Kinder-Tablet Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt
- Das Wichtigste in Kürze
- Tablets für Kinder sind eine gute Möglichkeit, den Nachwuchs kindgerecht, spielerisch und kontrolliert an digitale Medien heranzuführen.
- Kinder-Tablets gibt es für verschiedene Altersstufen. Einige Modelle eignen sich bereits für Kinder ab drei Jahren.
- Besonders wichtig sind Sicherheitseinstellungen, mit denen Eltern die Mediennutzung ihrer Kinder kontrollieren können.
- Ein gutes Tablet für Kinder hat eine einfache Nutzeroberfläche mit großen, verständlichen Symbolen und einen robusten Schutzrahmen, um Stürze abzufedern.
- Für eine kindgerechte Nutzung sollten Sie die verfügbaren Apps sorgfältig auswählen und die Nutzungsdauer sinnvoll begrenzen.
Die faszinierende Welt der digitalen Medien
Die digitalen Medien sind aus dem modernen Alltag nicht mehr wegzudenken. Smartphones und Tablets sind fast allgegenwärtig und üben bereits auf unsere Jüngsten eine große Anziehungskraft aus. Umso mehr beschäftigen Eltern die Fragen, ab welchem Alter Ihre kleinen groß genug für die Medienwelt sind und wie sie ihre Kinder am besten an den Umgang mit den neuen Medien heranführen. Den Nachwuchs bis zu einem gewissen Alter – etwa bis zur Einschulung – ganz von digitalen Medien fernzuhalten, ist nicht nur schwer umsetzbar, sondern auch nicht unbedingt sinnvoll. Denn Kinder, die gar nicht mit digitalen Geräten wie Smartphone und Tablet in Berührung kommen, können zwar auch keine bedenklichen Medieninhalte konsumieren, haben aber auch keine Chance, Medienkompetenz zu erwerben.
Kinder-Tablets als Einstieg
Dass die Smartphones und Tablets der Erwachsenen für Kleinkinder eher ungeeignet sind, steht außer Frage. Zu schnell könnte das mobile Gerät aus den kleinen Kinderhänden rutschen und das Display in tausend Teile zerspringen. Noch größer ist die Gefahr, dass der Nachwuchs mit unkoordinierten Wischbewegungen wichtige Inhalte löscht, kaum nachvollziehbare Einstellungen vornimmt oder sogar Geld ausgibt. Elektronikhersteller haben diese Problematik erkannt und Tablets speziell für Kinder auf den Markt gebracht. Kinder-Tablets sind gewissermaßen Lern-Computer im Tablet-Format, mit denen Kinder auch Spiele spielen, malen, fotografieren sowie Videos- und Hörspiele abspielen können.
Die Wahrnehmung von Babys und Kleinkindern
In ihren ersten Lebenswochen sind digitale Medien für Babys lediglich eine Reizquelle, die sie nicht einordnen können. Um ihren ersten Geburtstag herum beginnen die meisten Kleinkinder, sich mehr und mehr für Reizquellen dieser Art zu interessieren. Beispielsweise ahmen Sie auf dem Tablet der Eltern deren Wischbewegungen nach. Das Verständnis für die Bildhaftigkeit der Inhalte fehlt ihnen allerdings noch, genauso wie grundlegende motorische und mentale Fertigkeiten für einen eigenständigen Umgang mit einem Tablet. Für Kinder unter einem Jahr ist ein Tablet also in der Regel nicht sinnvoll. Ab ein bis zwei Jahren gelingt es den meisten Kindern, Bilder von realen Gegenständen zu unterscheiden sowie einfache Bildgeschichten und Spiele zu verstehen. Bevor sie sich ausgiebig mit elektronischen Medien beschäftigen, sollten Kleinkinder jedoch zuerst die reale Welt mit allen Sinnen entdecken. Ein Spielzeug-Tablet, das mit ein paar Knöpfen, verschiedenen Tönen, Bildern und Musik ein „echtes“ Tablet imitiert, ist für Kinder bis etwa drei Jahre die bessere Wahl.
Spielzeug-Tablets: Eine gute Wahl für Kleinkinder
Neben Kinder-Tablets gibt es auf dem Markt auch einige Spielzeug-Tablets, etwa von den Spielzeugherstellern Ravensburger und Fisher-Price, die sich speziell an Kleinkinder richten. Sie sind in ihrer Optik und Bedienung normalen Tablets nachempfunden und lassen sich über ein berührungsempfindliches Display bedienen. Teilweise gibt es zur Bedienung aber auch nur ein paar Knöpfe, mit den Kinder kurze Videosequenzen, Bilder, Licht- oder Sound-Effekte starten. Im Gegensatz zu Kinder-Tablets, die sich mit zahlreichen Apps erweitern lassen, ist der Umfang an Spiel- und Lernfunktionen hier vorgegeben.
Ab wie vielen Jahren ist ein Kinder-Tablet sinnvoll?
Ab etwa drei Jahren können die meisten Kinder Tablets gezielter nutzen. Sie sind in der Lage, einfache Symbole zu entschlüsseln, haben eine längere Aufmerksamkeitsspanne und sind nicht mehr so schnell überreizt. Außerdem entdecken Kinder ab diesem Alter üblicherweise den Spaß am Lernen. Ein guter Zeitpunkt also, um sie mit einem passenden Lerntablet an die digitalen Medien und ihre Nutzung heranzuführen – natürlich in Begleitung der Eltern und in moderatem Maß. Ab dem Vorschulalter (fünf bis sechs Jahre) können Kinder das Tablet immer besser als Wissensquelle, zur Unterhaltung und Orientierung sowie als Spielgerät nutzen.
Kinder-Tablet oder normales Tablet
Vielleicht stellen Sie sich jetzt die Frage, wieso Sie eigentlich ein Kinder-Tablet kaufen sollen, wenn Sie doch auch ein normales Tablet mithilfe bestimmter Einstellungen und Apps kindgerecht einrichten können. Wir stellen im Folgenden die beiden Varianten einander gegenüber und beleuchten die jeweiligen Vor- und Nachteile.
Ein normales Tablet für Kinder einrichten
Die meisten modernen Tablets haben ein Android-Betriebssystem, das seit der Version 4.2 die Einrichtung verschiedener Nutzerkonten ermöglicht. Sie können also zum Beispiel auf Ihrem Android-Tablet neben einem eigenen Nutzerkonto ein Konto für Ihr Kind einrichten. Mit Android-Tablets ab Version 4.3 legen Sie direkt im Betriebssystem den Zugriff auf bestimmte Apps für Ihre Profile fest. Auf diese Weise kontrollieren Sie, auf welche Apps Ihr Kind zugreifen kann. Darüber hinaus gibt es verschiedene Kindersicherungsapps, mit denen Sie zusätzlich ein Zeitlimit einstellen können. Samsung zum Beispiel hat für seine mobilen Geräte ein eigenes Programm mit Anwendungsmanager und Zeitverwaltungsfunktion, die App Kids Mode, entwickelt.
Es ist also durchaus möglich, ein normales Android-Tablet kindgerecht einzurichten. Mit zunehmendem Alter Ihrer Kinder können Sie die Zugriffseinstellungen anpassen, sodass das Tablet sozusagen mit dem Kind mitwächst. Außerdem können Sie es natürlich mit Ihrem eigenen Profil auch selbst nutzen. Im Gegensatz zu Kinder-Tablets sind normale Tablets üblicherweise technisch besser ausgestattet. Unter anderem haben sie einen größeren Arbeitsspeicher, mehr internen Speicherplatz und eine höhere Display-Auflösung.
Die bessere Technik hat jedoch ihren Preis. So sind normale Tablets häufig weitaus teurer als Kinder-Tablets. Umso bitterer wäre es da, wenn die Sprösslinge das Gerät aus Versehen fallen lassen, zerkratzen oder etwas darauf verschütten. So stabil und sicher wie ein Kinder-Tablet-Rahmen ist nämlich kaum eine Schutzhülle für normale Tablets. Zudem müssen Sie die kindgerechte Einrichtung eines Tablets erst einmal vollumfänglich vornehmen und dabei gewährleisten, dass es keine „Schlupfwinkel“ in den Sicherheitseinstellungen gibt, die ein Kind noch entdecken könnte. Auch die Bedienung wird Kindern auf einem normalen Tablet trotz dedizierten Modus nicht so leicht fallen wie auf einem eigens für sie entworfenen Gerät.
Vorteile
- Mehrere Profile einrichten
- Für Erwachsene und Kinder geeignet
- Bessere technische Ausstattung
Nachteile
- Einrichtungsaufwand
- Weniger robust als Kinder-Tablets
- Keine vereinfachte Benutzeroberfläche
- Häufig teurer als Kinder-Tablets
Warum ist ein Kinder-Tablet eine gute Wahl?
Kinder-Tablets sind speziell für die Bedürfnisse von Kindern konzipiert. Sie sind robuster gebaut und üblicherweise mit einem umlaufenden Schutzrahmen ausgestattet, der Stürze abfedert. Kindersicherungssoftware, mit der Eltern den Zugriff auf Anwendungen und Webseiten sowie die Nutzungsdauer kontrollieren, ist bereits vorinstalliert. Im Gegensatz zum normalen Tablet entfällt also eine komplexe Einrichtung, was vor allem für technisch weniger versierte Eltern ein Vorteil ist. Bei den meisten Modellen sind außerdem bereits einige kindgerechte Spiel- und Lernapps vorinstalliert. Darüber hinaus haben Kinder-Tablets eine vereinfachte Nutzeroberfläche mit großen, intuitiv verständlichen Symbolen, die den Dreikäsehochs den Einstieg in die Welt der digitalen Medien erleichtert. Das Display ist häufig etwas kleiner als bei normalen Tablets, sodass Kinder das Gerät einfacher halten können. Die abgespeckte technische Ausstattung hat den Vorteil, das Kinder-Tablets üblicherweise weniger kosten.
Die Nachteile eines Kinder-Tablets betreffen überwiegend die Eltern. Im Gegensatz zu einem normalen Tablet können sie ein Kinder-Tablet nicht einfach über ein eigenes Profil mitnutzen, sondern müssen eine zusätzliche Anschaffung tätigen. Zudem eignen sich die meisten Kinder-Tablets nur bis zu einem gewissen Alter, während normale Tablets mit angepassten Einstellungen problemlos auch von Jugendlichen weitergenutzt werden können.
Vorteile
- Kindersicherung und Zeitverwaltung bereits vorinstalliert
- Meist günstiger Preis
- Robuste Bauweise und Schutzhülle
- Vereinfachte Benutzeroberfläche
- Häufig mit vorinstallierten Spielen und Lern-Apps
Nachteile
- Nicht für Erwachsene geeignet
- Abgespeckte technische Ausstattung
Die wichtigsten Kaufkriterien
Mittlerweile bietet der Markt eine große Auswahl an Kinder-Tablets. Neben großen, bekannten Unternehmen wie Amazon und Samsung gibt es auch diverse No-Name-Produkte. Als Orientierungshilfe für Ihre Kaufentscheidung beleuchten wir im folgenden, die wichigsten Kriterien, die Sie bei der Kinder-Tablet-Wahl berücksichtigen sollten.
Display
Das Display eines Kinder-Tablets sollte nicht zu groß sein, damit Kinder es mit ihren kleineren Händen problemlos halten können. Gut geeignet sind Tablets mit Display-Diagonalen von 5 Zoll (rund 13 Zentimeter) bis 8 Zoll (rund 20 Zentimeter). Für die Apps, die Kinder verwenden, reicht eine solche Display-Größe völlig aus. Einige Tablets für Kinder sind mit zusätzlichen Knöpfen ausgestattet, um die Bedienung zu vereinfachen. Neben der Größe des Displays spielt natürlich auch die Auflösung eine Rolle. Je nach Modell liegt sie bei 800 x 480 (WGA) bis 1.920 x 1.080 Pixel (Full HD).
Verarbeitung und Schutz
Bei Kindern sind die feinmotorischen Fähigkeiten noch nicht so weit ausgebildet wie bei Erwachsenen. Daher gehen sie oft auch mit elektronischen Geräten gröber um. Um dieser Belastung standzuhalten und zum Beispiel Stürze unbeschadet zu überstehen, sind gute Kinder-Tablets besonders stabil gebaut und hochwertig verarbeitet. Idealerweise befindet sich bei Tablets für Kinder zudem ein breiter Rahmenschutz aus Gummi oder Silikon im Lieferumfang. Manche Kinder-Tablets wie das Storio Max 7 bringen zusätzlich einen klappbaren Display-Schutz mit, der, wird er nach hinten umgelegt, als Standfuß fungiert.
Akku-Laufzeit
Da Kinder nicht zu viel Zeit am Tablet verbringen und Eltern die Nutzungsdauer begrenzen sollten, ist die Akku-Laufzeit bei einem Kinder-Tablet nicht ganz so ausschlaggebend wie bei einem normalen Tablet. Der Akku sollte natürlich nicht bereits nach weniger als einer Stunde Hörbuch-Abspielen leer sein, vier bis acht Stunden Laufzeit reichen für ein Kinder-Tablet in der Regel aber aus.
Kameras
Wie bei normalen Tablets gehören auch bei Kinder-Tablets Kameras zur Standardausstattung. Die meisten Tablets für Kinder sind mit einer Front- und einer Rückkamera ausgestattet. Die Rückkamera hat häufig eine Auflösung von zwei Megapixeln, während die Auflösung der Front-Kamera teilweise etwas geringer ausfällt. Im Vergleich zu einigen normalen Tablets ist eine Auflösung von zwei Megapixeln zwar eher wenig, für Schnappschüsse, die Kinder dann mit einer passenden App spielerisch bearbeiten können, reicht sie aber in der Regel völlig aus.
Drahtlose Schnittstellen
Um Apps herunterladen und auf Web-Inhalte zugreifen zu können, muss das Tablet WLAN-fähig sein. Während ein WLAN-Modul zur Standardausstattung gehört, ist eine Bluetooth-Schnittstelle etwas seltener. Manche Tablets für Kinder bringen zusätzlich einen SIM-Karten-Slot mit. Damit haben Sie die Möglichkeit, mit einer SIM-Karte und einem Mobilfunkvertrag ortsunabhängig auf das Internet zuzugreifen. Unbedingt notwendig ist der ortsunabhängige Internet-Zugriff bei einem Kinder-Tablet nicht.
Speicherkapazität
Die Größe des internen Speichers bestimmt, wie viele Apps und Mediendateien auf dem Kinder-Tablet Platz haben. Die meisten Modelle aus dem mittleren und oberen Preissegment haben zwischen 16 und 32 Gigabyte Speicherplatz. Bei günstigeren Modellen fällt der Speicher teilweise etwas knapper aus. Falls Sie Zweifel haben, ob der interne Speicherplatz ausreicht, empfiehlt sich ein Modell mit microSD-Karten-Slot zur Speicherplatzerweiterung. Zu den Standardanschlüssen, die alle gängigen Kinder-Tablets mitbringen, zählen ein USB- und ein Kopfhöreranschluss.
Anwendungen (Apps)
Ebenfalls wichtig für die Kaufentscheidung ist das App-Angebot, das für die verschiedenen Modelle verfügbar ist. Die meisten Kinder-Tablets haben bereits einen Media-Player sowie einige Spiele und Lern-Apps vorinstalliert. Zudem sollten Sie mit einem guten Kinder-Tablet auf die gängigsten App-Stores zugreifen können. Falls Sie sich für ein Fire-HD-Kids-Edition-Tablet entscheiden, schenkt Ihnen Amazon ein Jahr Amazon Free Time Unlimited dazu. Damit erhalten Sie Zugriff auf eine große Auswahl altersgerechter Inhalte für Kinder zwischen drei und acht Jahren.
Usability
Ein Kinder-Tablet sollte intuitiv bedienbar sein und die Kinder nicht überfordern. Ein gutes Tablet für Kinder hat eine vereinfachte, klar strukturierte Nutzeroberfläche mit großen, einfach zu verstehenden und kindgerechten Symbolen. Da sich vor allem jüngere Kinder mit dem Drücken von Knöpfen leichter tun als mit gezielten Wischbewegungen über ein Touch-Display, sind einige Kinder-Tablets mit zusätzlichen Buttons ausgestattet.
Sicherheit und Sicherheitseinstellungen
Zu den wichtigsten Kaufkriterien bei einem Kinder-Tablet gehört die Sicherheit. Gute Modelle müssen ausreichende Sicherheitseinstellungen mitbringen, mit denen Eltern den Medienkonsum ihres Nachwuchses kontrollieren und sicherstellen, dass er nur auf kindgerechte Inhalte zugreift. Besonders wichtig ist die Möglichkeit, das Kaufen und Herunterladen neuer Inhalte komplett zu unterbinden beziehungsweise durch ein Passwort zu sperren. Zudem sollte es Kindern nicht möglich sein, die Sicherheitseinstellungen zu ändern.
Welche Sicherheitsfunktionen sollte ein Kinder-Tablet unbedingt haben?
- In-App-Käufe und Downloads unterbinden
- Internetverbindung deaktivieren
- Bestimmte Apps und Seiten sperren
- Nutzungszeit beschränken
- Sicherheitsabfrage bei Einstellungsänderungen
Was kostet ein Kinder-Tablet?
Für Spielzeug-Tablets für Kleinkinder bezahlen Sie in etwa 10 bis 25 Euro. Kinder-Tablets wiederum lassen sich ähnlich wie normale Tablets auch in unterschiedliche Preisklassen unterteilen:
- Unteres Preissegment: Günstige Tablets ab 40 Euro
- Mittleres Preissegment: 70 bis 120 Euro
- Oberes Preissegment: 120 bis 200 Euro
Für ein Kinder-Tablet mit einer soliden technischen Ausstattung und hochwertigen Verarbeitung sollten Sie in etwa 100 Euro oder mehr einplanen.
Tipps für Nutzung und Apps
In unserem Ratgeberteil finden Sie hilfreiche Tipps rund um die Nutzung eines Kinder-Tablets. Wir erläutern, wie Sie das Tablet am besten reinigen und geben Tipps zur Begrenzung der Nutzungszeit. Außerdem beleuchten wir, worauf Sie bei der Auswahl kindgerechter Apps achten sollten.
Das Kinder-Tablet reinigen
Kleine, bisweilen klebrige Kinderhände hinterlassen auf dem Display und auch auf dem Rest des Tablets ihre Spuren. Damit das Tablet nicht verschmutzt, sollten Sie es regelmäßig reinigen. Am besten gehen Sie dabei folgendermaßen vor:
- Grobe Verschmutzungen mithilfe eines seifenfreien Display-Reinigers entfernen.
- Das Display mit einem Microfasertuch abwischen.
- Den Rahmenschutz abnehmen und mit einem feuchten Tuch und etwas Spülmittel reinigen.
- Die Anschlüsse mit einem Wattestäbchen oder knetbarer Reinigungsmasse säubern.
Damit das Tablet gar nicht erst zu stark verschmutzt, sollten Sie darauf achten, dass sich die Kinder vor der Nutzung die Hände waschen und das Tablet nicht auf der Display-Seite ablegen.
Die Tablet-Zeit sinnvoll begrenzen
Wie bei allen anderen elektronischen Geräten sollten Sie auch beim Tablet die Nutzungszeit beschränken. Damit vermeiden Sie, dass Ihre Kinder von den vielen Reizen überfordert werden und Schlafstörungen, Unruhe und Konzentrationsschwäche entwickeln. Wie häufig und wie lange ein Kind Zeit vor dem Tablet verbringen sollte, hängt von seinem individuellen Entwicklungsstand ab, den Eltern selbst am besten einschätzen können. Es gibt jedoch Altersempfehlungen, die als Richtlinie dienen.
Welche Zeitbegrenzung auf dem Kinder-Tablet für welches Alter?
- Kinder unter 3 Jahren sollten noch keine digitalen Medien nutzen, ab 1,5 oder 2 Jahren ist ein Spielzeug-Modell eine gute Alternative.
- 3 bis 4 Jahre: nicht mehr als 5 Minuten am Stück und nicht täglich.
- 4 bis 6 Jahre: nicht mehr als 20 Minuten, nicht unbedingt jeden Tag.
- 6 bis 10 Jahre: nicht mehr als 30 bis 45 Minuten täglich.
- Ab 10 Jahren: 7 bis 12 Stunden pro Woche.
Bis zum Grundschulalter sollten Sie Ihr Kind beim Medienkonsum begleiten und sicherstellen, dass es nur kindgerechte Inhalte zu sehen bekommt. Ab sechs Jahren beginnen Kinder, selbstständiger zu werden und Eigenverantwortung zu lernen. Ab diesem Alter können Sie sich hin und wieder allein sinnvoll mit dem Tablet beschäftigen und es als Lerntablet nutzen. Ab etwa zehn Jahren, wenn die Kinder langsam in die Pubertät kommen, empfiehlt es sich, anstelle einer täglichen Zeitbegrenzung ein Wochenbudget einzuführen. So können die Jugendlichen sich Ihre Zeit an Tablet, Smartphone oder PC selbständig flexibel einteilen.
Kindgerechte Apps auswählen
In den verschiedenen Play-Stores finden Sie zahlreiche an Kinder gerichtete Apps. Nicht jede dieser Apps ist aber wirklich gut für Kinder geeignet. Daher sollten Sie bei der App-Auswahl unbedingt die folgenden Punkte beachten:
- Die App-Inhalte müssen gewaltfrei sein.
- Es sollten keine In-App-Käufe möglich sein.
- Die App sollte werbefrei sein und ohne Verlinkungen zu Social-Media-Kanälen auskommen.
- Die App muss übersichtlich aufgebaut und einfach zu bedienen sein.
- Sie sollte keine schnellen und blinkenden Animationen enthalten.
Gut geeignet für jüngere Kinder sind Bilderbuch-Apps, Wimmelbuch-Apps und kindgerechte Mini-Spiele. Sehr beliebt ist zum Beispiel die App LEGO Go Build APK, mit der Kinder auf dem Display mit virtuellen LEGO-Steinen bunte Figuren nachbauen. Ab dem Vorschulalter empfehlen sich Lern- und Rätsel-Apps. Einen guten Überblick über empfohlene und ungeeignete Kinder-Apps finden Sie auf app-geprüft, einer Seite des Kompetenzzentrums jugendschutz.net.
Weiterführende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Kinder-Tablet-Vergleich. Wir haben die vorgestellten Produkte keinem Test unterzogen.
Die Deutsche Gesellschaft für Verbraucherstudien, kurz DtGV, hat im April 2018 einen Kinder-Tablet-Test veröffentlicht. Insgesamt hat sie sieben Kinder-Tablets unter die Lupe genommen und in den folgenden sechs Testkategorien untersucht:
- Sicherheit (25 Prozent der Gesamtwertung)
- Funktion und Handhabung (20 Prozent der Gesamtwertung)
- Ausstattung (20 Prozent der Gesamtwertung)
- Vielseitigkeit (15 Prozent der Gesamtwertung)
- Display (15 Prozent der Gesamtwertung)
- Akku (5 Prozent der Gesamtwertung)
Die gute Nachricht vorweg: Alle getesteten Kinder-Tablets überlebten den Sturztest aus einem Meter Höhe ohne Beschädigungen. Mit einer Gesamtnote von 2,0 ist das Amazon Fire HD 8 Kids der Testsieger. Es erzielte in den Testkategorien Funktion und Handhabung, Ausstattung, Display und Akku jeweils das beste Ergebnis. Der Akku erlaubte das Abspielen von Filmen mit maximaler Helligkeit über sechs Stunden, während Konkurrenzmodelle nur etwas über zwei Stunden schafften. Außerdem war das Amazon Fire HD 8 Kids das einzige Kinder-Tablet im Test mit integrierten Stereo-Lautsprechern.
Den zweiten Platz sicherte sich das Kinder-Tablet Clempad 8 mit der Gesamtnote 2,3. Es ist das einzige Tablet im Test, das über einen Sim-Karten-Slot verfügt. Außerdem punktet das Clempad 8 mit einem vorinstallierten Media-Player und vielen kostenlos downloadbaren Spiel-, Lese- und Rechen-Apps. Allerdings bietet es Eltern vergleichsweise wenig Möglichkeiten, die Nutzungszeit einzuschränken, was zu Punktabzügen in der Testkategorie Sicherheit führt.
Das sicherste Tablet im Test ist das Kurio TAB Advance, das in der Gesamtwertung auf dem dritten Platz liegt. Auf diesem Tablet können Eltern die Nutzungsdauer sehr gezielt einstellen, zum Beispiel für jeden Tag ein eigenes Nutzungslimit setzen und Pausenlängen zwischen den Sitzungen festlegen. Zudem ist das Kurio TAB Advance das einzige Tablet im Test, dass es Eltern erlaubt, gezielt Internet-Seiten zu sperren.
Eines der teuersten Tablets im Test, das VTech Storio Max 7, hat die Tester enttäuscht. Erst das dritte originalverpackte Tablet funktionierte ohne Einschränkungen, nachdem zwei den Dienst versagt hatten. Außerdem lässt sich mit VTech Storio Max 7 lediglich der herstellereigene Playstore mit überwiegend kostenpflichtigen Angeboten nutzen. Aber auch die drei günstigsten Kinder-Tablets im Test, die jeweils unter 100 Euro kosten, sind laut der DtGV nicht uneingeschränkt empfehlenswert. So haben die Modelle Excelan Kids Tab 7 und Kivors Kids beide eine vergleichsweise kurze Akku-Laufzeit von etwas mehr als zwei Stunden. Das Tablet Kivors Kids wurde zudem in puncto Farbsättigung am schlechtesten bewertet und das Excelan Kids Tab 7 verlangt Kindern mit seiner verzögerten Reaktion auf Touchscreen-Eingaben viel Geduld ab. Ebenfalls Punktabzüge für langsame Reaktionen erhilt das siebte Modell im Test, das Odys Tiger Tab.
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