Entsafter Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt
- Das Wichtigste in Kürze
- Entsafter verarbeiten rohes Obst und Gemüse zu frischem Saft, der nicht nur vitaminreicher und gesünder, sondern auch günstiger als sein industriell hergestelltes Pendant ist.
- Fertigsäfte enthalten oft Zusatzstoffe wie Zucker. Selbstgepresste Säfte hingegen enthalten ausschließlich natürliche, gesunde Inhaltsstoffe.
- Während Slow Juicer schonend entsaften und Zentrifugalentsafter besonders schnell arbeiten, lassen sich mit Dampfentsaftern große Mengen auf einmal herstellen.
- Ein großer Einfüllschacht macht es unnötig, das Schnittgut vorher mühsam zu zerkleinern – das spart Zeit und Arbeit.
- Für einen sicheren Einsatz sollte der Entsafter mit einem Verriegelungsmechanismus, einem Überhitzungsschutz und Anti-Rutsch-Füßen ausgestattet sein.
Die tägliche Vitamindosis aus der eigenen Küche
Es fällt Ihnen schwer, die empfohlenen fünf Portionen Obst und Gemüse in Ihren Alltag zu integrieren? Frisch gepresste Säfte sind gesund und schmecken lecker. Zudem gelingt es Ihnen damit mühelos, auf Ihr tägliches Mengen-Soll an Obst und Gemüse zu kommen. Was früher noch in müheseliger Handarbeit zu bewerkstelligen war, wird heute in kürzester Zeit maschinell gepresst. Zwar gibt es noch immer mechanische Saftpressen für den kleinen Bedarf, größere Mengen lassen sich mit diesen handlichen Geräten jedoch nicht – oder zumindest nur mit viel Zeitaufwand – zu Saft verarbeiten. Heute steht Ihnen eine Vielzahl von elektrischen Entsaftern mit leistungsstarken Motoren zur Verfügung, die im Handumdrehen frisch gepresste Säfte zaubern und dabei helfen, den täglichen Nährstoffbedarf zu decken.
Vitaminreich und entgiftend
Entsafter bieten die ideale Möglichkeit, nach Lust und Laune vitaminreiche Leckereien in der eigenen Küche zuzubereiten. Sie lohnen sich für jeden, der auf einen gesunden Lifestyle und eine ausgewogene Ernährung Wert legt. In den frischen Säften finden sich nicht nur wertvolle Nähr- und Vitalstoffe, sondern auch wichtige Enzyme und Pflanzenstoffe, die das Immunsystem pushen. Damit beugen sie einem Vitamin- beziehungsweise Mineralstoffmangel vor und helfen vor allem in den Wintermonaten dabei, Erkältungen im Keim zu ersticken. Am Morgen sorgen sie als Energiespender für einen optimalen Start in den Tag. Da Säfte zudem für das Verdauungssystem besonders gut zu verwerten sind, eignet sich das sogenannte Juice-Fasting hervorragend dafür, überschüssige Pfunde loszuwerden oder aktiv Detoxing zu betreiben.
Die Alternative zu industriell hergestellten Säften
Bei der Safterzeugung sind Ihrer Kreativität kaum Grenzen gesetzt: Während einfache, manuelle Saftpressen nur für Zitrusfrüchte zum Einsatz kommen, nehmen es elektrische Entsafter mit zahlreichen Obst- und Gemüsesorten auf. Sie können also selbst entscheiden, welche Zutaten in Ihren Saft kommen. Damit haben Sie es auch selbst in der Hand, wie viel Zucker enthalten ist. Bei Fertigsäften finden sich entgegen der üblichen Werbeversprechungen häufig große Mengen Zucker, dafür jedoch nur ein geringer Fruchtanteil. Es handelt sich vielmehr um Nektar – mit anderen Worten einen Fruchtsaft, der mit viel Zucker und Wasser gestreckt wird. Obendrein werden die wenigen Nährstoffe und Vitamine im Zuge der Konservierung zerstört und durch Zusatzstoffe ersetzt.
Im Gegensatz zu ihrem Pendant aus dem Supermarkt können Sie die Vitaminbomben aus eigener Herstellung ohne Bedenken genießen, denn Sie wissen genau, woraus sie sich zusammensetzen. Das ist zwar aufwendiger als die bequeme Alternative aus dem Handel, doch schon allein geschmacklich kann ein gekaufter Saft nicht mit einem frischen Erzeugnis aus dem Entsafter konkurrieren.
Sei es für das Glas Orangensaft zum Frühstück oder die alljährliche Entschlackungskur: Ein Entsafter sollte in keiner gut ausgestatteten Küche fehlen. Waren die ersten elektrischen Entsafter noch umständlich in der Handhabung, schwer zu reinigen und geradezu ohrenbetäubend laut, so arbeiten moderne, hochwertige Geräte leise und effizient. Viele Modelle können nicht nur entsaften, sondern eignen sich auch für die Herstellung von Pflanzenmilch, Hummus oder Sorbet. Damit Sie sich in der breit gefächerten Auswahl auf dem Markt, die von der guten, alten Zitruspresse bis zum Dampfentsafter reicht, zurechtfinden, liefern wir Ihnen eine Entscheidungshilfe.
Die Entsaftertypen im Überblick
Bei der Suche nach einem Entsafter stoßen wir unweigerlich auf Begriffe wie Zitruspresse, Slow-Juicer, Zentrifugalentsafter und Dampfentsafter. Die verschiedenen Entsaftertypen unterscheiden sich grundlegend im Hinblick auf ihre Betriebsart und somit auch in der Art und Weise der Saftgewinnung:
- Zitruspressen: durch Muskelkraft und Hebelwirkung
- Slow Juicer: durch Pressschnecken
- Zentrifugalentsafter: durch Fliehkraft
- Dampfentsafter: durch Wasserdampf
Während sich manuelle Zitruspressen ideal zum schnellen, einfachen Pressen des morgendlichen Vitaminkicks eignen, arbeiten Zentrifugalentsafter mit der Zentrifugalkraft, um das Obst beziehungsweise Gemüse zu zerreiben. Slow Juicer setzen wiederum auf geringe Geschwindigkeiten bei maximaler Saftausbeute, wohingegen Dampfentsafter mithilfe hoher Temperaturen und Wasserdampf haltbare Säfte produzieren. Folgender Tabelle entnehmen Sie in komprimierter Form, welcher Entsaftertyp ideal für Sie ist:
Käufergruppe | Idealer Entsafter |
---|---|
Gelegentliche Safttrinker | Saftpresse |
Ungeduldige Sparfüchse | Zentrifugalentsafter |
Vitaminfanatiker und Grünzeugliebhaber | Slow-Juicer |
Geduldige Bevorrater | Dampfentsafter |
Die unterschiedlichen Techniken haben folglich eine Auswirkung darauf, wie viele Nährstoffe erhalten bleiben und wie lange der Saft haltbar ist. Der folgende Abschnitt hilft dabei, das passende Modell für Ihre Bedürfnisse zu finden.
Saftpressen: Gut Ding will Weile haben
Bei der mechanischen Zitruspresse handelt es sich um die simpelste und zugleich kostengünstigste Entsaftungsmethode. Mit ihr wird hauptsächlich der Saft von Zitrusfrüchten wie Orangen oder Zitronen gewonnen. Das ist ihrem schlichten Aufbau geschuldet, der sich aus einem Saftauffangbehälter und einem gerippten Presskegel. Unter Druckausübung lässt sich mithilfe des Kegels eine halbierte Frucht auspressen. Bei diesem Vorgang platzen die kleinen Fruchtkörper der Zitrusfrüchte, sodass der Saft über ein Sieb in den Auffangbehälter fließt. Manche Modelle beinhalten zusätzlich ein Filtersieb, um das Fruchtfleisch vom Saft zu trennen.
Die handlichen Saftpressen nehmen kaum Platz weg, sind einfach zu handhaben und benötigen nicht einmal Strom. Sie sind jederzeit schnell einsatzbereit und erzeugen Saft in einer hohen Qualität. Dank der geringen Drehzahl, die Nutzer durch das manuelle Auspressen erreichen, entsteht keine Hitze, womit die Vitamine und Enzyme erhalten bleiben. Nach der Pressung ist der Saft bis zu drei Tage lang im Kühlschrank haltbar. Die Saftausbeute fällt jedoch geringer aus als bei elektrischen Geräten. Somit ist die manuelle Zitruspresse ein praktischer Küchenhelfer für den kleinen Saftbedarf, etwa das Glas Orangensaft am Morgen. Mit Äpfeln und Karotten käme das Gerät allerdings nicht weit; hier sind Slow Juicer oder Zentrifugalentsafter die bessere Wahl.
Für saubere Hände: Zangen- und Hebelpressen
Eine besondere Ausführung der Zitruspresse ist die sogenannte Zangenpresse, die äußerlich einer Knoblauchpresse ähnelt. Der Anwender legt die halbierte Frucht in die Schale und drückt die Zange zusammen. Während Kerne und Fruchtfleisch in der Zange verbleiben, fließt der Saft heraus. Hebelpressen arbeiten nach einem ähnlichen Prinzip, sind aber deutlich wuchtiger und werden freistehend aufgestellt. Dank ihrer Hebelmechanik lassen sie sich ohne großen Kraftaufwand bedienen. Der Saft gelangt direkt in ein darunter platziertes Glas. Auf diese Weise sparen Sie sich die klebrigen Hände beim Pressen.
Mit elektrischen Saftpressen lassen sich in kürzester Zeit größere Mengen Saft herstellen. Sie besitzen einen Motor, der den Presskegel auf Knopfdruck rotieren lässt. Der fertige Saft sammelt sich im Auffangbehälter, wohingegen der Trester im Gerät verbleibt. Manche Modelle geben den Saft auch direkt in ein bereitstehendes Glas aus. Zwar übernimmt bei der Elektrovariante das Gerät die Drehbewegung, das Festhalten der Frucht müssen Sie jedoch weiterhin selbst in die Hand nehmen. Zumindest der Kraftaufwand reduziert sich dadurch deutlich. Trotz der höheren Geschwindigkeiten bleiben bei dieser Methode ebenfalls die meisten Vitamine enthalten. Elektrische Zitruspressen lohnen sich aber nur, wenn Sie mehrmals wöchentlich frischen Orangensaft trinken wollen.
Zentrifugalentsafter: Für die eiligen Sparfüchse
Zentrifugalentsafter, auch Zentrifugenentsafter, bringen ordentlich Schwung in den Entsaftungsprozess. Der Name lässt bereits darauf schließen, dass das Obst und Gemüse mithilfe der Zentrifugalkraft zerkleinert wird. Zwar sind Zentrifugenentsafter anders als Zitruspressen nicht ausschließlich für Zitrusfrüchte geeignet, mit langfaserigen Zutaten wie Wildkräutern, Gräsern oder zähem Wurzelgemüse haben einige Modelle allerdings Probleme. Sie arbeiten etwas rabiater als Slow Juicer, haben aber den Vorteil, das Pressgut innerhalb weniger Sekunden zu entsaften.
Die Funktionsweise
Die High-Speed-Entsafter setzen sich aus einem Einfüllschacht, einem Siebkorb, einem Saftbehälter und einem Tresterbehälter zusammen. Der Deckel ist mit einer Öffnung versehen, in den Sie das Obst und Gemüse einfüllen. Im Vergleich zu den Slow Juicern ist dieser Schacht in der Regel breiter, sodass Sie die meisten Zutaten im Ganzen entsaften können. An der Kegelfläche des konisch geformten Siebs befindet sich eine Reibe mit zahlreichen kleinen, messerscharfen Klingen, die das Rohgut mit bis zu 15.000 Umdrehungen pro Minute zerkleinern. Die winzigen Löcher gewährleisten eine besonders effektive Trennung von Fruchtfleisch und Saft.
Da sich das Sieb mit einer hohen Geschwindigkeit dreht, schleudert es den Saft durch die seitlichen Kegelflächen in eine Saftschale. Von dort aus gelangt das trinkfertige Produkt über den Ausfluss in den Saftbehälter. Im integrierten Tresterbehälter sammeln sich die Rückstände.
Die Nachteile
Die Kehrseite der Medaille: Durch die drehzahlbedingte Hitzeentwicklung werden manche wertvollen Vitamine und Enzyme zerstört. Beim Herausschleudern des Safts gelangt zudem viel Sauerstoff an die Flüssigkeit, was die Oxidation begünstigt und die Haltbarkeit des Endprodukts einschränkt. Mit der Geschwindigkeit geht nicht nur eine höhere Betriebslautstärke, sondern auch eine verstärkte Schaumbildung einher, was nicht jedermanns Geschmack ist. Der Saft eines Zentrifugalentsafters weist einen niedrigeren Nährstoffgehalt und damit eine mindere Qualität auf, das macht den Saft jedoch noch lange nicht wertlos. Mithilfe einer Abstufungsmechanik passen Verbraucher die Drehgeschwindigkeit zudem bis zu einem gewissen Grad an das jeweilige Pressgut an.
Im Gegensatz zu Slow Juicern sind Zentrifugenentsafter für stressgeplagte Arbeitstätige optimiert. Der Haken: Die Säfte sind ausschließlich für den sofortigen Verzehr geeignet. Wer jedoch mit dem Vitaminverlust leben kann und eine schnelle, unkomplizierte Entsaftung bevorzugt, ist mit einem Zentrifugalentsafter gut bedient.
Wie lange ist der Saft haltbar?
Während sich der Fertigsaft problemlos lagern lässt und sich auch geöffnet noch eine Weile im Kühlschrank hält, ist das bei einem frischen Saft aus dem Zentrifugalentsafter nicht möglich. Da er nicht zur Haltbarmachung erhitzt wird, oxidiert er, wodurch sich der Geschmack und die Zusammensetzung der Nährstoffe verändern. Der Saft ist also entweder sofort zu verzehren oder gut verschlossen bis zu 48 Stunden im Kühlschrank aufzubewahren. Achtung: Sollte er „brausig“ schmecken, ist das ein Anzeichen dafür, dass er vergoren ist.
Slow Juicer: Weniger ist mehr
Für vielfältigere Einsatzzwecke geeignet sind die sogenannten Slow Juicer, welche die unterschiedlichsten Obst- und Gemüsesorten verarbeiten. Selbst anspruchsvolle Pressgüter wie faserreiche Gemüse, chlorophyllhaltige Produkte, etwa Kräuter und Blattgemüse, Gersten- und Weizengras sowie Nüsse stellen die Geräte vor keine Probleme. Mithilfe verschiedener Siebeinsätze lassen sich nicht nur Säfte in unterschiedlichen Konsistenzen zubereiten, sondern sogar Sorbet, Nussmus und Frozen Yoghurt. Damit haben sie den Zentrifugalentsaftern einiges voraus.
Die Funktionsweise
Wie es ihr Name bereits verrät, arbeiten Slow Juicer besonders langsam und schonend. Im Gegensatz zu Zentrifugalentsaftern wird der Saft hier nicht mit hoher Geschwindigkeit herausgeschleudert, sondern bei geringer Drehzahl herausgepresst. Slow Juicer gehen also etwas zärtlicher ans Werk. Die sanfte Technik verursacht kaum Reibung und führt deshalb nur zu einer sehr geringen Hitzeentwicklung, wodurch ein Großteil der Vitamine und Nährstoffe erhalten bleibt. Dank der langsamen Umdrehungszahlen entsteht eine homogene Flüssigkeit ohne viel Schaumbildung. Diese Saftqualität ist auch geschmacklich wahrnehmbar.
Es gelangt nur sehr wenig Sauerstoff in den Saft, wodurch er langsamer oxidiert – das heißt, er ist länger haltbar. Ein weiterer positiver Nebeneffekt: Da Slow Juicer weniger brachial arbeiten, erzeugen sie auch weniger Lärm. Sie sind folglich wesentlich leiser im Betrieb als Zentrifugalentsafter.
Die Typen
Grundsätzlich unterscheidet man zwei verschiedene Typen, die hinsichtlich der Lage ihrer Pressschnecken voneinander abweichen. Bei den vertikalen Slow Juicern ist die Pressschnecke senkrecht eingebaut, wodurch die Schwerkraft beim Transport des Pressgutes nach unten hilft. Dahingegen erfolgt der Transport bei Slow Juicern mit horizontal montierten Pressschnecken ausschließlich durch deren Drehbewegung. Verwenden Sie häufig grünes Blattgemüse für Ihre Säfte, so ist eine horizontale Saftpresse besser für Ihre Zwecke geeignet; ansonsten genügt Ihnen eine vertikale Presse.
In beiden Fällen geben Anwender die Zutaten mithilfe des Stopfers in den Einfüllschacht. Die vom Motor angetriebenen Pressschnecken brechen die Zutaten zunächst in kleinere Stücke, bevor sie diese mit weniger als 100 Umdrehungen pro Minute zu einem Mus zermalmen. Das Mus pressen sie anschließend durch ein Sieb, um eine maximale Saftausbeute zu erzielen. Im separaten Tresterbehältnis außerhalb der Maschine sammeln sich die festen Bestandteile. Anders als bei den Zentrifugalentsaftern müssen Nutzer eines Slow Juicers die Fruchtreste also nicht umständlich aus der Maschine kratzen.
Die Nachteile
Der Nachteil dieser schonenden Zubereitung: Die Saftherstellung nimmt deutlich mehr Zeit in Anspruch als bei einem Zentrifugalentsafter. Der höhere Zeitaufwand ist zum einen der langsamen Verarbeitung der Zutaten geschuldet. Zum anderen muss das Pressgut vorab mühsam zerkleinert werden, um durch den schmalen Einfüllschacht zu passen. Werden zu viele Zutaten auf einmal eingefüllt, kann es zu einer Verstopfung kommen. Je nach den Zutaten kann der Entsaftungsprozess mehrere Minuten dauern. Wer es morgens eilig hat, sollte also entsprechend Zeit einplanen oder doch zu einem anderen Gerät wie etwa einer elektrischen Zitruspresse oder einem Zentrifugalentsafter greifen. Wer jedoch etwas Geduld mitbringt und auf eine besonders vitaminreiche Saftproduktion Wert legt, ist mit einem Slow Juicer bestens beraten.
Dampfentsafter: Ideal für große Mengen
Dampfentsafter arbeiten mit Dampf. Hier spricht man also von der Heißentsaftung, während die anderen Verfahren als Kaltentsaftung funktionieren. Im Grunde besteht ein Dampfentsafter aus drei übereinander angeordneten Töpfen – dem Fruchtkorb, dem Auffangbehälter mit Schlauch und dem Kochtopf – sowie einem Deckel. Das unterste Element dient als Behälter für das Wasser, das für die Dampferzeugung zum Kochen gebracht wird. Mit der Erhitzung des Wassers entsteht Dampf, der nach oben aufsteigt, die Fruchtzellen durchdringt und das Pressgut zum Platzen bringt. Der austretende Saft wird zunächst durch ein Sieb gefiltert, bevor er in den Auffangbehälter läuft. Die Reste verbleiben am Boden des Fruchtkorbs.
Da der gesamte Vorgang meist mindestens zwei Stunden dauert, ist ein spontaner Saftgenuss mit einem Dampfentsafter nicht möglich. Stattdessen eignet er sich hervorragend für die Verarbeitung großer Obst- und Gemüsemengen. Zwar gehen durch die Erhitzung zum Teil Vitamine und Aromen verloren, dafür sind die Erzeugnisse problemlos mehrere Monate lang haltbar.
Entsafter oder Mixer?
Grundsätzlich sind Entsafter und Mixer vollkommen unterschiedliche Küchengeräte. Mixer verarbeiten Früchte je nach gewünschter Konsistenz mit Wasser zu einem Smoothie. Sie sind gegenüber Entsaftern leichter zu reinigen. Wenig leistungsstarke Mixer haben mit der Herstellung faseriger Smoothies jedoch Probleme. Für die Verarbeitung robuster Zellulosefasern von grünem Blattgemüse und Kräutern, die kaum aufzubrechen und unverarbeitet schwer verdaulich sind, sind Entsafter die bessere Wahl. Sie verarbeiten selbst Möhren, Rote Beete und Weizengras mühelos.
Darauf kommt es beim Kauf an
Vor der Entscheidung für den passenden Entsafter sollten Sie sich überlegen, wie viel Stauraum das Gerät einnehmen darf, welche Zutaten Sie vorwiegend verarbeiten möchten und welches Budget Sie einplanen. Damit Sie ein Produkt wählen, mit die Sie längerfristig zufrieden sind, sollten Sie zudem im Vorfeld überlegen, welche Ansprüche sie an das Gerät stellen und entsprechend Faktoren wie die Saftausbeute und das Fassungsvermögen berücksichtigen. Wir haben die wichtigsten Aspekte für Sie zusammengestellt.
Leistung, Drehzahl und Lautstärke: Ein untrennbares Trio?
Die Wattzahl eines Entsafters ist vom Produkttyp abhängig: Während Slow Juicer mit etwa 150 bis 200 Watt vergleichsweise sparsam arbeiten, weisen Zentrifugalentsafter häufig über 1.000 Watt auf. Die hohe Wattzahl ist nötig, um das erwünschte Ergebnis zu erzielen. Im direkten Zusammenhang mit der Leistung steht nämlich die Umdrehungszahl. Hier macht sich der Unterschied zwischen den beiden Gerätetypen noch deutlicher bemerkbar: Da es Slow Juicern nicht um Kraft und Geschwindigkeit geht, reichen 80 bis 100 Umdrehungen pro Minute beispielsweise völlig aus. Die Hersteller unterbieten sich geradezu in ihrer Langsamkeit. 80 Umdrehungen pro Minute sind ein guter Orientierungswert; niedriger sollte er jedoch nicht sein, da auch ein Slow Juicer einen gewissen Schwung benötigt, um hartes Pressgut zu entsaften.
Dahingegen arbeiten Zentrifugenentsafter durch die Fliehkraft mit bis zu 15.000 Umdrehungen pro Minute. So gewährleisten sie ein besonders schnelles Entsaften größerer Mengen. Hier gilt folglich: Je mehr Watt, desto höher die Entsafterleistung und desto höher auch die Saftausbeute. Allerdings bestätigt die Ausnahme die Regel, denn der Klarstein Fruit Tornado weist mit gerade einmal 400 Watt eine höhere Saftausbeute auf als der Braun J700 Multiquick 7 mit einer Leistung von 1.000 Watt und einer Rotationsgeschwindigkeit von 10.000 Umdrehungen pro Minute.
Wo entsaftet wird, kann es laut werden
Einige Hersteller geben für ihre Entsafter Geräuschemissionswerte in Dezibel an. Während manche Geräte im Betrieb das ganze Haus aufwecken, sind andere kaum hörbar. Slow Juicer sind bauartbedingt mit 50 bis 70 Dezibel grundsätzlicher leiser als Zentrifugalentsafter, die bis zu 90 Dezibel erzeugen. Eine Ausnahme bildet der Braun Multiquick mit vergleichsweise leisen 50 bis 60 Dezibel. Damit ist er sogar leiser als der Aicok Slow Juicer, der auf etwa 65 Dezibel kommt. Zum Vergleich: Ein Fernseher in Zimmerlautstärke weist etwa den gleichen Geräuschpegel auf.
Letztlich kommt es bei der Frage, wie viel Kraft das Gerät benötigt, auch auf die Konsistenz der vorrangig verwendeten Zutaten an. Sie möchten in erster Linie weiches Obst entsaften? Dann genügt ein Einsteigergerät mit circa 300 Watt. Ihnen ist es wichtig, dass der Entsafter jedes Obst und Gemüse mühelos zerkleinert? Dann sollten Sie ein Gerät mit etwa 1.000 Watt wählen. Bei Zentrifugalentsaftern ist zudem ein Geschwindigkeitsregler integriert, mit dem Nutzer einstellen können, ob sie weiches oder hartes Pressgut entsaften. Eine hohe Leistung ist grundsätzlich jedoch ein Richtwert für die Motorreserven. Im Normalfall stößt ein 300-Watt-Entsafter in der Dauerbenutzung schneller an seine Grenzen als ein 1.000-Watt-Modell.
Die Saftausbeute: Abhängig von der zulässigen Betriebsdauer
Kraft und Geschwindigkeit sind längst nicht alles. Es kommt auch darauf an, wie lange der Motor durchhält. Deshalb geben viele Hersteller als Sicherheitshinweis eine maximale Betriebsdauer am Stück an. Bei Zentrifugalentsaftern liegt diese im Durchschnitt bei 60 Sekunden; Slow Juicer halten dagegen 10 bis 30 Minuten durch. Überschreiten Sie diesen Zeitrahmen, kann es passieren, dass das Gerät überhitzt und der Motor Schaden nimmt. Hier ist natürlich besonders von Interesse, wie viel Saft in dieser Zeit produziert wird. Allerdings machen die meisten Hersteller zu diesem Wert keine Angabe – mit Ausnahme von Philips, dessen Entsafter laut dem Hersteller in 60 Sekunden zwei bis drei Liter Saft erzeugen.
Da Zentrifugalentsafter sehr fein arbeiten, erzielen sie häufig eine größere Saftausbeute. Sie schaffen es, selbst ganzes Obst und Gemüse effizient zu entsaften. Je höher die Saftausbeute, desto besser der Entsafter. Die Saftausbeute ist auch am Trester erkennbar, das heißt: Je trockener der Trester, desto effektiver die Saftausbeute. Wie viel Saft ein Gerät hervorbringt, hängt jedoch immer auch von anderen Faktoren, etwa dem Zustand der verwendeten Zutaten, ab.
Was bringt ein Einfüllschacht mit großem Durchmesser?
Die Größe der Einfüllöffnung entscheidet über das Ausmaß der Vorarbeit, denn: Je größer die Öffnung ist, desto größere Teile passen ungeschnitten hinein. Deshalb sollten Sie vorab überlegen, welche Arten Obst und Gemüse Sie am häufigsten entsaften und wie viel Geduld Sie mitbringen. Während das Pressgut bei Slow Juicern, deren Einfüllschacht häufig nicht größer als 4 oder 5 Zentimeter ist, vorher kleingeschnitten werden muss, kann der meist größere Einfüllschacht der Zentrifugalentsafter mit 7 bis 8,5 Zentimetern sogar ganze Äpfel aufnehmen. Da kaum Vorarbeit nötig ist, macht ein Einfüllschacht mit großem Durchmesser die Handhabung also besonders bequem. Außerdem können Nutzer zügig Zutaten nachfüllen, ohne den Entsaftungsprozess zu unterbrechen.
Werbeversprechungen wie „Wide-Mouth“ oder „XXL-Einfüllöffnung“ sind in diesem Zusammenhang nur bedingt hilfreich. So besitzt der Aicok Entsafter Wide-Mouth mit einer Öffnungsbreite von 6,5 Zentimetern beispielsweise einen deutlich kleineren Schacht als der Philips HR1921/20 mit 8 Zentimetern oder der Gastroback 40128 mit 8,4 Zentimetern. Eine erfreuliche Ausnahme ist der Kuvings Silent Juicepresso mit einer XXL-Einfüllöffnung von 7,5 Zentimetern, was insbesondere für einen Slow Juicer beträchtlich ist. Hier kommt es letztlich auf jeden Zentimeter an.
Saft- und Tresterbehälter für den großen und kleinen Durst
Bei der Frage nach dem Füllvolumen sollten Sie überlegen, wie viel Saft sie in einem Durchgang herstellen möchten. Wer mit seinem Entsafter viel Saft in kurzer Zeit produzieren möchte, sollte darauf achten, dass das Gerät seiner Wahl ein großes Fassungsvermögen besitzt – das betrifft sowohl den Saft- als auch den Tresterbehälter. Familien, die größere Mengen Saft benötigen, sind mit einem Modell, das mehrere Liter fasst, besser beraten als etwa Single-Haushalte, die höchstens ein oder zwei Gläser am Tag trinken.
Das Fassungsvermögen ist vor allem vom Entsaftertyp abhängig:
- Zitruspressen: Da hier nur eine halbe Frucht auf einmal entsaftet werden kann, besitzen sie mit etwa 0,75 Litern das geringste Füllvolumen. Häufig befindet sich jedoch ein direkter Saftauslauf am Gerät, wodurch der frische Saft gleich im Glas landet.
- Slow Juicer und Zentrifugalentsafter: Beide können je nach Modell pro Durchgang zwischen 0,5 und 3 Liter Saft gewinnen.
- Dampfentsafter: Größere Modelle können bis zu 10 Kilogramm Obst auf einmal verarbeiten. Dementsprechend groß ist auch das Fassungsvermögen, das circa 3 bis 7 Litern Saft Platz bietet.
Im Idealfall kommt der Entsafter mit einem skalierten Saftkrug, der nahtlos an den Safthahn anschließt, um Spritzer zu vermeiden. Mit Deckel können Sie nicht direkt verbrauchten Saft im Kühlschrank aufbewahren. Ein großes Fassungsvermögen hat zwar seine Vorteile, verleitet aber auch zum Bevorraten. Da es sich hier allerdings um ein Frischeprodukt handelt, sinkt die Qualität des Produkts, je länger es lagert. Der Tresterbehälter sollte zumindest so groß sein, dass Sie ihn nicht während eines Entsaftungsvorgangs ausleeren müssen.
Sicherheitsverriegelung, Überhitzungsschutz und Anti-Rutsch-Füße: Die Schutzmaßnahmen
Achten Sie bei Ihrem neuen Entsafter darauf, dass er ein GS-Zeichen vorweisen kann; es bestätigt die geprüfte Sicherheit des Geräts. Darüber hinaus sollte der Entsafter mit verschiedenen Sicherheitsmechanismen ausgestattet sein, um eine Verletzungsgefahr auszuschließen. Unverzichtbar sind die folgenden drei:
- Sicherheitsverriegelung: Ist der Entsafter mit einem Sicherheitssystem ausgestattet, so ist er nur dann funktionstüchtig, wenn alle Teile ordnungsgemäß zusammengesetzt und der Sicherheitsbügel eingerastet sind. Das bedeutet im Idealfall auch, dass ein Motorstopp einsetzt, sobald beispielsweise der Deckel geöffnet wird. Das stellt sicher, dass Sie keinesfalls mit den rotierenden Messern in Kontakt kommen.
- Überhitzungsschutz: Wenn der Motor gegen besonders hartnäckiges Pressgut ankommen muss oder lange am Stück in Betrieb ist, wird er warm. Eine zu starke Hitzeentwicklung kann ihn erheblich in Mitleidenschaft ziehen. Geräte mit Überhitzungsschutz registrieren entstehende Wärme und trennen die Stromzufuhr automatisch, sobald die Temperatur einen bestimmten Wert erreicht. Der Entsafter lässt sich dann eine Weile nicht mehr bedienen, um abzukühlen. Dadurch müssen Nutzer nicht selbst überprüfen, wie lange sie das Gerät bereits in Betrieb haben.
- Anti-Rutsch-Füße: Stabilisierende Saugfüße aus Gummi gewährleisten einen sicheren Stand, sodass der Entsafter größeren Erschütterungen nicht wegrutscht.
Grundsätzlich gilt zudem: Je länger der Schacht, desto größer der Abstand zwischen Fingern und Reibe, sprich, desto sicherer das Nachlegen. Nutzen Sie zur Sicherheit dennoch lieber den Stopfer, um das Pressgut nachzuschieben beziehungsweise nachzufüllen.
Wie viel kostet ein guter Entsafter?
Von der manuellen Zitruspresse bis zum Profimodell: Entsafter sind in allen möglichen Preisklassen erhältlich. Die Kostenunterschiede ergeben sich vor allem aufgrund der Bautypen und der dadurch variierenden Leistungen. Aber auch Zusatzfunktionen wie ein Tropfstopp, ein Schaumtrenner oder verschiedene Siebeinsätze haben einen erheblichen Einfluss auf den Preis. Aufgrund ihrer einfachen Bauart sind handbetriebene Entsafter die günstigste Option. Manuelle Zitruspressen gibt es für weniger als zehn Euro; sie sind somit eine sehr preiswerte Basislösung. Kostspieliger sind die Dampfentsafter mit Anschaffungskosten zwischen 25 und 150 Euro. Zentrifugenentsafter liegen preislich noch etwas höher: Zwar beginnen Einsteigermodelle schon bei etwa 30 Euro, hochwertige Profimodelle können aber auch bis zu 300 Euro kosten. Bei den Slow Juicern handelt es sich um die kostspieligste Variante. Hier müssen Sie mit 150 bis 400 Euro rechnen.
Zwar haben auch Discounter immer wieder Zentrifugalentsafter im Angebot, von vermeintlichen Schnäppchen unter 50 Euro raten wir jedoch ab, da sie in der Regel nicht nur eine schwache Entsaftungsleistung, sondern auch eine dürftige Haltbarkeit bieten. Letztlich gilt: Wer billig kauft, kauft zweimal. Wer also lange Freude an seinem Gerät haben möchte, sollte in Qualität investieren.
Für das Plus an Komfort – Zusatzfunktionen und Extras
Einige Entsafter besitzen Zusatzfunktionen, die dem Nutzer je nach persönlichen Anforderungen die Bedienung und Reinigung des Geräts angenehmer gestalten. Folgende Features sind zwar kein Muss, bieten aber eine umfassende Optionsvielfalt und erhöhen damit den Komfort:
Fruchtfleischregulierung
Manche Zentrifugenentsafter erlauben es, individuell einzustellen, wie fein das Obst und Gemüse gepresst werden soll, sodass sich der Fruchtfleischanteil im Saft ändern und auf den persönlichen Geschmack abstimmen lässt. Die Fruchtfleischregulierung nehmen Sie entweder über eine Stellschraube oder den Einsatz verschiedener mitgelieferter Siebe vor. Mit dem Drehen des Reglers verstellen Sie die Größe der Durchgangslöcher am Entsaftersieb. Steht die Schraube auf „0“, landet viel Fruchtfleisch im Saft; steht sie auf der Höchststufe, so erhalten Sie ein fruchtfleischfreies Endprodukt. Kommt Ihr Gerät dagegen mit separaten Siebeinsätzen, so müssen Sie diese manuell einlegen. Grobe Siebe eignen sich für püreeartige Getränke, feine Einsätze dagegen für leicht trinkbare Säfte.
Tropfstopp
Häufig verlieren Entsafter nach dem Ausschalten noch ein paar Tropfen Saft. Manche tropfen mehr, andere weniger, doch das Resultat bleibt gleich: Die Arbeitsfläche ist feucht und klebrig. Ein Tropfstopp, auch Anti-Tropf-System, am Saftauslauf verhindert Saftpfützen, indem er den Saft aufhält, sobald der Behälter darunter entfernt wird. Das funktioniert in der Regel manuell. Das heißt, Sie müssen dafür entweder den Saftauslauf wegdrehen, hochklappen oder durch einen montierten Korken verschließen. Entsafter-Modelle, die über dieses Feature für eine saubere Arbeitsplatte verfügen, sind unter anderem der Bosch MES25A0 sowie der Bosch MES3500 und der Philips HR1921/20.
Schaumtrenner
Hier scheiden sich die Geister: Die einen mögen den Schaum auf ihrem Saft, die anderen nicht. Da viele Fruchtsaftliebhaber den Saft gern direkt im Glas auffangen, stehen bei einigen Geräten sogenannte Schaumtrenner, auch Schaumabscheider oder Schaumabstreifer, bereit. Diese speziellen Aufsätze werden entweder direkt am Safthahn oder am Saftauffangbehälter angebracht, um den Schaum beim Ausgießen zurückzuhalten. Dadurch gelangt nichts als reiner Saft in Ihr Glas. Das heißt, Sie können zwar an der Schaumentstehung selbst nichts ändern, aber zumindest dafür sorgen, dass er im Behälter zurückbleibt. Entsafter mit Schaumtrennern sind beispielsweise der Gastroback Design Multi Juicer Digital und der Braun J700 Multiquick 7.
Rückwärtsgang
Wenn Sie ungeduldig sind, kann es schnell passieren, dass Sie zu viel Pressgut auf einmal einfüllen oder sich ein Stück verkantet und der Entsafter verstopft. Mit einem Rückwärtsgang, auch als Rückwärtsschaltfunktion geläufig, ist es möglich, etwaige Verstopfungen in kürzester Zeit aufzulösen. Häufig handelt es sich um einen Sensor, der direkt bei einer Überfüllung des Entsafters den Motor stoppt und anschließend automatisch die Reservierfunktion einschaltet. Andernfalls müssen Sie für wenige Sekunden manuell eine Taste betätigen. Ohne dieses Feature wäre es nötig, das Gerät mit dem Saft, der sich darin befindet, auseinanderzubauen. Eine verklebte Arbeitsfläche wäre in diesem Fall also vorprogrammiert.
Kabelaufwicklung
Für den Fall, dass der Entsafter nicht täglich zum Einsatz kommt, ist es sinnvoll, ihn irgendwo zu verstauen, wo er keinen Platz wegnimmt. Damit das Kabel bei der Lagerung nicht stört oder gar beschädigt wird, besitzen viele Geräte eine Kabelaufwicklung. Dank ihr verschwindet das Stromkabel im beziehungsweise am Gerät. Bei manchen Entsaftern finden Sie ein Kabelstaufach, in der Regel an der Geräteunterseite, das potenziellen Kabelsalat bändigt. Eine automatische Kabelaufwicklung sorgt hingegen dafür, dass sich das Kabel auf Knopfdruck in das Gerät einzieht, sodass Sie Ihren Entsafter problemlos verstauen können.
Kombigeräte für Smoothies, Eis und mehr
Im oberen Preissegment gibt es einige Entsafter mit verschiedenen Aufsätzen, die Ihre Maschine um zahlreiche Funktionen erweitern, um ihnen noch mehr Möglichkeiten für kulinarische Kreationen zu bieten. Mit den Kombigeräten können Sie nicht nur entsaften, sondern auch mixen und pürieren. Für gewöhnlich bestehen sie aus einer Basisstation, an die Sie den entsprechenden Aufsatz, etwa die Zitruspresse, den Smoothie-Maker oder den Mixer anbringen. Manche Geräte verfügen sogar zusätzlich über einen Fleischwolf-Aufsatz, eine Nudelmaschine oder eine Mühle, wodurch sie schnell zur Küchenmaschine werden. Andere Entsafter bieten die Möglichkeit, unter Zuhilfenahme verschiedener Reiben und Siebe Soßen, Pürees oder Nussmilch herzustellen. Die Kuvings Silent Juicepresso besitzt beispielsweise ein Eiscreme-Sieb, das sich perfekt für gefrorene Bananenstücke eignet, um daraus „Nicecream“ herzustellen.
Tipps und Hinweise zur Anwendung
Sie haben Ihren Traumentsafter gefunden und stellen sich nun die Frage, welche Obst- und Gemüsesorten geeignet sind und welche weniger? Nach jedem Entsaftungsprozess empfehlen wir Ihnen außerdem eine gründliche Pflege. Doch wie genau reinige ich den Entsafter? Brauche ich dazu bestimmtes Zubehör? Wie genau Sie im Idealfall vorgehen, erfahren Sie im nachfolgenden Abschnitt. Schließlich bleibt noch die Frage nach dem Trester, denn dieser muss keineswegs einfach im Mülleimer verschwendet werden, sondern hat so einige nützliche, leckere wie ökologisch sinnvolle Weiterverwertungsmöglichkeiten.
Was darf alles in welchen Entsafter?
Mit einem Entsafter können Sie nicht nur Apfel- oder Orangensaft herstellen, sondern auch kreative Eigenproduktionen aus Zitrusfrüchten, Birnen, Beeren oder Möhren fabrizieren. Grundsätzlich sind Entsafter also in der Lage, die verschiedensten Obst- und Gemüsesorten in Saft zu verwandeln, allerdings kann nicht jedes Modell jedes Pressgut zufriedenstellend verarbeiten. Wie bereits erwähnt eignen sich manche Modelle besser für weiche und andere eher für harte Zutaten. Vor allem Zentrifugenentsafter haben ihre Probleme mit weichem Pressgut. Ein Blick in die Bedienungsanleitung klärt zumeist, wofür die Maschine geeignet ist. Deshalb ist es ratsam, vor dem Kauf zu überlegen, welches Obst und Gemüse vorrangig zum Einsatz kommen soll.
Das Pressgut lässt sich grob in drei Kategorien einteilen:
- Chlorophyllhaltiges Pressgut: Hierbei handelt es sich hauptsächlich um grünes Gemüse wie Mangold, Salat, Spinat, Sprossen, Weizengras und Wildkräuter, das sich am besten mit einem Slow Juicer entsaften lässt.
- Hartes Pressgut: Für die Verarbeitung von Obst und Gemüse mit festem Fruchtfleisch, etwa Äpfel, Birnen, rote Beete, Karotten, Kohlrabi oder Sellerie, eignen sich Zentrifugenentsafter besonders gut.
- Weiches Pressgut: Obst und Gemüse mit weichem Fruchtfleisch, darunter Ananas, Beeren, Kiwis, Tomaten und Trauben, sind ideal für Dampfentsafter. Für Zitrusfrüchte wie Orangen und Zitronen hält dagegen eine Zitruspresse her.
Davon abgesehen gibt es Produkte, die nur bedingt zum Entsaften geeignet sind oder für die Sie zumindest etwas mehr Vorarbeit leisten müssen:
- Bananen: Da sie viel Stärke enthalten, geben sie kaum Saft frei. Der entstehende Bananenbrei würde die Siebe verstopfen.
- Aprikosen: Insbesondere sehr reife Aprikosen haben einen hohen Stärkegehalt. Zwar kommt eine Flüssigkeit heraus, die Reste würden jedoch im Sieb kleben bleiben oder den Auslass verstopfen.
- Melone: Hier müssen Sie die Schale entfernen; die Kerne dürfen jedoch bleiben.
- Rote Beete: Schälen Sie die rote Beete vorher und reinigen Sie den Entsafter direkt nach dem Vorgang, damit er sich nicht dauerhaft verfärbt.
- Zitrusfrüchte: Da in der Schale viele Allergene sitzen, sollten zumindest Allergiegeplagte die Schale immer entfernen, bevor sie Zitrusfrüchte in den Entsafter werfen.
- Wurzeln: Zum Entsaften eignen sich nur Wurzeln, die eine feuchte Schnittfläche zeigen, etwa Ingwer.
- Steinobst: Mit Ausnahme von Aprikosen besitzt Steinobst kaum Stärke, sodass es sich je nach Reifegrad gut entsaften lässt. Allerdings müssen Sie das Obst vorab entkernen.
- Gefrorene Früchte: Tiefgefrorenes Pressgut lässt sich nur mit einem Dampfentsafter entsaften. Andere Entsafter würden lediglich Sorbet produzieren.
Wie gehe ich bei der Reinigung vor?
Da Lebensmittelrückstände in Küchengeräten zur Keim- oder auch Schimmelbildung führen können, ist es besonders wichtig, den Entsafter nach jedem Gebrauch gründlich zu reinigen. Damit Sie Ihren Entsafter auch gern und häufig benutzten, sollte sich der Reinigungsaufwand also möglichst in Grenzen halten. Dauerte es früher nicht selten eine halbe Stunde, einen Entsafter zu reinigen, so benötigen Sie bei einem hochwertigen Gerät häufig nur ein paar Minuten, bis es sauber ist. Spülen Sie die Einzelteile idealerweise direkt nach jedem Vorgang ab oder weichen Sie diese zumindest ein. Andernfalls trocknen die Reste, eine Masse aus Fruchtzucker, Fasern und Feuchtigkeit, am Gerät, haften sich an und verkleben die Bauteile. Dadurch zieht sich der Reinigungsprozess erheblich in die Länge. Vor allem die Siebe der Zentrifugalentsafter verstopfen schnell, wenn Sie diese nicht vollständig von den Rückständen befreien.
Bei Slow Juicern kann sich die Reinigung aufgrund der vielen Einzelteile sehr aufwendig gestalten. Ihr Einfüllschacht ist zudem recht schmal, sodass die Reinigung per Hand nicht einfach ist. Praktischer ist dagegen ihr separater Tresterbehälter. Spülen Sie diesen grundsätzlich bei Entsaftern mit einer Spülbürste unter fließendem Wasser aus. Häufig sind die Einzelteile spülmaschinenfest, was natürlich den Reinigungsvorgang deutlich bequemer macht. Das gilt jedoch weder für den Motorblock noch für das feine Sieb. Für letzteres bietet sich eine weiche Kunststoffbürste an, die mitunter im Lieferumgang enthalten ist. Ein Spachtelende hilft bei der Entfernung des Tresters, und die stabilen Borsten beseitigen selbst hartnäckigsten Schmutz. Zur Not hilft auch eine Zahnbürste. Fassen Sie die Reibe jedoch nur am Rand an, damit Sie sich nicht an den scharfen Klingen schneiden. Wischen Sie zum Schluss das Gerätegehäuse mit einem feuchten Mikrofasertuch und etwas Spülmittel ab.
Noch bequemer ist eine Vor- und Selbstreinigungsfunktion. Die Vorreinigung sorgt dafür, dass auch der letzte Safttropfen aus dem Gerät geholt wird. Der Selbstreinigungsmechanismus spült das Gerät bei geschlossener Saftklappe und laufendem Motor mit Wasser. Einen besonderen Reinigungskomfort, auch als „QuickClean“ bekannt, bieten beispielsweise einige Entsafter von Philips. Das bedeutet, dass Sie die einzelnen Bestandteile schnell und mühelos unter fließendem Wasser säubern können.
Wie lässt sich der Trester verwerten?
Nach jedem Entsaftungsvorgang bleiben Rückstände vom verwendeten Obst und Gemüse, der sogenannte Trester, übrig. Da er aber noch viele wichtige Vitamine und Nährstoffe enthält, sollte er nicht einfach im Müll landen. Doch wie lassen sich diese Reste weiterverwerten? Folgende Möglichkeiten bieten sich:
- Backen Sie aus den Mohrrübenresten einen Karottenkuchen.
- Dörren Sie die Rote-Beete-Reste zu knusprigen Crackern.
- Bereiten Sie mit den Kürbis- und Sellerieresten ballaststoffreiche Gemüsebratlinge zu.
- Nutzen Sie die Gurkenreste für eine Gesichtsmaske.
- Verwerten Sie den energiereichen Trester als Heizmaterial.
- Verwenden Sie die vitaminreichen Mischreste als Futtermittel für Tiere.
Um den Trester in Rohkostqualität weiterzuverarbeiten, lohnt sich die Anschaffung eines Dörrautomaten. Verbrauchen Sie ihn im Idealfall noch am Tag der Zubereitung, damit die Vitamine erhalten bleiben. Falls Sie es nicht schaffen, den Trester zu nutzen, können Sie ihn auch kompostieren und als Düngemittel nutzen.
Saft oder Smoothie – was ist gesünder?
Im Entsaftungsprozess werden die festen Pflanzenfasern, sprich die Ballaststoffe, vom Saft getrennt. Das entlastet den Darm und sorgt dafür, dass die höchstmögliche Vitalstoffkonzentration schneller vom Körper aufgenommen wird, was einen sofortigen Energieschub bedeutet. Da Säfte kaum Verdauungsenergie benötigen, sind sie vor allem bei einem schwachen Verdauungssystem empfehlenswert. Ballaststoffe sind für den Darm jedoch nicht nur Ballast, im Gegenteil: Sie sorgen dafür, dass der Fruchtzucker langsamer verstoffwechselt wird. Anders als beim Saft wird bei einem Smoothie die gesamte Frucht samt Schale, Fruchtfleisch und Kernen konsumiert, wodurch wir auch die verdauungsfördernden Ballaststoffe aufnehmen, die beim Entsaften als Trester (alle festen Bestandteile der Frucht) übrigbleiben. Dementsprechend länger hält das Sättigungsgefühl nach dem Verzehr eines Smoothies an.
Dessen ungeachtet mögen viele Menschen einen Saft aufgrund seiner leicht trinkbaren Konsistenz eher als einen sämigen Smoothie. Ein Saft ist weit mehr ein Durstlöscher, ein Smoothie hingegen geradezu ein Snack. Hinzu kommt: Da Säfte nicht nur gesund, sondern auch lecker sind, motivieren sie selbst jemanden, der kaum zum bewussten Biss in die Möhre zu bewegen ist, sich mit ein wenig Flüssigobst etwas Gutes zu tun. Orangensäfte sind beispielsweise reich an Vitamin C, sodass bereits zwei Gläser ausreichen, um den Tageshaushalt zu decken. Karotten enthalten wiederum Betacarotin für die Sehkraft sowie Eisen, Zink, Kalzium, Kalium und Folsäure. In Salatgurken befinden sich neben Vitamin B, C und E auch viele Elektrolyte, die entgiftend und immunstärkend wirken. Vor allem grüne Säfte haben diverse positive Wirkungen, da sie nicht nur die Giftstoffe aus dem Körper herausspülen und auf diese Weise entschlackend wirken, sondern obendrein besonders zuckerarm sind.
Die empfohlene Tagesdosis an Obst und Gemüse
Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt, täglich mindestens 400 Gramm Obst und Gemüse zu verzehren. Das minimiert das Risiko tödlicher Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Einer Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung zufolge sollten es hingegen fünf Portionen am Tag sein, genauer: drei Gemüse- oder Salatportionen und zwei Obstportionen, insgesamt 650 Gramm. Über Säfte konsumieren Sie zwar problemlos große Mengen an Obst und Gemüse, da jedoch im Obst energiereicher Fruchtzucker enthalten ist, handelt es sich bei Säften eigentlich um eine Mahlzeit. Vom Safttrinken werden Sie aber nicht satt, und so nehmen Sie zusätzlich noch andere Mahlzeiten zu sich, wodurch Sie mehr Kalorien als benötigt aufnehmen. Halten Sie sich also an die empfohlene Tagesdosis.
Weiterführende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Entsafter nicht selbst getestet.
Im Jahr 2013 führte die Stiftung Warentest einen umfassenden Entsafter-Test mit insgesamt 15 elektrischen Entsaftern, darunter Pressen und Zentrifugen mit Preisen zwischen 36 und 600 Euro, durch. Getestet wurden die Entsafter im Hinblick auf ihre Entsaftungsleistung, Handhabung, Haltbarkeit, Lautstärke und Sicherheit. Unterschiede im Entsafter-Test zeigten sich unter anderem in der Saftausbeute, im praktischen Gebrauch und in der Reinigung. Im Dauertest (80 Stunden) blieben einige Entsafter auf der Strecke. Philips glänzte im Test mit der höchsten Saftausbeute. Das Fazit: Häufig sind die günstigeren Entsafter-Modelle sogar besser als die teuren Saftpressen. Bei dem günstigsten guten Entsafter im Test handelt es sich um den Rommelsbacher ES 800/E für einen Preis von 99 Euro.
Unter den Zentrifugenentsaftern konnte sich der Philips Avance Collection HR1871/10 mit der Testnote „Gut“ als Testsieger hervortun. Neben dem Testsieger erhielten fünf weitere Testmodelle das Testprädikat „Gut“: der Braun Multiquick 7 J700, der Gastroback Design Multi Juicer 40127, der Bosch Styline MES20A0 und der Kenwood Excel JE850. Außerdem konnte ein Gerät mit dem Testurteil „Befriedigend“ überzeugen. Vier Testmodelle wurden mit einem „Mangelhaft“ abgestraft. Unter den Saftpressen konnte der Green Star Elite GSE 5000 das Testsiegertreppchen, ebenfalls mit der Testnote „Gut“, erklimmen. Ein weiteres Testgerät wurde mit „Gut“, eines mit „Befriedigend“ und eines mit „Ausreichend“ bewertet.
Auch das Magazin Fit For Fun nahm neun Entsafter in einem Test unter die Lupe. Im Test waren die Saftzentrifugen Desire von Russel Hobbs, Multiquick J700 von Braun, Avance von Philips, Multi Juicer Digital von Gastroback und Turmix sowie die Saftpressen Slow Juicer von Petra, Infinity Press von Moulinex, Juicepresso von Jupiter und Greenstar Elite. In puncto Mundgefühl, das der frisch gepresste Saft hinterließ, konnten im Test die Slow Juicer mehr überzeugen als die Zentrifugalentsafter. Positiv verzeichneten die Tester unter anderem die Entsafter, bei denen es möglich war, die Früchte im Ganzen zu entsaften, darunter Testmodelle von Philips, Braun, Gastroback und Russell Hobbs. Wie bei der Stiftung Warentest wurde hier ebenfalls der Philips Avance zum Sieger des Entsafter-Tests gekürt.
Einen jüngeren Entsaftertest kann das ETM Testmagazin vorweisen. Im Jahr 2018 testete es neun Slow Juicer, nämlich den Domo SLOW JUICER 2.0 DO9139J, den Kenwood Slow Juicer JMP800SI, den Klarstein Fruitberry Slow Juicer, den Omega Juicers VSJ843, den Panasonic MJ-L600, den Rosenstein & Söhne NX-9339-913, den Severin Slow Juicer ES 3571, den Syntrox SJ-150W-DC und den H.Koenig GSX22 sowie sechs Zentrifugenentsafter, genauer gesagt, den Braun Multiquick J 500 Schwarz, den Mia SP 2009, den Magimix JUICE EXPERT 4, den Philips HR1921/20, den Russell Hobbs HORIZON ENTSAFTER 24741-56 und den Tristar SC-2284.
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