Ergonomischer Bürostuhl Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt
- Das Wichtigste in Kürze
- Ergonomische Bürostühle fördern eine gesunde Sitzposition und beugen so Rückenbeschwerden vor.
- Verstellbare Einzelteile wie Rückenlehne, Sitzfläche oder Kopfstütze helfen dabei, die ideale und maximal bequeme Sitzposition zu finden.
- Neben Bürodrehstühlen und Chefsesseln gibt es auch Modelle für den Gaming-Bereich und spezielle Anfertigungen für Personen mit Rückenleiden.
- Im Stuhl verbaute Mechanismen erleichtern die Bewegung während der Arbeit und verhindern allzu statisches Verweilen über längere Zeit.
Der ergonomische Bürostuhl – nicht nur für das Büro
Nicht erst seit 2020 verbringen viele ihre Arbeitszeit zu Hause. Immer mehr Menschen verlegen ihr Büro in die eigenen vier Wände. Das Homeoffice hat schließlich eine Menge Vorteile. Gearbeitet wird dann allerdings oft am Küchentisch oder auf dem Sofa – dabei kommt die Ergonomie zu kurz. Genauso wie im Büro gilt jedoch auch im Homeoffice: Wer bei der Bildschirmarbeit langfristig gesund bleiben möchte, braucht einen gut eingerichteten Arbeitsplatz. Ein wichtiges Detail ist die Sitzgelegenheit. An einem geeigneten Bürostuhl führt kein Weg vorbei.
Langes Sitzen am Schreibtisch oder vor dem Rechner schädigt auf Dauer viele Bereiche des Körpers. Besonders eine falsche Haltung oder unpassende Sitzmöbel können dies begünstigen. Da wir ohnehin einen großen Teil des Tages im Sitzen verbringen, der Körper aber im Alltag Aktivität braucht, müssen wir Muskel- oder Kreislauferkrankungen aktiv vorbeugen. Das kann zum einen mit ausreichend Bewegung, auch rund um die Arbeitszeit, bewerkstelligt werden. Zum anderen schafft ein ergonomischer Bürostuhl Entlastung. Menschen mit Bürojob verbringen nach einer Studie der Deutschen Sporthochschule Köln im Schnitt elf Stunden am Tag im Sitzen. Personen, die ihr Geld mit Streaming oder E-Sport verdienen, sitzen täglich allein bis zu zwölf Stunden nur am Computer. Seit einigen Jahren wächst daher das Angebot an speziellen Gaming-Sesseln.
Was macht einen ergonomischen Bürostuhl aus?
Die ergonomischen Stuhlmodelle sind an verschiedenen Stellen individuell justierbar, um einen höheren Sitzkomfort zu gewährleisten und körperlichen Leiden vorzubeugen. Verstellbare Sitzfläche, Rückenlehne und Armstütze verhelfen NutzerInnen, eine gesunde Position einzunehmen. Die Rollen an den Füßen sind aus verschiedenen Materialien gefertigt, die sich jeweils für einen unterschiedlichen Untergrund eignen. Auch der Bezug von Sitz- und Lehnflächen befriedigt unterschiedliche Ansprüche. Wer jeden Tag acht Stunden im Sessel sitzt, sollte ein robusteres Material wählen, als jemand, der nur sporadisch oder kürzere Zeit darin Platz nimmt.
Besonders Menschen, die unter Rückenproblemen leiden oder darauf achten wollen, ebendiesen vorzubeugen, haben hohe Ansprüche an ihre Sitzmöglichkeiten. Eine bewegliche Sitzfläche beispielsweise kräftigt die Rückenmuskulatur. Personen mit Bandscheibenproblemen können auf Drehstühle zurückgreifen, die über einen speziellen Sitz verfügen. Eine ergonomische Bauweise verhindert eine schlechte Körperhaltung und vermeidet falsches Sitzen. Durch die optimale Sitzposition werden nicht nur eine Ermüdung und Verspannungen verringert, sondern auch die Konzentrationsfähigkeit erhöht. Dank der reduzierten Belastung fällt das Arbeiten leichter, was schlussendlich in einem höheren Arbeitstempo resultiert.
Wenn dieses Arbeitsmittel rückengerecht ausgewählt wird, ist nicht nur unangenehmen Beschwerden vorgebeugt, sondern bereits existierende Leiden können auch gelindert werden. Ein in seinen vielen Komponenten richtig eingestellter Stuhl trägt zur Korrektur einer falschen Rückenhaltung bei. Aber Vorsicht: Auf der anderen Seite bedeutet das auch, dass der falsche Bürostuhl und eine falsche Sitzhaltung den gegenteiligen Effekt haben. Ist die Rückenlehne im falschen Winkel eingestellt, kann es schnell zu Rückenschmerzen kommen. Generell gilt zudem, dass schonendes Sitzen allein nicht gesund hält. Es wird empfohlen, sich so häufig wie möglich am Arbeitsplatz zu bewegen.
Wo muss ein ergonomischer Bürostuhl verstellbar sein?
Je mehr Teile verstellbar sind, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit für optimalen Komfort. Die meisten Bürostühle haben eine Menge beweglicher Einzelteile: Rückenlehne, Sitzfläche, Armlehne oder Lordosenstütze. Beinahe alle Komponenten lassen sich in Höhe, Länge oder Neigung verstellen, sodass Menschen unterschiedlicher Größe bequem auf dem Bürostuhl sitzen könnten und ein ergonomisch vorteilhaftes Sitzen möglich ist. Wer gerade sitzt und dabei merkt, dass die Arme falsch liegen oder etwas unangenehm im Rücken drückt, hat den Sitz nicht richtig eingestellt.
Sitzhöhe
Für Personen mit einer Körpergröße zwischen 1,5 und 1,9 Metern wird eine Sitzhöhe von 47 bis 60 Zentimetern empfohlen. Wer größer ist, sollte darauf achten, dass sich der Sitz auf eine Höhe von bis zu 68 Zentimetern einstellen lässt. Eine Gasfeder im Stuhlbein sorgt für die Höhenverstellung. Bei aufrechter Sitzposition müssen NutzerInnen beide Fußsohlen auf dem Boden platzieren können, während Unter- und Oberschenkel jeweils einen Winkel von etwas mehr als 90 Grad bilden. Der Oberschenkel fällt dabei zum Knie hin leicht ab. Die Unterarme müssen bequem auf den Lehnen platziert werden können, während sie zu den Oberarmen ebenfalls im rechten Winkel liegen. Ist die perfekte Sitzposition gefunden, sollte die Höhe aber immer noch einen Spielraum in beide Richtungen haben.
Sitzfläche
Eine Federung im Sitz ist empfehlenswert. Sie erleichtert zum einen das Aufstehen, zum anderen federt sie das Körpergewicht beim Hinsetzen ab. Manche Modelle besitzen eine auch zu den Seiten hin bewegliche Sitzfläche, welche die Rückenmuskulatur fördert. Man spricht hier vom dynamischen Sitzen, weil der Körper unwillkürlich in Bewegung bleibt. Das kann ein Wippen, Federn oder leichtes Schaukeln sein. In jedem Fall bewirkt es, dass der Körper nie vollkommen bewegungslos bleibt und Sitzende nicht in die Passivität abgleiten. Selbst die beste Sitzposition nützt nämlich nichts, wenn NutzerInnen starr in ihr verharren. Empfohlen wird: Wenn sich der Rücken im aufrechtem Sitz fest an der Lehne befindet, sind zwischen Sitzkante und Kniekehle noch etwa fünf Zentimeter Platz. Im Idealfall lässt sich die Sitztiefe um bis zu zehn Zentimeter verstellen. Dabei darf die Fläche nach hinten nicht höher sein, da der Körper so – vielleicht auch unbemerkt – nach vorn rutscht.
Armlehnen
Für die Armlehnen bieten sich verschiedene Möglichkeiten der Modifizierung. Um Schmerzen und Fehlstellungen vorzubeugen, sollen die Schultern entlastet werden. Ober- und Unterarm bilden idealerweise einen rechten Winkel, gleichzeitig sollen sie weder zu weit vom Körper abspreizen noch zu beengt anliegen. Daher müssen die Armlehnen nicht nur in der Höhe, sondern auch zu den Seiten hin verstellbar sein. Die Länge entspricht in etwa der Unterarmlänge. Sind die Armstützen zu lang, ist es nicht mehr möglich, nah an den Schreibtisch heranzurollen. Teilweise besitzen Modelle sogenannte 4-D-Armlehnen, die sich nicht nur in Höhe, Länge und Breite, sondern auch radial in alle Richtungen verstellen lassen. Nicht zuletzt ist darauf zu achten, dass sie stabil verbaut sind, da sie oft als Aufstehhilfe dienen.
Rückenlehne
Es wird empfohlen, auf eine eher breite Rückenlehne zu achten, die in der Höhe bis zu den Schulterblättern reicht. Wird sie nach oben hin schmaler und ist sie am oberen Ende leicht nach hinten abgerundet, können sich NutzerInnen strecken und nach hinten neigen, ohne von einem Teil der Lehne gestört zu werden. Eine Synchronmechanik in der Rückenlehne ermöglicht ein bequemes Zurücklehnen, was auch im stressigen Arbeitsalltag hin und wieder erlaubt ist. Die Mechanik gleicht die Position ergonomisch an, was nicht nur gemütlich ist, sondern auch die Durchblutung fördert. Wenn eine Kopfstütze vorhanden ist, sollte auch sie verstellbar sein, und zwar in der Höhe wie auch nach vorn und hinten. So kann der Kopf komfortabel angelehnt werden. Alternativ ist für manche eine Nackenstütze angenehm.
Was ist eine Lordosenstütze?
Die Lordosenstütze befindet sich am unteren Teil der Rückenlehne und lässt sich entweder mit dieser zusammen oder aber separat verstellen. Sie unterstützt die Wirbelsäule, die im unteren Bereich des Körpers leicht nach innen gewölbt ist. Wichtig ist, dass sie individuell einstellbar ist, weil auch die Lendenwirbel, je nach Körpergröße, weiter oben oder unten sitzen. Die richtige Position gewährleistet einen bequemen Sitz in aufrechter Position und entspannt die Rückenmuskulatur. So passt sich die Lehne der Form einer gesunden Wirbelsäule an und hält diese. Die Stütze wirkt am besten, wenn sie auf den unteren Beckenkamm eingestellt wird, etwa auf Höhe des Gürtels. Manche Modelle lassen sich auch in der Stärke des Drucks verstellen. Wenn die Lordosenstütze einen leicht spürbaren Druck ausübt, ohne unangenehm zu sein, unterstützt sie die Wirbelsäule bei anliegendem Rücken gut.
Ein Stuhl für jede Gelegenheit
Bequeme und ergonomische Büro- und Schreibtischstühle gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Der klassische Bürodrehstuhl ist die kleinste davon. Er ist mit Stoff bezogen und mitunter voll ausgepolstert. Ein spezieller Netzstoff eignet sich für angenehmeres Arbeiten im Sommer, da die Hitze besser entweichen kann. Ein vollgepolsterter Stuhl ist dagegen deutlich weicher und wärmer.
Sogenannte Chefsessel sind mit Leder oder Kunstleder bespannt. Sie besitzen eine deutlich größere und breitere Rückenlehne. Aufgrund ihrer ausladenden Maße sind sie eher für geräumige Einzelbüros oder Homeoffice geeignet.
Die speziellen Gaming-Sessel aus Kunstleder sind meist in Racing-Optik gehalten, was ihnen ein modernes und dynamisches Aussehen verleiht. Sie sind optimiert für langes Sitzen und somit perfekt für Zocker und Streamer, aber auch für das Arbeiten von zu Hause aus. Hersteller wie DXRacer, Recaro oder GT Player haben sich auf diese Produkte spezialisiert.
Es gibt auch spezielle Drehstühle für Kinder. Diese sind deutlich kleiner, sollten aber mit denselben Verstellmöglichkeiten ausgestattet sein wie Stühle für Erwachsene. Auch wenn Kinder in der Regel weniger Zeit auf ihnen verbringen als Personen mit Büro- und Schreibtischjobs, ist es wichtig, dass die Eltern den ergonomischen Voraussetzungen die gleiche Aufmerksamkeit beimessen. So wird gewährleistet, dass die Kleinen gleich mit einer gesunden Körperhaltung im Sitzen auswachsen und sich nicht frühzeitig schon Fehlstellungen bilden. Eine korrekte Sitzhaltung bei Kindern hat die gleichen Merkmale wie die der Erwachsenen. Eltern sollten aber darauf achten, dass Sitzhöhe und Rückenlehne in einem hohen Spielraum verstellbar sind, sodass der Sessel mit dem Kind „mitwächst“. Es wäre ärgerlich, wenn viel Geld in einen ergonomischen Bürostuhl investiert wird und der Nachwuchs nach verhältnismäßig kurzer Zeit nicht mehr vernünftig darauf sitzen kann.
Halt und Bewegung durch die richtige Mechanik
Die Synchronmechanik (oder Punktsynchronmechanik) ist ein Konzept, bei der sich erst die Rückenlehne und mit etwas Verzögerung die Sitzfläche bewegt, wenn NutzerInnen sich zurücklehnen. Ziel ist, dass der Körper nicht dauerhaft in einer 90-Grad-Haltung gezwungen bleibt, sondern gestreckt und die Durchblutung angekurbelt wird. Besonders die Wirbel im unteren Teil der Wirbelsäule brauchen diese Unterstützung, um Fehlhaltungen zu verhindern. Die beiden Elemente des Bürostuhls passen sich an die Bewegung des Körpers an, ohne dass dieser vom Sitz rutscht. Da so auch die Füße am Boden bleiben, wird einer Verschiebung der Hüfte vorgebeugt. Die Synchronmechanik ist die am häufigsten im Schreibtischstuhl verbaute Mechanik, auch wenn viele Hersteller andere Namen dafür verwenden.
Eine Permanentmechanik (auch Permanentkontaktmechanik), bei der die Lehne sich bewegt, der Sitz aber starr bleibt, wird heute kaum noch verarbeitet. Hier lässt sich am besten eine zurückgelehnte Sitzhaltung einnehmen. Durch das Wechseln zwischen aufrechter und entspannterer Sitzhaltung werden die Bandscheiben besser mit Nährstoffen versorgt.
Mit der Wippmechanik, die meist über einen Hebel zu bedienen ist, wird die Rückenlehne ebenfalls nach hinten geneigt. Der Winkel zwischen Sitzfläche und Rückenlehne verändert sich jedoch nicht. Ob diese Mechanik gesundheitsförderlich ist, ist umstritten. Die Wirbelsäule ist nicht dafür ausgelegt, in der gleichen Position zu verharren, und auch die Bandscheiben brauchen regelmäßig Bewegung. Fakt ist, dass die Lendenwirbel bei der Wippfunktion weiterhin an der Lordosenstütze anliegen. Die Füße verlieren allerdings den festen Kontakt mit dem Boden, da die Sitzfläche leicht nach oben hin wegklappt.
Die Feinfühligkeit der Mechanik sollte in allen Fällen auf das Gewicht der Nutzenden abgestimmt werden. Je weniger sie einen Positionswechsel spüren, desto besser. Fallen sie quasi nach hinten, wenn sie sich lediglich zurücklehnen möchten, ist die Mechanik zu locker eingestellt. Muss zu viel Kraft angewendet werden, ist sie zu starr. Es existiert nicht die eine perfekte Mechanik; unterm Strich sollten Sie darauf bedacht sein, in eine bequeme Sitzposition gelangen und trotzdem in aufrechtem Sitz arbeiten zu können.
Was genau ist dynamisches Sitzen?
Dynamisches Sitzen bezieht sich nicht auf die Mechanik, wie Lehne oder Sitzfläche verstellt werden können, ist jedoch in puncto Ergonomie bei Bürostühlen ein sehr innovatives Konzept. Hersteller wie TrendGo Swooper oder Haider Bioswing haben bei ihren Modellen im Standfuß ein Kugelgelenk verbaut. Somit entsteht ein Sitzsystem, das auf kleine Bewegungen reagiert. NutzerInnen steuern wiederum dagegen – aktiv oder unbewusst. Dadurch verhindert der Stuhl, dass sie allzu starr und unbeweglich bleiben. Die Mechanik wird in Bürostühlen und Chefsesseln, aber auch in Hockern und Stehsitzen verbaut.
Die passenden Rollen für verschiedene Böden
Für verschiedene Arten von Fußböden gibt es härtere und weichere Rollen. Sie sind in der Regel auch farblich zu unterscheiden. Auf weichen Teppichböden können harte, schwarze Rollen bedenkenlos eingesetzt werden. Für harten Untergrund, beispielsweise Holz oder Laminat, sind weichere Varianten geeignet. Sie besitzen einen hellen Gummi-Überzug und schonen den Boden. Die härteren Plastikrollen könnten hier zu unschönen Kratzspuren führen. Wer ganz sicher gehen will, hat zusätzlich die Option, sich eine spezielle, durchsichtige Schutzmatte zu besorgen. Einige Hersteller versprechen auch Universalrollen, die für jeden Untergrund geeignet sind, zum Beispiel bei den Modellen von Ikea.
Der Standfuß der Bürostühle besteht meistens aus Kunststoff, Aluminium oder Metall. Es werden mindestens fünf Rollen empfohlen, da dies die höchste Standfestigkeit gewährleistet und keine Gefahr besteht, aus der Balance zu geraten. Der Sessel muss einiges an Belastbarkeit aushalten und auch noch nach Jahren stabil und zuverlässig sein. Das TÜV- oder GS-Siegel zertifiziert den Bürostuhl als qualitativ, sodass potenzielle KäuferInnen sicher sein können, ein hochwertiges Produkt zu erwerben. Bei Kunststoffverarbeitungen lohnt sich aber ein genauerer Blick, denn manche Hersteller achten nicht gewissenhaft darauf, Schadstoffe zu vermeiden.
Was darf ein ergonomischer Bürostuhl kosten?
Es gibt durchaus Vertreter aus dem Preissegment zwischen 100 und 300 Euro, die ihre Funktion gut erfüllen. Für die sporadische Nutzung können preisgünstige Modelle absolut ausreichend sein. Je nach Anwendungsbereich oder Sitzdauer ist jedoch abzuwägen, ob es sich langfristig nicht vielleicht lohnt, tiefer in die Tasche zu greifen. Wer ein Drittel des Tages auf dem Schreibtischstuhl verbringt, tut gut daran, der Qualität und den Ansprüchen an die eigene Gesundheit genug Aufmerksamkeit schenken. Das gilt für den Verschleiß der verarbeiteten Mechaniken, ebenso aber für die Polsterung und das Material der Bezüge. Vergewissern Sie sich, dass diese ausreichend Belastung und Reibung aushalten werden.
Selbst der hochwertigste Bürostuhl ist irgendwann abgenutzt – das Material wird dünner, Federungen und Hebelmechaniken leiern aus, die Rollen laufen nicht mehr rund. Daher könnten KäuferInnen vor der Anschaffung eines Sessels schon einmal prüfen, ob einzelne Teile nachbestellt werden können, damit sie nicht beim ersten Makel gleich einen neuen Stuhl kaufen müssen. Manche Hersteller bieten abnehmbare Bezüge oder herausnehmbare Polster an, damit diese einfacher gereinigt oder bei Bedarf ausgetauscht werden können. Auch die Rollen können in der Regel gewechselt werden und den Sessel für einen anderen Untergrund tauglich machen.
Weiterführende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die ergonomischen Bürostühle nicht selbst getestet.
Zuletzt bewertete die Stiftung Warentest im Jahr 2017 Bürostühle und nahm dabei 13 Modelle im Preissegment von 150 bis 300 Euro unter die Lupe. Das Qualitätsurteil „Gut“ und mit der Note 1,9 die beste Bewertung erreichte der Net Motion von Nowy Styl, mit Bestnote in der Kategorie Handhabung. Der Testsieger lässt sich einfach montieren und problemlos einstellen. Die Rollen sind äußerst robust und bodenschonend. In puncto Haltbarkeit wurden die verbauten Einzelteile ebenfalls mit der Bestnote bewertet, lediglich für die Polsterung gab es leichte Abzüge.
Auf Rang zwei im Test, ebenfalls mit „Gut“ bewertet, landete der Drehstuhl von Höffner. Auch er erhielt eine sehr gute Bewertung für seine Haltbarkeit. Den Langzeittest bestand er mit Bravour und durch seine Bauweise ist er besonders für hochgewachsene Personen gut geeignet. Anders als die Lordosenstütze lassen sich Sitztiefe und Armlehnen nicht verstellen. Abzüge gab es für die Sicherheit: An der Unterseite des Sitzes besteht die Gefahr, sich die Finger zu klemmen.
Im Vergleich knapp dahinter und auch mit der Note „Gut“ platzieren sich der X-Pander AL T2 von Topstar sowie der Amstyle Darius. Beide haben eine sehr gute, bequeme Polsterung, sind langlebig und extrem standsicher. Der X-Pander ist jedoch für Personen mit langen Beinen nur bedingt geeignet, da bei aufrechter Lehne die Sitzfläche relativ kurz verbleibt. Der Darius hingegen schneidet von allen vier Stühlen am besten bei der Haltbarkeit ab; als einziger konnte er auch bei der Langlebigkeit der Polsterung ein „Sehr gut“ erringen. Dafür sind die Rollen – für harte wie für weiche Böden – etwas scharfkantig. Eine Bodenschutzmatte wird daher empfohlen. Sowohl Darius als auch X-Pander haben das Problem, dass sich unter dem Sitz Klemmstellen befinden, was zur Abwertung in der Gesamtnote führte.
Mehrere Stühle fielen im Test durch, was größtenteils auf verarbeitete Schadstoffe zurückzuführen ist. Duo Collection: Linz, der Spiritvon Mayer sowie der Argus aus dem Möbelhaus Roller fielen durch den Schadstoff PAK beziehungsweise den Weichmacher DEHP, die in den Armlehnen verarbeitet sind, negativ auf – eine unnötige Belastung und ärgerlich für die Testkandidaten, zumal gerade das Modell von Roller ansonsten auf ganz gute Werte kommt. So jedoch wurde das Urteil „Mangelhaft“ gefällt. Das gleiche Schicksal erfuhr der Porto Max High von HJH Office, der diese Note in puncto Sicherheit und der Kennzeichnung von Warnhinweisen bekam.
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