Tresor Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt
- Das Wichtigste in Kürze
- Tresore schützen Wertgegenstände vor Diebstahl, aber auch vor Brandschäden.
- Je nach Verwendungszweck und räumlichen Möglichkeiten bietet sich ein Wertschutz- oder Waffenschrank, ein Möbel-, Boden- oder Wandtresor, ein Dokumenten- oder Datentresor sowie ein Schlüsseltresor an.
- Zu den gängigsten Schließsystemen gehören das Doppelbartschloss, das elektronische und das mechanische Zahlenschloss sowie der Fingerabdruck-Scan.
- Die Sicherheitsstufen geben Auskunft über die Widerstandsfähigkeit gegen Einbrüche; die Feuersicherheitsklassen informieren über die Belastbarkeit bei Bränden.
- Ein zusätzliches Maß an Sicherheit gewährleistet die feste Verankerung des Tresors in Boden, Wand oder Möbeln.
Dank Tresor immer auf der sicheren Seite
Sie sind im Restaurant oder im Urlaub und wollen einfach nur entspannen, aber Sie lässt das ungute Gefühl nicht los, dass Sie in Ihrem Zuhause wichtige Dokumente, größere Mengen Bargeld oder wertvollen Schmuck zurückgelassen haben? Für jeden, der sich nicht sicher ist, ob seine Wertgegenstände in den eigenen vier Wänden ausreichend vor einem Diebstahl beziehungsweise ganz allgemein einem unbefugten Zugriff gesichert sind, ist ein Tresor eine lohnende Anschaffung. Nicht nur Firmen, sondern auch Privatpersonen legen sich Tresore zur sicheren Verwahrung ihres kostbaren Besitzes zu. Teilweise ist die Anschaffung eines Tresors auch gesetzlich vorgeschrieben, etwa für WaffenbesitzerInnen. Neben diesen Bestimmungen ist die weiterhin hohe Anzahl von Einbrüchen ebenfalls ein Grund, sich einen Tresor zuzulegen: Im Jahr 2016 wurde in Deutschland beispielsweise jeden Tag 410-mal eingebrochen. Auch wenn die Zahl der Einbrüche dem Einbruch-Report des Gesamtverbands der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in Zusammenarbeit mit der Forsa (2017) prozentual abnimmt, nimmt die Angst vor Einbrüchen in der Bevölkerung zu: Fast 80 Prozent der Befragten geben an, dass das Risiko, Opfer eines Einbruchs zu werden, in den letzten Jahren gestiegen sei.
Zugleich unterschätzen die Deutschen das Risiko, selbst Opfer eines Einbruchs zu werden. Vor allem HausbesitzerInnen vertrauen beim Einbruchschutz auf ihre ruhige Wohngegend beziehungsweise ihre aufmerksamen Nachbarn. Die Umfrage belegt, dass die in Wohnungen und Häusern eingesetzte Sicherheitstechnik in vielen Fällen noch immer ungenügend ist. Viele setzen im Hinblick auf Schutzmaßnahmen lediglich auf Rollläden an den Fenstern oder Bewegungsmelder im Außenbereich. Für einen zuverlässigen Schutz von Familie und Habe sollte man allerdings doch lieber auf wirklich effiziente Prävention setzen. Schließlich lohnt sich die Investition in Vorsorge nicht nur für den Schutz materieller Habseligkeiten, sondern auch für die Bewahrung des eigenen Sicherheitsgefühls.
Ein Tresor kommt dem Bedürfnis nach mehr Sicherheit mit seiner enorm hohen Schutzwirkung entgegen. Seine Installation ist dabei nicht einmal unbedingt so aufwendig, wie man zunächst befürchten mag. Bereits sein hohes Eigengewicht verhindert das schnelle Herauslösen und Mitnehmen des Tresors. Durch ein besonderes Schließsystem, etwa bestehend aus Zahlencodes, Schlössern oder elektronischen Verriegelungen, schützt er Wertgegenstände und geheime Unterlagen vor einem unbefugten Zugriff. Damit ist er im Prinzip nur Plan B, falls sich ein Einbrecher oder eine Einbrecherin bereits einen Zutritt verschaffen konnte. Letztlich gibt zwar auch ein Tresor keine absolute Sicherheit, da jeder Tresor aufgebrochen werden kann; er soll EinbrecherInnen jedoch zumindest daran hindern. Außerdem bietet er den verstauten Gegenständen nicht nur Sicherheit vor einem Diebstahl oder neugierigen Augen, sondern auch vor anderen Gefahren, wie einem Brand. Um optimalen Schutz gewährleisten zu können, muss er hochwertig und auf die individuellen Bedürfnisse der VerbraucherInnen abgestimmt sein. Zu den beiden gefragtesten deutschen Tresorherstellern gehören zweifelsfrei Burgächter und Hartmann.
Die Einbruchsicherheitsklassen: Zertifizierte Qualität
Für Unerfahrene ist die Einschätzung der objektiven Sicherheit eines Tresors – auch aufgrund der zahlreichen Werbeversprechen – nur schwer möglich. Handfeste Belege für die Einbruchsicherheit eines Tresors liefert ein Blick auf die Angaben zur Sicherheitsstufe beziehungsweise zum Widerstandsgrad. In der Regel ist die entsprechende Plakette an der Innenseite der Tresortür zu finden. Die Zertifizierung der Tresore und die Einteilung in Schutzklassen beziehungsweise Sicherheitsstufen erfolgen durch namhafte unabhängige Institutionen wie die VdS Schadenverhütung oder den ECB (European Certification Body) unter der Berücksichtigung strenger Kriterien. Die PrüferInnen messen, in welcher Zeit ein Teil- oder Volldurchbruch in das Safe-Innere gelingt. Das heißt: Je höher die Schutzklasse ist, desto länger dauert es, mit mechanischen Werkzeugen den Tresor zu öffnen. Die Zeit selbst wird in RU („resistant units“) kodifiziert, wodurch NutzerInnen nur einen groben Anhaltspunkt, aber nicht die genaue Minutenzahl erfahren. So hat die Sicherheitsstufe 0 nach EN 1143-1 beispielsweise 30/30 RU, während Stufe 6 270/400 RU vorweisen kann. Der kleinere Wert bezieht sich dabei auf den Teildurchbruch (Zugriff auf alles mit der Hand Erreichbare), der größere auf den Vollzugriff (Zugriff auf alles).
Der Widerstandsgrad ist insbesondere von den verwendeten Materialien beziehungsweise der Wandstärke abhängig. Je nach Sicherheitsstufe sind Korpus und Tür ein- oder mehrwandig ausgeführt und bis zu 20 Zentimeter dick. Die Stahlwandungen werden mit Isolierstoffen, Kunststoffen oder Beton gefüllt. Als am widerstandsfähigsten gilt eine Kombination aus Beton und Stahl. Karborundpartikel in einer Betonfüllung sind außerdem dazu geeignet, Bohrer schnell abstumpfen zu lassen, was einen Einbruch erschwert. Ähnlich funktionieren flammhemmende Zusatzstoffe, welche die Wirksamkeit von Schneidbrennern beeinträchtigen.
Letztlich gilt: Je höher der Wert der zu verwahrenden Gegenstände ist, desto höher sollte die Sicherheitsstufe sein. Zu den wichtigsten Normen zählen die Europanormen EN 14450 und die EN 1143-1. Wertschutzschränke werden mit Grad 0 bis VI (EN 1143-1) ausgezeichnet; Sicherheitsschränke dagegen mit Stufe S1 oder S2 (EN 14450).
Eine Frage der Versicherung
Die Sicherheitsstufe eines Tresors hat einen maßgeblichen Einfluss auf die Höhe der Versicherungsprämie und der Deckungssumme. Im privaten Haushalt beginnt die Skala bei Klasse 0 mit einer empfohlenen Deckungssumme von 40.000 Euro. Im gewerblichen Bereich sind es für die gleiche Sicherheitsstufe lediglich 10.000 Euro. Entsprechend der Absprache mit der Versicherung kann die maximale Versicherungssumme für Tresore der höchsten Sicherheitsstufe bis zu einer Million Euro in Privathaushalten beziehungsweise bis zu 500.000 Euro in Unternehmen betragen.
Die Feuersicherheitsklassen: Doppelter Schutz für das Hab und Gut
Die Sicherheitsstufe sagt allerdings nichts über die Hitzebeständigkeit eines Tresors aus. Tresore, die zusätzlich über eine Feuersicherheitsklasse verfügen, schützen den Inhalt wirksam vor Feuer, Brandrauch und Löschwasser. Sie sind nicht nur doppelwandig und massiv mit Isolierbeton ausgefüllt, sondern zusätzlich mit einem Feuerfalz ausgestattet. Bei der Brandschutzklasse unterscheidet man zwischen dem Feuerschutz für Papiere und für Daten. In beiden Fällen wird gemessen, zu welchem Zeitpunkt die Temperatur den kritischen Punkt, bei dem die Unversehrtheit der Inhalte des Tresors von der Hitze gefährdet ist, überschreitet. Die Klassifizierung reicht von 30 bis 120 Minuten. Kürzel wie S60 oder S90 für die Anzahl der Minuten und DIS für Datenträger, etwa CD oder USB-Sticks, sowie P für Papier ergänzen die jeweiligen Sicherheitsstufen. Zu den wichtigsten Klassen gehören hier die EN 1047-1 und die EN 15659. Folgendermaßen lassen sich die Feuersicherheitsklassen einteilen:
- S 60 P nach EN 1047-1: Hohe Feuersicherheit bis zu 60 Minuten für Papier
- S 120 P nach EN 1047-1: Hohe Feuersicherheit bis zu 120 Minuten für Papier
- S 60 DIS nach EN 1047-1: Hohe Feuersicherheit bis zu 60 Minuten für Datenträger
- S 120 DIS nach EN 1047-1: Hohe Feuersicherheit bis zu 120 Minuten für Datenträger
- LFS 30 P nach EN 15659: Leichte Feuersicherheit bis zu 30 Minuten für Papier
- LFS 60 P nach EN 15659: Leichte Feuersicherheit bis zu 60 Minuten für Papier
Die Ausführungen: Tresore für jeden Bedarf
Interessierte haben die Wahl zwischen freistehenden und eingebauten Safes, wobei sich die verschiedenen Arten in ihrer Ausstattung und Konstruktion unterscheiden. So reicht die Bandbreite von kleinen Schlüsseltresoren bis hin zu schwer gesicherten Waffenschränken. Während im privaten Bereich vor allem Möbeltresore Verwendung finden, kommen im gewerblichen Spektrum eher Dokumententresore zum Einsatz. Der folgende Abschnitt verschafft eine Übersicht über die gängigsten Tresortypen und ihre Einsatzgebiete, mit der jeder das passende Modell für seine Bedürfnisse findet.
Schlüsseltresore: Der Schlüssel zu mehr Sicherheit
Die sicherste Lösung für eine professionelle, übersichtliche Aufbewahrung und Verwaltung von Schlüsseln sind Schlüsseltresore. Sie sind mit speziellen Hakensystemen und Schlüsseltafeln ausgestattet, sodass sie sowohl sicher als auch geordnet untergebracht sind, seien es 5 oder 5.000 Schlüssel. Hauptsächlich finden sie im gewerblichen Bereich – etwa Hotels, Pensionen oder Autohäusern – Verwendung, um die Aufbewahrung und Herausgabe aller Schlüssel zentralisiert zu verwalten. Es gibt Schlüssel-Safes für Betriebe aller Größen mit unterschiedlichen Zertifizierungen – vom kleineren Schlüsselschrank bis hin zum massiven Schlüsseltresor mit dem Widerstandsgrad II nach EN 1143-1. Die Ausführungen unterscheiden sich auch je nach Verwendungszweck, darunter die Schlüsselannahme, Schlüsselausgabe oder Kombitresore.
Bei Schlüsseltresoren haben Verbraucher die Wahl zwischen elektronischen und mechanischen Schlüsselverwaltungssystemen. Während die elektronische Variante eine differenzierte Rechtevergabe sowie eine umfassende Kontrolle der Schlüsselbewegungen ermöglicht, ist das mechanische Modell unkompliziert in der Handhabung und frei einsetzbar. Beide Systeme erfassen und dokumentieren die Benutzeraktivitäten beziehungsweise Schlüsselbewegungen in Echtzeit. Dadurch gewährleisten sie, dass Firmen immer wissen, welcher Mitarbeiter oder welche Mitarbeiterin welchen Schlüssel nutzt, genauer gesagt, wer welchen Schlüssel zu welchem Zeitpunkt entnimmt und zurückbringt. Außerdem ist es möglich, individuelle Rechte für BenutzerInnen(gruppen) und Schlüssel zu vergeben. Mit der entsprechenden Software ist auch auf dem PC nachverfolgbar, welcher Schlüssel gerade zur Verfügung steht.
Die Systeme lassen sich entweder in der Wand verankern oder als Standmodelle aufstellen. Wer neben Schlüsseln zusätzlich Wertgegenstände lagern möchte, nutzt eine Kombination aus Schlüsselhaltern und Wertfächern. Weitere Ausstattungsoptionen sind verstellbare beziehungsweise ausklappbare Hakenleisten, eine LED-Innenbeleuchtung, ein USB-Ladegerät oder eine integrierte Waage.
Dokumenten- und Datentresore: Dreifachschutz für wichtige Akten
Wer vor allem Dokumente und Unterlagen, seien es sensible KundInnendaten, Versicherungsunterlagen oder auch Bargeld, vor Diebstahl und Feuer geschützt aufbewahren möchte, ist am besten mit einem speziellen Dokumententresor, häufig auch als Dokumentenschrank oder Aktentresor bezeichnet, beraten. Sie kommen vor allem in Unternehmen, Behörden und Ämtern zum Einsatz. Sie halten Temperaturen von über 1.000 Grad ebenso stand wie Rauschgas, Wasser und Löschschaum. Somit handelt es sich bei einem Dokumenten-Safe nicht nur um einen Einbruchschutz, sondern er garantiert auch im Brandfall absolute Sicherheit.
Eine spezielle Art der Dokumententresore sind die Datensicherheitsschränke, auch als Datentresore geläufig. Sie dienen der Aufbewahrung elektronischer Speichermedien wie DVDs, CD-ROMs und externer Festplatten, für deren Lagerung besondere Anforderungen gelten. Datentresore sind für gewöhnlich feuersicher nach EN 1047-1 sowie einbruchsicher bis Widerstandsgrad III nach EN 1143-1, womit sie den Empfehlungen des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BMI) entsprechen. Auch für Serverräume gibt es passende Lösungen, um die EDV-Anlagen vor physikalischen Gefahren wie Feuer oder Vandalismus zu schützen. Da hier aufgrund der Ansammlung von IT-Geräten ein höherer Schaden eintreten kann als in einem gewöhnlichen Büroraum, sind besondere Sicherheitsvorkehrungen nötig. Nicht nur der finanzielle Schaden kann enorm sein, auch der Vertrauensverlust bei KundInnen spielt mit herein.
Wand- und Bodentresore: Fest verankert im Mauerwerk
Wandtresore lassen sich im Gegensatz zu freistehenden Wertschutzschränken direkt in die Wand einbetonieren und auf diese Weise beispielsweise fest verankert hinter einem Bild verstecken. Ähnlich wie die Wandmodelle werden Bodentresore in den Fußboden eingelassen und auf diese Weise unter Tischen, Sesseln und Teppichen verborgen. Im Idealfall werden Wand-Safes bereits in der Planungsphase eines Neubaus berücksichtigt, da ein nachträglicher Einbau sehr aufwendig wäre.
Abgesehen davon, dass sie unsichtbar und platzsparend sind, ist ihr größter Vorteil ähnlich wie derjenige der Möbeltresore die Diskretion, dank derer sie von Einbrechern übersehen werden. Indem sie sich in Innen- und Außenwänden tarnen, schützen sie Wertgegenstände doppelt effektiv vor einem Diebstahl. Die eingemauerten Safes eignen sich prinzipiell für den privaten Gebrauch ebenso wie für Büros und Hotels. Besondere Arten von Wandtresoren sind sogenannte Steckdosentresore, die in die Wand verbaut einer Steckdose zum Verwechseln ähnlich sehen, und Rohrtresore, also schmale Zylinder, die sich dank ihrer runden Form einfach durch eine Kernbohrung in der Wand montieren lassen.
Aufgrund ihrer Positionierung und ihrer Oberfläche sind sie zwar häufig bereits leicht vor Bränden geschützt. Wer in seinem Wand- oder Bodentresor plant, Dokumente zu lagern, sollte allerdings sicherheitshalber über die Anschaffung einer feuerfesten Variante nachdenken. Zu beachten ist in diesem Zusammenhang auch die Wandstärke beziehungsweise die Beschaffenheit der Außenwände. Für einen optimalen Schutz sollten die Wände des Safes auf allen Seiten von einer mindestens zehn Zentimeter dicken Stahlbetonschicht umgeben sein.
Möbeltresore: Diskreter Schutz
Möbeltresore lassen sich in Möbel, beispielsweise Schränke oder Regale, integrieren, ohne direkt wahrgenommen zu werden – ein optisches Plus und gleichzeitig ein Sicherheitszugewinn, da EinbrecherInnen die Tresore leicht übersehen. Er setzt also anders als herkömmliche, freistehende Safes in erster Linie darauf, gar nicht erst als Tresor erkannt zu werden. Aufgrund ihrer Größe und ihres Preises kommen Möbeltresore am häufigsten in privaten Haushalten oder kleineren Büros zum Einsatz.
Möbeltresore eignen sich unter anderem für die Aufbewahrung von Wertgegenständen, aber auch von wichtigen Unterlagen. Im Gegensatz zu Wand- und Bodentresoren sind sie nicht nur platzsparender, sie lassen sich auch unkomplizierter montieren. Die kleineren, leichteren Tresore wiegen je nach Ausstattung und Größe zwischen 3 und 100 Kilogramm. Das Möbelstück muss also stabil und tragfähig genug sein, um das Eigengewicht des Tresors auszuhalten. Das geringere Gewicht bedeutet aber auch, dass sie nicht in hohen Widerstandsgraden gefertigt werden. Gleichwohl gibt es Möbeltresore mit verschiedenen Sicherheitsstufen beziehungsweise Widerstandsgraden, genauer gesagt von Sicherheitsstufe A nach VDMA 24992 bis Widerstandsgrad I nach Euro-Norm 1143-1. Manche Modelle sind mit praktischem Zubehör wie einem Einwurfschlitz oder einer UBS-Leiste (zur Datenübertragung oder zum Laden von Geräten im Inneren) ausgestattet. Außerdem ist es auch möglich, sich für eine feuersichere Variante bis hin zum Widerstandsgrad N (0) mit 60 Minuten Feuerschutz zu entscheiden.
Sicheres Bargeldmanagement: Einwurftresore
Sogenannte Einwurftresore sind mit einer Einwurfklappe oder einer Einwurfschublade ausgestattet, durch die Nutzer Geldtaschen, Umschläge und Ähnliches in den Tresor werfen können, ohne ihn dafür öffnen zu müssen. Diese Modelle kommen vor allem in Betrieben mit hohem Bargeldaufkommen, etwa in der Gastronomie, in Filialen oder Tankstellen, zum Einsatz, um die Einnahmen schnell zu sichern.
Waffenschränke: Für die sichere Aufbewahrung von Waffen
Der Umgang mit Schusswaffen ist ebenso streng vorgeschrieben wie ihr Besitz. Die entsprechenden Regelungen sind im Waffengesetz (WaffG) und der Allgemeinen Waffengesetz-Verordnung (AWaffV) verankert. Damit keine hohen Strafen oder gar der Entzug der Waffenbesitzerlaubnis anfallen, gilt es, unter anderem auf den richtigen Aufbewahrungsort zu achten. WaffenbesitzerInnen müssen die erforderlichen Vorkehrungen treffen, um zu verhindern, dass diese gefährlichen Gegenstände abhandenkommen oder in die Hände unbefugter Dritter gelangen. Nach EN 1143-1 zertifizierte Waffenschränke dienen der gesetzmäßigen Verwahrung von Waffen und Munition. Damit bei einer Kontrolle schnell nachvollziehbar ist, ob der Tresor den Ansprüchen gerecht wird, muss er über eine Prüfplakette verfügen.
In § 13 AWaffV hat die Gesetzgebung die Sicherheitsstufen für die unterschiedlichen Waffen präzisiert. Bei der Aufbewahrung gelten diverse Richtlinien: So müssen die Waffen ungeladen sein. Außerdem darf die Munition nur dann im selben Schrank gelagert werden, wenn sie doppelt abgeschlossen ist. Im Idealfall handelt es sich um einen Schrank mit eingebautem Tresor für die Munition. Auch Waffen, die keiner speziellen Erlaubnis bedürfen, etwa Softair-Waffen, müssen abgeschlossen aufbewahrt werden, benötigen aber keine zertifizierte Verwahrung. Für die verschiedenen Schusswaffenarten werden wiederum unterschiedliche Tresormodelle angeboten, die vor allem im Schrankgewicht und dem Widerstandsgrad abweichen, sodass jeder Waffenbesitzer oder jede Waffenbesitzerin seine beziehungsweise ihre Waffen adäquat lagern kann:
- In Tresoren, die weniger als 200 Kilogramm wiegen und den Widerstandsgrad 0 aufweisen, dürfen Langwaffen in unbegrenzter Zahl sowie maximal fünf Kurzwaffen und Munition in unbegrenzter Menge gelagert werden.
- Tresore mit dem Widerstandsgrad 0, die über 200 Kilogramm wiegen, dürfen für die Verwahrung von beliebig vielen Langwaffen sowie maximal zehn Kurzwaffen und Munition in unbegrenzter Menge genutzt werden.
- In Waffenschränken mit dem Widerstandsgrad I dürfen alle Langwaffen, Kurzwaffen und Munition in unbegrenztem Maße aufbewahrt werden.
Kurzwaffenschränke, speziell für die Aufbewahrung von Pistolen, Sportwaffen und Revolvern konzipiert, sind etwas kleiner als gewöhnliche Waffenschränke. Damit die Waffen keinesfalls in falsche Hände geraten, lassen sich einige Waffenschränke (insbesondere Modelle, die weniger als 200 Kilogramm wiegen) zusätzlich verankern. Im Inneren befinden sich für gewöhnlich Waffenhalter oder Türstaufächer. Im Idealfall verfügen die Modelle zusätzlich über einen Feuerschutz.
Wertschutzschränke: Ein sicheres Zuhause für Wertsachen und Dokumente
Bei Wertschutzschränken, auch als Panzerschränke geläufig, handelt es sich um die Königsklasse der Tresore. Diese massiven, hochsicheren Tresore finden aufgrund ihrer Modellvielfalt in allen möglichen Größen und Sicherheitsklassen vor allem im gewerblichen Rahmen Verwendung. Ihre ausgefeilte Technik – wie die Möglichkeit nachzuverfolgen, wann der Tresor von wem geöffnet wurde – ist nämlich für gewöhnlich im Privatbereich nicht notwendig. Sie lohnen sich vor allem für die Sicherung von Habseligkeiten im Wert von mehreren tausend Euro, Bargeld oder auch wichtigen Dokumenten. Da Wertschutzschränke bereits ab Sicherheitsstufe 1 einen Großteil der Bedürfnisse abdecken, gehören diese Modelle zu den beliebtesten Tresoren.
Je schwerer, desto sicherer
Schaffen es EinbrecherInnen nicht direkt, einen Tresor aufzubrechen, nehmen sie ihn für gewöhnlich einfach mit. Bringt er jedoch ein so hohes Gewicht auf die Waage, dass sich das Vorhaben als unmöglich erweist, sind Safes noch einmal zusätzlich geschützt. Demnach steigt mit dem Gewicht auch die Sicherheitsstufe.
Offiziell als Wertschutzschrank gelten Tresore, die mit der Norm EN 1143-1 zertifiziert sind, da diese den höchsten Schutz bieten. Dank ihrer besonders hohen Sicherheitsklassen und einem Eigengewicht von bis zu 2,5 Tonnen bieten sie maximalen Einbruchschutz. Damit die gelagerten Gegenstände versichert werden, sollte ein privat genutzter Wertschutzschrank mindestens 200 Kilogramm und ein gewerblich genutzter Tresor mindestens 300 Kilogramm wiegen. Häufig verfügen sie über eine Verankerungsmöglichkeit für die Wand oder den Boden, was zusätzliche Sicherheit gewährleistet. Aufgrund ihres hohen Gewichts, durch das ein Abtransport des Tresors praktisch unmöglich wird, ist dieser Zusatz aber nicht zwingend notwendig.
Wertschutzschränke sind sowohl als kompakte Varianten für wenige Wertgegenstände als auch in geräumigeren Ausführungen, etwa für höhere Bargeldsummen, erhältlich. Einige Wertschutztresore bieten zusätzlich zum Einbruchschutz auch einen Feuerschutz, beispielsweise für Papierdokumente, Speichermedien oder Bargeld. Feuersichere Wertschutztresore sind vor allem dann die richtige Wahl, wenn wichtige Unterlagen wie Verträge, Urkunden oder Ausweise, aber auch persönliche Erinnerungsstücke mit ideellem Wert wie Familienfotos oder Briefe vor Bränden geschützt werden sollen. Sie bewahren den Tresorinhalt in der Regel nicht nur vor der Vernichtung durch Feuer, sondern auch vor Rauchgas- und Löschwasserschäden.
Schlüssel, Zahlenschloss und Fingerprint: Die Schließmechanismen
Der anfälligste Schwachpunkt eines Tresors ist das Schloss. Für gewöhnlich wird die Tresortür durch Spezialscharniere und ein Riegelwerk gesichert. Als Sperrstelle fungiert ein Schloss oder eine Kombination aus Schlössern. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, doch ob Schlüssel oder Zahlenschloss – wichtig ist in erster Linie die Qualität des Schließsystems. Das heißt, es sollte sich nicht einfach durch einen Hieb auf die Oberseite oder mit einem Schraubendreher öffnen lassen. Im Folgenden listen wir die gängigsten Schlossarten einschließlich ihrer Vor- und Nachteile auf. Für welches Schloss Sie sich entscheiden, hängt letztendlich von Ihrem persönlichen Sicherheitsempfinden, der Umsetzbarkeit im Alltag und auch dem Kostenfaktor ab.
Doppelbartschloss
Standardmäßig verfügen die meisten Tresore über ein sogenanntes Doppelbartschloss, das mit einem hohen Widerstandsgrad und äußerster Präzision überzeugt. Bei diesem Verschlussmechanismus müssen sich NutzerInnen keine komplizierten Zahlenkombinationen merken, sondern je nach Türstärke einen mehr oder weniger sperrigen Schlüssel (bis zu 12 Zentimeter lang) aufbewahren. Hier ist es also besonders wichtig, den Schlüssel an einer geschützten Stelle zu lagern. Die Schlüssel besitzen, wie es der Name bereits andeutet, zwei Bärte. Insgesamt gibt es fast 90 Millionen Schließmöglichkeiten. Ein Tresor mit Doppelbartschloss lässt sich einfach bedienen und ist auf keine Stromversorgung angewiesen. Außerdem bestimmen die BesitzerInnen, wer Zugang zum Tresor erhält, da sie den Schlüssel weitergeben müssen, wohingegen eine Zahlenkombination unendlich verbreitet werden kann. Der Nachteil: NutzerInnen können den Schlüssel verlieren.
Elektronisches Zahlenschloss
Experten raten eher zu einem Tresor mit elektronischem Zahlenschloss. Hier benötigen NutzerInnen anstelle eines Schlüssels zum Öffnen der Tür einen persönlichen Code, den sie sich merken müssen. Um den Safe zu öffnen, geben sie also immer eine bestimmte Zahlenkombination auf einer Tastatur eintippen beziehungsweise über einen Drehregler ein. Häufig ist es sogar möglich, Codes für mehrere NutzerInnen zu programmieren. Für den Betrieb eines elektronischen Safes benötigen NutzerInnen jedoch anders als bei einem Doppelbartschloss Batterien. Eine dauerhafte Stromverbindung wäre dagegen eher ein Unsicherheitsfaktor, da diese unterbrochen werden kann.
Mechanisches Zahlenschloss
Mechanische Zahlenschlösser sind mit drei oder vier drehbaren Schlüsselscheiben ausgestattet. NutzerInnen öffnen sie, indem sie alle Scheiben in die richtige Position drehen. Eine Stromversorgung ist bei mechanischen Zahlenschlössern also nicht notwendig. Bei einem Drei-Scheiben-Schloss beispielsweise stellen NutzerInnen auf jeder der drei Scheiben in der richtigen Reihenfolge je zwei Zahlen ein. Bei einem Vier-Scheiben-Schloss sind es vier Zahlenpaare, die NutzerInnen durch Drehen der Scheiben in der richtigen Reihenfolge einstellen, damit die Tresortür sich öffnet. Zwar ist der Code für gewöhnlich beliebig änderbar, die Bedienung ist aber vergleichsweise kompliziert. Drehen NutzerInnen das Rädchen bei der Code-Eingabe beispielsweise zu weit, müssen sie von vorn beginnen. Günstige Modelle erlauben es sogar, den richtigen Code zu hören, da das Schloss jedes Mal einrastet, wenn die richtige Zahl eingestellt ist.
Fingerabdrucksensor
Den wohl sichersten, respektive individuellsten Schlüssel, verlangen Tresore mit Fingerabdrucksensor. Nur autorisierte Personen, deren Fingerabdruck-Scan im System des Tresors hinterlegt ist, können das Schloss entsperren. Wie auch bei elektronischen Zahlenschlössern ist eine Stromversorgung über Batterien nötig. Dafür brauchen sich NutzerInnen aber auch keine Gedanken über separate Schlüssel oder Codes machen. Tresormodelle mit dieser modernen Technik sind jedoch vergleichsweise teuer.
Schlüssel weg, Code vergessen – was tun?
Geht der Schlüssel verloren, hat man die Zahlenkombination vergessen oder kommt es zu einer Fehlfunktion der Technik, versuchen sich manche Safe-BesitzerInnen in ihrer Verzweiflung daran, ihren Tresor eigenhändig zu knacken. Hier ist es auf jeden Fall sinnvoll, insbesondere aus versicherungstechnischen Gründen, keine rohe Gewalt anzuwenden, sondern einen Experten zu Rate zu ziehen.
Die Verankerung: Tresore richtig befestigen
Vor der Befestigung des Tresors steht die Wahl eines geeigneten Standortes. So sollte er weder einer zu hohen Luftfeuchtigkeit noch direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein, weil dies dem Material schaden beziehungsweise den Schließmechanismus beeinträchtigen kann. Da kleinere Safes gern in Möbelstücken platziert werden, sollten NutzerInnen auf eine ausreichende Tragfestigkeit der Bodenplatten achten. Bei der Entscheidung für einen Wertschutzschrank spielt außerdem die Statik des Gebäudes eine Rolle. Altbauwohnungen sind häufig ungeeignet für eine solche Dauerbelastung, da sie das Gewicht beispielsweise nicht lange tragen können.
Um es für EinbrecherInnen noch eine Spur schwieriger zu machen, werden die meisten Tresore – insbesondere Modelle, die leichter als 1.000 Kilogramm sind, fest an Ort und Stelle verankert. Die Befestigung ist in der Regel nicht kompliziert, da die meisten Tresore über Löcher im Boden und in der Rückwand verfügen und das Befestigungsmaterial beiliegt. Es reicht nämlich nicht aus, den Tresor mit einem herkömmlichen Dübel in der Wand zu befestigen; stattdessen sind hier Schwerlastdübel oder -anker gefragt, die das Herausreißen verhindern. Zur Stabilisation bietet sich außerdem ein sogenannter L-Winkel an, mit dem der Tresor durch die Rückwand per Bohrung fest mit der Wand verbunden wird.
Sicher ist sicher
Für die Erhöhung des Sicherheitslevels ist nicht nur der Aufstellungsort und die Optik des Tresors wichtig, sondern auch dessen Widerstandsgrad beziehungsweise Sicherheitsstufe und Verschlussmechanismen. Der Tresor allein verspricht aber noch keinen vollumfänglichen Schutz: Wer seine Zahlenkombination beispielsweise in den heimischen vier Wänden aufbewahrt, spielt Einbrechern damit in die Karten. Ebenso verrät jemand, der den Tresorschlüssel am Schlüsselbund trägt, unmittelbar, dass er bei sich zu Hause oder im Büro einen Tresor stehen hat.
Weiterführende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Tresore nicht selbst getestet.
Wer sich für einen weiterführenden Test zu Tresoren interessiert, wird bei der Stiftung Warentest, dem bekanntesten Testinstitut Deutschlands, fündig. In ihrem Test aus dem Jahr 2017 nahmen die PrüferInnen zehn kleine Heim- und Möbel-Safes für circa 70 bis 400 Euro unter die Lupe. Zu den Testkategorien gehörten der Schutz vor Diebstahl, der Widerstand gegen Aufbruch, die Montage und die Handhabung. Bewertet wurde unter anderem die Zeit, in der die Tresore von der Wand entfernt werden konnten. Die TesterInnen versuchten zunächst, innerhalb von fünf Minuten mit Schraubendreher, Hammer und Meißel die Test-Safes zu öffnen, bevor sie schwereres Werkzeug wie eine Brechstange zu Hilfe nahmen. Im Anschluss wurden Hilfsmittel wie Winkelschleifer herangezogen.
Aufgeteilt wurden die Testmodelle in Tresore mit und ohne Sicherheitsstufe. Die Tresore ohne dieses Zertifikat wurden mit „Mangelhaft“ bewertet. Als Testsieger hat sich das Testmodell Combiline CL20 E von Burg-Wächter erwiesen, das insgesamt das Testurteil „Gut“ erzielte. In den Testkategorien Schutz vor Diebstahl des Tresors und Widerstand gegen Aufbruch überzeugte der Tresor die Tester mit der Note „Sehr gut“, in den Kategorien Montage und Handhabung mit „Befriedigend“. Zwei weitere Test-Safes erhielten das Testprädikat „Gut“, ein Testmodell zumindest „Befriedigend“ und ein Testtresor „Ausreichend“. Zwei der Tresore (von Burg-Wächter und Atlas) konnten die TesterInnen der Stiftung Warentest nicht selbst öffnen. Die billigen Testmodelle hielten dagegen keine zwei Minuten stand. Zum Teil gab es Mängel in der Handhabung wie eine schleifende Tür, nicht verstellbare Einlegeböden im Innenraum und einen umständlichen Batterietausch. Außerdem fehlten bei manchen Testtresoren die Montage- beziehungsweise Gebrauchsanleitung und das Befestigungsmaterial. Wer seine Wertgegenstände sicher verwahrt wissen möchte, sollte beim Tresor also nicht sparen.
Abb. 1–8: © Netzvergleich