Gin Kaufberatung: So wÀhlen Sie das richtige Produkt
- Das Wichtigste in KĂŒrze
- Gin ist ein Wacholderschnaps mit mindestens 37,5 Prozent Alkoholgehalt.
- Seinen Geschmack erhĂ€lt Gin durch die sogenannten âBotanicalsâ. Wacholder ist der einzige gesetzlich vorgeschriebene pflanzliche Bestandteil der Spirituose.
- Die offiziellen Gin-Sorten dĂŒrfen in der EU nur nach bestimmten Vorgaben gebrannt werden. Bei den inoffiziellen Sorten können Brenner mehr KreativitĂ€t einflieĂen lassen.
- Der Gin Tonic â Gin gemischt mit Tonic Water â zĂ€hlt zu den beliebtesten Longdrinks.
Gin â beliebtes TrendgetrĂ€nk
In den letzten Jahren trat Gin einen Siegeszug durch die Bars an. PrĂ€gender Bestandteil der Spirituose, die in vielen beliebten Cocktails Verwendung findet, ist die Wacholderbeere. Ein Grund fĂŒr die Beliebtheit des GetrĂ€nks ist seine VielfĂ€ltigkeit. Das Herstellungsverfahren des Gins lĂ€sst viele aufregende Geschmacksvariationen zu.
Die einzige vorgeschriebene Zutat fĂŒr Gin ist Wacholder. Weitere verpflichtende Eigenschaften gibt es nur in der EU. Auch diese sind nicht sehr ausfĂŒhrlich: Gin muss aus landwirtschaftlich produziertem Neutralalkohol mit mindestens 37,5 Prozent â zum Beispiel Wodka oder Korn â und Wacholderbeeren hergestellt werden. Je nach Sorte und Rezept werden dem Gin weitere pflanzliche Bestandteile zugefĂŒhrt, die sogenannten Botanicals. Durch sie erhĂ€lt der Gin weitere Geschmacksnuancen.
Wo liegt der Ursprung von Gin?
Wie bei vielen Spirituosen liegt der Ursprung des Gins in der Medizin. Wacholder galt als Heilkraut und in Verbindung mit Alkohol wurde so Medizin hergestellt. Als Erfinder des Gins gilt ein hollÀndischer Arzt namens Franciscus Sylvius. Dieser stellte im 16. Jahrhundert einen Wacholderschnaps her und nannte ihn nach dem niederlÀndischen Namen des Krauts, Jeneverbes, Genever. ZunÀchst als Medizin gedacht, wurde der Schnaps bald auch zum Genussmittel. Um ihn trinkfÀhiger zu machen, wurde die Rezeptur verfeinert. Der Genever wurde zum niederlÀndischen TraditionsgetrÀnk.
Im Jahr 1689 wurde Wilhelm III. von Oranien, Statthalter der Niederlande, König von England. Er brachte den Genever aus seiner Heimat mit. Hier erhielt die Spirituose den Namen Gin und wurde durch das Kolonialreich der Briten ĂŒber die ganze Welt verbreitet. Der beliebte Drink Gin Tonic entstand vermutlich in Indien. Das chininhaltige Tonic Water gehörte zur Grundausstattung der Kolonialarmeen und war eine Form der Malaria-Vorbeugung. Weil es sehr bitter schmeckte, mischten die britischen Soldaten es mit Gin.
Lange hatte Gin das Image eines vorgestrigen GetrĂ€nks, das vor allem alte Leute trinken. Vielleicht lag das daran, dass es das LieblingsgetrĂ€nk von Queen Mum war. Noch vor zehn Jahren trank kaum jemand Gin, und Wodka dominierte den Spirituosenmarkt. Mittlerweile gehört Gin aber in jeder guten Bar zur Grundausstattung. Woher rĂŒhrt dieser Wandel? Eine Rolle dabei mag der Trend zu regionalen Produkten gespielt haben. Viele kleine Gin-Brennereien brachten ihre eigene Interpretation des GetrĂ€nks auf den Markt. Dass so viele GrĂŒnderInnen den Gin fĂŒr sich entdeckten, liegt auch daran, dass er schnell produziert ist. Ein Whisky muss jahrelang gelagert werden. Wer ein Gin-Rezept, Zutaten und eine Destillerie hat, kann hingegen direkt loslegen und bereits nach einigen Wochen den Schnaps aus eigener Herstellung genieĂen. Ein weiterer Grund fĂŒr den Trend kann sein, dass Spirituosen mit einem charakteristischen Geschmack wieder beliebter werden. Im Gegensatz zum neutralen Wodka bietet Gin viele verschiedene Aromen.
So wird Gin hergestellt
Gin wird auf unterschiedliche Arten hergestellt. FĂŒr alle Prozesse wird aber eine Kupferdestille verwendet. Grob lĂ€sst sich die Produktion in vier Phasen unterteilen:
- Mazeration: Die ausgewĂ€hlten GewĂŒrze, die sogenannten Botanicals, werden in Neutralalkohol eingelegt. Der Alkohol entzieht ihnen die Farb- und Aromastoffe.
- Destillation: Bei der Destillation wird das Wasser vom Alkohol getrennt. Beim Erhitzen des Gemischs aus Alkohol und GewĂŒrzen steigen die aromatisierten DĂ€mpfe des Alkohols in eine gekĂŒhlte Spirale am oberen Ende der Brennblase, wo der Dampf kondensiert und wieder flĂŒssig wird. Der so entstandene Gin hat etwa 96 Prozent Alkohol.
- Lagerung: Gin wird ĂŒblicherweise in BehĂ€ltern gelagert, die keine eigenen Aromen an das GetrĂ€nk abgeben, wie es etwa Holz tut. Deshalb wird er oft in Glasballons oder Stahltanks aufbewahrt. Der Schnaps gewinnt an Geschmack, wenn er einige Wochen ruht.
- AbfĂŒllung: Nach der Lagerung hat der Gin noch immer einen Alkoholgehalt von 96 Prozent. In dieser Form ist er nicht genieĂbar. Deshalb wird er mit Wasser verdĂŒnnt, bis er den gewĂŒnschten Grad an Alkohol erreicht hat. Wasser ist somit eine sehr wichtige Zutat bei der Herstellung von Gin. Damit das Endprodukt ĂŒberzeugt, wird Wasser mit bestimmten Eigenschaften gewĂ€hlt. Zum einen muss es geruchs- und geschmacksneutral sein, damit der Charakter des Gins nicht verĂ€ndert wird. Zweitens sollte es möglichst weich sein. Das bedeutet, dass es wenig Calcium und Magnesium enthĂ€lt, die den Geschmack trĂŒben könnten. SchlieĂlich wird der Gin in Flaschen abgefĂŒllt und etikettiert.
Die Botanicals
Unter Botanicals werden GewĂŒrze und Aromen verstanden, die dem Gin seinen Geschmack geben. Sie ergĂ€nzen die Wacholdernote der Spirituose. Wie gut die verschiedenen Aromen beim Trinken durchscheinen, wird unter Gin-TrinkerInnen als KomplexitĂ€t bezeichnet. Besonders ĂŒbliche ZusĂ€tze sind Schalen von ZitrusfrĂŒchten. Experimentierfreudigen BrennerInnen steht aber die gesamte genieĂbare Pflanzenwelt zur VerfĂŒgung. Die Botanicals kommen in getrockneter und zerkleinerter Form in den Kessel. Sie lassen sich in vier Gruppen einteilen:
KrÀuter
KrĂ€uter bieten eine besonders groĂe geschmackliche Palette und sind fĂŒr einen guten Gin unerlĂ€sslich. KrĂ€uter wie Wermut können dem Gin eine gewisse WĂŒrze geben. Es lassen sich aber auch blumige Geschmacksnoten erreichen, etwa durch die Hinzugabe von Lavendel. Die Vielfalt der KrĂ€uter hat jedem Gin-GenieĂer etwas zu bieten. Weitere Beispiele sind FliederblĂŒten, Nelke, Basilikum, Minze und Thymian.
Fruchtige Aromen
Fruchtige Aromen mildern den deutlichen Wacholdergeschmack vieler Gin-Sorten. Sie eignen sich fĂŒr jene, die eine etwas mildere Erfahrung suchen. Dem Gin werden mitunter ganze Beeren zugesetzt. Sehr ĂŒblich sind die Schalen von Orange, Zitrone und Limette. Sie verleihen dem Gin eine spritzige Note. Das Angebot an FrĂŒchten ist riesig. In Gin finden auch Birne, Quitte, Erdbeere, Granatapfel und Oliven Verwendung.
Samen und HĂŒlsen
Auch Samen und HĂŒlsen sind weit verbreitete Botanicals. Dazu gehören etwa KĂŒmmel oder Koriander, die dem Gin eine gewisse WĂŒrze geben. Kakao und Vanille verleihen dem Gin SĂŒĂe, Exoten wie der schwarze Pfeffer heizen der Spirituose etwas ein. Auch Koriander, Paradieskörner und Muskat finden sich in vielen Gin-Sorten. Samen und HĂŒlsen bieten eine breite Palette an interessanten Aromen.
Wurzeln und Rinden
Wurzeln und Rinden mögen wie ungewöhnliche Zutaten erscheinen, tatsĂ€chlich finden sie sich aber in so gut wie jeder KĂŒche. Denn dazu gehören zum Beispiel Zimt, SĂŒĂholz und Ingwer. Sie sind fester Bestandteil vieler Destillate. Sie weisen eine Mischung aus erdigen, bitteren, aber auch sĂŒĂlichen Aromen auf und bilden das geschmackliche Fundament eines guten Gins. Dazu beeinflussen sie, wie das GetrĂ€nk im Abgang schmeckt.
Welche verschiedenen Gin-Sorten gibt es?
Gins werden oft mit Ortsnamen und Attributen bezeichnet, die gerade bei KĂ€uferInnen, die sich noch nicht auskennen, eher Fragen aufwerfen als zu einer Entscheidung fĂŒhren. Was bedeutet es, wenn ein Gin âdryâ ist und wer ist âOld Tomâ? Gins werden in zwei Gruppen unterschieden: die âoffiziellenâ Gin-Sorten und die âinoffiziellenâ. Die Herstellung von offiziellen Sorten ist durch gesetzliche Vorgaben geregelt. Nur wer seinen Gin nach diesen Vorschriften produziert, darf ihn entsprechend nennen. Zu den offiziellen Gins zĂ€hlen auch solche mit geschĂŒtzten Herkunftsbezeichnungen. Eine inoffizielle Gin-Sorte muss kein schlechteres Produkt sein. âInoffiziellâ bedeutet lediglich, dass es fĂŒr diese Sortenbezeichnungen keine gesetzlichen Richtlinien gibt.
Die offiziellen Sorten
Beim Dry-Gin steht die Wacholdernote im Vordergrund. Das ist sogar per EU-Verordnung festgelegt. Seine zweite prĂ€gende Eigenschaft ist, dass er, wie der Name schon sagt, ein trockener Gin ist. Wie beim Wein bezeichnet âtrockenâ das Gegenteil von sĂŒĂ. Dry Gin hat einen sehr geringen Zuckeranteil von maximal 0,1 Gramm pro Liter. Er muss mindestens zweimal destilliert worden sein, darf aber beliebig oft unter Zugabe von neuen Aromen wieder destilliert werden. Neben natĂŒrlichen Stoffen dĂŒrfen Dry Gin auch ânaturidentischeâ Farb- und Aromastoffe zugesetzt werden.
Der London Dry Gin gilt als Klassiker unter den Gins. Diese Gin-Sorte ist ursprĂŒnglich in London entstanden, kann aber ĂŒberall auf der Welt abgefĂŒllt und destilliert werden, denn die Bezeichnung ist nicht herkunftsgeschĂŒtzt. FĂŒr einen London Dry mĂŒssen strenge Auflagen erfĂŒllt werden. Er darf nur zwei Mal gebrannt werden. Der erste Brennvorgang erzeugt den Neutralalkohol. Der zweite Brennvorgang erfolgt, nachdem der Rohalkohol zum Beispiel durch Mazeration Farb- und Aromastoffe aufgenommen hat. Im Gegensatz zum Dry Gin ist es streng untersagt, dem London Dry kĂŒnstliche Stoffe beizumischen.
Sloe Gin ist streng gesehen kein Gin, sondern ein Likör mit rund 30 Prozent Alkoholgehalt. Er wird allerdings auf Basis von Gin hergestellt. Anders als beim Dry oder London Dry muss hier nicht der Wacholdergeschmack im Vordergrund stehen. Stattdessen ist die Schlehenbeere, englisch Sloe, die Hauptzutat dieses Likörs. Bei der Herstellung wird ein schon fertiger Gin â Dry oder London Dry â verwendet. Die Spirituose wird erneut destilliert, nachdem Schlehenbeeren beigefĂŒgt wurden. Manchmal wird zusĂ€tzlich Schlehensaft hinzugegeben. Die Schlehe kommt sowohl geschmacklich als auch farblich zur Geltung. Ein Sloe Gin schmeckt fruchtig sĂŒĂ und kommt in Farbvariationen von rot bis lila daher.
Regionale Sorten
Plymouth Gin ist eine geschĂŒtzte Herkunftsbezeichnung und wird heute nur noch von der Black Friars Destillery nach einem Originalrezept hergestellt. Plymouth ist eine Hafenstadt im SĂŒdwesten von England. Plymouth Gin ist eine vollmundige Spirituose, die viele erdige Aromen aufweist. Er schmeckt weniger stark nach Wacholder als Dry oder London Dry Gin. Davon abgesehen ist er mit rund 41 Prozent Alkoholgehalt etwas stĂ€rker als diese.
Gin de Mahon ist eine Gin-Sorte, die nur auf der Insel Menorca gebrannt werden darf. Die Briten besetzten im 18. Jahrhundert immer wieder die Insel. Die geschĂ€ftstĂŒchtige Familie Xoriguer machte das Beste daraus und begann, Gin fĂŒr die Invasoren zu brennen. Auch bei den Einheimischen kam das GetrĂ€nk gut an. Gin wurde zum festen Bestandteil der Inselkultur. Entscheidendes Merkmal des Gin de Mahon ist, dass der verwendete Rohalkohol nicht auf Getreidebasis, sondern auf Weinbasis hergestellt wird. Deshalb hat der Gin ein fruchtiges Aroma, das an Wein erinnert. Die neben Wacholder verwendeten weiteren Botanicals sind jedoch streng geheim.
Der Vilnius-Gin ist relativ jung. Erst seit wenig mehr als 30 Jahren wird in der litauischen Hauptstadt Gin gebrannt. Der Gin aus Vilnius ist bekannt fĂŒr seinen milden Charakter â trotz 45 Prozent Alkoholgehalt. Das Rezept wird von der Brennerei geheim gehalten. Bekannte Zutaten neben Wacholder sind Koriander, Orangenschalen und Dillsamen.
Wissen, woher es kommt
Es gibt dutzende Gins, die eine geografische Ortsbezeichnung im Namen tragen, nicht zuletzt London Dry Gin. Wirklich geschĂŒtzt sind â seitdem Plymouth Gin diesen Status 2015 verloren hat â nur noch Gin de Mahon und Vilnius Gin. âGeschĂŒtzte Ursprungsbezeichnungâ bedeutet laut EU-Recht, dass Erzeugung, Verarbeitung und Herstellung eines Produkts in einem bestimmten geografischen Gebiet nach einem festgelegten Verfahren erfolgen.
Inoffizielle Gin-Sorten
New Western Dry Gin ist ein guter Gin fĂŒr alle, die Wacholder nicht allzu sehr schĂ€tzen. Denn die Grundzutat ist nur als Basisnote zu schmecken. Geschmacklich spielen die anderen Botanicals eine gröĂere Rolle. Weil es keine gesetzlichen Richtlinien gibt, haben Brennereien bei der Herstellung von New Western Dry viel Spielraum. Auch wenn Wacholder geschmacklich hinter die Botanicals zurĂŒcktritt, sind die Beeren auch bei dieser Sorte ein essenzieller Bestandteil. Ohne Wacholder dĂŒrfte sich diese Spirituose nicht Gin nennen.
Old Tom Gin Ă€hnelt dem Gin, wie er frĂŒher in England getrunken wurde. Seine Besonderheit ist die SĂŒĂe. Weil der Gin wegen seines hohen Alkoholgehalts oft schwer genieĂbar war, wurde er mit viel Zucker versetzt. Der Old Tom Gin unterscheidet sich dadurch deutlich von Dry Gin. Heute gibt es keine Ober- oder Untergrenze fĂŒr den Zuckergehalt, in der Regel wird der Old Tom aber nur dezent gesĂŒĂt. Aufgrund seiner SĂŒĂe eignet er sich gut fĂŒr Cocktails.
Bei einem Reserve oder Barrel Gin handelt es sich einfach gesagt um einen Dry oder London Dry Gin, der nicht direkt abgefĂŒllt wird, sondern lĂ€ngere Zeit in HolzfĂ€ssern lagert. Dazu werden FĂ€sser benutzt, in denen vorher Brandy oder Whisky aufbewahrt wurden. Die Lagerung im Fass macht den Gin noch geschmacksintensiver und rundet seine Aromen ab. Der Reserve Gin nimmt nicht nur die Aromen des Holzes an, er verfĂ€rbt sich auch goldgelb. Ein solcher Gin liegt aufgrund seiner langen Lagerung meistens im höheren Preissegment.
Als Compound Gin wird ein nur einmal gebrannter Gin bezeichnet. Die Botanicals werden lediglich im Neutralalkohol eingelegt, der dann gefiltert wird. Dadurch weist der Gin meist eine gelbliche Farbe auf und variiert im Geschmack je nach AbfĂŒllung stark. Die alternative Bezeichnung Bathtub Gin weist darauf hin, dass es sich hier um einen hausgemachten Gin handelt. Er wird kaum in LĂ€den verkauft. Vielmehr kann auf diese Weise jeder herumprobieren, der etwas Erfahrung in der Herstellung von Gin sammeln möchte.
So finden Sie den richtigen Gin
Welchen Gin Sie wĂ€hlen sollten, hĂ€ngt nicht zuletzt davon ab, ob Sie Cocktails mischen oder den Gin pur genieĂen möchten. Folgende Faktoren spielen eine Rolle:
Welche Zutaten sollten im Gin enthalten sein?
FreundInnen des klassischen Wacholdergeschmacks wĂ€hlen einen Gin, bei dem diese Note besonders prominent ist. Dazu zĂ€hlen Dry Gin und London Dry. Welche Botanicals den persönlichen Geschmack besonders ansprechen, lĂ€sst sich nur durch Ausprobieren herausfinden. FĂŒr alle, die starken Wacholdergeschmack weniger schĂ€tzen, empfiehlt sich eine der inoffiziellen Sorten, zum Beispiel ein New Western Dry Gin.
Welchen Alkoholgehalt haben Gin-Sorten?
Gin muss einen gesetzlich vorgeschriebenen Alkoholgehalt von mindestens 37,5 Prozent haben. Viele gute Gins liegen aber ĂŒber diesem Mindestwert. So liegt Bombay Sapphire London Dry Gin bei 40 Prozent und Tanqueray London Dry Gin bei 43 Prozent Alkoholgehalt. Bei einem Alkoholgehalt um 42 Prozent lassen sich die verwendeten Botanicals am besten erschmecken. Je höher der Alkoholgehalt, desto schwieriger sind andere ZusĂ€tze zu erkennen.
Was kostet Gin?
GĂŒnstiger Gin ist ab etwa 5 Euro erhĂ€ltlich. Diese Produkte eignen sich aber höchstens fĂŒr das Mischen von Cocktails. Ein besonderes Geschmackserlebnis sind diese Spirituosen nicht. Wer Gin pur genieĂen möchte und hohe AnsprĂŒche an Cocktails und Longdrinks stellt, greift zu Produkten aus dem mittleren und hohen Preissegment. Gins der bekannten Brennerei Bombay sind ab ungefĂ€hr 15 Euro zu haben, Beefeater und Gordonâs liegen bei etwa 20 Euro. Viele hochwertige Gins sind im Preisbereich von 25 bis 30 Euro zu finden. Wie bei Genussmitteln ĂŒblich kann fĂŒr Premiumprodukte auch deutlich mehr Geld ausgegeben werden.
Beliebte Gin-Marken
Weil Gin nach wie vor im Trend liegt, gibt es eine FĂŒlle an Marken. Oft stecken kleine, regionale Brennereien dahinter. Auf dem Markt gibt es einige altbewĂ€hrte Namen, die fĂŒr QualitĂ€t stehen: Beefeater, Tanqueray und Bombay. Der Bombay Sapphire in der blauen Flasche gilt als BegrĂŒnder der erneuten PopularitĂ€t von Gin.
Hendrickâs Gin war im Jahr 2000 der Wegbereiter fĂŒr kreative Experimente mit Gin. Das klassische Wacholder-Aroma musste nicht mehr unbedingt im Vordergrund stehen. Hendrickâs werden Essenzen von Rosen und Gurken zugesetzt, Wacholder ist eher als Basisnote vorhanden. Viele neue Marken traten damals auf den Markt, die heute fest etabliert sind. Dazu zĂ€hlen Monkey 47, Gin Mare, Bulldog Gin und The Botanist.
Gin-Tipps fĂŒr Zuhause
Gin trinken kann jeder. Viele genieĂen die Wacholder-Spirituose, ohne zu wissen, wie dem Geschmack zu voller Geltung verholfen werden kann. Mit nur einigen wenigen Tipps können Sie sich selbst und Ihren FreundInnen groĂartige Drinks servieren.
Der Gin Tonic
Der Lieblingspartner des Gins ist traditionell das Tonic Water. Der Gin Tonic ist wohl einer der bekanntesten Longdrinks der Welt. Ein zum Gin passendes Tonic Water verhilft den Aromen der Spirituose zu mehr Geltung, anstatt sie zu ĂŒberdecken. Bei Tonic Water haben VerbraucherInnen eine groĂe Auswahl an Produkten. Ein paar GrundsĂ€tze helfen bei der Orientierung. Gins mit intensivem Aroma lassen sich gut mit leichten Tonics kombinieren. Ein trockener Gin vertrĂ€gt sich gut mit einem fruchtigen Tonic Water. Ein herbes Tonic Water passt zu einem eher sĂŒĂen Gin. Ăbliche MischverhĂ€ltnisse fĂŒr Gin Tonic sind 1:3 (ein Teil Gin zu drei Teilen Tonic), 1:4 oder 1:5. Je höher der Tonic-Anteil, desto weniger ist vom Charakter des Gins zu schmecken.
Einen Gin Tonic mischen:
- Geben Sie einige EiswĂŒrfel in ein Glas.
- Messen Sie den Gin ab und gieĂen Sie ihn ĂŒber das Eis.
- Schneiden Sie eine Limette in Scheiben, die Sie dann ĂŒber dem Gin ausdrĂŒcken. Je nach Bedarf nehmen Sie nur eine Scheibe oder eine ganze Limette.
- FĂŒllen Sie das Glas mit Tonic Water auf. GieĂen sie es langsam ein, sodass die KohlensĂ€ure nicht zu schnell verfliegt.
- VerrĂŒhren Sie das GetrĂ€nk langsam und vorsichtig, sodass sich Gin, Tonic Water und Limettensaft gut vermischen
- Je nach Art des Gins und eigenen Vorlieben können Sie den Gin Tonic mit Gurke, Minze, oder anderen Zutaten verfeinern.
Weitere beliebte Drinks mit Gin
Der Dry Martini gilt als absoluter Cocktail-Klassiker. Bei diesem Drink handelt es sich um eine Mischung eines Dry Gins mit Wermut. Wermut ist ein Likörwein und zeichnet sich durch seinen bitteren Geschmack aus. Die Menge des Wermuts, die verwendet wird, ist Geschmackssache. Je weniger davon benutzt wird, umso trockener wird der Drink.
Zutatenliste:
- 6 Zentiliter Gin
- 1 Zentiliter trockener Wermut
- EiswĂŒrfel
- Zitronenschale
Zubereitung
- EiswĂŒrfel in den Shaker geben
- Wermut darĂŒber gieĂen und mit dem Barlöffel umrĂŒhren
- Den Wermut je nach Belieben ausgieĂen, das Eis bleibt im Shaker
- GieĂen Sie nun den Gin ĂŒber das Eis
- Mit dem Barlöffel rund 30 Sekunden lang rĂŒhren
- Der Drink wird ohne Eis durch ein Barsieb in ein Martiniglas gegeben.
- Zitronenschale ins Glas geben
Der Gimlet ist ein leckerer Drink, der schnell, einfach und mit wenigen Zutaten gemacht ist. Er zeichnet sich durch ein geschmackliches Wechselspiel aus sĂŒĂ und sauer aus. Ein Gimlet wird mit Dry Gin und Limettensirup zubereitet. Es gibt diverse Varianten der Zubereitung dieses Drinks, zum Beispiel die folgende:
Zutatenliste:
- 4 Zentiliter Dry Gin
- 2 Zentiliter Limettensirup
- Eine Limettenscheibe
- Ein EiswĂŒrfel
Zubereitung:
- Gin und Limejuice in ein Glas geben und umrĂŒhren
- Wenn gewĂŒnscht einen EiswĂŒrfel hinzugeben
- Eine Limettenscheibe als Garnitur ins Glas legen
Gin richtig genieĂen
Die Aromen des Gins kommen am besten zur Geltung, wenn beim Genuss an einige Dinge gedacht wird. Sehr wichtig ist, welche Temperatur der Gin hat. Leicht gekĂŒhlt mit einer Temperatur zwischen 13 und 15 Grad Celsius schmeckt Gin am besten. Die Bitterstoffe treten in den Hintergrund und die Botanicals entfalten ihre Aromen optimal. So kann der Gin in all seinen Nuancen genossen werden. Um die geeignete Trinktemperatur zu erreichen, kann der Gin eine Weile ins Gefrierfach gestellt oder auf Eis getrunken werden. Beim Eis muss auf die Menge geachtet werden, damit der Gin nicht verwĂ€ssert, wenn es schmilzt. Ein einziger, groĂer EiswĂŒrfel hĂ€lt den Gin kĂŒhl und schmilzt nur langsam. Crushed Ice ist völlig ungeeignet.
Wer in Sachen Gin-Genuss noch unerfahren ist, vermutet vielleicht nicht, dass auch die Form des Glases wichtig fĂŒr den Geschmack ist. Wenn Sie Gin pur genieĂen wollen, ist das Nosing-Glas mit Stiel die beste Wahl. Das bauchige, sich nach oben verjĂŒngende Glas ist ideal fĂŒr die Entfaltung und Konzentration der Aromen. Beim Gin Tonic bietet sich ein hohes Longdrink-Glas oder ein Ballonglas an. Profis kĂŒhlen das Glas 20 Minuten im KĂŒhlschrank vor.
Den Gin garnieren
Eine beliebte Möglichkeit, den Gin geschmacklich und optisch aufzupeppen, ist es, ihn mit Botanicals zu garnieren. Eine Scheibe Limette oder Zitrone gilt â gerade fĂŒr den Gin Tonic â als klassische Garnitur. Sie verbessert nicht nur die Optik, sondern sorgt auch fĂŒr einen intensiveren Geschmack. Ob die Fruchtscheiben an den Rand des Glases gehĂ€ngt oder in das GetrĂ€nk gegeben werden, bleibt dabei dem persönlichen Geschmack ĂŒberlassen. Beliebte Garnituren sind des weiteren Gurken, Orangen oder frische KrĂ€uter.
Ein absoluter Klassiker ist der Hendrickâs-Gin mit Gurke. Auch im Gin Tonic macht sich eine Scheibe Gurke gut. Das GemĂŒse rundet den Gin schön mild ab und gibt ihm einen frischen Geschmack. Die hierzulande erhĂ€ltliche Salatgurke hat einen dezenten Geruch und einen hohen Wassergehalt. Daher sollten nicht zu vielen Gurken in das GetrĂ€nk gegeben werden, damit der Gin nicht verwĂ€ssert. Auch komplimentiert es nicht den Geschmack jedes Gins, ihn mit Gurke zu trinken.
WeiterfĂŒhrende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Gins nicht selbst getestet.
Das Barkultur-Magazin Mixology ermittelte im Gin-Vergleich eine Liste von fĂŒnf Favoriten. Den ersten Platz machte mit Tanqueray ein altbekannter Gin-Hersteller. Gelobt wurden die BeschrĂ€nkung auf das Wesentliche mit nur vier Botanicals, der ĂŒberzeugende Geschmack und der niedrige Preis von etwa 18 Euro. Tanqueray bietet damit ein hervorragendes Preis-Leistungs-VerhĂ€ltnis. Auch der Sipsmith auf Platz 2 ist laut Testurteil ein sehr guter Gin, mit knapp 30 Euro aber deutlich teurer als der Erstplatzierte. Platz 3 belegte der London No. 3. Dieser Gin ĂŒberzeugte durch seine besonders aromatische Wacholdernote.
Das Gin-Portal gintlemen.com unterzog die Gin-Marken der Discounter und SupermĂ€rkte einem Test. Bewertet wurden der pure Geschmack sowie die Kombination mit Tonic Water. ZusĂ€tzlich probierten die TesterInnen den Gin sowohl mit als auch ohne Eis. Auch die Optik der Flasche floss mit in die Bewertung ein. Als Testsieger wurde der Orsonâs London Dry Gin von Penny ermittelt. Er sei ein solider, gĂŒnstiger Gin der sowohl pur als auch mit Tonic Water ĂŒberzeugt. Daneben erhielt nur der Mandaley Blue London Dry Gin von Aldi eine gute Bewertung. Auch wenn er pur nicht sehr aufregend sei, gebe er mit Tonic Water eine gute Kombination ab. Die ĂŒbrigen sechs Eigenmarken-Gins fielen im Vergleich durch.
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