Drucker Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Für Büro und Heimgebrauch eigenen sich Multifunktionsdrucker mit Kopier- und Scanfunktion gleichermaßen.
  • Je nach Einsatzweck und -häufigkeit empfehlen sich entweder Tintenstrahl- oder Laserdrucker.
  • Dank vielfältiger Konnektivitätsoptionen lassen sich Drucker über verschiedene Wege bedienen und steuern.
  • Sonderfunktionen wie Duplexdruck und Seiteneinzug automatisieren die Arbeit mit modernen Druckern weitgehend.
  • Wer sich einen Drucker anschafft, sollte vorab die Folgekosten für Tinte und Toner im Blick haben.
Die besten Drucker im Vergleich

Der Alleskönner für Büro und Haus

Dokumente drucken in Zeiten der Digitalisierung? Ist das nicht etwas aus der Zeit gefallen? Weit gefehlt: Der vielzitierten und herbeigesehnten Papierlosigkeit zum Trotz bleibt das jährliche Druckvolumen in Unternehmen und auch in Privathaushalten auf hohem Niveau. Der Brief an die Behörde lässt sich doch nicht immer durch eine E-Mail ersetzen, wichtige Dokumente möchte man lieber in schriftlicher Form abheften, und für Schule und Studium sind Arbeitsblätter und Handouts notwendig.

Was wir heute im allgemeinen Sprachgerbrauch unter einem Drucker verstehen, ist eigentlich weit mehr als ein Drucker. Die Geräte können nicht mehr nur Drucken, sondern bieten in aller Regel auch die Möglichkeiten, Dokumente durch Scannen zu digitalisieren und sie zu kopieren. Dementsprechend handelt es sich bei diesen Geräten also streng genommen gar nicht um Drucker, sondern um sogenannte Multifunktionsgeräte, Multifunktionsdrucker oder All-in-One-Geräte, abgekürzt auch als Mufu (Multifunktionsdrucker), MuFuG (Multi-Funktions-Gerät) oder MFP (Multi-Function-Printer) bezeichnet.

Drucker mit Dokumenteneinzug

Multifunktionsdrucker sind Allzweckwaffen fürs Büro oder für zuhause. Sie vereinen mit Drucken, Scannen und Kopieren mindestens drei Funktionen in einem kompakten Gerät. In diesem Fall spricht man von 3-in-1-Multifuktionsdruckern. Daneben gibt es 4-in-1-Geräte, die zusätzlich eine Faxfunktion bieten.

Welcher Drucker für wen?

Je nach Nutzeranzahl, Nutzungshäufigkeit und vorrangigem Einsatzbereich empfiehlt sich ein anderer Drucker-Typ:

Fotodruck

Fotodruck

Hobbyfotografen, die Wert auf exzellenten Fotodruck auf Spezialpapier mit großer Farbtiefe legen, jedoch nicht zu einem speziellen Fotodrucker, sondern zu einem Multifunktionsgerät greifen möchten, sollten einen auf Fotodruck optimierten Tintenstrahl-Multifunktionsdrucker mit fünf separaten Tintenpatronen verwenden. Hier lohnt sich eine größere Investition bei der Anschaffung, da günstige Modelle bestenfalls akzeptable Ergebnisse liefern. Drucker der Serie Canon Pixma sind hier empfehlenswert. Laserdrucker scheiden aus der Auswahl aus, da sie keinen Druck auf Fotopapier erlauben.

Textdruck

Textdruck

Scharf konturierte Buchstaben ohne Farbverlauf und zügiges Drucktempo versprechen Laserdrucker, beispielsweise die Laserjet-Serie von HP. Gerade im Büro sind sie daher erste Wahl. Bei Nutzung von günstigerem Druckerpapier sind nämlich bei Tintenstrahldruckern leichte Farbausfransungen festzustellen. Größere Druckaufträge bewältigen Laser- und vor allem LED-Drucker deutlich zügiger als Tintenstrahlmodelle. Zudem übertrifft die Tonerreichweite die eines herkömmlichen Tintentanks um Längen.

Bebilderter Text

Bebilderter Text

Wer regelmäßig Texte in Verbindung mit Bildern oder Grafiken druckt, sollte zu einem tintenstrahlbasierten Multifunktionsdrucker greifen, beispielsweise den Geräten von Samsung, Brother, der Officejet-Serie von HP oder der Ecotank-Serie von Epson. Gerade im Heimgebrauch sind diese Geräte am beliebtesten. Höherpreisige Modelle erzielen inzwischen gute Ergebnisse bei hohen Druckgeschwindigkeiten, sodass sie auch in kleineren Büros immer beliebter werden und den Laserdruckern Konkurrenz machen.

Seltener Gebrauch

Seltener Gebrauch

Wer zu Hause nur sporadisch und in unregelmäßigen Zeitabständen druckt, sollte zu einem Laserdrucker greifen. Tintenstrahlbasierte Druckeinheiten laufen Gefahr, bei längerer Nichtbenutzung einzutrocknen. In diesem Fall würden die Druckdüsen gereinigt, was einen erhöhten Tintenbedarf und damit hohe Folgekosten nach sich zieht.

Um Ihnen die Kaufentscheidung zu erleichtern, ein konkretes Beispiel: Privatnutzer, beispielsweise Familien mit schulpflichtigen Kindern, haben in der Regel ein unregelmäßiges und relativ geringes Druckaufkommen. Die Druckeinheit hat mehrmals in der Woche kleine Druckaufträge zu bewältigen, wobei es sich meist um Textdokumente – in manchen Fällen bebildert – und hin und wieder um ein hochwertiges Foto handelt. Ab und an müssen auch Dokumente gescannt oder kopiert werden. Für dieses Nutzerprofil eignen sich Multifunktionsdrucker mit tintenstrahlbasierter Druckeinheit am besten. Wer auf hochwertigen Fotodruck Wert legt, sollte auf eine zusätzliche Tintenpatrone Pigmentschwarz achten.

Wer hingegen ganz auf Fotodruck verzichten kann und den Drucker nur selten nutzt, sollte zu einem Multifunktionsdrucker mit laserdruckbasierter Druckeinheit greifen. Auch als Office-Drucker in größeren Büros, in denen regelmäßig viele und größere Druckaufträge anfallen, empfehlen sich Laserdrucker.

Welche Drucktechnologien gibt es?

Handelsübliche Drucker und Multifunktionsgeräte beruhen auf einer von drei verschiedenen Drucktechnologien:

  • Tintenstrahldruck
  • Laserdruck
  • LED-Druck

Jede der Druckertechnologien bietet verschiedene Vor- und Nachteile. Wer sich einen Multifunktionsdrucker anschaffen möchte, sollte diese vorher kennen und sich für die Technologie entscheiden, die seinen individuellen Anforderungen am besten gerecht wird.

Vor- und Nachteile des Tintenstrahldruckers

Vorteile

  • Geringer Anschaffungspreis
  • Inzwischen fast so schnell wie Laserdrucker
  • Qualitativ guter Fotodruck
  • Spezialmedien wie Fotopapier, Folien oder CDs bedruckbar
  • Randlosdruck möglich
  • Geringer Stromverbrauch

Nachteile

  • Tinte kann ausbleichen
  • Höhere Seitenpreise
  • Höhere Folgekosten für Tinte
  • Tinte kann eintrocknen
  • Langsamer als Laserdrucker

Vor- und Nachteile des (Farb-)Laserdruckers

Vorteile

  • Scharf konturierter Textdruck
  • Ausdruck UV-beständig und nässeresistent
  • Niedrige Druckkosten
  • Hohes Drucktempo
  • Toner trocknet nicht ein
  • Lange Lebensdauer

Nachteile

  • Größer als Tintenstrahldrucker
  • Weniger Kontrast und Farbtiefe bei Bilddruck als im Falle von Tintenstrahl
  • Teurer in der Anschaffung
  • Höherer Energieverbrauch
  • Toner kann bei Knicken des Papiers abblättern
  • Ausstoß von Feinstaub
  • Kein Randlosdruck
  • Hitzebeständiges Papier nötig

Vor- und Nachteile des LED-Druckers

Vorteile

  • Schnellste Drucktechnologie
  • Ähnlich kompakt wie Tintenstrahldrucker
  • Stabiler, da keine beweglichen Komponenten verbaut
  • Scharfer Druck in Randbereichen

Nachteile

  • Farbraum und Kontraststufen beim Fotodruck oft schlechter als beim Tintenstrahldrucker
  • Weniger Kontrast und Farbtiefe bei Bilddruck als bei Tintenstrahl
  • Höchster Anschaffungspreis
  • Kapazität überschreitet Bedarf im Heimgebrauch
  • Höherer Energieverbrauch
  • Toner kann bei Knicken des Papiers abblättern
  • Kein Randlosdruck
  • Hitzebeständiges Papier nötig

Weitere Druckertypen

Neben den herkömmlichen Drucktechnologien, die in Multifunktionsdruckern Anwendung finden, gibt es weitere Drucktechniken, die für spezielle Anwendungsbereiche zum Einsatz kommen.

Fotodruck

Für den Begriff des Fotodruckers gibt es keine einheitliche Definition. Prinzipiell ist jeder Drucker, der Fotos in hoher Qualität ausdrucken kann, auch ein Fotodrucker. Dieser bietet eine hohe Auflösung und die Möglichkeit, randlose Ausdrucke in den üblichen Fotoformaten zu erstellen.

Die Drucktechnologie von Fotodruckern ist dabei nicht festgelegt. Es kann sich dabei um hochwertige Tintenstrahldrucker handeln, wie beispielsweise bei der Selphy-Serie von Canon. Diese Drucker sind kompakt und funktionieren unabhängig von einem Computer. Über ein integriertes Display steuert der Nutzer Tools zur Bildbearbeitung und optimiert Bilder vor dem Druck mit Spezialtinte auf Fotopapier. Für den Druck gewöhnlicher Textdokumente empfehlen sich diese Drucker nicht.

Für den Fotodruck empfehlen sich auch Thermosublimationsdrucker, die eine besonders eindrucksvolle Farbtiefe und -sättigung erreichen. Die Funktionsweise ist ähnlich wie beim monochromen Thermotransferdruck, der in Kassen- oder Ticketautomaten zum Einsatz kommt. Thermosublimationsdrucker erhitzen Farbwachs auf 300 bis 400 Grad und dampfen es pixelgenau auf das Fotopapier auf.

Nadeldruck

Nadeldrucker (engl. Dot Matrix Printer) gelten als besonders robust und verlässlich, doch sind sie inzwischen fast ausgestorben. Vereinzelt kommen sie noch in Firmen, Arztpraxen, Banken oder in Form von Kassenbon-Druckern zum Einsatz. Qualitativ können sie nicht mit modernen Tintenstrahl- oder Laserdruckern mithalten.

Zwischen 8 und 48 Nadeln schlagen im Nadeldruckverfahren durch ein Farbband und übertragen so die Bildpunkte auf das Druckerpapier. Die Matrix aus Bildpunkten erzeugt das Druckbild. Es handelt sich um sogenannte Impact-Drucker, die beim Druckvorgang physischen Druck ausüben. Dadurch eignen sich Nadeldrucker hervorragend zur Herstellung von Durchschlägen.

Nadeldrucker

Worauf beim Kauf achten?

Selbst wenn die Entscheidung für eine Druckertechnologie gefallen ist, gilt es bei der Auswahl des geeigneten Druckers eine ganze Menge an Faktoren zu beachten:

  • Druckauflösung
  • Geschwindigkeit
  • Sonderfeatures
  • Format und Kapazität
  • Konnektivität
  • Anschaffungspreis und Folgekosten

Auflösung

Die Druckauflösung gibt Aufschluss über die bestmögliche Qualität der Ausdrucke. Die Hersteller geben sie in der Einheit „Dots Per Inch (dpi)“ an, was sich mit „Bildpunkte pro Zoll“ übersetzen lässt. Für den scharfen Ausdruck von Textdokumenten mit einem Laserdrucker sind 600 x 600 dpi mehr als genug. Wer Bilder und farbige Grafiken drucken möchte, sollte Farblaserdrucker ab einer Auflösung von mindestens 1.200 x 1.200 dpi wählen.

Für Tintenstrahldrucker sollte die Auflösung generell höher ausfallen, vor allem wenn der Nutzer das Gerät auch für den Ausdruck von hochauflösenden Fotos verwenden möchte. Zum Fotodruck optimierte Tintenstrahldrucker weisen den Herstellerangaben zufolge oft 4.800 x 1.200, 5.760 x 1.440 oder gar 9.600 x 2.400 dpi auf. Sind aber derartig hohe Werte wirklich notwendig?

Vorsicht bei Angaben zur Auflösung!

Bei hohen Werten wie 9.600 x 2.400 dpi handelt es sich meist um Werte, die durch Interpolation errechnet wurden. Um die Angaben mit jenen eines Laserdruckers zu vergleichen, muss man die physische Auflösung heranziehen. Gerade diese geben Hersteller allerdings selten an.

Fakt ist, dass 2.400 x 2.400 dpi ausreichen, um einen ausgefeilten Kunstdruck in optimaler Weise zu reproduzieren – vorausgesetzt die höchste Auflösung ist im Druckmenü ausgewählt und es werden hochwertige Tinte und Papier verwendet.

Auflösung ist bei Weitem nicht alles: Tinte und Papier spielen bei der Qualität der Ausdrucke eine ebenso große Rolle! Bei Multifunktionsdruckern mit Scaneinheit kommt es nicht nur auf die Druckauflösung, sondern auch auf die Scanauflösung an. Wer viel scannt, sollte darauf achten, dass die Scanauflösung auch bei Standardeinstellungen hoch genug ist. Eine Erhöhung der Auflösung im Scan-Menü führt nämlich zu einem längeren Scanprozess.

Kopierer auf Tisch

Geschwindigkeit

Druckgeschwindigkeit und Scangeschwindigkeit geben Druckerhersteller in Seiten pro Minute an. Ein höherer Seitendurchsatz schlägt sich in einem höheren Gerätepreis nieder. Wer also nicht regelhaft mehrere größere Druckaufträge zu bewältigen hat, kann hier sparen. Während die Druckgeschwindigkeit bei Laserdruckern für Farb- und Schwarz-Weiß-Ausdrucke identisch ist, benötigen Tintenstrahldrucker für einen Farbausdruck länger als für einen Schwarz-Weiß-Druck.

Bei Tintenstrahldruckern entscheiden vor allem die Anzahl und die Anordnung der Düsen über die Druckgeschwindigkeit. Im Schwarz-Weiß-Druck macht so mancher gute Tintenstrahldrucker inzwischen den Laserdruckern Konkurrenz. Allerdings beziehen sich die Angaben zum Seitendurchsatz immer auf speziell konfigurierte Testseiten bei niedriger Auflösung. Aufwendige Fotodrucke mit höherer Auflösung benötigen deutlich mehr Zeit.

Funktionen und Features

Drucker bringen inzwischen einige Funktionen mit, die das Drucken, Scannen und Kopieren weitestgehend automatisieren und die Bedienung erheblich erleichtern.

Beidseitiger Druck
Beidseitiger Druck (Duplex)

Beidseitiger Druck ist selbstverständlich bei jedem Drucker möglich, indem der Nutzer nach Bedrucken das Blatt manuell wendet und erneut einlegt. Mit der Funktion „beidseitiger Druck“ oder auch „Duplexdruck“ findet dieser Vorgang automatisch statt. Nach Bedrucken der Vorderseite zieht das Gerät das Blatt erneut ein und bedruckt die Rückseite. Dies spart Zeit, Papier und vor allem Arbeitsaufwand. Wer viel druckt, sollte auf diese Funktion achten.

Display
Display

Noch ist nicht jedes Druckermodell mit einem Touchscreen ausgestattet, doch geht der Trend eindeutig in die Richtung, die Geräte allein über das Display steuern zu können. Mit einem Touchscreen ist es besonders intuitiv und einfach möglich, sämtliche Einstellungen anzupassen, Druckbereiche zu definieren und Druck-, Scan- oder Kopierbefehle zu erteilen. Besonders für Arbeitsschritte wie Scannen oder Kopieren ist eine Druckvorschau am Display sinnvoll, da der Nutzer mit ihr nicht den PC oder ein mobiles Endgerät verwenden muss.

Randloser Druck
Randloser Druck

Brillanter und sauberer Fotodruck in jedem Format ist nur möglich, wenn der Drucker die Fähigkeit zum Randlosdruck besitzt. Aus technischen Gründen verfügen fast nur Tintenstrahldrucker über sie. Viele Modelle ermöglichen randloses Drucken zwar für kleinere Formate, beispielsweise die gängigen Fotoformate 15 x 10 oder 13 x 9 Zentimeter. Geräte, die auch im A4-Format randlos drucken können, sind hingegen rar. Wer hierauf Wert legt, sollte auf die entsprechende Angabe achten.

Dokumenteneinzug
Dokumenteneinzug

Von Kopiergeräten kennt man den automatischen Vorlageneinzug, auch „Automatic Document Feeder (ADF)“ genannt. Inzwischen gibt es zahlreiche Multifunktionsdrucker, die über einen solchen automatischen Dokumenteneinzug verfügen. Der Nutzer legt einen Stapel an Dokumenten, die er scannen oder kopieren möchte, in das Einzugsfach, und das Gerät arbeitet die Dokumente nacheinander selbsttätig durch. Bei der Digitalisierung von analogen Dokumenten oder größeren Kopieraufträgen ist dies eine echte Arbeitserleichterung. Dabei sollten Nutzer allerdings auf die maximale Aufnahmekapazität des ADF achten.

Format und Kapazität

Wie viel Papier passt in den Drucker? Und welches Papierformat ist das richtige? Wer viel druckt, große Druckaufträge zu bewältigen hat oder auch in Formaten größer als DIN-A4 drucken möchte, sollte auf diese Aspekte bei der Auswahl des Druckers achten.

Format

Die Standardgröße von Druckern und Multifunktionsgeräten erlaubt Ausdrucke maximal bis zum DIN-A4-Format. Kleinere Formate, vor allem DIN-A5, werden immer unterstützt. Wer beabsichtigt, auch Ausdrucke im DIN-A3-Format anzufertigen, sollte zu einem A3-Drucker greifen. Tintenstrahl-A3-Drucker sind inzwischen in ihrer Bauweise ähnlich kompakt wie A4-Drucker. Als Multifunktionsdrucker sind sie in der Regel allerdings nur als 3-in-1-Variante ohne Faxfunktion erhältlich.

Papierkapazität

Die Papierkapazität definiert, wie viele Blätter Normalpapier der Drucker im Papiereinzugsfach als Papiervorrat aufnehmen kann. Die angegebene Blattanzahl bezieht sich auf Papier mit einer empfohlenen Stärke. Wer stärkeres Papier verwenden möchte, muss die Blattzahl entsprechend reduzieren. Drucker für den Heimgebrauch weisen meist eine Kapazität von 60 bis 250 Blatt auf.

Viele Laser- und LED-Druckermodelle ermöglichen die nachträgliche Aufrüstung um ein weiteres Papierfach. Bei Tintenstrahldruckern ist Vorsicht geboten: Einige Hersteller geben statt der Papierkapazität eine „gesamte Medienkapazität“ an. Tintenstrahldrucker verfügen nämlich oft über separate Einzugsfächer für Normalpapier, Fotopapier im Kleinformat, CDs und Folien. Die Angabe der gesamten Medienkapazität ist also die Summe der Kapazitäten aller Einzelfächer, nicht allein die Kapazität des Papiereinzugsfaches.

Achtung, Papierstau!

Verweigert der Drucker die Arbeit, kann ein Papierstau vorliegen. Das ist eines der häufigsten Probleme bei Tintenstrahl- und Laserdruckern. Viele Geräte erkennen dies automatisch und zeigen eine Fehlermeldung über das Display an. Um den Stau zu beheben, versuchen Sie zunächst das Papier mit der Hand langsam aus dem Drucker zu ziehen. Steckt es fest oder droht es zu reißen, schalten Sie den Drucker aus, ziehen Sie den Netzstecker, öffnen sie die Abdeckung, entfernen Sie Patronen oder Toner und prüfen Sie, ob Papierreste zwischen den Einzugs- und Führungswalzen hängen. Entfernen Sie gegebenenfalls diese Reste. Nachdem Sie den Papierstau beseitigt haben, sollten Sie den Drucker neu starten. Um Staus vorzubeugen ist es ratsam, nur geeignetes Papier zu verwenden, die angegebene Papierkapazität nicht zu überschreiten und das Papier korrekt einzulegen.

Konnektivität

Einen Drucker muss man heutzutage nicht mehr zwangsläufig mit einem Computer verkabeln. Die Geräte bieten eine Fülle verschiedener Verbindungsoptionen, die die Einbindung des Gerätes in ein intelligentes Netzwerk ermöglichen.

LAN und WLAN
LAN und WLAN

Statt einen Drucker an einen PC anzuschließen, ist es möglich, ihn über LAN-Kabel oder über WLAN an einen Netzwerk-Router zu koppeln. Dann sind alle Rechner und mobilen Endgeräte im lokalen Netzwerk in der Lage, auf den Drucker zuzugreifen. Während die WLAN-Verbindung lästigen Kabelsalat verhindert, ist eine LAN-Verbindung stabiler und schneller, was aber im normalen Heimgebrauch kaum ins Gewicht fällt.

WI-FI Direct
WI-FI Direct

Die Wi-Fi-Direct-Fähigkeit zählt inzwischen ebenfalls zum Standard bei Neugeräten. Die Daten werden von einem Computer, einem mobilen Endgerät oder einer Digitalkamera direkt an den Drucker übertragen, ohne dass ein Router oder ein Hot-Spot notwendig sind. Wi-Fi-Direct-fähige Geräte sind selbst die Basisstation. Laptop oder PC sind damit zur Ansteuerung des Druckers über einen Druckertreiber nicht mehr nötig. Über die herstellereigene App oder eine Drittanbieter-App steuern Nutzer den Drucker vom Smartphone oder Tablet aus.

USB und SD
USB und SD

Ein USB-Port und ein SD-Kartenslot sind nützlich für User, die Druckaufträge direkt von einem USB-Stick, einer externen Festplatte oder einer SD-Karte erteilen möchten, ohne die Daten vorher über einen PC oder eine Cloud zwischenspeichern zu müssen. Die Auswahl der entsprechenden Dokumente ist über die Druckersteuerung oder das Touch-Display möglich.

NFC
NFC

Die Near Field Communication (NFC), also drahtlose Kommunikation über elektromagnetische Induktion, kennt man vor allem vom bargeld- und kontaktlosen Bezahlen. Vor allem Laserdrucker, die sich auch für den Gebrauch im Büro eignen, bieten jedoch ebenfalls die Option, den Drucker via NFC, beispielsweise mittels einer Chipkarte, freizuschalten. Auch die Übertragung von Druckaufträgen vom Smartphone an den Drucker ist über NFC möglich.

Bluetooth
Bluetooth

Eine Bluetooth-Schnittstelle am Drucker bietet eine weitere Möglichkeit, den Drucker ohne Kabelverbindung anzusteuern. Sofern sich der Nutzer in der Nähe des Druckers befindet, kann er ihm vom Laptop, Smartphone oder Tablet unkompliziert Druckaufträge über Bluetooth erteilen.

Airprint
Airprint

Das von Apple entwickelte AirPrint bietet die Möglichkeit, von Mobilgeräten mit iOS-Betriebssystem drahtlos über das Netzwerk zu drucken. Beliebige Dateiformate, die sich mit dem iPhone oder iPad öffnen lassen, kann der User über AirPrint ausdrucken, sofern der Drucker diese Funktion unterstützt.

Google Cloud Print
Google Cloud Print

Cloudfähige Drucker sind direkt mit dem Internet verbunden und lassen sich ohne PC oder Laptop bei Google Cloud Print registrieren. Der Nutzer kann nach der Registrierung über jedes internetfähige Gerät von jedem beliebigen Ort den Drucker verwalten, Tintenstände abfragen und Druckaufträge an den Drucker senden.

App
App

Jeder Druckerhersteller bietet inzwischen seine eigene App an, mit der der User den Drucker steuern kann. Beispiele hierfür sind Epson iPrint, HP ePrint und die HP Smart App, die Canon PRINT Inkjet/SELPHY App, die Brother iPrint&Scan App oder Samsung Mobile Print.

Anschaffungspreis und Folgekosten

Der Anschaffungspreis für einen Drucker hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Drucktechnologie
  • Druckgeschwindigkeit
  • Druckauflösung
  • Zusatzfunktionen
  • Anzahl und Bandbreite der Konnektivitätsoptionen

Ein Haushalt, der nur selten druckt, kann bares Geld bei der Wahl des Druckers sparen, wenn er sich für ein nicht ganz so schnelles Modell entscheidet und auf gegebenenfalls unnötige Zusatzfeatures wie Duplexdruck oder bestimmte Verbindungsoptionen verzichtet. Zu beachten ist aber auch, dass die Folgekosten für Tinte, Toner und Papier als laufende Kosten zu Buche schlagen.

Tintenpatronen

Gerade vermeintlich günstige Druckermodelle entpuppen sich oft als Kostenfalle, da die Originalpatronen vom Hersteller wenig Füllmenge enthalten und unverschämt teuer sind. Um allzu hohe Tintenkosten zu umgehen, bieten sich drei Möglichkeiten:

  • Originale Herstellertinte im Abo-Modell buchen
  • Günstigere Alternativpatronen nutzen
  • Leere Originalpatronen neu befüllen oder befüllen lassen

Einige Druckerhersteller bieten inzwischen Tinten-Abos. Im HP-Abonnement beispielsweise erhält der Verbraucher die Patronen quasi gratis, zahlt dafür aber eine monatliche Gebühr, die sich nach dem tatsächlichen Verbrauch, also der gedruckten Seitenanzahl richtet. Der Drucker bestellt eine neue Patrone automatisch, sobald sich die Füllmenge gen Ende neigt.

Manch eine günstige Tinte von Alternativherstellern unterscheidet sich qualitativ kaum von der Originaltinte. Die Kosten für Alternativprodukte können aber bis zu 70 Prozent unter denen für Originaltintenpatronen liegen. Hier lohnt es sich, selbst Alternativen zu testen und zu vergleichen. Sie sollten allerdings darauf achten, dass die Patronen auch wirklich kompatibel zu Ihrem Druckermodell sind.

Druckerpatrone wechseln

Wer selbst leere Tintentanks neu befüllt, sollte darauf achten, den Chip der Druckerpatrone nach dem befüllen zu resetten. Der Chip dokumentiert nämlich den Füllstand einer Patrone und wird nicht selbstständig eine Neubefüllung akzeptieren. Chip-Resetter sind in der Regel in Nachfüllpacks enthalten. Im Service einer „Tintentankstelle“, die die Neubefüllung als Dienstleistung anbietet, sollte der Reset der Patrone Standard sein.

Tintenverbrauch senken

Nicht nur das Drucken selbst verbraucht die Tinte eines Tintenstrahldruckers. Bei jedem Einschalten führt das Gerät selbsttätig eine Druckkopfreinigung durch, die ebenfalls Tinte verbraucht. Da moderne Geräte im Standby-Modus nur wenig Strom verbrauchen, lohnt es sich gegebenenfalls, den Drucker nicht vollständig auszuschalten. Fallen nur sporadisch Druckaufträge an, empfiehlt es sich, einige Aufträge zu sammeln und in einem Zug gebündelt an den Drucker zu senden.

Der PC erkennt die Patrone nicht

Nach dem Einsetzen von herstellerfremden Patronen kann es passieren, dass der PC weiterhin eine leere Patrone anzeigt und zum Wechsel auffordert. In diesem Fall wurde die Patrone nicht erkannt. Stellen Sie sicher, dass die Patrone für den Einsatz in ihrem Druckermodell geeignet ist und reinigen Sie die Kontakte der Patrone mit einem Tuch. Sollte dies nicht funktionieren, sollten Sie alle Patronen entfernen, den Drucker vom Strom und vom PC trennen. Nach einiger Zeit setzen Sie die Patronen wieder ein, schließen das Gerät an und starten es. Besteht das Problem weiterhin, sollten Sie den Chip zurücksetzen.

Wie funktionieren Drucker?

Bei gewöhnlichen Heim- und Office-Druckern sind im Wesentlichen zwei verschiedene Drucktechnologien zu unterscheiden: Laserdruck und Tintenstrahldruck. Hinzu kommt der LED-Druck, der in seiner Funktionsweise den klassischen Laserdruckern stark ähnelt. Jede Technologie bringt Vor- und Nachteile mit sich, die in ihren spezifischen Charakteristika begründet sind. In den Druckeinheiten von Multifunktionsdruckern findet ebenfalls jeweils eine der Technologien Anwendung. Dabei dominieren tintenstrahldruckbasierte Multifunktionsdrucker den Markt, da sie bei Privatanwendern stärkeren Absatz finden.

Tintenstrahldrucker

Tintenstrahldrucker zählen, ebenso wie Nadeldrucker, zu den Matrixdruckern. Sie erzeugen ein fertiges Druckbild durch das Setzen eng beieinander liegender Bildpunkte. Der Tintenstrahldrucker setzt diese Bildpunkte durch Tintentröpfchen, die aus den Düsen des Druckkopfes abgeschossen und gezielt auf das Druckmedium – in der Regel Papier – gelenkt werden. Der Druckkopf mit den eingelegten Tintenpatronen bewegt sich, angetrieben durch einen Elektromotor und einen Zahnriemen auf einer Schiene horizontal hin und her.

Schema Tintenstrahldrucker

Ein weiterer Motor betreibt eine Walze, die das Papier unter dem Druckkopf hindurchführt. Durch die Düsen am Druckkopf wird die Tinte Zeile für Zeile auf das Papier aufgetragen. Die Tintentropfen werden vom Druckkopf entsprechend des vorliegenden Druckmusters separat und nicht kontinuierlich erzeugt, weshalb von Drop-on-Demand (DOD) gesprochen wird. Der Druckkopf hat also zu keiner Zeit direkten Kontakt mit dem Druckerpapier. Daher zählen Tintenstrahldrucker nicht nur zu den Matrixdruckern, sondern auch zu den Non-Impact-Druckern.

Non-Impact-Druck

Abgekürzt NIP, bezeichnet das „berührungslose Drucken“ verschiedene Druckverfahren, die gänzlich ohne Druckform auskommen. Neben Tintenstrahldruck zählt dazu auch der Laserdruck, der Thermodruck und die Fotografie.

Technologien im Tintenstrahldrucker

Drucker, die auf Basis des DOD-Tintenstrahldrucks arbeiten, lassen sich anhand der Technologie, mit der die Tinte aus der Düse herausgetrieben wird, in zwei Gruppen unterteilen: BubbleJet- und Piezo-Drucker.

Bei der BubbleJet-Technologie erhitzt ein Heizelement Tintentropfen, die dadurch expandieren und sich aufblähen. Es entsteht eine Dampfblase, die ein Tintentröpfchen unter hohem Druck durch die Düse katapultiert. Die BubbleJet-Technologie verwenden beispielsweise die Hersteller:

  • Canon
  • HP
  • Lexmark

Die Tintenstrahldrucker der Firma Epson hingegen sind sogenannte Piezo-Drucker. Diese bedienen sich des inversen piezoelektrischen Effekts, bei dem mit elektrischer Spannung Piezokristalle in Keramikelementen ins Pulsieren versetzt werden. Diese Technologie soll gleichmäßigere und schärfer konturierte Tröpfchen erzeugen und langlebiger sein als die BubbleJet-Drucker.

Laserdrucker

Laserdrucker sind im Gegensatz zu den Tintenstrahldruckern keine Matrixdrucker, sondern Seitendrucker. Sie belichten und drucken jeweils eine ganze Seite in einem Durchlauf. Sie bedienen sich dabei des sogenannten Elektrofotografie- oder Xerografieverfahrens (benannt nach der Erfinderfirma Xerox), das auch in Fotokopiergeräten zum Einsatz kommt. Eine Bildtrommel, die mit einer lichtempfindlichen Schicht, dem Fotoleiter, bedeckt ist, wird durch Anlegen einer elektrischen Spannung elektrostatisch negativ aufgeladen.

Schema Laserdrucker

Ein beweglicher Spiegel lenkt einen Laserstahl gezielt auf die Stellen des Fotoleiters, an denen später Toner haften bleiben soll, und löscht dort die elektrostatische Ladung. Die Bildtrommel rotiert weiter zur Tonerkartusche, wo Toner auf die gelöschten Stellen des Fotoleiters übertragen wird. Da der Toner die gleiche Ladung besitzt wie der Fotoleiter, haftet er nur an den gelöschten Stellen.

Daraufhin rollt der Fotoleiter über das Druckerpapier. Unter dem Papier wird eine positive Spannung angelegt, die bewirkt, dass der Toner auf das Papier überspringt. Letztlich durchläuft das mit Toner versehene Papier die Fixiereinheit, in der der Toner bei etwa 180 Grad Celsius mit dem Papier dauerhaft verschmolzen wird.

LED-Drucker

Die Funktionsweise der LED-Drucker ähnelt jener der Laser-Drucker, und oft werden LED-Drucker sogar als Laserdrucker bezeichnet. Ein Unterschied besteht jedoch darin, dass LED-Drucker keine Spiegelkonstruktion benötigen, da sie nicht mit einem Laser Punkt für Punkt, sondern ganze Zeilen in einem Zug mit einer Leuchtdiodenreihe auf den Fotoleiter übertragen. Dank dieser Single-Pass-Technologie (Einfacher Durchlauf) sind LED-Drucker in der Lage, alle Farben in einem Schritt auf das Papier zu übertragen, während konventionelle Laserdrucker pro Farbe einen Durchlauf benötigen. Dadurch arbeiten LED-Drucker schneller als Laserdrucker.

Weiterführende Testberichte

Achtung: Beim vorliegenden Text handelt es sich lediglich um einen Vergleich von Druckern. Die vorgestellten Produkte haben wir keinem Test unterzogen.

Die renommierte Testinstitution Stiftung Warentest führt regelmäßig eingehende Tests von verschiedenen Druckermodellen durch. Zuletzt durchliefen im März 2019 14 neue Tintenstrahldrucker, davon elf Multifunktionsdrucker, das Testverfahren. Zum Zeitpunkt unserer Recherchen enthielt die seit 2013 gepflegte Datenbank der Testprodukte 183 Druckermodelle, darunter 90 Tintenstrahl-Multifunktionsdrucker, 29 Farblaser-Multifunktionsdrucker und 22 Schwarzweißlaser-Multifunktionsdrucker. Die Testprodukte im jüngsten Test waren Modelle der Hersteller Brother, Canon, Epson und HP.

Neben Tests der Qualität von Druck-, Scan- und Kopiereinheit komplettieren Tinten- oder Tonerkosten, Handhabung, Vielseitigkeit und Umwelteigenschaften die Bandbreite der Testkriterien. Zu allen getesteten Druckermodellen finden sich auf test.de ausführliche Testberichte samt Testurteilen. Nach den Testergebnissen der Stiftung Warentest finden sich interessanterweise sowohl unter den Druckern mit hohen als auch mit geringen Tinten- und Tonerkosten jeweils Modelle fast aller namhafter Hersteller. Drucker-Testsieger des jüngsten Tests wurde der für den Einsatz in Büros geeignete Epson Workforce Pro WF-C5790DWF, ein tintenstrahlbasierter Farbdrucker als 4-in-1-Multifunktionsgerät mit Faxfunktion und automatischem Duplex-Vorlageneinzug, mit dem Test-Qualitätsurteil Gut (2,1).

Einen weiteren aussagekräftigen Test von Multifunktionsdruckern veröffentlichte 2019 das Portal für Computer und Technik PC Welt. Dieser Test beschränkte sich auf zehn ausgewählte Druckermodelle, die maximal 100 Euro kosten. Dabei handelt es sich vornehmlich um Geräte, die für den Heimgebrauch konzipiert wurden. Dies umfasst drei Geräte der Expression-Serie von Epson und sieben Geräte der Pixma-Serie von Canon. Bei allen Testgeräten handelt es sich um tintenstrahlbasierte Multifunktionsdrucker. Die Druckkosten spielten bei der Auswahl und Endplatzierung der Geräte aber offensichtlich nur eine sehr untergeordnete Rolle: Bei den Top-3-Druckern im Test bemängelte die Testredaktion von PC Welt die hohen Seitenkosten. Als bester Drucker im Test erwies sich der Epson Expression Premium XP-6100.


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