Dörrautomat Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt
- Das Wichtigste in Kürze
- Dörrautomaten entziehen Lebensmitteln die Flüssigkeit und machen sie so haltbar.
- Damit lassen sich nicht nur Obst, Gemüse, Fleisch, Pilze und Kräuter trocken, sondern auch Brot, Cracker, Kekse und ganze Mahlzeiten herstellen.
- Verbraucher können zwischen einem Dörrgerät mit Schubladensystem und einer Variante mit Einschubsystem wählen.
- Eine Temperatureinstellung im Bereich von etwa 35 bis 70 Grad Celsius ermöglicht die optimale Trocknung jedes Nahrungsmittels.
Aromatisch, gesund und lange haltbar
Neue Ernährungsweisen, Trends wie „Snacks-to-go“ sowie das Interesse, nachhaltiger zu leben, erwecken alte Methoden wieder zum Leben. Eine davon ist das Dörren von Lebensmitteln, um sie haltbar zu machen. Trockenobst und Gemüsechips haben Einzug in den Handel und die Haushalte gefunden, Trockenfleisch gilt in Sportlerkreisen als schnell verfügbare Proteinquelle und kreative Rezepte für Brot, Kekse und vollständige Mahlzeiten bereichern die Teller von Rohköstlern.
Mit einem Dörrautomaten können Sie unter anderem Obst, Gemüse und Fleisch selbst trocknen oder verschiedenste Rezepte ausprobieren. Eigene Kreationen sind meist gesünder und preiswerter als Produkte aus dem Supermarkt, die häufig Zutaten wie Zucker, Aromen und Konservierungsmittel enthalten.
Was ist ein Dörrautomat?
Dörrautomaten sind Geräte zum schonenden Trocknen von Lebensmitteln. Das Entziehen von Wasser nimmt Mikroorganismen den Nährboden, wodurch sich die Haltbarkeit der Speisen erhöht. Zusätzlich gewinnen insbesondere Früchte und Gemüse an Süße sowie Aroma.
Dörrgeräte arbeiten mit integrierten Heizelementen, um den Innenraum auf die gewählte Temperatur zu erhitzen. Die erwärmte Luft umströmt das Dörrgut, das gleichmäßig auf mehreren Etagen beziehungsweise Einschüben platziert ist. Dadurch geben die Lebensmittel die Feuchtigkeit schneller an die Umgebungsluft ab als bei Raumtemperatur. Die meisten Dörrautomaten nutzen zudem ein Temperaturintervall, was bedeutet, dass die Dörrtemperatur kontinuierlich um ungefähr zwei Grad Celsius schwankt. Dadurch nimmt die Luft mehr Feuchtigkeit auf und es kondensiert weniger Wasser an den Innenwänden des Geräts.
Einige Profi-Geräte erwärmen das Dörrgut mithilfe von Infrarot-Strahlen, während die Temperatur in der Umgebungsluft unverändert bleibt. Da die Strahlen direkt in die Speisen eindringen, trocknen sie besonders gleichmäßig.
Vorteile von Dörrautomaten
Mit einem Dörrautomaten lassen sich vielerlei Lebensmittel haltbar machen. Das Trocknen erfolgt schonend bei niedrigen Temperaturen, wodurch wichtige Nähstoffe und Vitamine erhalten bleiben. Anders als bei Trockenprodukten aus dem Supermarkt wissen sie genau, woher ihr Dörrgut kommt und was es enthält. Hobbygärtnern bietet das Gerät neben Einkochen oder Einmachen eine weitere Möglichkeit, die Ernte für die kalten Monaten zu konservieren. Da sich zudem Rohfleisch trocknen lässt, Hundebesitzer problemlos leckere Snacks für ihr Tier.
Während das Dörren auch im Backofen und an der Luft möglich ist, erweist sich der Dörrautomat als deutlich effizienter. Er verbraucht weniger Strom als ein Backofen und hält durchgehend die gewünschte Temperatur, sodass das Gut gleichmäßig trocknet. Ein Backofen erreicht Temperaturen unter 50 Grad Celsius nur schwer und unter starken Temperaturschwankungen. Zudem wäre ein Backofen für den gesamten Trocknungsprozess blockiert, bei Erdbeeren beispielweise für bis zu 18 Stunden. Im Vergleich zum Lufttrocknen ist die Dörrzeit im Dörrautomaten deutlich kürzer und die Lebensmittel sind nicht anfällig gegenüber Mikroorganismen.
Da sich die Stromkosten in Grenzen halten, ist das Dörren frischer Lebensmittel weitaus preiswerter als der Kauf industriell zubereiteter Dörrgüter.
Ein Gerät, viele Möglichkeiten
Das Dörren von Obst, Gemüse, Kräutern, Pilzen sowie Fleisch und Fisch ist eine der ältesten Konservierungsmethoden. Typisches Dörrobst sind etwa Aprikosen, Äpfel, Datteln, Bananen, Feigen oder Pflaumen. Auch exotische Früchte wie Mango und Ananas sowie Beerenfrüchte eignen sich hervorragend zum Trocknen. Beliebt sind zudem Tomaten, Pilzgewächse und Gemüsesorten wie Zwiebeln und Paprika. Getrocknete Kräuter verfeinern gekochte Speisen oder Salate. Fleisch und Fisch können Sie vor dem Dehydrieren marinieren oder beispielweise mit Pfeffer würzen, um den Geschmack zu intensivieren.
Wer gesunde Snacks für die Arbeit oder unterwegs zubereiten möchte, findet online eine große Auswahl an Rezepten, zum Beispiel für Müsliriegel, Fruchtschnitten, Gemüsechips oder Kekse. Anhänger der Rohkostküche nutzen Dörrautomaten, um Speisen wie Brote, Kuchen, Chips und Kräcker mit Temperaturen unter 43 Grad Celsius zuzubereiten. Die besonders niedrige Temperatur beim Dörren garantiert Rohkostqualität, wodurch alle Nährstoffe, Vitamine und Mineralstoffe – selbst empfindliche – erhalten bleiben.
Sie können mit einem Dörrgerät ganze Mahlzeiten – Currys, Pürees, Saucen oder Suppen – dehydrieren und das Pulver zum Camping oder zur Wanderung mitnehmen. Sobald Sie heißes Wasser hinzufügen, haben Sie wieder eine leckere Mahlzeit.
Es ist ferner möglich, Teige gehen zu lassen und Joghurt zuzubereiten. Zur Fermentation von Lebensmitteln sind Dörrautomaten ebenfalls nützliche Hilfsmittel.
Auch das Dörren hat Grenzen
Prinzipiell lässt sich ein Großteil der Lebensmittel, die Wasser enthalten, trocknen. Es gibt allerdings einige Ausnahmen, bei denen das Dörren nicht oder nur unter großem Aufwand möglich ist. Eier sowie Milch sind im Handel zwar in Pulverform erhältlich, doch der industrielle Herstellungsprozess ist so aufwendig, dass kein Heimgerät es schaffen würde.
Weitere Lebensmittel, die sich nicht für das Trocknen im Dörrautomaten eignen, sind solche mit einem hohen Fettanteil. Beispielsweise lassen sich nur Käsesorten mit wenig Fett oder in Kombination mit anderen Lebensmitteln auch solche mit hohem Fettgehalt dörren. Allerdings beträgt die Haltbarkeit der käsehaltigen Speise nur rund zwei Wochen. Würste, fettiges Fleisch und Fisch lassen sich genauso wie die Avocado, die 15 Prozent Fett enthält, nicht dörren.
Brombeeren eignen sich nur bedingt zum Konservieren im Dörrgerät, da der Trocknungsprozess anstelle von Stunden mehrere Tage dauert. Fruchtleder ist mit den pürierten Beeren jedoch problemlos möglich.
Zwei verschiedene Systeme
Auf der Suche nach dem passenden Dörrautomaten sieht sich der Verbraucher mit zwei unterschiedlichen Bauweisen konfrontiert: dem Stapel- und dem Einschubsystem. Der größte Unterschied liegt in der Art und Weise, wie die warme Luft an das Dörrgut gelangt.
Dörrautomaten mit Stapelsystem
Ein Gerät mit Schubladensystem setzt sich aus einer Basis mit Heizelement und mehreren übereinandergestapelten Etagen zusammen. Die warme Luft strömt von unten nach oben und verteilt sich mithilfe eines Lüfters weitgehend gleichmäßig. Je nach Bedarf können Sie Etagen hinzufügen oder entfernen. Allerdings ist die Temperatur in den oberen Ebenen geringer als unten, weshalb die Ebenen während des Trocknungsprozesses vertauscht werden sollten. Beim Öffnen entweicht aber die gesamte warme Luft und damit Wärmeenergie.
Dörrautomaten mit Einschubsystem
Ein Dörrautomat mit Einschubsystem sieht wie ein kleiner Backofen aus, dessen Innenraum Platz für mehrere Dörrbleche oder Gitter mit Lebensmitteln bietet. Das Heizelement befindet sich im hinteren Bereich, wodurch die warme Luft alle Ebenen gleichmäßig erreicht. Deshalb ist es unnötig, die Bleche miteinander zu tauschen, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Wer mehrere Arten von Lebensmitteln im Gerät dörrt, kann diejenigen mit kürzerer Trocknungszeit problemlos entnehmen, ohne zu viel Wärmeenergie zu verlieren.
Worauf es beim Kauf ankommt
Damit ein Dörrautomat die gewünschten Lebensmittel konservieren kann, muss er die notwendige Temperatur konstant halten, die Wärme gleichmäßig verteilen sowie die entstehende Feuchtigkeit gut abtransportieren. Alle Geräte mit Einschub- oder Stapelsystem erfüllen diese Aufgabe mehr oder weniger gut. Welche Ausführung sich für Ihren Bedarf besser eignet und welche Kriterien beim Vergleich unterschiedlicher Produkte sinnvoll sind, erfahren Sie im Folgenden.
Bekannte Marken
Domo | Excalibur | Graef | Klarstein | Rommelsbacher |Rosenstein & Söhne | Sedona | Severin | Stöckli | TZS First Austria | WMF
Maße und Fassungsvermögen
Die Maße und das Fassungsvermögen des Dörrautomats hängen vom Bedarf ab. Je mehr Ebenen oder Einschübe, desto höher der Dörrautomat. Wer nur gelegentlich geringe Mengen an Kräutern, Obst oder Gemüse zubereiten möchte, benötigt kein großes Modell mit Einschubsystem wie beispielsweise das Dörrgerät Sedona Classic mit einer Dörrfläche von nahezu einem Quadratmeter. Eine Fläche von ungefähr 500 Quadratzentimetern genügt. Für Einsteiger, die sich erst mit dem Konservieren per Dörrautomat vertraut machen möchten, eignet sich eine preiswerte Variante mit Schubladensystem, die sie bei Bedarf erweitern können.
Für alle, die größere Mengen sowie unterschiedliche Lebensmittel oder Speisen zubereiten möchten, empfiehlt sich ein Modell mit Einschubsystem und einer Dörrfläche von mindestens einem Quadratmeter. Insbesondere in Familienhaushalten ist diese Größe ratsam, um alle Mitglieder mit getrocknetem Gut zu versorgen. Die Ernteerzeugnisse lassen sich ebenso effizienter in einem großen Gerät verarbeiten. Die größten Modelle mit mehr als zehn Quadratmeter Dörrfläche eignen sich für reichhaltige Ernten in ländlichen Gegenden oder für eine kommerzielle Nutzung, weniger für Privathaushalte.
Temperatur
Dörrautomaten warten in der Regel mindestens einen Temperaturbereich zwischen 50 und 70 Grad Celsius auf, eine Mindesttemperatur von 35 Grad Celsius ist jedoch nicht ungewöhnlich. Einige Ausführungen schaffen sogar 30 Grad Celsius. Mit Temperaturen unter 43 Grad lassen sich Speisen in Rohkostqualität zubereiten sowie Joghurt herstellen. Bei 30 Grad Celsius ist es möglich, Sauerteig gehen zu lassen oder Frischkäse und Quark zuzubereiten.
Je flexibler Sie das Dörrgerät verwenden möchten, desto größer sollte der Temperaturbereich sein. Bestenfalls sollte die Einstellung mit einem stufenlosen Temperaturregler erfolgen; bei einem Modell mit Stufen ist mindestens eine niedrige Temperatur um die 35 Grad Celsius sowie eine hohe um etwa 70 Grad Celsius empfehlenswert. Kräuter lassen sich beispielsweise besser bei Temperaturen unter 40 Grad Celsius trocknen, während Fisch tendenziell höhere Temperaturen benötigt.
Der Stromverbrauch: Geringer als erwartet
Zum Anschaffungspreis kommen bei Dörrautomaten die Stromkosten pro Trocknungsvorgang hinzu. Die Leistung eines Dörrgeräts beträgt meistens zwischen 250 und 1.000 Watt. Mithilfe dieser Wattzahl lassen sich die Kosten pro Dörrprozess leicht errechnen. Multiplizieren Sie hierfür die Betriebsdauer in Stunden mit der Wattzahl des Geräts sowie mit dem Strompreis pro Kilowattstunde und teilen Sie das Ergebnis durch Eintausend.
Verfügt ein Gerät beispielsweise über eine Leistung von 1.000 Watt und ist für zehn Stunden in Betrieb, verbraucht es zehn Kilowattstunden Strom. Bei einem Strompreis von 30 Cent pro Kilowattstunde ergibt das Gesamtkosten von drei Euro für den Dauerbetrieb. Bei 500 Watt Leistung wären es insgesamt 1,50 Euro und bei 250 Watt nur 75 Cent.
Der tatsächliche Stromverbrauch eines Dörrgeräts ist von der Temperatur abhängig. Die Wattangaben sind Maximalwerte und beschreiben nur, was das Gerät auf höchster Temperaturstufe verbraucht.
Da das Gerät womöglich nicht täglich in Betrieb sein wird, sind die Folgekosten eines Dörrgeräts im Vergleich zum Dörren im Backofen oder zum Kauf von Trockenprodukten gering. Zudem verfügen die wenigsten Geräte über eine Leistung von 1.000 Watt, der Durchschnitt im Profibereich liegt eher bei 500 bis 750 Watt.
Material
Die typischen Materialien eines Dörrautomaten sind Kunststoff und Edelstahl. Bei preiswerten Modellen sind Gehäuse und Einschübe aus Plastik gefertigt. Unter den Profi-Varianten finden sich häufig Modelle mit Kunststoffgehäuse sowie Edelstahleinschüben. Seltener sind Dörrautomaten, bei denen Gehäuse und Einschübe aus Edelstahl bestehen. Sie verfügen über die längste Lebensdauer und sind pflegeleicht.
Dörrgeräte aus Kunststoff oder mit Kunststoffanteil können aber ebenfalls hochwertig verarbeitet sein. Am wichtigsten ist, dass der verwendete Kunststoff frei vom Weichmacher Bisphenol A, kurz BPA, ist.
Praktisches Feature: Der Timer
Lebensmittel zu trocknen, dauert nicht nur mehrere Stunden, jedes einzelne Nahrungsmittel hat auch eine eigene Trocknungszeit. Mit einem Timer können Sie die Zeit einstellen, sodass Sie das Gerät nicht periodisch überwachen müssen. Ist die Zeitschaltuhr mit einer Abschaltautomatik ausgestattet, beendet der Dörrautomat nach der eingestellten Trocknungsperiode den Vorgang. Da Sie in diesem Fall nicht anwesend sein müssen, können Sie auch über Nacht oder während der Arbeitszeit dörren
Wie viel soll ein Dörrautomat kosten?
Der Preis eines Dörrautomaten hängt vorwiegend von der Bauart, dem Fassungsvermögen und der Ausstattung ab. Kleine Einsteiger-Geräte mit Stapelsystem und einer Leistung von etwa 250 Watt gibt es bereits für weniger als 40 Euro. Modelle mit Einschubsystem starten meistens bei ungefähr 100 Euro. In diesem Preisbereich bestehen die Einschübe häufig aus Kunststoff. Profi-Dörrautomaten mit einer Dörrfläche von mehr als einem Quadratmeter kosten mehrere hundert Euro. Die größten Dörrautomaten mit Flächen über zehn Quadratmeter haben häufig Preise von mehr als 1.000 Euro.
Sinnvolles Zubehör
Die meisten Dörrautomaten sind mit Einschüben in Form von Dörrgittern ausgestattet. Auf diesen lässt sich eine große Anzahl unterschiedlicher Lebensmittel zubereiten. Falls die Gitter zu Schaden kommen oder Sie Platz für weiteres Dörrgut schaffen wollen, lohnt sich die Anschaffung zusätzlicher Ausführungen.
Für feine, sehr feuchte oder nahezu flüssige Speisen wie Obstpüree für Fruchtleder sind Gitter zu grobmaschig. Zur Verarbeitung dieser Nahrungsmittel ist eine Dörrfolie sinnvoll. Diese platzieren Anwender in das Gitter und verhindern so, dass das Gut durch das Gitter rutscht. Nach dem Trocknen lassen sich die fertigen Speisen leicht von der Folie lösen. Wer feine Kräuter trocknet, kann eine Dörrfolie anstelle einer Kräutermatte verwenden, um zu verhindern, dass sich die Kräuter am Boden des Geräts sammeln. Klebriges Obst wie Ananas ist ebenfalls leicht von der Folie zu trennen.
Ein sogenanntes Krümelfach ist bei vielen Geräten im Lieferumfang enthalten. Es handelt sich dabei um eine Auffangschale oder ein Tablett, das herunterfallende Krümel, Fett und Marinade auffängt. Nach einem Dörrvorgang lässt sich das Fach herausnehmen und reinigen. Für den Fall, dass es nicht bereits mit dem Dörrautomaten geliefert wird, ist der Kauf eines Krümelfachs empfehlenswert.
Tipps zum Umgang mit dem Dörrgerät
Mit einem Dörrautomaten lassen sich einzelne Zutaten sowie kreative Snacks und ganze Mahlzeiten zubereiten. Damit angehenden Selbstversorgern und Neugierigen das erste eigene Dörrgut auch gelingt, gibt es ein paar Faktoren zu beachten.
Zu dörrendes Obst und Gemüse sollte am besten frisch sein. Druckstellen oder Stellen mit Flecken sind zu entfernen und von Schimmel oder von Schädlingen befallene Lebensmittel auszusortieren. Nachdem Sie das Dörrgut gesäubert haben, entfernen Sie Steine sowie Kerne, wenn vorhanden, und schneiden die Nahrungsmittel in gleichgroße Stücke oder Scheiben. Achten Sie darauf, dass die Scheiben nicht zu dünn werden, da das Volumen durch den Trocknungsprozess sinkt.
Platzieren Sie die Lebensmittel nebeneinander auf die Dörrgitter, sodass sie sich nicht überlappen. Die Wärme muss an jede Stelle gelangen, damit das Gut gleichmäßig trocknet. Danach können Sie die Temperatur und – wenn ein Timer vorhanden ist – die Zeit am Dörrautomaten einstellen. Diese richten sich nach den zu trockneten Lebensmitteln oder Speisen.
Die passende Temperatur wählen
Da jedes Lebensmittel andere Eigenschaften und Ansprüche bei der Zubereitung hat, lässt sich keine allgemeingültige Dörrtemperatur oder -zeit festlegen. Wenn Sie Rohkost zubereiten, sollte die Temperatur unter 43 Grad Celsius liegen. Andernfalls ist die Einstellung des Temperaturreglers hauptsächlich von der Art des Dörrguts, dessen Wassergehalt und dem gewünschten Ergebnis abhängig.
Während Äpfel beispielsweise gut bei einer Temperatur von 50 Grad Celsius trocknen, eignen sich für Orangen Temperaturen von bis zu 70 Grad Celsius. Erdbeeren hingegen verlieren bei Temperaturen über 50 Grad Celsius ihren süßen Geschmack. Beim Dörren von Obst und Gemüse gilt folgende Faustregel: Je höher die Temperatur, desto kürzer die Dörrzeit und desto höher der Nährstoffverlust.
Kräuter und Blüten sind sehr empfindlich, weshalb Sie Temperaturen von höchstens 40 Grad Celsius einstellen sollten. Die meisten Fisch- und Fleischsorten sind dagegen bei hohen Temperaturen zu trocknen. In einigen Beef-Jerky Rezepten wird eine Erwärmung auf 45 Grad Celsius empfohlen.
Häufig finden Sie in der Gebrauchsanleitung der jeweiligen Dörrautomaten eine Tabelle mit den empfohlenen Dörrtemperaturen und -zeiten. Bei Rezepten für Brot, Cracker oder Riegel sollten Sie sich beim Dörren an die angegebenen Temperaturen halten.
Warum ist das Dörren in Rohkostqualität sinnvoll?
Dörren in Rohkostqualität ist eine wichtige Zubereitungsart innerhalb der Rohkosternährung, aber bringt Nicht-Rohköstlern ebenfalls Vorteile. Höhere Temperaturen als 43 Grad Celsius zerstören oder verringern hitzeempfindliche Nährstoffe und Vitamine. Dazu gehören beispielsweise Vitamin C und die B-Vitamine. Anstelle von frischem Obst und Gemüse stellt in Rohkostqualität gedorrtes Gut eine schnelle und einfache Möglichkeit dar, den Bedarf an empfindlichen Nährstoffen abzudecken. Zudem ähnelt die Süße von Rohkost-Dörrobst der frischen Ausführung mehr als der mit höheren Temperaturen gedörrten Variante.
Die richtige Lagerung
Nachdem Sie die Lebensmittel schonend konserviert haben, gilt es, sie korrekt zu lagen, da sie durch den Restanteil Wasser weiterhin verderben können. Ziel ist es, weitere Feuchtigkeit vom Dörrgut fernzuhalten. Deshalb eignen sich trockene Räume mit gleichbleibender Temperatur für die Lagerung. Ein empfehlenswerter Ort ist beispielsweise die Speisekammer oder der Keller. Sie sind tendenziell trocken, kühl und dunkel. Die Küche ist hingegen unpassend, da während des Kochens viel Wärme sowie Feuchtigkeit entsteht. Nur bei kleinen Portionen, die Sie voraussichtlich innerhalb weniger Tage verbrauchen, ist das Aufbewahren in der Küche sinnvoll.
Zur Aufbewahrung von Dörrgut sind luftdicht verschließbare Behälter ideal, beispielsweise Schraub- und Einmachgläser oder Plastik- und Keramikdosen. Blechdosen eignen sich nicht, da sie luftdurchlässig sind und die säurehaltigen Speisen das Material angreifen. Bei Papiertüten oder Baumwollsäcken ist das Gedörrte zudem besonders anfällig für Dörrobstmotten. Dabei handelt es sich um ein kleines Insekt, das seine Larven im Dörrgut ablegt.
Es empfiehlt sich, die gelagerten Speisen regelmäßig auf Schimmel oder Schädlinge zu prüfen. Um einen besseren Überblick über die Lebensmittel zu behalten, können Sie einen Aufkleber mit Namen sowie Lagerungsdatum beschriften und an den jeweiligen Gefäßen befestigen.
Wie sind Dörrautomaten zu reinigen?
Dörrautomaten lassen sich problemlose mit Wasser und mildem Spülmittel reinigen. Etagen und Gehäuse sind separat zu säubern. Sofern die Einschübe spülmaschinenfest sind, können Sie diese auch kurz trocken abwischen und danach in die Spülmaschine räumen. Entfernen Sie zudem das Krümelfach und befreien Sie es von Essensresten. Um das Gehäuse zu reinigen, ist das Gerät zuerst vom Strom zu entfernen. Geben Sie dem Dörrautomaten etwas Zeit zum Kühlen. Danach können Sie mit einem feuchten Tuch sowie etwas Spülmittel an der Außenseite entlangwischen. Achten Sie darauf, dass keine Feuchtigkeit in das Innere des Dörrapparates gelangt und einen Kurzschluss verursacht. Sobald Gehäuse und Dörreinschübe trocken sind, können Sie das Dörrgerät wieder zusammenbauen. Es ist ratsam, den Dörrautomaten an einem trockenen und dunklen Ort zu lagern und ihn abzudecken, falls Sie ihn nur gelegentlich verwenden.
Weiterführende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich von Dörrautomaten. Wir haben die vorgestellten Produkte keinem Test unterzogen.
Die Stiftung Warentest testete bisher zwar keine Dörrautomaten, berichtete aber im Jahr 2016 über einen Test ihrer Schwesterzeitschrift DTest, die 14 Modelle unter die Lupe nahm. Zwei der drei besten Dörrautomaten, der Domo DO325VD sowie der Sencor SFD 135 E, waren zum Zeitpunkt des Berichts in Deutschland erhältlich. Die Redakteure von DTest prüften die Geschmacksintensität der getrockneten Lebensmittel, die Gleichmäßigkeit der Trocknung, die Trockenzeit, den Energiebedarf, die Nutzerfreundlichkeit und den Reinigungsaufwand Der Testsieger des Herstellers Domo trocknet, so der Berichterstatter der Stiftung Warentest, effizient, geräuscharm und ist dabei leicht zu reinigen.
Die Redakteure des ETM-Testmagazins testeten im Jahr 2016 je fünf Dörrgeräte mit Einschubsystem und Stapelsystem auf Basis der Handhabung, Leistung, Sicherheit sowie Ausstattung. Unter den Ausführungen mit Einschubsystem kürten die Testredakteure den Tribest Sedona Express SD-6780 mit der Note „sehr gut“ (94,65 Prozent) zum Testsieger. Das Gerät überzeugte vor allem bei der Herstellung von Kräutern. Zweitplatzierter wurde der Excalibur EXC10EL mit 92,80 Prozent. Mit der Note „gut“ (81,03 Prozent) ernannten die Tester den Dörrapparat DH-80 von Rosenstein & Söhne zum Preis-Leistungs-Sieger.
Testsieger bei den Dörrgeräten mit Stapelsystem und der Note „gut“ (88,31 Prozent) ist der Steba ED 5, der die besten Resultate bei Kräutern sowie die zweitbesten beim Gemüse lieferte. Der zweite Platz und gleichzeitig der Preis-Leistungs-Sieger ist der Dörrautomat DO325VD vom Hersteller Domo mit der Note „gut“ (86 Prozent).
Im Jahr 2019 verglichen die Tester fünf Dörrautomaten mit Einschubsystem. Testsieger wurde der Excalibur RES10 mit der Note „sehr gut“ (97,4 Prozent), der sich durch die beste Dörrleistung und eine zonenspezifisch einstellbare Dörrtemperatur und -zeit auszeichnete. Der Dörrautomat Sedona Supreme erreichte mit der zweitbesten Dörrleistung und der Note „gut“ (93,1 Prozent) den zweiten Platz. Im Vergleich zum vorherigen Test wechselten die getesteten Produkte der Hersteller Excalibur und Sedona den Platz.
Die Testredakteure des Magazins Haus & Garten Test nahmen sich im Jahr 2020 neun Dörrgeräte vor und prüften sie auf Funktion, Handhabung, Verarbeitung, Ökologie und Sicherheit. Testsieger mit der Note „sehr gut“ (1,2) wurde der DA 1000 des Herstellers Rommelsbacher, der in jeder Kategorie brillierte. Der Gastroback Design Dörrautomat Natural Plus mit Stapelsystem punktete in allen Bereichen außer der Funktionsbreite und erhielt deshalb die Testnote „gut“ (1,5) sowie die Ernennung zum Preis-Leistungs-Sieger.
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