Konvektor Kaufberatung: So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Konvektoren gehören zu den Zusatzheizungen und helfen der Hauptheizung bei der Erwärmung einzelner Räume.
  • Für diejenigen, die an Staub- und Pollenallergien leiden, sind Konvektoren nur bedingt zu empfehlen.
  • Es gibt sowohl mobile Standkonvektoren als auch solche für die Wandmontage.
  • Die Wand muss dick und stabil genug sein, um die Konvektoren zu tragen.
  • Da sie für die Nutzung Netzstrom benötigen, sind energiesparende Funktionen wie ein Timer und eine präzise Temperaturregelung sinnvoll.
seo bild konvektor vergleich

Gezielt heizen

Wenn es im Winter kalt und unangenehm zu Hause wird, drehen viele die Heizung hoch. Je nach Modell und Gebäude ist diese Methode mehr oder weniger effektiv: Hat der zu heizende Raum etwa eine große Fensterfront, die nicht vollständig isoliert ist, strömt die kalte Luft aus allen Ritzen in die Wohnung. Und dann gibt es in vielen Wohnung noch Heizungen, die sich entweder nur wenig erwärmen und schnell abkühlen oder die auf höheren Stufen eine fast unerträgliche, trockene Luft erzeugen, von der viele unter anderem Kopfschmerzen bekommen.

Die ersten beiden Szenarien führen dazu, dass betroffene Personen mehr heizen als nötig, und das letzte Szenario hat möglicherweise einen verstärkten Einsatz von Kuscheldecken und mehreren Kleidungsschichten zur Folge. In Anbetracht der steigenden Heizkosten, die eine zusätzliche Last darstellen, steht vielen Haushalten ein unangenehmer Winter bevor – eine Lösung muss her.

Ein elektrisch arbeitender Konvektor führt zwar nicht unbedingt zu geringeren Kosten, sorgt aber schnell und effektiv für eine angenehme Raumtemperatur. Konvektoren zählen wie Radiatoren und Infrarotheizungen zu den Zusatzheizungen, die die Hauptheizung beim Erwärmen einzelner Räume unterstützen. Sie beginnen nach dem Anschalten sofort mit dem Heizen und Kühlen nach dem Abschalten auch schnell wieder ab.

konvektor steht im wohnzimmer vor couch
Kompakte Konvektoren sind eine hervorragende Ergänzung zur normalen Heizung.

Konvektoren und ihre Funktionsweise

Wie es der Name bereits andeutet, arbeiten Konvektoren auf Basis von Konvektionswärme. Dabei handelt es sich um die Wärme, die von Luft oder Flüssigkeit aufgenommen und durch vertikale Strömung transportiert wird. Luft beziehungsweise eine Flüssigkeit wie Wasser oder Öl fungieren somit als Wärmeträger. Bei Konvektoren kommt Luft zum Einsatz: Sie saugen die kühle Luft mithilfe von Unterdruck ein, leiten diese an beheizte Lamellen im Inneren vorbei, um die Luft zu erwärmen, und pusten sie wieder hinaus. Die warme Luft steigt dann nach oben und verteilt sich von dort im gesamten Raum.

Der Unterschied zu Radiatoren und Infrarotheizungen

Wer auf der Suche nach der idealen Zusatzheizung ist, muss sich meist zwischen Konvektoren, Radiatoren und Infrarotheizungen entscheiden. Hierfür ist es wichtig, die grundlegenden Unterschiede zwischen den drei Typen zu kennen. Während bei Konvektoren Luft als Wärmespeicher dient, nutzen Radiatoren entweder Wasser oder Öl, das sie mit einem elektrischen Heizaggregat erwärmen. Die Flüssigkeit fließt durch die Rohre des Heizkörpers und erwärmt dabei die Umgebung. Bis Radiatoren allerdings die korrekte Temperatur erreicht haben, dauert es einige Minuten. Dafür speichern Radiatoren die Wärme länger als Konvektoren. Zudem kommen bei Ölradiatoren neben Strom- auch Ölkosten hinzu.

Infrarotheizungen funktionieren ohne Speichermedium, das Wärme abgibt. Stattdessen erwärmen ihre Strahlen Objekte und Körper, auf die sie treffen, direkt. Dazu zählen auch Personen im Raum. Am besten wirken Elektroheizungen, wenn zwischen Person und Strahlungswärme kein Gegenstand im Weg ist.

Vorteile und Nachteile von Konvektoren

Konvektoren punkten vor allem durch ihre kompakte Bauweise und die Möglichkeit, sie flexibel im Raum zu positionieren. Viele lassen sich bei Bedarf sogar verschieben, sodass sie einfach von Raum zu Raum wandern können. Eine umfassende Montage entfällt somit. Auch die Bedienung erfolgt unkompliziert; manche Heizkörper lassen sich sogar per App steuern. Des Weiteren brauchen sie keine Aufwärmzeit, sodass Konvektoren nach dem Anschalten schnell für eine angenehme Raumtemperatur sorgen. Erforderlich ist nur ein Stromanschluss.

Neben all den Vorteilen weisen Konvektoren auch einige Nachteile auf. Zwar ist der Kaufpreis gering, sie können jedoch hohe Stromkosten verursachen, da sie während der gesamten Nutzungszeit mit Netzstrom versorgt werden müssen.  Wer zum Beispiel ein 2.000-Watt-Gerät vier Stunden pro Tag im Einsatz hat, verbraucht täglich acht Kilowattstunden. Bei einem durchschnittlichen Strompreis von 40 Cent pro Kilowattstunden, ergeben sich somit Zusatzheizkosten von 3,20 Euro pro Tag. Konvektoren empfehlen sich also hauptsächlich für kurze Einsätze. Darüber hinaus verteilt die kontinuierliche Luftzirkulation häufig Staub und Allergene im Raum. Für alle, die an Allergien leiden, sind Konvektoren daher nur bedingt empfehlenswert.

Vorteile

  • Kompakte Bauweise
  • Flexible Positionierung
  • Einfache Montage
  • Schnelle Erwärmung
  • Geringe Anschaffungskosten
  • Nur Netzstrom erforderlich

Nachteile

  • Hohe Stromkosten
  • Aufwirbelung von Staub und Allergenen

Worauf es beim Kauf ankommt

Bei der Entscheidung für einen Konvektor sind vor allem auf die Art, die Heizleistung und zusätzliche Features ausschlaggebend, mit denen sich das Heizen präzise und effizient steuern lässt. Für eine Nutzung im Bad empfiehlt sich mindestens die Schutzklasse IP44. Sie bestätigt, dass der Heizkörper gegen Spritzwasser geschützt ist.

Konvektor-Art

Die meisten Konvektoren lassen sich entweder im Raum aufstellen oder an einer Wand montieren. Sogenannte Standkonvektoren sind mit Rollen oder Standfüßen versehen, wodurch sie sich bequem im Raum positionieren lassen, etwa direkt in Richtung des Sofas, auf dem Sie sitzen. Falls das Stromkabel am Heizkörper nicht genügt, empfiehlt sich ein Verlängerungskabel, um die Reichweite zu erhöhen. Idealerweise achten Sie bereits beim Kauf darauf, dass das Netzkabel die passende Länge hat.

Im Gegensatz zu Standkonvektoren lassen sich Modelle für die Wand nicht beliebig verschieben: Einmal an einer Wand montiert bleiben sie dort. Dafür nehmen sie kaum Platz in Anspruch, sodass sich Wandkonvektoren auch für kleine Räume eignen. Wichtig ist, dass die Montage in der Nähe einer Steckdose erfolgt. Es gibt aber auch Konvektoren, die sich sowohl an der Wand montieren als auch auf dem Boden positionieren lassen.

wandkonvektor unter fenster mit smarten funktionen
Wandkonvektoren sind da, um zu bleiben.

Eine weitere, weniger flexible Variante sind sogenannte Unterflurkonvektoren. Sie fungieren als Fußbodenheizung. Im Gegensatz zu den anderen beiden Typen ist die Montage nicht so einfach: Sie werden in den Untergrund eingebaut, was eine Fachkraft erfordert. Unterflurkonvektoren kommen vor allem im gewerblichen Bereich zum Einsatz, lassen sich aber auch in Privathäusern einbauen. Für Mietwohnungen sind sie aufgrund der erforderlichen baulichen Veränderungen nicht sinnvoll.

Maße und Gewicht

Während die Abmessungen mobiler Standkonvektoren aufgrund der flexiblen Positionierung nicht ausschlaggebend sind, sieht es bei Wandkonvektoren anders aus. Die Größe entscheidet darüber, wo sich das Gerät montieren lässt. Am besten messen Sie die Wand, an der Sie den Konvektor befestigen möchten, vor dem Kauf ab. Die Länge beträgt typischerweise zwischen 40 und 70 Zentimetern, die Höhe zwischen 30 und 65 Zentimetern.

Bei den meisten Konvektoren liegt das Gewicht zwischen vier und zehn Kilogramm. Es gibt aber sowohl leichtere als auch schwerere Modelle. Wenn Sie einen Konvektor mit Wandbefestigung kaufen möchten, sollten Sie auf die Beschaffenheit Ihrer Wände achten. Sind diese dünn oder instabil, können sie beschädigt werden, wenn der Wandkonvektor zu schwer ist. Stellen Sie daher sicher, dass die Wand das Gewicht trägt, bevor Sie einen solchen Konvektor wählen. Falls die Wand nicht stabil genug ist, können Sie nur ein Standgerät wählen. Sinnvoll bei solchen mobilen Lösungen sind integrierte Rollen. Sie ermöglichen es, den Konvektor selbst bei einen Gewicht von mehr zehn Kilogramm bequem zum Einsatzort zu manövrieren.

person wärmt sich an einem standkonvektor auf rollen
Mit Rollen gestaltet sich das Manövrieren ausgesprochen einfach.

Leistung

Bei der Leistung von Konvektoren kommt es darauf an, wie groß und isoliert der zu heizende Raum ist. Je besser der Raum isoliert ist, desto geringer ist der Wärmeverlust. Das wiederum führt dazu, dass weniger Leistung zum Heizen erforderlich ist. Für große Räume ist generell eine höhere Leistung als für kleine Räume nötig.

Hersteller geben oft die empfohlene Quadratmeterzahl an. Bei Produkten von AEG und Bosch zum Beispiel genügt eine Leistung von 2.000 Watt, um einen 20 Quadratmeter großen Raum zu heizen. Mit 1.500 Watt beheizen Sie dann 15 Quadratmeter, mit 1.000 Watt 10 Quadratmeter. Andere Geräte geben an, eine Fläche von 25 Quadratmetern mit einer Leistung von 2.000 Watt zu erwärmen. Bei einem gut isolierten Mauerwerk reichen mitunter schon 1.000 Watt für eine Fläche von 20 Quadratmetern.

Möchten Sie den Konvektor in mehreren Räumen nutzen, empfiehlt es sich, die Wattzahl nach dem größten Zimmer auszurichten. Praktisch ist zudem, wenn sich die Leistung in Stufen verstellen lässt. Für einen 15-Quadratmeter-Raum nutzen Sie dann beispielweise 1.500 und für einen 20-Quadratmeter-Raum 2.000 Watt.

Temperaturstufen

Viele Konvektoren haben mehrere Temperaturstufen, mit denen sich die Wärme flexibel einstellen lässt. Je mehr Heizstufen vorhanden sind, desto präziser ist die Temperatur justierbar. Noch besser ist eine stufenlose Einstellung.

Eine präzise Temperatureinstellung ermöglicht es, nach Bedarf zu heizen. Sie können den Raum kurzfristig mit einer hohen Stufe auf eine angenehme Temperatur erwärmen und dann auf eine niedrige Heizstufe wechseln, um Strom zu sparen und gleichzeitig ein vollständiges Abkühlen der Umgebung zu verhindern.

Energiesparende Features

Ist Ihr Konvektor mit einem Thermostat ausgestattet, kann er sich beim Heizen an der Raumtemperatur orientieren. Das funktioniert wie folgt: Sie geben zunächst eine Soll-Temperatur ein, die im Raum herrschen soll. Das Thermostat misst dann kontinuierlich die eigentliche Wärme im Raum. Stimmt diese nicht mit der Soll-Temperatur überein, schaltet sich der Konvektor ein und stellt genau diese her. Thermostate garantieren, dass nur so viel Strom wie nötig verbraucht wird. Sie selbst müssen nach der Ersteinrichtung nichts mehr tun.

Ein weiteres stromsparendes Feature, über das viele Konvektoren verfügen, ist eine Zeitschaltuhr. Sie ermöglicht Ihnen, eine Uhrzeit einzustellen, ab wann und wie lange der Konvektor laufen soll. So wachen Sie morgens in einem warmen Zimmer auf oder kommen abends in ein warmes Zuhause zurück. Bei hochwertigen Konvektoren können auch ein Wochenprogramm oder ein Kurztimer vorhanden sein. Ein 120-Minuten-Kurztimer bewirkt etwa, dass das Gerät genau zwei Stunden arbeitet. Mit einem Wochenplaner können Sie Ihre täglichen Heizbedürfnisse im Voraus genau planen. Hilfreich ist auch die sogenannte Offene-Fenster-Erkennung: Sobald jemand das Fenster öffnet, schaltet sich der Konvektor von selbst ab, um Strom zu sparen.

Weitere sinnvolle Features

Vor allem in Wintergärten, die stärker abkühlen als Wohnräume, ist ein Konvektor mit Frostschutz praktisch. Dieser bewirkt, dass sich das Heizgerät von selbst einschaltet, wenn die Raumtemperatur einen bestimmten Wert, beispielsweise sieben Grad Celsius, unterschreitet. Dadurch wird verhindert, dass es im Raum zu Frostschäden kommt.

Ein Überhitzungsschutz sorgt hingegen dafür, dass sich der Konvektor automatisch abschaltet, wenn es zu einer großen Hitzeentwicklung kommt. Diese Sicherheitsfunktion ist vor allem bei Wandkonvektoren essenziell, da ein zu heißes Gerät nicht nur die Tapete schädigen kann, sondern auch die Brandgefahr erhöht.

Ein wichtiges Sicherheitsfeature für Standkonvektoren ist der sogenannte Kippschutz. Er funktioniert so ähnlich wie ein Überhitzungsschutz:  Falls ein Standkonvektor umfällt, schaltet sich das Gerät ebenfalls von selbst ab.

Dank der sogenannten Kaltstufe sind manche Modelle auch für heiße Tage geeignet. In diesem Modus saugt das Gerät nicht kalte Luft an und erhitzt sie, sondern kühlt warme Luft ab und gibt diese in den Raum zurück. Dadurch müssen Sie den Konvektor im Sommer nicht im Keller verstauen und ersparen sich eine Klimaanlage.

Darüber hinaus ist eine Kindersicherung für Familien mit jungen Kindern ratsam. Sie verhindert, dass die Kleinen das Gerät verstellen.

grafik von konvektor mit möglichen features
Viele Konvektoren haben praktische Funktionen wie zum Beispiel ein Thermostat, eine Zeitschaltuhr oder eine Kaltstufe.

Bedienung

Bei der Bedienung haben Sie mittlerweile eine große Auswahl. Viele Konvektoren sind mit einem LC-Display versehen, auf der sich alle Einstellungen ablesen lassen. Die Bedienung erfolgt meist mithilfe von Bedienknöpfen an der Seite. Wichtig ist, dass die Schrift gut lesbar ist und die Symbole für die verschiedenen Funktionen verständlich sind. Eine weitere Bedienmöglichkeit, mit der zahlreiche moderne Konvektoren ausgestattet sind, ist eine Fernbedienung. Damit können Sie den Konvektor von Ihrem Sitzplatz aus steuern und müssen sich nicht zum Gerät bewegen.

Darüber hinaus gibt es smarte Konvektoren, die sich per hauseigener App bequem mit dem Smartphone bedienen lassen. Solche Modelle lassen sind auch in umfassende Smart-Home-Konzepte integrierbar. Für alle, die ihre Elektrogerät am liebsten per Stimme bedienen, stehen bei einigen Konvektoren zudem Sprachassistenten wie Alexa, Google Assistent und Siri zur Verfügung.

Weiterführende Testberichte

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die vorgestellten Konvektoren nicht selbst getestet.

Wer einen Konvektor kaufen möchte, steht vor einer großen, unübersichtlichen Auswahl. Um einen Überblick über die Produkte zu gewinnen, schauen sich viele Kaufinteressierte zunächst bei renommierten Testmagazinen und Verbraucherorganisationen wie der Stiftung Warentest oder ÖKOTEST vorbei. Bislang testeten aber keine der beiden Konvektoren. Auch beim ETM-Testmagazin oder bei Haus & Garten Test ist kein Test von Konvektoren zu finden. Bei genauerem Hinsehen finden sich jedoch zumindest wenige Einzeltests.

Die Redaktion von technikzuhause.de prüfte zum Beispiel im Jahr 2014 den Glaskonvektor GCH 2000 von Einhell. Testkriterien waren die Ausstattung, die Bedienung und das Wärmeempfinden. Den Testerinnen und Testern gefiel vor allem die Möglichkeit, den Konvektor sowohl frei im Raum stehend als auch an der Wand montiert nutzen zu können. Zu den größten Vorteilen des Geräts zählen außerdem die zwei Leistungsstufen. Des Weiteren punktet das Gerät mit einem leicht zu bedienenden, übersichtlichen LCD-Touchscreen, der sich dank der blauen Hintergrundbeleuchtung hervorragend ablesen lässt. Um Bedienung und Wärmeleistung zu testen, platzierte die Redaktion den Konvektor in einen 20-Quadratmeter-Raum mit einer Temperatur von 17 Grad Celsius und stellte Soll-Temperatur, Timer sowie Heizstufe ein. Sowohl die Einstellung als auch die Funktionen werteten sie durchweg positiv. Insgesamt erhielt der Konvektor die Testnote „sehr gut“.


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