfolgemodell GoPro Hero 8 Black liegt aufgrund einer kürzeren Akkulaufzeit knapp dahinter.
Ebenfalls als empfehlenswert bewertete das Magazin die DJI Osmo Action. Die Kamera eignet sich aufgrund ihres vorderseitigen Bildschirms besonders für Selfie-Videoaufnahmen. Auf einen GPS-Empfänger müssen Nutzer allerdings verzichten, wodurch die Kamera mit der Note 2,0 knapp hinter den GoPro-Modellen liegt. Preislich liegt sie mit dem Testsieger GoPro Hero 7 Black gleichauf.
Zu den weiteren Modellen in der Bestenliste des Computermagazins gehören die Sony FD-X3000R, die GoXtreme Black Hawk+ 4K und die Garmin Virb 360, die im Vergleichstest das beste Modell mit 360-Grad-Objektiv ist.
Eine leicht abweichende Meinung äußert das Magazin CHIP in seinem aktuellen Action-Cam-Test. Hier liegt die Insta360 One R in der 1-Zoll-Version auf dem zweiten und in der Version mit 360-Grad-Objektiv auf dem fünften Platz. Die Videokamera bietet Nutzern die Möglichkeit, Bauteile durch ein modulares Stecksystem auszutauschen. Zum Austausch sind im Lieferumfang ein Weitwinkelobjektiv und ein 360-Grad-Objektiv enthalten. Eher nachteilig sind laut CHIP jedoch der integrierte Bildstabilisator sowie die kurze Akkulaufzeit.
Modelle von Herstellern wie Apeman, YI, Rollei, Lamax oder Cooau finden sich ebenfalls in den Bestenlisten beider Magazine. Die Kameras eignen sich besonders, wenn Verbraucher mit den Testsiegern unzufrieden sind oder besonders günstige Modelle suchen. Die mit der Note 2,4 bewertete Apeman Trawo kostet beispielsweise weniger 100 Euro, das Modell 510 der Marke Rollei sogar weniger als 50 Euro. Computer BILD bewertete die Kamera mit der Note 2,9 und bemängelt vor allem die unzureichende Videoqualität. Für die Käufergruppe der Anfänger ist dieses Modell dennoch interessant.
Abb. 1: © Netzvergleich | Abb. 2: © marketlan / stock.adobe.com | Abb. 3: © zhu difeng / stock.adobe.com | Abb. 4: © surachat / stock.adobe.com | Abb. 5: © blackday / stock.adobe.com | Abb. 6: © Евгений Вершинин / stock.adobe.com | Abb. 7: © pvl / stock.adobe.com