Kamerakoffer Kaufberatung: So wÀhlen Sie das richtige Produkt
- Das Wichtigste in KĂŒrze
- Kamerakoffer schĂŒtzen die FotoausrĂŒstung vor ErschĂŒtterungen, Staub und Feuchtigkeit.
- Die stabilen Koffer bestehen aus Polypropylen oder Aluminium.
- Im Inneren befinden sich Schaumstoffeinlagen oder gepolsterte Taschen.
- Die Schaumstoffeinlagen lassen sich an das eigene Equipment anpassen
Optimaler Schutz fĂŒr teures Fotoequipment
Berufsfotografen und leidenschaftliche Hobbyknipser hĂŒten ihre FotoausrĂŒstung wie ihren Augapfel. SchlieĂlich steckt in teuren Kameras viel empfindliche Feinmechanik. Hinzu kommen Objektive, die beschlagen, verschmutzen und zerkratzen können. Doch beim Transport werden die GerĂ€te eventuell durch StöĂe und SchlĂ€ge in Mitleidenschaft gezogen. Gerade reisende Fotografen kennen das Problem. Es gilt daher, die AusrĂŒstung so sicher wie möglich und vor UmwelteinflĂŒssen geschĂŒtzt zu transportieren. Zu diesem Zweck gibt es besonders robuste, stoĂfeste und wasserdichte Kamerakoffer.
Kamerakoffer sind darauf ausgelegt, den Inhalt in jeglichen Situationen zu schĂŒtzen: sei es beim Transport im Auto, im GepĂ€ckfach oder beim Tragen ĂŒber jegliches GelĂ€nde. Dass die GerĂ€te stets optimal geschĂŒtzt sind, liegt zum einem am extrem widerstandsfĂ€higen AuĂenmaterial und zum anderen an den Einlagen, die mechanische Energieeinwirkung abfedern. So ĂŒberlebt die AusrĂŒstung einen Sturz unbeschadet. Die Koffer sind zudem so dicht verschlieĂbar, dass Feuchtigkeit, Staub und Hitze vom empfindlichen Equipment vollstĂ€ndig ferngehalten werden.
Die stabilen Koffer eignen sich natĂŒrlich auch fĂŒr den Transport anderer empfindlicher GegenstĂ€nde, da sich die Schaumstoffpolsterungen nach Belieben anpassen lassen. Beispielsweise lassen sich auch Laptops, Speichermedien, LaborgerĂ€te, Messwerkzeuge und Musikinstrumente sicher transportieren.
Darauf sollten Sie beim Kauf achten
Beim Kauf eines Fotokoffers gibt es zwei Hauptkriterien: Das GehĂ€use muss Ă€uĂerst robust sein und der Koffer muss absolut staub- und wasserdicht schlieĂen. Was die Innenausstattung angeht, so haben InteressentInnen in der Regel die Wahl zwischen gepolsterten Taschen und anpassbaren Schaumstoff-Inlays.
Verarbeitung und Material
Das ausschlaggebende Kaufkriterium bei einem Fotokoffer ist dessen Robustheit. FrĂŒher war Aluminium das Material der Wahl, da es leicht und sehr widerstandsfĂ€hig ist. Zwar sind Aluminium-Modelle auch heute noch im Handel zu finden, dennoch haben sich Kunststoff-AusfĂŒhrungen durchgesetzt, genauer gesagt Koffer aus sehr hartem Polypropylen. Bei hochwertigen Kamerakoffern ist der Kunststoff oft noch zusĂ€tzlich stahlverstĂ€rkt. Beide Materialien, Polypropylen und Aluminium, sind Ă€hnlich robust, allerdings zeichnet sich Kunststoff durch eine bessere Abdichtung gegen Staub und Feuchtigkeit aus.
Der Verschluss ist die gröĂte Schwachstelle eines Fotokoffers. Um die AusrĂŒstung zu schĂŒtzen, muss er vollstĂ€ndig dicht und sicher schlieĂen. Das widerstandsfĂ€higste Case bringt schlieĂlich nichts, wenn der Koffer bei StöĂen aufspringt oder Feuchtigkeit und Staub eindringen können. Die Dichtungen, Scharniere und VerschlĂŒsse mĂŒssen daher an allen Stellen fĂŒr einen dichten und dauerhaften Verschluss sorgen. Besonders wichtig ist, dass die Scharniere nicht aus Kunststoff, sondern aus Metall bestehen. Sie sind besonders anfĂ€llig fĂŒr einen Defekt, da sie sich schnell abnutzen.
Schutz gegen Staub, Wasser, StöĂe und KĂ€lte
Je nach Einsatzbereich ist es wichtig, dass der Fotokoffer sowohl gegen Staub geschĂŒtzt als auch wasserdicht ist. Mode- und Architekturfotografen können diese Eigenschaften eventuell vernachlĂ€ssigen â wer aber in der Natur fotografiert, zum Beispiel bei der Vogelbeobachtung, ist darauf angewiesen, dass die AusrĂŒstung vor Wind und Wetter geschĂŒtzt ist.
Der Schutz gegen Wasser und Staub wird mit der IP-Schutzart angegeben. Auf das vorangestellte IP folgen zwei Ziffern, wobei die erste fĂŒr den Schutz gegen Fremdkörper sowie BerĂŒhrung und die zweite fĂŒr den Schutz vor Wasser steht. Ein guter Kamerakoffer sollte mit der Schutzart IP67 ausgezeichnet sein. Der Koffer ist dann staubdicht, stoĂfest und bei zeitweiligem Untertauchen wasserdicht. Darauf sollten vor allem FotografInnen achten, die in der NĂ€he von GewĂ€ssern fotografieren.
Kameraequipment und Feuchtigkeit vertragen sich alles andere als gut. Das Gleiche gilt fĂŒr Frost: Schon wenn Nebel oder Kondenswasser an oder in der Kamera gefrieren, kann die Elektronik Schaden nehmen. Auch Temperaturwechsel bekommen Kameras nicht gut. Beim schnellen Wechsel zwischen KĂ€lte und WĂ€rme besteht zum Beispiel die Gefahr, dass sich am GerĂ€t Feuchtigkeit bildet. Neben Behutsamkeit beim Gebrauch ist es also ebenso wichtig, die Kamera temperaturgeschĂŒtzt zu lagern. Der Schutz vor KĂ€lte ist nicht bei jedem Kamerakoffer angegeben. Manche halten Temperaturen von bis zu minus 30 Grad Celsius aus. Dabei spielt auch die Innenausstattung eine Rolle: Eine separate Innentasche schĂŒtzt besser vor KĂ€lte als eine Schaumstoffeinlage.
Das Druckausgleichsventil â essenziell fĂŒr Flugreisen
Wer den Koffer auf einen Flug mitnimmt, sollte unbedingt auf ein Druckausgleichsventil achten. Durch Druckschwankungen im Flugzeug kann die Feuchtigkeit durch die Dichtung in den Koffer hineingesogen werden. Der Koffer wÀre somit nicht mehr wasserdicht. Ein Druckausgleichsventil lÀsst Luft hinein, hÀlt aber Wasser vom Eindringen ab.
Innenausstattung des Koffers
Neben dem Case muss auch das Innere des Kamerakoffers ĂŒberzeugen. WĂ€hrend das GehĂ€use vor allem Ă€uĂere EinflĂŒsse abhĂ€lt, muss das gepolsterte Innere die AusrĂŒstung sicher aufbewahren und vor StöĂen schĂŒtzen. Die meisten Kamerakoffer sind entweder mit gepolsterten FĂ€chern oder mit Schaumstoffeinlagen ausgestattet.
Um die AusrĂŒstung optimal vor ErschĂŒtterungen zu schĂŒtzen, ist es wichtig, dass sie möglichst fest im Koffer sitzt und wenig Bewegungsspielraum hat. Hier haben Schaumstoffeinlagen im Vergleich zu gepolsterten Taschen oft die Nase vorn. Besonders praktisch sind Einlagen aus vorgestanzten, herausnehmbaren Schaumstoffblöcken, die sich individuell anpassen lassen. Auch bei wechselnder AusrĂŒstung liegt dann jedes Teil fest im Koffer. Weniger gut sind Einlagen, in die entsprechende Aussparungen selbst hineingeschnitten werden mĂŒssen.
Die gepolsterten Innentaschen verfĂŒgen in der Regel ebenfalls ĂŒber Abgrenzungen, die sich verschieben und somit dem Equipment anpassen lassen. GroĂer Vorteil sind auch mit Klettverschluss verschlieĂbare FĂ€cher fĂŒr Kleinteile wie Akkus, Speicherkarten und Filter, die leicht verloren gehen können.
GröĂe, Gewicht und Transport
Die Schaumstoffeinlagen oder gepolsterten Taschen schĂŒtzen zwar das Equipment, verringern aber auch das Volumen, das zum Verstauen der AusrĂŒstung genutzt werden kann. Es ist daher ratsam, sich einen Ăberblick ĂŒber das Fotozubehör zu verschaffen, das im Koffer transportiert werden soll, und es genau abzumessen. Das erleichtert es, die passende GröĂe zu finden.
Hobbyfotografen kommen in der Regel mit einem Koffervolumen von 35 bis 60 Litern aus. In einem Koffer dieser GröĂe lassen sich eine Kamera, mehrere Objektive und ein Blitz ideal verstauen. Profis, die ĂŒber eine umfangreichere AusrĂŒstung verfĂŒgen, brauchen mehr Platz und kommen wahrscheinlich mit einem einzelnen Koffer nicht aus. Sie sollten darauf achten, dass sich die Koffer passgenau und rutschfest aufeinanderstapeln lassen. Das erleichtert das Organisieren der AusrĂŒstung erheblich.
Das Gewicht eines vollstĂ€ndig bestĂŒckten Koffers ist nicht zu unterschĂ€tzen. Ein groĂer Koffer aus Polypropylen oder Aluminium bringt schnell mehr als drei Kilogramm auf die Waage. Bei groĂen Kamerakoffern ist ein Gewicht von fĂŒnf Kilogramm keine Seltenheit. Einen solchen Koffer eine lĂ€ngere Strecke zu tragen, ist eine schweiĂtreibende Angelegenheit, schlieĂlich kommen je nach AusrĂŒstung noch mehrere Kilogramm Gewicht hinzu. Ein guter Kamerakoffer erlaubt eine Zuladung von 10 bis 20 Kilogramm. Viele insbesondere gröĂere Kamerakoffer sind deshalb mit Rollen sowie einem Teleskopgriff ausgestattet und lassen sich wie ein Trolley ziehen.
FotografInnen, die viel Equipment transportieren wollen, sollten einen Kameratrolley wÀhlen. Allerdings ist ein solcher Trolley nur auf festem, ebenem Untergrund wirklich mobil. Schon RasenflÀchen und Pflastersteine bringen die kleinen Rollen an ihre Grenzen. Wer als FotografIn Orte aufsuchen muss, die nicht barrierefrei sind, sollte zu einem kleineren, tragbaren Kamerakoffer greifen. Sie bieten zwar weniger Platz als ein Trolley, sind aber leichter und bieten in jedem Fall mehr Schutz als etwa eine Fototasche.
Verschlussart
Ein Kamerakoffer will gut verschlossen sein, nicht nur, um Schaden von der AusrĂŒstung abzuwenden, sondern auch, um sie vor unbefugtem Zugriff zu schĂŒtzen. Teures Foto-Equipment ist schlieĂlich beliebtes Diebesgut. Es gibt drei gĂ€ngige Wege, um einen Kamerakoffer zu verschlieĂen.
Viele Koffer verfĂŒgen ĂŒber kein eigenes Schloss, lassen sich aber dank entsprechender Ăsen mit einem Zusatzschloss zuschlieĂen. Zwar muss dieses extra gekauft werden, aber das ist in jedem Fall besser als ein Koffer, der mit einem mangelhaften eingebauten Schloss ausgestattet ist. Sie können dann selbst ein besonders robustes und sicheres Zusatzschloss besorgen.
Eine weitere gĂ€ngige Lösung ist ein integriertes Schloss, das sich ganz einfach mithilfe eines mitgelieferten SchlĂŒssels abschlieĂen lĂ€sst. Dieser kann am SchlĂŒsselbund getragen werden und ist immer zur Hand.
Einige Koffer verfĂŒgen hingegen ĂŒber ein eingebautes Zahlenschloss und kommen ohne SchlĂŒssel aus. FĂŒr den Fall der FĂ€lle sollte die Kombination allerdings unbedingt irgendwo hinterlegt werden â zum Beispiel online.
Wie viel kostet ein Kamerakoffer?
Wer sich einen Kamerakoffer anschaffen möchte, bekommt schon ab etwa 40 Euro ein gĂŒnstiges Modell. Allerdings handelt es sich dabei oft um kleinere AusfĂŒhrungen, die fĂŒr eine wirkliche ProfiausrĂŒstung nicht groĂ genug sind. AuĂerdem muss die Frage gestellt werden, ob sich beim Schutz des Equipments Sparen wirklich lohnt. Die meisten Fotografen wollen ihre teure AusrĂŒstung gut geschĂŒtzt wissen. Viele gute Kamerakoffer liegen im Preisbereich von etwa 50 bis 100 Euro. Diese bieten genug Platz, um die notwendige AusrĂŒstung darin zu verstauen. Hochwertige und sehr robuste Kamerakoffer kosten etwa 100 bis 180 Euro.
Alternativen zum Fotokoffer
Ein Kamerakoffer bietet zwar optimalen Schutz fĂŒr die empfindliche AusrĂŒstung, ist aber nicht in allen Situationen die beste Wahl. Wer sein Kameraequipment auf lĂ€ngeren FuĂmĂ€rschen, etwa einer Wanderung, mitnehmen will, kommt mit dem klobigen Koffer nur schwer voran. Hier bieten sich flexiblere Alternativen an.
Der Klassiker ist die gepolsterte Kameratasche zum UmhĂ€ngen. Taschen fĂŒr Kompaktkameras sind oft kaum gröĂer als die Kamera selbst und so ideal fĂŒr beispielweise eine Stadttour. Aufgrund ihrer GröĂe bieten sie sich vor allem an, wenn nicht allzu viel Zubehör mitgenommen werden soll. Wer mehrere Objektive benutzen möchte, hat schnell schwer zu tragen. Hinzu kommt, dass die Kameratasche zwar gepolstert ist, schweren StöĂen oder Feuchtigkeit aber nichts entgegenzusetzen hat.
FĂŒr Naturfotografen bietet sich ein Fotorucksack an, da dieser im Vergleich zur Fototasche und zum Fotokoffer deutlich einfacher zu tragen ist. Beim Tragen wird eine einseitige Belastung der Schultern vermieden, gleichzeitig hat der TrĂ€ger oder die TrĂ€gerin stets die HĂ€nde frei, um die Kamera zu bedienen. Ein Fotorucksack schĂŒtzt das Equipment vor Staub sowie Feuchtigkeit und die Innenpolster federn leichte StöĂe ab. Im Falle eines richtigen Sturzes ist die AusrĂŒstung dennoch weit weniger gut geschĂŒtzt als in einem Fotokoffer.
Fotografie-Grundausstattung
Ein Kamerakoffer will gut gefĂŒllt sein â doch was gehört eigentlich zur Grundausstattung eines guten Fotografen? Wer an dem Hobby Gefallen findet, will schlieĂlich frĂŒher oder spĂ€ter etwas herumexperimentieren, anstatt puristisch drauflos zu knipsen.
Die Grundlage ist natĂŒrlich eine solide Kamera. Die Auswahl bleibt letztendlich jedem selbst ĂŒberlassen. Wichtig ist nur, sich nicht von gĂŒnstigen Angeboten oder geschicktem Marketing blenden zu lassen. Damit die Freude am Fotografieren bleibt, sollte mindestens in eine Kamera der mittleren Preisklasse investiert werden. Wer zu einem Modell eines renommierten Herstellers greift, kann im Grunde nichts falsch machen.
Es gibt Kompaktkameras und Systemkameras mit Wechselobjektiv. Bei einer Kompaktkamera sind Kamera und Objektiv fest miteinander verbunden. Sie sind daher handlich und leicht, aber nicht sehr vielseitig. Viele FotografInnen wĂ€hlen deshalb Systemkameras, die sich mit verschiedenen Objektiven ausrĂŒsten lassen, wie etwa Tele- und Weitwinkelobjektive. Dabei ist darauf zu achten, dass das Objektiv auch mit der Kamera kompatibel ist.
Wer sich tiefergehend mit Fotografie beschÀftigt, wird irgendwann Filter ausprobieren wollen. Es ist faszinierend, welche Effekte sich damit erzielen lassen. Filter, die lediglich vor das Objektiv montiert werden, korrigieren Kontraste oder Farben und können sogar Reflektionen abschwÀchen. GÀngige Filter sind UV-Filter, Polfilter, ND-Filter und Verlaufsfilter.
Stative sind zwar fĂŒr Fotos bei Tageslicht nicht unbedingt notwendig, werden bei schwĂ€cher werdendem Licht aber zunehmend wichtiger. FĂŒr eine höhere Lichtausbeute muss die Blende lĂ€nger geöffnet bleiben. Schon minimale ErschĂŒtterungen verwackeln dann das Bild. FĂŒr stimmungsvolle nĂ€chtliche Bilder ist ein Stativ unerlĂ€sslich. Ein kompaktes Reisestativ passt auch in den Kamerakoffer.
SchlieĂlich kommt kein Fotograf ohne eine ganze Reihe an Zubehör aus. Dazu zĂ€hlen zum Beispiel LadegerĂ€te, Akkus, Speichermedien sowie ReinigungsausrĂŒstung wie Antistatik-Pinsel, Objektivreiniger und Mikrofasertuch.
WeiterfĂŒhrende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Kamerakoffer nicht selbst getestet.
Wer seriöse und unabhĂ€ngige Produkttests sucht, wird in der Regel bei der Stiftung Warentest fĂŒndig. Ein Kamerakoffer ist allerdings kein wirklicher Alltagsgegenstand, sondern ein Nischenprodukt. Daher verwundert es nicht, dass die TesterInnen der Stiftung Warentest noch keinen Kamerakoffer-Test durchfĂŒhrten. Das Gleiche gilt fĂŒr ĂKO-TEST. Leider gibt es im Internet keinen Test, der auf aussagekrĂ€ftigen Testkriterien beruht. Bei den meisten Tests handelt es sich vielmehr um Vergleiche von technischen Daten.
Abb. 1â7: © Netzvergleich