Funkkopfhörer Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt
- Das Wichtigste in Kürze
- Funkkopfhörer bieten dank ihres Verzichts auf ein Kabel im Vergleich zu herkömmlichen Kopfhörern eine größere Bewegungsfreiheit. Die Reichweite ist allerdings abhängig von der Stärke des Senders beziehungsweise des Empfängers sowie vom Übertragungsstandard.
- Digitale Funkkopfhörer zeichnen sich durch ihre gute Klangqualität aus, bei der kein Grundrauschen wie etwa bei ihrer analogen Version zu hören ist.
- Neben der kompakten In-Ear- gibt es auch eine ohrumschließende Over- und eine ohraufliegende On-Ear-Variante.
- Mit einem Ersatzakku sparen sich NutzerInnen lästige Wartezeiten. Als praktisches Zubehör erweist sich auch ein T-Stück, ein Verstärker sowie ein Adapter.
Kabelloser Musikgenuss mit Funkkopfhörern
Sei es beim Kochen, Putzen oder Sport – das lästige Kabel an Kopfhörern ist bei jeder Bewegung störend und beeinträchtigt den Genuss der Lieblingsmusik oder des spannenden Hörbuchs. Gerade wenn es darum geht, ausgelassen Musik zu hören, während ein Kabel die Bewegungsfreiheit einschränkt, machen sich VerbraucherInnen über eine Alternative Gedanken. Die Lösung sind kabellose Kopfhörer, die Audioquellen, darunter auch den Ton des Fernsehers, per Funk übertragen. Hochwertige Modelle überzeugen je nach Stärke des Senders und Empfängers mit einer Reichweite von 25 Metern. Zwar geben manche Hersteller auch höhere Werte bis hin zu 100 Metern an, Störungsquellen wie Wände lassen diese Angaben aber kaum realistisch erscheinen. Aufgrund der Funktechnologie beschränken sich die Aktivitäten allerdings sowieso eher auf die eigenen vier Wände.
Kopfhörer haben sich inzwischen längst zu einem Statussymbol entwickelt, bei dem nicht nur die Klangqualität, sondern auch das Design beziehungsweise das Markenimage von Bedeutung ist. Mit der digitalen Revolution erhielt auch der Funkkopfhörer einen regelrechten Schub. Dabei ist die Preisspanne enorm: Während Einstiegsmodelle häufig schon bei 20 Euro anfangen, zahlen VerbraucherInnen für die teuersten Geräte über 1.000 Euro. Unterschiede gibt es etwa in der Soundqualität, der Akkulaufzeit und dem Tragekomfort. Machen manche Kopfhörer auf den ersten Blick einen guten Eindruck, so hegen NutzerInnen mit der Zeit Zweifel. Wir zeigen, worauf es bei Funkkopfhörern wirklich ankommt.
Das Für und Wider
Mit einem Funkkopfhörer gehen einige Vorzüge einher. Das elementare Kaufkriterium ist aber die Bewegungsfreiheit durch den Kabelverzicht. Je nach Leistungsstärke ist es möglich, das Zimmer zu wechseln, ohne beim Empfang Qualitätseinbußen hinnehmen einbüßen zu müssen. Auf diese Weise sind Nutzer nicht an den Bildschirm beziehungsweise die Musikanlage gebunden, sondern können aufstehen und sich bewegen. Darüber hinaus bleiben nicht nur lästige Kabelknäuel, sondern auch das ruckartige Ziehen am Kopf in Momenten der Vergesslichkeit aus, zumal die meisten Kabel eher knapp bemessen sind.
Ob gebogen, eingeklemmt oder überfahren – da der Großteil aller Kopfhörer zuerst am Verbindungskabel Mängel zeigt, sind Funkkopfhörer im Ansatz weniger verschleißfähig. Welche weiteren Vor-, aber auch Nachteile, Funkkopfhörer mit sich bringen, veranschaulicht die folgende Tabelle noch einmal zusammengefasst:
Vorteile
- Weitläufige Bewegungsfreiheit
- Größere Reichweiten als bei Bluetooth
- Komptabilität mit vielen (älteren) Gerätetypen
- Keine Anschlussschnittstelle zum Gerät nötig
- Sehr gute Klangqualität
- Keine Gefahr des Kabelbruchs
- Kein Kabelgewirr
Nachteile
- Störanfällig bei anderen Geräten mit Funktechnik
- Begrenzte Reichweite
- Rauschen möglich
- Stromversorgung für Ladestation nötig
- Akku muss immer aufgeladen sein
Die technische Seite der Funkkopfhörer
Der Anschluss eines Funkkopfhörers läuft über eine Ladestation. Diese empfängt entweder über ein Klinken- oder ein Cinch-Kabel den Sound der Anlage und gibt ihn per Funk an den Kopfhörer ab. Auf diese Weise wird der Ton nicht direkt über ein Kabel vom Sender zum Empfänger übertragen, sondern als flexibles Signal ausgestrahlt, das vom Empfänger aufgenommen und in verständliche Information umgewandelt wird. Ein integrierter Akku oder Batterien sorgen für die Energie, wobei die Laufzeit stark variiert. Das Aufladen erfolgt entweder über ein Ladekabel oder über die Sendestation.
Die Signalübertragung
Die Audiosignale werden mittels verschiedener Techniken gesendet. Es existieren insgesamt vier Übertragungsstandards:
Analog
Analoge Funkkopfhörer gehen häufig mit einem störenden Grundrauschen einher, das jedoch von den meisten Klangquellen übertönt wird. Dafür sind sie günstiger zu erwerben als ihre digitale Konkurrenz. Die meisten Modelle verfügen über eine passive Rauschunterdrückung. Zudem haben sie eine höhere Reichweite beziehungsweise eine Toleranz gegenüber der Signalverschlechterung. Während der Ton bei digitalen Modellen abbricht, wird er bei analogen Kopfhörern einfach leiser. Auch WLAN-Netze stören den Empfang des analogen Signals nicht. Insgesamt entspricht die Qualität eher Radio-Funk mit einer Übertragungsrate von 836 bis 865 Megahertz.
Digital
Das Grundrauschen entfällt – stattdessen erlebt der Hörer den Ton kristallklar. Die Qualität bleibt gleichmäßig hoch, dafür müssen Kunden jedoch tiefer in die Taschen greifen. Zudem sind sie empfindlich gegenüber Beeinträchtigungen wie einer zu großen Entfernung, konkurrierenden Signalen, beispielsweise WLAN, oder behindernden Baustoffen. Digitale Funkkopfhörer übertragen durchschnittlich mit 2,4 bis 2,48 Gigabyte. Eine bessere Qualität, die in MP3-Nähe liegt, bieten Modelle mit fünf Gigahertz.
Bluetooth
Bluetooth-Kopfhörer übertragen das Signal ebenfalls mit 2,4 Gigahertz, eignen sich aufgrund des Audio-Lags aber nur bedingt für die Verwendung an Fernsehgeräten. Das bedeutet, dass der Ton dem Bild hinterherhinkt. Bei Bluetooth handelt es sich um Funk über kurze Distanzen. Die Reichweite ist zwar kürzer als bei analogen und digitalen Funkkopfhörern, aber besser als bei Infrarotkopfhörern. In der Regel erreicht sie bis zu zehn Meter. Zudem fehlt hier das störende Grundrauschen.
Infrarot
Bei Infrarotmodellen fungiert der Kopfhörer selbst als Empfänger. Er wandelt die Signale über einen Verstärker um, der im Kopfhörer dabei ist. Energie liefert entweder eine Batterie oder ein Akku. Da allerdings immer eine Sichtverbindung zwischen dem Kopfhörer und dem Sender erforderlich ist und die Infrarotkopfhörer eine entsprechend hohe Störanfälligkeit aufweisen, sind sie nur eingeschränkt nutzbar.
Inzwischen gibt es sogar Kopfhörer mit Surroundsound-Emulation, die speziell für Filme und Spiele ausgelegt sind. Dabei täuscht die Modifikation von Frequenzbändern dem Ohr vor, dass der Klang aus einer bestimmten Richtung kommt. Die folgenden Ausführungen beziehen sich jedoch ausschließlich auf analoge beziehungsweise digitale Funkkopfhörer.
In-Ear, offen oder digital? Die verschiedenen Typen
Zwar gibt es einige Sondermodelle auf dem Markt, etwa zusammenklappbare oder Noise-Cancelling-Funkkopfhörer, grob lassen sie sich jedoch zunächst nach ihrer Passform und Bauweise unterscheiden.
Die Passform
Bügelkopfhörer
Der Bügel wird über den Oberkopf gezogen, sodass die Kopfhörer passgenau auf den Ohrmuscheln sitzen, ohne zu verrutschen. In der Regel ist der Bügel individuell verstellbar. Dank ihres lockeren Sitzes und leichten Gewichts zeichnen sich Bügelkopfhörer mit einem besonders leichten Tragekomfort aus. Für BrillenträgerInnen bieten sich sogenannte Kinnbügel an. Bei Nackenbügelkopfhörern werden die Bügel wiederum über den Nacken getragen, was wiederum einen angenehmen Komfort verspricht. Aus einem leichten Material gefertigt hinterlassen sie kaum Druckstellen am Hals.
Over-Ear-Kopfhörer
Hierbei handelt es sich um eine Untergruppe der Bügelkopfhörer. Diese komplett ohrumschließenden Kopfhörer bieten den rundesten Klang, schirmen ihre NutzerInnen aber auch von der Außenwelt ab. Zwei große Polster sitzen auf einem Bügel, der über den Kopf verläuft. Dadurch kommt es am Ohr leicht zum Schwitzen. Für BrillenträgerInnen ist dieses Modell eher ungeeignet, da es für einen unangenehmen Druck auf den Bügel sorgt.
On-Ear-Kopfhörer
Eine weitere Untergruppe der Bügelkopfhörer bieten die On-Ear-Kopfhörer. Die ohraufliegenden Modelle dichten den Gehörgang nicht komplett ab, sondern lassen Außengeräusche weiterhin durchdringen. Aus diesem Grund bieten sich die Kopfhörer vor allem für eine Nutzung im Außenbereich an, etwa um auf den Verkehr zu achten. Der Hörgenuss ist hier besonders davon abhängig, wie gut die Muscheln auf den Ohren sitzen. Auch diese Variante ist für BrillenträgerInnen weniger geeignet.
In-Ear-Kopfhörer
Direkt in den Ohrmuscheln getragen verfügen In-Ear-Kopfhörer über einen festen Sitz. Die kompakten, leichten Modelle eignen sich insbesondere zum Sport, da das Ohr frei bleibt und auf diese Weise nicht schwitzt. Außerdem verrutschen sie kaum, sodass sie bei jeder Sportart einen sicheren Halt bieten. Das hängt selbstverständlich mit der Qualität des individuellen Produkts zusammen, sodass günstigere Vertreter etwa bei Erschütterungen nur bedingt im Ohr halten. Obendrein fördert die Nähe Gehörgang eine gute Klangqualität. Manche NutzerInnen empfinden ihren Sitz jedoch als störend.
Spezialangebote gibt es unter anderem für Senioren, die den Fernsehton bei normaler Lautstärke nicht mehr wahrnehmen. Häufig handelt es sich dabei um Kinnbügelkopfhörer, auf denen die Lautstärke- und Balanceregler gut erreichbar sind. Besondere Polsterungen mit Anti-Schweiß-Technologie sorgen dafür, dass die Ohren selbst beim Sport weniger beziehungsweise gar nicht schwitzen.
Die Typen
Bügelkopfhörer unterschieden sich noch einmal hinsichtlich ihrer Bauweise:
Offen
Bei einer offenen Bauweise liegt das Ohr zwar direkt auf dem Lautsprecher auf, jedoch noch immer können Außentöne eindringen, was sich negativ auf den Musikgenuss auswirken kann. Somit bieten die Kopfhörer den natürlichsten Sound, sollten aber eher an ruhigen Orten zum Einsatz kommen.
Geschlossen
Geschlossene Funkkopfhörer eignen sich vor allem bei starkem Umgebungslärm, etwa im Büro oder der Bibliothek, da sie Außengeräusche effektiv abschirmen. Das Ohr wird komplett vom Polster umschlossen. Ihr Klangbild ist jedoch weniger rund. Zudem sind sie schwerer und führen mitunter zu schwitzenden Ohren.
Halboffen
Einen Kompromiss bilden die halboffenen Funkkopfhörer. Sie verfügen über ein Polster, das die Ohrmuschel nicht gänzlich umschließt, was für ein rundes Klangbild sorgt. Auf diese Weise werden Außengeräusche gedämpft, aber nicht komplett ausgeschlossen.
Somit spielt nicht nur der technische Aspekt, sondern auch die Architektur eine entscheidende Rolle bei der Wahl des passenden Funkkopfhörers.
Worauf kommt es beim Kauf an?
Damit die Freude an den Kopfhörern nicht vorzeitig vergeht, sollten sie auf jeden Fall aus hochwertigen Materialien bestehen. Verfrühte Verschleißerscheinungen an den Ohrmuscheln oder das Nachlassen der Widerstandsfähigkeit am Bügel sind hingegen ein erstes Anzeichen für eine minderwertige Qualität. Darüber hinaus schwitzt das Ohr häufig bei günstigen Kunststoffen. Neben der Verarbeitung kommt es auf zahlreiche weitere Kriterien an, die es vor der Kaufentscheidung zu berücksichtigen gilt:
Die Klangqualität
Ob basslastig, neutral oder ausgewogen – ein runder Sound ist das Wesentliche am Funkkopfhörer. Er sollte nicht nur jede Musikrichtung, sondern auch jeden Film mühelos wiedergeben können, um für ein wahres Heimkinoerlebnis zu sorgen. Da die Empfindung des Klangs immer auch subjektiv ist, bietet sich ein Selbsttest an. NutzerInnen, die eine optimale Klangqualität erreichen wollen, sollten sich auf jeden Fall mit der digitalen Übertragung auseinandersetzen.
Die Akkuleistung
Die meisten Modelle laufen mit Batterien und Akkus. In der Regel sind Funkkopfhörer wiederaufladbar und werden direkt mit einer Ladestation geliefert. Das Aufladen erfolgt über eine Basisstation, was komfortabel und zeitsparend ist. In dieser Sendestation befindet sich meist eine entsprechende Vorrichtung befindet, in der die Kopfhörer eingehängt werden. Entscheidend sind daher die Akkulaufzeit und die Ladezeit.
Während erstere so lang wie möglich ausfallen sollte, um den Film nicht frustriert abbrechen zu müssen, bietet sich bei letzterem eher eine kurze Dauer an. Bis zu 40 Stunden lang können die Kopfhörer Musik abspielen, bevor sie wieder aufgeladen werden müssen. Dafür warten Nutzer je nach Modell 14 bis 16 Stunden auf eine vollständige Akkuladung.
Der Tragekomfort
Schwere Funkkopfhörer führen mitunter zu Kopfschmerzen, wohingegen sehr leichtgewichtige Modelle eventuell vom Ohr rutschen. In der Regel wiegen Funkkopfhörer zwischen 200 und 250 Gramm; 500 Gramm ist jedoch eindeutig zu schwer. Auf alle Fälle sollte sich das Gewicht des Kopfhörers angenehm anfühlen. Manchmal sitzen sie zu eng, ein andermal zu locker auf den Ohrmuscheln. Wichtig ist, dass sie in eine bequeme Position verstellbar sind. Der Bügel sollte mit einem sanften Polster, keinesfalls aber mit Plastik versehen sein. Auf diese Weise wird verhindert, dass während langer Tragezeiten, sei es beim Spielen oder Hausputz, keine Druckstellen entstehen. Brillenträger sollten die Modelle unbedingt probetragen.
Die Übertragungsqualität
Verfügt der Kopfhörer nicht über eine gute Reichweite, ist er eigentlich nicht zu gebrauchen. Schwächelt die Übertragung also schon im nächsten Zimmer, ist das ein eindeutiges Zeichen für eine minderwertige Qualität. Dabei kommt es nicht nur auf die Stärke des Senders beziehungsweise Empfängers, sondern auch auf die Umgebung an, in der die ein oder andere Störquelle zu finden sein könnte. Analoge Geräte haben in der Regel eine höhere Reichweite (50 bis 100 Meter) als digitale Modelle. Die Herstellerangaben sind allerdings idealisiert, das heißt, sie werden nur dann erreicht, wenn sich keine Hindernisse zwischen dem Kopfhörer und der Sendestation befinden.
Was bedeutet Impedanz?
Die Impedanz bezeichnet den frequenzabhängigen elektrischen Widerstand, auch Nennscheinwiderstand genannt. Der Wert wird in Ohm angegeben und bezieht sich auf die Lautstärke der Audiowiedergabe. Während sich mobile Geräte mit einer niedrigen Impedanz von 16 bis 80 Ohm begnügen, benötigen Hi-Fi-Anlagen zwischen 250 bis 600 Ohm, um eine optimale Tonausgabe zu erreichen. Andernfalls fällt die Lautstärke zu gering aus. Da ein Kopfhörer mit einer hohen Impedanz viel Energie aufwenden muss, um das Tonsignal einer Quelle mit niedriger Impedanz wiederzugeben, sind sie für mobile Geräte gänzlich ungeeignet.
Die richtige Aufbewahrung
Die wenigsten Kopfhörer nehmen durch einen unsachgemäßen Gebrauch, sondern viel häufiger durch eine inadäquate Aufbewahrung einen Schaden. Da sie bestenfalls in einer ruhenden Position aufzubewahren sind, eignet sich ein Halter. Praktischerweise sind die meisten Ständer gleich mit einem Ladegerät ausgestattet, wodurch NutzerInnen den Platz und das Geld für ein zusätzliches Gerät sparen. Wirft man sie stattdessen einfach achtlos in eine Schublade, entstehen schnell Bruchstellen oder Risse.
Funkkopfhörer sind nämlich empfindlich und sollten entsprechend gepflegt werden, damit sie lange mit einer guten Klangqualität überzeugen. Für genau diesen Zweck gibt es im Handel Koffer, sogenannte Hard Cases, in denen die Kopfhörer ruhen und vor Erschütterungen geschützt sind. Generell sollten Funkkopfhörer nicht ohne Schutzhülle im Rucksack transportiert werden. Auch zu viel Rauch kann die Membran der Stoffe belasten. RaucherInnen sollten also besonders darauf achten, ihre Kopfhörer luftdicht zu verstauen.
Vom Ersatzakku bis zum Verstärker: Das Zubehör
Für einen reibungslosen Betrieb ist es sinnvoll, sich einen Ersatzakku anzuschaffen. Auf diese Weise können NutzerInnen jederzeit den Akku wechseln, ohne darauf warten zu müssen, bis er wieder vollständig aufgeladen ist. Praktischerweise ist nicht immer ein Originalakku nötig, sodass VerbraucherInnen hier Geld sparen können. Wer gemeinsam, etwa mit dem Partner oder der besten Freundin, Musik hören möchte, sollte sich ein sogenanntes T-Stück zulegen. Dieses wird den beiden dafür benötigten Sendeeinheiten vorgeschaltet und anschließend auf beide Leitungen verteilt. Am einfachsten funktioniert das mit zwei Ausführungen des gleichen Funkkopfhörers, da diese dasselbe Signal empfangen.
Zwar gehören die Adapter für unpassende Klinkenstecker in der Regel zur Lieferung, sollte das jedoch nicht der Fall oder sollten sie beispielsweise beschädigt sein, gibt es diese auch im Handel. Davon abgesehen gibt es meistens keine Probleme mit der Kompatibilität, da jedes Gerät mit einer herkömmlichen Line-Out-Buchse geeignet ist. Sollten jedoch auch mal außergewöhnliche Geräte zum Einsatz kommen, die keine 3,5-Millimeter-Steckerdicke besitzen, hilft ein Adapter. Wer über den Kauf eines Kopfhörerverstärkers nachdenkt, sollte sich darüber im Klaren sein, dass es zwei verschiedene Varianten gibt: digitale und analoge – vergleichbar mit den Funkkopfhörern. Während die analoge Version allgemein kompatibel ist und die Lautstärke annähernd unverfälscht verstärkt, funktioniert die digitale Variante über einen USB-Anschluss, weshalb sie nur begrenzt kompatibel ist.
Achtung, Störungsquellen!
Treten Signalstörungen auf, ist es ratsam, zunächst die Sendestation neu auszurichten. Manche Kopfhörer erlauben beispielsweise den Wechsel der Sendefrequenz, wodurch schon ein einziger Knopfdruck ausreicht, um das Problem zu lösen. Sollte das nicht helfen, könnte eine andere Ursache zugrunde liegen, etwa Wände, Stahl, Beton, aber auch die Mikrowelle oder der Radiowecker. Am häufigsten liegt es am WLAN, da beide Systeme ein und denselben Frequenzbereich nutzen. Hier hilft nur ein größerer Abstand zwischen Sender und Router.
Verdrängt Bluetooth den Funkkopfhörer?
Nicht selten verwechseln VerbraucherInnen Funkkopfhörer mit Bluetooth-Kopfhörern. Diese funktionieren jedoch mit einer anderen Technik. Zwar punktet die Bluetooth-Variante mit einer stabileren Übertragung, dafür ist sie aber nicht mit allen Geräten kompatibel. In der Regel sind sie kleiner, mobiler und verbrauchen weniger Strom. Momentan geht der Trend eher in Richtung Bluetooth-Technik, das bedeutet jedoch nicht gleich das Aussterben des Funkkopfhörers.
Aufgrund der beschränkten Datenübertragung bedeutet eine Verbindung via Bluetooth jedoch nicht nur eine Verzögerung des Tonsignals, sondern auch immer Einbuße in der Klangqualität. Besonders in den eigenen vier Wänden sind – die hochpreisigen, aber gleichzeitig hochwertigen digitalen – Funkkopfhörer noch immer die bessere Wahl. Die beste Übertragung bietet aber noch immer das Kabel, da hier kaum Datenverlust besteht. Dafür müssten NutzerInnen aber auf die zahlreichen Vorteile der Funkübertragung verzichten.
Weiterführende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich von Funkkopfhörern. Wir haben die vorgestellten Produkte keinem Test unterzogen.
Im August 2019 nahmen die TesterInnen der Stiftung Warentest 81 Bluetooth-Kopfhörer unter die Lupe – und zwar von den kleinen In-Ear-Modellen bis hin zur großen Bügelkopf-Variante. Getestet wurden alle die Modelle hinsichtlich
- ihres Tons (über Bluetooth und Kabel sowie mit aktivierter Geräuschunterdrückung),
- der Störeinflüsse (Schallabstrahlung und Geräusche bei Bewegung),
- des Tragekomforts und der Handhabung (Gebrauchsinformationen, Aufsetzen und Anpassen, Tragekomfort im Alltag und bei Bewegung, Eignung für unterschiedliche Nutzer, Beeinträchtigung durch eine Brille, Transport und Aufbewahrung sowie Reinigung),
- ihrer Bluetooth-Funktionalität (Nutzung und Akku),
- ihrer Haltbarkeit,
- enthaltener Schadstoffe und
- des Datensendeverhaltens der App.
Bei den Bügelkopfhörern landete der Sony WH-1000XM3 mit der Testnote 1,9 („Gut“) auf dem ersten Platz. Den zweiten Platz müssen sich gleich vier Testmodelle teilen: der AKG N700 NC, der Bang & Olufsen Beoplay H8i, der Skullcandy Venue und der Sony WH-CH700N, jeweils mit der Testnote 2,1. Auch auf Platz drei landeten mehrere Produkte mit der Testnote 2,1, nämlich der Beyerdynamic Lagoon ANC, der Microsoft Surface Headphones, der Plantronics Backbeat GO 810 und der Sony WH-XB700.
In der Kategorie der In-Ear-Kopfhörer kürten die TesterInnen den Sennheiser Momentum Free mit der Testnote 1,8 („Gut“) zum Testsieger, dicht gefolgt von gleich drei Zweitplatzierten mit der Testnote 1,9: Bose Soundsport Wireless, JBL Everest Elite 150 NC und Sennheiser Momentum True Wireless. Und ganze fünf Kopfhörer ergatterten die Bronze-Medaille: Libratone Track+, Samsung Galaxy Buds, Apple Airpods (2019), Jaybird Run XT und JBL Endurance Peak.
Abb. 1–12: © Netzvergleich