EBook-Reader Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt
- Das Wichtigste in Kürze
- E-Book-Reader ermöglichen es, eine platzsparende Büchersammlung anzulegen.
- Reader sind mit lange haltbaren Akkus und großzügigem Speicherplatz ausgestattet, um langfristig für Lesespaß zu sorgen.
- Die E-Ink-Technologie des Displays simuliert bedrucktes Papier.
- Die drei größten Reader-Marken sind Kindle, Tolino und Pocketbook.
Alternative für Leser
Wer gern liest, hat inzwischen die Möglichkeit, dass – wie fast alles andere – digital zu machen. Das Wort E-Book stammt aus dem Englischen und bedeutet „elektronisches Buch“. Ein E-Book-Reader, auch E-Reader genannt, ist ein spezielles Lesegerät für E-Books, das als moderne Alternative zu haptischen Büchern gilt. E-Books sind nicht nur auf E-Book-Readern, sondern mithilfe einer E-Book-Software oder App auch auf Computern, Tablets und Smartphones lesbar. Ein wichtiger Vorteil von E-Readern sind allerdings die verwendeten E-Ink-Displays, die für eine Darstellungsqualität sorgen, die derjenigen von bedrucktem Papier sehr nahekommt.
Leicht und vielfältig – Die Vorteile des E-Readers
Ein elementarer Vorteil von E-Book-Readern ist ihre Flexibilität. Sie ermöglichen es, immer und überall zu lesen. Leser können E-Books auf mehreren Geräten lesen, meist auf bis zu sechs verschiedenen. Der Lesefortschritt wird üblicherweise synchronisiert, sodass Sie ganz einfach auf dem Computer oder Handy weiterlesen können, wenn Sie Ihren Reader vergessen haben oder er aufgeladen wird. Die Reader lassen sich außerdem besser transportieren, da sie deutlich leichter sind als Bücher. Sie liegen deshalb besser in der Hand und passen in die meisten Taschen. Zum Reisen sind sie ideal, da sie das Gepäck nicht unnötig erschweren.
Preislich lohnt sich ein E-Reader ebenfalls, da er zwar in der Anschaffung teurer ist als ein gebundenes Buch, langfristig aber meist die günstigere Möglichkeit des Büchersammelns darstellt. E-Books kosten um bis zu 20 Prozent weniger als Bücher aus Papier, manchmal ist die Ersparnis sogar noch größer. Viele E-Books werden außerdem kostenlos angeboten.
Klassiker der Weltliteratur kostenlos
E-Books, deren Autor bereits sehr lange tot ist, sind in der Regel kostenlos. Das liegt an Paragraf 64 des Urheberrechtgesetzes. Dieser besagt, dass das Urheberrecht verfällt, wenn der Urheber eines Werkes seit mindestens 70 Jahren nicht mehr lebt. Die Website Projekt Gutenberg stellt solche Bücher in digitaler Form der Öffentlichkeit zur Verfügung. Inzwischen sind es mehr als 49.000 kostenlose Werke, 1.600 davon deutsche.
Wenn Ihnen ein Buch verloren geht oder es beschädigt wird, müssen Sie es neu kaufen, was nicht nur ärgerlich, sondern auch teuer ist. Mit einem E-Reader haben Sie diese Sorge nicht, da die Bücher nicht zerknicken können. Wenn sie einmal gekauft wurden, können sie meist beliebig oft gedownloadet werden. Selbst wenn Sie das E-Book aus Versehen löschen oder Ihr Reader gestohlen wird, können Sie so jederzeit auf das Buch zugreifen. Das Downloaden eines E-Books geht schnell und ist in der Regel unkompliziert. Es erspart Ihnen den Weg in eine Buchhandlung oder das Warten auf die Post.
Der Speicher eines E-Book-Readers bietet Platz für viele Bücher. Folglich handelt es sich um ein äußerst platzsparendes Gerät. Damit sind Bücherregale und Stauraum für Bücher nicht länger nötig. Sie müssen Ihre Bücher auch nicht abwischen, da digitale Bücher keinen Staub ansetzen. Praktisch ist die Speicherkapazität ferner unterwegs, denn Sie können jederzeit ein neues Buch aus einer umfangreichen Bibliothek auswählen. Mit einer Sortierfunktion können Sie Ihre Bücher genau so ordnen, wie Sie möchten: alphabetisch, nach Genre oder Erscheinungsdatum – die Möglichkeiten sind zahlreich.
Besonders komfortabel ist, dass sich die Schrift auf einem E-Reader beliebig vergrößern oder verkleinern lässt. So können Menschen mit den unterschiedlichsten Sehstärken den Reader nutzen, ohne eine Lesebrille dafür zu benötigen. Durch die Displaybeleuchtung, die inzwischen ein Großteil der Geräte besitzt, können Sie die E-Books auch bei jeder Tages- und Nachtzeit lesen. Sie benötigen weder Tageslicht noch eine Lampe.
Für Leser von fremdsprachlichen Büchern oder Sachtexten bietet ein E-Book-Reader verschiedene Funktionen, die das Lesen erleichtern. Bei Fremdwörtern können Sie sich direkt die Übersetzung anzeigen lassen oder nachschlagen. Dafür ist kein zusätzliches Wörterbuch nötig, was den Prozess vereinfacht. Die Suchfunktion eines Readers ermöglicht es, bestimmte Seiten schnell und einfach zu finden. Viele Modelle bieten außerdem die Möglichkeit, Textstellen zu markieren oder Notizen hinzuzufügen. Das ist besonders bei Fachtexten praktisch.
Einige E-Reader halten sogar mehr als nur das Leseerlebnis bereit. So können Sie mit dem Gerät auch Links öffnen, kleine Spiele spielen oder Audiodateien abspielen. Im Gegensatz zu Smartphones oder Tablets haben E-Book-Reader allerdings eine deutlich längere Akkulaufzeit.
Inzwischen wird ein Großteil der neu erscheinenden Bücher auch als E-Book herausgebracht. Einige Bücher gibt es sogar nur in der digitalen Variante zu kaufen. Der E-Reader bietet eine platzsparende, zeitsparende, vielfältige und flexible Möglichkeit, Bücher zu lesen und zu sammeln. Wer auf die Haptik eines gedruckten Buches nicht verzichten will, kann sich den E-Reader auch als Ergänzung dazu anschaffen, zum Beispiel für Reisen mit begrenztem Gepäck.
Was sind die Unterschiede zwischen einem E-Reader und einem Tablet?
E-Book-Reader ähneln Tablets in ihrem Aussehen, haben allerdings sonst wenig gemeinsam. Wo aber ist der Unterschied? Im Gegensatz zu Tablets benötigen E-Reader keine Hintergrundbeleuchtung. Dank der E-Ink-Technologie ist die Akkulaufzeit eines Readers deutlich länger als diejenige eines Tablets. Die Displaytechnologie sorgt außerdem dafür, dass die Augen der Nutzer von E-Book-Readern nicht so sehr beansprucht werden. Das Display eines Tablets spiegelt stark, was bei einem E-Reader nicht der Fall ist. Dadurch können Nutzer ihn auch in der Sonne verwenden und alles einwandfrei erkennen. E-Reader sind außerdem oft handlicher, da sie meist leichter sind als Tablets. Während sich auf einem Tablet meist verschiedenste Apps installieren lassen, eignen sich E-Book-Reader üblicherweise wirklich nur zum Lesen von E-Books.
So finden Sie den richtigen E-Book-Reader
Da es inzwischen eine große Anzahl verschiedener E-Reader auf dem Markt gibt, sollten Sie wissen, worauf es beim Kauf ankommt. Wichtig sind besonders die technischen Aspekte wie die Akkulaufzeit, der Speicherplatz und das Display. Je nachdem, wie teuer der Reader sein darf, bietet er außerdem unterschiedlich viel Platz für E-Books und unterschiedlichste Funktionen.
Dateiformat
Achten Sie beim Kauf eines E-Books unbedingt auf dessen Format, da nicht alle E-Reader jedes Format unterstützen. Am geeignetsten ist das EPUB-Format, das von fast allen Readern wiedergegeben wird. Es ist ein offenes, nicht-proprietäres, XML-basiertes Format, bei dem sich die Texte an die Displaygröße des jeweiligen Readers anpassen. Nur bei Kindle-Modellen kommen Sie mit diesem Format nicht weiter, da Amazon stattdessen auf seine hauseigenen Formate AZW und MOBI setzt.
Die meisten Reader kommen auch mit einem PDF-Dokument zurecht, das jedoch feste Layoutvorgaben hat, weshalb die Texte sich nicht anpassen lassen. So können Textgröße, Absätze und Zeilenabstände nicht geändert werden, was für Romane eher hinderlich ist. Für illustrierte Werke wie Kinderbücher, Comics und Fachbücher ist es aber ein gängiges und nötiges Format, da der Seitenaufbau damit erhalten bleibt.
Speicher
Für eine große Büchersammlung benötigt Ihr Reader einen ausreichenden Speicher. Modelle mit vier Gigabyte Speicherplatz können bis zu 2.500 Bücher beherbergen, was bereits eine ganze Menge ist. Es gibt auch Modelle mit 16 oder 32 Gigabyte, die für eine größere Büchersammlung gut geeignet sind. Sollte selbst das nicht ausreichen, können Sie ein Reader mit einem eingebauten Lesegerät für Speicherkarten wählen. So kann der Speicherplatz sogar auf bis zu 256 Gigabyte erweitert werden. Wie viel Speicherplatz Sie benötigen, hängt von Ihren Lese- und Sammelgewohnheiten ab. Wenn Sie viele der gelesenen E-Books wieder löschen, reichen Vier-Gigabyte-Speicher meist aus. Wollen Sie auf Ihrem Gerät allerdings alle Bücher behalten und Hörbücher hören, ist ein Gerät mit mehr Speicherplatz nötig. Hörbücher benötigen deutlich mehr Speicherplatz als Bücher.
Konnektivität
Die meisten E-Reader funktionieren mit Internet, meist über WLAN. Das ermöglicht den Kauf von E-Books direkt über den E-Reader. Das umständliche Übertragen vom Laptop auf den Reader ist dadurch nicht nötig, aber weiterhin möglich. Voraussetzung ist jedoch ein WLAN-Router in den eigenen vier Wänden. Einige Modelle bieten auch 3G oder 4G, also ein mobiles Netz, an. Damit ist das Herunterladen von E-Books unterwegs möglich, vorausgesetzt der Nutzer hat einen entsprechenden Mobilfunkvertrag oder eine zusätzliche SIM. Meist ist die Verbindung jedoch langsam, teuer und verbraucht viel Strom, weshalb empfohlen wird, sie zwischendurch auszuschalten. Manche Reader verfügen außerdem über Bluetooth. Dadurch können Nutzer ihr Gerät mit Kopfhörern verbinden und auf diese Weise immer sowie überall Hörbücher hören.
Display
Das Display ist eines der wichtigsten Aspekte des Readers. Seine Größe wird diagonal gemessen und beträgt je nach Modell zwischen 6 und 10 Zoll, was 15 bis 25 Zentimetern entspricht. Überlegen Sie sich, wie groß Ihr Reader sein soll. Bedenken Sie, dass ein zu kleiner Bildschirm auf Dauer unangenehm zum Lesen ist.
Die Bildschirmauflösung ist ebenfalls sehr wichtig, da sie bestimmt, wie scharf der Text angezeigt wird. Üblich sind 100 bis 300 Pixels per Inch, auch ppi abgekürzt. Je höher der Wert ist, desto schärfer wird der Text dargestellt. Zum Vergleich: Moderne Smartphones haben eine Auflösung von 300 bis 600 Bildpunkten pro Zoll, Drucker kommen auf 100 bis 300.
Die meisten E-Reader verwenden die sogenannte E-InkTechnologie. Erkunden Sie sich sicherheitshalber, ob Ihr Reader diese Technologie verwendet. Dadurch sparen Sie Strom, denn der Verbrauch ist durch die nicht vorhandene Hintergrundbeleuchtung geringer als bei LCD-Varianten.
Beleuchtung
Nutzer, die gern im Dunklen lesen, sollten unbedingt darauf achten, dass ihr E-Book-Reader beleuchtet ist. Das ist nicht bei allen Modellen der Fall, die hochpreisigen Reader sind aber in der Regel mit einer Hintergrundbeleuchtung ausgestattet. Sie stellt sich bei einigen Geräten automatisch auf die Umgebung ein. Reader ohne diese Funktion sollten verschiedene Einstellungsstufen für die Helligkeit haben, damit sie überall nutzbar sind. Die Farbtemperatur sollte ebenfalls einstellbar sein, einige Geräte passen sie sogar automatisch an. So können die Blauanteile des Lichts gefiltert werden, die die Produktion des Schlafhormons Melatonin unterdrücken und so für Schlafmangel sorgen können.
Schutz
Wenn Sie das Gerät am Strand, in der Badewanne oder im Schwimmbad verwenden wollen, sollte es außerdem einen IP-zertifizierten Wasserschutz haben. Es gibt unterschiedliche Arten von Wasserschutz, am gängigsten ist ein IPX7- oder IPX8. Damit hält der Reader auch kurzzeitiges Eintauchen ins Wasser ohne Probleme aus. Günstige Modelle haben diese Zertifizierung in der Regel nicht.
Kosten
E-Reader gibt es in drei verschiedenen Preisklassen: in der günstigen, der mittelpreisigen und der hochpreisigen Kategorie. Wie viel Sie für Ihr Modell ausgeben sollten, hängt von Ihrem Budget, der Nutzungshäufigkeit und dem Umfang der gewünschten Funktionen ab.
Die günstigsten Modelle kosten zwischen 60 und 100 Euro und sind für Einsteiger geeignet, die zum ersten Mal einen E-Reader kaufen. Sie lassen sich sehr leicht bedienen und haben meist einen sechs Zoll großen Bildschirm. Reader für Einsteiger verfügen meist jedoch nur über sehr wenig Speicherplatz, der nicht immer erweitert werden kann. Die Bildschirmauflösung ist in der Regel recht gering und das Display meist unbeleuchtet. Wenn Sie also besonders viel lesen und dies auch im Dunkeln, sollten Sie zu einem etwas höherpreisigen Gerät greifen. Beispiele für Einsteiger-Modelle sind die Basisversion des Amazon Kindle, der Tolino Page 2 und der PocketBook Touch Lux 4.
Wenn Sie gewillt sind, 100 Euro oder mehr auszugeben, können Sie ein Mittelklasse-Gerät wählen. Diese Varianten verfügen über mehr Funktionen als günstigere Pendants und kosten zwischen 100 und 150 Euro. Die meisten mittelpreisigen E-Reader besitzen einen zertifizierten Wasserschutz und sind daher gut für Nutzer geeignet, die am Meer, im Schwimmbad oder in der Badewanne lesen möchten. Eine Displaybeleuchtung gehört bei diesen Modellen zum Standard, ebenso wie ein integriertes Wörterbuch und eine Notizfunktion. Wer häufig liest, nicht riesige Summen ausgeben, aber dennoch Qualität möchte, ist mit einem E-Book-Reader der Mittelklasse gut beraten. Der Amazon Kindle Paperwhite, der Pocketbook Touch HD 3 und der Tolino Shine 3 gehören in diese Kategorie.
Am teuersten sind Premiumgeräte, sie kosten mindestens 160 Euro. Dank einer hohen Bildauflösung bieten sie den höchsten Lesekomfort. Außerdem warten sie mit zahlreichen Zusatzfunktionen auf, wie zum Beispiel einer Bildanzeige, kleinen Spielen und einer Audiofunktion. Wenn Sie einen E-Reader möchten, mit dem Sie nicht nur lesen, sondern auch Hörbücher hören können, werden sie also etwas mehr Geld ausgeben müssen. Dafür haben diese Geräte einen Wasserschutz und die Displaybeleuchtung gehört zur Grundausstattung. Der Bildschirm dieser Modelle ist mindestens sieben Zoll groß. In die Premiumkategorie gehören der Amazon Kindle Oasis, der Pocketbook InkPad 3 Pro und der Tolino Epos 2.
Akku
Damit Sie lange lesen können, ohne dass Ihr E-Reader ausgeht, ist dessen Akku relevant. Der Akku muss meist drei oder vier Stunden laden, um vollständig einsatzbereit zu sein. Insgesamt ist die Akkulaufzeit bei E-Readern allerdings sehr gut und gehört deshalb nicht zu den wichtigsten Kaufkriterien.
Bedienung
Besonders wenn Sie Einsteiger im Thema E-Reader sind, sollte die Bedienung Ihres Gerätes so einfach wie möglich sein. Der Großteil der Reader funktioniert inzwischen mit Touchscreen, vereinzelt finden sich auch Modelle mit Blättertasten, die jedoch oft etwas teurer sind. Die Blättertasten sollten schnell und leicht reagieren. Besonders wenn mehrere Nutzer das Gerät verwenden oder Ihre Sehstärke eingeschränkt ist, sollten Schriftart und Größe unkompliziert änderbar sein. Lesen Sie sich Reviews im Internet dazu durch und testen Sie, ob Ihr E-Reader leicht zu bedienen ist. Ist dies nicht der Fall, sollten Sie sich für ein anderes Modell entscheiden.
Zusatzfunktionen
Je nachdem, wofür Sie Ihren E-Reader verwenden, gibt es unterschiedliche Funktionen, die relevant sind. Für Studenten, Schüler und Leser, die gern Notizen machen, ist die Notizfunktion hilfreich. Sie ermöglicht es, Wörter zu unterstreichen und jederzeit zu jeder Stelle Notizen hinzuzufügen. Wenn Sie häufig fremdsprachliche Texte oder Fachtexte lesen, sollten Sie unbedingt auf die Wörterbuchfunktion achten, die jedoch bei fast allen Geräten zum Standard gehört. Je nach Modell lässt sich entweder ein Wörterbuch öffnen oder das Wort direkt auf der Seite selbst übersetzen beziehungsweise erläutern. Alle Hörbuch-Fans profitieren von einem etwas teureren Reader mit Audio-Funktion, der es ermöglicht, Hörbücher oder Musik zu hören. Wenn Sie lieber Musik über Ihr Handy oder ein anderes Gerät hören, ist diese Funktion dagegen nicht notwendig.
Welches Zubehör gibt es für E-Reader?
Wenn Sie einen E-Reader kaufen, sollten Sie das passende Zubehör dazu erwerben. Wichtig ist vor allem eine Hülle, die den Reader vor Verschmutzung, Kratzern und Brüchen schützt. Achten Sie beim Kauf unbedingt darauf, dass sie für Ihr Reader-Modell geeignet ist. Klapphüllen empfehlen sich besonders, da sie sowohl Rück- als auch Vorderseite des Readers schützen und so den Bildschirm abdecken. Besitzt Ihr Reader keine eigene Beleuchtung, können Sie eine Leselampe hinzukaufen. Die Leselampe wird in der Regel direkt an den Reader geklemmt und sollte festsitzen, um nicht abzurutschen. Testen Sie, ob die Lampe Sie beim Lesen stört. Falls ja, sollten Sie lieber eine andere Lampe oder einen Reader mit interner Beleuchtung wählen.
Die größten Reader-Marken
Inzwischen gibt es mehrere E-Reader-Marken, zwischen denen Sie wählen können. Drei davon dominieren den Markt: Kindle, Tolino und PocketBook. Sie haben einiges gemeinsam, unterscheiden sich aber in ihrem System und Angebot. Nutzer können sich allerdings auch für andere Marken wie zum Beispiel Sony, TrekStor, Samsung oder Kobo entscheiden.
Der Kindle
Marktführer ist Amazons Reader Kindle, der als erste große E-Reader-Marke bekannt wurde. Das erste Kindle-Modell kam 2007 auf den US-Markt und verfügte nur über wenige Funktionen. Inzwischen ist der Kindle weltweit bekannt und beliebt. Amazon nutzt für den Reader ein sogenanntes geschlossenes System, was bedeutet, dass Nutzer ihre E-Books nur von Amazon beziehen können. Da das Kundenkonto mit dem Reader verknüpft ist und Nutzer direkt auf dem Gerät den E-Book-Store von Amazon aufrufen können, ist der Kauf eines E-Books sehr einfach. Damit bindet Amazon die Kindle-Nutzer aber auch an die eigene Plattform. E-Books von anderen Händlern können auf dem Kindle nur gelesenen werden, wenn sie keinen Kopierschutz haben. Zudem müssen sie umständlich am Computer in das MOBI-Format umgewandelt werden. Dafür bietet der Versandriese eine sehr große Auswahl an E-Books, viele davon reduziert oder kostenlos. Mit dem Abonnement Kindle Unlimited können Nutzer außerdem für 9,99 Euro im Monat verschiedene E-Books aus der Amazon-Bibliothek ausleihen. Für Amazon-Prime-Kunden ist ein Kindle praktisch, da sie mit Prime Reading kostenlos monatlich wechselnde E-Books leihen können.
Der Tolino
Der E-Reader Tolino ist seit 2013 auf dem Markt und wurde bis 2017 von der Deutschen Telekom hergestellt, seit 2017 übernimmt das japanische Unternehmen Rakuten die Produktion. Im Unterschied zum Kindle nutzt der Tolino ein offenes System. Nutzer können ihre E-Books von allen Buchhändlern und Vertriebsseiten beziehen, die das passende Format anbieten. Der Kopierschutz ist meist weniger streng als bei Amazon. Tolino hat Kooperationen mit mehreren großen Buchhandlungsketten wie Thalia, Hugendubel und Osiander. Das hat den Vorteil, dass das Benutzerkonto der Nutzer, die ihr Gerät bei einer dieser Buchhandlungen kaufen, direkt mit der Buchhandlung verknüpft ist und E-Book-Käufe dort einfach und schnell gehen.
Das Pendant zu Kindle Unlimited ist das Abonnement Tolino Select, bei dem Leser für zehn Euro im Monat vier E-Books ausleihen können. Das Angebot ist allerdings kleiner als bei Kindle Unlimited. Da Tolino die Onleihe ermöglicht, können Nutzer, die bereits bei einer Bibliothek angemeldet sind, dort zahlreiche E-Books ausleihen. Wer keinen Bibliotheksausweis hat, kann die kommerzielle Plattform Skoobe zum Leihen nutzen, da diese ebenfalls mit Tolino kooperiert. Das Leihen mit einem Bibliotheksausweis ist zwar deutlich billiger als die Nutzung von Diensten wie Skoobe, allerdings müssen Leser auf die beliebteren Bücher oft lange warten.
Der PocketBook
PocketBook ist weniger bekannt als die bereits vorgestellten Marken. Seit 2009 gibt es die Reader zu kaufen, die in Technik sowie Design mit Kindle und Tolino mithalten können. PocketBook verwendet ebenfalls ein offenes System, was Nutzern den E-Book-Kauf beim Händler ihrer Wahl zugänglich macht. Zwar gibt es weniger Kooperationen mit Buchhandlungen als bei Tolino, doch das Hilfe-System von PocketBook ist im Gegenzug besonders schnell und einfach. Der Anbieter ermöglicht ebenfalls Onleihe, was Nutzern mit Bibliotheksausweis zugutekommt.
Nützliche Tipps zur Handhabung
Wer einen E-Reader erworben hat, muss nun herausfinden, wie sich die E-Books auf den Reader übertragen lassen. Je nach Modell ist das unterschiedlich kompliziert.
Wie E-Books geschützt sind
E-Books haben meist einen Kopierschutz, auch Digital Rights Management (kurz DRM) genannt, der die unkontrollierte Weiterverbreitung der Bücher verhindern soll. Unterschieden wird dabei in harten und weichen Kopierschutz.
Bücher mit hartem Kopierschutz können nur gelesen werden, wenn sie für das jeweilige Gerät freigeschaltet werden. Sie werden verschlüsselt, was nur mit einem dafür gemachten Programm aufhebbar ist. E-Books mit harten Kopierschutz sind außerdem nur auf einer begrenzten Anzahl von Geräten lesbar.
Eine weitere Art die Verbreitung eines E-Books zu verhindern, ist der weiche Kopierschutz. Im E-Book selbst sind Informationen enthalten, die Rückschlüsse auf den Käufer schließen lassen und so Rückverfolgungen ermöglichen. Beim Lesen ist das Wasserzeichen allerdings nicht sichtbar. Viele E-Books haben einen Kopierschutz, inzwischen gibt es aber auch einige ohne. E-Books in der Onleihe haben immer einen harten Kopierschutz, da sich die Rückgabefrist nur damit überprüfen und umsetzen lässt.
Wie transportiere ich die E-Books auf meinen E-Reader?
Wenn Sie ein E-Book erworben haben, stellt sich nun die Frage, wie Sie es auf Ihren E-Reader bekommen. Wenn Sie es über den Reader oder den dort hinterlegten Partnershop gekauft haben, ist das E-Book direkt auf dem Gerät und Sie können sofort mit dem Lesen beginnen. Wenn Sie es auf einem anderen Gerät und in einem anderen Shop gekauft haben, ist der Einsatz eines Computers nötig. Dafür müssen Sie das E-Book zunächst downloaden. Verbinden Sie dann den E-Reader mithilfe eines USB-Kabels mit Ihrem Computer. Als letzter Schritt lässt sich das Buch ganz einfach auf den Reader ziehen. E-Books mit hartem Kopierschutz müssen allerding durch ein Programm wie Adobe Digital Editions wandern, bevor sie bereit zum Transportieren sind.
Wie pflege ich meinen E-Reader?
E-Reader halten eine ganze Menge aus, werden aber trotzdem schnell schmutzig. Besonders lästig sind Fingerabdrücke aus dem Display, die bei Modellen mit Touchbedienung kaum vermeidbar sind. Für den Bildschirm reicht ein feuchtes Tuch aus. Im zweiten Schritt wischen Sie die Oberfläche mit einem trockenen Tuch ab, bis keine Flüssigkeit mehr vorhanden ist. Für gummierte Flächen, zum Beispiel bei der Hülle des Readers, verwenden Sie am besten ebenfalls ein feuchtes Tuch. Kontaktstellen und Rillen können Sie gut mit Wattestäbchen reinigen.
Weiterführende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen E-Book-Reader-Vergleich. Wir haben die vorgestellten Produkte keinem Test unterzogen.
Stiftung Warentest nahm 2020 insgesamt neun E-Book-Reader unter die Lupe, darunter drei Geräte von Amazon, ein Kobo, zwei PocketBooks und drei Tolinos. Gegenübergestellt wurden den Readern zwei Kindle-Leseapps für Samsung-Geräte und zwei Tolino-Apps, ebenfalls für Samsung-Modelle. Die Tester überprüften die Apps in ihrer Bildqualität und Bedienung und die die Reader zusätzlich auf ihren Akku und ihre langfristige Haltbarkeit. Preislich waren die unterschiedlichsten Geräte im Test vertreten, sie kosteten zwischen 90 und 298 Euro. Alle E-Reader schnitten mindestens mit dem Gesamturteil „gut“ ab, während die Apps nur die Bewertung „befriedigend“ erhielten. Auf Tablets lässt sich durch die spiegelnden Bildschirme nur schlecht in der Sonne lesen, während das mit allen Readern problemlos möglich ist. Testsieger wurde der Tolino Epos 2, der zu den Premiumgeräten gehört. Er besitzt ein großes Display, eine ausgezeichnete Bildqualität und eine hohe Anzahl nützlicher Funktionen. Allerdings ist er mit 298 Euro auch das teuerste der getesteten Geräte.
Auch CHIP testete 2020 verschiedene E-Reader zu Preisen zwischen 99 und 367 Euro. Die Tester prüften die Geräte in den Kategorien Geschwindigkeit, Mobilität, Display und Ausstattung. Auch hier erhielten alle Reader mindestens die Gesamtnote „gut“. Testsieger wurde der Amazon Kindle Oasis, der in den Kategorien Geschwindigkeit, Display und Ausstattung die Bewertung „sehr gut“ erhielt. Er ist wasserfest und besitzt einen Bildschirm mit hoher Auflösung und Farbtemperaturausgleich. Mit einem Kaufpreis von 224 Euro gehört er jedoch zu den Premiumgeräten.
Abb. 1: © Netzvergleich | Abb. 2: © joostverbeek / stock.adobe.com | Abb. 3: © koldunova / stock.adobe.com | Abb. 4: © Paolese / stock.adobe.com | Abb. 5: © alphaspirit / stock.adobe.com | Abb. 6: © Monkey Business / stock.adobe.com | Abb. 7: © weyo / stock.adobe.com | Abb. 8: © Netzvergleich | Abb. 9: © amazon & © tolino & © pocketbook & © Netzvergleich | Abb. 10: © Bits and Splits / stock.adobe.com