Fahrrad-GPS-Tracker Kaufberatung: So wÀhlen Sie das richtige Produkt
- Das Wichtigste in KĂŒrze
- Mit einem GPS-Tracker haben Sie gute Chancen, Ihr gestohlenes Fahrrad wiederzubekommen.
- Je unauffÀlliger ein Fahrrad-GPS-Tracker ist, desto schwerer haben es DiebInnen, ihn zu entdecken.
- Viele E-Bikes sind schon ab Werk mit einem GPS-Tracker ausgerĂŒstet.
- Ein Fahrrad-GPS-Tracker sollte möglichst lang mit einer Akkuladung auskommen.
- Tracker, die ĂŒber den Dynamo oder den E-Bike-Akku geladen werden, sind eine bequeme Alternative.
Satellitenortung fĂŒr gestohlene FahrrĂ€der
Stellen Sie sich vor, Ihr Fahrrad ist weg; vermutlich hat es sich ein Dieb oder eine Diebin geschnappt. Sobald Sie den Diebstahl bemerken, gehen Sie in Ihre Kommandozentrale und setzen einen Satelliten darauf an, Ihr Fahrzeug zu finden. Innerhalb von Minuten haben Sie seinen Aufenthaltsort auf wenige Meter genau lokalisiert. Jetzt genĂŒgt ein Anruf bei der Polizei, um sich Ihr edles Pedalross wiederzubeschaffen.
Was klingt wie Science-Fiction, ist heute schon lĂ€ngst RealitĂ€t. Eine Kommandozentrale und einen eigenen Satelliten braucht dafĂŒr allerdings niemand. Ein kostengĂŒnstiger GPS-Tracker genĂŒgt, um gestohlene FahrrĂ€der wiederzufinden. Viele hochwertige E-Bikes und Pedelecs sind bereits ab Werk mit dieser Technik ausgestattet, aber alle anderen FahrrĂ€der mĂŒssen nicht darauf verzichten. Ein Fahrrad-GPS-Tracker lĂ€sst sich relativ einfach und kostengĂŒnstig nachrĂŒsten.
So funktioniert ein GPS-Tracker
GPS-Tracker arbeiten mit derselben Technik wie GPS-NavigationsgerĂ€te, sie sind allerdings deutlich kleiner und einfacher. Ein Bildschirm und ein Speicher fĂŒr Kartenmaterial sind in der Regel nicht verbaut. Immer mit an Bord ist aber ein EmpfĂ€nger fĂŒr die Signale der Satelliten des Global Positioning Systems (GPS), der eine auf wenige Meter genaue Bestimmung des Standorts ermöglicht. Zudem sind GPS-Tracker ĂŒblicherweise mit einem Mobilfunkmodul ausgestattet, um dem Besitzer oder der Besitzerin die Abfrage der Standortdaten aus der Ferne zu ermöglichen.
Schlichtere Tracker geben ihre Koordinaten per SMS bekannt, bessere senden die Daten an einen Server des Herstellers. Die Bedienung erfolgt in letzterem Fall bequem per Web-Interface oder App, AnwenderInnen können auf einer Karte sehen, wo sich ihr Rad beziehungsweise der Tracker gerade befindet.
Der Fahrrad-GPS-Tracker als ergĂ€nzende SicherheitsmaĂnahme
Der Gedanke, das eigene Fahrrad jederzeit orten zu können, ist faszinierend. Allerdings verhindert ein GPS-Tracker keine DiebstĂ€hle. Er erhöht nur die Chance, das Fahrrad zurĂŒckzubekommen, sollte es gestohlen werden. Ein GPS-Tracker kann somit zwar eine sinnvolle ErgĂ€nzung sein, ersetzt jedoch keinen Diebstahlschutz. Investieren Sie zuerst in ein gutes Schloss und schlieĂen Sie es immer an einem stabilen, fest im Boden verankerten Gegenstand an.
Sinnvoll ist auch eine Codierung des Fahrradrahmens, wie sie zum Beispiel der Fahrradclub ADFC anbietet. Sie macht Ihr Rad fĂŒr DiebInnen unattraktiv, da sich codierte RĂ€der nur schlecht weiterverkaufen lassen. Sollte Ihr Rad trotzdem gestohlen werden, haben Sie mit der in den Rahmen gestanzten Nummer eine bessere Chance, es zurĂŒckzubekommen. Mit der Codierung ist das Rad eindeutig als Ihr Eigentum gekennzeichnet â wenn es als Diebesgut sichergestellt wird, fĂ€llt es der Polizei somit leicht, den Besitzer oder die Besitzerin zu finden.
Ob darĂŒber hinaus ein GPS-Tracker sinnvoll ist, hĂ€ngt vor allem vom Preis des Fahrrads und von Ihrem Nutzungsverhalten ab. FĂŒr ein jahrzehntealtes Bahnhofsrad dĂŒrfte sich die Investition in einen GPS-Tracker kaum lohnen, dafĂŒr ist das Rad einfach nicht mehr genug wert. FĂŒr ein Rennrad, das nur am Wochenende zum Sport benutzt wird und das seine Zeit ansonsten sicher verwahrt in den eigenen vier WĂ€nden verbringt, ist ein Tracker auch eher eine ĂŒberflĂŒssige VorsichtsmaĂnahme. Die Chance, dass es gestohlen wird, ist gering.
FĂŒr ein halbwegs wertvolles Rad, das viel im Alltag gefahren wird, ist ein GPS-Tracker jedoch eine sinnvolle zusĂ€tzliche SicherheitsmaĂnahme. Tracker mit Mobilfunkverbindung gibt es schon fĂŒr relativ wenig Geld und mit einer gut gewĂ€hlten Prepaid-SIM-Karte bleiben auch die laufenden Kosten niedrig.
Mit SIM-Karte oder ohne?
GPS-Tracker fĂŒr das Fahrrad gibt es sowohl mit Mobilfunkmodul als auch ohne. Um das Mobilfunkmodul zu nutzen, benötigen die GerĂ€te allerdings eine SIM-Karte und somit einen Mobilfunktarif. Dadurch entstehen laufende Kosten. Das lĂ€sst OrtungsgerĂ€te, die keine SIM-Karte benötigen, attraktiv wirken. Allerdings ist der Nutzen dieser GerĂ€te beschrĂ€nkt. Sie reagieren zwar mit einem Alarmsignal, wenn das Fahrrad aus einer vorab definierten Zone entfernt wird, doch ohne Mobilfunkverbindung ist es unmöglich, den Standort vom Smartphone oder Computer aus abzurufen. Somit bringen sie kaum mehr als andere Alarmvorrichtungen, etwa Bewegungsmelder. Beim AufspĂŒren eines gestohlenen Fahrrads helfen sie nicht.
Welche Kosten verursacht der Mobilfunktarif fĂŒr einen Fahrrad-GPS-Tracker?
Wer eine gute Chance haben will, sein gestohlenes Fahrrad wiederzufinden, kommt um einen GPS-Tracker mit Mobilfunkanbindung nicht herum. Dass dafĂŒr ein eigener Mobilfunkvertrag nötig ist, mag zunĂ€chst abschrecken. SchlieĂlich fallen fĂŒr ĂŒbliche MobilfunkvertrĂ€ge monatliche Kosten von 20 bis 30 Euro und mehr an. Allerdings brauchen Sie fĂŒr einen GPS-Tracker keine Flatrate wie fĂŒr Ihr Smartphone. SchlieĂlich wird die Mobilfunkverbindung sehr selten genutzt â nur wenn das Fahrrad abhandenkommt, muss sie funktionieren. Normalerweise mĂŒssen Sie pro Monat nur einen niedrigen einstelligen Eurobetrag investieren, um Ihren Tracker mit einer Mobilfunkverbindung zu versorgen.
Besonders viel Auswahl haben Sie bei einem Tracker mit SMS-basierter Ortung. DafĂŒr brauchen Sie nĂ€mlich keinen Datentarif. Sie können also fast jede beliebige Prepaid-SIM-Karte ohne GrundgebĂŒhr verwenden. Dann bezahlen Sie nur, wenn der Tracker Ihnen zur Ortung oder zur Konfiguration eine SMS schickt, meist um die 9 Cent pro Nachricht.
Auch bei einem Tracker, der das Internet fĂŒr die Kommunikation nĂŒtzt, können Sie auf Prepaid-Tarife zurĂŒckgreifen. Bei vielen Anbietern ist es möglich, Datenvolumen bedarfsweise zu buchen. Achten Sie dabei auf kleine, gĂŒnstige Datenpakete. Der GPS-Tracker schickt nicht gigabyteweise Daten ĂŒber den Ăther. Ein Datenpaket mit vielleicht 100 Megabyte fĂŒr 2 bis 3 Euro reicht völlig aus.
Bedenken Sie allerdings, dass die Nummer bei den meisten Anbietern ohne regelmĂ€Ăige Aufladung gelöscht wird. Ăblich ist, dass mindestens alle 6 Monate 20 Euro aufgeladen werden mĂŒssen. Damit kostet die Mobilfunkanbindung fĂŒr den GPS-Tracker also mindestens 40 Euro im Jahr.
Tracker und Mobilfunktarif als Rundum-sorglos-Paket
Besonders bequem sind Fahrrad-GPS-Tracker, die gemeinsam mit einem vorausbezahlten Mobilfunktarif verkauft werden. Von I LOCK IT gibt es beispielsweise ein Speichenschloss mit integriertem GPS-Tracker, bei dem mit dem Kaufpreis bereits die Datenverbindung fĂŒr zwei Jahre im Voraus abgegolten wird. Danach kostet jeder weitere Monat 2,90 Euro. Es fallen also nicht mehr Kosten an als bei der Nutzung eines ĂŒblichen Prepaid-Tarifs. Am Markt sind einige Ă€hnliche Angebote zu finden, beispielsweise von PowerUnity mit dem BikeTrax-Tracker oder von der Marke ITâS MY BIKE.
Noch weiter geht der Anbieter velocate. Sein RĂŒcklicht mit integriertem GPS-Tracker inkludiert eine Lifetime-Servicepauschale. Der Anwender bezahlt einmalig einen Kaufpreis von rund 200 Euro, laufende Kosten entstehen ihm nicht. Gegen Missbrauch hat sich velocate gleich mehrfach abgesichert: Der Tracker kommt nicht mit einer austauschbaren SIM-Karte, sondern mit einem fest verbauten M2M-Chip. Das verhindert, dass der Datentarif missbrĂ€uchlich von einem anderen GerĂ€t verwendet wird. Zudem kann man ein Fahrrad nicht nach Belieben tracken, sondern nur, um es nach einem Diebstahl wiederzufinden. Und schlieĂlich versteht velocate unter âLifetimeâ die Zeit bis zur Einstellung des Supports fĂŒr das Produkt. Wann dieser eingestellt wird, obliegt allein dem Anbieter.
Fahrrad-GPS-Tracker im Ausland
Gut ist, dass dank EU-Richtlinien innerhalb der EU keine Roaming-GebĂŒhren mehr fĂ€llig sind. Egal ob SMS oder Datenverbindung: Eine kleine Auslandsreise kostet nichts extra â auch dann nicht, wenn Ihr Rad sich ohne Sie ĂŒber die Grenze davonmacht. Im auĂereuropĂ€ischen Ausland hingegen fallen sehr wohl noch Roaming-GebĂŒhren an. Angst vor explodierenden Kosten mĂŒssen Sie aber auch in diesem Fall nicht haben. Mit einer Prepaid-Karte kann schlieĂlich maximal so viel Guthaben verbraucht werden, wie Sie aufgeladen haben.
Wie der GPS-Tracker das Fahrrad schĂŒtzt
Das Tracking ist die namensgebende Hauptfunktion jedes GPS-Trackers. DarĂŒber hinaus haben viele Fahrrad-GPS-Tracker aber auch Sonderfunktionen, die die Sicherheit zusĂ€tzlich erhöhen.
Geofencing
Mit Geofencing definieren Sie einen Radius, den das Fahrrad nicht verlassen darf, einen virtuellen Zaun (Englisch: fence) sozusagen. VerlÀsst das Rad diesen Radius, erhalten Sie einen Alarm auf dem Smartphone. So bemerken Sie einen Diebstahl rasch und können sofort die Polizei benachrichtigen.
Alarmfunktion
Neben dem Alarm der Geofencing-Funktion können manche Tracker auch dank integriertem Bewegungsmelder einen Alarm auslösen, sobald das Rad bewegt wird. Dieser Alarm beschrĂ€nkt sich meistens nicht auf eine SMS oder eine Benachrichtigung des Besitzers beziehungsweise der Besitzerin per App: Eine lautstarke Alarmsirene macht Umstehende auf den Fahrraddiebstahl aufmerksam â oder geht zumindest dem Dieb oder der Diebin gehörig auf die Nerven. Dadurch verliert der Fahrradtracker aber seine gröĂte StĂ€rke, seine UnauffĂ€lligkeit. Wenn ein Dieb oder eine Diebin auf die Ortungsvorrichtung aufmerksam wird, könnte er beziehungsweise sie sie ausbauen. Dann finden Sie zwar vielleicht den Tracker wieder, nicht aber Ihr Fahrrad.
Bluetooth
Ein groĂer Nachteil des GPS-Systems ist, dass der Empfang der Satellitensignale störanfĂ€llig ist. Verstaut der Dieb oder die Diebin Ihr Rad zum Beispiel in einem Keller, besteht kaum eine Chance, es zu orten. Manchmal genĂŒgt auch schon eine enge HĂ€userschlucht, um den Kontakt zum Satelliten zu unterbrechen. FĂŒr solche FĂ€lle setzen manche GPS-Tracker auf die Funkverbindung Bluetooth. Ein Bluetooth-Signal reicht zwar nur wenige Meter, kann aber mitunter auch dann empfangen werden, wenn das GPS-Signal blockiert ist. Falls die Ortung des Fahrrads also nicht möglich ist, können sie sich an die letzte getrackte Position begeben und dort per Bluetooth nach dem Fahrrad suchen. Wenn Ihr Smartphone das Bluetooth-Signal des Trackers empfĂ€ngt, wissen Sie, dass Ihr Rad sich in der NĂ€he befindet.
Gut versteckt ist halb gefunden
Fahrrad-GPS-Tracker haben ein grundsĂ€tzliches Problem: Sobald ein Dieb oder eine Diebin sie entdeckt, kann er sie mit mehr oder weniger groĂem Aufwand entfernen oder deaktivieren. Dem begegnen die Hersteller hauptsĂ€chlich dadurch, dass sie ihre Tracker möglichst gut tarnen. Es gilt also: Wer ein Fahrrad finden will, sollte den Tracker gut verstecken. In der Minderheit sind GerĂ€te, die zwar kaum getarnt sind, aber so montiert werden, dass sie sich nur schwer und kaum ohne BeschĂ€digung des Rads entfernen lassen.
Versteckte Tracker
Als Versteck fĂŒr Tracker haben sich vor allem zwei Stellen etabliert: das Sattelrohr und das RĂŒcklicht. Ein Tracker, der im Sattelrohr versteckt wird, ist von auĂen absolut unsichtbar. Ein Dieb oder eine Diebin mĂŒsste die SattelstĂŒtze entfernen, um den Tracker zu entdecken. Nur dann findet er oder sie ihn.
RĂŒcklichter mit integriertem GPS-Tracker gibt es in unterschiedlichsten AusfĂŒhrungen. GĂŒnstigere GerĂ€te fallen meist allein durch Ihre GröĂe schon auf, ein aufmerksamer Fahrraddieb beziehungsweise eine Diebin erkennt sie auch am Einschub fĂŒr die SIM-Karte und eventuell sogar an der Elektronik des Trackers, die durch das rote Acrylglas des RĂŒcklichts hindurchschimmert. Bessere AusfĂŒhrungen sind so gut wie nicht von einem regulĂ€ren RĂŒcklicht zu unterscheiden, manche Hersteller bauen ihre Tracker sogar in handelsĂŒbliche RĂŒcklichter ein.
Fest eingebaute Tracker
Mache E-Bikes sind ab Werk mit fest ins Tretlager integrierten GPS-Trackern ausgestattet. Um so einen Tracker zu entfernen, benötigt man Spezialwerkzeug und muss ihn erst einmal finden, denn auch diese Tracker sind eher unauffÀllig. NachtrÀglich kann ein solcher GPS-Tracker in der Regel nicht eingebaut werden.
Beim Speichenschloss mit GPS-Tracker von I LOCK IT hingegen ist ein nachtrĂ€glicher Einbau vorgesehen. Es schlĂ€gt laut Alarm, sobald ein Dieb oder eine Diebin sich am Fahrrad vergreift. Zwar ist es nicht unmöglich, es zu zerstören oder abzumontieren, aber einfach ist es bestimmt nicht. Allein schon der nervtötende Alarmton dĂŒrfte viele DiebInnen von diesem Vorhaben abbringen.
Wasserdichtigkeit
GPS-Tracker verbleiben dauerhaft am Fahrrad und ist daher schĂ€dlichen UmwelteinflĂŒssen ausgesetzt. Eine Ausnahme sind lediglich GPS-Tracker, die versteckt im Sattelrohr eingebaut werden; sie sind gut abgekapselt. Alle anderen sollten einen gelegentlichen Regenguss ĂŒberstehen und auch durch Schmutz von der StraĂe nicht auĂer Gefecht gesetzt werden. Achten Sie daher darauf, dass das GerĂ€t mit dem IP-Code IP67 gekennzeichnet ist. Er bedeutet, dass es vor dem Eindringen von Staub geschĂŒtzt ist und dass ihm zeitweiliges Eintauchen in Wasser nichts ausmacht. Ein solchermaĂen geschĂŒtzter Fahrrad-GPS-Tracker ist bestens fĂŒr den Outdoor-Einsatz geeignet.
Stromversorgung
Die Stromversorgung ist ein kritischer Punkt bei einem Fahrrad-GPS-Tracker. Wenn Sie das GerĂ€t zu oft ausbauen und nachladen mĂŒssen, wird aus der SicherheitsmaĂnahme schnell ein Klotz am Bein. Die Gefahr, dass der Akku ausgerechnet dann leer ist, wenn das Rad gestohlen wird, ist groĂ â in dem Fall hĂ€tten Sie von dem Tracker nichts gehabt auĂer MĂŒhen. Zum GlĂŒck sind Tracker mit ausgesprochen langer Akkulaufzeit erhĂ€ltlich. Es gibt sogar Modelle, bei denen Sie sich ĂŒberhaupt nicht um das Laden kĂŒmmern mĂŒssen.
Akkulaufzeit
Die Akkulaufzeit fĂ€llt bei Fahrrad-GPS-Trackern recht unterschiedlich aus. Sie reicht von wenigen Tagen bis hin zu einem halben Jahr. Mit der lĂ€ngsten Akkulaufzeit können meistens GPS-Tracker aufwarten, die fĂŒr den Einbau im Sattelrohr gedacht sind. Dort ist nĂ€mlich auch genug Platz fĂŒr einen groĂen Akku. Tracker, die als ein anderes Bauteil getarnt sind, etwa als RĂŒcklicht oder als Speichenschloss, halten weniger lange durch. Sie können keinen allzu groĂen Akku haben, da dieser ihr Volumen auf auffĂ€llige Art vergröĂern wĂŒrde.
Einfache Wartung
Der ideale Fahrrad-GPS-Tracker ist gut versteckt und nicht leicht abzumontieren. Diese beiden Ziele stehen allerdings einer einfachen Wartung entgegen. In der Regel brauchen Sie zumindest einen Schraubendreher, um den Tracker zum Laden abzumontieren. Modelle, die ohne Werkzeug von Hand abgenommen werden können, wie manche RĂŒcklichter mit GPS-Tracker, sind zwar bequem fĂŒr den Anwender, aber auch ein Dieb oder eine Diebin kann sie einfach loswerden. Umso wichtiger ist eine lange Akkulaufzeit. Wenn das Laden mit einem gewissen Aufwand verbunden ist, sollte es so selten wie möglich nötig sein.
Anschluss an den Dynamo oder den Akku des E-Bikes
Eine elegante Lösung fĂŒr das Problem des Ladens sind Fahrrad-GPS-Tracker, die mit der Stromversorgung des Fahrrads verbunden sind. Sobald sie eingebaut sind, kann der Fahrer bis zum eventuellen Diebstahl des Rads vergessen, dass er ĂŒberhaupt einen GPS-Tracker besitzt. Das ist bei ab Werk verbauten GPS-Trackern von E-Bikes meistens der Fall. Sie laden ihre Akkus mit dem Strom der Hauptbatterie. Solange das E-Bike regelmĂ€Ăig gefahren wird, ist ihre Stromversorgung somit sichergestellt.
Aber auch viele moderne FahrrĂ€der ohne Hilfsmotor verfĂŒgen ĂŒber eine zuverlĂ€ssige Stromquelle in Form eines Nabendynamos. Dieser kleine Generator in der Nabe des Vorderrads erzeugt immer Strom, wenn das Fahrrad fĂ€hrt. Nachts wird er fĂŒr die Lichtanlage genutzt, tagsĂŒber kann er einen GPS-Tracker laden. Der Einbau von Fahrrad-GPS-Trackern mit Dynamoanschluss ist allerdings komplizierter als der von rein akkubetriebenen Modellen. Wer nicht genau weiĂ, was er oder sie tut, ĂŒberlĂ€sst diese Arbeit besser einer Fahrradwerkstatt.
Legal, illegal, nicht egal
Dass Sie einen GPS-Tracker nur an Ihrem eigenen Fahrrad anbringen sollten, versteht sich von selbst. Abgesehen davon ist die Verwendung von in Deutschland erhÀltlichen GPS-OrtungsgerÀten normalerweise legal.
Eine Ausnahme gibt es allerdings: Seit dem Jahr 2018 ist es untersagt, GPS-Tracker mit eingebautem Mikrofon zu nutzen oder auch nur zu besitzen; sie gelten als verbotene Abhöranlagen. Da das Gesetz relativ neu ist, könnten noch vereinzelt solche Tracker auf dem Markt sein. Vom Kauf wird dringend abgeraten. Spezielle Vorsicht sollten Sie auch beim Kauf von Trackern in auslĂ€ndischen Webshops walten lassen. Die VerkĂ€ufer interessieren sich meistens wenig fĂŒr die Gesetzeslage im Zielland, sodass die Gefahr besteht, versehentlich einen illegalen Tracker zu erwerben. Falls das nicht schon zu Schwierigkeiten mit dem Zoll fĂŒhrt, könnten Sie spĂ€testens dann Ărger bekommen, wenn die Polizei Ihr gestohlenes Fahrrad dank des Trackers findet.
WeiterfĂŒhrende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Fahrrad-GPS-Tracker nicht selbst getestet.
Preislich gibt es bei Fahrrad-GPS-Trackern eine groĂe Spannbreite. Das Spektrum reicht von BilligstgerĂ€ten fĂŒr knapp mehr als 30 Euro bis hin zu Modellen fĂŒr rund 200 Euro. Bei Letzteren wird meist eine Servicepauschale fĂŒr mindestens ein Jahr mitverkauft, die auch die Mobilfunkverbindung das GerĂ€ts abdeckt. Das relativiert den hohen Preis. Ob man allerdings mit gĂŒnstigen GPS-Trackern ein SchnĂ€ppchen macht oder doch lieber etwas mehr Geld ausgeben sollte, lĂ€sst sich ohne einen Test der GerĂ€te nur schwer sagen.
Deutschlands erste Anlaufstelle fĂŒr Tests von Produkten aller Art, die Stiftung Warentest, enttĂ€uscht leider. GPS-Tracker sind keine Produktkategorie, die die renommierte Stiftung getestet hat. Ăberhaupt sind ausfĂŒhrliche, vergleichende Tests von Fahrrad-GPS-Trackern nicht zu finden. Auf unterhaltsame Weise demonstrierte allerdings der SWR-Marktcheck die Wirksamkeit von Fahrrad-GPS-Trackern. Das Fernsehmagazin nahm vier GerĂ€te unter die Lupe: das RĂŒcklicht mit GPS-Tracker von velocate, das mit einem GPS-Tacker ausgerĂŒstete Speichenschloss von I LOCK IT sowie die E-Bike-Systeme BikeTrax von PowerUnity und den GPS-Tracker von ITâS MY BIKE.
FĂŒr den Test wurde ein Team aus acht freiwilligen TesterInnen gewonnen. Vier Mitglieder der Gruppe spielten FahrraddiebInnen und mussten das Rad an einen geheimen Ort bringen, die anderen vier Mitglieder nahmen die Verfolgung auf.
Das erfreuliche Ergebnis des Tests: Alle vier RĂ€der wurden dank des Trackers gefunden. Einige Probleme gab es allerdings beim Einbau des Tracking-RĂŒcklichts von velocate, er dauerte lĂ€nger als bei den anderen Testkandidaten und gelang dem Fachmann nur nach RĂŒckfrage beim Hersteller. Auch die Verbindung des Trackers mit der App lieĂ sich nicht so unkompliziert herstellen wie bei den anderen Systemen. DafĂŒr zeichnete sich die velocate-App durch besonders genaues Tracking auf einer detaillierten Karte aus. Im Test wurde auch positiv hervorgehoben, dass fĂŒr den GPS-Tracker von velocate im Unterschied zu den anderen Systemen keine Folgekosten anfallen.
Beim Test des SWR zeigte sich auch, dass die Verbindung zum Tracker von I LOCK IT verloren ging, sobald das Rad mit dem Tracker in ein Auto geladen wurde. Bei den anderen Trackern dĂŒrfte es Ă€hnlich sein, allerdings wurde in diesem Test nur ein Rad in ein Auto geladen â das smarte Rahmenschloss hinderte den Tester, der den Dieb spielte, nĂ€mlich daran, mit dem Rad wegzufahren.
Ein Polizist, der im Rahmen des Tests befragt wurde, bestÀtigte, dass GPS-Tracker ein gutes System zur Wiederbeschaffung von gestohlenen FahrrÀdern sind. Er wandte jedoch ein, dass es in Gegenden mit schlechter Netzabdeckung, vor allem im lÀndlichen Raum, zu Problemen bei der Ortung kommen könne.
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