Indoor Bike Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt
- Das Wichtigste in Kürze
- Indoor-Cycling ist gut für das Herz-Kreislauf-System. Sportler verbessern damit ihre Ausdauer und trainieren ihre Muskulatur.
- Ob Hobby- oder Profisportler – das Training lässt sich an jedes Level anpassen.
- Sportmotivierte sollten beim Kauf auf die Unterschiede von Ergometern und Indoor-Bikes achten.
- Ergometer eignen sich gut für Einsteiger, die ein leichtes bis mittelschweres Training absolvieren möchten.
- Profis greifen für sehr anspruchsvolle Trainingseinheiten eher zu Speed-Bikes.
Was ist ein Indoor-Bike?
Indoor-Bikes, auch Indoor-Cycles genannt, simulieren in den eigenen vier Wänden das Radfahren auf der Straße. Ursprünglich haben Profis aus der Radfahrerszene diese Fitnessgeräte in den 1970er Jahren entwickelt, um sich optimal – unabhängig von Wetterlage und Temperatur – auf ihre Wettkämpfe vorbereiten zu können. Das Ziel war und ist immer noch, das Training so realitätsnah wie möglich zu absolvieren.
Heutige Indoor-Bikes bedienen allerdings nicht nur die Trainingsbedürfnisse von Radfahrprofis, sondern eignen sich auch für Hobby-Sportler und absolute Anfänger. Obwohl sie in vielerlei Hinsicht mit einem richtigen Outdoor-Fahrrad vergleichbar sind, gibt es einige prägnante Unterschiede. Vor dem Kauf eines Indoor-Bikes sollten sich Interessierte über die Begrifflichkeiten informieren, denn der Markt bietet Indoor-Bikes beziehungsweise Indoor-Cycles, Spinning-Bikes, Speed-Bikes und Ergometer an.
Spinning-Bike
Das Wort „Spinning“ haben sich die Hersteller Star Trac und Spinning urheberrechtlich schützen lassen. Andere Marken dürfen die Wortkombination Spinning-Bike nicht verwenden, weswegen sie beispielsweise auf „Spinning-Rad“, „Indoor-Bike“ oder auch „Speed-Bike“ zurückgreifen. In der Regel ähneln sich aber die Ausstattungsmerkmale sowie die Nutzungsmöglichkeiten dieser Produkte.
Gut zu wissen
Zwar werden die Begriffe häufig synonym verwendet und auch die Produkte ähneln sich stark, doch nicht jedes Indoor-Bike ist automatisch ein Spinning-Bike.
Indoor-Cycle und Indoor-Bike
Indoor-Cycles und -Bikes sind Indoor-Fahrräder für die Nutzung zu Hause. Ihr Design ist meistens schlicht und sportlich. Trainingseinheiten mit diesen Geräten verhelfen Fahrern zu mehr Kraft und Ausdauer. Im Gegensatz zu Ergometern haben Indoor-Bikes meist keinen Freilauf. Schwungscheibe und Kurbelarme sind gekoppelt. Bricht der Fahrer das Training ab, dreht sich die Schwungscheibe weiter – oder er betätigt die Bremse manuell.
Speed-Bike
Wie es der Name schon impliziert, ist die Nutzung von Speed-Bikes in der Regel darauf ausgerichtet, dass Sportmotivierte auf dem Gerät intensiv trainieren können. Radprofis, die ganz gezielt ihre Ausdauer verbessern möchten, trainieren auf Speed-Bikes. Dabei ist beispielsweise die Lenkervorrichtung ähnlich wie bei einem echten Rennrad ausgerichtet, sodass sich der Fahrer während der Trainingseinheit sehr weit nach vorn auf die Arme stützt oder sogar im Stehen fährt. Das Fahren im Stehen nennen Profis den Wiegetritt.
Die Vorteile von Indoor-Bikes
Regelmäßige Trainings fördern das Herz-Kreislauf-System. Der Fokus liegt darauf, Kraft und Ausdauer langfristig zu verbessern. Das gilt sowohl für Einsteiger als auch für Profis, denn Indoor-Bikes eignen sich für alle Personen, die gern häufiger zu Hause Sport treiben möchten. Im Vergleich zum Joggen hat das Training auf den Bikes den großen Vorteil, dass die Gelenke geschont werden. Es gibt zum Beispiel neben Indoor-Bikes auch Ergometer, mit denen gesundheitlich Vorbelastete halb im Liegen trainieren. Allerdings sollten Sie sich vor der Nutzung ärztlichen Rat einholen, sofern Sie gesundheitlich eingeschränkt sind.
Je nach gewünschter Intensität des Trainings und Produktauswahl können Fahrer beispielsweise die Auffahrt eines Berges simulieren, indem sie den Tretwiderstand am Gerät verstellen. Begeisterte Rennradfahrer simulieren damit nicht nur den Berg, sie bekommen auch das Gefühl einer echten Rennrad-Tour. In normal aufrechter Position trainieren sie hauptsächlich die Gesäß- und Oberschenkelmuskulatur. Alle Arten von Heimtrainern eignen sich zudem zum Abnehmen und zur Fettreduzierung.
Was unterscheidet Indoor-Bikes von Ergometern?
Nicht zu verwechseln mit Indoor-Bikes oder -Cycles sind Ergometer. Auch wenn sich das Trainingsziel, die eigene Fitness zu verbessern, überschneidet, können die Unterschiede bei der Auswahl ausschlaggebend sein. Indoor-Bikes sind im Vergleich zu Ergometern mehr auf eine sportliche Sitz- oder Stehposition ausgerichtet. Daher eignen sie sich sehr gut für leistungsorientierte Trainings. Ergometer hingegen sind etwas vielseitiger und versprechen schonende sowie rückenfreundliche Trainingseinheiten. Somit kann auch der Kalorienverbrauch variieren. Außerdem unterscheiden sich Indoor- beziehungsweise Spinning-Bikes und Ergometer durch verschiedene Schwungrad-Größen, den Freilauf sowie unterschiedliche Brems- und Anzeigenvorrichtungen. Ein weiterer wichtiger Unterschied ist die Leistungsangabe: Ergometer geben den Bremswiderstand in Watt an, also elektronisch, Speed-Bikes in Stufen, also mechanisch.
Indoor-Bikes für leistungsorientierte Sportler
Indoor-Cycles zeichnen sich durch leistungsorientierte Trainingsmöglichkeiten aus. Das steht vor allem mit ihrem großen Schwungrad in Zusammenhang. Fahrer können sehr hohe Trittfrequenzen und -widerstände nutzen, wobei das Rad immer mit den Kurbelarmen gekoppelt ist. Es gibt keinen Freilauf: Sobald die Scheibe in Bewegung ist, rotieren die Arme automatisch mit, was zu einem gleichmäßigen Lauf führt. Darüber hinaus verhilft die direkte Kraftübertragung zu einem effektiven Training. Die Bremse funktioniert mechanisch; daher ist auch keine Messung der Leistung in Watt möglich.
Das Training auf Indoor-Bikes ist sehr geräuscharm. Die Geräte fördern eine sportliche Sitzposition, die derjenigen eines Rennrades sehr ähnlich ist – sowohl im Sitzen als auch im Stehen. Tendenziell sind Indoor-Cycles beziehungsweise Speed-Bikes dafür geeignet, schnell abzunehmen. Allerdings empfiehlt sich die Nutzung eher für Menschen ohne gesundheitliche Einschränkungen.
Ergometer für gelenkschonende Trainings
Ergometer punkten mit schonenden Trainingsmöglichkeiten. Auch im Rahmen von Cardio-Trainings funktionieren die Geräte gut für Personen, die Wert auf eine bequeme Sitz- oder Liegeposition legen. Ergometer verfügen im Vergleich zu Indoor-Bikes über ein viel kleineres Schwungrad und einen installierten Freilauf. Die Bremse funktioniert elektronisch. Bei hochpreisigen Geräten können Trainierende die Wattangaben selbst einstellen. Sie sind damit vielseitig einsetzbar und empfehlenswert für Personen, die aufgrund von Rücken- oder Gelenkproblemen nicht in einer Rennrad-Position sitzen können.
Einige Ergometer bieten multimediale Anzeigen und vorinstallierte Trainingsprogramme. Im Gegensatz zu Indoor-Bikes haben manche Ergometer aus den günstigen Preiskategorien jedoch keinen perfekt runden Tritt, was Profis als störend empfinden könnten.
Worauf ist beim Kauf von Indoor-Rädern zu achten?
Sportbegeisterte sollten sich vor dem Kauf darüber im Klaren sein, welche Arten von Trainings sie zukünftig absolvieren möchten. Zudem können gesundheitliche Aspekte entscheidend dafür sein, welches Produkt für Sie am besten geeignet ist. Verschiedene Sattel-, Lenker- und Pedaleinstellungen zählen zu den wichtigsten Kaufkriterien. Auch die Stabilität, das Bremssystem, die Schwungmasse sowie die Bedienung und natürlich die Sicherheit sind entscheidend. Insgesamt sollten Material und Verarbeitung qualitativ hochwertig sein.
Bekannte Marken
LeMond | Life Fitness | Miweba | Taurus | Kettler | Peloton | Asviiva | Sportstech
Sattel und Lenker
Eine ideale, ergonomisch ausgerichtete Sitzposition ist unabdingbar. Die meisten Indoor-Räder verfügen über Sitze, die dem Rennradsattel sehr ähnlich sind. Diese sollten auf die eigene Körpergröße angepasst werden können. Das Material darf nicht scheuern. Ledersättel bieten nur die hochpreisigen Produkte. Manche Radprofis möchten vielleicht ihren eigenen Sattel auf ihr Speed-Bike montieren. Das Lenkermaterial sollte griffig und rutschsicher sein; Schaumstoff ist empfehlenswert. Auch hier gilt es, die Lenker-Position auf die Körpergröße angepasst einzustellen.
Pedale
Wie auf einem richtigen Fahrrad ist auch bei einem Indoor-Bike ein stabiler Halt auf den Pedalen wichtig. Radler sollten sich jederzeit sicher fühlen. Für mehr Halt gibt es verstellbare Schlaufen oder spezielle Klicksysteme, die Sie allerdings meistens hinzukaufen müssen. Diese garantieren eine feste Verbindung von Schuh und Pedalen.
Belastbarkeit und Gewicht
Die maximale Belastbarkeit von Speed-Cycles liegt bei den meisten Modellen etwa zwischen 120 und 150 Kilogramm. Der Heimtrainer selbst sollte möglichst stabil sein und während des Trainings nicht wandern. Viele Indoor- und Spinning-Bikes wiegen zwischen 20 und 40 Kilogramm. Achtung: Manche Räder sind nur bis zu einem Körpergewicht von 100 Kilogramm nutzbar. Informieren Sie sich vorab über die mögliche Nutzung.
Bremssystem und Widerstand
Sie können sich zwischen einer Magnet- und Filzbackenbremse entscheiden. Magnetbremsen sind teurer, dafür arbeiten sie leiser und haben einen geringeren Verschleiß. Sie wirken durch einen Dauermagneten berührungslos auf die Schwungscheibe. Viele Speed-Bikes verfügen über eine Filzbremse, die sich justieren lässt. Diese drückt auf die Schwungscheibe des Bikes und generiert den Widerstand; daher wird sie auch Schleifbremse genannt.
Manuelle Bremse
Bei Indoor- und Spinning-Bikes, die eine manuelle Bremse haben, funktionieren keine vorinstallierten Programme. Das geht nur bei Modellen, genauer gesagt Ergometern, mit elektronischen Bremsvorrichtungen. Allerdings bieten einige Hersteller Mischmodelle an, die gewissermaßen die Vorteile von Ergometern und Indoor-Bikes miteinander vereinen. Indoor-Cycles ohne Freilauf sollten in jedem Fall eine Notbremsvorrichtung haben, falls der Fahrer zum Beispiel von den Pedalen wegrutscht. Sportler achten bei der Auswahl am besten darauf, dass die Notbremse am Rad leicht zu erreichen ist.
Antrieb
Modelle mit Kettenantrieb vermitteln dem Fahrer ein echtes Outdoor-Fahrgefühl. Obwohl Kettenantriebe kaum Geräusche von sich geben, sind sie lauter als Modelle, die über einen Riemenantrieb verfügen. Die Riemen bestehen aus Kevlar oder einem anderen Kunststoffmaterial und sind hinsichtlich der Pflege anspruchslos. Ketten hingegen benötigen hin und wieder eine Wartung – inklusive fetten und ölen. Riemenantriebe sind somit hochwertiger, kosten aber auch mehr.
Schwungmasse
Zu den wichtigsten Kaufkriterien zählt die Schwungmasse. Um mit einem ruhigen Tritt trainieren zu können, sollte das Schwungrad mindestens 16 bis 18 Kilogramm wiegen. Je größer die Schwungmasse ist, desto gleichmäßiger ist auch der Rundlauf. So schonen Sie gleichzeitig die Gelenke, wenn Sie hohe Trittfrequenzen fahren.
Bedienung
Für einige Sportmotivierte können vorinstallierte Trainingscomputer von Nutzen sein, die sie auf einem Display selbst einstellen. Dort speichern hochwertige Indoor- und Spinning-Bikes die persönlichen Trainingsinformationen ab. Dazu kann beispielsweise ein Pulsmesser gehören, der sich entweder am Lenker befindet oder mittels Sensoren an einem Brustgurt die Pulsinformationen aufzeichnet. Bei den klassischen Trainingseinheiten konzentrieren sich Fahrer aber eher nur auf das Radeln selbst, möglichst ohne Ablenkungen. Trotz dessen kann ein pulsgesteuertes Training hilfreich sein, um die eigene Grenze der Belastung nicht komplett auszureizen. Trainings-Apps helfen dabei.
Was können Trainingscomputer?
Einige Bike-Modelle haben ein Display, auf dem Fahrer neben der zurückgelegten Trainingsstrecke, der Geschwindigkeit und der Trittfrequenz auch die verbrauchten Kalorien sowie Zeit- und Pulsinformationen ablesen können. Für Geräte, die keinen Trainingscomputer besitzen, gibt es oft die Möglichkeit einer nachträglichen Installation. Informieren Sie sich am besten vorher über die Optionen. Mittels Trainingscomputer können Profis mitunter sogar eigene Trainingsprofile erstellen, um Fahrten am Berg zu simulieren. Andere bieten Fitnesseinheiten, die sich speziell auf die Kondition oder den Muskelaufbau konzentrieren. Für alle Trainierenden ist ein Pulsmesser empfehlenswert.
Stabilität
Die Stabilität zählt mit zu den wichtigsten Faktoren. Speed-Bikes mit großen, schweren Schwungrädern, also einem hohen Eigengewicht, garantieren Stabilität. Nicht nur der Sitz und der Stand des Fahrers auf dem Gerät sollten stabil sein, auch das Bike selbst muss während des Trainings – selbst bei hohen Trittfrequenzen und Sprints – an Ort und Stelle bleiben. Der gesamte Rahmen des Modells sollte daher robust gebaut sein.
Maße
Wer zu Hause trainieren möchte, sollte sich vor dem Kauf darüber im Klaren sein, dass Spinning-Bikes, Ergometer und Speed-Bikes einen gewissen Platz in Anspruch nehmen. Die Maße ähneln denen eines normalen Fahrrades. Planen Sie im Raum aber besser etwas mehr Platz ein als zu wenig. Das sind einige Beispiele für die Aufstellgröße – Länge mal Breite mal Höhe:
- 104 x 54 x 116 Zentimeter
- 110 x 45 x 115 Zentimeter
- 130 x 55 x 124 Zentimeter
Diese zusätzlichen Features sind interessant
Ein perfektes Fahrrad hat seinen Preis. Das gilt auch für Indoor-Bikes, bei denen zahlreiche Features das Fahrerlebnis noch besser gestalten. Dazu gehören Pulssensoren am Lenker oder Brustgurt. Eine Bluetooth-Schnittstelle kann hilfreich sein, um die Nutzung lästiger Kabel zu vermeiden, wenn Sie das Spinning-Bike zusätzlich mit anderen technischen Geräten verbinden möchten. Das Smartphone kann zum Beispiel mittels Bluetooth die eigenen Trainingsdaten anzeigen, wobei es dann nicht möglich ist, diese direkt auf dem Telefon zu steuern. Manche Modelle verfügen zur Trainingsplanung und Aufzeichnung über eine App.
Extras für mehr Komfort
Für Rennradfahrer, die regelmäßig Indoor-Cycling betreiben, gibt es einige Features, die für einen kleinen Aufpreis viel Komfort schaffen. Ein Trinkflaschenhalter ermöglicht ambitionierten Fahrern ein langes Training ohne Unterbrechung. Aber auch für Trainings-Anfänger sind Trinkhalterungen sinnvoll, wenn sie schnell ins Schwitzen geraten. Zudem bieten Hersteller einen zusätzlichen Schweißschutz, auch Schweißfänger genannt, für Indoor-Bikes an. Dieser wird zwischen Lenker und Sattel gespannt und schützt auf diese Weise den Rahmen des Spinning-Bikes.
Ein Training mit Tablet erfordert ebenfalls eine spezifische Halterung, da Fahrer sonst ständig unterbrechen müssen, um Änderungen vorzunehmen. Tablet-Halterungen machen lange Trainingseinheiten unterhaltsamer.
Auch für die Lenkervorrichtung gibt es ein komfortables Feature, das die Unterarme vor Schmerzen schützt: gepolsterte Armauflagen. Wer bereits am Outdoor-Rennrad solche Auflagen installiert hat, sollte beim Indoor-Cycle nicht darauf verzichten.
Features zur Platzierung eines Spinning-Bikes
Nicht zu unterschätzen ist das Gewicht der Bikes. Die schweren Geräte können nicht ohne weiteres von einem Platz zum anderen geschoben werden. Transportrollen helfen dabei. Manche Modelle haben diese sogar integriert. Auch interessant ist ein Höhenausgleich für den Boden, falls der Untergrund zu Hause uneben ist. Viele Spinning-Bikes besitzen Standfüße, die manuell justierbar sind. Zudem kann es bei empfindlichen Böden sinnvoll sein, eine Matte unter das Gerät zu legen.
Tipps für das Training
Das passende Spinning-Bike steht in den eigenen vier Wänden bereit. Jetzt heißt es, sich immer wieder aufs Neue zu motivieren, um die Fitness auszubauen und zu erhalten. Dabei helfen folgende Tipps:
- Langfristiges Trainingsziel setzen
- Richtige Vorbereitung: Sportkleidung, Wasser, leichte Nahrung
- Trainingsplan je nach Fitness erstellen: Ausdauertraining, Intervalltraining, Cardio-Training
- Regelmäßiges Trainieren: zwei- bis maximal viermal pro Woche
- Auf Signale des Körpers hören
- Mindestens einen Tag zwischen Trainings pausieren
- Dranbleiben und Spaß haben
Wie stelle ich mein Bike richtig ein?
Sattel und Lenker müssen vor der ersten Nutzung optimal auf die eigene Körpergröße eingestellt werden. Jeder Sportler sollte sich sicher und wohl fühlen. Die meisten Indoor-beziehungsweise Spinning-Bikes ermöglichen das Einstellen des Sattels nach oben oder unten und auch in horizontaler Richtung. Je nach Körpergröße und Schrittlänge – gemessen aus Bein- und Oberkörperlänge – stellen Sie den Sattel so ein, dass Sie die Pedale gut erreichen und einen bequemen Sitz haben. Der Lenker sollte so eingestellt sein, dass er sich nicht zu weit weg oder zu nah am Oberkörper befindet. Achtung: Rennradprofis nehmen eine sehr sportliche Position ein, in der die Arme relativ viel Gewicht tragen. Anfänger sitzen meist eher in einer aufrechten Position, sodass die Arme wenig oder gar keine Belastung erfahren.
In diesem Pulsbereich trainiere ich am besten
Nach Puls trainierende Fahrer orientieren sich an folgender Formel:
- Für Männer: Puls (maximal) = 220 − Alter
- Für Frauen: Puls (maximal) = 226 − Alter
Die Zahlen 220 und 226 stehen für die Herzschläge pro Minute (Herzfrequenz). Das ist der Maximalpuls für gesunde Menschen, den sie beim Training nicht überschreiten sollten. In der Regel gilt, dass die Herzfrequenz von älteren Personen beim Training nicht so hoch sein sollte wie diejenige von jungen Menschen. Natürlich hängt das aber auch vom jeweiligen Fitnessgrad der Person ab.
Die optimale Puls-Zone lässt sich mit dieser Formel ermitteln, wenn der Trainierende sich entschieden hat, in welcher er trainieren möchte. Die Zonen sind unterteilt in Gesundheitszone, Fettverbrennung, aerobe Zone, anaerobe Zone und Warnzone (Grad der Anstrengung steigend).
Angenommen, ein Sportler möchte zwischen der Gesundheitszone und der aeroben Zone trainieren, bei circa 50 bis hin zu 80 Prozent der maximalen Herzfrequenz. Dann berechnet sich die Puls-Zone folgendermaßen:
- Untere Grenze des Pulsbereichs = Puls (maximal) x 0,5
- Obere Grenze des Pulsbereichs = Puls (maximal) x 0,8
Sportler bewegen sich bei diesen Werten in der gesunden Zone. Die Belastung reicht von leicht bis mittel. In der Warnzone mit mehr als 200 Herzschlägen pro Minute zu trainieren, ist nicht empfehlenswert. Auch Leistungssportler sollten solche Trainingseinheiten nur unter professioneller Aufsicht absolvieren.
Häufige Fehler beim Training
Wenig trainierte Radler müssen darauf achten, die Trainingseinheiten am Anfang nicht zu übertreiben. Gehen Sie nicht direkt an Ihre Leistungsgrenze, sondern steigern Sie sich Schritt für Schritt. Auch mit leichten bis mittelschweren Einheiten erzielen Sportler schnelle Erfolge für Ausdauer und Muskelaufbau. Die eigene körperliche Verfassung muss immer berücksichtigt werden. Gehen Sie das Training langsam an, wenn Sie zum Beispiel unter Gelenkproblemen oder Rückenschmerzen leiden. Spüren Fahrer nach dem Training auf dem Spinning-Bike mehr Schmerzen als vorher, holen sie sich am besten ärztlichen Rat ein.
Außerdem begehen motivierte Anfänger manchmal den Fehler, sich zwischen den Trainings keine Pausen zu gönnen. Es ist empfehlenswert, sich mindestens einen Tag zwischen den Einheiten „freizunehmen“. Der Körper benötigt diese Zeit, um sich zu regenerieren. Werden die Pausen nicht eingehalten, kommt es nach einiger Zeit zu einem Erschöpfungszustand des Körpers – die positiven Trainingseffekte bleiben aus.
Was ist das effektivste Training?
Radsportler trainieren am besten in einem zeitlichen Rahmen von 45 Minuten. In einer 45-Minuten-Einheit wird einerseits das Körperfett reduziert und andererseits die Ausdauer langfristig verbessert. Natürlich stärkt das Training auch die Muskulatur. Dieses Training eignet sich für alle Radfahrer, die bereits ein bisschen Ausdauer haben, sich aber nicht komplett verausgaben wollen. Der Anstrengungsgrad hängt allerdings auch von der gewählten Trittfrequenz ab. Absolute Einsteiger können langsam anfangen, sich leicht steigern und die letzten zehn Minuten wieder gemütlich radeln. Profis können anspruchsvolle Intervalle ins Training integrieren. Intervall-Training hilft dabei, Ausdauer und Schnelligkeit langfristig zu verbessern.
Kurz und intensiv: Cardio-Training
Auch kürzere Trainingseinheiten haben einen positiven Belastungseffekt. Beim Cardio-Training treten Fahrer mit möglichst hohem Widerstand für einen relativen kurzen Zeitraum von circa 20 bis 30 Minuten. Zusätzlich integrierte Trainings-Peaks dienen dazu, die Muskulatur maximal zu beanspruchen – wie es beispielsweise beim Wiegetritt der Fall ist. Das Motto für Cardio: Sie trainieren zwar kurz, erhalten aber einen maximalen Effekt.
Weiterführende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Indoor-Bikes-Vergleich. Wir haben die vorgestellten Produkte keinem Test unterzogen
Beim Indoor-Bike-Test der Fit for Fun von der Technischen Universität München nahmen die Tester sieben Indoor-Räder unter die Lupe, die sich im Preissegment von knapp 400 bis zu etwas mehr als 1.800 Euro bewegen. Den Auftrag zum Test gab Sport-Tiedje, ein Onlinehändler und Fachmarkt-Unternehmen für Fitnessprodukte. Im Testvergleich radelten sowohl Sportler als auch Fachwissenschaftler. Beide Teams beurteilten die Produkte unabhängig voneinander.
Der Indoor-Bike-Vergleich zeigt, dass Qualität durchaus ihren Preis hat, Sportmotivierte jedoch nicht dazu gezwungen sind, die teuersten Modelle zu kaufen. Als Testsieger gingen zwei der Spinning-Fahrräder hervor: das LeMond Revmaster Pro und das Life Fitness Lifecycle GX. Sie erhielten die Testnote 1,8. Die Bewertungskategorien setzten sich aus Sicherheit, Ergonomie, Tretwiderstand der Geräte und Einstellmöglichkeiten zusammen. Die Bikes punkteten im Test mit dem Rundlauf, einer geringen Geräuschkulisse, dem Handling und einem großen Komfort während des Fahrens. Variationsmöglichkeiten von Griff und Sattel gefielen den Sportlern im Test besonders gut.
Auch die anderen Testprodukte konnten Testnoten zwischen 1,9 und 2,2 erreichen. Von 400 bis 1.000 Euro ist die Preisspanne recht groß. Auch wenn die günstigeren Produkte beim Komfort weniger Pluspunkte erhielten, sind sie laut Testbericht trotzdem für Einsteiger empfehlenswert. Lediglich eines der getesteten Räder konnte aufgrund seines etwas veralteten Kettenantriebs nur die Testnote 3,0 erreichen.
Grundsätzlich empfehlen die Tester, die Geräte vorher selbst auszuprobieren. Käufer sollten insbesondere auf die Schwungmasse, Standfestigkeit, Einstellungsmöglichkeiten, den Höhenausgleich sowie eine integrierte Notbremse achten.
Abb. 1: © Netzvergleich | Abb. 2: © Bojan / stock.adobe.com | Abb. 3: © Dmitry Vereshchagin / stock.adobe.com | Abb. 4: © frank11 / stock.adobe.com | Abb. 5: © nazarovsergey / stock.adobe.com | Abb. 6: © Marko / stock.adobe.com | Abb. 7: © Netzvergleich | Abb. 8: © Marko / stock.adobe.com